Belte 4

Samstag, 6. Dezember 1947

B^jrttembergischer Schwarzwald

Umschau im Kreis Calw

Calw. Wie das Volksbildungswerk mitteilt, wird der lang erwartete Schubert-Abend aus der Vortrags­reiheMeister der Tonkunst" in absehbarer Zeit nicht stattfmden können. Ebenso muß der für De­zember vorgesehene Beethoven-Abend vorerst aus- fallen, weil es nicht möglich war, einen Termin fest­zulegen, an dem die Mitwirkenden und der Saal gleichzeitig frei sind.

Snlz. Die Geistliche Abendmusik mit Thusnelde Wolff und Willy Rosenau findet nunmehr am Sonn­tag, den 7. Dezember, nachmittags 3 Uhr statt. Nagold. Der diesjährige Kirchenbezirkstag, der im Celler Stift" abgehalten wurde, war von den Ver­tretern der evangelischen Kirchengemeinden des Be­zirks zahlreich besucht. Den Eröffnungsgottesdienst hielt Pfarrer Romberg (Emmingen) über das Wort: Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten. Nach der Begrüßung der Abgeord­neten wurde von Dekan Brezger der Jahresbericht gegeben. Er sagte, daß von den 31 Gemeinden des Bezirks fünf wieder in den Besitz ihrer abgelieferten Glocken kommen. Am Nachmittag fand ein gutbe­suchter Vortrag von Prälat Dr. Hartenstein (Stutt­gart) überDie Evangelische Kirche im Ringen um ihre Einheit und Verkündigung" statt. Dr. Harten­stein hatte als Mitglied der deutschen Delegation am Internationalen Missionsrat im Sommer dieses Jahres in Whitby bei Toronto (Kanada) teilgenom­men. Dann stellte sich der neugewählte Abgeord­nete zum Landeskirchentag Bgm. Fr. Rentschler, Wildberg, der Versammlung vor. Der Vorsitzende, Dekan Brezger, forderte in seinem Schlußwort zur Pflege des christlichen und kirchlichen Lebens im Bezirk auf.

Stammheim. Die Laienspielgruppe Calw brachte in der vollbesetzten Turnhalle einen heiteren Abend mit Theater, Tanz und musikalischen Darbietungen. Es wurde die Komödie von Th. KörnerDer Nacht­wächter" ausgezeichnet gespielt (mit Ausnahme der Frauenrollel). Gut war die Theaterglosse, das Schla­gerpotpourri undEin Bauer leert seinen Kropf". Hervorgehoben sei auch der Gesang zur Zither. Die Ballettgrupe, die sich auf der kleinen Bühne nicht ganz zurechtfand und durch das total verstimmte Klavier stark gehemmt war, konnte, mit Ausnahme des netten Bauernpolka, nicht restlos überzeugen. Der Leiter der Gruppe, Hans Ihme, hinterließ als Sprecher nicht gerade einen besonders guten Ein­druck. Das in Vertretung spielende Akkordeon-Or­chester Ebhausen machte seine Sache recht gut. FH.

Um den Altkreis Neuenbürg

Neuenbürg. In der letzten Sitzung des Gemeinde­rats gab Bürgermeister Titelius dem Gemeinderat Kenntnis von der Stellungnahme des Landtags und des Kreisrates zu den Eingaben wegen der Lostren­nung des Altkreises Neuenbürg vom Kreis Calw. Es war erstaunlich, daß eine größere Gemeinde, von der man bisher annahm, sie würde in ihrem eigenen Interesse den Antrag unterstützen, nunmehr einen gegenteiligen Beschluß faßte. Der Gemeinderat brachte in diesem Zusammenhang einmütig zum Ausdruck, daß es sich bei dieser Frage nicht in er­ster Linie um die Stadt Neuenbürg drehe, sondern um das Wohl des Altkreises und seiner Bewohner. Es sei keine Kirchturmspolitik, die von Neuenbürg aus betrieben werde, sondern es gehe um die Wie­dergutmachung eines Unrechts, das dem Altkreis Neuenbürg während der Zeit desDritten Reiches" angetan wurde. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde auf Eingabe der hiesigen Schuhmachermeister dem neueröffneten Betrieb die gewünschte Auflage erteilt. An den Landesausschuß für die Jugendher­bergen Südwürttemberg-Hohenzollern, der um einen jährlichen Zuschuß nachsuchte, wird ein einmaliger Beitrag geleistet. Wegen des Lehrermangels wurde an das Bezirksschulamt in Calw eine Eingabe ge­richtet. Ueber ein Baugesuch und ein Bauplatz- Tauschobjekt kann erst später Beschluß gefaßt wer-

265066 Beschäftigte

In Südwürttemberg-Hohenzollern wurden im Okto­ber 1947 265 066 beschäftigte Arbeiter und Ange­stellte durch die Arbeitsämter registriert. Ihnen ste­hen 16 317 offene Stellen und 1382 Arbeitslose ge­genüber. Im Vergleich zum September 1947 erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 357 An den offe­nen Stellen sind nahezu alle Berufsgruppen beteiligt.

In Südwürttemberg - Hohenzollern sind zur Zeit 12 184 Lehrlinge beschäftigt. Davon stehen 3805 im ersten, 5214 im zweiten, 2979 im dritten und 186 im vierten Lehrjahr. Dazu kommen noch 592 Spät­lehrlinge, die einer wesentlich verkürzten Lehrzeit unterworfen sind.

Nach statistischen Feststellungen betrug die Zahl der selbständigen Handwerksbetriebe im Jahr 1946 in der französisch-besetzten Zone Südwürttembergs 1145, mit 14 680 Beschäftigten. Die Jahresumsätze von 11 Handwerkszweigen betrugen im gleichen Jahr rund 30 Millionen Mark. An erster Stelle stand dabei das Schreinerhandwerk mit einem Umsatz von mehr als sechzehn Millionen Mark, dem in weitem Abstand djs Wagnerhandwerk mit einem Umsatz von über vier Millionen Mark folgt.

den. Um besonders Notleidenden unserer Stadt eine kleine Weihnachtsfreude zu machen, wird das ört­liche Soziale Hilfswerk zu einer Sammlung aufrufen. Die Sammlung tiji die Kriegsgefangenen ist beendet. Die Geschenke sollen nunmehr verpackt und abge­sandt werden. Der zweite Zentner Kartoffeln konnte nunmehr ausgegeben werden. Die allgemeine schlechte Schuhversorgung war Anlaß einer lebhaf­ten Aussprache. Die Wohnungslage der Stadt ist durch die Wiederbelegung durch die IRO so ge­spannt, daß die städtische Wohnungskommission auch den bescheidensten Ansprüchen nicht gerecht werden kann.

Neuenbürg. Der Goldarbeiter Friedrich Fuchs und seine Frau Philippine, geb. Keck, konnten am letzten Sonntag im Kreis ihrer Kinder und Enkel das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Der Bürgermeister überreichte dem Jubelpaar ein Geschenk und die Glückwünsche der Stadt und des Staatssekretariats.

WeiBenstein. In der Nähe von hier wurde ein 15jähriger Junge von einem unbekannten Mann überfallen. Nach heftiger Gegenwehr gelang es dem tapferen Jungen zu entkommen.

Birkenfeld. Letzter Tage wurden einem Metzger­meister zwei Lastkraftwagenreifen gestohlen. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden Dachtel. Am hellen Tage wurden hier aus einem außerhalb des Ortes liegenden Garten sieben Leg­hühner gestohlen.

Sozialaussdtuß der CDU

ln Sigmaringen fand eine aus dem ganzen Lande stark besuchte Tagung des sozialen Landesausschus­ses der CDU statt. Die Referate befaßten sich mit den Aufgaben der sozialen Ausschüsse der Partei. Es sprachen die Landtagsabgeordneten Dreher aus Hechingen, Fendef aus Laupheim und Maucher aus Gaisbeuren. An der Tagung nahmen auch Arbeits­minister Wirsching und Landtagspräsident Gengier teil.

Christentum und Politik

DaßReligion Privatsache" sei undmit der Poli­tik nichts zu tun" habe, ist der Jugend nicht vom Leben gelehrt wordenl Diese Ueberzeugung hat sie auch nicht auf den Schlachtfeldern des furchtbaren Krieges gewonnen, wo der Tod die Front auf und ab hetzte und immer wieder die besten Kameraden hinwegraffte. Auch in den Gefangenenlagern des Ostens haben wir keinen jungen Menschen getrof­fen, der sich noch zu diesem Schlagwort bekannt hättel Der frühere Naziminister Mergenthaler hat einmal die Forderung aufgestellt, daßwir dahin kommen müssen, Religion und Politik gründlich voneinander zu scheiden". Viele haben aiT diese These geglaubt. Wohin dieserSieg des Glaubens" geführt hat, wissen wir alle. Wenn diese Platte, die zwölf lange Jahre Gewissen, Recht und Gottes Ge­bote übertönend, nun wieder neu aufgelegt wird, sollte gerade unsere Jugend etwas vorsichtig sein, wenn es ihr wirklich darum zu tun ist,nicht wie­der politischen Charlatanen ins Garn zu gehen" I Daß heute um den christlichen Ansatz in der Politik wieder erneut gekämpft werden muß, ist nur zu be­grüßen. Das Christentum zahlreicherChristen" ist aus dem vergangenen Jahrzwölft mehr oder minder belastet" hervorgegangen, so daß es ganz in der Ordnung ist, wenn die Christen um die Berech­tigung zur Betätigung auf der Ebene der Politik neu zu kämpfen haben. Und wir wollen es ganz offen gestehen, daß wir allen denen wünschen, daß sie nicht mehr zum Zug kommen, die glauben, mit fromilien Worten allein sei der Not unserer Zeit zu begegnenl Wer heute als Christenmensch nicht zum letzten Einsatz bereit ist und nicht immer wieder neu das Gebot der Nächstenliebe im täglichen Leben erfüllt, der hat allerdings dem notvollen Menschen unserer Tage nichts mehr zu sagen und wären die Wände seiner Wohnung mit lauter Bibelsprüchen behangenl Für einen Menschen, der aber nicht nur zum Schein, sondern aus letzter Präzision heraus gläubig ist und seinen Glauben im öffentlichen Le­ben zu bewähren bereit ist, ist das Christentum nicht Privatsache. Es ist ihm letztlich der tragende Grund, aus dem alle seine Lebensäußerungen erwachsen und sich formen und prägen, auch die politischen! Denn Christentum ist nicht weltferne Frömmigkeit oder religiöse Ichverkrampfung und auch nicht nur jen­seitig gerichtetes Seligkeitsstreben, sondern vor allem Christus-Herrschaft über die Menschen, die auch in einer ganz bestimmten menschlichen Haltung zum Ausdruck kommen muß! Oder mit andern Wor­

ten gesagt: Gott gehört nicht nur in die Kirchen und Kapellen, sondern auch in die Gemeinwesen wie Volk und Staat, auf die Rathäuser, in die Amtsstu­ben und in die Parlamente! Man kann ihm nicht am Sonntag einen Anstandsbesuch machen und wäh­rend der Woche nur dem eigenen Ich leben! Das Christentum als Glauben an Christus muß uns zu einem christlichen Denken führen und zu christ­lichen Handlungen, wenn wir die Verhältnisse nach christlichen Grundsätzen gestalten wollen. Unser po­litisches Wollen muß also von einer bewußt christ­lichen Lebensgestaltung her geformt werden, wenn das Bild unserer Welt nicht schief sein soll und wir selbst politisch nicht wiederum versagen wollen. Damit soll nicht gesagt sein, wir verlangten von allen Christen, daß sie sich aktiv für die Ziele der CDU einsetzen. Wir wissen darum, daß der Mensch zur Freiheit geschaffen ist, allein Gott und seinem Gewissen verantwortlich und darum auch frei in sei­ner politischen Entscheidung. Darüber hinaus haben wir Achtung vor jeder ehrlichen politischen Ueber­zeugung und sind keine politischen Proselyten­macher, die alle zu der eigenen Partei bekehren wol­len. Allerdings sind wir uns darüber klar, daß der Christ nur da eine Politik mitverantworten kann, wo diese von letzter christlicher Entscheidung her gesehen .wird! Wir wissen gut, daß wir uns mit dem christlichen Namen unserer Partei der Gefahr aus­gesetzt habet immerfort kritisiert und beargwöhnt zu werden, wir können sogar für diese unablässige Kritik nur dankbar sein, weil sie uns bewährt, mit dem Wortchristlich" Mißbrauch zu treiben und es etwa zu verflachen oder zu verweltlichen. Niemand kann uns aber der Verpflichtung entbinden, daß allein aus christlichen Ansätzen heraus ein Neuauf­bau unseres Volks- und Staatslebens noch möglich ist, weil alle anderen Aufbauversuche durch den Spruch der Geschichte entmächtigt sind. Wer vor der Tatsache der historischen Entwicklung nicht die Augen verschließt, sondern der Wahrheit und Wirk­lichkeit ins Gesicht zu sehen den Mut hat, wird mit uns darin einig sein müssen, daß unchristlichen Völ­kern und Epochen die Weltordnung des Schöpfers verloren geht, daß sich dann Sitte, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Liebe und Recht preisgeben müssen und die vielgepriesenefortschrittliche Entwicklung" im Grauen eines Despotismus oder Nihilismus endet, vor denen wir aus christlicher Verantwortung unsere Familien und Gemeinden, Kreis, Volk und Land be­wahren wollen. CFM.

18000 wurden bisher untersucht

Die Tuberkulose hat durch die Einflüsse des Krie­ges, durch das allgemeine Absinken des Lebens­standards und durch die mangelhafte Ernährung ei­nen erschreckenden Umfang angenommen. Die schlechten Wohnverhältnisse in ganz Deutschland und die unnatürlichen Zusammenballungen in den Großstädten haben das starke Umsichgreifen dieser Krankheit begünstigt. Südwürttemberg-Hohenzollern ist von der TBC-Verseuchung dank seiner Struktur und seiner sozialen Schichtung nicht annähernd wie etwa das Ruhrgebiet oder Berlin betroffen. Die staat­lichen Gesundheitsbehörden richten seit langem ein scharfes Augenmerk auf diese Krankheit, um recht­zeitig alle Maßnahmen treffen zu können, die eine verheerende Auswirkung der Seuche vermeiden. Seit Mitte September ist durch Vermittlung des in­ternationalen Roten Kreuzes ein Röntgen-Schirmbild- Gerät eingesetzt, mit dem bisher etwa 18 000 Men­schen untersucht worden sind. Anfang Dezember wird, so berichtete Medizinalrat Dr. Höffgen von der Abteilung Gesundheitswesen im Innenministerium, nun ein zweites Gerät arbeiten. Dadurch wird es möglich sein, bis zum nächsten Sommer rund 100 0Ö0 Menschen zu untersuchen und einen klaren Ueber- blick über das Ausmaß der Verseuchung im Land zu bekommen.

Die Untersuchung erfolgt nach einem festen Sy­stem. In erster Linie werden die industriellea Kreise

des Landes erfaßt, die erfahrungsgemäß die stärkste Anfälligkeit zeigen. Um ein einheitliches und siche­res Bild zu gewinnen, werden auch Kreise des Schwarzwaldes wie Calw und Freudenstadt und ein Albkreis Münsingen überprüft. Die Schulen werden einheitlich in die Untersuchung einbezogen, außerdem lenken die Gesundheitsbehörden ihre be­sondere Aufmerksamkeit auf Erwachsene, Arbeiter staatlicher und privater Betriebe, sowie Schaffende aller Kreise, um auf diese Weise später die Aus­wertung präzisieren zu können.

Das allgemeine Gesundheitsbild, das sich bei Flüchtlingen zeigt, wird im allgemeinen nicht un­günstig beurteilt. Die bisher in Dänemark lebenden Flüchtlinge standen dort in guter ärztlicher Betreu­ung. Ueber die Kriegsgefangenen braucht in diesem Zusammenhang nicht viel gesagt werden. Die aus dem Osten kommenden Heimkehrer sind krank oder arbeitsunfähig. Die röntgenologische Untersuchung aller Heimkehrer wird schon seit langem durchge­führt.

Die Bedeutung dieser Röntgenuntersuchungen ist sehr groß. Die Gesundheitsbehörden des Landes sind stark daran interessiert, noch mehr als bisher Er­wachsene zu untersuchen, nicht um Zahlen zu kon­struieren, sondern vor allem die Not und die un­glücklichen Folgen dieser Volksseuche (TBC), wie sie heute bereits genannt wird, einzudämmen.

Dr Christboommarte

Er wohnt in Zipfelweiler, was soviel bedeutet wie ein kleines Schwarzwalddorf, das zwischen Pforz­heim und Freudenstadt liegt. Das kleine Nest ist auf der Landkarte nicht verzeichnet und hält sich in den Wäldern so versteckt, daß selten ein Besucher dorthin kommt, was nicht heißen soll, daß der Mond den Leuten in Zipfelweiler der nächste Nachbar ist. Chrischboommarte", nennen die Dörfler den Jung­gesellen Martin Eisenbeis. Er selbst freut sich im­mer über diesen Beinamen und sagt, in diesem Wort liege mehr Klang und Gemüt als in dem Namen Ei­senbeis. Dieser sei kalt und hart und werde seiner Person in keiner Weise gerecht. Da ich den Jung­gesellen einigermaßen kenne, kann ich das bestätigen.

DT Chrischboommarte wohnt mitten im Dorf, in einem schmucken Häuslein. Er arbeitet beim Märtis- bauem im Taglohn, schafft alles, was kommt, ist Kindsmagd, Viehhirte, Holzhauer, Roßbauei, oder Sägereiarbeiter. Also ein Hans Dampf in allen Gas- senl Ein gutgepflegter, langer Schnurrbart ziert sein rotbackiges Gesicht. Im übrigen ist ei ein geschick­ter und deshalb im ganzen Dorf beliebter Arbeiter. Schon mancher Bauer von Zipfelweiler hätte ihn gerne auf seinem Hof gehabt, aber d'r Chrischboom­marte hat seinem Bauern schon 30 Jahre lang die Treue gehalten und will es auch fürderhin.

Warum aber die Dörfler dem Junggesellen einen so eigenartigen Namen gegeben haben, soll hier er­zählt sein: Vierzehn Tage vor Weihnachten verläßt er alljährlich gleich nach dem Mittagessen den Hof und zieht sich in seine Behausung zurück. Da ver­goldet er die kleinen Tannenzapfen,d'Möckele", wie die Leute sagen, die er sich auf seiner Sonn­tags-Spaziergängen gesammelt hatte und bislang in großen Pappschachteln verwahrte. In langen Reihen hängen sie dann, mit einem silbernen Faden ver­sehen, an einem Stecken, bis er sie am Heiligen Abend behutsam an die Tannenbäumchen hängt, die er den Alten von Zipfelweiler alsChrischkendles- grueß" überbringt. 1 Die Dorfkinder sind während der Vorweihnachtstage die besten Freunde des Jung­gesellen und ständige Gäste in der Chrischboom- werkstatt. Sie erzählen der Mutter zuhause von den schönen Dingen, die sie dort gesehen haben und die sie in ihre Träume mitnehmen, wie die Wagen und Pferde vom Kaufmann Schwarz.

Einige Tage vor dem Heiligen Abend stapft der Chjjschboommarte durch den Wald und holt mit Er­laubnis des Dorfschulzen etwa ein Dutzend kleine Christbäume, die er dann in seiner Chrischboom- werkstatt mit den vergoldeten Tannenzapfen und langen Silberfäden schmückt und den einsamen Al­ten in die Häuser bringt. Er versteht es meisterhaft, die Bäumchen zu schmücken, und trägt die köst­lichen Geschenke ln ihre spärlich erleuchteten Stu­ben. Die Alten danken dem Chrischboommarte und haben auch für ihn immer eine kleine Überraschung bereit. Gegen zehn Uhr ist dann seineChrisch- boomfahrt" in der Regel beendet. Dann geht er nach Hause, um seinSchloß" abzuriegeln und mit dem allerletzten Christbäumchen, seinemChrisch- boem", allein für sich Weihnachten zu feiern Wie er selbst sagte, sei ihm dann immer, als höre er die Engel im Himmel singen:O, du fröhliche, o du selige, gnadenbringehde Weihnachtszeit" K Kußmaul

Aus dem Kreis Horb Horb. Neuer Ausschuß in der Bäckerinnung. In einer Versammlung der Bäckerinnung wur­den gewählt: Als Obermeister Urban Bareis, Horb; Stellvertreter Karl Kopp, Bäckermeister, Sulz; in den Ausschuß Joh. Teufel, Horb; Jo­sef Hertkorn, Nordstetten; Ferdinand Essig, Rexingen; Friedrich Katz, Hochdorf, und als Lehrlingswart Friedrich Mutschler, Sulz. 'Dettingen. Dieser Tage feierte Kaspar Holl seinen 84. Geburtstag. Der Jubilar ist der Va­ter des hiesigen Pfarrers. Bei einer öffentli­chen Tanzveranstaltung wollten die Gäste noch nicht nach Hause gehen, als die Polizei um Mit­ternachtFeierabend bot. Da einer der Besu­cher außerdem noch gegen die Polizeibeamten ausfällig wurde, kam es zur Anzeige. Für Mo­nate darf hier nun kein Tanz mehr stattfinden, Gündringen. In diesen Tagen wurde der verstorbene Landwirt Andreas Geißler zu Gra­be getragen. Er war 23 Jahre lang Gemeinde­pfleger. Sein Amt führte er stets ehrlich und mustergültig. Bürgermeister Boilinger legte einen Kranz am Grabe des Verstorbenen nie­der. Die Gesellenprüfung im Friseurhandwerk bestand Franz Sturm mit gutem Erfolg.

Boll (Hohenz.), Als vor kurzem der hiesige Farren- wärter in der Tübinger Klinik lag, mußte, da nie­mand sonst gefunden wurde, der Bürgermeister den Farren selbst versorgen. Das ging eine Zeitlang gut, bis das Gemeindeoberhaupt von dem 20 Zentner schweren Tier an die Wand gedrückt und verletzt wurde, was zur Folge hatte, daß die Obiigkeit den Stall nicht mehr betrat. Schließlich mußten die Ge­meinderäte einspringen, die abwechselnd alle 14 Tage die Versorgung des ungemütlichen Fartens übernahmen.

Ein Versicherungs-Abschluß isl

Vertrauenssache!

Lassen Sie sidi deshalb in allen Versicherungs­angelegenheiten von dem Fadunann unver­bindlich beraten.

Sadiversich erringe n t

Feuer

Einbruch-Diebstahl Wasscrleifungssehaden Haftpflicht Kraftfahrzeug Unfall

Maschinen Transport Pferde

AUGUST NESTER

Versictaerungsbflro fleneralaoentur der ALLIANZ

Rottweil a. N.

'Königstraße 10 Telefon 440

Lebensversicherungen:

Codes- und Erlebensfall Handwerkerversicherung Aussfeuerversidierung Studiengeldversicberung Gefolgschaftsversicherung Leibrenlenversicherung

STELLENANGEBOTE

Das eoang. ftcjidjungsfjdm Sfammbefm Rr. Galro fuebt für bie oerfd). Stbtei* lungert einige jüngere Hausgehilfinnen, foroie eine ftaatl. geprüfte Säuglings* Pflegerin. Slngeb. an 3nfp. (Bugeier, Stammbetm Rr. (Salm, Go. Grjieb ungsbetm. (c

f>aasfned>t, gefunb. für flaus» u. (Bar* tenarbeiten bei guter Bejabfung in Dauerfteüung gefudjL unt. Hr.

2161 an bie 63* Gaiir, Tonnen* flaffe 18. (e

Bejirfsoerfreferfln) für bie Rreife Galt» unb ftreubenftabt gefuebt. Sehr gute Berbienftmöglicbf eiten, fotme bauerb. unb ficßere (E.fiftenj geboten. Hiebt* facbleute roerben eingearbeitet. Bcraer» bungen an Beftirtsoerroaltung Her­mann Rien^e,' (Ealro, Sfftburgerftrafte 12- (c

3afjnär3lH<be Helferin gefudjt. Sing, mit ßebenslauf an $abnarftt Dr. (Brüner, Sdjramberg, flauptftrafte. (r

STELLENGESUCHE

ftrieasoerfebrtet fuebt paffenbe fleim* aroeit. Sing. unt. Hr. 2172 an bie 63- Galt», Honnengaffe 18. (c

TAUSCH

Cinfamilienbecb im Zaufeb gefuebt. 3 U * fdjriften unt. Hr. 342 an Steigen* Vermittlung (Eifeie, ffiilbbab. (c

ffiedtfelffrommofor, 220 B. Vi$6., 1400 Umbreßungen pro 6efunbe, geboten; 3 Bieter Änaugftoff gefuebt. läng. unt. Hr. 1239 an bie HS. Hottroeil, ©afb» torftrafee 4. fr

flerrenbalbfcbabe im Daufd) gefuebt. Sin» geböte unter Hr. 2173 an bie 63- (Ealro, Honnengaffe 18. (e

Puppenfporfroagen« gut erbalten (mit Gummibereifung, foroie Buppenftuben* möbel (©obn* unb Sdjlafaimmer) im 2au[<b geg. Bioline abaugeben. (©ert* ausgleieb). Sing. unt. Hr. 1228 an bie 63. Hottroeff, ©albtorftr. 4. (r fjertenfebabe. l $aar neue, Gr. 43, ge* boten gegen flanMeiterroagen, 34 3entner Iragfraft. 2Ing. unt. Hr. 1216 an bte 63< Hottroeil, ffialbtor« ftrafte 4. fr

flerrenanjug, grau, mittlere GroBe, flerrenpuUooer, neu, geboten gegen ftabrrabbereifung 26:2,00 Ballon ober 28:1,73. 21 ng. unt. Hr. 1224 an bie- 63- Hottroeit, ©albtorftr. 4. (r

flerrenanjugftoff, ferner einen SHantel» ftoff für flerrenmantel, einen Samen* Sommerftoff u. 1 $aar 6djnürfd)ube, Gr. 42, alles primu Qualität, geboten; Sffforbeon, 80120 Bäffe ober Sfrm» banbubren gefuebt. Sing. unt. Hr. 1193 a. b. 63- Hottroeil. ©albtorftr. 4. (r flerren-Scbaffffiefet, gut erbalten, Gr. 43, geboten gegen iberren*2frbeitsfd)ube, Gr. 43 (©ertausgleid)). 3ufd)r. unt. Hr. 1219 an bie 63. Hottroeil, ©albtorftrafte 4. (r

Ofen, eifern, Kein., unb ffrauemSlrbetts* Keiber gefuebt; Obft geboten. Sing. u. Hr. 1225 an bie 63- HottroeM, ©alb» torftr. 4. tr

Rablo, neu, geboten; fuebe eteftrifdbe ©afdjmafebine, neu ober gut erbalten. Sing. unt. Hr. 1206 an bie 63> Hott» roeil, ©albtorftrafte 4. (r

Duppenroagen, neuwertig. (ftrieberisro.) geboten gegen Damenffibofe, Gr. 42 bis 44 ober Rnltferbocfer ober Stoff für Sfibofe; foroie 2 Baar gut er* baltene Schube. Gr. 34 gegen Sfi» ftiefel. Gr. 3940. mit Sfuuabtung. Sing. unt. Hr. 1229 an bie 63. Hott» roeil, ©albtorftrafte 4. (r

DfiBMIleiflerflaffe fturbelroeüe, 3glinber» blocf mit neuen Rolben, Ganggetriebe, Bremsbeläge unb fonftige Grfafcteile geboten; 2frmbanbubren, Slfforbeon ob. Heifefcbreibmafcbine gefuebt. Sing. unt. Hr. 1192 an bie 63- Hottroeil, ©alb* torftrafte 4. (r

Oeiterroagen au oertaufen; flemben ober flembenftoff au taufen gefuebt. Sing, unt. Hr. 1237 an bie 63- Hottroeil ©albtorftrafte 4. (r

fjerrenfebube, Gr. 41 (amerifanifebe), geboten; Damenftbube, Gr. 3940 ge* fuebt. Slusfunft bei Daufcbftelle Hott» roeil, Gngelgafte. (r

Sfrbeffefebube, 1 Baar, Gr. 45, faft neu, gegen Damenftbube, Gr. 42Vt. Sing, unt. Hr. 1227 an bie 63 Hottroeil, ©albtorftr. 4. (r

OerrenfcbaftfHefel, 1 $aar, neuro., Gr. 43, geboten; fuebe ebenfoldje Gr. 42. Sing. unt. Hr. 1214 an bie 63- Hott» roeil, ©albtorftr. 4. (r

TIERMABKT

Tnüdjfulj, jüngere, träebtig ober neu* meltig, ju taufen ober tauften ge* fuebt. Slnten Hieble, Hottroeil, Ön ber Slu 44. <r

Ttuft- unb 3ngfub, ältere, 39 Soeben träebtig, geboten; 6ebia<btftücf gejuxt. Sing. unt. Hr. 1226 an bie 63- Hott» roeil, ©albtorftr'. 4. (r

Hufttub. fehlerfrei, gefuebt gegen febö* nes 2jäbriges Hinb. Sing. unt. Hr. 206 an bie 63- 6ebramberg, Berneif« ftrafte 20. (r

Sd)la<bttub geboten; balbträebtige Huft* unb 3u0tolj ober Rafbin gefuebt. (E!eo* nora Sdjlotter, Bittelbronn, Rreis f)orb. (r

SdjladKjirge abjugeben. ©ilflingen Rr.

Hottroeil, 5 )qus Hr. 101. (r

Stbtaebfjicge abaugeben gegen (Erftlfngs* aiege. zlng. unt. Hr. 1231 an bie 63« Hottroeil, ©albtorftr. 4. (r

VERSCHIEDENES

ttcßfwigt ffür 12 Ranindien- ober 300 Btaulrourffelle erhalten 6ie einen Da* men* ober fterrenßaarbut. Slusfunft u. Äupons burdj: (Eßriftian Hentfef)ler, geUfjanblung, Slltburg Rr. (Eatro. Slus*: lieferung ber flute: SHargot*ßore flalb, Buftmaebermeifterin, (Ealro, Mitbürger» ftrafte 28. (c

Stenografie unb IHafebfnenfebrdben ler*^ nen 6ie aueft 3 u flaufe grünblieb na<b ber beroäftrten Steno s*0ernunter* riebts-Hletfjobe. ßebenbige (Erflärun* gen, Rorreftur unb perfönlidje Mr« beitsanroeifungen bureb ftaatlid; ge* prüften ßebrer. Roftenfreier Brofpeft Hr. 407 bureb Steno, Slltenburg (Ibüringen) 84. (c

RJir liefern 3bnen foftenlos unferen neuen Mbreffentaiaiog. SHerfur*©er» bebienft, Ginbeet 655. (f

parfüm. besertt, oorneftm, fjoebpr 03 entig SKfoßoI, fur 3 um für bie ©ame, Ro(« nifeb ©öfter 60-80 Btoj. SUfoßol liefern mir prompt. Hlufterfenbung nidjt möglieb, nicht Paftenbes roirb Aurücfgenommen, ßieferung nur gegen HaebnQfyme. Groftbanbelsßaus oof.

6d)uler u. (Eo., Hürnberg Heutor» graben 13. (c

BerfebSnt bas Jeff! Die bunbert Riet* nigteiten (Bapier, Sterne, Rärteben, Ralenber ufro.), bie bas ftfeft oerldjö» nen, liefern roir Öbnen in ffieib* naebtspateten &u 25. 50. u. 10p. 2Rarf gegen Hacbnaftme ober Borein* fenbung. 3ul. flampel, fleibelberg, Brunnengafte 20/24. (c

3eni Bäef - Sebontoff unb 3eni*<fs* BoOforna bie RIeinfinbernabrung auf Brotmarten erhältlich in aQen guten ßebensmittelgefcbäften, Brogerten, He* formbäufem ufro. 3enl*<f, Urlau.

ffiürttemberg. _ (c

HEIRATEN

Beleber Bann roünfcbt fi<b tüchtige flausfrau unb treuen ßebensfameraben? Bin 34/1.68 cm., bunfel unb gefunb, gute (Erjcbeinung mit gutem (Ebaratter. Rompl. Musfteuer oorbanben. (Ernftge* meinte 3nf4)nften unter Hr. 1166 an bie 63. Hottroeil, ©albtorftr. 4. (r Sldjtung! ©er bietet Ginbeirat in faufm. geroerbl. u. flanbroerfsbetriebe, foroie in Snbuftrie, ßanbroirtfebaft. Bebens* mittelbranrfje, Gaftftätten ufro.? T)iefe roerben laufenb jeben Sllters gefuebt oon Dielen Sacbträften. einfamen, aud Gefangenfebaft entlaftenen Solboten u. Blenfeben, bie ben aufrichtigen ©illen babeh, neu au beginnen unb ibr gan» jes Rönnen, Slrbeitsroillen unb ftfeift einem lieben guten Hlenfdjen jur Ber» fügung ju (teilen, ffio roirb einem Blenfcben bte Grünbung einer Gstften^ geboten? Xetlen Sie es mir bitte mit unb Sie helfen fieb fd&ft unb einem einfamen, aus ber ßebensbabn ge» roorfenen tHenfeben. Das betannte unb pflicbtberouftt arbeitenbe Gbe*3nftitut ..Grifa", ftrau Grifa Iroft Stuttgart- ®. HotebübUtrafte 95. (e

Beleber Bann feflnt fleh naeb einem net* ten fleim unb roürbe mir nach bor* tem Sebicffal ein giiter Gbefamerab unb meinem 7fäbrig. Rinbc ein guter Bater fein. Bin bunfel, gute Grfebet* nung (32 3. a.) ©obnung unb eig. flaus oorbanben. 3ufcbr. unt. Hr. 341 an Mn*.«93erm. Gffefe. ©Ilbbab. (e GbroermiKlung©ifela Stuttgarts, Olgaftrafte 44 am Olgaetf DA 3nfti* tut ber blsfreten unb geroiftenbaiten Beratung für alle Rreife, foroie für Ginbeiraten. 3ahlreicbe Bormerfun» gen. ??ür flerren bei Hiebterfolg ooll* ftänbig foftenlos. ftür Domen gröftrt

( Eboncen. _ ^5

Berantm. t. Umeigeit: ® t!b Ä*

Sdjmararoatb) H. B i p p u t, Hotfroeiu

i