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Samstag, 13. Dezember 194T
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Wjrttembergischer Schwarzwald
Kreis Calw
angegeben sein. Postsendungen, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, werden von der Post zu- rückgestellt. Gewöhnliche lateinische Schriftzeichen sind erlaubt, Blockschrift wird nicht gefordert.
Päckchensperre für Kriegsgefangene. — Das Postamt teilt mit, daß in der Zeit vom 16. 12. 47 bis 5. 1. 48 an deutsche Kriegsgefangene in französischer Hand keine Päckchen und Pakete versandt werden können. Damit die den Kriegsgefangenen zugedachten Sendungen noch vor dem Weihnachtsfest in die Hände der Empfänger kommen, sollten sie möglichst frühzeitig, spätestens aber bis zum 15. Dezember bei der Post eingeliefert werden.
Unveränderte Zuzugsbestimmungen. Gerüchte, die Umsiedlung von Flüchtlingen sei abgeschlossen und neue Zuzugsgenehmigungen würden nicht mehr erteilt, entbehren jeder Grundlage. Wie der Staatskommissar für die Umsiedlung bekannt gibt, ist immer noch mit neuen Flüchtlingen zu rechnen. Ihre Zahl und der Zeitpunkt ihres Eintreffens liegen in keiner
Weise fest. An den Zuzugsbestimmungen für das Land Württemberg-Hohenzollern hat sich nichts geändert.
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Höflichkeit
Die Schüler einer Landschule führen eine Höflich- keitswoche durch. Nachdem * einige Tage verflossen sind, sollen sie in einer kurzen Gewissensforschung festlegen, was sie bisher bereits praktisch durchgeführt haben. Ein Mädchen der Oberklasse schreibt: Ich will immer höflich sein. Was habe ich schon alles getan? Nun will ich es einmal nennen: Ich habe die Türe leise zugemacht. Als ich mir etwas auslieh, habe ich „Danke!" gesagt. Als ein Mantel am Boden lag, habe ich ihn aufgehängt. Isjr habe die Leute anständig gegrüßt. Als ich ein anderes Mädchen anstieß, sagte ich „Entschuldige!" Einmal fuhr ich im Zug. Da kam ein alter Mann herein, der nur einen Fuß hatte. Sofort stand ich auf und machte dem Mann Platz, aber er setzte sich nicht, weil er gleich wieder ausstieg. Ich habe schon öfters etwas getan. Es fällt mir nur im Augenblick nicht ein. Ich hoffe aber, daß es mir nicht geht wie der Monika, die, weil sie höflich war, von einer Frau blöde Kuh geheißen wurde.
Der Kreis Freudenstadt berichtet
Umschau im
Mehr Recht der Jugend!
Zuschriften und Gespräche von und mit jungen Menschen haben gezeigt, daß die Jugend uns nicht überhört hat, sondern nur das Recht für sich in Anspruch nimmt, ihn auf seine Uneigennützigkeit hin zu überprüfen. Dieses Recht wollen wir einer Jugend nicht absprechen. Wir können es ihr nicht verdenken, daß sie die Vergangenheit innerlich noch nicht überwunden hat und deshalb trotzig oder verzagt dem neuen politischen Werden gegenüber steht. Auch ihre Ressentiments können wir verstehen, die ihr Zurückhaltung und Mißtrauen auflegen „gegen alle und jeden Politiker, die vor 1933 versagt, nachher sich als schlechte Demokraten erwiesen haben und heute Lehrmeister der Demokratie sein wollen". Es isi also nicht „Flucht vor der politischen Verantwortung der jungen Generation", die wir Aelte- ren der Jugend nachsagen.
Wir müssen einsehen, daß die Restaurationsversuche mancher Politiker, die vor zwei Jahren genau da wieder anfingen, wo sie vor 15 Jahren aufhören mußten, der Jugend oft nicht das Beispiel geben, das sie fordert. Für einen überalterten Parlamentarismus kann die Jugend kein Verständnis aufbringen. Sie will „nicht von Greisen regiert und bevormundet werden", sondern ist ,.bereit, das Schicksal Deutschlands neu gestalten zu helfen". Es ist doch offenkundig, daß das deutsche Parteileben erst dann zu einem Neubeginn ausreifen kann, wenn es eine wesentliche Verjüngung erfahren hat. Und auch die Kreis- und Landtage werden funktionsfähiger werden, wenn die Jugend — mehr als bisher! in ihnen vertreten ist. Wir brauchen nicht den Bleistift zur Hand zu nehmen, um das Durchschnittsalter der Gemeinderäte, Kreisräte und Landtagsabgeordneten zu errechnen. Es genügt schon zu wissen, daß die / Kreisversammlung des Calwer' Kreisgebietes nicht einen Mann unter 40 Jahren in ihren Reiben hat! Wie soll da eine Verbindung zur jungen Generation entstehen, wenn man sie von der Verantwortung ausschließt? Sollten sich die erfahrenen Politiker dazu nicht bereit finden, so könnte es leicht möglich sein, daß ihnen das einmal nicht verziehen wird.
Calw. — Die Lehrerarbeltsgemeinschaft tagte unter der Leitung von Rektor Beck und erfüllte auch diesmal Ihren Sinn und Zweck. Hauptlehrer Collmer, Altenburg, sprach über Schulreformbestrebungen. Die Zeichenlehrerin Fräulein W. Schweikert zeigte die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder beim Zeichnen auf und Lehrer Winterle, Calw, hielt eine Erdkundestunde ab.
Wildbad. — Der Bezirksflüchtlingspfleger des evangelischen Hilfswerks veranstaltete in Verbindung mit dem evangelischen Stadtpfarramt ein adventliches Beisammensein für die in Wildbad wohnhaften Ausgewiesenen. Die Veranstaltung ist wohl gelungen. Es war bei allen Beteiligten der gute Wille für die Sache zu spüren. Der Glaube hat Brücken geschlagen zwischen den Alt- und Neubürgem. Besonders erfreuten die gesanglichen Darbietungen und die weihnachtliche Musik der Bläser. Bürgermeister Weber hielt eine Ansprache. Es war sicher für alle Ausgewiesenen eine Freude, sich mit der Kirchengemeinde und der Stadtverwaltung im Bemühen eines gemeinsamen guten Willens verbunden zu fühlen.
Igelsloch. — Oberholzhauer Friedrich Kepp- ler kann am 13. Dezember seinen 75. Geburtstag feiern. — Holzhauer Gottlob Hensler begeht seinen 77. Geburtstag. Er hat 50 Jahre lang im Staatswald gearbeitet.
Oberkolbach. — Der tragische Unglücksfall, bei dem Pfarrer Daxner, Langenbrand, ums Leben gekommen war, hat auch in unserer Gemeinde starke Trauer und Anteilnahme her- vorgerüfen,
Hornberg. — Unsere Zweitälteste Dorfbewohnerin, Frau Maria Kirn, wird am 14. Dezember 81 Jahre alt.
Neuweiler. — Maria Hesselschwerdt und Barbara Mast können dieser Tage ihren 85. Geburtstag feiern.
Einschränkung Im Postverkehr. — Wegen der starken Ueberlastung der Fernsprechämter wird die Gesprächsdauer aller ^ivilen Ferngespräche in der verkehrsstarken Zeit (von 8 bis 19 Uhr) beschränkt. Privatgespräche dürfen eine Zeit von sechs Minuten, Staatsgespräche von zwölf Minuten und dringende Pressegespräche die Zeit von zwanzig Minuten nicht überschreiten.
Ferner wird darauf hingewiesen, daß auf Postsendungen aller Art die Anschrift des Empfängers nicht mit deutschen (gotischen), sondern nur mit lateinischen Buchstaben beschrieben sein darf. Die ständige Anschrift des Empfängers muß ebenfalls immer
Kulfurspiegel
Das kulturelle Leben der Kreisstadt hat in den letzten Tagen hohe Wogen geschlagen. Die Veranstaltungsfolge begann mit einem unterhaltenden Abend der „Bühnenkunst Stuttgart" in der Turnhalle, der ein Kleinkunstprogramm von Niveau brachte und einem zahlreichen Publikum vergnügliche Stunden bereitete. Dann folgte eine Heine- Vorlesung im „Ringhof" durch Theodor Loos vom Schauspielhaus Tübingen zum Gedenken an den 150. Geburtstag des Dichters. Bei der Zahl der kulturellen Veranstaltungen war nur eine begrenzte Zuhörerschaft zugegen. Loos las aus dem Buch „Le Grand" und aus dem '„Buth der Lieder", schließlich aus dem „Romanzero" und aus anderen lyrischen Folgen. Loos ist ein vortrefflicher Sprecher, der Heine-Texte klug aufzubauen und die Pointen wirkungsvoll vorzutragen weiß. Daß es sich um eine Lesung handelte, mag die gelockerte Art des Vortrags zu einem Teil erklären. Der Abend wurde bereichert durch einige vertonte Heine-Gedichte von Schumann, Schubert und Brahms durch Frau Emmy Werner-Weil, die wir von zahlreichen Kirchenkonzerten als eine mit gutem Stimmaterial ausgestattete Sängerin kennen. Sie hat auch diesmal nicht enttäuscht, am Flügel von ihrem Gatten begleitet. — Am Tage darauf setzte das Volksbildungswerk seine „Komponisten-Bildnisse" mit einem Mozart-Abend fort. Das Publikum fehlte auch an diesem Abend nicht. Der kleine Saal konnte die Interessenten gar nicht auf einmal fassen, und das Konzert wurde am 9. Dezember wiederholt. Man darf geteilter Meinung sein darüber, ob das Programm dieses Abends dem Laien eine plastische Vorstellung des Mozartschen Werkes gegeben hat. Auch die Einführung durch Dr. Sieben vom Kulturrat vermochte mit ihrer schlichten biographischen Erzählung dem Hörer nichts Wesentliches über Mozarts musik- und kunstgeschichtliche Wirksamkeit zu sagen. Man wollte offenbar an diesem Abend etwas Besonderes bieten und hat deshalb die Chormusik des Komponisten sehr stark in den Vordergrund gerückt, obgleich man weiß, daß auf diesem Schaffensgebiet des Meisters Stärke nicht liegt. Das Programm selbst litt an der heute sonderbarerweise üblich gewordenen Ueberladung mit schwierigen und langen Einzelwerken, die zu „verkraften" dem Durchschnittshörer
Die Wirtschaftspolizei ist durch die Rechtsanordnung über die Organisation der Wirtschaft vom 15. 6. 1946 gebildet worden. Sie besteht aus der Abteilung „Wirtschaftspolizei" beim Wirtschaftsministe-, rium Tübingen und den Kreisorganen bei den Landratsämtern. Die den Kreisorganen gestellten Aufgaben ergeben sich aus den einschlägigen Vorschriften, wie Prüfung und Aufdeckung von Zuwiderhandlungen im Sinne der Rechtsanordnung über Transportbeschränkungen, der Verbrauchsregelungsstrafverordnung, der Warenverkehrsordnung und der Kriegswirtschaftsverordnung. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, nehmen Organe der Wirtschaftspolizei an Straßenkontrollen teil, wobei sich ihr Augenmerk besonders auf den Transport beschränkter Rohstoffe und Erzeugnisse richtet. Es werden von ihnen die Betriebe der gewerblichen Wirtschaft auf die Meldung ihrer Warenbestände, auf die ordnungsgemäße Abgabe bezugsbeschränkter und sonstiger Erzeugnisse und die Abgabe von Bestandsmeldungen an die Wirtschaftsämter geprüft. Auch Verbraucher, die unter Umgehung der geltenden Wirtschaftsbestimmungen sich bezugscheinpflichtige Waren ohne Bezugsberechtigung erstehen, bei Anträgen auf Bezugscheine falsche Angaben machen, werden sich
gegenwärtig kaum gegeben ist. Unter den Mitwirkenden stand Margot Mangold, die Sopranistin der Stuttgarter. Staatsoper, leistungsmäßig im Mittelpunkt. Ihr weicher, an diesem Abend vielleicht etwas zu sehr verhaltener Sopran hat besondere Geschmeidigkeit in den Mittellagen. Sie versuchte, die Heiterkeit des Mozartschen Klangbildes auch dort, wo es tragischer Schmerz Umwittert, einzufangen und hatte mit diesem Bemühen auch Erfolg. Albrecht Krämer, Violine, meisterte die F-dur-Sonate recht vorteilhaft. In der Sonate in A-dur für Klavier zeigte Ira Mühl, der auch die Piano-Begleitung des Abends übertragen war, eine frische Musizierfreude und eine ansprechende technische Bewältigung des Vorwurfs. Pianistische Vollgestaltung des Werkes steht noch aus. ln dem Streichquintett der „Kleinen Nachtmusik" gaben heimische Kräfte ihr Bestes, wobei vor allem die schwingende Beweglichkeit des Bassisten auffiel. Unter Hans Bregenzers Leitung sang der Volkschor Freudenstadt Lieder für gemischten Chor und am Schluß die Kantate „Dir, . Seele des Weltalls", dabei mit dem Kammerorchester die Sopranistin unterstützend. Die Tonfarbigkeit des noch nicht lange zusammengestellten Chors kam diesmal noch nicht zu vollem Ausdruck. Es lagen leichte Schatten über den Klangbildern, die zu weiterer exakter Einzelausbildung im Chorischen ermuntern werden.
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Freudenstadt. — Ein fühlbarer Mangel in dieser Jahreszeit ist das Fehlen einer jederzeit offenen Wartehalle bei den Omnibuswartestellen auf dem Marktplatz. Zwar wurde seinerzeit durch die Stadt eine Wartehalle errichtet, aus ihr aber ist im Laufe der Monate eine Restauration geworden, die ihren Betrieb erst in späteren Morgenstunden eröffnet. Nunmehr will die Stadt neben der ursprünglichen Halle eine zweite im Ausmaß 16 mal 4,3 Meter errichten, die ständig für die Omnibusfahrgäste offen stehen soll. Da die Kreisgemeinden an diesem Projekt interessiert sind, sollen sie zur Bereitstellung von Bauholz und Steinmaterial aufgefordert werden. Die Angelegenheit wird nach dem Beschluß des Gemeinderats als dringlich behandelt.
Pfalzgrafenweiler. — Den Ausgewiesenen in der Gemeinde soll etwas Gartenland zur Verfügung gestellt werden. •
vor der Wirtschaftspolizei bei Nachprüfungen zu verantworten haben.
Ein besonderes Augenmerk wird die Wirtschaftspolizei auf diejenigen richten, die unter Ausnützung der heutigen Notlage die Abgabe von Waren oder die. Ausführung von Leistungen von der Hergabe von Lebensmitteln und anderen Gegenleistungen abhängig machen, die erst „geschmiert" werden müssen, bis sie sich zur Ausführung einer Arbeit oder der Hergabe einer Ware bewegen lassen. Sie wird den sogenannten „eigenmächtigen Kompensationen, die den Charakter von Schiebungen" haben, entgegentreten, diese selbst wie auch Schwarzhändler unter die Lupe nehmen.
Daraus ist zu erkennen, daß die Wirtschaftspolizei nicht im Dienste eines bestimmten Wirtschaftszweiges, sondern im Dienste des Volkes steht und daß die Erfüllung ihrer Aufgaben dem Volkswohl in einer wirtschaftlich schweren Zeit zu dienen hat. Darum sollte auch aus Bevölkerungskreisen die Wirtschaftspolizei dadurch unterstützt werden, daß über offensichtliche Mißstände nicht in Form von Denunziationen und anonymen Anzeigen, sondern durch persönliche Vorsprache berichtet wird.
Kritik
C.F.M. — Die Kritik an einer Sache oder an einer Person spielt heute bei vielen nicht die Rolle eines Prüfsteines, sondern geschieht aus Haß. Neid, Unzufriedenheit, Trägheit oder auch aus Dummheit Manche bilden sich nicht wenig darauf ein, wenn sie mit ihrem kleinlichen Kritisieren irgend jemanden eine Fußangel stellen können und glauben, ihre demokratische Haltung dadurch beweisen zu müssen daß sie die Vergangenheit bekannter Persönlichkeiten durchschnüffeln, um irgend eine verwundbare Stelle zu finden. Wir lehnen die Kritik ab, die Verbitterung schürt. Daß wir nicht gewillt sind, alles kritiklos hinzunehmen, sondern daß wir für die Interessen der Allgemeinheit ein wachsames Auge haben wollen, kann uns nur von Böswilligen bestritten werden. Die Zeit kann nutzbringender verwerte! werden, als in der Vergangenheit herumzustöbern Auch sollte ein Mensch nicht deshalb bekämpft werden, weil er politisch anders denkt, denn jedem muß seine politische Freiheit zugestanden werden Wl> sind also für eine aufrechte Kritik, glauben aber, davor warnen zu müssen, die gegenwärtige Notzeit noch durch kleinliches Kritisieren noch schwerer zu machen. Wenn wir nicht einen völligen moralischen Bankrott erleben wollen, dann müssen wir die Unaufrichtigkeit in allen ihren Formen und Spielarten positiv überwinden und zueinander Vertrauen fassen. Das aber wird nur möglich sein, wenn wir uns gegenseitig auf dem Boden der Vergebung und der helfenden Bereitschaft begegnen. Nicht nach Name. Dienststellung oder partei-politischer Färbung wollen wir die Menschen beurteilen und nicht nach dem, was sie essen, sondern nach dem, was sie sind. Die Aufrichtigkeit gegen uns selbst und gegen andere ist die unerläßliche Forderung unserei Zeit
Mehr Rücksicht auf Schwerbeschädigte
Bei unseren täglichen Nöten vergessen wir allzu- oft unsere Schwerkriegsbeschädigten und benehmen uns ihnen gegenüber oft nicht rücksichtsvoll. An den Fahrkartenschaltern der Bahnhöfe ist dies häufig festzustellen. Lange Schlangen stehen vor den Fahrkartenschaltern. Kommt ein Schwerbeschädigter vielleicht nicht gehbehindert, aber mit schweren ge* sundheitlichen Schäden, so kann man feststellen, daß die „Schlange" sich windet und murrt, wenn er nun sofort an den Schalter geht. Sein Schwerbeschädigtenausweis bestätigt zwar sein Vorgehen Aber meistens werden alle möglichen Stimmen laut Die Schwerbeschädigten kennen doppelt die täglichen Sorgen und empfinden immer und immer wieder ihre verminderte Arbeitskraft. Sie würden sich gerne iß die Reihen der Wartenden einreihen, hätten sie ihr« vollkommene Gesundheit noch. — Die Eisenbahn hat eigene „Schwerbeschädigten-Abteile" eingeführt und doch gibt es genügend Fahrgäste, die gerade dies* Abteile mit Vorliebe aufsuchen. Die Zugschaffner müssen dann oft erst mit Druck für die Schwerbeschädigten Platz schaffen. Die Reisenden sollten also das Abteil für Beschädigte von vornherein frei lassen. Die Rücksicht auf die Schwerkriegsbeschädigten ist eine Pflicht, die wir nicht nur auf der Eisenbahn, sondern stets und überall im' täglichen Leben beachten sollten. — In diesem Zusammenhang mag noch erwähnt sein, daß die Wagen und Abteile für Schwerbeschädigte sehr oft besser als solche gekennzeichnet werden sollten. Die Schilder sind zum Teil zu klein und unscheinbar, so daß sie leicht übersehen werden. Manche unliebsame „Unterhaltung" zwischen dem Zugschaffner und den Reisenden, hervorgerufen durch solche Mißverständnisse, könnten dadurch vermieden werden.
Das ist zuviel!
Slgmaringen. — Die amtliche Ueberprüfung eines abseits gelegenen Gehöftes in der Nähe Sigmaringens, die versteckten Autoreifen galt, hatte ein überraschendes Ergebnis. Außer den gesuchten Reifen entdeckte die Kriminalpolizei im Keller des Hauses in mehreren Kisten verpackt, ein umfangreiches Warenlager an Wäsche, Stoffen, Decken, weiteren Textilien und Gebrauchsgegenständen. Der Hofbesitzer und seine Frau, die jetzt als Kapazitäten des Schleichhandels entlarvt werden konnten, haben, wie die Kriminalpolizei mitteilte, seit 1945 fortgesetzt landwirtschaftliche Erzeugnisse ihres Hofes, in erster Linie Butter und Fleisch, verschoben, um sich ein Vorratslager anzulegen, das in seinem Umfang selbst ein größeres Tex- tiigeschäft übertrifft. Eine weitere Ueberprüfung ergab, — warum erst jetzt? — daß aus diesem Hofe, der wegen seiner exponierten Lage statt Milch und Rahm Butter abliefern muß, überhaupt keine Ablieferung erfolgten, obwohl von fünf Kühen nur drei gemeldet waren. Außerdem wurden die Hälfte eines schwarzgeschlachteten Schweines vorgefunden und 18 Pfund Schweineschmalz sichergestellt, die über den Satz des Selbstverbraucherhaushaltes hinausgingen.
Verantwortlich für den örtl. Textteil Rolf Staedele
Gegen die Nutznießer. der Notlage
Aufgaben 'der Wirfschaflspolizei
Babifch—BürHemberglfche Staatsloflerte.
Härhfte 3ief)ung am 21. Januar 48. flöchftgeminn auf ei« Dreifachlos 90 000 H2R. Sille ©eminne fmb «ln» tommenfteuerfrei. ©lüdsbenfel: ent» haltend 1 Dreifaches unb 10 ganje Boje oerfehiebener Hummern $u 26.— HHl. Sie ßofe find bei ben Staatlichen ßotterie*<Einnehm*rn unb allen burd) Blatate fenntlid) ge» modern SerfaufsfteUen au haben, auf Wunfd) blreft bei ber flaupt» oertriebsftelle Württemberg • flohen* jollern,
ßotterie’Sinnafyme Heber, Tübingen, _ Wilftelmftrage 6. (c *
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Raffcnfflcfcl, grauer ftila, prima ßeber» fohlen, ©r. 38*/>, geboten gegen an» bere Schuhe, Schnür- ober flalbfdjuhe, ©r. 39. Sing. unt. 3t 1512 an 3«it‘ fdjau ©mbfl., Anaeigenaermittfung, Hottmeil. (r
Bolle, meige. 3u BuHooer unb 6—8 m flofosläufer gefudjt; biete Schuhe. Sing. unt. Hr. 1323 an bie 63- Hott» weil, Walbtorftr. 4. (r
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Sfi, neue, 2.10 m, mit ftcberbinbung, im Taufch ab^ugeben. Sing. unt. Hr. 1283 an bie 63- Hottmeil, Walbtor« (trage 4. (r
Cangftftfffer, ©r. 42/43, fomie Äinber* halbfcguhe, ©r. 26, beibes gut erbat» ten, 6 ©lühbirnen, 220 93olt, 25—60 Watt, fomie BUtchfchoppen, flalbfchuhe, ©r. 42/43, alles im Taufd) abjugeben. IKng. unt. 3t 1510 an 3*iifdjau ©mbfl., Anaeigenoerm., Hottmeil. (r
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Jlähmafdjine, oerfenfbar, faft neu unb eoentl. Original flanau«flÖhenfonne f. Wedjfelftrom geboten; fudje nur tabei» lofe 6 djreibma|chine. Sing. unt. Hr. 2297 a. 63- Tübingen, Subengaffe 2 (r Bafcgfommobe, bunfel poliert, mit oter 6 d)ub(aben unb grauer SRarmorplatte, fomie elf. ftmberbettlabe (70:140) 3 « oerfuufen ober au taufdjen. Sing. unt. H. T. 159 bef. bie Annoncenexpedition Bieper, (14b) Hottmeil. (r
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