Zru-uit >. Handelsabkommens mit Frankreich
öen Inhalt des Zusatzabkommens zum deutschen HanöelKabkommeil wird von zuständiger Ber- lle mitgeteilt: Das Zusatzabkommen besteht aus ikeln und zwei kurzen Listen. Die Artikel 1—4 re- rage der Meibegünstigung sür den Warenverkehr, kommt diese Regelung praktisch darauf hinaus, dak- ad iu Frankreich und die Franzosen in Deutschland vollen Au/fuhrinteressen di« Meistbegünstigter genießen. Die Meistbegünstigung ist in so- positiven Listen festgelegt worden. Auf Wunsch >sen sind gewisse Ausnahmen von der Meistbcgün- inbart worden. Es ist aber außerdem eine Ver- retroffen. baß, wenn ein Land für diese Waren --sie gewinnt, die positiven Listen auf Antrag er- können.
igsten ist Artikel b des Abkommens, der Bestim- die Auflockerung der Tarifairlagen des Han- s enthält. Die Listen F, U und U des alten Han- "irs bleiben unverändert anfrechterhalten. Es dem einzelnen Falle die Möglichkeit gegeben» . mehrere Positionen aus den Listen mit einer 1 <agen aufzukündlgen. Die Aufkündigung soll willkürlich geschehen, sondern in ein gewisses Ver- :b acht werden. Infolgedessen ist vereinbart wor» eder P .rncr Berha.iblungen bean» ann- wenn er glaubt, baß die Aufkündigung des ls das tarifliche Gleichgewicht zu seinem Nachteil hat. Falls diese Verhandlungen binnen 10 Ta- zu einer Einigung führen, so kann der andere Teil >S auf dem ganzen Gebiet der Liste» Zollerhöhungen n für Waren des anderen Teils. Es ist aber ver- oorden daß diese Zollerhöhungen in einem Gleich- u den Kündigungen stehen müssen. Die weiteren egeln Ausnahmen von der Mristbegün» . de« -renzverkehr und die Doppel» ruug. Neu ausgenommen ist eine Währungs- iei d. h. -aß jeder Teil berechtigt ist, falls die Wäh- anderen Teils sich plötzlich um mehr als 10 v. H. r. ZollzuschlSge zu erheben.
Saarn., tenwechsel betrifft lediglich die Etn- Zichorien zum Mindesttarif in Höhe von 100 Ton-
I mit diesem Vertrage haben Verhandlungen statt- äber den Abschluß eines Devtsenabkom- Dieses Abkommen ist am 24. Dezember unterzeich- ,n. Darnach werden im Warenverkehr mit Frankgleichen Erleichterungen geschaffen, wie sie auf mlicher Abkommen mit Italien und Schweden bene Devisenbewirtschaftungsstelle und die Handels» llnd mit ausführlichen Weisungen zur Ausführung kommens versehen worden. Verhandlungen über ,luß eines RetseverkehrsabkommenS sind noch nicht 'l;:ß gelangt.
uen Zollabmachungen mit Frankreich führe» in itisches Neuland, weil hier zum ersten Male der nacht wird, di« Meistbegünstigung, die in den letz- iten eigentlich die Grundlage der ganzen euro- ndeispolitik war. In eine andere Form zu gießen, rch den veränderten Verhältnissen bester anzupas- danke einer Verkuppelung zwischen der Mcist- u und dem Präserenzsystem — wohl unter gleich- e-erzicht auf jegliche Kontingentierung — hat auf n Blick etwas Bestechendes, und vermutlich wirb V-rlragsform bei den weiteren Bemühungen um ,;Ig >g d« 1 zwischenstaatliche» Warenaustausches gr- No « spielen
aelunq von Becimlen in Thürincien
lüringer Bolksblldungsministertum hat der Frau >t Tr. A. Stemsru die ihr im Jahre 1S2S wt»
i-.sb Ooggttellltt
ösa ds^skiselisn Sergen von »nne kra»1 .^»raebutr: tlsrolck-Varlag, tiomdurg (Saar)
(Nachdruck verboten), hatte Jackl sogar bemerkt, daß sie rotgeränderte >te. Hatte sie geweint?
^schlossen sprang er auf und schritt hinüber in den . Er wollte mit ihr darüber reden, chrak er aber, als er den Raum betrat und LiSl ihler gelehnt stand und wem!«, n gar nicht zu bemerken, daß die Milch schon rufen war und nur mehr das Wasser, das innen men des Kühlers herunterrieselte, mit leisem Ge- die Stcinsliesen rann, um in dem kleinen Ab» der in der Mitte des Raumes angebracht war, zu n.
dt« sofort den Wasserhahn zu, trat dann zu LiSl -y' weich und freundlich nach dem Grunde ihrer
-.u er keine Antwort, sie schluchzte nur noch hef- -iütteln und Schütteln durchbebte deu -arten
ich bin so »glücklich", schluchzte sie. unglücklich? W>ll der — der Fritz nix mehr von
aber-"
So red' doch."
wieder heftig. „Ich — ich geh' ins Wasser." einen Schritt zurück. Plötzlich zuckte er zusam» chtbare Ahnung dämmerte in ihm auf. du —Seine Stirn legte sich in Falten, als »sejicht sah.
) sie den Kopf. O, sie schämte sich ja so surcht- vßea Bruder,
Deutschlands Weg in die Zukunft
Von Neichsgerichtspräsident t. R. Prof. Dr. W. Stmo n » ehemaligem Netchsaußenminister
Wieder ging eines der Notjahre zur Nüste, die für unser einst so reiches und mächtiges Volk mit dem Weltkrieg eingesetzt haben, und noch ist der Blick in die Zukunft von dunklen Wolken verhüllt. Die lange Reihe dieser Notjahre bedeutet eine Schicksalsprobc, wie sie rn solcher Schwere einem Kulturvolk von der Weltgeschichte selten gestellt worden ist. Tenn es handelt sich um eine furchtbare Verkettung äußerer und innerer, materieller und geistig,« Nöte.
Der sichtbare Ausgangspunkt unserer gegenwärtigen Bedrängnis liegt in der äußeren Not: wir haben den Weltkrieg und damit unsere nationale Freiheit und Unabhängigkeit verloren; die Gegnerschaft unserer damaligen Feinde dauert an, und Haß und Mißtrauen begegnen uns auch bei vielen der ehemals neutralen und bei den meisten der neugegründeten Staaten. Noch stehen wir unter den Fortwirkungen der drückenden und entwürdigende» Bestimmungen des Versailler Diktats.
Dieser äußeren Not begegnet nicht etwa ein geschlossener deutscher Abwehrwille. Die innere Parteizerrissenhett ist niemals schlimmer gewesen. Das vergangene Jahr hat im Deutschen Reich mehr politische Morde gesehen als irgendeines seiner Vorgänger. Die Grundlagen unserer staatlichen Ordnung sind ins Wanken geraten; zwischen den Organen des Reichs, zwischen dem Reich und den Ländern herrscht Kampfstimmung.
Wirtschaftlich und sozial bedeutet das Jahr 1932 einen Tiefpunkt. Die Arbeitslosigkeit hat sich nur scheinbar gebessert: denn eine große Zahl ausgesteuerter Arbeitsloser, die jetzt in: größten Elend leben, werden von der Statistik nicht erfaßt. Und wenn die Zahl der geschäftlichen Zusammenbrüche abnimmt, so liegt das zum Teil daran, daß nicht mehr viel übrig geblieben ist, was zu zertrümmern war. Auch dieser Not steht kein gemeinsamer Wille zum Helfen gegenüber. Zwischen den Erwerbsständen spielt sich ein heftiger Kampf ab. Industrie und Landwirtschaft verfolgen entgegengesetzte Wirtschaftsziele. Im Handel trennen sich die Groß- und Klein- unternchmungen, und zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern ist «ine Spannung erzeugt, von deren Gefährlichkeit Ser Berliner Vcrkehrsstreik ein warnendes Anzeichen war.
Das Siegel auf unsere Not drückt die allgemeine RechtS- unsicherheit, das Absinken der moralischen Achtung vor den LebenSgütern der Volksgenossen, vor der Ordnung unseres gesellschaftlichen Zusammenseins und vor- der Geltung des Rechts im Staats» und Völkerleben. Dieser Zusammenbruch des RechtsgedanlenS ist zum großen Teil durch die zerstörenden Bestimmungen des Versailler Diktats und die unbillige Behandlung hervorgerufen, die unserem Vaterland auf inter- rationalem Gebiet zuteil geworden ist. Im Innern haben dazu wesentlich die Inflation und die Fülle staatlicher Eingriffe in die Eigentums- und Verrragsrechte der einzelnen Bürger beigetr^gen. Kein Wunder, daß leid-r in weiten Kreisen unseres Volkes die Achtung vor dem Eigentum, die Heilighaltung der Ehe, die Rücksicht auf Leben und Freiheit der Nebenmenschen geschwunden sind.
Aber «S wäre unaerechfertigt, nicht anzuerkennen, daß unS das vergangene Jahr auch manche Anzeichen einer Besserung unserer Lage geboten. Anzeichen, die Grund zu neuer Hoffnung geben, unS aber zugleich die Aufgabe stellen, mit Mut und Ausdauer darum zu kämpfen, daß Deutschland von Stufe zu Stufe wieder in jene Stellung hinausgehoben wird, die ein Volk wie das unsere auf Grund seiner Geschichte und seiner neuen Leistungen verlangen kann.
Außenpolitisch dürfen wir trotz aller Vorbehalte das Ergebnis der Lausanner Konferenz und der Genfer Vereinbarung als Fortschritte buchen. TaS in Lausanne geschlossene Abkommen ist zwar nicht ratifiziert, aber selbst unsere Gegner geben zu, daß es unter daS alte System der Versailler Nepara- tionspolitik einen endgültigen Strich gezogen hat. Sollte die a^ehnenv-> ^ltung der Vereinigten Staaten gegenüber seinen Schuldnern die Ratifizierung dauernd unmöglich machen, so werden neue Verhandlungen auf einer völlig veränderten
Grundlage beginnen müssen, und es ist sehr zweifelhaft, ob die in Lausanne eingegangene Verpflichtung Deutschlands, unter Umständen noch drei Milliarden Mark an die Alliierten zu zahlen, dann überhaupt noch in Frage kommt. In Genf iss eine Lösung für das sachliche Problem, wie Deutschlands Gleichberechtigung in der Rüstungs- und Sicherheitsfrage durch, geführt werden könnte, noch nicht einmal angebahnt; aber der Grundsatz der Gleichberechtigung ist für den ganzen weiteren Verlauf der Abrüstungskonferenz als maßgebend anerkannt worden, und da« Schlußergcbnis der Konferenz soll jeoensalls mit den einseitigen Beschränkungen, die das Versailler Diktat unserer Wehrhoheit auferlegt hat, endgültig aufräumen. Es wird die Aufgabe der deutschen Diplomat:, sein, die so gewonnenen Stellungen, so schmal sie auch sein mögen, mit Wachsamkeit und Energie auszubauen, um von ihnen aus die Endziele zu erreichen, die Deutschland von den drückenden Auflagen des Versailler Diktats befreien sollen; es wird aber auch Aufgabe des deutschen Volkes sein, die Arbeit der Diplomaten durch stets wiederholte einmütige Kundgebung unseres Frciheitswillens zu unterstützen.
Jnnenpolillsch ist die Wandlung zu begrüßen, die in dem bisherigen Gegensatz zwischen Reich und Preußen ein- aetreten ist. Es hat zwar eines an sich bedauerlichen diktatorischen Aktes bedurft, um diese Wandlung herbeizuführen, und die Form, die dem Verhältnis zwischen dem Reich und seinem größten Gliedstaat jetzt gegeben wurde, ist so, wie das Urteil oeS Staatsgerichtshofs sie festgestellt hat, völlig unhaltbar. Aber eine Rückkehr zu der alten Spannung erscheint politisch ausgeschlossen, und es wird eine Hauptaufgabe der Innenpolitik des kommenden Jahres sein, dieses Verhältnis verfassungsmäßig so zu gestalten, daß eine reibungslose Zusammenarbeit von Reichsregierung und Preußenregierung gewährleistet wird.
Wirtschaftlich siird die Anzeichen der Besserung bisher nochschwach. Wie sollte es auch anders sein, da die Verstricktheit der deutschen Wirtschaft in die Weltwirtschaft nach der Struktur unseres Volkes und seiner gewerblichen Tätigkeit durch keine Autarkiebestrebungen beseitigt werden kann, und die Weltwirtschaft durch das Umsichgreifen solcher Bestrebungen zerrüttet ist. Die Einsicht in diese zerrüttenden Folgen beginnt aber immer weitere Kreise zu erfassen, und die internationale Weltwirtschastskonferenz, die das kommende Jahr bringen muß, läßt die Hoffnung auf ein Fallen mancher Schranken und damit auf das Freiwerden jetzt zurückgehaltener Aufbaukräfte erhoffen. Wichtig ist es. daß trotz der Wirtschafts- und Finanznot des Jahres 1932 die deutsche Währung gehalten worden ist, daß die Mark sich dem Pfundsturz nicht angeschlossen hat. Ein solcher Anschluß würde nicht an der Stell« Halt gemacht haben, wo sich das Pfund stabilisieren könnte, sondern bei der viel bedrohlicheren Lage der deutschen Finanzen oie Gefahr einer neuen Inflation mit sich bringen, die unse« Volk moralisch und politisch nicht mehr ertragen könnte. Um dieser Gefayr dauernd zu entgehen, bedarf es aber im Jahre 1933 nicht nur der größten Wachsamkeit der Lenker unserer Währungspolitik, sondern der Anspannung aller privaten wirtschaftlichen Kräfte unseres Volkes und einer weisen Sparsamkeit in dem Haushalt jedes einzelnen und: jeder Gemeinschaft.
Am schwersten wird ein baldiger Umschwung der zerstörenden moralischen Folgen unserer großen politische.: und wirtschaftlichen Nöte herbeizuführen sein. Diese Folgen werden sich noch durch das Leben der Generationen geltend machen, oie unter der Not gelitten haben. Aber wenn es wahr ist, daß es nur daS Unrecht war, aus dem das Recht geboren wurde, so dürfen wir annehmen, daß das Gefühl für die Unerträglichkeit der gegenwärtigen Nechtszerrüttung und der Abscheu vor den zahllosen Rechtsbrüchen, unter denen die gegenwärtige Menschheit leidet, der Aufgang einer neuen stärkeren und besseren Rechtsordnung sein wird. Jeder Volksgenosse kann in seinem Kreise dazu beitragen. Möge daS Jahr 1933 die Morgenröte einer solchen besseren Zukunft bedeuten.
derrustich erteilte Erlaubnis zum Halten von erziehungs- I Wie die thüringische evangelische Pressekonserenz mittettt, wissenschaftlichen Vorlesungen an der Universität Jena ent- I ist der Pfarrvikar Dr. Wolfs in Meuselwitz, weil er sich t»
zogen. Anlaß zu dieser Maßnahme gab dte Tatsache, baß ' zahlreichen sozialdemokratischen Versammlungen betätigt hat,
Frau Siemsen die von einer Reche deutscher Professoren t nach Blankenhain in Th. strafversetzt worden. Er hat nun- veröffentlichte Erklärung zugunsten des in Heidelberg diszt- ! mehr erklärt, baß er aus dem thüringischen Kirchendicnst
plinierten Professors Dr. Gumbel unterschrieben hat. > ausscheiben werde.
Erschüttert nahm Jackl ihren Kops in die Hände und strich ihr die Tränen aus den Augen. Dann sührt« er sie wie ein kleines Kind aus die Bank und setzt« sich neben sie.
„Mußt net weinen, Lisi", tröstete er. ,Hch werd heut mit'« Fritz schon noch red'n drüber. Aber was wird der Vater sag'n?"
Sie schüttelte stumm den Kopf.
„No mach dir nur lei' Sora', 'S Köpferl in d' Höh' und nur net verzag ». Es wird alles wieder recht werd'n. Der Fritz wird doch wiss'n, was er zu tun hat?"
„Da Hab ich gar koa Angst, aber der Vater halt", meinte sie, wirrer nachdenklich werdend.
„Was will der mach'» dran?" fuhr Jackl heftig auf.
„Ja, weißt, gestern abend, als ich nach dem Abendess'n den Tisch abg'räumt Hab', is der Jäger Franz und der Fritz am Fenster vorbeigangen. (Dös kann stimmen, dachte sich Jackl). Alles war auS der Stub'n und so Hab ich halt Hopst am Fenster. Eine Zcitlang hab'n ma plauscht mit'nand, aber wie ich dann 'S Fenster -uag'macht Hab, steht der Batta hinter mir."
„Und waS hat er g'sagt?" fiel Jackl hastig ein.
„Gar net viel, nur mei Handgelenk hat er umklammert, daß ich fast schrei'» HLtt' mög'n vor Schmerz. Die Knutschc- rei mit dem Notniggl, die leid ich net, für dich is schon waS anderes b'sttmmt. In der nächsten Zeit wird der Betreffende aus Brautschau komm». Mehr hat er net g'sagt, dann iS er zur Tür naus."
„So, so", rief Jackl aufbrausend. „Der Vater hat ja ganz schöne Grundsütz, döS muß man ihm lass'n. Mir hat er schon die erste Liab vom Herz'n g'rifs'n, und jetzt will er'S bei dir grad so mach'n. Aber Hab nur koa Angst, Schwester!, diesmal geht's net nach seim Kopf." Er streckte ihr die Hand hin: „Verlaß dich auf mich, was ich tun kann, g'schieht für dich."
Sie siel ihm um deu Hals. „Du guter Mensch", jubelte sie.
Eie nahmen sich zärtlrch bei der Hand und traten auf den Hof.
Im selben Augenblick trat Boggtreuter unter die HauStür. Er war noch in Hemdärmeln, dock trug er schon die hellgraue Sonntagshoke mit den zwei breiten, grünen Seitenstreifen. Darüber schimmerte di« grünsamtene West? mit de» großen
Silberlnöpsen. Das blaugeblümte Halstuch schien er erst uw den Hemdkragen geschlungen zu haben, weil er daS Tuch unter die lederne Hösenträgerspange schob, die unter der an de» Brust weit ausgeschnittenen Weste hervorschimmerte.
.Habt's ihr zwei sonst nix zu tun als spazier'» geh'n", brüllte er rauh. „LiSl, schau, daß d' in bei Kuchl kommst, zum Ratsch'n habt's den ganz'n Tag noch Zeit."
Jackl hatte ein heftiges Wort aus der Zunge, schluckte es- aber wieder hinunter. Er wollte eine bessere Gelegenheit ab»j warten. Er schritt deshalb schweigend an ihm voroei und' ging in seine Kammer, sich für den Kirchgang anziehend.; Er wäre zwar am liebsten gar nicht unter die Leute gegangen. Aber eine quälende Neugierde zwang ihn dazu. Er wollte Ge», wißheit haben, ob er in der verwichenen Nacht erkannt worden war.
In der nagelneuen kurzen Lederhose, die hellgraue Trach» tenfoppe mit den großen Hirschhornknöpfen und einen langen- silbergrauen Gamsbart aus dem breiten MieSbacherhut, schritt Jackl durch das Dörflein.
Als er am BuchbergerhauS vorbeiging, trat ihm der Alt« in den Weg.
„Schau amal mei Kälber! an", rief er, indem er die Stall- türe öffnete und Jackl vorangehen ließ.
„Was gibts", flüsterte Jackl, als Buchberger die Tür hinter sich aoschloß.
Der Alte zwinkerte mit dem rechten Auge, wie es fein« Gewohnheit war, wenn er eine Neuigkeit wußte.
„Der Franz is heut fruah schon nach Ros'nheim nausg'sah- ren zum Keazl (Keazl war Naturheilkundiger in Rosenyeim); mit dem Arm in der Schling."
„WaS geht denn dös mich an", antwortete Jackl.
„Dös Hab ich auch g'sagt". l".chte der Andere. „Aber weißt, ich Hab halt dem Franz dös Märchen vom Ausrutsch'n und vom Armausrenka net ^glaubt. Und wia dann gar der Assistent vorbcig'scklich'n is heut fruah mit 'm kasweiß'n G'sicht und ganz abgespannt, da Hab ich mir so meine Gedanl'n g'macht und ich glaub, daß ich mich net täusch, daß 'S heut nacht da drob'n was geb'n hat. Was meinst du, ha?" leicht ^ -» dabei mit dem Ellbogen an Jackl.