tember 1947

Seile S

H^ürttembergischer Schwarzwald

Dienstag, 30. Seplember 1947

jkratie

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Umschau im Kreis. Calw

Calw. Das Amtsgericht verurteilte eine. Bäuerin zur Geldstrafe von 200 Mark, da ihr angeblich das JdiHgeschick widerfuhr, in der Eile Milch in die Kanne zu schütten, in der sich noch Schwenkwasser vom Vorabend befand. Ein Mann aus C. hatte sich ein Fahrrad ent­liehen, um in die Heidelbeeren zu fahren. Im Wald versteckte er das Rad zwischen den Bäu­men und schloß es ab. Als er abends heim­fahren wollte, war es verschwunden. Eine ju­gendliche Elster hatte esgefunden und hatte sich die Mühe genfacht, es 2 km durch den Wald zu tragen, um es später dem Bürgermei­ster als Fundsache abliefern zu wollen. Einem Polizeibeamten gegenüber hatte sie ihrenFund weggestritten, da sie diesen angeblich zur Ent­gegennahme von F'undsachen nicht für zuständig hielt. Das Gericht erkannte auf 3 Wochen Ju­gendarrest.

Calw. Die Laienspielgruppe Calw wird am 4. Oktober um 20 Uhr mit einem bunten Werbc­abend in der Stadlhalle an die Oeffentlichkeit treten. Die Bevölkerung von C.alw und Umgebung ist herzlich eingeladen.' Der Reinertrag des Abends soll dem sozialen Hilfswerk zufließen.

Neuenbürg. Wohnraumsorgen. Die Stadtge­meinde beherbergt zur Zeit 54 Evakuierteufaini- lien und (54 ausgewiesene Personen. Dem allge­meinen Wohnraummangel stehen immer noch etwa 50 Wohnungssuchende gegenüber. Es be­reitet der Behörde nicht wenig Sorge, diese un­terzubringen.

Neuenbürg. An den Folgen einer schweren Verletzung, die. sie beim Reisigsammeln im Ge­meindewald Engelsbrand durch einen fallenden Baum erlitten hat, ist die Arbeiterin Gertrud Hauff von Engelsbrand im hiesigen Kranken­haus gestorben.

Wildbad. Ein Arbeiter von hiei nahm die sich bietende Gelegenheit wahr und kaufte von einem Kollegen ein Fahrrad für 200 Mark in bar und 15 Schachteln Zigaretten. Nun stellte sich heraus, daß es sich bei dem Fahrrad um gestohlenes Gut handelte. Der Vermittler des Kaufes hat sich noch der Hehlerei schuldig gemacht.

Hirsau. Letzte Woche fand in der Kirche allabendlich ein Evangelisationsvortrag statt, der überaus gut besucht war. Pfarrer Braun, der volkstümliche Evangelist und Jugendseelsorger, stellte die Zuhörer immer neu vor die Wirklich­keit Gottes und zeigte den Weg zu einem Leben, das im Ewigen wurzelt und von keiner zeitlichen Sorge und Not entmachtet werden kann. Audi die sich den Vorträgen anschließenden Jugend­

zusammenkünfte waren gut besucht und der Redner verstand es auch liier, mit der weithin hoffnungslosen Jugend in ein fruchtbares Ge­spräch zu kommen und ihr neuen, hoffnungs­vollen Lebensgrund aufzuzeigen.

Nagold. Der bekannte und verdiente Kreis­baumwart Heinrich Walz von hier konnte die­ser Tage sein 25. Dienstjubiläum begehen. Er hat durch unermüdlichen Einsatz den Obstbau in unserem Kreis auf eine beqehlliche Höhe ge­bracht.

Zavelsteln. Von Dänemark kommend, ist in unserer kaum 300 Einwohner zählenden Ge­meinde wiederum eine vielköpfige Flüchtlings­familie eingetroffen. Herzlicher Empfang und gute Unterkunft haben auch diesen heimat- snehenden Menschen wieder neue Hoffnung ge­geben. Zavelstein beherbergt nunmehr 14 Ost­vertriebene. Kirchenpfleger J. Bohnenberger, der auch als Stadtrat hier sehr geschätzt ist, konnte dieser Tage seinen 71. Geburtstag be­gehen.

Würzbaeh. In der Dunkelheit wurden in Würzbach verschiedene Einbrüche'verübt, so bei Bürgermeister Burkliardt und Milchfuhrmann Lutz. Die Diebe, die sich zuvor erfolglos Zugang in die Keller einiger Bauernhäuser zu verschaf­fen suchten, nützten in beiden Fällen die sich 'bietende Gelegenheit und schafften sämtliche vorhandenen Lebensmittel fort. Es ist zu ver­muten,- daß es sich hier um dieselbe Diebes­bande handelt, die schon im letzten Herbst und Winter verschiedene Orte in der Nähe der Kreis­stadt heimsuchte.

Schwann. Im Verlauf der letzten Nächte wurde auf hiesiger Gemarkung ein Mann beim Obstschütteln ertappt. Der also Ueberraschte hatte bereits 45 5£entner Aepfel beisammen, die ihm wieder abgenommen wurden. Holzbronn. Kindern und Eitern unserer Ge­meinde wurde die große Freude zuteil, Lehrer Rudolf Beck als Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft begrüßen zu können. Leh­rer Beck wirkte bereits über ein Jahrzehnt an der hiesigen^ Schule.

Waldrennach. Ein kaufmännischer Ange­stellter der Firma Fr. Beck mußte feslgenom- men werden. Es wird ihm vorgeworfen, 100 000 Mark Belriebsgelder veruntreut zu haben.

Wachendorf. Ein Einwohner stürzte beim Obslschiitteln infolge Brechens eines Astes ans etwa 8 Meter Höhe und brach den rechten Un­terarm. Der Verunglückte mußte sich vorüber­gehend in die Chirurgische Klinik nach Tübin­gen begeben.

Aus dem Wildbader Gemeinderat

Lenkung des Hebesatzes der Gewerbesteuer Erhöhung des Bürgemutzens

Wildbad. Nach der vom JUmdratsamt ge­machten Einwendung zum Haushaltsplan 1947 bis 1948 wird einstimmig beschlossen, den Hebe­satz für die Gewerbesteuer von 340 Prozent auf 300 Prozent ab 1. April 1947 zu senken. Der Einnahmeausfall wird mit 7500 ,.Mark veran­schlagt. Bei einer Stimmenthaltung wird die Erhöhung des Bürgernutzens von 5 Mark auf 20 Mark beschlossen. Durch den erhöhten Holz­einschlag zur Zeit ergibt sich naturgemäß auch eine Mehreinnahme. Diese Mehreinnahme darf aber nun nicht, wie früher üblich, prozentual für die Erhöhung des Bürgernutzens und der Waldrücklage verwendet werden, sondern sie muß nach einer Verfügung der Waldrücklage restlos zugeführt werden. Daher beschließt der Gemeinderat, den erforderlichen Mehrbetrag für die bewilligte Erhöhung des .Bürgernutzens in Höhe von 11 250 Mark zunächst durch eine Ver­minderung an der Rücklage im RessortStraßen und Wege auszugleichen, aber für einen ander­weitigen Ausgleich bemüht zu bleiben. Durch den infolge der anhaltenden Trockenheit verursachten Futtermangel wird vom Farrenhalter Schraft an­geregt, die Farrenhaltung vorübergehend von zwei auf einen Farren zu reduzieren. Ein Far- ren soll geschlachtet werden. Für die Parzellen wird die Anschaffung eines fehlerfreien Farren gutgeheißen Für die Unterbringung der Stadt- büeherei wurde vom Stadtbauamt der Sitzungs­saal im alten Rathaus vorgeschlagen. Das Kolle­gium stimmt dieser Platzwahl einstimmig zu. Es mußte wahrgenommen werden, daß gar man­ches der ausgeliehenen Bücher trotz der Auf­forderung nicht wieder zurückgegeben wurde. Die von der Stadt beschafften Sparherde, wel­che an Flüchtlinge abgegeben wurden, sollen auf Vorschlag von Stadtbaumeister Bischoff an diese zum Kauf abgegeben werden und wo dies nicht möglich sein sollte, öder nicht gewünscht würde, eine Abnützungsgebühr erhoben werden. Bei Wegzug behält sich die Stadt das Rück­kaufsrecht vor. Diese Anregung wird gutge­heißen. Der Beitritt' der Stadt zu dem neu zu gründenden Verband der Gas- und Wasserwerke wird , beschlossen. Auf die Ausführungen im letzten Gemeinderatsbericht, wonach es immer noch Leute gäbe, die ohne entsprechende Ar­beitsleistung ihre Meldekarte abgestempclt be­kommen würden, hat sich das Arbeitsamt ge­rechtfertigt. Der Leiter der Nebenstelle Wild-

Veranstaltungen im Kreis Calw

30. 9. 47 Wildbad Der fidele Bauer, Stadttheater Pforzheim

30. 9. 47 A 11 e n s t e i g Streifzug durch Oper und Operette, Konzert-Tournee Konstanz 1. 10. 47 N a g o 1 d Streifzug durch Oper und Ope­rette, Konzert-Tournee Konstanz 3 10. 47 N e u e n b ü r g Die drei Dorfheiligen, Bauernschwank, BoBensee-Bauernbühne 4. 10. 47 H ö f e n Streifzug durch Oper und Ope­rette, Konzert-Tournee Konstanz 4. 10. 47 Conweiler Die drei Dorfheiligen, Bo­densee-Bauernbühne

4. 10. 47 C a I m b ^c h Im weißen Rössel, Stadt­

theater Pforzheim

5. 10. 47 Calw (Vereinshaus) Lieder- und Balla-

den-Abend, Willy Rosenau mit Prof. Lang am Flügel.

bad, Scliwizgäbele, gab zu jedem einzelnen Fall der vom Gemeinderat benannt wurde, wie auch zu den weiteren, die von der Ortsgruppe der KPD gemacht wurden, einen ausführlichen Be­richt. Auf Grund der vorgelegten Atteste und sonstiger Bescheinigungen, die mitunter Kopf- schiitteln veranlaßten, mußte von allen Mitglie­dern des Kollegiums erkannt werden, daß von Seiten des Arbeitsamtes alles getan wurde, was in dieser Angelegenheit möglich war. Auf eine weitere Einwendung, daß es auch Leute gäbe, welche nur gegen Monatsende einer Arbeit nach­gingen, bis sie ihre Meldekarte' abgestempelt be­kommen hätten, erwähnte Schwizgäbele, daß er dies natürlich nicht kontrollieren könne. Er bitte aber darum, daß ihm solche Fälle, wo sich ein Arbeitgeber in leichtfertiger Weise zu so et­was hergebe, gemeldet werden. Stadtrat Waide- lich regt an, sich dafür einzusetzen, daß den Pferdebesitzern Futtermittel zugewiesen werde, damit das Brennholz nunmehr beigefahren wer­den kann. Schließlich wurde noch ein bedauer­licher Vorfall besprochen. Am letzten Wochen­ende war hier kein Mietauto aufzutreiben, um einen in Lebensgefahr befindlichen Mitbürger ins Krankenhaus zu fahren. Die von einem Milch­autobesitzer gemachten Begründungen für seine Ablehnung der Fahrtausführung wird schärf- slens gerügt. Die Glocke vom ehemaligen alten Rathaus wird der Parzelle Sprollenhaus bis zur Beschaffung neuer Kirchenglocken überlassen, e.

Im Bannkreis

Der Materialismus ist die Riesenversuchung der Gegenwart. Was gilt das Gute, das Geistige noch? Ist nicht jede Diskussion über höhere Werte und unvergängliche Güte schon weithin sinnlos'geworden unter uns? Endet nicht jedes Gespräch und alles Denken und Trachten immer wieder in einem luftleeren Raum, hinter dem die große Versuchung lauert? Dreht sich nicht unser ganzer Mensch in einem ewigen Kreis­lauf um die Sorge der Fristung unserer nackten Existenz, um Essen und Kleidung? Wo ge­schieht denn noch etwas Hohes und Großes ohne Spekulation nach Posten und Werten? Es ist deutlich geworden, daß nicht nur die Reichen, die Besitzenden dem Materialismus verfallen können, sondern daß dies Gespenst alle in seinen Teufelskreis zieht, deren Grundsatz ist: Nur haben!

Die äußeren Werte sind im Schwinden be­griffen. Wir leben aus der letzten Substanz. Bald werden wir nur noch das besitzen, was wir sind! Soll denn dies Allerletzte in der Sucht nach Besitz auch vollends untergehen? Gewiß, wir haben noch viele Menschen, Bauern und Arbeiter, Handwerker und Beamte, die schlicht ihre Pflicht tun und ihre Hände nicht mit unlauteren Geschäften beschmutzen. Nicht wenige von ihnen stehen in einem verzweif­lungsvollen Kampf gegen den Hunger. Aber kein verbotener Weg w r ird beschritten. Bei kärg­lichem Brot erfüllen sie treu und gewissenhaft das aufgetragene Werk;

Materialist sein heißt: am irdischen Besitz kleben, sich selbst genug sein, sich nur um das Leibliche sorgen und nie auf die Höhen des Geistes treten. Gewiß haben wir ein Recht, uns zu freuen, über das, was wir erarbeiten. Aber wahre Freude wird nicht durch Fleiß und Geld erkauft, sondern ist ein Geschenk. Ein Durch­leuchtetsein von den reinsten Kräften des Le­bens! Wieviele Gedanken kreisen bei uns aber um reine Kräfte und unvergängliche Werte? Leiden wir alle nicht immer wieder darunter, daß wir uns nicht aufschwingen können in die Welt des Guten und Bleibenden?

Und gibt es einen Weg aus den Niederungen, in denen wir uns letztlich doch nie richtig zu

Hause fühlen? Können wir das Gespenst ban­nen, dem Materialismus entrinnen und wieder Menschen der Freiheit des Geistes werden? Man kann einen Brand nicht löschen, wenn man Benzins ins Feuer gießt. Mit menschlichen Mit­teln werden wir aus dem Bannkreis des Ma­terialismus nicht wieder herauskommen. Wir müssen unser Leben in den Tiefen des Ewigen verankern. Dann werden wir freil C. F. M.

Neuwahl des Bürgermeisters

Wildbad. Auf Anordnung des Landratsamtes findet für die Restzeit bis 30. September 1948 die Bürgermeisterneuwahl am Sonntag, 26. Ok­tober statt. Die Wahlvorschläge sind bis 6. Ok­tober einzureiclien. Es können sich jedoch Be­werber bis zum Tage der Wahl melden. Die Wildbader Bevölkerung erwartet mit Spannung die . Kandidatenliste, um sich den Mann aus­suchen zu können, dem sie die Geschicke der Kurstadt anvertrauen will.

Für die Hausfrau

Es gibt

Teigwaren. Für den Monat September gibt es noch für alle Normalverbraucher und NV. in Ge­meinschaftsverpflegung 250 g Teigwaren auf Ab­schnitt 36 der Lebensmittelkarte. Die Schwerarbeiter der 1. und 2. Kategorie erhalten auf ihre Lebens­mittel- und Zulagekarten 250 g (auf ^Abschnitt 191 bezw. 291), die der 3. Kategorie 500 g auf Abschnitt 391.

Nährpräparat für Kinder. Die Kinder der Nor­malverbraucher und Gemeinschaftsverpflegten be­kommen je.l Beutel Milvana-Nährpräparat auf Ab­schnitt 37.

Zündholzzuteilung. Die Hausfrauen der Selbstversorger und Normalverbraucher dürfen sich über die kommende Zündholzzuteilung freuen, wobei alle Personen über 18 Jahren und die Kleinsten bis zu 3 Jahren je eine Schachtel erhalten werden. Waschmittel. Es ist vorgesehen, an alle Ver­braucher über 3 Jahre 1 Stück Einheitsseife sowie Waschpulver zur Verteilung zu bringen. Den Klein- Kindern bis zum 3. Lebensjahr sind gar 1 Stück Ein­heitsseife und 1 Stück Feinseife, dazu 2 Pakete Waschpulver zugedacht.

Reisemarken, die den AufdruckE. D. Franz. Zone Mai, Juni, Juli 47" tragen, gelten noch bis ein­schließlich 31. Oktober 1947.

Der Kreis Horb berichtet

Wieder ein Viehmarkt in Sulz

Sulz. Am letzten Freitag fand in Sulz zum ersten Male seit einer Reihe von Jahren wieder ein Vieh- markt statt, zu dem zwar nicht so viel Vieh wie in früheren Jahren aufgetrieben war, aber immerhin hat sich dabei gezeigt, daß das Bedürfnis für einen Viehmarkt vorhanden ist. Vorgesehen war ein soge­nannter Viehumtauschtag für die oberen Kreisge­meinden, bei dem Schlachttiere gegen Nutzvieh um­getauscht werden konnten. Bei den Viehabiieferungen hat sich in den einzelnen Gemeinden gezeigt, daß es in vielen Betrieben, besonders in den Kleinbetrieben, unmöglich ist, ein Stück Vieh wegzunehmen, weil sie zum Zugdienst benötigt werden, obwohl diese vielleicht wegen schlechter Milchleistung oder Nicht- tiächtigwerden oder hohem Alter als Schlachttiere in Frage kämen. Diesen Betrieben sollte bei dem Viehumtauschtag die Möglichkeit gegeben werden, ein Nutztier aus Betrieben zu erhalten, die nur Nutz­tiere und keine Schlachtliere haben und dadurch ihrer Fleischumlage nicht nachkommen können. Durch den Viehtausch haben diese Landwirte die Möglichkeit, ein Schlachttier zu erhalten <>der besser gesagt, wird für diese ein Schlachttier abgeliefert von dem Landwirt, der das Nutztier erhalt.

Auch überzählige Nutztiere und Jungtiere, die noch nicht als Schlachttiere in Frage kommen, können aufgetrieben werden. Durch diese Viehumtauschtage soll wieder ein Viehausgleich in den einzelnen Be­trieben möglich sein. Besonders in diesem Herbst, wo für viele Betriebe der Futtermangel zum Vieh­verkauf zwingt, sollte von dieser Verkaufsmöglich­keit Gebrauch gemacht werden. Mit diesen Viehum­tauschtagen soll wieder der Grund für die großen Viehmärkte gelegt werden. Es ergeht deshalb an alle Landwirte die Aufforderung, mit ihrem Vieh den Markt zu besuchen, denn je mehr Vieh auf die ein­zelnen Märkte kommt, um so mehr Käufer kommen auch. Der geringe Viehauftrieb war Schuld daran, daß die Viehmärkte nicht mehr von so vielen Land­wirten und Händlern besucht wurden wie in früheren Zeiten. Je größer der Markt, umso größer ist die Auswahl unter den Tieren und mit dieset erhöht sich auch die Zahl der Käufer.

Amtsschimmel in Grün?

Die anhaltende Trockenheit hat sich auf die bäuer­liche Viehwirtschaft sehr verhängnisvoll ausgewirkt. Es gibt Gemeihden im Kreis Calw, in denen seit Mo­naten kein Grünfutter eingeholt werden konnte. Die Bauern waren genötigt, die Wintervorräte an Heu und Stroh vorzeitig zu verfüttern, wenn sie das brül­lende Vieh in den Ställen ausreichend mit Futter­mitteln versorgen wollten. Um Stroh, das in norma­len Jahren zur Streu verwandt wird, für Futterzwecke einzusparen, griff mancher Bauer zur Selbsthilfe und ging in den Wald, um Waldstreu zu holen. Er tat dies aus Verantwortungsgefühl gegenüber der Ge­samtwirtschaft. Wenn der Bauer nämlich genötigt wäre, sein Vieh im Laufe des Winters wegen Futter­mangel abzustoßen, so würde man das- recht bald in der ohnehin spärlichen Versorgung an Milch und Fett zu spüren bekommen. Es wurde deshalb auf der letzten Bürgermeister-Dienstbesprechung besonders begrüßt, als der anwesende Minister für Ernährung und Landwirtschaft den Landwirten den Rat gab, alles Stroh für Futterzwecke zu verwenden und sich die nötige Streu im Walde zu beschaffen. Er meinte, der gegenwärtige Notstand in der Viehwirtschaft rechtfertige es vollauf, wenn der Bauer entsprechende Notmaßnahmen ergreife und in diesem Falle das Streustroh verfüttere und sich Laub und Moos zum Streuen einhole. Auch der Kreisobmann für Land­wirtschaft, Landtagsabg. Mast, teilt diese Ansicht. Man dürfte wohl der Ueberzeugung sein, daß die zuständigen Behörden ebenso Verständnis auf­bringen werden. Aber da hat man ihnen doch zu­viel zugemutet. Vor uns liegen Briefe von Bauern, die mit Erlaubnis ihres Bürgermeisters. Id den Wald gingen, um Streu zu holen. Sie wurden von der Forstbehörde dabei ertappt und wieder nach Haus« geschickt, natürlich unter Androhung einer entspre­chenden Strafe! Wir wollen nicht entscheiden, ob ein Bürgermeister die Ausnahmegenehmigung ertei­

len kann, daß Bauern im Gemeindewald Waldstreu holen. Wir wissen, daß Gesetze und Verordnungen da sind, um gehalten zu werden. Aber man sollte hier den Bogen nicht überspannenl Nicht der Amts­schimmel, der jetzt durch die Wälder trabt, sollte hier das letzte Wort sprechen, sondern der verständ­nisvoll ratende und helfende Mensch I B.

Demokratie und Wirklichkeit

Man kann Demokratie nicht von Oben herab be­fehlen, Wie man etwa einem Rekruten einstens mili­tärischen Gehorsam befohlen hat. Demokratie kommt auch nicht über uns wie der Platzregen, sondern wir müssen sie schaffen. Daß wir damit in den Ktein- Parlamenten, auf den Rathäusern, bei den Behörden usw. anfangen müssen, sollte jedem Gutwilligen klar sein. Auch die politischen Parteien müssen sich an dem demokratischen Neuaufbau beteiligen, angefan­gen bei ihren untersten Organen, ln der Nähe der Kreisstadt gibt es einen Ort, in dem man scheinbar anderer Meinung ist. Die Vertreter der kommunisti­schen und sozialdemokratischen Partei sitzen da bei­sammen in demPolitischen Ausschuß, der in Fra­gen der politischen Säuberung ein maßgebliches Wort mitzureden hat. Es werden bei diesem Ausschuß Aus­künfte eingeholt über politisch Belastete und .von ihm entsprechende Beurteilungen abgegeben. Alles unter der FirmaPolitischer Ausschuß' , dem aber Vertreter der beiden andern Parteien nicht angehö­ren! Wir wissen nicht, ob wir im Kreis Calw tatsäch­lich schon die politische Reife für dasZweiparteien­system erreicht haben, möchten aber doch darauf aufmerksam machen, daß sich auch in den kleinen und scheinbar belanglosen Dingen Demokratie nur verwirklichen läßt, wenn man zu ihren Anfangs- gründen also zu politischer Ehrlichkeit, Sauber­keit und Gleichberechtigung zuriickkehrtl Politi­sches Paschatum hatten wir all die Jahre her genug.

Es ist vorgesehen, den nächsten Umtauschtag in Horb zu veranstalten und die Landwirte werden jetzt schon aufgefordert, ihn aus allen Gemeinden zu be­schicken und so die Grundlage zu schaffen für einen Großviehmarkt. Die vielen Kleinmärkte können und dürfen nicht das Ziel der Landwirtschaft sein. Mit ihnen kann auch künftig kein Viehausgleich gemacht werden. Wenn früher der Auftrieb des Viehes auf weitere Entfernung schwierig war, so dürfte dieser künftig nicht mehr ein Hindernis bilden, nachdem in vielen Gemeinden Viehtransportwagen vorhanden sind. Der Viehmarkt soll nicht nur ein Treffpunkt für die Landwirte sein, sondern ein Tag der Orientierung über den Wert oder Unwert seines Tierbestandes.

Hnrb. Eine Polizeistreife mußte ein Auto das eine Ladung von TO Raummeter Holz führ­te, beschlagnahmen und sicherstellen. Ein anderer Fahrer, der auf eigene Rechnung Holz führte und es tauschen wollte, wurde ebenfalls von der Polizei gestellt. Er muß nun zur Strafe 14 Tage für den Kreis Horb mit seinem Auto ohne Bezahlung Lebensmittel transportieren.

N., R. W. u. H. S. slahlen 160 Pfd. Gerste u. Wei­zen vom F'ruchtspeicher des Hospitals. Sie hat­ten beim FortschafTen des Getreides kein Glück und wurden in der Stadt von einem Polizeibe­amten erwischt. Die Angeklagten bekamen je 1 Monat Gefängnis, die mitbeteiligten zwei Frauen je eine Geldstrafe von 100 RM.

Untertalhcim. I 11 russischer Kriegsge­

fangenschaft ist Johannes Klink (Sohn des Landwirts Rudolf Klink) durch einen Autoun­fall zu Tode gekommen. Der Verunglückte hatte den zweiten Weltkrieg von Anfang an milgemacht. Der trauernden Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Signiarswangen. In Gemeinschaftsarbeit wurde der Sportplatz des hiesigen Vereins er­stellt. Der Platz entspricht in jeder Weise den Anforderungen, die an einen idealen Sportplatz gestellt werden müssen. Der Gemeindeverwal­tung sowie allen Freunden und Gönnern, dem vorläufigen Vorstand und dem vorläufigen Sportbeauftragten des Vereins gebührt die tat­kräftige Unterstützung.

Holzhausen. Sieben Burschen und die Ge­meinde Holzhausen ärgerten sich seit langem über einen Mitbürger, der seinHäuschen in einer für ihn günstigen, für die Gemeindebe­wohner aber weniger erfreulichen Lage abseits seines Hauses aufstellte. Die sieben Schwaben gingen am 1. Mai hin und steckten ihrem Mit­bürger in der Form einen Maien, daß sie seinen Thron mitten auf den Marktplatz trugen und mit einer großen Tafel verzierten. Das Gericht war nicht humorlos, sah aber doch in dieser Tat eine Beleidigung eines älteren- Mitbürgers und erteilte den fünf jüngeren Leuten als Lehre einen kurzen Freizeilarrest und den beiden Aelteren eine Strafe von 10 Mark.

Dettingen (Hohenz.'J. Hier haben sich zwei Vereine, der Gesangverein und der Sportverein neu gebildet. Der Gesangverein mit einer statt­lichen Zahl junger Kräfte übl unter seinem Leiter Max Beuter und dem Dirigenten Josef Sieker allwöchentlich sehr fleißig. Was wir bis­her'von ihm gehört haben, ist recht befrie­digend, die Leistung ist für eine Landgemeinde beachtenswert. Der neue Sportverein mit den Sparten Fußhall, Handball für Männer und Frauen und Leichtathletik stehen noch im An­fangsstadium. Die Fußballer haben sich noch nicht recht eingespielt. Die Leitung mit Alois Hellstem an der Spitze steht vor schwierigen Aufgaben. Man darf die Hoffnung hegen, daß er Einigkeit in den Sportverein bringen wird Der Damenhandball ist auf der Höhe ur scheint den Fußball zu überflügeln.