ktober 184»

chnung

is unsere etariat der ler Vegeia- in, wie der ius der Er- Wari müsse, ich' pflanz- Durchfüh-

1 Ernährung

Schweine, Ein Hektar :ht nur 107 Milch, über agramm im nicht nur ig, sondern Sie Vegeta- ie Rohköst- schen Nah­mt die Be- Mischkost Siweiß. Sie varum soll- af den Irr- len? Wenn die Eiweiß- den Körper «n und Sa- jnn man sie Kühe und es sei denn, r Heide in wüßten sie, me Zweifel den es sich man auf iehen kann, bst wächst.

2 allein auf :n Verteidi-

dem Phan- ariers aller Ende jener t habe den friedlichen Ikerverstän- Mann, der chichte das , nicht eben Es gibt, wie chmädchen-

c

des fünfzig- 3 Rundfunks halten, des- II. empfan- mheit sagte s man d:n hen Errun- rischen und n, das habe :ur Genüge an denken, brecher der Geistes und l? Die Wis- tsetzen, um önheit des :n und lau-

n Aufgaben : Intendant chmidt, der dem neuen Auf einem der Grund- iverde sich terhin nicht licht hinter Mäntelchen Parteipolitik r ehrlichen, sisen, fügte nder wurde einseitigen

Leibstandarte i Titel eines ag eine ffih- l Rheinlaml- r Hochstapler

i einer plom- ork bestimmt noliloch. eine litarregierungr Soldaten, auf- ohe und hatte in und einen ron Knobloch t zu 100 Mark em ungeheiz- löhe bestimmt ,

ien Bayerns h eingeführt. tsehaften der r in die Stadt 'ölkerung der kt der Haus-

der Brüeken- eilen von sie- fiir polnische

ron der grie- Kirche iiber-

issolinis, wird Capuana aus

nur vorüber- iter Tempera-

tes Schmid. iedrichshafen, Verlags- und tweil.

Seite S

WÜRTTEMBERG! SCH ER SCHWARZWALD

Dienstag, 7. Oktober 1947

Umschau im Kreis Cälw

Nagolder Steuersätze unverändert

Nagold. Der städtische Hausltaltspian für 1947 ließ sich nach Einstellung von 100 000 RM Ueber- schüssen aus dem Vorjahr mit 765 000 RM in Ein­nahme und Ausgabe ausgleichen, ohne daß die bis­herigen Steuerhebesätze erhöht werden mußten. Die städtische Schuld ist bis auf 21 000 RM getilgt Die gesetzlich vorgeschriebenen und die Sonderrückla­gen betragen zusammen rund 800 000 RM, sie wer­den durch Zuweisungen aus dem laufenden Haus­halt noch etwas erhöht. Die' wirtschaftlichen Un­ternehmen der Stadt (Wasserwerk, Stadtwald mit fast 1200 ha, Steinbrüche und Dreschmaschine) mit Rücklagen sind gesund, wenn auch ihr Ertrag wie überall unter der Ungunst der Zeiten leidet. Die Steuerhebesätze betragen 145 Proz. bei der Grund­steuer für land- und forstwirtschaftliche, 110 Proz. für die andern Grundstücke, 300 Prgz. für die Ge­werbesteuer. Die Einwohnersteuer wird mit 50 Proz. der Steuerstufe I erhoben, die Hundesteuer mit 30, 60 und 90 RM für den 1., 2. und 3. Hund eines Steuerpflichtigen. Unerfreulich, aber durch die Zwangswirtschaft mit ihrer unproduktiven und doch nicht zu entbehrenden Verteilungsarbeit bedingt, ist der steigende Personalaufwand, während die Erfül­lung der eigentlichen Aufgaben der Stadtverwaltung unter dem Material- und Arbeitermangel zu kurz kommen muß und nur die drihglichsten Arbeiten

ausgeführt werden können. Alles in allem aber bie­tet die Finanzlage der Stadt ein geordnetes Bild. Ein von der Leiterin der Frauenarbeitsschule bean­tragter Ausbau der Schule zu einer Haushaltungs- schule wird zurückgestellt. Der Gemeinderat will die Auswirkung einer anscheinend geplanten Ver­längerung der Volksschulpflicht um ein weiteres Jahr abwarten. Die Stadt tauscht 2 Feldwege, die auf dem Gelände der Firma Gebrüder Theurer verlaufen, gegen ein Feldgrundstück der Firma, nachdem niemand gegen die Aufhebung der Wege Einspruch erhoben hat. Die Firma Christof Geigle Nachfolger, die ihr an die Württembergische Staatskienge veräußertes Anwesen nunmehr räu­men muß, will mit dem ihr verbliebenen Betrieb und ihrer Tankholzanlage in das Anwesen des Kur­hauses Waldlust umziehen. Die Stadt unterstützt diese Absicht gegenüber einem anderen Liebhaber dieser Räume, weil ihr wie dem Waldbesitz unserer Gegend viel daran liegt, daß die Firma in Nagold bleiben kann. Auch Grabmale aus Holz bedür­fen der Genehmigung zu ihrer Aufstellung. Die Holzbildhauermeister tun deshalb gut daran, ihre Entwürfe dem Stadtbauamt vorzulegen, bevor sie an deren Ausführung gehen. Die Sportvereinigung bekommt zur Abschrankung des Sportplatzes und zur Anbringung einfacher Bänke für die Zuschauer Holz von der Stadt zugewiesen. Das Stadtbauamt wird die Arbeiten überwachen.

Die Flüchtlinge kommen

Calw. Die zweite Serie der Transporte aus Däne­mark, wohin die Ausgewiesenen geflüchtet waren und in Internierungslagern zusammengefaßt wurden, hat nun ihren Abschluß gefunden. Im Kreisdurch­gangslagerHaus Saron" in Wildberg wurden in letzter Zeit 9 Transporte mit insgesamt 850 Ostver­triebenen aufgenommen, um dann auf die Kreisge­meinden verteilt zu werden. Unter diesen 850 Per­sonen waren 74 Männer und 394 Frauen über 18 Jahren und 233 Kinder unter 14 Jahren. Insgesamt beherbergt der Kreis Calw nunmehr 2640 Ausgewie­sene. Es wird jedoch mit dem Eintreffen weiterer Transporte (vermutlich aus Oesterreich) gerechnet.

Seit dem Ende des unseligen Krieges fließt ein Strom von Flüchtlingen nach Rest-Deutschland. Wenn bislang nur wenige Vortrupps dieser Ausge­wiesenen in .unser Kreisgebiet kamen, so hatte das seine besonderen Gründe. Nun werden aber laufend Transporte anrollen, gefüllt mit Schicksalen voll bitterer Tragik, die Kreis und Gemeinden vor ein völlig neues soziales Problem stellen werden. Wenn bis zur Stunde auch' noch keine genauen Angaben über die Höhe der in unserem Kreis aufzunehmen­den Flüchtlinge vorliegen, so ist doch schon soviel gewiß, daß es nicht leicht sein wird, diesen Men­schen eine Heimat zu schaffen, zumal der Kreis Calw ohnehin in allen Dingen Zuschußgebiet ist und nur wenig Industrie aufweist. Die Flüchtlinge kommen nicht nur, sie b 1 e i b e nl Es gilt, ihnen eine neue Heimat zu schaffen, wo sie wohnen und arbeiten können, sollen sie nicht eine materielle und seelische Belastung von Dauer für unsere Ge­meinden werden. Sie sind Deutsche wie wir alle, nur fehlen ihnen die gewohnten Bindungen und die

bestimmenden Grenzen, wie Haus und Hof, Vieh und Aecker, Beruf und Werkstatt, Nachbarschaft und Freundeskreis, und vielleicht auch etwas Le­bensmut und Verantwortlichkeit an den Ort, der ihnen nun auch zur Heimat werden soll. Diesen neuen Lebensgrund sollen und müssen wir diesen Menschen helfen schaffen! Es ist deshalb notwendig einzusehen, daß es sich hier nicht um Menschen handelt, die eine$ Tages ankommen werden, um irgendwann einmal wieder weiterzufahren, sondern um solche, die auf der letzten Station ihres langen, leidgesättigten, Leidensweges angelangt, nun blei­ben sollen für immer! Wir werden also an dem Ort, an dem die Flüchtlinge bleiben, mit einer klei­nen Hilfe nicht auskommen. Nur eine Haltung kann es da geben: das Schicksal dieser heimatsuchenden Menschen willig teilen oder versagenl Hier muß ernst gemacht werden mit Christentum und sozialer Einstellung. Es mag sein, daß das Problem, das uns mit den in unseren Kreis hereinströmenden Ausge­wiesenen neu vor Augen gestellt wird, alle Pro­gramme der Vergangenheit über den Haufen wirft. Wir werden nun unter Beweis zu stellen haben, ob wir aus der Angst am Besitz festhalten wollen, was uns ein gnädiges Geschick beließ, oder ob wir frei von der Sucht nach vergänglichen Gütern als Menschen helfen und teilen wollen. Versagen wir den Heimatlosen eine wirkliche Heimat, dann ist alles verloren und wir fügen dann zu den sinn­losen Opfern des Krieges noch die sinnloseren des Friedens hinzu. Versteinerten wir unsere Herzen vor der klagenden Not unserer Brüder, würden wir uns selbst richten und alle unsere frommen Worte und politischen Programme zunichte machen. Da­rum bleibt uns nichts anderes, als die aufrichtende, helfende Tatl C. F. M.

Aus dem Calwer Rathaus

Calw. Der Gemeinderat befaßte sich in seiner letzten Sitzung mit Einsprüchen gegen die Wohn­raumerfassung, die im Hinblick auf einen etwaigen Zustrom von Flüchtlingen in letzter Zeit in der Stadt durchgeführt wurde. Es kam dabei wiederum zum Ausdruck, daß für eine ordentliche Unterbrin­gung der Ausgewiesenen Vorsorge getroffen wer­den muß. Diese Aermsten dürfen keinesfalls als zweitklassige Bürger behandelt werden. Soweit in einzelnen Fällen die gegen die Wohnraumerfassung vorgebrachten Gründe berechtigt waren, wurde den Einsprüchen stattgegeben. Das von der Stadt­verwaltung für vordringliche Bauarbeiten erbetene Kriegsgefangenenkommando ist nun freigegeben und steht bereits in städtischer Arbeit. Die vorerst zugeteilten 25 Kriegsgefangenen sind in zwei Kolon­nen eingeteilt, deren eine mit den Bauarbeiten in der Lederstraße begonnen hat, wo die alte Gaslei­tung mit einer verstärkten Leitung ausgewechselt werden soll. Die andere Kolonne, die dem Stadtbau­amt zugeteilt ist, wird sich neben vordringlichen Instandsetzungsarbeiten mit der Ausräumung des Schießbaches beschäftigen, in dem sich im Laufe der Zeit sehr viel Schutt und Geröll abgelagert hat. Die mit diesen Arbeiten beschäftigten Kriegsgefan­genen fühlen sich hier sehr wohl und arbeiten gerne bei uns. Zu den Ursachen des Gasmangels teilte der Vorsitzende mit, daß die Hauptursache des' Mangels an Gas nicht im Gaswerk liege, wo genügend Gas mit dem erforderlichen Druck den Gasleitungen zugeführt werde. Der 'Mangel sei in dem Hauptgaszuführungsstrang zu suchen in der mit den Jahren hervorgerufenen Verstopfung. Es sei geplant, die Leitung in der Inselgasse zu er­neuern oder abär die Gaszuführungsleitung zur Eduard-Conz-Straße auszuwechseln, da diese sich als zu eng erweise. tm weiteren Verlauf der Sitzung hört man, daß die Rechnungsabschlüsse der Stadtwerke erst in einigen Wochen fertiggestellt werden können, weshalb sich noch nicht sagen läßt in welcher Höhe Ueberschüsse vorhanden sind. Grundsätzlich sollen diese aber für die jetzigen Bauarbeiten der Gasleitungserneuerungen sowie für die Erweiterung der Wasserversorgung Verwen­dung finden. Ob ein Teil der Ueberschüsse auch für den allgemeinen Haushalt abgezweigt werden kann, ist heute noch nicht abzusehen und soll deshalb einer späteren Beschlußfassung unterliegen. Die bei der städtischen Frauenarbeitsschule, die seit Juli .letzten Jahres mit einer 4. Lehrstelle für Klei­dernähen besetzt ist, wird entschieden, daß diese auch weiterhin beibehalten werden soll. Es sollen einigen Schülerinnen Freistellen gewährt werden. An einen Bauliebhaber im Vorort Alzenberg wird von den städtischen Bauplätzen der Wohn­siedlung im Häslich ein Bauplatz abgegeben. Der Kaufpreis wird, wie früher schon festgesetzt mit 1.50 RM pro qm beibehalten. Im Anschluß hieran wird ein Bericht des Revierförsters bekanntgegeben, der sich mit dem Borkenkäferbefall im Stadtwald befaßt. Diesem ist zu entnehmen, daß bei dem ver­hältnismäßig geringen Bestand an Fichten im städt. Wald kein Grund ' zu Besorgnis vorhanden sei. Wenn der Borkenkäfer auch hier stärker aufgetre- len sei als in früheren Jahren, so sei das darauf zurückzuführen, -daß die lange Sonnenzeit bewirkt habe, daß sich der Borkenkäfer heuer mit 4 Gene-

Das Amtsblatt für den Kreis Calw kann, entgegen anderslautenden Gerüchten, auch mit Schwäbischen Zeitung bezogen werden.

rationen gegenüber normal nur einer Generation entwickelt habe. Um ein Uebergreifen der bereits vorhandenen Schäden zu verhüten, soll mit allen Mitteln die Bekämpfung auch weiterhin fortgesetzt werden. Die von dem Käfer befallenen Bäume wer­den gefällt, entrindet und die Rinde an Ort und Stelle verbrannt. Der Antrag eines Gärtnereibe­sitzers auf zusätzliche Wasserbeschaffung mit evtl.

, Bildung eines kleinen Weihers unter Ausnützung einer Quelle wird zurückgestellt. Der Gemeinde­rat gibt seine Zustimmung, daß die Baugruben im Wimberggebiet, die seinerzeit für die Erweiterung der Siedlung ausgehoben wurden, wieder geschlos­sen werden und das Gelände auf diese Weise der landwirtschaftlichen Nutzbarmachung zugeführt.

wird. Zum Schluß der Sitzung wird mit Befrie­digung davon Kenntnis genommen, daß sich die Calwer Bäckereien auch in diesem Jahr wieder zum Dörren von Obst bereitgefunden haben.k.

Elisabeth Dreisbach sprach

Wildbad. In der dichtgefüllten Wildbader Stadt­kirche sprach am Donnerstag abend die Schriftstel­lerin Elisabeth Dreisbach von Geislingen. Ihr Thema:Du und deine Zeit" wollte aus der Zeit, die es für Gott zu haben gilt, den gesamten Men­schen unserer Tage erfassen. In dem Fluch, angeb­lich immer keine Zeit zu haben, in der Arbeit, die nicht mehr Gottes Gabe, sondern moderner Skla­venhalter ist, wurden die gottfeindlichen und le­henzerstörenden Kräfte der Neuzeit aufgezeigt. Selbstgemachter Sorgengeist und leere Vergnü­gungssucht jagen den Menschen. Dahinvegetieren und Korruption sind die Folgen. Dagegen heißt es die Frage aufzustellen: Was machen wir aus unse­rer Zeit? Erst wenn wir die große Möglichkeit er­greifen, Zeit für Gott zu haben, haben wir auch wieder Zeit für uns selbst, Zeit für einander und besonders für unsere Kinder. Die Vortragende zeigte aus ihrem Erleben als Betreuerin von hun­dert Kindern im HeimLindenhof", wie folgerich­tig eines däs andere bedingt, und wie Ehescheidung und Selbstmord, Not und Zerfall der Familie von der Lösung von Gott her kommen. Denn unsere Zeit kann aus uns nichts Schlechtes machen, wenn wir unsere Zeit vor Gott -führen. Schon aus dem Vortrag, dem die vielen hundert Zuhörer in atem­loser Stille folgten, erwuchs die Kenntnis der er­freulichen Vorgänge in dem Kinderheim, dessen Mutter" Elisabeth Dreisbach im wahrsten Sinne des Wortes ist, mehr aber noch gab der änschlie-, ßende Bericht der Heimleiterin Einblick in dieses große, helfende Werk, seine Schwierigkeiten und Freuden. Es ist zu hoffen, daß dem Schlußappell zu tatkräftiger Hilfe viele Hörer des Vortragsabends folgen, und daß auch die ganz alltäglich berührende Sammlung von Knöpfen und Taschentüchern für denLindenhof", die aber so dringend nötig ist, Erfolg hat. Sp.

Im Dienste der Liebe

Wildbad. Die Wildbader _ evangelische Kirchen­gemeinde rüstet sich, zu Weihnachten durch das Hilfswerk heimatlosen deutschen Kriegsgefangenen, die sich noch in den westlichen Ländern in Gefan­genschaft befinden, ein Kilopaket zu senden. Das Stadtpfarramt nimmt solche Pakete bis zum 20. Oktober zur Weiterleitung entgegen. Zu jedem Weihnachtspaket ist ein Brief mit Umschlag erbe­ten, der einen Weihnachtsgruß an den betr. Kriegs­gefangenen enthalten soll. Es ist zu hoffen, "daß diese erfreuliche Aktion in weitesten Kreisen unse­rer Stadt ein Echo der helfenden Tat findetl Ein ähnlicher Dienst der Liebe ist nach dem Osten vor­gesehen. Familien, die dort in besonderer Not und Bedrängnis sind, sollen jeden Monat mit einem Kilopaket bedacht werden.- Es ist erfreulich, daß sich auch hier schon einzelne Gemeindeglieder zu­sammenschließen, um gemeinsam eine solche Pa­tenschaft für eine Familie des deutschen Ostens zu übernehmen. Es ist jedoch zu hoffen, daß sich auch zu diesem gesegneten Dienst noch recht viele zu helfender Tatliebe zusammenfinden. '

Anwalt Haag gestorben

Wildbad. Nach längerer Krankheit ist Anwalt Haag von der Parzelle Nonnenmiß gestorben. Seine große Beliebtheit und Wertschätzung kam bei sei­ner Beerdigung eindeutig zum Ausdruck. Pfarrer Krause tröstete die Angehörigen und die überaus große Trauergemeinde über den erlittenen Verlust aus Gottes Wort. Für die Bewohner der Parzellen dankte Herr Schanz sen. dem Dahingeschiedenen für alle Treue und Fürsorge, die er den ihm anver­trauten Bürgern angedeihen ließ. Bürgermeister- stellv. Weber würdigte die hingebende Arbeit des Verstorbenen, der seine Amtsgeschäfte in seltener Pflichttreue erledigt habe. Für die städt. Beamten und Angestellten überbrachte Stadtinspektor Bol- singer den Abschiedsgruß. Viele von denen, die sich am offenen Grabe von dem Verewigten verab­schiedeten, mochten des Wortes von M. Claudius eingedenk sein.Sie haben einen guten Mann be­graben, mir war er mehrl"

Nagold. Ein Arbeiter hat in einem Gartengrund­stück der Hohestraße ~ zwei amerikanische 5 cm Wurfgranaten gefunden. Die Munition wurde beim L.-Polizeiposten Nagold sichergestellt.

Wildberg. Nachdem tu der letzten Zeit wieder­holt auf -der Gemarkung kleinere Felddiebstähle festgestellt werden mußten, hat ein noch unbekann­ter Täter bei Nacht der Landwirtswitwe Emma Weik von hier, auf ihrem Grundstück etwa 3 Ztr. Kartof­feln entwendet.

Ein Wort an die Jugend

Wer in Calw, Nagold, Neuenbürg, Wildbad oder anderswo im Kreis mit der Jugend ins Gespräch zu kommen versucht, stößt immer wieder auf ein über- gioßes Maß an Zurückhaltung und Vorsicht. Es hat den Anschein, als sei gerade die Jugend im Kreis Calw zu besonderem Mißtrauen berechtigt und^ialte sich darauf etwas zugut. Fällt einmal in einer öf­fentlichen Diskussion das WortDemokratie, so hört man höhnisches Auflachen oder eisiges Schweigen. Im Einzelgespräch auf der Straße ist es nicht anders. Wer von Demokratie redet, findet bei unserer Jugend wenig Ankiang. Man muß aus allen Diskussionen immer wieder den vorwurfsvollen Un­terton heräushören, als ob die junge Generation schon einmal von der Demokratie irregeführt und betrogen worden wäre. Weil die Jugend aber noch keine Demokratie, sondern nur Despotie als Stäats- form gekannt hat, darum haben wir ein gutes Recht ihr zu sagen, daß ihr Mißtrauen nicht berechtigt und unlogisch ist. Man kann doch nur über etwas urteilen, das man aus eigener Erfahrung kennt. So ist es also immerhin reichlich verfrüht, wenn die Jugend, heute schon über die Demokratie den Stab brechen will. Gewiß, wir haben noch keinen demo- kiatischen Staat. Wir wollen ihn erst schaffen. Die Aelteren können nur die Fundamente legen, den Bau ausführen und vollenden ist Sache der Jungenl Darum müßt ihr die Baupläne einsehen und euch darum kümmern, um zu erfahren, was demokra­tischer Neuaufbau eigentlich heißt und für den Kreis und die Gemeinden bedeutet. Ihr dürft Politik und Demokratie nicht in einen Topf werfen, denn . mancher ,,gute Politiker' 1 war schon ein schlechter Demokrat und viele von denen, die nicht die hohe Schule der Politik besucht haben, sind Träger des demokratischen Gedankens. Nicht alle können Po­litik treiben, aber einen demokratischen Staat äuf- zubauen sind alle berufen, die sich dem Geist der 'Menschlichkeit und Brüderlichkeit verpflichtet wis- .sen .und bereit sind, dieser Verpflichtung in ihrem Wesen und Charakter Ausdruck zu geben. Ob die Jugend in unserem Kreis dazu bereit ist? Diese Frage wollten wir einmal aufwerfen. Vielleicht war­ten wir doch nicht umsonst auf eine Antwort. rr.

Xtt tötete $orb ßetfctytef

Horb. Nachdem die Paralyphusepidemie ab­geklungen ist, haben die Schulen ihre Tore wieder geöffnet. Die Volksschule hat bereits am 2. Oktober den Unterricht wieder aufgenom­men. Die Oberschule und die Kreisberufsschule begannen am 6. Oktober. Auch die Veranstal­tungssperre wurde aufgehQben. Die Innungs- obermeislerin für das Damenschneiderhand­werk, Frau Rau-Reusch, hat aus gesundheitli­chen Gründen ihr Amt niedergelegt. Seitens des Kreisinnungsverbandes wurde ihr für ihre verdienstvolle Tätigkeit Dank u. Anerkennung ausgesprochen. Eine Nachfolgerin soll in einer nächsten Innungsversammlung gewählt wer­den. Vom 20. Oktober an werden die Herbstge­sellenprüfungen durch die Handwerkskammer Reutlingen zusammen mit dem Kreisinnungs­verband Horb durchgeführj. Meldungen zu den Vorbereitungskursen für die Meisterprü­fungen werden ab sofort beim Kreisinnungs­verband angenommen. Am 10. Oktober wird Dr. Karl Fuß (Wendelin Ueberzwerch) in der Horber Gewerbeschule (20 Uhr) im Rahmen einer Sonderveranstalfung des Volksbildungs­werkes über Wilhelm Busch sprechen. Bei der Lebensmitteltransportübcrwachung wur­den dem unerlaubten Tausch- und Schwarzhan­del im Kreis Horb durch die Polizei folgende Erzeugnisse entzogen: 23 Zentner Obst, 8,2 Ztr.' Kartoffeln, 50 Kilo Weizen, 25 Kilo Gerste, 4 Kilo Fett, 10 Liter Schnaps und 90 Eier. Aus der Gefangenschaft sind in letzter Zeit nach Eutingen zurückgekehrt: Johann Plaz aus Rußland und Hermann Teufel aus Belgien. Maria Wiedmaier?" alt Engelwirtin, von Ru­tingen, konnte den 86 > vGeburtstag begehen. Bei dem Brand in dem Gebäude des Josef Renk in Mühlen a. N. in der Eutinger Straße ent­stand durch fahrlässige Brandstiftung ein Sach­schaden von 7000 bis 9000 Mark. Einem Landwirt in Weitingen wurden bei Nacht von seinem Grundstück 8 Säcke mit Kartoffeln ge­stohlen. Einer Landwirlsfrau wurde ein grö­ßeres Quantum Futterrüben abgeerntel, so

Aus

daß nur ein kleiner Rest übrig der Gefangenschaft heimgekehrf Tagen Anton Schmid. Die Gern etwa 20 Vermißte zu beklagen, genehme Ucberraschung erlebt ein Reuteinhaber im Tal. Dort Schwein einen Teil eines Kart graben und die ausgewühltej fressen. Wegen Preisübe

Verdacht der Hehlerei wurde in Frau angezeigt. Sie war im Besitz von drei Radioapparaten und verkaufte einen Apparat zu dem Ueberpreis von 700 Mark. Zum Nachteil des Finanzamts Horb wurden von dem Munitionslager in Weiden Fensterteile im Werte von 500 Mark gestohlen Die Meister­prüfung im Steinmetzgewerbe hat Hermann Bauer von Renfrizhausen vor der Handwerks­kammer Reutlingen mit Erfolg bestanden. Aus englischer^ Gefangenschaft ist Jakob Nübel nach Renfrizhausen zurückgekehrt. Ein Mann aus Sigmaringen unterschlug in Holz- hausen einen Löwe-Radioapparat im Werte von 250 Mark. Er wurde angezeigt. In Vöhringcn konnten ein Mann und eine Frau bei einem Obstdiebstahl erwischt werden.

Sulz. Ernst Maurer konnte als Kassierer der hiesigen Filiale der Kreissparkasse Horb a. N. am 15. September sein 25jähriges Dienst­jubiläum begehen. Die Firma A. Diebold, hier, Vertrieb von Geschenkartikeln und Erzeugnis­sen der Holz- und Spielwarenindustrie, wird Mitte Oktober einen Verkaufsstand im Briik- kenhäuschen auf der sog. Waldhornbrücke er­öffnen. Aus russ. Gefangenschaft kehrten heim Otto Steeb und Walter Wundcrle. Luise Solleder, weit und breit unter dem Namen alsNähluise bekannt, konnte ihren 75. Ge­burtstag begehen.

Mühringen. Die Caritassammlung erbrachte den schönen Betrag von 1142,85 Mark. GUndringen. Die von den Mädchen der Schwaben-Jugend durchgeführle Caritas-Snmm- lung erbrachte den Betrag von 1310 Mark.

Calw. In der Bahnhofstraße, zwischen der Neuen Brücke und dem Bahnhof, wurden gegen Mitternacht an einem Telegrafenmasten zehn Leitungsdrähte durchschnitten. Obwohl die Täter auf frischer Tat überrascht werden konnten, gelang es noch nicht ihrer habhaft zu werden. Eine zurückgelassene Aktentasche, eine Blechschere und ein Hanfseil dürften der findigen Polizei vielleicht die Spur auf­zeigen, die mit der Festnahme der Rowdis endet. Calw. Reg.-Insp. Neuburger kandidiert nicht. Nachdem nunmehr nicht, wie ursprünglich vorgese­hen, eine kommissarische Bestellung des künftigen Bürgermeisters für die Kurstadt Wildbad erfolgt, sondern für das restliche Jahr der Wahlperiode eine ordentliche Neuwahl staufindet, bei der Voraus­setzung für die Kandidatur einjähriges Wohnen in der Gemeinde ist, hat der seitherige Kandidat der CDU Reg.-Insp. Neuburger, Leiter des Umsiedlungs­amtes Calw, seine Kandidatur zurückgezogen. Wildbad. Alte Leute. In der ersten Oktoberhälfte feiern von unseren Alten ihren Geburtstag: Philip­pine Gauss, Nonnenrqiß, am 5. Okt. 76 Jahre alt und Karl Tubach sen. am selben Tage 77 Jahre alt. Den 75-jährigen Geburtstag können begehen am 9. Okt. Sophie Wurz, am 11. Okt. Fritz Braun, Sprol- lenmühle, am 14. Okt. Friedrich Züfle, Christophs­hof und am 15. Okt. Karoline Kappelmann.

Wildbad. Wer seine Anmeldung zur Aufnahme in die Wählerliste für die Wahl des evangel. Kir­chengemeinderates noch nicht vollzogen hat, möge dies umgehend nachholen. Die Wahlvorschläge sind bis zum 16. Oktober einzureichen. Dem Kirchenge­meinderat gehörten bisher an: H. Brachold, Stadt­pfleger i. R., Hermann Krauß, Elektromeister, Karl Kolb, Diakon Mayer, Karl Lipps, Gipsermeister, Ro­bert Schlegel, Malermeister , Karl Schanz sen., Sprollenmühle, Karl Wacker, Otto Wandpflug und Architekt Weischedel. Da einige der bisherigen Kirchengemeinderäte altershalber nicht mehr auf- gestellt werden wollen, ist der Jugend Gelegenheit gegeben, veranwortungsböwußt am kirchlichen Ge­meindeleben mitzuarbeiten.

Kommt der Altweibersomme-

Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer fand, so teilt die Wetterwarte auf dem Sommerberg bei .Wildbad mit, in diesem Jahr fast kalendermäßig seinen Abschluß. Die Temperaturen erreichten am. 20. September fast im gesamten Schwarzwaldgebiet noch 25 Grad, an vielen Orten sogar noch 30 Gr C. Nach wochenlangem, fast wolkenlosem Himmel strömte bereits am 21. 9. küble und feuchte Luft von Nordwesten her auf das Festland über und brachte lalio wieder stärkere Bewölkung und etwas Re- wittriger Natur. Die weiter nachflie- ft setzte am 22. 9. der Schönweiter­es Ende und am 23. und 24. 9. kam langersehnte Regen. Die Menge einesteils dem Bedarf der Landwirt- ioden für die Wintersaat die erfor- keit zu geben. Dieser ziemlich Umschlag erfolgte bei ziemlich ho-

__nd und kündigte sich nicht wie

sonst Tm allgemeinen durch Fallen des Barometers an. In der eingeflossenen kühlen Luft kam es dann in der Nacht vom 22. auf 23. 9. durch nächtliches Aufklaren zu den ersten Nachtfrösten, besonders im Gebiet der Baar. Dort wurden stellenweise Tempera­turen bis zu 2 Grad unter Null gemessen Am 24. und 25. 9. gab dichter Nebel der Landschaft ein spät- herbstliches Gepräge und. man glaubte sich über Nacht bereits in einen naßkalten Novembertag ver­setzt, indem man fröstelnd den ersten Griff nach dem Brennmaterial tun mußte. Bereits am 26. 9. jedoch setzte wieder eine stärkere Erwärmung ein, indem wärmere Luft aus Südosten^zu uns vordrang und auch im Schwarzwald die Temperatur vielerorts wje- der auf 20 Grad C ansteigen ließ. Damit scheint trotz allein bisherigen Ungesetzmäßigkeiten der Natur in diesem Jahr der Altweibersommer nicht auf seinen Anspruch verzichten zu wollen, so daß wir also noch mit einigen warmen Spätsoimnerlagen rechnen können.

Kulturelle Veranstaltungen

1947 Altensteig: VarieteDie schwarzen Raben H. Enzenhöfer, Friedrichshafen. Calw:Die drei Dorfheiligen' Boden­see Bauernhühne.

Nagold:Die drei Dorfheiligen Boden­see Bauernbühne.

Wildbad.*Kabale und Liebe Stadt­theater Pforzheim

Unlerreichenb'ach:Kinder Kinder**

Lustspiel Stadttheater Pforzheim

Haiterbach: Varietö:Die schwarzen Raben" Ten'Elsen, Isny.

Grd/enhausen; Herbstkonzert Gesang­vereinLiederkranz.

7.

10.

1947

7.

10.

1947

8.

10.

1947

9.

10.

1947

11.

10

1947

11.

u.

12.

10.

1947

12.

10.

1947