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Montag, den 2. Zanuar 1933
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Jahrgang 10'
Die Neujahrsempfänge beim Reichspräsidenten
Der Kanzler über die wehr- und chzialpoliiischen Ziele — Hindenburg mahnt zu Einigkeit
TU. Berlin, 2 Jan. Schon in den Vormittagsstunden des Neujahrstages drängten sich Lausende von Menschen in der Wiihettnstraße, um den Ausfahrten zu dem üblichen Ncusahrsempfang beim Reichspräsidenten beizuwohnen. Tie Emp äuge sanden diesmal in der alten Reichskanzlei statt, da das Haus des Reichspräsidenten seit Monaten ansgebessert wild. Die verstärkte Ehrenwache, die in den Hos der Reichskanzlei einmarschierte, wurde begeistert begrünt. Der Reichspräsident, dem die Menge stürmische Huldigungen barbrachte, nahm persönlich die Meldung des Offiziers entgegen.
Die Empfänge fanden in dem Kongrestsaal der alten Reichskanzlei statt. Nuntius Orsenigo beglückwünschte im Namen des diplomatischen Korps den Reichspräsidenten und wies besonders auf die Wirtschaftskrise hin. die vordringlichst gelöst werden müsse. Reichspräsident von Hindenburg erinnerte i» feinen Dankeswortcn , daran, dast sich wichtige internationale Fragen ohne Lösung von einem ins andere schleppen und mit immer schwererem, Druck aus der Welt lasten. Bon der wirtschaftlichen Seit« allein werde die Weltkrise sich nicht meistern lassen. Neben die. wirtschaftlichen Probleme treten mit nicht minderer Dringlichkeit die großen politischen Kragen, bei denen höchste t'ebensintcressen des deutschen Volkes auf dem Spiele stehen.
Bei dem anschließende» Empfang der Neichgxegie- .ung erinnerte Reichskanzler von Schleicher an die >, »de des Kahres iss81 vom Reichspräsidenten an das Ausland gerichtete Mahnung, uns nicht das gute Recht auf gleiche Sicherheit vorzueirthalten. Er gab dann einen kurzen Ueberhlick über die außen- und innenpolitische Entwicklung des vergangenen Jahres und bezeichnete es bezüglich der Abriistungsirage als ein besonderes Z i e l. d e r d e u t - schon Jugend iw R o l, n- ^ ^
»u wahrhaftem Staarsoie ui *
Bei seinem. Schleichers. Regierungsantritt have der Reichspräsident ihm gesagt: »Schassen Sie Arbeit und inaien Sie die Spannungen iu unserem deutschen Volke durch sozialen Ausgleich zu mildern." Tie Nctchsrcgierung werde diese Leitsätze zur Richtschnur ihres Handelns machen. Allerdings werde dieser Weg lang und schwer sein.
In seiner Antwort sagte Reichspräsident von Hi »den« bürg, die Wünsche bei Ablauf des vorigen Jahres seien zwar nicht alle in Erfüllung gehangen. Dennoch habe dir Entwicklung des Jahres tS82 manche Hindernisse beseitigt und uns die Hoffnung gegeben, daß die härteste Not- zeit Deutschlands überwunden sei und der Weg frei werde. Der rsteichspräsident, forderte weiterhin die Fernhaltnng aller Störungen des politischen Lcbdns und die Znsammeü'.rfsung aller staatsbewußten und vaterlandsliebenden Dcuiichen lznd erklärte es für unser Ziel, unserem Volk Brot >>r- Arbeit zu schaffen. Daß die Retchs- rcg crung, gestutzt ans die entschlossene und wertvolle Arbeit der Negierung Papen das Problem d^r Arbeitsbeschaffung lö en möge und in sozialem Mitempfinden allen Deutschen, die Entbehrung leiden, tätige Hille gebracht werde, sei sein hauptsächlichster Wunsch am heutigen Tage.
Anschließend an den Enrpkang der Reichsregierung fanden die Empfänge, der Vertreter des Ncichsrats, des Reichstags- Präsidiums der Reichswehr und Reichsmarine, sowie der übrigen Neichsbehörden, der Reichsbank und Reichsbahn statt.
Reujahrseriaß Hindeubnrgs an die Wehrmacht
Der Reichspräsident richtet folgende» Erlaß an die Wehrmacht: ^
»Zum Neujahrstage spreche ich allen Angehörigen der Wehrmacht, Reichswehr uird Ncichsmarin«, meine herzlichsten Glückwünsche ans. Tie alten Soldalentugenden, Treue, Gehorsam und Pflichterfüllung, tollen wie bisher di« Richtschnur Eures Handelns bleiben."
HIndcubnrg mahnt z« Einigkeit
Im »Berliner Lokalanzciger," veröffentlicht Rolf Brandt eine Begegnung und Unterredung mit dem Reichspräsidenten o. Hindenburg, ans der folgende Sätze besonders her- vokgehvben werden: Ich habs.-«ineu Eid geschworen und werde ihn halten. Sehen.Tie, ich kann nicht anders, als dies immer wieder sagen. Ach, Sir hören es- ja nicht richtig: Sei- einig, einig. Es ist züm Teufel -och besser, wenn sich Männer, die ernsthast sind, die Hände reichen, als wenn sie sich die Fäuste unter d:x Nase halten.^Ma-n m»H das Vaterland nicht bloß so am Sonntag lieben. Man muß cs Hochstetten und ach, unser Volk Hai so viel geleistet. Es wird durchkoinmen. Es geht alles nicht so schnellwie die Jungen denke »/.Man mutz geduldig sein und ab- marten. Ich glaube, daß wir es mit G»tt schassen. Es wird - Stufe um Stufe gehen, aber wir werde» kurchkom- m e u, w e n.n w t r u »s t r e n. s i nl>.
Ei» Hltlerjunge unk eia Kommunist in Berlin getötet ^
In -er Ncujahrsnacht ist es an verschiedenen Stelle« -er - ReichshaiiptstLÜt zu blutigen Zusammenstößen, hauptsüchtich zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, gekommen, wobei u. a. ein llljähriger Hitlersun-ge und rin Kommunist -nrch Messerstiche getötet wurden. Bei Len übrigen Zusam- -- - ;» -er Reulahrsnacht sind nickt weniger als fünf
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In Hamb-urg entstand am Neujahrsmorgen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten im Ktrchenwcg eine Schlägerei, bei der 4 Kommunisten durch Messerstiche derart, verletzt wurden, daß sie sich in ärztliche Behandlung ^ geben mußten.
Politische Zusammenstöße km Rheinland !
Auch im Rheinland ereigneten sich in der Silvcst rüackt verschiedentlich politische Zusammenstöße. So kam es in Ehra ng (Bezirk Trier) zu einer schweren L-'uäs-rei zwischen Nationalsozialisten und Anhängern der K-'D.. tu deren Verlauf 8 Kommunisten schwer verletzt wurden. JnWu-p- p erto i- E i b e rf e l ü ki^n es In einem Hause zu e>.ncr Schlägerei zwischen 4 Nationalsozialisten »n-A politisch An-, ! dersdenkenden. Nach Mitteilung der Polizei erlitt eine, Per- ! jon schwere Kopfverletzungen. In Wann« - E i ck e^wurden zwei Pvlizeibeamte von etwa 70 Kommunisten a.i der Ecke Georg- und Emschek'Slraße angegriffen, zu Bod--., geschlagen, getreten und mit Steinen beworfen. In de' Noi- wehr machten sie von der Schußwaffe Gebrauch. Ein K''D.- Angehöriger wurde durch eigen Bauchschuß verletzt.
In der Nacht zum ersten Weihnachtsscicrlag w-'rde in Bottrop ein FeucrliberfaU auf dev soeben amnestiertcu Nationalsozialisten Londura verübt, bei dem -essen Schwa- ger, der.unbet-nilgte und parteilose Bergmann Lzetolok erschossen wurde. Nunmehr hat die Kriminalpolizei die beiden Bergleut« Vinzenz Ruch und Michael Steiner aus Bottrop wegen dringenden' Tatverdachts verhaftet.
Molf Hiliers NenjkchrsboijctM
TU. München, 2 Jan. Die „NSK." bringt in einer auS sieb:» Blättern bestehenden Son-er«r»mmcr die Neuiahrs- bot'chast Adolf Hitlers, die sich^an 81« Nationalsozialisten, Netionalsozialistinncn und Parteigenossen richtet.
9/ dieser Botschaft hckißt cs uHa.:,Das Jahr 1982 werde in btr Geschickte -er nakionalivzkalistischen Bewegung als ein großer und erspigreichcr^Abschnitt des Kampfes gelten. Die religiöse und weltänschaukich wurzellos geworben« liberaltstische Menschheit stehe am Ende ihres Zeitalters Riesengroß erhebe sich die bolschewistische Gefahr. Die>inn^re Zersetzung sei im Jahre Giss eine krisenhafte > 1 > in«'«»; heute sei sie eine chronische. Daher sei ihre Ueber- n k« allererste und wichtigste Borausietznng für icden
: -. c..e:> ^(ederausstieg. Dieser könne aber nur durch eine . - ? ^' ^iersoigen, die ebenso entschlossen nnd angriifs- .rend-g' sis» wie ihre Gegner. Es sei das Verdienst der nationalsozialistischen Bewegung, die Epoche des Kommunismus abgekürzt, und wohl auch beendet zu haben. Aber auch ans der anderen Seite der Nation sei Klarheit geschaffen. Die bürgerl chen Partcierscheinungen der Mitte seien säst vollständig ansgcricbc» worden. In Deutschland hätten sich eindeutige F r 0 n te n g,e ht l d e t. Der untaugliche Ver- tuch de, Regierung v. Papen, die Rot des deutschen Volkes
und die Not der deutschen Wirtschaft mit ihren bekannten Verordnungen zu beheben sei, wie oorhergesagt. gescheitert. Ter Versuch der Negierung Schleicher, dieses Programm ,l»eiter fortzufiihrcn, werde noch mehr mißlingen. Es werde sich damit erweisen, daß auch die Absicht, den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung durch scheinnationale Zwischenlösungen zu verhindern, an der ehernen Gesetzmäßigkeit der Entwicklung zerschelle.
Die Nationalsozialisten kenn en ihre Gegner und deren Gedanken: »Man beteilige die Partei an der Negierung, so daß sie wohl mit der Verantwortung belastet werde, aber ohne selbst etwas bestimmen zu können. Hat sie erst einmal „Ja" gesagt, ist sie gefallen. Sie wird bann wohl versuck)en. ihre Gedanken durchzusctzen. allein man wird ihr kalt lächelnd, höflich aber bestimmt Nein sagen. Bleibt sie dennoch in der Regierung, gibt sie ihre Mission aus und Ist dann keine Gefahr mehr. Geht sie aus der Regierung, verliert sic ihre fanatischen Kämpfer und Anhänger, denn diese werden nie verzeihen, daß 'man aus einer Negierung ging, ohne die Macht.an sich zu. reißen. Die breite Wähiermasse aber stimmt ohnehin für den der von Erfolg gekrönt ist." »Ich weiß", so sagt Hitler weiter, »als ich <jm 13. August und am 25. November diese Versuche znrückwies. habe ich d-e vielleicht weittragendsten und schwersten Enlschliisse meines Lebens getroffen. Ich tat es in -er innersten Ueüerzeugung, daß man mit
Tages-Zpiesiel
In Berlin haben gestern die üblichen NeujalHse; beim Reichspräsidenten unter großer Aitteitur - Bevölkerung stattgesnndeu.
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Reichskanzler 0 . Schleicher sprach beim Empfang Le, . reg.erring üler die «etzt- und sozialpolitischen 7
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Der Vorsitzende des Mecklenburgische» Landbim>.e5 de» Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in - r ^ Vollmoratoriam sür die Landwitifchast für nr r. bezeichnet. , /
» *
-Bon zuständiger Stelle find Gern ' ie, di, von ei... 7 .. lösung ' der Neicissanstatt sür Arbeitsvermitttnn- z Arliettslosenverfichernug znm 1. April 133Z rvisirn .. als gänzlich unbegründet bezeichnet «erden.
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Znck/*en dem Reichspräsidenten «iH dem östemr, Vuadcspräsidcnte» hat, wie alljährlich, zum Jahre «in telegraphischer GlÜckwunschauSrausch flattge:-,-.:
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7>! Marienwerder wurde die 25Ü. Wiederkehr de dsngötages der dentjchen Kolonialgejchukste festlich > Vor L-'g» Jahren wurde zum ersten Mal, sie '> b>!'-'>ich« Flagge in Uedersee an der'Goldkt?'«c : g<hrßt..'
die;,. :«ern keine Vergleiche und keine Ko ; ich^ienen ' n-eil ich wußte, Laß jedes Komp ,5 den Keim i>,r Vernichtung der Partei und damit c scheu Ziikuni .i . sich trägt.
ein, de-t "«ai'.--na»o.,ia:istäsche» »lä'mpierr:. tlnhängcrn in größter Klarheit vor Augen zu ji.ürc. KLDAP. kein Selbstzweck sei, sonderu nur e Zweck.
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Kommunistischer Hebers all a.. Nrj-e't-i>K In d-.-r S«-tt>ei»er»-r'Sk wurde w>e a:W v'rd. aus -.-.S AibeNS! - t.s/Krciw. Ar'.wl.c >e-n tz-L-nb,-,,?»», ->,» 7 Rtzän l: si erfass -aus-"-'^.
Topp.' Könnnnatste« >v» iie „je Barr.-ke anzün0cn rinn- t d e A-.deitSs»-eiwttligen mit ü.'-rm Lci'-c. nniin g, D. Dchmickie, Snlncster feierten.- Di". Ls Hun te jed-'c') rechtzeitig das Lager alarmiere!!. ->u> sann sich ein längeres Haudgemengc, r--obei es > ci lie,!etz:e gab und von den Kommunisten auch ,,
Neichshi!)e jür Ostpreußcii
Berstärlte GemcindelastenkenknuL Tk'. Berlin, 2. Jan. W'c vom Ve.bano Le^ andgeweinsten mitgcreilt'wird, hat die Reichst »udere Mittel bereitgcstellt. aus denen der von - Hä den besonöers betrosfene Teil. Sstpreu'ert ncr verstärkten Kommunallastensenku^g noch. Die Höhe der Mittel beträgi 2.5 MUüo.l chen sör das vom 1. Dktvber iü-32 bis züm >4S reichende Jahr verteilt werden. Es Hände! irbict, das ungefähr die -Hälfte der Provinz D'^p" lacht, und zwar um die ganze östliche Hälfte d-w 'I ie um einige westprcnßische Kreise. — Die r '' ihrüngsbestimmungen werden nn Laute de
Beschleunigie Ardeitschofsun! durch.Hausinslandsekunn?')
Bei sofortigem Arbeitsbeginn bevorzugte b.r - Reichszuschüffen ^
TN. Berlin, 2. Jan. Amtlich wird iniigc ' ! Neichszuschüsse sür Jusrandsetzuitgö- und. Um,..»e Hausbesitz soll gerade in den W i n t e r m 0 n : beitSgelegenheit geschaffen werden Nln sten Wochen eine starke Auswirkung der Mas'-.' l reichen, hat der Neichoarbeitsminister bestimme. Vergebung der Mittel in erster Linie Anträge . werden müssen, bei denen sofort oder ninerhaiH . mit den Arbeiten begonnen werden soll. In dem wird die Zusage des Zuschusses davon abhängig diese Beiffngung erfüllt wird. Auch wird der re: . ginn deriArbcilen überwacht. Unter den danach kommenden Anträgen sind solche in erster Lini sichtigen, bei denen die Arbeite» noch irn Wiute, endet >«in werde».