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stag, 22. November 1947
6 $ roo b i f di e 3citung
Seit altersher behauptet Ravensburg den Charakter einer Metropole Oberschwabens. Mit seinen 15 Türmen über dem Gewirr hochgiebliger Häuser, mit seinen alten Mauern, Gräben, Toren und Brun- nen verkörpert das Stadtbild noch heute den Stolz der reichsfreien Städteherrlichkeit des Mittelalters. Wer sich aus nördlicher Richtung der Stadt in der dem Bodensee vorgelagerten Senke nähert, glaubt ein kleines Rothenburg ob der Tauber zu erblicken. Die Römer bauten einst wichtige Verkehrswege, die den Anschluß zu den Bergpässen herstellten. Von den Klöstern St. Gallen und Reichenau drang das erste kulturelle Leben herüber. Ravensburgs Ursprung ist unbekannt, die Rhabans- burg überm Schussental war fränkisch. Sie wurde im 8. Jahrhundert zusammen mit der Burg über der Scherzach auf dem Hallersberg zum Weifenstammsitz. Hier wurde Heinrich der Löwe geboren, der mächtige Gegner des Stauferkaisers Friedrich I.. itn elften Jahrhundert. Nach dem Tode Welfs VI, hören wir erstmals von dem Marktflecken zu Füßen der Burg, als beide 1191 in den Besitz der Hohen* staufen tibergehen. Seit Beginn des IS. Jahr* hunderts war Ravensburg befestigt. Seine „rothenburgischen“ Merkmale sind das obere Tor mit dem benachbarten Weißen Turm, „Mehlsack“ genannt, dem 50 Meter hohen Wahrzeichen, und Inmitten der Stadt das alte Waaghaus, der Blaserturm und das Frauentor.
Dank der bevorzugten Rechtsstellung, die die freie Reichsstadt genoß, entwickelte sich in ihr das gewerbliche Leben im 13. und 14. Jahrhundert zur Blüte.. Damals als das Handwerk seinen „goldenen Boden“ gründete, verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Von 1350 bis 1530 trug 180 Jahre hindurch die berühmte Vorläuferin der Fugger und Welser, die „Große Ravensburgische Handelsgesellschaft“, den Namen der Stadt in die Welt hinaus. Sie gründete eigene Niederlassungen in Oberitalien und Spanien. Wolle, Wein, Mandeln, Reis, Alaun, Safran, Gold und Edelsteine wanderten im Tausch gegen oberschwäbische Leinwand von Italien und Sizilien über Genua, Nizza und Barcelona nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. In Rom und Siena besaß die Gesellschaft Bankhäuser. Mit Ulm, Nürnberg und der norddeutschen Hansa bestand ein reger Geschäftsverkehr. Das 1446 erbaute Haus der Gesellschaft steht noch heute in der Marktstraße 59. Hier saßen in dem Ravensburger Handelskontor die Vertreter der mächtigen Gesellschafterfamüien, die alteingesessenen Humpis, die Muntprat aus Konstanz und Mötteli aus Buchhorn Hetzt Friedrichshafen). Sie regierten mit Federkiel und Rechenschieber und nahmen Ihrem Kirchenglauben zuliebe keine Zinsen. Darin waren sie noch päpstlicher als der Papst, der selbst seinen Florentiner Bankiers den handelsüblichen Zins* nicht vorenthielt. An dem Stadtregiment der handelstüchtigen Patrizier nahmen zur Mitte des 14. Jahrhunderts auch die Handwerker teil. Der Zunftgeist entwickelte sich in Ravensburg zu er* staunlicher Höhe. Er führte zum Zwang auch für die nichthandwerkliche Bevölkeruhg, sich ln Zünften zusammenzuschließen. Es gab für die Kaufleute die „Gesellschaft der Ballen“, während die vornehmen Familien in der Patrizierzunft, der „Gesellschaft zürn Esel“, zusammenhielfen, wobei zu bemerken ist, daß dazumal der Esel als weises Tier galt Die Handwerker selbst bildeten sieben Zünfte. Die Schneiderzunft war die größte, zu ihr zählten auch Hut-, Knopf- und Kammacher, Buchbinder Papierer, ferner eine Zeitlang Aerzte und Apotheker — ein Kuriosum —, das einen boshaften Chronisten zu der Bemerkung verleitete, diese beiden letztgenannten seien ehedem „Beutelschneider“ gewesen
Die älteste Ravensburger Industrie, die Leinwand- und' Flachsspinnerei, hat sich in Stadt und Umgebung bis heute erhalten. Eine Linnenpapierfabrik wurde hier schon im Jahre 1324 gegründet. Heute steht als führendes Industriewerk das schweizerische Unternehmen Escher-Wyß an der Spitze der oberschwäbischen Maschinenfabrikation. Der Name der Firma ist mit dem Bau von Großturbinen verknüpft. In diesem Jahre lieferte sie den Städten Oberschwabens 10 Torfmaschinen. Auch die Stadt Ravensburg schaffte zur Torfgewinnung im Amendorfer Ried und Haidgauer Moos zwei neue Maschinen an, zwei weitere wurden entliehen und eine fünfte nahmen die Handwerker Ravensburgs in Betrieb. Eine großzügige Organisation wurde von der Stadt ins Leben gerufen, die die Selbstversorgung weiter Kreise der Einwohnerschaft begünstigte. Eine Feldbahn wurde aus der Gegend von Balingen herangeschafft, Rollgleise wurden gelegt, eine Verladerampe gebaut. Seit Ende Mai wurde ununterbrochen Torf gestochen. Der Einsatz der „Selbstwerber“ betrug im Einzelfall durchschnittlich 96 Arbeitsstunden. Ebenso wurde die Holzaktion in diesem Sommer vorbereitet. Die Stadt verpflegte täglich 240 Arbeitskräfte mit warmer Küche im Walde. Auch sorgte sie für den Abtransport des Holzes. Zu den schwierigen, im Augenblick unlösbaren Aufgaben zählt die Wohnungsnot in Ravensburg. 740 Gesuche von Familien liegen unerledigt, hinzu kommen annähernd 300 Gesuche für (möblierte) Einzelzimmer. Nur wenige Gaststätten verfügen über freie Unterkunft. Die Lage wird nicht zuletzt durch die Anwesenheit einiger tausend Ausländer erschwert, zumeist Rumänen, Polen, Litauer und Letten, die als personnes d6plac6es, heißt es in der französischen Zone, ln der Stadt leben.
Der heutige Metropolcharakter der Stadt, deren Oberbürgermeister der derzeitige Kultusminister ln Südwürttemberg und Hohenzollern, Dr. Sauer, ist, weist neben zeitgemäßen Schattenseiten auch emporstrebende Merkmale auf. Das kulturelle Leben genießt heute wie zu keiner anderen Zeit vielseitige Pflege durch Theater, Konzertveranstal-
Altes und neues Ravensburg
tungen, Vorträge und Kunstausstellungen von teilweise beachtlichem Rang. Die Volkshochschule will begabten jungen Menschen zum Hochschulstudium verhelfen. Weithin bekannt ist das sommerliche „Rutenfest“ als Nationalfest der Ravensburger mit einem Umzug durch die Stadt, mit Wettspielen und dem sogenannten Adlerschießen der Jugend. Neu ins Leben gerufen wurden eine Dentisten-Fach- schule und eine Chemo-pharmazeutische Schule für eine Spezialausbildung. In der früheren Jugendherberge aut der Veitsburg ist die einzige landwirtschaftliche Mädchenschule Südwürttembergs im Entstehen. Als Mittelpunkt eines wichtigen Versorgungsgebiets Ist Ravensburg in diesem Herbst mehr denn je der Umschlagplatz für den Versand lebenswichtiger Güter. —d.
KURZE CHRONIK
Die Militärregierung teilt mit: ln Anbetracht des Geldwechsel! sind vorläufig die drei- und vier- sprachigen Passierscheine für das Saargebiet, deren Gültigkeit nach dem 10. November 1947 abläuft, mit diesem Datum verteilen. Passierscheine können bei folgenden Dienststellen erneuert werden: Für die Einwohner des »Kieises Rastatt und Baden- Baden bei dem französischen Commissariat de !a 'Suretä. Werders (Pension Nagei), Baden-Baden. Für die Einwohner der anderen Kreise bei den Gouvernements militairee, Cortrole de la Suretä, bureau circulation, der Provinz, und zwar für Baden Freiburg, für Württemberg Tübingen, für das Rheinland Koblenz und für die Pfalz Neustadt.
Das Innenministerium gibt bekannt: Am 14. November 1947, 10.00 Uhr, wurde in Anwesenheit des Gouverneurs des Kreises Balingen durch den Staatskoinmissar für die politische Säuberung, Traber, die Spruchkammer I für das Internierungslager Balingen eröffnet. Nach Vereidigung der ordentlichen und stellvertretenden Beisitzer fand die erste Sitzung unter. Vorsitz des Landgerichtsrats Hollup statt, in der gegen fünf Internierte verhandelt wurde. Wer Material für oder gegen einen Internierten einzureichen hat, kann dieses an den Untersuchungsausschuß des Kreises, in dem der Internierte wohnhaft ist, oder an die Spruchkammer des Internierungslagers Balingen, Amtsgericht, oder an die Abteilung XV des Innenministeriums, Tübingen, Keplerstr. 5, richten.
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Endlich einmal ein Optimist
M. B. München. — Dr. Johannes Semler, Direktor des Zweizonenamtes für Wirtschaft, wandte sich in einem Vortrag in der bayerischen Staatskanzlei gegen den Pessimismus. Leichte Fortschritte, so sagte er, seien trotz aller Rückschläge festzustellen. Für die deutsche Kohle werde der normale Weltmarktpreis gezahlt. Der Hundert- millionen-DolIarkredit der Vereinigten Staaten zum Ankauf ehemaliger amerikanischer Heereshest&nde werde die Textilversorgung der Arbeiterschaft wesentlich verbessern. Ueber 50 000 Eisenbahnwaggons sollen repariert werden, zum Teil in der Tschechoslowakei. Die Kohlenförderung der Ruhr werde in diesem Winter einen Tagessatz von 500 000 Tonnen erreichen. Die Rohstahlerzeugung von 1943 soll anf einen Stand von 4,8 Millionen Tonnen gebracht werden.
Dr. Semler kündigte eine Rationalisierung der Wirtschaft an auf Grund einer Ueberprüfung der Betriebe für die beste, schnellste und preiswerteste Ausführung bestimmter Massenfertigungen. Ein solches Vorgehen solle sich nicht gegen den Kleinbetrieb richten ur.ü sogenannte Vier jahresplanbetriebe nicht bevorzugen. Als dringlichste Aufgabe werde der Wirtschaftsrat die Warenhortung erörtern und zunächst versuchen, die Industrie zum Abstoßen Ihrer überhöhten Bestände zu veranlassen; die Lager sollen nicht restlos geräumt, es sollen lediglich unverantwortliche Hortungen verhindert werden. Dr. Semler betonte, daß das wirtschaftliche Gespräch mit dem Ausland immer mehr in Gang komme, da das Interesse am deutschen Markt erwacht sei. Es wäre jedoch unhaltbar, Geschäfte zwischen Deutschland und seinen Nachbarn nur auf politischer Basis zu gestatten und der JJA das alleinige Recht einzuräuuien, Ankäufe aus dein Exporterlös der Doppelzone zu tätiget!. Außerdem verhindere der Umstand, daß Deutschland noch nicht direkt mit seinen Handelspartnern verhandeln dürfe, beinahe jedes gute Auslandsgeschäft.
' Eine Isolierung der Ostzone durch ein Scheitern der Londoner Konferenz, so betonte Dr. Semler abschließend, würde den drei Westzonen auf Jahre hinaus die grüßten Schwierigkeiten bringen.
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Heute Urteilsverkündung
Bastatt. — Nach Abschluß der Plädoyers der Verteidigung- wurde in der Dienstagsitzung des Tribunal Gänäral den Angeklagten Gelegenheit gegeben, noch einmal zur Frage ihrer Schuld Erklärungen abzugehen. Der größte Teil der Angeklagten begnügte sich mit der FeststelJnng, siph , den Aeußerungen ihier Verteidiger anzuschließen. Andere baten im Hinblick aut ihr persönliches oder das Geschick ihrer Angehörigen um mildernde Strafe. Zwei der Angeklagten betonten, sie hätten volles Vertrauen auf die Gerechtigkeit des Tribunals. — Der ehemalige Lagerführer von Vaihingen, Lautenscbiager, erklärte, niemand könne ihm nachsagen, daß er als Lagerfnhrer seinen Untergebenen ein schlechtes Beispiel gegeben habe. Es liege ihm fern, noch einmal einzelne Beispiele dafür anzuführen- Was eine Eeihe von Zeugen bei Ihrer Vernehmung als Uebertreibungen vorgebracht hätten, möchten sie vor ihrem eigenen Gewissen verantworten. Lantensehlager ersuchte das Gericht, seinen Aussagen auf Grund seines Vorlebens und seiner Persönlichkeit Glauben zu schenken. — Dr. Dichmann, der ehemalige Lagerarzt in Vaihingen, erklärte noch einmal, die Tatsache, daß er bia zum Einmarsch der Alliierten als Einziger im Lager zurückgeblieben sei, möge als ein Beweis Beines guten Gewissens gewertet werden. Vaihingen wäre ohne Ihn zn einem Vernichtungslager geworden. — Der ehemalige Lagerfnhrer von Unterriexingen, Wallingen, erinnerte daran, daß er in vielen Fällen den Abtransport yon Häftlingen mit unbekanntem Ziel verweigert habe. Hierdurch habe er aller Wahrscheinlichkeit nach den Tod von mehreren hundert Gefangenen verhindert. — Der ehemalige Lager-Kapo in Vaihingen, Heimig, verwies anf seine insgesamt 11jährige Haft nnd erklärte, daß er heute zn 7ä Prozent arbeitsunfähig sei. Die geringe Zahl an Toten in den Lagern, in denen er Lagerältester war, zog er als Beweis dafür heran, daß er überall Gutes zn wirken bemüht war. — Das Urteil gegen die zweiundvierzig Angeklagten der Lager Vaihingen, Unterriexingen, Heesental nnd Kochendorf wird am Freitagnach- mittag dieser Woche bekanntgegeben werden.
Man schreibt uns ...
Frauen im Bürodienst
Es gibt wohl kein Büro, sei es ein Amt oder ein Privatbetrieb, auf dem man nicht Frauen beschäftigt sieht. Es wäre endlich an der Zeit, daß diese Stellen in erster Linie durch Kriegsversehrte (Fußbesohädigte) besetzt würden, deren es doch viele gibt, die leichte Büroarbeiten meistern würden. Aber auch zu den etwas gehobenen Büroarbeiten sollten in erster Linie aus der Gefangenschaft znrüekgekehrte Soldaten bestimmt werden. Viele Mädchen, sobald sie einer, wie man sagt, besseren Familie angeboren, eilen fluchtartig in die Büros, anstatt irgendwo in einen Haushalt zu treten, was do<jh wichtiger wäre, wenQ sie später einmal eine tüchtige Hausfrau werden wollen. Viele haben sogar eine Lehre abgeschlossen, wo doch bei späterer Heirat der Beruf keine Bolle spielt, es sei_ denn, daß sie zufällig das Glück hätten, Geschäftsfrauen zu werden. So ist es auch bei Bauersfamilien. Sie klagen über Arbeitskräfte, auf der anderen Seite schicken sie jedoch - ihre Töchter ebenfalls in die Büros. Der Mann allein ist der Träger einer späteren Familie, selbst wenn die Frau auch einmal Geschäftsfrau war. Sie hat dann mit dem Haushalt and allem Drnm nnd Dran genug zu tun. Vielleicht wäre es dann ein großer Vorteil für beide Teile, wenn die Frau sich mehr haushälterisch betätigt hätte. E- E.
Sport oder Gaudi?
r 4- Ein Fußballplatz Ist kein Konzertsaal, das weiß man, nnd wenu ln entscheidenden Situationen ein altes oder junges Sportlerherz in Wallung gerät und sich die Begeisterung in anfeuernden Bnfen Luft macht, so hat jeder volles Verständnis dafür. Bravorufe. „Pfui“, „Faul", Klatschen oder auch ein scharfer Pfiff zwischen den Fingern, das gehört einmal zur Atmosphäre, und kein Spieler, der ein scharfes Tor sohoß, möchte auf das Triumphgeschrei der Menge verzichten. Aber allzuviel ist tagesnnd. „FaulerHund“, „Rindvieh“, „Gib ihm Sanres“, das klingt nicht gerade sehr salonfähig. Die Spieler Bind, besonders wenn die Sache etwas sohlecht steht, sowieso schon von fanatischem Grimme erfüllt. Man sollte sie nicht dazu noch aufhetzen, sonst verliert das Spiel an Fairneß. Widerlich vollends ist es, wenn sich die Enttäuschung des Publikums gegen den Schiedsrichter wendet. Wenn besonders halbflügge Mädchen zu Hyänen werden, ihn kreischend mit Beleidigung überschütten oder wenn gar nachher daB hoohver- ehrliche Publikum Ihn mit Spazierstöcken, Sonnenschirmen oder Mineralwasserflaschen überfällt. Es gibt auch auf dem Fußballplatz Walküren, aber sie sollten nicht zn Furien werden. Sie zu händigen nnd In Ihre Schranken zu verweisen, ist unbedingte Pflicht des Leiters der Platzmannschaft. Manchmal glanbt man angesichts des Verhaltens des Publikums, nicht anf einem Sportplatz zn sein, sondern bei einer sonntäglichen Volksbelustigung zweifelhaftesten Charakters.
SPORTBERICHTE
Fußball
Die Landesleitung für Sport und Körperkultur weist ln einer Bekanntmachung darauf hin, daß sie durch die Vorkommnisse der letzten Zelt verschärfte Strafartordnungen erlassen hat: 1. Den Vereinen und Mannschaften, die sich durch Splel- abbrüche und sonstige Vorkommnisse strafbar machen, werden die Sportplätze für gewisse Zeit gesperrt. 2. Die Vereine und Mannschaften erhalten keinerlei Sportmaterial zugeteilt. 1. Bel Tätlichkeiten gegen den Schiedsrichter und bet Beleidigungen gegen den Schiedsrichter werden die betreffenden Spieler oder auch die Vereine oder Mannschaften ebenfalls mit Platzsperre bestraft.
Landesliga Nord: Tailfingen — Gosheim, Metzingen — Rottenburg, Hechingen — Schramberg, Mös- slngen — Pfullingen, Tuttlingen — Ebingen, Tübingen — Spaichingen. Landesliga Süd: Ravensburg — Lindau, Baienfurt — Mengen, Rledltngen
— Wangen. Bezirksliga Oberschwaben: Leutktrch
— Meckenbeuren, Weller — Langenargen, Pried- ' richshafen Ib — Weißenau, Kreßbronn — Mar-
»tetten, Aulendorf — Tettnang. Bezirksliga Donau- Bussen: Sigmaringendorf — Saulgau, Altshausen
— Sigmaringen, Krauchenwies — Allmendingen, Sehussenried — Schelklingen, Munderklngen — Burgrteden.
In der südwürttembergischen Landesliga geht am Sonntag mit wenigen Ausnahmen die Vorrunde der Pfllchtspiele zu Ende. In der Gruppe Nord bildet Ebingen mit 18 Punkten den Tabellenkopf, während in der Gruppe Süd Weingarten mit IB Punkten die Tabelle anführt. Beide stehen somit als Halbzeitmeister endgültig fest. — In den beiden BezirksKlassen der Gruppe Süd dürfte die Vorrundenmeisterschaft ebenfalls feststehen. Im Donau-Bussen-Bezirk ist es Sigmaringen, im Oberschwabenbezirk Isny, denen die Meisterschaft wohl nicht mehr entrissen werden dürfte.
Tabellen
Landesliga Gruppe Nord: Ebingen 1# Spiele, 18:2 Punkte, 27:8 Tore, Hechingen 18 Spiele. 15:5 P., 28:22 Tore, Gosheim 8, 12:6, 21:18, Tuttlingen 16, 11:9, 27:18, Metzingen 6, 8:4, 13:9. Tailfingen 7, 7:7, 28:16, Pfullingen 7 7:7, 18:14, Tübingen 8, 6:10, 23:16, Sehramberg 6, 5:7, 11:13, Rottenburg 8, 2:13. 17:33, Mössingen 7, 2:12, 8:29, Spaichingen 8 , 2:14, 8:2$. Gruppe Süd: Weingarten 9, 18:0, 41:6, Baienfurt 8, 12:4, 14:11, Bucha« 9, 11:7, 22:16, Wangen 8, 9:7, 17:11, Ehingen 9, 9:9, 16:20, Riedlingen 8, 8:8, 18:15, Lindenberg 9, 8:10, 23:18, Mengen 8, 4:12, 16:25, Ravensburg 8, 2tl3, 12:28, Lindau 8, 2:14, 10:26. Bezirksliga Oberschwaben: Isny: 8 Spiele, 14:2 Punkte, Mar- stetten 7, 10:4, Langenargen T, 16:4, Kreßbronn 7, 6:6, Weller 7, 7:7, Aulendorf 7, 7:7, Tettnang 7, 6:8, Weißenau 7, 6:8, Leutkirch 7, 6:9, Meckenbeuren 7, 5:9, Friedrichshafen 7, 0:14. Bezirksliga
Donau-Bussen: Sigmaringen 8 Spiele, 15:1 Punkte, 22:7. Tore, Saulgau 7, 11:3. 25:8, Sigmaringendorf 6, 7:5,”20:12, Krauchenwies 7, 7:7, 22:17, SchelkUngen 7, 8:8, 12:18, Munderklngen 5, 5:5, 10:12, Sehussenried 7, 59, 18:30, Burgrieden 6, 4:8, 10:17, Allmendingen 5, 3:7, 13:20, Aitshausen 6, 1:11, 10:21.
Alte Sprüche ln zeitgemäßem Gewände
„Wie gewonnen, so geronnen!“ sagte der Hamsterer, als er an einem heißen Sommartage die anf dem Lande erstandene Milch heimbrachte.
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!“ stellte bedauernd der Sommerfrischler fest, der am Zaun eines Obstgartens mit sehnsüchtigen Blicken den von rotbackigen Früchten strotzenden Apfelbaum in der Mitte des Gartens umfing,
„Er hat große Rosinen im Kopf!“, sagte begehrlich klein Hänschen, als er in der Auslage des Bäckerladens das Lpbkuchenmännchen sah, unfl drückte sein schmutziges Naschen an die Scheibe, daß es platt nnd weiß wurde.
„Ehrlich währt am längsten!“ seufzte der Erdarbeiter, als seia früherer Arbeitskamerad, der sich der Schieberei zugewendet hatte, im Luxusauto vor- überfiitzte.
„Keine Rfcse ohne Dornen, aber wieviel Dornen ohne Rose!“ ächzte der Pflücker am Hagebuttenstrauch nnd sah besorgt nach seinen zerstochenen Händen- H. H.
Grocks Leben sermnenmgen
Grock, der weltberühmte Clown, dessen Spaß# einst die Welt bezauberten, schreibt, wie er während eines Pariser Aufenthaltes erklärte, seine Lebenserinnerungen. „Erinnerungen eines Spaßmachers“, nennt er sie.
Da schlug der Greis die Saiten
In England wollen auch die Dichter und Reimer nicht hinter den Tausenden znrüekstehen, die zur Hochzeit der Prinzessin Elisabeth mit einem Geschenk aufwarten. An ihrer Spitze steht England* heute 72jähriger „poet laureate“, John Masetield, der soeben ein langes Poem „Auf die künftige Hochzeit Ihrer Königlichen Hoheit Elisabeth beendet hat. Masefield Ist freilich durch seine Stellung als „lorbeergeschmückter Dichter“ auch mehr oder weniger zu solchen Festgedichten verpflichtet. Er erhält nämlich als „Hofdichter“ ein jährliche» Gehalt von 515 Pfund.
Gebisse auf dem Postschalter
Immer mehr gehen die amerikanischen Dentisten dazn über, Name und Adresse in die Gebisse ihrer Patienten zu gravieren. Die Anregung hierzu gaben Hotelbesitzer, die bei der Rückgabe der auf den Nachttischen der Hotels liegen gelassenen Zähne Schwierigkeiten' haben. Die Gebißgravierungen erfreuen sich großer Beliebtheit, da Gebisse dieser Art auch als Identitätsausweise etwa im Postamt zu benutzen sind. Will jemand eiüe Wertsendung in Empfang nehmen nnd ist ohne Answeispapiere, dann braucht er nur die Zähne ans dem Mund nehmen, und schon ist die Sache in OrdnuDg.
Die betrunkene Schlange
Als der Direktor des Naturhistorischen Museum* der nordamerikanischen Stadt Houston eine als Geschenk an du Museum gesandte, offensichtlich tote, zur Familie der Kobras zählende Korallenschlange . ans einer mit etwas Alkohol gefüllten Whiskyflasche in einen Behälter praktizieren wollte, der eine konservierende Flüssigkeit enthielt, wurde das Reptil plötzlich lebendig und griff den Gelehrten an. Dieser batte Glück, als die Giftzähne der äußerst gefährlichen Schlange nur die Manschette trafen. Der Angriff des anscheinend durch da» Liegen Im Alkohol betrunkenen Reptils hatte dem des Direktors gegolten. Wohlgezielte Schläge mit einem Buch machten die Sehlange endgültig unschädlich.
Das fehlt noch
Der Kommandant der strategischen Luftwaffe der USA, General Georges C. Kenney, hat kürzlich den Krieg der Zukunft geschildert und dabei erklärt, in einigen Jahren werde man ganz neue Waffen erfinden zum Beispiel „eine Sirene von unvorstellbarer Heuikraft“, oder eine Waffe „zur Auslösung von Regenfällen“. > Ferner wies er anf „die nervenzermürbende Wirkung eines andauernden heiseren Hundegebells“ bin: Er sagte: „Ein mit einer Supersirene ausgerüstetes Flugzeug braucht nur über einer Stadt herumzufliegen, nm das Nervensystem der feindlichen Bevölkerung rasch nnd gründlich zn erledigen.“
B E K ANNTMACHPN GEN
UM, 3100.— Belohnung Achtung Eisenbahner, Sattlermeister, Schuhmachermeister! Aus der Güter- halle der Firma Speditions-Aktiengesellschaft vormals Seegmüller & Cie., Sdiramberg (Württemberg) wurden durch Einbruchs-Diebstahl 31 fast neue Eisenbahnwaggondedcen Größe 5X8 m, Gewicht pro Plane 35 kg, aus schwerem braun, oliv und naturfarbenem Segeltuch, in allen vier Ecken gezeichnet .J. Mollath, Deckenverleihanstalt, Berlin SO 36, Leihplane Nr. . . * entwendet. Es handelt sich um Decken, die mit folgenden Nummern gezeichnet sind: 2556, 2540, 2559, 2553, 2555, 2558, 2533, 2543. 2550, 2552, 2564, 2557, 2560, 2554, 2663, 2562, 2693, 2689, 2702, 2707, 2264, 2283, 3088, 3089, 3095, 3093. 3100, 3105, 3090, 3091, 3092. Für die Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes wird die obenstehende Belohnung und zwar pro Decke RM. 100.— unter Ausschluß des Rechtsweges ausgezahlt. Vor Ankauf wird gewarnt. Sattlereien und Schuhmacherwerkstätten, die in letzter Zeit Segeltuch, wie oben vermerkt, zur Umarbeitung erhalten haben und alle anderen Personen, die zweckdienliche Mitteilungen und Mutmaßungen über die Täter machen können, werden ersucht, die Kriminalpolizei in Sehramberg in Württemberg. Tel. Nr. 600 und 700 oder die Firma Jacob Mollath, Triberg, Hauptstraße 54, Tel. 253, zu verständigen. Die Mitteilungen werden auf Wunsch streng vertraulich behandelt. Alle Unkosten für Nachrichten, die zur Ermitt- lung des Täters führen, werden vergütet.
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Landesverband für das Hotel- nnd Gaststätteagewerbe, Württemberg« Hohenzollern (franz, Zone) e. V., Sitz Reutlingen, Tübinger Str. 14, Tetefoa 784. Am 25. Nov. 1947, vorm. 9 Uhr, findet im Saalbau Bundeshatie In Reutlingen unsere erste Laadesversammlnng statt. Teilnahmeberechtigt sind sämtliche Kreisvorstände und die von deq zuständigen Kreisstellen bestellten Delegierten. Die Tagesordnung wird mit den Einladungen bekanntgegeben. Anträge sind sofort über die Kreis- stellen einzureichen. - Der Vorstand.
t Am 17. November 1947 bat Gott nach langem, schwerem Leiden meinen geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater
Dr. WENDELIN HECHT
zu sich heiagerufen.
Frau Amalie Hecht, geh. Feßler, Raimund Hecht mit Frau Margret, geh. Martius, zugleich im Namen aller Familienangehörigen.
Althelm, Kreis Biberach.
Nadir uf
Am 17. November ist „in Ehingen der Mitbegründer der «Schwäbischen Zeitung* und des Schwäbischen Verlages, Herr
Dr. WENDELIN HECHT
gestorben. Nach Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Verleger der .Frankfurter Zeitung“ kehrte er nach deren Einstellung in seine schwäbische Heimat zurüdc. Als nach Kriegsende das deutsche Zeitungs- wesen wieder aufgebaut wurde, hat er mit seiner reichen Erfahrung und starken Initiative wesentlich zu der Gründung und dem .Aufschwung der «Schwäbischen Zeitung* beigetragen. Wer mH ihm zusammenaxbeiiete, wird für immer unter dem Eindruck dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit stehen. Schwäbischer Verlag K.-G. Friedrichshofen, z. Zt, Leutkirch 1. A.