Europäische ' * ^einandersetzung mit Amerika?

Um o.e ' ierung des europäischen Handels

Im englischen Unterhaus wurde der bemerkenswerte Gedanke einer Beratung zwischen England, Deutschland, Italien, Frankreich und Belgien über eine Aktivierung des europäischen Außenhandels angeregt. Dieser Vorgang ist trotz der englischen ^chuldenzahlung an die Vereinigten Staaten ei» erster zaghafter Versuch zur Bildung einer wirtschaftspolttischen europäischen Handlungsgemeinschaft. Die vielverschlungenen Wässerlein der Gegensätze zu den Kereiii'igten Staaten fließen allmählich merkbar zu einem "ee gemeinschaftlicher europäischer Lebensnotwendigkciten genüber den Vereinigten Staaten zusammen. Es liegt auf r Hand, daß der natürliche europäisch-amerikanische Gegen- > nur deswegen nicht zum Handlungszusammenschluß iseres Erdteils führt, weil Frankreich bisher jeden Ansatz > eine Gemeinschaftspolitik gegen sein eigenes Interesse c- bli.ider Machtgier und überheblichen Vorherrschafts- Giften vereitelte. Nur deshalb vermag Amerika nicht nur a iellen und politischen, sondern auch ungeheuren wirt- ,asr >chen Nutzen aus der europäischen Zerrissenheit zu 'den.

Wirtschaftspolitlsch bleibt eben Europa trotz beS Krieges, im höheren Sinne der ganze Erdteil verloren hat, immer - der weitaus wichtigste Raum der Erde. Wir stellen tm , nden bas Jahr 1930 als Normaljahr in Rechnung und -ngen dabei zunächst zu der Beobachtung, daß Europa mehr als 70 Milliarden Mark das beherrschende Ein- rland gegenüber einer außereuropäischen Einfuhr von ; nicht 5g Milliarden Mark gewesen ist. Gleichzeitig be- 1 die europäische Gcsamtaussuhr aber nur 58 Milliarden, außereuropäische Ausfuhr mehr als 50 Milliarden Mark.

europäische Handelsbilanz ist also mit mehr als 12 l-arden Mark passiv. Das heißt, daß alle europäischen >er zusamn.m einen jährlichen Wirtschaftstribut allein Warencinkauf in dieser riesenhaften Höhe leisten. Eine >tung der übrigen Erdteile weist für Asten und l:en eine ausgeglichene, für Afrika eine ebenfalls ich passive und für Amerika eine um rund 5 Milliarden rk aktive Handelsbilanz aus. wobei die Vereinigten iten den Löwenanteil etnstreichen. eutschland. dessen stärkster Markt der eigene Binnen- muach mit rund vier Fünfteln seiner Ausfuhr der europäische Markt ist, ,.^ht sich zu einer möglichst ktiven Außenhandelsgestaltung gezwungen und bleibt h gegenüber den Vereinigten Staaten mit mehr als halben Milliarde Mark passiv. Wir gehören also nicht m die erste Reihe der Länder, die mit Amerika um - HandclsauSgleich ringen müssen, sondern sind wtrt- spolitisch gesehen ^ade das europäische Land, besten Möglichkeiten tm Falle einer Aktivierung oder wenig- .ftnes Ausgleichs der europäischen Handelsbilanz unbe- um Milliardenwerte steigen würden. Der in England worsene Gedanke ist also für Deutschland bestechend. Frankreich wäre das vielleicht schon ein allein aus- ider Grnnd. ihm entgegenzuwirken, und in Groß-

Relchsminlsler v. D.

Womit sie sich beschäftigen Jahreswechsel ist zu Rückblicken aller Art rs geeignet. Das gilt besonders auch für die Politik, einem solchen Rückblick kann man z. B. feststellen, baß der Staatsumwälzung gegenwärtig das 2 0 Ne ichs- .'nett am Ruder ist. und daß der Minister- Brauch in der Nachkriegszeit ungewöhnlich groß ge- ii ist. Es haben seit llllil 248 deutsche N eichs­nist er amtiert. Diese Zahl mag erschreckend hoch aber man muß dabei bedenken, daß zahlreiche von 'eu Ministern in mehreren Kabinetten gesessen haben und nige von ihnen sogar e;n dutzendmal verschiedenen :ten angehörten. T^.sächltch kann man daher nur ,wa 5N bis 6» Reichsmtnistern als Einzelpersonen u. von denen jetzt freilich die meisten ». D stnd. Da ilch leicht die Frage ein, wom t diese Minister sich nach Ausscheiden aus dem Reichskabinett wohl beschäftigen n. Dabei kann man, wie dieWandelhalle" berichtet, lei bemerkenswerte Feststellungen machen, wobei man natürl ch aus einige Stichproben beschränken muß. Der Reichskanzler der Nachkriegszeit. Philipp Scheide­rn der auch Oberbürgermeister von Kassel war. hat sich auks Altenteil zurückgezogen. Er hat seine Denkwür- eiten geschrieben und nicht vergessen, sich dabei ins te Licht zu stellen. Im übrigen lebt er als soziaidemo- 9;r Neichstagsabgeordneter in Berlin seinen guten Tag i,t eine bekannt" Erscheinung in verschiedenen Klubs. ?n Parteifreund, dem ehemaligen Ftnanzmi'.istcr ilferi>. ng. genügt so .in beschauliches Dasein nicht, ii!-,. sch noch als Herausgeber einer wissenschaftlichen '.frischen Zeitschrift. Der während und unmittelbar nach "volurion vielgenannte Sozialdemokrat NoSke dr i ' bis 1020 Ncichswehrminister war. ist seitdem Ober- ^cnt der Provinz Hannover. Dr. Brüning und Wtrth können sich ebenso wie ihr Fraktionsf.rnnd gerwa ld van der aktiven Politik nicht trennen. Diese figen Führer der Reichspolitik sind wieder bescheidene rdneie geworden, deren Wert allerdings innerhalb der umsfraltion eine gewichtige Nolle spielt. Der Ber- nlnister tm Brüning-Kabinett. Trevira«'! soll nerald. .ktor in den Ballestrem-Konzern ln Ober­en eiutreten. Der frühere Retchsfinanzmintster Diet- bewi.iluiaftet sein Gut tn Baden. Sein Fraktions- o Ko o-Weser, der mehrfach Neichsmtnister war, übt mied -, seine Nechtsanwaltstätigkctt aus. Der einstige -finan^rninlster Nein hold ist politischer Leitartikler rde:^ L)r. Curtiu», der Nachfolger Stresemanns als chsaußenminister, wii sich, wie man hs:t. nach seiner ckkehr M > Amerika, wo ex eine Reihe von Bortr - n alten hat. ebenfalls wie mancher seiner Ministerkollegen, Recht? rnn alt tn Deutschland nt> Zerlassen. Der durch ' Gesetz gegen Schmut unb Schund bekannt aewordene

britannien erfolgte die in der Krisenluft unserer Tage lie­gende Anregung vermutlich nur, weil man in Hinblick auf Frankreich den psychologischen Augenblick für richtig hält. Steht man von den politischen Sonderbarkeiten Frankreichs ab, dann läßt sich mit ein paar Strichen überzeugend Nach­weisen, baß Frankreich ebenso stark wie England oder Deutschland einen europäischen Hanüclsausgleich betreiben müßte; denn sein Außenhandel ist mit den Vereinigten Staaten sogar um 630 Millionen Mark passiv; die von Frankreich so oft in den Vordergrund geschobene Passivität der Handelsbilanz gegenüber Deutschland beträgt nur 520 Millionen Mark zu unseren Gunsten. Dafür nehmen wir den Franzosen auch für 782 Millionen Mark an Waren ab, während Sie Amerikaner nur für 403 Millionen Mark er­werben. Die besondere Zurückhaltung desWeißen Hauses" angesichts des französischen Vertragsb uches in der Schulden­frage hängt offensichtlich mit der Milliardenausfuhr der USA. nach unserem westlichen Nachbarn zusammen. Den weitaus schwersten Stoß könnte aber England selbst gegen die Vereinigten Staaten führen, weil seine Handelsbilanz tn einer Passivität von 2>j Milliarden Mark zur amerika­nischen steht. Die Handelsabrechnungen Italiens unb Bel­giens sind mit je einer viertel Milliarde Mark zugunsten Amerikas passiv.

Die angeführten sechs europäischen Staaten nehmen nahe­zu die Hälfte der amerikanischen Gesamtausfuhr auf. Würden sie sich über ein Außenhandelsprogramm einigen, dann stünden die Bereinigten Staaten in der Tat einer Wirt- schaftsgemeinschaft von überwältigender Kraft gegenüber, die auch für die anderen europäischen Länder überzeugend wäre, weil sie ebenso wie die Hauptindustriestaaten sämtlich eine sehr stark passive Handelsbilanz gegenüber Amerika auf­weisen. Die englische Anregung wäre natürlich viel ver­dienstvoller gewesen, wenn sie nicht aus so offensichtlichem Drange einer taktischen Besserung der Gesamtlage England» bei der kommenden englisch-amerikanischen Schuldenregelung entspränge. Vielleicht zielt sie überhaupt nicht auf eine tat­sächliche Handlung. Daß sie erst jetzt und obendrein unter nicht unbedingt rühmlichen Begleitumständen erfolgt, spricht sehr stark gegen die englische Staatsmannschaft von heute. Sie hätte die Pflicht gehabt, sich an die Spitze einer euro­päischen Wirtschaftsfront gegen die Vereinigten Staaten, nötigenfalls unter Verzicht auf die Mitwirkung Frankreichs und seiner Trabanten, zu stellen, als Hoover die un­geheuerliche Hochschutzzollpolitik einleitete. Diese war nichts andere» als ein brutaler Wirtschaftsangriff auf die euro- vätschen Industriestaaten und wirkt« als einer der Haupt­bebel für die Verschärfung der Krise und den weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in England und Deutschland. Irgendwann muß eine wirtschaftliche Auseinandersetzung zwischen Europa und Amerika kommen; denn unter den augenblicklichen Verhältnissen macht sich Europa in unerträg­lichem Grade zur melkenden Kuh der Vereinigten Staaten.

einstige Innenminister Dr. Külz ist auf seinen Posten als Bürgermeister von Dresden zurückgekehrt. Der Präsident­schaftskandidat und frühere Innenminister Dr. Jarre­ist wieder als Oberbürgermeister von Duisburg tm Amt. Der mehrfache Leiter des Ernährungsministeriums» Schiele, bewirtschaftet sein Rittergut in Vorpommern. Auch Graf Kanitz, der während der Jahre 1928 bis 1925 Ernährungsminister war, verwaltet seinen umfangreichen landwirtschaftlichen Betrieb tn Ostpreußen. Desgleichen hat sich der einstige Retchskommissar für die Osthilfe, Schlange-Schöningen wieder der praktischen Ausübung der Landwirtschaft zugewanbt. Herr von Keubell, der frühere Innenminister, übt neben seiner Tätigkeit als Land­rat auch noch den Beruf des Landwirts auf seinem Gut tn der Nenmark aus. Neichsjustizmintster a. D. Hergt ist als Abgeordneter innerhalb der deutschnattonalen Partel- bewcgung führend tätig. Der Kanzler der Jahre 1925/26, Dr. Luther, hat bekanntlich den Posten des Neichsbank- präsidenten inne. Sein Vorgänger und späterer Nachfolger als Reichskanzler, Dr. Marx, verbringt seinen Lebensabend fern vom politischen Getriebe im deutschen Süden. Er hat sich auch bei der letzten Neichstagswahl nicht mehr als Kan­didat aufstellen lassen.

Die Finanzen der Reichsbahn 1932

Eine Milliarde Einnahme-Rückgang

Die allgemeine wirtschaftliche Notlage des Jahres 1932 mußte auch die Finanzen der Reichsbahn beeinflussen. Die) zeigte sich in einem weiteren starken Berkehrsrückgang und einem weiteren erheblichen Sinken der Einnah­men. Gegenüber dem Höchststand der Einnahmen tm Jahre 1929 mit 6351 Millionen Reichsmark werden sie im Jahre 1932 voraussichtlich auf der Höhe von rund 2850 Millionen Reichsmark liegen und damit auf einem nicht vorher- gesehcnen Tiefstand anlangen. Gegenüber 1929 bedeutet da) einen Einnahmeausfall vo- rund 2500 Millto--» Reichs­mark ober 47 v. H. und gegenüber 1931 einen .olchen von rund 1000 Millionen Reichsmark oder 26 v. H. An dem Ausfall ist der Personen, und Gepäckoerkehr weniger stark beteiligt als der Güterverkehr. Ferner haben die Tarif­ermäßigungen der Jahre 1931 und 1932, bet denen der er­hoffte Mehrverkehr ausblteb, die Einnahmen um etwa 500 Millionen Reichsmark vermindert.

Bon dem gesamten Etnnahmerückgang entfallen auf den VerkchrSrückgang unb den Wettbewerb etwa 35 v. H. und auf den Ausfall durch Tarifermäßigungcn etwa >3 v. H. Tariferhöhungen zum Ausgleich des Einnahmerückgangs verboten sich in der Zeit de. Krise und des Preisabbaues von selbst. Die'Reichsbahn mußte sich daraus beschränken, die Ausgaben den sinkenden Einnahmen nach Möglichkeit anzupaffen und mußte daher die Ausgaben aufs schärfste drosseln. Die Schwierigkeiten liegen vor allem darin» daß die Reichsbahn mit ei rem hohen Anteil fester P ste« belastet

ist; so macht tn erster Linie oer Personale«? wand etwa 70 v. H. aller Betriebsausgaben aus. Die Schätzung der Personalausgaben für 1932 ergibt einen um 820 Mil­lionen Reichsmark oder 28 v. H. geringeren Betrag als im Jahre 1929. Dies Ergebnis ist nicht nur auf die Sen­kung der Gehälter, Löhne und Sozialausgaben, sondern auch auf die des Personalstands zurückzuführen. Dieser wird von 713 000 Köpfen in 1929 auf voraussichtlich rund 604 000 Köpfe in 1932 vermindert sein. Bei der Verringerung b . Personalstandes ist die Reichsbahn immer bemüht gewese durch Einlegung von Feierschichten größeren Umfanges und durch Arbeitszettkürzung den geringeren Arbeitsanfall auf bas vorhandene Personal zu verteilen, um dadurch weiter« Entlassungen zu vermeiden.

Auf Wunsch des Reiches führte die Reichsbahn ein zu­sätzliches Arbeitsbeschaffungsprogramm in vol­lem Umfange des Aufkommens aus der 4)4prozentigcn steuerfreien Neichsbahnanleihe 1931, nämlich im Gesamt­beträge von 257 Millionen Reichsmark durch. Im Herbst 1932 hat sie ein weiteres zusätzliky>.3 Arbeitsbeschaffungs­programm in Höhe von rund 180 Millionen Reichsmark herausgegeben. Darüber hinaus hat sie auf Wunsch deS Reiches noch für weitere 100 Millionen Reichsmark Arbeits­aufträge vorgesehen. Trotz aller Bemühungen der Reichs­bahn werden die Ausgaben der Bctrtebsrechnung 1932 sich voraussichtlich von 4600 Millionen Reichsmark auf nur rund 3000 Millionen Reichsmark, also rund 1500 Millionen Reichs­mark oder 33 Prozent gegenüber 1929 vermindern lassen. So wirb die Gewinn- und Verlustrechnung voraussichtlich mit einem nicht erheblichen Fehlbetrag abschließcu müssen. Auf die im August beschlossene Neichsbahnanleihe von 1931 sind tm ganzen rund 257 Millionen Reichsmark voll etngezahlt worden. Sonstige Anleihen sind im Geschäfts­jahr 1932 nicht begeben worden. Für die Veförderungs- steuer, Grund- und Umsatzsteuer erhält die Reichsbahn Steuergutscheine. Die Reichsbahn rechnet mit einem Ein­gang von etwa 180 Millionen Reichsmark aus diesen Steuer- gutschetnen unb wird damit ein zusätzliches Arbeitsbeschaf­fungsprogramm aufbauen und schon jetzt mittels Wechsel- vorftnanzieren.

Generaloberst v. Einem 80 Jahre

Berli«, 2. Jan. Der Heerführer tm Weltkriege und frühere preußische Kriegsminister, Generaloberst a. D. Karl v. Einem, genannt v. Rvthmaler, beging am 1. Januar sein».. 80. Geburtstag. Im Weltkriege führte v. Einem zunächst bas 7. Armeekorps. Er leitete die Belagerung von Lüttich und wurde im September 1914 Oberbefehls­haber der 8. Armee. In den beiden schweren Champagne- Schlachten schlug er die Durchbruchsversuche der Franzose« ab und verhinderte noch 1918 den Durchbruch der Ameri­kaner durch die zurückgchende deutsche Front.

Der Reichspräsident hat Generaloberst v. Einem tele­graphisch die herzlichsten Glückwünsche zu seinem 80. Ge­burtstage Übermittelt. Reichskanzler v. Schleicher hat eben­falls ein Glückwunschtelegramm gesandt.

Reform der Schulverwaltung in Preußen

Berlin» 2. Jan. Die Aufgaben der Provinzialschul­kollegien gehen entsprechend der preußischen Sparnotverord­nung am 1. April auf die Oberprästdentcn über. Die Aemter der Vizepräsidenten und der Direktoren bei den Provinzial- schulkollegten hören mit dem 31. März auf. Sämtliche In­haber der Stellen werden in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Die unmittelbare Wiederverwendung im Staats­dienst ist für den größeren Teil der in ihren jetzigen Stelle« nicht mehr verwendbaren Beamten tn Aussicht genommen.

Eine «e«e Klage der Regierung Braun?

Wie basTempo" erfährt, beabsichtigt die preußische Re­gierung Braun jetzt noch einmal an den Staats-gertchtshof zu gehen. Den Anlaß dazu scheinen die neuen Maßnahme» der kommissarischen preußischen Regierung auf beamtenrecht» lichem Gebiet zu bilden, di« durch die Reform der preußische» Schulverwaltung ohne vorherige Befragung der HoheirS- regierung Braun vorgenommen sind. Ministerpräsident Braun wird, dem genannte» Blatt« zufolge, unmittelbar nach Neujahr noch eine Unterredung mit dem Reichskanzler von Schleicher haben, um vielleicht durch gütliches Ueberein» komme« eine» neuen Prozeß zu vermeiden.

Der Deutschlandfender als Reichssender

Zum Beginn der Sendungen des Deutschlandsenders als Neichssender hatte ein Vertreter der Telegraphen-Union eine Unterredung mit dem Intendanten Professor Dr. Schubotz, der bisher die Deutsche Welle leitete. Pro­fessor Schubotz erklärte u. a.: Mit der Umbildung des Deutschlandsenders zum Reichssender, die ein wesentlicher Teil der Nundfunkreform ist, ist nicht beabsichtigt, eine neu« große Sendegesellschaft aufzuztehen. Der Deutschlandfender schafft sich nur einen Kammerchor und ein Kammerorchcster, die beide aus erwerbslosen Musikern gebildet sind und voll auSreichcn werden, um die eigenen musikalischen Programm« zu gestalten. Neben eigenen Abendsendungen übernimmt der Deutschlandfender ständig Spitzenleistungen von den einzelne« deutschen Rundfunkgesellschasten. Der Deutschlandsender wird sich entsprechend seiner Aufgabe der besonderen Pflege des NeichsgedankenS annehmen. Es wird ein Spiegel de- vielfältigen kulturellen Lebens Deutschlands sein. Darüber hinaus wird er von sich aus bemüht sein, das Gemeinsam« des deutschen Willens, Wissens und Fühlens herauszuarbet- ten. Auf allen Gebieten, sei es Wissenschaft, Kunst, Technik, oder Politik, soll das Deutsche an den Hörer herangetragen werden. Zum Mikrophon dcs Senders muß jeder Zutritt haben, der etwas Wesentliches zu sagen hat, der sich al» D'utscher fühlt und die Grundlage des deutschen Staats- ge-ankens anerkennt. Alle Schichten werden zu Wort« kommen, alle werden dazu bettragen, daß sich die Deutschen auf ihre großen Leistungen tn Vergangenheit und Gegen­wart besinnen, daß sie mit dem Geist sozialer und religiöser Duldsamkeit durchdringen werden, daß sie Nächstenliebe üben und die Ueberwirrdung der Ichsucht tm Interesse d » Gesellschaft erstreben.