Die politischen Wirren Asiens 1932
Vo» Dr. Friedrich Otte, Professor a. D. Neichsnniversitiit Peking
Seit einiger Zeit schwirren Irrlichter am politischen Horizont herum, und Nachtvögel locken: „Gebt Deutschland seine Südseekolonien wieder!" Was soll uns solch ein Danaergeschenk? Asten ist ein Hexenkessel, Deutschlands Erfahrungen in Kiautschau, Samoa, Kaiser-Wilhelmsland usw. waren kostspielig und dornenreich. Will man uns zwischen Ostastcn einerseits und Australien und Westasien andererseits schieben? Deutsche an die Front! Als Schutzwall und Fremdenlcgionäre für andere aus verlorenem Posten? Wir benötigen Rohstoffländer in Afrika, nicht in politischen Vulkangebieten.
Wie steht es in Asien aus? Unruhig überall, wenn auch das Jahr 1932 im Zeichen des Absterbens übersteigerter Hoffnungen stand: die tieferen Spannungen bleiben. Wie überall in der Welt starrt auch den Völkern in Asten heute der nüchterne Alltag ins Gesicht, nachdem die Fata Morgan« neuer Glückseligkeit verblich, die man ihnen von 1914 bis 1918, solange man ihrer bedurfte, vorgezaubert hatte. Am stärksten wirkt sich diese Ernüchterung in den politisch so unbehtlflichen Niesengebieten Indien und China aus, wo fast die Hälfte der Menschheit wohnt. Zwar litten sie durch die Weltdepresston im ganzen weniger als die der Weltwirtschaft dienbaren kleineren Rohstoffgebiete, dafür sind sie aber beide innerlich zerrissen, jedes in seiner Art, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Britisch-Jnbien hat seit 1919 ein Scheinparlament, aber die Fürstenstaaten sind darin nicht vertreten und die Finanzgewalt ruht beim Vizekönig. Daher kommt man über fromme Beschlüsse, für deren Durchführung kein Geld vorhanden ist. nicht hinaus. Vorläufig bleibt Indien, was eS war. bis zu den Rechten eines Dominion ist noch ein weiter Weg. Aber Völker müssen etwas wollen, ein Ziel haben, und so bewilligten die Hindu-Nationalisten den Parias gewisse Rechte, die ihnen seit Urzeiten vorenthalten waren. Sie dürfen jetzt an Tempelsesten teilnehmen, auch wenn ihnen die Rechte der heiligen Kühe, die in den Städten lustwandeln. noch lange nicht zugebilligt sind. Weshalb diese Wettherzigkeit? Weil die Engländer nach dem Grundsatz „teile und herrsche" den Parias gesonderte Gemeindevertretungen zubilligen wollten. Um bas zu verhindern, hungerte Gandhi im Gefängnis, in das man ihn wieder einmal mit dem Wiederaufflackern der Boykottbewegung gesteckt hatte. Und bas gröbere Ziel? Man hofft es in diesem Lande der 222 Sprachen und 299g Kasten vorerst durch den Parlamentarismus zu erreichen, der sonst überall versagt hat. Indien will ein Parlament für ganz Indien mit Ftnanzgewalt und dann später volle Freiheit!
In China besteht schon seit 1923 der Parlamentarismus nicht mehr. Was an seine Stelle treten soll, scheint niemand recht zu wissen, auch die Kuomintang jetzt weniger denn je. Man spricht auch von einem Faschismus, einer „Wan-Hui", d. i. Nettungspartet. Im übrigen wie in den Vorjahren: kommunistische Wirren in Zentralchina, Generalskämpfe überall, weiterhin Gegensätze zwischen Nord-, Mittel- und Südchina: Negierungen, die keine Minister finden können! Und überdies die Errichtung des Mandschureistaates „unter dem Schuh japanischer Bajonette", wie es auch in dem im Oktober erschienenen Völkerbundsbericht steht. Die Zukunft dieses Staates dürste noch unbestimmbarer sein als die des eigentlichen China, denn vorläufig hat das japanische Vorgehen jene Hölle in der Mandschurei erst entfesselt, die Japan aus Gründen der „Selbstverteidigung seiner Lebenslinie" dort beseitigen zu wollen vorgab. Deshalb bleibt die Mandschurei das akuteste und für die Amerikaner mit dem Hinblick aus die weitere Zukunft im Stillen Ozean wichtigste politische Dcpressionsgebiet der Welt, schon wegen der Rassengefahr, an die man denkt, auch wenn man ungern davon spricht.
Sollte es aber Japan gelingen, wie 1999 und 1925 mit Rußland doch noch zu einer Einigung zu kommen, bann bürste seine Stellung für viele Jahre unerschütterlich sein.
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komsn su, äs» bs^eriseiien Sergen von iisn» krnsl Ustiodsrscbutr: i-iorolck-Vsrlag, Homburg (Saar)
22 (Nachdruck verboten).
7. Kapitel.
Friedliche Stille nmaab da? aanze Gehöft.
Vom Fußweg durch den Garten her kamen seht drei Mannsleut auf das Haus zugelchriti-n. E? waren der Bauer, Niag und Bendel, die noch weit über Mitternacht gezecht ha"en Natürlich war alles aus Pendels Rechnung gegangen.
Voggtrenter führte seine leaste in da? gute Schlafzimmer und wünlchte i^nen aute Nacht.
Dann aber ging er gleich in JacklS Kammer, tastete auf das Bett — es war leer.
„Dann werd' ich halt wart'n müss'n, bis der saubere Patron heimkommt", knirschte er in verhaltenem Zorn.
Er stieg die Stiege wieder hinunter und ging mit verschränkten Armen die Stube auf und ab.
Die große Schwarzwälderuhr fing an zu schlagen. Dreimal lugte der kleine Vogel ans seinem Kästchen hervor und ließ sein Helles ..Kuckuck" ertönen.
Zur leiben Zeit, als auch von der Dorfkirche herauf die dritte Morgenstunde schlug, bog Iackl vom Wald herkommend au? den Hof zu
Ganz wenig nur ahnte Iackl von dem zaubervollen, jungen Dag, der allmählich erwachte. Mit düsterer Miene schritt er auf das Hans zu.
Er stutzte, als er in der Stube einen Schatten sich auf- und abbeweaen sah. Was sollte das bedeuten?
Er besann sich schon, ob er sich nicht durch den Stall in seine Kammer hinaufschleichen sollte. Aber konnte ihn nicht der andere schon gesehen haben?
^ auch diele Angst, er war doch kein Kind mehr, ta» «stiilLa e zu befürchten batte. Mit einem Ruck aina er aus
Zwar sind die kürzlich eingeleiteten Verhandlungen über einen Nichtangriffspakt gescheitert, und die Sowjets setzen gegenwärtig, nach erfolgter Verständigung mit China, alles daran, von Amerika die de jure-Anerkennung zu erlangen. Aber sie werden auf die Dauer ohne Sicherung nicht aus- kommen, denn sie gebrauchen Ruhe für ihren Jndustrieplan, besonders auch für die Entwicklung ihrer reichen Nohstoff- gebiete in Turkestan und Sibirien. Sie werden vermutlich die Entdeckung machen müssen, daß Durchhalten und-Durch- führen noch schwerer sind als „aller Anfang". Japan hat diese Erfahrung bereits durchzukosten gehabt, denn auf ihm, dem einzigen Industrieland gröberen Ausmaßes in Asien, hat die Weltkrise sehr schwer gelastet, besonders 1932, als die Abwehrmaßnahmen gegen japanisches Dumping in Indien und anderswo eingeführt wurden, wozu noch der Boykott der Chinesen trat. Dabet wird dieser Boykott der japanischen Einfuhr allgemein verdammt: anscheinend fehlt hier das juristische Mäntelchen, für das die in den Weltmetropolen fabrizierte öffentliche Meinung so sehr empfänglich ist. Vielleicht dürfen der japanische Ueberfall auf Schanghai im Februar und das Mandschureiunternehmen überhaupt als Ablenkungsmanöver für die überreizte japanische Volksstimmung bewertet werden, aber davon redet kein Staatsmann, besonders kein japanischer: sie haben wie andere auch ihre Juristen, die für ihr Tun und Lassen jederzeit die ehrbarsten Gründe bereitstellen.
Die Weltwirtschaftskrise wirkt sich in Asten am stärksten in den subtropischen Rohstoffgebtete» aus, also vor allem in Niederlänöisch-Jndien, in Britisch-Malaya, in Ceylon usw., und dort vor allem auf die europäischen Unternehmungen und deren weiße Angestellte, weniger auf den genügsamen Eingeborenen, der aus dem Boden das herausholt, was er benötigt. Aber man nimmt an, daß der tiefste Stand erreicht ist: wenn auch die deutsche Ausfuhr nach Asten und besonders nach diesen Gebieten 1932 weiter zurückgegangen ist. Auf die Weltwirtschaftskrise dürfte es auch zurückzuführen sein, wenn 1933 ein Jahr der Ruhe für Asten wird, denn keine Großmacht will Krieg, auch Japan nicht, vorausgesetzt, daß man es in der Mandschurei nicht stört. Aber bas wird kein Grobstaat tun wollen: niemand dürfte für ein in sich so sehr zerrissenes Land — Deutscher, merke das! — mit den Waffen kämpfen wollen: es wird bei Vorbehalten bleiben, welche die Tür für diplomatische Aktionen in der Zukunft offen lassen, auch wenn Japan die „Offene Tür" in der Mandschurei wirtschaftlich vollends zuklappt. Sie ist sowieso seit Jahren für andere nur noch halb offen.
Der Erfolg Mussolinis und Kemal Paschas hat in Asten vorbildlich gewirkt: mehr oder minder faschistische Bewegungen deuteten sich in Japan, Siam und China an, auch in Jnüochina, wo man allerdings auf französischer Seite gern noch von Bolschewismus redet. Aber die bolschewistische Idee als solche scheint tn Asten erstorben zu sein, schon weil die Bolschewisten den Asiaten auch als Imperialisten gelten, was sie ja auch sind. Der Schattenkaiser Bao Tai von Annan» durfte im August nach zehnjähriger Ausbildung in Frankreich seinen Thron besteigen: Gelüste faschistischer oder nationalistischer Art sind ihm nach der sorgfältigen Vorbereitung wohl nicht mehr zuzutrauen.
Im westlichen Asien änderte sich das politische Bild dadurch, baß England sein Mandat im Irak aufgab, vermutlich schon wegen der Luftverbindung London—Karatschi, um die Franzosen hierdurch zum Verzicht auf das ihre über Syrien zu veranlassen. Das Irak und die Türkei traten dann dein Völkerbunde bet: in Asten wird man diesen Vorgang als äußerst nebensächlich betrachten, wie baS meiste, was tm Völkerbund geschieht, solange er sich Großstaaten gegenüber machtlos eriveist. Die Taten Japans wiegen schwerer als die Genfer Reden, und der Austritt Japans würbe das Signal für die endgültige Europäisierung dieses überstaatlichen Gebildes bedeuten.
die Daustüre zu und ging schnurstraks in die Stube hinein. Voggtrenter stand am Fenster und trommelte ungeduldig an die Scheiben.
Langsam drehte er sich um und schritt auf den Sohn zu. Mit über der Brust gekreuzten Armen blieb er vor ihm stehen und betrachtete ihn vom Fuß bis zum Kopf.
„Darf ich vielleicht wiss'n, wo du dich umhertrieb'n hast die aanze Nacht?" fragte er kurz und rauh.
Für einen Moment wurde Iackl etwa? verlegen, bis er
dann etwas stockend sagte: „Ich war-ich Hab — ich
Hab Kart'n g'svielt beim Hirschwirt, weil mir döS Tanz'n net lehagt hat."
„Was?-Kart'n g'spielt hast? Ja richtig, wie ich auch
so vergess'n sein kann, ich hab's sa selber mit eig'nen Aug'n g'sehn, wie d gsvielt hast", spöttelte der Alte. „Bloß hast vergess'n, daß die Karte einem andern g'hört. Gib Antwort, iS wahr oder net?"
„Ja, Vatta-eS iS wahr."
„So, und du schämst di net, mir döS ins G'sicht zu sag'n, — an solchen also Hab ich anfzog'n — an Lump!" Zu gleicher Zeit holte er mit der Faust zum Schlag aus, ließ sie aber gleich wieder sinken, als er in daS zuckende, bleiche Gesicht des Sohnes sah.
Demselben schien der Boden unter den Füßen zu wanken. Ein leichter Schwindel ergriff ihn. Fast bätte er nach einem Halt greifen müssen. Das also sollte sein Vater sein, der ihm nachspionierte aus Schritt und Tritt, der ihm schon die erste Liebe aus dem Herzen gerissen hatte und ihn jetzt darob noch spöttelte und beschimpfte. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Ein Abscheu erfaßte ihn gegen den Mann, den aber sein Hochmut und Bauernstolz bis zum Fanatiker trieb. Er schritt aus ihn zu und sah ihn mit glühenden Augen an.
Diesem Blick konnte der Alte nicht standhalten. Schritt für Schritt wich er zurück bis zum Herrgottswinkel.
Wie eine junge, schlanke Tanne pflanzte sich Iackl vor ihm auf. Eine Weile herrschte tiefes Schweigen. Mit seinen leidensverzerrtcn Zügen schallte der Heiland aus die beiden herab. Endlich bub der Lunae aru
Für Deutschland bleibt eS baS Veste, sich non den politischen Gegensätzen in Asien ie«.n zu halt.n: die Tcunahme Deutschlands an der Vülkerbnndskommijsion wurde in deutschen Auslandskretsen bereits mit Unbehagen betrachtet und als Liebedieneret gegenüber einigen Großstaaten empfunden. Unsere Zeit wird schon wieder koinmen, vorausgesetzt, daß »vir untereinander einig werden können. Zu dein Zweck tun »vir gut, weder uns selbst über unsere eigene minderwertige Stellung in der Welt zu täuschen noch uns von anderen durch Danaergeschenke hinwegtäuschen zu lassen.
Roosevell über Zusammenarbeit mit hoover
Washington» 26. Dez. Gouverneur Noosevelt veröffentlicht eine Erklärung, in der er über die von Hoover gemachte Bemerkung, daß dem zukünftigen Präsidenten eine gemeinsame Arbeit mit Hoover in den Fragen der auswärtigen Politik unerwünscht sei, sein Erstaunen ausdrückt. Noosevelt sagt: „Ich bin von der Erklärung des Weißen , Hauses überrascht. Es ist nicht nur für unser Land, sondern auch für die Lösung der Weltfragen bedauerlich, baß die Erklärung abgegeben und öffentlich verlautbart ist, ich betrachte eine Zusammenarbeit in den auswärtigen Fragen als unerwünscht. Ich habe Hoover vielmehr in klarer Weise nahegelegt, seine Vertreter zu einer vorläufigen Bearbeitung der schwebenden Fragen zu ernennen und habe gebeten, über dte Fortschritte dieser Vorarbeiten auf dem Laufenden gehalten zu rverden. Ebenso habe ich das Angebot gemacht, mich mit Hoover während der Zeit bis zum 4. März beraten zu wollen. Ich hoffe, daß dieses praktische Programm und dieses bestimmte Angebot zu gemeinsamer Arbeit vom Präsidenten angenommen werden wird."
Englischer Warnruf
Zur innerpolitischen Lage Südsla,viens Mehrere führende englische Persönlichkeiten, die vo» einer Reise nach Südslawten zurückgekehrt sind, empfehlen tn einer tn London veröffentlichten Erklärung, daß die englische Negierung zusammen mit den Regierungen Frankreichs, der Tschechoslowakei und Rumänien auf eine grundlegende Aenderung der südslawischen Verfassung dränge« und bis zu deren Durchführung der Belgrader Nen.erung keine »veiteren Finanzcrleichterungen gewähren solle.
Angesichts der beinahe einstimmigen Opposition der südslawischen Westprovinzen gegen die Belgrader Diktatur, so heißt es tn der Erklärung, sei eine Lage entstanden, die eine dauernde Versuchung für die einem südslawischen Einheitsstaat feindlich gegenüberstehenden Nachbarregierungen darstelle und die eine ständige Gefährdung des europäischen Friedens bedeute. Wenn ein vollkommener Zerfall Südsla- wtenS verhütet werden solle, müsse eine bundesstaatliche Verwaltung mit Provinzautonomte eingeführt rverden.
Anschlag auf einen Schnellzug in Spanien
Auf den von Avila abgehenben Schnellzug wurde ein An« kchlaa verübt. Noch unbekannte Täter beschossen den Lokomotivführer, der schwer verwundet wurde. Glücklicherweise konnte er noch geistesgegenwärtig' den Zug zum Stehen bringen und dadurch ein Unglück verhüten. In Granada und Bilbao ist es verschiedentlich zu Plünderungen von Läden durch Arbeitslose gekommen.
Deutsche Arbeiter in der Schweiz gekündigt
TU. Konstanz, 26. Dez. Auf Grund einer Verfügung de» Thurgauer Poltzeidepartements ist dem zehnten Teil der bis setzt in Kreuzlinger Betriebe» beschäftigten, in Konstanz und Umgebung wohnenden deutschen Arbeitern die Arbeits- bewtlligung entzogen worden. Das ist wohl die erste tiefgreifende Maßnahme tm Rahmen der Gegenaktion -er Schwei, gegen die Aushebung des bisherigen zollfreie» Milchkontingents. Wie man hört, werden die Verhandlungen zwischen der deutschen und der schwetzerischen Regierung zur Beseitigung -es Streitfalles fortgesetzt.
„Also ein' Lumpen hast mich g'heißen. Jetzt frag ich dih wer mia zu dem g'macht hat."
„Du hast gar nix z'frag'n", schrie der Alte. '
Doch Iackl schien eS gar nicht zu hören, denn unbehindert fuhr er fort: „Du selber bist an allem schuld, weil du durch deinen Größenwahn die kleinste Regung nach Sehnsucht in mir erstickt hast. Wär die Vroni eine mit viel Geld, dann wär alle? recht g'wesen. Aber so Hab ich die Liab aus mir rauSreiß'n müss'n, weil du eS verlangt hast. Geld ist bei dir die L!ab "
Tief Atem holend fuhr er fort:
„In deiner Selbstsucht denkst net d'ran, was ein junger Mensch vom Leb'n fordern kann. Bet, arbeit und stirb, heißt'» bei dir. Denn du kennst dös Glück net, nach dem sich ein iun- ges Menschenherz sehnt — nach Sonnenschein — nach Glück — nach Leb'n. Ich darf mich net sehnen, muß jede Sehnsucht nach LI"b in mir erstick'»», den leisesten Gedank'n danach aus- rott'n. Denn die kleinste Regung ist in deinen Aug'n ein Verbrechen. Ich darf net glücklich sein, soll net lach'n und scherz'n wla andere, ich soll nur den kriechenden, demütigen Knecht spiel'n, ich soll mich net muck'n, — weil du eS net willst, weil du« — die harte Stimme ging plötzlich tn ein Keuchen über, „weil — du-mich-hassest!"
Seine blitzenden Augen bohrte er auf den Vater, der ganz geduckt, sich mit den Händen auf die Banklehne stützend, da- stand.
Auf einmal aber schien Leben in ihn zu kommen. Er raffte sich auf und gab dem Sohn den Blick zurück. Jede MuSkel in seinem Gesicht zuckte.
,Ha-ich — hasse dich!" schrie er, daß die Fenster er
zitterten. „Ich — hasse dich —!"
Iackl zuckte zusammen. „Einem solchen, der mich haßt, Hab ich nix mehr zu sag'n." Er wandte sich um und ging hinaus. Krachend schlug die Tür inS Schloß.
Vater und Sohn waren sich in dieser Morgenstunde fremd geworden.