November 1947

6djn>äbt| $ e 3*itung

Seite S

650 -Jahr-Feier der Stadt Tettnang

Wiilirend wir über die Gründung unserer Städte und Entwicklung des Städtewesens verhältnismäßig wenig wissen, sind wir über die Gründung der Studt Tettnang genauer unterrichtet. Urkundlich wird eine Siedlung Tettnang zum ersten Male im Jahre 882 als Tetinanc erwähnt. Daa ursprüngliche Dort wird topographisch am nordöstlichen Ende in der Gegend des alten Burgsohlosses gegen die Straßenmulde in der Wegrichtung Itavensburg zu suchen sein. Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts treffen wir einen Argengaugrafen in Tettnang an, wohin er von Pacenhofen (Beznau) seinen Sitz ver­legte. ln dieser Zeit scheint das Torschloß schon bestanden zu haben. Nachdem die Grafen des Argen- guus von der geschichtlichen Bildflüclie verseuwun- den waren, wird die Geschichte vou Tettnang ßtark mit jener der Grafen von Montfort verflochten. Ihr Stammvater ist Graf Hugo von Bregenz (+ am 1230). Im Jahre 1260 hatte sich die Familie in die Montforter Linie geteilt and bald darauf scnieu sieh die Montforter Linie in jeue der Bregenzer, Feldkirciier und Tettuanger. Gründer der Zweig- linie Tettnang war Hugo, der Enkel des Stamm­vaters des Montfortischen Gesamthanses (urkund­lich 12501300), dem Tettnang die Erhebung des. Burgfleckens zur Stadt zu verdanken hat.

Unsere Städte sind nicht, gewachsen, sondern ge­gründet: Sie sind den Dörfern gegenüber die jünge­ren Geschwister. AU Besitzer der auf der schwä­bischen Seite des Bodeusees gelegenen Gebietsteile ueimt siel) Graf Hugo bald Herr zu Tettnang, bald zu Scheer. Hugos kirchlich-religiöser Sinn wird durch zwei Schenkungsurkunden «d das nach­malige Kloster Habstal von 1254 und 1257 erwie­sen, ebeuso durch die Stiftung des Klosters Marien­berg an der Lauchert. Er wrohnte wohl zuerst auf dem benachbarten Schloß Allenburg. Hugo war kein fehdesüchtiger Regent. Als er sich aber auf die Seite seines bedrängten Bruders, des Abts Wil­helm von St. Gallen (12811301), iin Kampf mit den Habsburgern schlug, ward er in Fehde verwickelt. Alle seine Besitzungen wurden von Kaiser Rudolf von Habsburg verwüstet, so daß Hugo nichts andere« übrig blieb, als sich dem Mächtigeren zu unterwerfen. Der Habsburger Heß keine Mittel un­versucht, um nun auch die Herrschaften Sigma­ringen mit seiner Feste und die Herrschaft Scheer an sich zu bringen. Im Jahre 1290 wurden sie an des Kaisers Söhne, die Herzoge Albrecht und Adolf, von Graf Uugo käuflich abgetreten.

Sehr schmerzlich jedoch war dieser Verlust nicht für ihn. Die Verwaltung der regional getrennten Herrschaften war für die Herzoge immer mißlich, und den Vorteil daraus zog die Herrschaft Tett- uung. Sein Territorium gewann an Geschlossen­heit und dadurch an wirtschaftlicher Bedeutung. Hugo verwendete den Kaufpreis, um Besitzungen, die an seine Herrschaft grenzten, zu erwerben. So ward Langenargen mit Gütern in Beznau und Ober­dorf aus dem Besitz des Chorstifters St. Johann in Konstanz ain 20. Juli 1290 gewonnen. Auch Sum­merau mit Schloß wurde der Herrschaft Tettnang einverleibt. Nach dem Verkauf von Scheer schlug Hugo seine Residenz in Tettnang auf und übte mehr und mehr maßgebenden Einfluß auf die Ge­staltung seiner Geschicke. Er erwirkte von Kaiser Adolf durch die Urkunde vom 1. Dezember 1297 die Erhebung Tettnangs zur Stadt, ein Privilegium, das er sich am 19. Mai 1304 vom Kaiser neu be­stätigen ließ. Dieser erweiterte das Stadtrecht durch Gewährung eines Wochenmarktes jeweils am Donnerstag. Die Stadt wurde von nun an nach Lindauer Recht, Maß und Gewicht verwaltet, wenn uich das Residenzstadtchen fortan durch die Kon­kurrenz der benachbarten größeren Städte Ravens­burg und Lindau in Schach gehalten wurde. Mft dem Marktrecht entwickelte sich Tettnangs Ge­werbefleiß und Handel und ein gesundes bürger­liches Leben. Mit der Zeit dehnte sich die Stadt, die im Jahre 1330 unter Hugos Sohn, dem Grafen Wilhelm, dem Schützling Kaiser Ludwigs des Bayern, Befestigung erhielt, weiter aus, wohl in

der Riehtung zwischen der alten Burg und dem jetzigen neuen Schloß.

Das Dynastengeschlecht der letzten Linie der Grafen von Montfort, das hn Jahre 1787 ausstarb, war im Laufe der Jahrhunderte ein wahrer För- dorer der bildenden Küste und allgemeinen Wohl­fahrt. Die repräsentativen Schlösser der Stadt und zahlreichen kirchlichen Stiftungen des Bezirks hal­ten das Andenken an die edlen Landesherrn stän­dig wach. Großer Donk aber gebührt dem Grafen Hugo, dem Gründer der Stadt Tettnang.

Hermann Eggart

KURZE CHRONIK

Es gibt Zucker für Normalverbraucher Die Militärregierung hat die deutschen Behör­den ermächtigt, mit Wirkung vom 1. November an die Zuckerzuteilungen auf der Basis von 450 Gramm pro Kopf und pro Monat wieder anfzunehmen.

Das , Landwirtschaftsministerinm Tübingen schreibt über die umstrittene Zuckerzuteilung:Es ist nicht verwunderlich, wenn gerade jetzt vor Weihnachten Leserstiuimen laut werden, die sich mit der Frage befassen, ob es nicht doch möglich wäre, den Erwachsenen eine kleine Zuckerzuteilung znkoinmen zu lassen, sei es selbst auf Kosten der Kinderzuteilung. Diese Frage wurde ernsthaft nach­geprüft. Das Ergebnis dieser Prüfung läßt abejr einer Diskussion des Fiir und Wider einer Kür­zung der Kinderrationen keinen großen Spiel­raum. Grundbedingung zu jeder Berechnung ist, daß man das Zahlenverhältnis, in dem die Kinder zu den Erwachsenen stehen, beurteilen kann. Es ergibt «ich bei einer Kürzung der verschiedenen Rationeu für Kinder und Jugendliche um je 250 Gramm monatlich nur eine Einsparung, die eine vierteljährliche Zuteilung von 250 Gramm an Er­

wachsene möglich macht. Nach ärztlichen Gut­achten ist aber eine auch nur geringe Herab­setzung der ohnehin schon zu knappen Kinder­rationen nicht tragbar, wenn nicht ernsthafte Fol­gen auftreten sollen. Da jedoch nun auch für Er­wachsene vor Weihnachten mit einer Zuckerzutei­lung zu rechnen ist, ist eine Erörterung der Frage einer Kürzung der Kinderrationen nicht mehr nötig.

Unter Leitung des Abgeordneten Dreher, Heckin- geu, tagten die Vorstände der Sozialausschüsse der Kreise Südwürttemberg-Hohenzollem in Sigmarin­gen. An der Tagung nahmen teil: der Arbeits­minister Wirsching, Landtagspräsident Gengier, so­wie Landeegeschäftsführer Stehle. Landtagsabge­ordneter Dreher sprach über die deutsche Sozial­versicherung und ihre Bedeutung, sowie über die kommenden Wahlen zu derselben. Landtagsabgeord­neter Maueher behandelte das Problem der Kriegs­beschädigten, Kriegshinterbliebenen und Kerper- beschädigten. Es soll eine neue Organisation ge­schaffen werden, die helfend und schützend ein- greifen soll. Landtagsabgeordneter Pfender, Laup- heim, hatte die Aufgabe, über deu Aufbau der So­zialausschüsse zu sprechen.

epb. In Bayern wird in Anwesenheit von Landes­bischof D. Hans Meiser am 10. Dezember mit einem Festakt in fteuendettelsau die erste evangelisch- theologische Hochschule in Bayeru eröffnet.

Die Spruchkammer Straubing stufte am Mitt­woch den Leiter der KPD in Nabburg, Josef Geb­hard, in die Gruppe der Hauptschuldigen ein und verwies ihn auf die Dauer von zwei Jahren in ein Arbeitslager. Zeugen sagtdb aus, daß Gebhard, ob­wohl er selbst führender Kommunist war, etwa 15 KPD-Angehürige bei der Gestapo denunziert habe. Daa Verfahren ist von der KPD in Straubing be­antragt worden. Die Landesleilung der KPD in München gab am Mittwoch bekannt, daß sie über den Fall Gebhard nicht unterrichtet sei. Der Aus­schluß Gebhards aus der KPD könne erst nach Prüfung der Sachlage erfolgen.

WIRTSCHAFT, HANDEL UND VERKEHR

Der gedrittelte Schilling

G. H. Bregenz. Wenige Tage vor Beginn der Außenministerkonferenz hat Oesterreich erneut versucht, seine Währung, die durch Preis- und Lohnerhöhungen wieder ins Gleiten geraten war, auf eine feste Grundlage zu stellen. National- and Bundesrat haben ein Währungsschntzgesetz ver­abschiedet, das den gefährlichen Geldüberh&ng, der sich trotz der ersten, der Schillingsreform, neu ge­bildet hat, absehöpfen und den Schilling stabili­sieren soll. Nach Wirksamwerden des Gesetzes be­ginnt der Umtausch in neue Zahlungsmittel im Ver­hältnis 1:3. Die umlaufenden Banknoten werden auf ein Drittel des Nennwertes herabgesetzt. Nur 150 Schilling je Kopf werden al pari umgetauscht. Die bei der Umwandlung von Reichsmark in Schilling gesperrten 60 Prozent der Banknoten werden völ­lig gestrichen, mit der Ausnahme, daß einkom­menlose und arbeitsunfähige Mensehen, die bisher

daa Recht batten, 150 Schilling monatlich zu er- __^__

heben, 2500 Schilling, bei mehr als zweiköpfigen Bosch-Werke entlassen. 17 wurden mft ihrem l5in-

Haushalten 3500 Schilling in monatlichen Zahlun­gen von 250 bis S50 Schilling zurückzuerhalten.

Die bisher als Konversionskonten beschränkt ver­fügbaren 40 Prozent v/erden in Bundesschuldver- Schreibungen umgewandelt, die mit zwei Prozent verzinst und nach Eintreten normaler wirtschaft­licher Verhältnisse eingelöst werden sollen. Von den seit der ersten Währungsreform angelegten Neukonten bleibt die Hälfte als Betriebskapital der Wirtschaft flüssig, während ein Viertel auf sechs Monate und das letzte Viertel auf neun Monate gesperrt und dann automatisch frei wird. Die Neu­konten werden also nicht abgewertet, doch unter­liegen die Beträge, die seit dem 12. November hinzugezahlt wurden, der Zwel-Drittel-Kürzung.

Aus einer soeben erschienenen Denkschrift der Vereinigung österreichischer Industrieller geht her­vor, daß der Österreichischen Industrie seit Kriegs­ende Maschinen im Werte von annähernd einer Milliarde Dollar verloren gegangen sind Allein die Verbände der Elektro-, Fahrzeug-, Maschinen-, Eisen- und Metallindustrie verloren gegenüber dem Stand von 1945 46 000 Werkzeugmaschinen. Bei einzelnen Industriegruppen betragen die Verluste bis zu 80 Prozent des Bestandes an Maschinen und Anlagen. Der Österreichische Außenminister er­klärte, die Reichtümer Oesterreichs gingen nach dem Osten, ohne daß das Land irgendeine Gegen­leistung dafür erhielte.

Die französische Militärregierung dementiert for­mell, daß 180 kriegsgefangene Spezialarbeiter der Robert-Bosch-Werke zur Zeit im Entlassungs­lager Tuttlingen zurückgehalten werden. Bis zum heutigen Tage wurden über das Lager Tuttlingen 27 kriegsgefangene ehemalige Arbeiter der Robert­

verständnis nach Homburg geleitet,' die übrigen &hn ln die amerikanische Zone entlassen.

500 Opel-Olympia-Wagen im Werte von rund 500 000 Dollar, lieferbar bis März 1948, sind Gegen­stand eines Export-Vertrages mit Belgien, Hol­land und der Schweiz nach Mitteilung derJeia (Joint Export Import Agencie) in Hessen.

Die griechischen Rosinen suchen Konsumenten; England bestellte 4500 Tonnen, hat aber Devisen- schwierigkeiten, sie zu bezahlen; Deutschland möchte gern Rosinen essen, kamn sie aber erst recht nicht bezahlen. Die Griechen selbst wissen nicht, wie sie die Rosinen verpacken sollen, da ihnen das Holz fehlt; jedoch' sollen jetzt 500 000 Kisten in Kreta und Korinth dafür bereit stehen.

SPORTBERICHTE

Fußball I

Arthur Piechler: Pedro Crespo

Mit einer abendfüllenden Oper von drei Akten, die soeben in Angsburg eine Begeisterung gerade­zu südlicher Hitzegrade auslöste, hat sich Arthur Piechler seinen Augsburgern nunmehr auch als Opernkomponist vorgestellt. Er hat damit die .liebenswerte Reihe seiner vorausgehenden Schöp­fungen, unter denen sich neben kirchlicher und Kammermusik vor allem zwei große Kantaten und ein Violinkonzert befinden, konsequent fortgesetzt. Die textliche Unterlage hat sich Piechler im engen Anschlüsse an CalderonsRichter von Zalamea selbst geschaffen. Was ihn daran besonders ge­fesselt hat (und das ist bezeichnend für den künstlerischen Ernst des Komponisten), _ ist offenbar der merkwürdigerweise immer wieder revolutionierende Gedanke, _ daß __ vor dem Recht alle Menschen gleich sind. Diese Idee hat ihn auch über gewisse Bruchstellen in den Haupt- uharakteren des Calderonschen Werkes hinwegge­tragen und ihn vor allem im ersten Akt, der dieses Hauptmotiv groß herausstellt, Töne von besonde­rer Eindringlichkeit und harmonischem Zauber fin­den lassen. Im übrigen ist das gesunde, natürliche Musizieren Piechlers auch in diesem Werke allem fragwürdigen Experimentieren abhold: er gibt der Oper, was der Oper ist, schreibt, unbekümmert um Zeitströmungen, v Ariosi, Cavatinen. Ständchen, Tanznummern (mit spanischem Kolorit), mit kun­diger Hand gesetzte Ensembles und wirksame Fi- aali, kurz, eine von dramatischem Instinkt er­füllte, der augenblicklichen Eingebung folgende Musik, die denn auch das Werk sogar bei dem nicht so Uicht entzündlichen Augsburger Publi­kum am Schlüsse zu einem großen Erfolg führte, den "kräftigsten Helfer hatte der Komponist in dem aus München herbeigeholten prächtigen Georg Hann als Darsteller der Titelrolle: von den heimi­schen Kräften kam ihm in dieser auf beachtlicher Höhe stehenden, von Anton Moser sicher geleiteten Aufführung Irma Schäfer als Isabblla am nächsten, die besonders im letzten Akt aufhorchen ließ.

Dr. Hermann Haas .

Zonenliga Süd: Laupheim Schwenningen, Biberach Trossingen, Friedrichshafen Rastatt. Pokalrunde Gruppe Süd: Saulgau Buchau, Munderkingen Ehingen, Dettingen Schwendi, Langenargen Weingarten, Sigmaringen Ra­vensburg, Lindau Freilos. Gruppe Nord: Dett- tingen Pfullingen, Mittelstadt Metzingen, Ohmenhansen Rottenburg, Pliezhausen Tü­bingen, Oberndorf Seebronn, Nehren Messin­gen, Balingen-- Hechingen, Winterlingen Ebin­gen, Trochtelfingen Tailfingen, Rangendingen Trillfingen, Grosselfingen Empfingen, Urach 'Laichingen, Eningen Undingen

Gruppe Nord der Pokalrunden: Gorheim Dürr­heim, Rottweil TuttliDgen. Aldingen Spai- chingen, Sulgen Schramberg, Mühlheim Böt­tingen, Deckelfingen Aistaig, Horb Baisingen, Vöhringen Fluorn, Ergenzingen Freudenstadt, Birkenfeld Kornweiler.

Eine Landesfußballtagung findet am Samstag, 29. November, in-Tübingen statt. Die Zonen- und Landesligavereine werden dazu ihre Vertreter ent­senden. Besprochen werden die Auf- und Abstiegs­fragen, ferner die Neugruppierung der württem- bergischen Landesliga.

Die deutsche Sportgemeinde nahm vor einiger Zeit mit Genugtuung die Nachricht auf, daß be­reits Vorbereitungen im Gange wären, um aus Re­portagen deutscher Beriehter die V. Olympischen Winterspiele in St. Moritz in Presse und Funk miterleben zu können. Ueberraschend trifft sie nun eine Mitteilung des Schweizerischen Olympischen Komitees, das ln Genf beschlossen hat, offiziell keine deutschen Pressevertreter als Berichterstat­ter zuzulassen. Dies geschieht mit der Begründung, daß Deutschland zur Zeit kein Olympisches Komiteq

besitze und auch nicht aktiv an den Winterspielen teilnehme.

Zu dem am 7. Dezember in Baden-Baden statt­findenden großen Fußballtreffen zwischen dem Po­kalmeister der französischen Zone 1946/47 und augenblicklichen Tabellenersten der Meisterschaft, stade francais, de Baden-Baden, und einer' Aus­wahlmannschaft der britischen Armee (Heer und Luftwaffe kombiniert) hat General Pierre Koenig das Amt des Ehrenpräsidenten übernommen.

Die zwanzigköpfige norwegische Olympia-Ski­mahnschaft wird am 5. Januar in Garmisch-Parten­kirchen erwartet, wo sie dann auf dem Zugspitz­platt und im Kreuzeckgebiet unter der Leitung des Generals Olaf Helset ihr Training aufnehmen wird. Auf dem Zugspitzplatt trainierten bereits die österreichische und die ungarische Skimann­schaft sowie einige Olympiateilnehmer ans Argen­tinien.

Der französische und Europa-Boxmeister im Halbschwergewicht, Robert Villemain, verteidigte am Montagabend im Pariser Sportpalast den Titel eines Europameisters gegen den Italiener Egisto Peyre, den italienischen Meister der gleichen Klasse, erfolgreich.

Fair-play

Im Fußball-Meisterschaftsspiel Chemnitz-Nord gegen Chemnitz-West kam es zu einer schönen, leider aber mehr seltenen sportlichen Szene. Ein Stürmer hatte vor dem Tor seinen Bewacher über­spielt. Er merkte jedoch, daß dieser ihm wegen eines Muskelkrampfes nicht mehr zu folgen ver­mochte, stoppte sofort den Ball ab und bemühte sich als erster um ihn, obwohl er das unentschie­dene Ergebnis von 1:1 zugunsten seiner Mannschaft hätte verbessern können. Ein gutes Beispiel!

Man schreibt uns .

(Unter dieser Rubrik veröffentlichen wir Zutcnrtf* ten> die Anregungen , Beobachtungen und Vor - Schläge von allgemeinem Interesse bringen. Wir bitten die Einsender , sich wegen des Platzmangels

j kurz zu halten . Die Redaktion J

j Fahrradbeförderung und Schwerbesciiäui* wj

Die beschränkten BelördcrungsmögUchkeiten in den Reisezügen haben die EisenbahD veranlaßt, Fahrräder zur Beförderung nur von einem be­stimmten Personenkreis und nur zu bestimmten Reiset) anzünebmeu, Schnellzüge sind auf alle Ent­fernungen von der Fahrradbeförderung ausge­schlossen. Die übrigen Reisezüge, soweit sie nach dem Aushangfahrplan nicht ohnehin von der Ge­päck- oder Fahrradbeförderung ausgeschlossen sind, dürfen im Rahmen der Beförderungsmöglichkeit grundsätzlich nur zur Fahrradbeförderung für Körperbehinderte und Berufstätige freigegeben werden. Auf Entfernungen bis zu UW km wird von besonderen Genehmigungen abgesehen. In diesem Falle genügt die Vorlage des Schwerbeschädigten­ausweises. Bei Entfernungen über 100 km ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, und zwar:

a) bei wiederholter Auflieferung eines Fahrrades von Körperbehinderten und Berufsreisendeu eine Dauergenehmigung durch das dem Wohnsitz des Antragstellers zuständige Eisen bahn-Verkehrsamt,

b) bei Einzelreisen durch die Gepäckabfertigung

des Bahnhofs, auf dem der Reisende die Fahrt An­tritt. Eisenbahnverkehrsamt iw T.

T&bakklewpfianzer

Wie wiederholt bekanntgegeben worden tat, er­hält der Tabakkleinpflanzer beim Umtausch der einwandfrei getrockneten Tabakblätter heuer 40 Prozent des abgelieferten Gewichts. Ina Vorjahr waren es 50 Prozent, im nächsten Jahr sind es vielleicht noch 30 Prozent, ich möchte als eiuer derjenigen, die ihren geernteten Tabak voll ab­liefen), dringend bitten, mindestens den Umtausch- satz von 1940 mit 50 Prozent beizubehalten. Da­durch würde der Tabakkleinpflanzer erhöht ange- spornt, seine volle Ernte abzuliefern, andernfalls wird er wohl mehr oder weniger gezwungen »ein, einen Großteil des gewonnenen Tabaks trotz des Verbots selbst zu verarbeiten und so der Allge­meinheit zu entziehen. Gleichzeitig wird der Klein- Pflanzer so einigermaßen für seine Mühe und Ar­beit während des ganzen Sommers entschädigt. Ein Umtauschsatz vou 40 Prozent ist einfach zu nieder«

A. H.

Gelernt ist gelernt

Bel einer musikalischen Veranstaltung ln 'Green­wich bemerkte der Dirigent, daß aus den Planken des Orchesterpodiums Rauch aufstieg. Er nickte den Muikern zu, die gerade keinen Einsatz hatten, worauf diese ihre Instrumente beiseitelegten und einige der Planken hochhoben. Flammen schossen empor. Mit ein paar geschickten Handgriffen wurde das Feuer erstickt, während das Orchester ln aller Ruhe weiterspielte. Als wäre nichts ge­schehen, schalteten sich die löschenden Musilcer wieder ln das Konzert ein. Bel dem Orchester handelte es sich nämlich um das Musikkorps der Londoner Feuerwehr.

Luftfahrt als Heiratsvermittlung Die amerikanischen Luftfahrtgesellschaften stehen vor einem schweren Problem. Die Luft-Stuardessen finden beim Dienst allzu rasch einen Ehepartner. Es kommt kaum noch vor, daß eine der Be­treuerinnen der Fluggäste länger als 18 Monate im Dienst bleibt. Fast alle werden von den Flug­gästen vorher weggeheiratet. Da diese fast immer nur dollarschwere Männer sind, werden die in der Luft eingeleiteten Ehen sehr gesucht. Dadurch erwächst den Fluggesellschaften ein großer Verlust, denn sie büßen in jedem Fall die investierten Aus­bildungskosten ein.

Ein wenig Gymnastik für alt und jung Es genügen zehn bis fünfzehn Minuten am Tag, wenn wir es konsequent jeden Tag durchführen. t Diese kleine Mühe zahlt "sich ans. Unser körper­liches Wohlbefinden wird zunebmeu: die Beweg­lichkeit und mühelose Haltung, ein- elastischer Gang werden unser Selbstgefühl beben.

Hupfen am Platz mit geschlossenen Füßen, am besten mit einem Seil, wie wir es als Kinder ge­tan haben, dreißigmaL

-2.

Rumpfbeuge: Die Füße sind leicht gespreizt, dio Arme neben den Ohren hochgestreckt (ohne die Schultern hochzuziehen). Den Rumpf beugen, bis die Hände sich dem Boden nähern, zehnmal.

3.

Seitenbeuge: Füße leicht gespreizt, Arme in Schul­terhöhe seitwärts gestreckt. Oberkörper seitwärt» beugen, ffbwechselnd rechts und links, je zehnmal.

4.

Kniebeuge: Aufrecht stehen, Füße , geschlossen, ln die Hocke gehen bis auf die Fersen. Oberkör­per geradohalten. Knie geschlossen lassen. Arihe in Schalterhöhe vorgestreckt, zehnmal, langsames Tempo.

5.

Rückenlage auf dem Boden. Beine gespreizt. Arme rückwärts über den Kopf gestreckt. Sieh aufsetzen, dabei die Arme vorführen, bis die Hände die Füße berühren, achtmal, müßiges Tempo.

6 .

Man halt sieb mit der rechten Hand an einem Möbel oder einem Stock. Das rechte Bein und der linke Arm pendeln in Gegenbewegnng vor nnd zurück. Zehnmal. Dann Wechsel: dasselbe mit dem linken Bein und reebten Arm. k.

C_ BEKANNTMACHUNGEN_

Die ordentlichen Bezirksversammlungen der Norddeutschen Hagelversiche­rungs-Gesellschaft a G. für die französische Zone finden statt: Fiir den früheren Donaukreis am Mittwoch-, den 3. Dezember 1947. vormittags 10.30 Uhr, im Hotel .Laute* in Biberach/Riß. Für Hohenzollem am Freitag, den 5. Dezember 1947, nachmittags 14 Uhr, im Gasthaus .Krone" in Sigmaringen. Für den früheren SchwaizwaldkreU am Mittwoch, den 10. Dezember 1947, mittags 13 Uhr, im Hotel .Lmdenhof" in Horb a.N. Wir laden unsere Mit­glieder und Vertreter heizlichst dazu ein. Norddeutsche Hagelversicherungs- Gesellschaft a. G., Generalagentur für Württemberg und Hohenzollem.

STELLENANGEBOTE 1

Die neugebildete Stelle des Gemeinde­inspektors, Reichsbesoldungsgruppe A 4 c 1, ist sofort mit einem er­fahrenen Beamten des gehobenen Verwaltungsdienstes zu besetzen. Bewerbungen sind innerhalb zwei Wochen an das Bürgermeisteramt Aidihalden, Kr. Rottweil, einzurekhen.

Die Stelle des Kircheapflegers der Heiligkreuzgemeinde ist alsbald mit einem tüchtigen, geprüften Verwal­tungsbeamten zu besetzen. Neben der KirchenpQege hat der Beamte als Rechnungssachverständiger für weitere 10 Pfarrgemeinden des De­kanats Rottweil tätig zu sein und Prüfungsgeschäfte für die Diözesan- verwaltung zu erledigen. Besoldung nach Gruppe A 4 b 2. Anstellung erfolgt beamt,enrechtlich. Bewerbun­gen mit den erforderlichen Unter­lagen in Bälde erbeten an Kath. Stadtpfarramt Rottweil.

Mädchen für Haushalt und kleine Landwirtschaft in Dauerstellung so- fort gesucht. Gute Bezahlung nnd Verpflegung zugesichert. Angebote rb. unt. Nr. 14 72 » an SZ. Leutkird».

Tüchtiger Einkäufer für Werkzeuge, Meßwerkzeuge, Eisen- und Stahl­waren gegen Einkaufsprovision so­fort gesucht. Bei Bewährung feste Anstellung. Zuschriften erbeten an Erich Jacoby & Co., Werkzeuggroß­handlung, Leipzig N 22, KidcerUngs- berg 19, Telefon 66 256. Drahtwort: Jacobystahl.

Mann, ehrlich, fleißig, bei gut. Lohn zu sofortigem Eintritt gesucht, der gewillt und in der Lage ist, einen Betrieb mit 23 ha selbständig .zu führen, mit Pferden umzugehen ver­steht und zu jeder Arbeit bereit ist Außerdem wird für denselben Be­trieb ein Vlehftttterer zum sofortigen Eintritt zu ca. 20 St. Groß- und Kleinvieh bei gutem Lohn gesucht. Melkkraft bereits vorhanden. Angeb. unt. Nr. 14 490 an SZ. Leutkirch.

STELLENGESUCHE

Junges Gärtner-Ehepaar sucht zum kommenden Frühjahr passende Stelle auf mittl. bis größ. Gutsbetrieb. Angebote unter .Sch. 1095* an die ZEITSCHAU GMBH., Anzetgen-Ver- mittlung, Schramberg, Oberndorfer Straße 21.

KÄU FE und VEBKÄU FE

Gebrauchte od. beschäd. Klaviere bezw. Flügel werden gegen beste. Bezah­lung von uns angekauff evtl. unt. Anrechnung bei späterem Erwerb eines neuen Klavieres. Lipp & Sohn, Klav.-Fabr., gegr. 1831 Stuttgart-S, Weißenburger Straße 32.

Suche ausschließlich für Eigenbedarf dringend kleine antike Truhen bezw. Schränke, Bachensessel, Rhöntisch u. dergl. Eilofferten unter P 122 an SUWEG, Annoncen - Exped., Stutt­gart 1, Postf. 900.

Tausche Damenstrfimpfe gegen Kunst­seide in jeder Menge. Angebote an Otto Nuber, Text.-lng., Tübingen- Derendingen.

Tempo-Lieferwagen, 4-Rad, 1-Tonner, fahrbereit, abzugeben gegen gut er­haltenen PKW (Opel oder DKW) fahrbereit. Paul Anger, Großhand­lung, Tuttlingen. 1

Biete Fahrradmantel, Drahtreif. 28X1,75, fabrikneu. Suche Fahrradmantel, Wulstreifen, 28X1,75 od. 28X1,50, ebenfalls nur fabrikneu. Angebote unt. Nr. 14 519 an SZ. Leutkirch.

Leitspindeldrehbank, mindestens 300 mm Spitzenhöhe, gegen gute Tausch­möglichkeit gesucht. Angebote erbet, unt. Nr. 14 583 an SZ. Leutkirch.

Holzmarter)! Sterbekreuiel liefert laufend Großhandelsfirma. Stand­marterl mit gestanztem Alu-Körper RM. 0., Standmarterl mit Blei­körper verkupfert und gefärbt RM. 6.50, Sterbekreuze mit gestanztem Alu-Körper RM. 1.75, Sterbekreuze mit Blei-Körper -verkupfert und ge­färbt RM. 2.35. Anfragen unter Nr. 14 542 an SZ. Leutkirdn

ElchenholzbrettcheB in den Abmessun­gen 100X100X6 mm, plangeschliffen,- ca. 30 000 Stück, für Spielwaren­industrie und Kunstgewerbe geeig­net, sofdrt abzugeben. Ged. Anfra­gen erbeten unter Nr. '"14 658 an SZ. Leutkirch.

VERMISCHTES

Welcher Rußlandbeimkehrer kann Aus» kunft geben über den Gefr. Richard Lambert, geb. 15. 4. 09 in Hambach- Neustadt an der Haardt, FP.-Nr. 04 574 A. Letzte Nachricht vom 21. 6. 44 bei Witebsk. Der Gesuchte war In einem Gefangenenlager in Stalino und kam am 5. Jan. 1945 mit einem Krankentransport mit un­bekanntem Ziel weg. Um Nachricht jeder Art bittet Frau Rosa Lampert, Hambach üb. Neustadt, Enggasse 12.

Wer kann Auskunft geben über Lud­wig Bell, FP.-Nr. 08 523 C, Obergefr. der Nachrichtenabteilung Kanalküste? Letzte Nachricht vom 12. * Aug. 1944. Frau Anna Bell, Witwe, (17b) Singen am Hohentwiel, Feuerwehrstr. 9.

Landwirt, als Verwalter selbständig tätig, 32 Jahre alt, mittelgroß, beste Zeugnisse, einwandfreier Charakter, Ostflüchtling, sucht sich zu ver­bessern. Bevorzugt Einheirat in landwirtschaitl. Betrieb. Zuschriften erb. unt. Nr. 14 594 an SZ. Leutkirch.

Welcher ältere Bäckermeister wäre bereit, 28 J. altem Meister sein Geschäft pachtweise evtl, mit Vor­kaufsrecht zu übergeben, oder wer könnte mir gutgehende Bäckerei gegen gute Belohnung vermitteln. Angebote unter Nr. 14 512 an SZ. Leutkirch.

Mädel vom Lande, 26 J. r kath., mit

Kind, wünscht Heirat, auch auf Land­wirtschaft. Anfragen u. 3376 beant­wortet Frau Berta Müller, Ehe­anbahnung, Konstanz, Allmannsdorfer Straße 97.

Grundbesitz Jeglich. Art 1. ges. Reichs­gebiet kauft, verkauft, tauscht, pach­tet und verpachtet Georg Ebert, Immob. - Hypoth., Darmstadt, Hein- ricb-Fuhr-Str. 35 (gegr. 1925).

Sache in schöner Lage des südlichen SchwarzwaWes oder am Bodensee in der franz. Zone Bamgrandstüdc mit oder ohne Garten zu kaufen oder gegen la Mobiliar u. dergl. zu tauschen Vermittler angenehm. Zu­schriften unter &, 580 an Annoncen- Exp. EISENHAUER, Harzburg, erbeten.

Neue Sezepthefte für Waffeln, Kunst- sdilagsabne und Maismehl-Verwen­dung. Viele Anerkennungen! Jede gründliche zeitgemäße Broschüre RM.

2.50. Voreinsendung. Jenning, Kondi­tor, (17b) St. Georgen (Schwarzw.).

Sekretärin L Industrie, Landwirtschaft, Hotels, Sanatorien, Kliniken, freie Berufe usw. Dr. Schirpke, Fera-Spez.* Vorbereitung f. d. Sekretärinnen- Laufbabü, (10a) Dresden 24, Abeken- straße 6. Prospekt frei.

Die Uebersetxongszentrale Südwürttem- beigs übersetzt Ihre Gesuche und Schriftstücke technischen Inhalts rasch bei anerkannt guter Qualität. Ferner Uebernahme Ihrer Interessenver­tretung bei den hiesigen Behörden. Uebersetzvugsdienst Tübingen, 'Gar­tenstraße 23, Tübingen.

Die deutschen Zeitungen, Zeitschriften, Fachblätter, 3 Adressenlisten je RM.

4.50. E. N. Griesbeck, München 19, Hildebraadstraße 7.

Ausbildung zum Werkmeister, Tech­niker, Konstrukteur, Ingenieur. Bel Rückporto frei Prospekt Fernunter­richt G. m. b. H., (21a) Ibbenbüren in Westf., Postfach 8/88.

Schenken Sie Musik zum Fest! Zehn beliebte klassische und moderne Notenhefte für Klavier u. Akkordeon: Beethoven, Brahms, Händel, Mozart, Tschaikowsky, Weihnachtsliederalbum (22 Lieder), Volksliederalbum (13 Lieder), Capri-Fischer, St. Pauli usw. Alle 10 Notenhefte zus. nur RM. 25., per Nachnahme zuzügl. Ver­sandspesen sofort erhältlich bei Fackelverlag, Stuttgart-N. 38, Abt. Musikalienhandlung.

Wichtige Mitteilungen für Tierhalter! DUMO - Erzeugnisse: Eierlegpulver, Milchpulver, Mast-Freßpulver, DUMO für Kaninchen und DUMO - Kohle­granulat erhalten Sie in Apotheken, Drogerien, Futtermittel und Facht geschähen. D U M O - G. m. b. H., Chem. u. pharm. Fabrik, Kirchbeim unter Teck.

Ein Weihnachtsgeschenk: Schlagernoten für Klavier u. Akkordeon in reicher Auswahl. Bestellen Sie unverzpg- lieh. Versand erfolgt per Nachnahme. Paul Weiß, Musikhaus, Spaichingen.

Tabaksamea, ausgewählte Edelsorten aus eigenen Kultnren, wie Virginia Gold A, Havanna, Türkisch, Brasil u. Ungarstamm, für Zigarette, Pfeife Zigarre. Siedlerpackung ein- oder mebrsortig M. 5.50 frei Haus bei Voreinsendung. Sonderpreise für Kleinhandel und Gartenbau. Willy Kiesling, (14a) BöbHngcn.

Ia Treibriemenöl (dunkel), Glyzerin­aastauschstoff. Fensterkllt-Oelware, liefert. Anfragen unter Nr. 14 727 an SZ. Leutkirch.