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Dienstag, den 7. Oktober 1947 ORGAN DER CHRISTLICH-DEMOKRATISCHEN UNION Nr. 80 / Jahrgang 3 / Preis 20 Pfg.
Wiedergeburt der Komintern
Ein gemeinsames Büro der kom" nnUrfschen Parteien in Belgrad
' Paris. — Die kommunistischen Parteien Frankreichs, Italiens, Jugoslawiens, Bulgariens, Rumäniens, , Ungarns, Polens, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion haben, wie die „Humanite“ mitteilt, auf einer Informationskonferenz, die Ende September in Polen stattfand, eine gemeinsame Erklärung beschlossen, in der es heißt, während des Krieges gegen Deutschland und Japan hätten sich die Alliierten gegenseitig unterstützt und ein gemeinsames Ziel gehabt, doch hätten auch schon damals Meinungsverschiedenheiten unter ihnen bestanden. Die Vereinigten Staaten und mit ihnen Großbritannien strebten die Ausschaltung ihrer Konkurrenten auf dem Weltmarkt und ihre eigene Vorherrschaft an. So hätten sich zwei Lager gebildet, ein imperialistisches und antidemokratisches und ein demokratisches und antiimperialistisches. Der Kampf zwischen diesen Lagern spiele sich unter Bedingungen ab, die sich in dem Maße verschärften, in dem die Krise des Kapitalismus wachse. Der Truman-Marshall- Plan stelle lediglich den europäischen Teil der Expansionspolitik der Vereinigten Staaten in allen Weltteilen dar. Sie bereiteten die Angreifer von gestern für eine neue Rolle
' Washington. — Außenminister Bidault hatte Besprechungen mit dem Präsidenten Truman, dem Staatssekretär für Ackerbau, Anderson, dem Unterstaatssekretär für wirtschaftliche Angelegenheiten, Clayton, dem Unterstaatssekretär im Staatsdepartement, Lovett, und dem Staatssekretär im Schatzamt, Snyder. Nach dem Gespräch mit Truman sagte er, Frankreich habe einen dringenden Bedarf an Dollar, um Kohle, Getreide und Rohstoffe für seine Industrie zu kaufen. Seine Dollarreserven würden noch vor dem 30. Oktober erschöpft sein. Er habe Truman die Lage Frankreichs klargelegt, aber nicht versucht, Blankoschecks zu erhalten. Die Amerikaner wüßten noch nicht, wie sie Frankreich helfen sollten, am guten Willen fehle es nicht. Wenn aber kein Mittel gefunden würde, zu helfen, könne man nicht wissen, was Frankreich tun werde. Bei einem Frühstück, an dem auch Präsident Aranha und Foster Dulles teilnahmen", hatte Bidault ein Gespräch mit Marshall.
Truman berief nach dem Besuch Bidaults seine Berater in Kohlen- und Getreidefragen zu sich. Man rechnet nicht damit, daß der Kongreß über die Soforthilfe noch vor dem Jahresende beschließen wird, doch glaubt man in Paris, mit einem Kredit von 150 Millionen Dollar für November rechnen zu können. In diesem Zusammenhang -ist, nach einem Bericht des „Kosmos“-Pressedienstes, ein Gedanke wieder aufgetaucht, den schon Leon Blum im vorigen Jahre geäußert hat, daß nämlich die Vereinigten Staaten Frankreich die 200 Millionen Dollar überlassen, die von Franzosen in amerikanischen Ban-
• London. — An dem Kongreß der Konservativen Partei in Brighton nahmen mehr als 5000 Delegierte teil. Der Kongreß billigte einstimmig eine Resolution, die Neuwahlen fordert. Anthony Eden legte ein Sieben- Punkte-Programm vor, wonach eine Regierung zu berufen ist, die weitsichtig, mutig und mit klaren Zielen ihres Amtes waltet. Die Inflation sei durch Ausgleich des Staatshaushaltes zu beenden. In der Außenpolitik, in der Landesverteidigung und in der Wirtschaft sei imperial zu denken und zu handeln. Die Produktion der Ausfuhrgüter sei zu erhöhen. Durch Unterstützung der britischen Landwirte seien große Dollarbeträge einzusparen. Die Verstaatlichungen seien einzustellen und das derzeitige System der Wirtschaftskontrolle sei zu erleichtern. Der Kongreß nahm grundsätzlich die „Industrie-Charta“ des Abgeordneten Butler an, die die Industrie humanisieren und die Denationalisierung der staatlichen Unternehmungen verhindern soll. Lord Wolton, der Organisationschef der Partei, kündigte eine öffentliche Subskription an, um für den Fonds der Konservativen eine Million Pfund äufzubringen. Die Labour- Party verfüge über ein doppelt so großes Propagandabudget. Der Erfolg des Appells kann politische Auswirkungen haben. Sollte die Zeichnung die Erwartungen Lord Wol- tons erfüllen, so könnte die Labour-Party die Wahlen beschleunigen.
Der Kongreß nahm in seiner Schlußsitzung eine Entschließung an, die die Aufmerksamkeit auf die „zersetzenden Machenschaften der Kommunisten in England“ und auf die „antidemokratischen und faschistischen Umtriebe“ lenkt. Der Abgeordnete Straß behauptete, Im Unterhaus säßen wenigstens dreißig Kom-
vor~ Die Erklärung spricht von einer „Verratspolitik“ der rechtsstehenden Sozialisten vom Typ BlumS, Attlees und Bevins, Schumachers, Renners und Schaerfs oder Sara- gats. Die Kommunisten sähen es als ihre wesentliche Pflicht an, die Fahne der Unabhängigkeit und Souveränität ihrer eigenen Länder in die Hand zu nehmen. Wohl wäre es ein weiter Weg von dem Wunsch der Imperialisten, einen neuen Krieg zu entfesseln, zu diesem Kriege selbst. Die erste Gefahr liege für die Arbeiterklasse darin, ihre eigenen Kräfte zu unterschätzen und die des imperialistischen Lagers zu überschätzen. Die Kommunisten müßten ihre Reihen enger schließen, ihre Bemühungen vereinen und alle demokratischen und patriotischen Kräfte der Völker um sich scharen.
Die Versammlung beschloß eine Entschließung, nach der ein Informationsbüro aus Vertretern der kommunistischen Parteien, die an der Konferenz teilnahmen, zu bilden ist. Es soll für Erfahrungsaustausch sorgen und nötigenfalls die Tätigkeit der kommunistischen Parteien auf der Grundlage freier Zustimmung koordinieren. Das Büro wird eine Zeitschrift herausgeben. Sein Sitz ist Belgrad.
ken hinterlegt wurden. Dem steht allerdings das Bankgeheimnis im Wege.
Bidault wurde zugesichert, daß alle Anstrengungen gemacht würden, Frankreich mit Getreide zu versorgen. Die amerikanische Regierung beginne bereits, die 570 Millionen Scheffel Brotgetreide aufzukaufen, die für Westeuropa gebraucht werden. Da für die Ausfuhr nur 470 Millionen Scheffel zur Verfügung stehen, müssen die restlichen 100 Millionen durch eine freiwillige Rationierung aufgebracht werden. Sollte diese ungenügende Ergebnisse haben, so wird eine Pflichtrationierung ins Auge gefaßt.
Frankreich, Belgien und die Niederlande haben in Washington und London Noten überreicht, in denen sie ihre Befürchtungen darlegen, daß die englisch-amerikanische Politik im Ruhrgebiet ein Gefahfenmoment für ihre Sicherheit werden könnte. Die Regierung der Vereinigten Staaten betrachtet die Noten nicht als Protest, sondern eher als Memoranden, die die Ansicht der drei Länder von diesem Problem darlegen. Luxemburg hat sich dem Schritt der anderen westeuropäischen Staaten angeschlossen. Der Berliner Dreimächteausschuß hat der französischen Regierung den Entwurf eines Abkommens über . den deutschen Steinkohlenexpqft vorgelegt.
Obwohl die Antwort der Sowjetunion auf die britische Anregung noch aussteht, wird jetzt als sicher angenommen, daß die Konferenz der vier Außenminister am 25. November in London . zusammen treten wird. Die Arbeiten der stellvertretenden Außenminister werden am 6. November beginnen.
munisten, da der linke Flügel der Labour- Party völlig in der kommunistischen Partei aufgegangen sei. Offiziell gehören dem Parlament nur zwei Kommunisten an.
Winston Churchill sagte auf der Sitzung, die konservative Partei sei sehr viel stärker als vor einem Jahr. Wenn die Regierung im Interesse der Nation handle, dann würden die Konservativen sie jederzeit und ohne Vorbehalt unterstützen. Sie habe fortgesetzt Bevin zugestimmt, besonders seinen Bemühungen, enge und freundschaftliche Beziehungen zu den Vereinigten Staaten aufrecht, zu erhalten, denn davon hänge der Friede und die Sicherheit der modernen Welt ab. Die Schwierigkeiten, die sich häuften, und die drohende Wirtschaftskrise köifmten nur durch die Wahl eines Unterhauses überwunden werden, das die politische Klugheit und Stärke der Nation verkörpere. Abschließend sprach Churchill von drei Systemen, der Gemeinschaft der britischen Völker, der europäischen Union und der brüderlichen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten.
Wie der „Evening Standard“ meldet, dürften nach dem Rücktritt von Arthur Green- wood auch der Verteidigungsminister Alexander, der Lordsiegelbewahrer, Lord Inman, der Minister für Beziehungen zu den Staaten der Commonwealth, Lord Addison, und der Transportminister Alfred Barnes zurücktreten. Gesundheitsminister Aneurin Bevan soll Produktionsminister, Ernährungsminister Strachey Verteidigungsminister und Brennstof fminister Shinwell Minister für die Beziehungen zur Commonwealth werden. Bevans Aufgabe wäre es, die Nationalisierung der Eisen- und Stahlindustrie vorzubereiten.
Die Saar hat gewählt
Saarbrücken. — Nach dem vorläufigen Gesamtergebnis der Wahlen im Saargebiet betrug die Wahlbeteiligung 95,74 Prozent. Von 520 860 Wahlberechtigten stimmten 498 663 ab. 449 504 Stimmen waren gültig, 49 159 ungültig. Die Christlich-soziale Volkspartei erhielt 230 063 Stimmen (51,17 Prozent) und 28 Landtagssitze, die Sozialistische Partei Saar 147 261 Stimmen (32,78 Prozent) und, 17 Sitze, die Kommunistische Partei 37 929 Stimmen (8,43 Prozent) und zwei Sitze, die Demokratische Partei Saar 34 253 Stimmen (7,62 Prozent) und drei Sitze.
Gouverneur Granval äußerte nach der Wahl seine Befriedigung über die starke Wahlbeteiligung. Ohne sich bei den Einzelresultaten aufzuhalten, wolle er nur die Saarländer beglückwünschen, daß sie durch ihre politische Reife zum Vorbild geworden seien.
Alfred Loritz geflüchtet
M.B. München. — Die Affäre Loritz hat eine neue sensationelle Wendung genommen. Am Samstag gab das Präsidium der bayerischen Landespolizei an sämtliche Landespolizeiposten in der amerikanischen Zone folgenden Funkspruch durch: „Aus Untersuchungshaft entwichen: Loritz, Alfred, geboren 24. April 1902 in München, ehemaliger bayerischer Sonderminister. Sofortige Festnahme und im Erfolgsfall Mitteilung an das Polizeipräsidium München, Kriminaluntersuchungsabteilung.“
Loritz war am Samstag um 13.05 Uhr aus dem Krankenhaus Karolinum entflohen, in das er aus dem Untersuchungsgefängnis wegen starker Herzbeschwerden gebracht worden war. Die Anklageschrift wegen Schwarzhandels und Verleitung zum Meineid wurde am Freitag dem Landgericht München II übergeben. Die Verhandlung war für Anfang November zu erwarten. Loritz begann, I
Wenn man sich in den Sinn der christlichen Caritas vertieft, dann muß diese Besinnung bis zum Letzten, zum Fundament des christlichen Glaubens gehen. Die? Letzte aber ist das Höchste, was dem Christen vorf Gott gesagt ist: „Gott ist die Liebe“. Auch vor- und außerchristliche Religionen haben geglaubt, daß die Gottheit gut und gütig sei. Freilich sprachen sie auch vom „Neid der Götter“; allein, der größte unter den vorchristlichen Denkern, vielleicht auch der am tiefsten religiöse, Platon, wandte sich gegen einen Glauben, der die Gottheit vom Neid auf die Menschen beseelt wußte: Die Götter kennen keinen Neid. Gott als der gütige Vater und Gott als der Menschen Wohltäter, das ist ein Bekenntnis, das man auch im alternden Heidentum vernehmen konnte.
Aber dieses-Bekenntnis reicht nicht an Inhalt und Tiefe der neuen, frohen Botschaft der neutestamentlichen Verkündigung: Gott ist- die Liebe. Denn sie will sagen: Gottes letztes Wesen ist Liebe und alles, was Gott tut, entspringt der Liebe. Gottes Liebe ist grundlos, fraglos, sich verschenkende Güte. Es ist die Liebe des unnahbar hohen Gottes, der sich selbst an das Geschöpf, dessen absoluter Herr er ist, verschenkt; und gerade dem Geschöpf sich schenkt, das solche Liebe am wenigsten verdient, dem Geschöpf, das Sich in Empörung von seines Schöpfers Liebe abgewandt hat. In dieser Liebe Gottes gründet die christliche Feindesliebe, die in ihrem Eigengehalt nur aus der Liebe Gottes zu seinem Feind, der in der Sünde sich gegen ihn wendenden Kreatur, verständlich wird. Dem Wesen Gottes als der Liebe entspringt die Freiheit, in der Gott selbst an den Menschen sich mitteilt: Gottes Offenbarung als seine Selbsterschließung an die Kreatur. Gott will nicht bei sich selbst bleiben, er selbst sucht die Gemeinschaft, seine Liebe gründet die Gemeinschaft. Er will Teilhabe schenken an seinem eigenen Gotteslieben, er will Liebe wecken, die ihn, die Liebe, wiederlieben kann. Gott begehrt nichts, seine Liehe ist selbstlos. Gott will nichts „haben“, er will nur schenken, sich selbst verschenken. Das ist der Gott der Offenbarung, der sich selbst mitteilt an die Menschen. In dieser liebenden Mitteilung seiner selbst läßt Gott den Menschen teilhaben an seinem eigenen, ewigen Leben. Von Anfang bis ans Ende ist Gottes Offenbarung nichts als Gottes liebende Selbstmitteilung, als sein Sich-Verschenken.
Der Gott des christlichen Glaubens ist der dreifältige Gott, das Leben des Vaters und des Sohnes in der Liebe des Heiligen Geistes, der persönlichen Liebe, die den Vater mit dem Sohn, den Sohn mit dem Vater in der Gemeinschaft der höchsten persönlichen Liebe verbindet, in gegenseitigem Sich-Verschenken aneinander. Daß Gott in seligem Sich-Selbst- Besitzen west, das hat schon vorchristliches Denken bei Aristoteles gewußt, aber daß Gott persönliches Leben lebendiger Liebe sei und eine Welt schafft, um ihr Teilhabe an seiner Liebe zu schenken, und daß er den Menschen schafft, um ihn zu lieben, das ist christlich.
über heftige Zahnschmerzen zu klagen, und bat den Beamten, der ihn bewachte, einen Hilfspolizisten, den Zahnarzt des Krankenhauses zu ersuchen, er möge ihn doch sofort behandeln. Der Hilfspolizist ging tatsächlich zum Zahnarzt. Als er zurückkam, war Loritz verschwunden. Es ist anzunehmen, daß die Flucht von langer Hand vorbereitet war und daß Loritz dabei Helfer hatte. Der Hilfspolizist, der ihn entfliehen ließ, wurde verhaftet.
Man glaubt, daß Loritz versuchen wird, in die Schweiz zu entkommen, da er dort aus der Zeit seiner Emigration viele persönliche Freunde hat. Nach der Aussage des behandelnden Arztes ist Loritz kaum gehfähig.
Sicherheit im Westen
Paris. — General de Gaulle sagte in einer Rede in Vincennes, Frankreich Sei ein bedrohtes Land. Zwei Drittel Europas stünden unter dem Einfluß der gleichen Macht. Nur wenige Schritte trennten Frankreich von dieser gewaltigen Ländermasse, von den unzähligen Hilfsquellen und Menschenmengen, welche von der sowjetischen Diktatur beherrscht würden, die ohne Unterlaß auf den Westen drücke. Es gebe eine Sicherheit. -Jenseits des Ozeans seien die Vereinigten Staaten mit ihrer unversehrten Macht ein Gegengewicht gegen die sowjetischen Weltherrschaftsgelüste. Kein freier Mensch in der gan'- zen Welt sehe diesen Willen der Vereinigten Staaten nicht als heilsam an. Frankreich müsse sein Schicksal selbst gestalten, es müsse sich selbst wieder erheben. Möge es an die Spitze der westeuropäischen Staaten treten, die geschwächt seien wie Frankreich, die aber beim Wiederaufbau der Welt und zur Erhaltung der Freiheit ein gewichtiges Element sein könnten, wenn sie sich zusammenschließen und ihre Hilfsquellen Zusammenlegen wollten. Zunächst aber müßten sich die Franzosen selbst zusammenschließen und die Reform ihres Staates erzwingen.
Gott schafft den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Ist Gott die Liebe, dann ist der Mensch als dieses Gottes Ebenbild das Wesen, das lieben kann. Daher ist die Liebe die letzte Erfüllung des Mensch-Seins, und deshalb das Beglückendste, .was der Mensch erfahren kann. Wo immer echte Lieb» in der Menschheit waltet, da lebt etwas von Gottes Liebe und erfüllt sich des Menschen geschöpfliches Sein. Gott ist der Heilige^ der über alle Kreatur unendlich Erhabene, der Unnahbare. Das ist nun das Unbegreifliche, das Gott-Geheimnis: Der hoheitsvolle Gott sucht dennoch die Gemeinschaft der Liebe mit'seiner Kreatur. Durch das ganze Pro- phetentum Alt-Israels zieht sich diese Botschaft: Gott will bei dem Volke sein, das sich seine Liebe erwählt hat. In aller Treulosigkeit der Kreatur erstrahlt doch immer wieder das eine -große Wort von der „Versöhnung“, dem Erbarmen Gottes, der seinem Volke nah ist, wie keiner all der Götter ihren Völkern. Emmanuel, Gott-mit-uns und -bei- uns, das ist der Sinn aller Gottes-Offenbarung. Sie ist die Liebe, die Gemeinschaft sucht und stiftet.
Sie vollendet Sich in einer Liebe, die so sehr die Welt liebt, daß sie des eingeborenen Sohnes nicht schonte, sondern ihn für all» dahingab. In Jesus Christus erscheint unter uns die Fülle der Gottheit ganz, also die Fülle göttlicher Liebe. In ihm erschien die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes 6elbst. Sie sucht, was verloren war, nicht den Selbstgerechten, sondern den Sünder, den Zöllner und die Dime. Und da er die Seinen liebte, liebte er sie bis ans Ende, bis zum Tode am Kreuze, in dem er das Werk der Versöhnung, der Gottesgemeinschaft des Menschen zur Vollendung führte. In Person und Werk des Herrn hat sich der heiligunnahbare Gott als der liebend-nahe Gott dem Menschen selbst enthüllt: Gottes unnahbare Heiligkeit ist Gottes menschennah» Liebe. In Christus Jesus ist alle Offenbarung Gottes, alles Gemeinschafts-Suchen zur Vollendung gekommen. Auf Jesus Christus, auf seine versöhnende Liebe hin ist das ganz» Werk der Schöpfung, auch der Mensch, geschaffen, auf ihn hin ist das All von Gott gegründet. So kündet Paulus im Beginn des Kolosserbriefes.
Diese göttliche Liebe ist dem Denken de» Menschen unbegreiflich, ihre Wege sind menschlichen Wünschen und Erwartungen oft der große Anstoß, und nur vertrauender Glaube kann in all den Grausamkeiten, dl» wir Menschen erfahren und selbst verüben, sagen: Gott ist die Liebe. Liebe ist das Beglückendste, was es unter Menschen gibt, aber in aller menschlichen Liebe lebt doch das Menschlich - Begrenzte. Am nächsten kommt der selbstlosen göttlichen Liebe, der „Agape“, die Mutterliebe in der Unwandelbarkeit ihrer Treue und Hingebung, die gerade das verlorene Kind am meisten Hebt und ihm nachgeht, wie Gott dem verlorenen Menschen. Vergleicht doch Gott selbst sein» Liebe der Mutterliebe. Kann aber ein Weib seines Kindes vergessen? Und wenn: Gott
Soforthilfe ist kein Blankoscheck
Konservative Propaganda-Offensive
Gütiges Helfen in Liebe
Von Professor D. Dr. Steinbüchel