K September 1947

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Seite 5

H^ürttembergischer Schwarzwald

Freitag, t9. September 1947

Umschau im Kreis Calw

Zur Ernährungslage

C. F. M. Die Ernährungslage iin Kreis gibt den Normalverbrauchern immer wieder Ver­anlassung, ihrer Sorge Ausdruck zu geben. Viele behaupten, daß unser Kreis wohl in der Lage wäre, . seine Bewohner ausreichend mit Nah rungsmittein zu versorgen, wenn diese richtig erfaßt und verteilt würden. Wie liegen die Dinge in Wirklichkeit? Der Kreis Calw mit sei neu lO.'i politischen Gemeinden, der zweitgrößte der französischen Zone, hat eine Bodenfläclic von 89 902 ha, deren größler Teil mit 53 858 ha Wald aufweist, während die landwirtschaft liehe Nutzfläche des Kreises nur 29 794 ha be trägt. Diese teilt sich wiederum auf in 10 114 ha Ackerland, 12 262 ha Wiesen, 730 ha Obst und Gartenland und 688 ha Weid- und Oedland Diese Zahlen zeigen, daß die Hauptnahrungs mittel iGetreide und Kartoffeln) in unserem Kreis nur in geringem Umfang angebaut wer den können und wir hier des Zuschusses aus anderen Gebieten bedürfen. Noch zu keiner Zeit konnte sich der Kreis von seinen eigenen Er Zeugnissen ernähren, sondern war immer schon auf Einfuhr angewiesen. Der Jahresertrag an Getreide z. B., den unsere Bauern in mühsamer Arbeit dem steinigen Boden abringen, reicht gerade 8 Wochen aus. um die Bevölkerung des Kreises mit dem täglichen Brot zu versorgen. Wenn nun schon die landwirtschaftliche Nutz­fläche im Verhältnis zu der Gesamtbodenfläche des Kreises- so gering ist und deshalb nur einen kleinen Bruchteil unserer Ernährung sichern kann, so gerät die Ernährungsgrundlage im Kreis erst recht ins Schwanken, wenn wir die Verteilung der Gesamtnutzfläche auf die einzel­nen landwirtschaftlichen Beiriebe, etwa mit der Gliederung der landwirtschaftlichen Nutzfläche eines Kreises im Oberland vergleichen. Dort sind Bauernhöfe mit 520 ha in der überwiegenden Mehrzahl, während bei uns die landwirtschaft­lichen Betriebe mit mehr als 5 ha nur 12 Pro zent und solche mit mehr als 10 ha nur 1,6 Prozent aller Betriebe umfassen. Im einzelnen gliedern sich die 9 526 landwirtschaftlichen Be triebe im Kreis nach ihrer Größe wie folgt auf

0,5 2 ha 2 5 ha 510 ha 10- 20 ha 2050 ha 50100 ha

4026 Betriebe 4276 Betriebe 1071 Betriebe 135 Betriebe 14 Betriebe 4 Betriebe

Betriebe über 100 ha sind nicht vorhanden, dem­zufolge macht uns die Bodenreform im Kreis- gebiel wenig zu schaffen. Der Pferdebestand des Kreises mit 1426 Stück ist wenig befriedi­gend und weist meist krankes oder überaltertes Material auf. Der Slolz des Kreises sind immer noch die 17 259 Kühe, die trotz schwerster Ar­beitsleistung in dem meist bergigen Gelände einen über dem Durchschnitt in Württemberg Hohenzollern stehenden Ertrag an Milch von rund 2,9 Liter pro Kuh und Tag liefern.- Es muß hier auch betont werden, daß die Abliefe­rungsfreudigkeit unserer Landwirte als vorbild­lich bezeichnet werden darf. Schlechte Ablieferer, die es natürlich auch giht. werden von den Orts- leistungsausschüssen künftig 'noch mehr unter die Lupe genommen werden müssen. Auch die Ablieferung an Getreide steht im Kreis auf einer sehr hohen Stufe und mancher Bauer hat wirk­lich das letzte Körnchen abgegeben. Die geplante Versorgung mit Winterobst wird nicht in aus­reichender Weise durchgefiihrt werden können da durch die anhaltend» Dürre ein großer Teil

Vom Nagolder Rathaus

Nagold, ln seiner -lelzlen Sitzung halte sich der Gemeinderat neben den laufenden Angele­genheiten vor allem mit der Obstversorgung der Einwohnerschaft zu befassen. Es wurde be­schlossen, zunächst die städtischen Bediensteten, die Kriegerwitwen, Kriegsversehrten und die Neubürger aus dem Anfall an stadleigencm Obst tu versorgen. Der sonstige Bedarf soll nach ge­wissen Höchstsätzen erhoben werden, deren Er­füllung aber nicht garantiert werden kann. Der Herrenberger Verband für evang. Diakonie will das KurheimWaldruhe für einige Jahre als Erholungsheim" für seine in der französi­schen Zone stationierten Schwestern pachten. Da die Versorgung der Schwestern keine Be­lastung für die Sladfgemeinde bedeutet, hat der Gemeinderat dem Antrag zugestimmt. Einige Anträge auf Abtretung städtischer Bauplätze wurden vom Gemeinderat abgelehnt. Aus dem Ertrag der weiteren Geldsammlung für die hie­sigen Fliegcrgeschädigten sollen zunächst die To- talgeschädigtcn mit gleichen Beihilfen bedacht werden. Ueber die Zuteilungen an die übrigen Geschädigten soll in einer späteren Sitzung be- talen werden.

Missionsfest in Bad Liebenzell

Bad Eichenzell. Am Sonntag feierte die Liehenzeller Mission ihr diesjähriges Herbst­missionsfest, an dem Hunderte von Gästen von ganz Württemberg und Baden leilnahmcn. Die l'estpredigl. gehalten von Missionsdirektor Möl­ler in der Stadlkirche, zeigte Amt und Aufgabe des Missionars auf. Da die Kirche alle Besucher nicht fassen konnte, wurde der Feslgotlesdienst durch Lautsprecher übertragen. Am Nachmittag nahm das Missionsfest auf der Wiese des Mis­sionshauses seinen Fortgang. Auch hier war Ge­sang und Spiel Zeugnis dafür, Golt für seine Gnaden und Gaben Lob und Dank zu sagen. Stadtpfarrcr Hanselmann begann mit einem Gcußworl von der , Kirchengemeinde, während Pfarrer Liz. Sclircincr (Meßstetten) hernach die Festansprache hielt. Danach folgte der Missions- bericht von Missionsdirektor Möller. Seinen Aus­führungen war zu entnehmen, daß sich auf den Alissionsfeldern draußen immer mehr Kirchen bilden, die sich ihrer Verantwortung, Menschen zu Christus zu führen, vollauf bewußt sind. Den Abschluß des Fesles bildeten Zeugnisse der Ein­gesegneten, ein Bericht von Schwester Frida Lau aus der rheinischen Mission über die Arbeit un­ter den Batak auf Sumatra.

des Obstes ainreif von den Bäumen fiel. Wie' wir von zuständiger Stelle erfahren, können je­doch für alle Normalverbraucher im Kreis 30 Pfund Tafelobst pro Person zur Ausgabe ge­langen. Auch in der Versorgung mit Winter- karloffeln wird das Möglichste getan, so daß zu­nächst 2 Zentner je Normalverbraucher ausge- geben werden können. Wenn einige glauben, die Lage des Kreises könnte durch einen ver­mehrten Anbau von Getreide und Kartoffeln ver­bessert werden, so stößt sich der Getreideanbau an der Unrentabilität der Bodenbeschaffenheit und der Kartoffelanbau- würde ah der jährlich abzuwechseluden Saatgutbeschaffung scheitern müssen. Aber selbst wenn die Ernährungsgrund- lage des Kreises noch eine Verbesserung erfah­ren könnte, so würde uns auch das nicht aus dem Verflochtensein in die Gesamtnot unseres Volkes herauslösen. Unsere Bauern sind auch in diesem Jahre bereit, ihr Brot mit den Hung­rigen zu teilen. Daß das in gerechter Weise ge­schieht, ist Aufgabe der Erfassungs- und Ver­teilungsorgane.

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Wildbad. Auf die begreiflicherweise im­mer häufiger auflretenden Fragen nach dei Besetzung des Bürgermeisterpostens kann mit­geteilt werden, daß die Entscheidung der zu­ständigen Stelle in Tübingen, ob Wahl ode» Besetzung für das eine Jahr, mit einem Ver­weser in Aussicht genommen ist, noch nicht «vorliegt. Es wäre jedoch sehr wünschenswert, daß es recht bald zu dieser Klärung käme. - Bei dem ausgebrochenen Waldbrand, 3 Kilo­meter von Sprollenhaus in Richtung Kalten­bronn, ist kein wesentlicher Schaden entstan­den. Da die hiesige Feuerwehr bei Bekannt­werden des Waldbrandes gerade ihre angesetzte Uebung beendet hatte, konnte sie gleich ztn

Brandstelle abrücken u. im gemeinsamen Ein ,,satz mit den Parzellenbewolmern das Feuei wirkungsvoll bekämpfen, so daß weitere frei­willige Helfer nicht mehr eingesetzt zu werden brauchten. Der Auftakt zu den Fußball Verbandsspielen stand unter keinem günstigen Steril. Der zu erwartende erste Gegner aus Engelsbrand konnte wegen Reifenmangels kein Auto zur Fahrt nacli hier auftreibeu. Sil­berne Hochzeit konnten begehen die Eheleute Karl Kühler, Textilwarengeschäft, hier. Man sollte annehmen, daß wer heule mit einem Schuhbezugschein bedacht wird, dringend Schuhe benötige. Dennoch hört man, daß ein also Bedachter das von ihm erworbene neue Paar in die Tauschzentrale brachte, um dort andere Dinge dafür einzutauschen.

Wildbad. Im weißen Rössel. Die veränder­ten Zeiten haben den SchwankIm weißen Rös­sel von Oskar Blumenthal und Gustav Kadel- burg, mit dem das Sladltheater Pforzheim im staatlichen Kursaal gastierte, nichts von seiner durchschlagenden Wirkung nehmen können, nur der Beirachtungswinkel scheint ein anderer ge worden zu sein. Bei aller Freude an den sa- tyrischen Seitenhieben auf das Berlinertum des Glühstrumpffabrikanten Giesecke, ist die Epistel des Privatgelehrten Hinzelmann über das Glück der Genügsamkeit doch weit in den Vordergrund gerückt. Diese Szene brachte .in der selbst­sicheren Eindringlichkeit, mit der Hermann Mangold sprach und dem meisterhaften stum­men Spiel Curt Müllers den Schwank in die Nähe des Lustspielbezirks. Die heitere Atmo­sphäre des Stückes reichte so weit, daß der Spielleiter Georg Sertel es leicht hatte, die sze­nischen Unzulänglichkeiten zu überwinden. Auf den am Anfang gebotenen Versuch zur musikali­schen Volkskunst sollte man nicht nur im In­teresse musikverständiger Hörer verzichten. Einem ausverkauften Hause bereitete derWelt­erfolg unbeschreibliches Vergnügen. u.

Aus der Arbeit der Calwer Stadtväter

Calw. Das Ergebnis der Beratung des Haushallplanes der Stadt für das Rechnungs­jahr 1947/48 in der letzten Gemeinderatssitzung erbrachte die Ausgleichung des Haushallplanes für das laufende Rechnungsjahr. Die Grund­steuer wurde auf 200 Prozent, die Gebäude­steuer auf 150 Prozent und die Gewerbesteuer auf 300 Prozent der Meßbeträge festgesetzt. Die Einwohnersteuer wird mit 50 Prozent erhoben. Auf Grund des günstigen Ergebnisses des Haus­haltplanes, der :n Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen, ohne Zuhilfenahme eines Zuschus­ses aus dem Ausgleichstock mit 1 014 672 Mark abschließt und in Anbetracht dessen, daß die Schuldenlast der Stadtgemeinde bis zum Ablauf des Rechnungsjahres 1947 auf 198 516 Mark ver­ringert werden kann und daß dieser beträcht­liche Kapitalien gegenüberstehen, hat sich das Gesamtkollegium dem Antrag von Stadtrat Fritz Schüler (CDU), die Gebäudesteuer auf 150 Pro­zent der Meßbeträge zu senken, gngeschlossen. Ein Antrag des Stadtrats Hans Ballmann (KPD), auch die Gewerbesteuer auf 250 Prozent herab­zusetzen, wurde im Hinblick auf die gleitende Anpassung des Steuermeßbetrages bei der Ge­werbesteuer an das Einkommen aus dem Ge­werbebetrieb, nicht weiter verfolgt. Bei der weiteren Aussprache ergibt ^ich, daß der Etat durch die Instandsetzung des Rathauses nicht belastet wird. Die auf 57 000 Mark veran­schlagten Kosten werden durch die Brandent­schädigung und eine Rücklageninanspruchnahme gedeckt. Die Beteiligung der Stadt an der Kreis- verbandsumlage wird mit 97 000 Mark einge­setzt. Der Waldbelrieb erfordert einen Zuschuß in Höhe von 10 000 Mark, hervorgerufen durch die gesetzlich vorgeschriebene Zuführung eines Betrages von 30 000 Mark aus den Ernteerträg­nissen zur Waldrücklage. Dem Antrag eines Bürgers auf Teilüberlassung eines Ortsweges als Lagerplatz wurde stattgegeben. Als Stellver­

treterin für weibliche Leichenbesorgung wurde Frau Wacker, Kronengasse, bestellt. Der vom Stadtbauamt vorgelegte Plan über die Gestal­tung des Friedhofs im Vorort Alzenberg wird gutgeheißen. Die Umfriedung soll mit Hain­buchen oder Fichten vorgenommen werden. Mit der gärtnerischen Anlage des Friedhofs wird Baumwart Kopp betraut. Rer von Stadtrat Ballmann eingebrachte Antrag, die Aeste der durch den Borkenkäfer befallenen Waldbäume der ärmeren Bevölkerung als Brennholz freizu­geben, mußte dahin entschieden werden, daß von dem Borkenkäfer befallenes Holz wegen der Gefahr der Weiterverbreitung des Käfers, an Ort und Stelle verbrannt werden muß.

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Calw. Hans Schneider und seine Jazz- Rhapsodiker gastierten im Volkstheater und ver­suchten mit leichter Musik das vollbesetzte Haus zu unterhalten und erheitern. Reichhaltig war das gebotene Programm. Gute Solisten und eine stimmbegabte, nicht übertemperamentvolle Sän­gerin gaben neben Hans Schneider, dem besten Musikus selbst, ihr Bestes. Wo Melodien sich verloren, brach der Rhythmus, mit der unserer Zeit eigenen Unruhe, aus dem Zusammenwirken der gewandt beherrschten Instrumente hervor. Mit viel Witz und Humor begleiteten Margot Seidelsticker und Hans Schneider die Zuhörer durch die Programmfolge.

Calw. Bürgerversammlung. Am Freitag, 19. September 1947 findet in der Stadthalle eine Bürgerversammlung statt, auf der Gouverneur Frenot, Bürgermeister Blessing und die Vertre­ter der politischen Parteien zu der Ernährungs­lage im Kreisgehiet sprechen werden. Die Ein­wohnerschaft von Calw und den Vororten ist zu dieser überaus wichtigen Kundgebung drin­gend eingeladen.

Schramberger Holzfäller im Wildseegebiet

Auf der Weberhütte und im Langenbachtal

In früheren Jahren waren Murgtal, Mummelsee und Wildsee ein Begriff für herrliche Wanderungen im schönsten Teil des nördlichen Schwarzwaldes, aber heute sind mit diesen Namen für viele aus un­serer Stadt Erinnerungen an Tage harter Arbeit und Mühe, verbunden. Bereits fünf Monate dauert die Selbstwerbeaktion der Schramberger, und es ist ein langer und schöner Herbst vonnöten, um das ge­steckte Ziel zu erreichen. Vom Forstamt Schönmün- zach wurde unserer Stadt das Schlagen von 6000 Festmetern Holz aus den württ. Staatswaldungen im Schönmünzachgebiet bewilligt. Bis jetzt konnten 3000 Meter aüfgearbeitet werden, von denen etwa zwei Drittel abtransportiert sind. 50 Schramberger Män­ner arbeiten jetzt in wöchentlichem Wechsel an zwei Plätzen, denen 5 Männer Stammpersonal zugeteilt sind. Die größere Gruppe mit 34 Männern ist in Schötimünzacher Pensionen und Privatquartieren un­tergebracht und wird jeden Morgen mit einem LKW zum 12 km entfernten Arbeitsplatz geführt. Die an­dere Gruppe hat ihr Quartier in der Weberhütte, einer ziemlich geräumigen Holzhauerhütte, die über dem Schönmünztal liegt, noch etwa 5 km von dem Weiler Zwickgabel entfernt. Von der Weberhütte bis zum Wildsee sind es noch ungefähr 7 Kilometer.

Der Anblick der vom Borkenkäfer befallenen und vernichteten Wälder ist trostlos. Hundertdreißigjäh­riger Bestand ist es, in dem augenblicklich unsere Männer von der Weberhütte arbeiten und der diesen gefräßigen Käfern zum Opfer gefallen ist. Riesige Stämme stehen fast völlig nackt da, andere tragen an ihren Zweigen noch rostbraune Nadeln, zum Teil beginnt schon die Rinde abzufallen. Und die ganze Vernichtung ist das vierwöchige Zerstörungswerk dieser unheimlichen Insekten. Die Arbeit bei den Männern ist gut eingeteilt, die einen fällen und sä­gen, andere entasten und entrinden die Bäume. Mit vereinten Kräften werden dann die Stämme abwärts in Wegnähe geschafft (eine Arbeit, die besonders bet nassem Wetter sehr viel Vorsicht erfordert), wo sie dann mit der Motorsäge (sofern Betriebsstoff vor­handen ist) auf Meterstücke zersägt werden. Aufge­spalten liegen die Scheite in Beigen von 40 Metern Länge und mehr am Waldrand und harren der Ab­fuhr. Für die meisten der Holzhauer ist es eine un­gewohnte Arbeit und besonders in den ersten zwei

Tagen werden die Muskeln schwer mitgenommen, aber am dritten Tag geht es schon etwas leichter, wenn auch Blasen und Schwielen an den Händen die ganze Woche aufsässig sind. Die Zusammenarbeit der Männer ist gut, Axt und Säge werden geschickt zur Hand genommen, die Keile fachmännisch einge­trieben und ein Baumriese um den andern stürzt krachend und ächzend zu Boden. Landschaftlich könnte man sich keinen schöneren Arbeitsplatz den­ken, aber zu einem beschaulichen Betrachten der endlosen Berge und Wälder bleibt in den kurzen Vesperpausen nur wenig Zeit. Ein kurzer Besuch galt der Weberhütte, in der zwei Schramberger Frauen für das leibliche Wohl der fleißigen Männer sorgen. Hier sind unsere Leute gut aufgehoben, dies war der erste Eindruck beim Beschauen der sauberen und gemütlichen Unterkunft. Morgenkaffee, Mittag­essen und Abendsuppe werden in der Hütte einge­nommen. Als Ruhelager dienen Strohsäcke auf dem Hüttenboden und ein Strohlager unter dem Dach. Die Müdigkeit in den Knochen läßt nach einem Tag harter Arbeit die Bequemlichkeit des häuslichen Federbettes nicht so sehr vermissen. Zudem sind es lauter jüngere Männer an diesem Arbeitsplatz, die in den vergangenen Jahren an manches Hüttenleben auf Stroh gewöhnt wurden.

Um zur andern Gruppe zu gelangen, mußte bis Zwickgabel zurückgefahren werden. Von dort führte dann der Weg wieder waldeinwärts, gleichlaufend dem Langenbachtal. In der Gegend vom Faizköpfle, etwa 7 Kilometer vom Mummelsee entfernt, arbeiten die andern Männer in der gleichen Arbeitsweise. Fiühstück und Abendessen nehmen diese Leute in der Pension Carola in Schönmünzach ein, während die Mittagssuppe in den Wald gebracht wird. Ueber die Verpflegung hört man nur Gutes sowohl von den Männern der Weberhütte, als auch von denen, die in der Pension Carola verpflegt werden. Brot und Fleisch für die Verköstigung wird von Sihönmünzach bezogen, während Kartoffeln, Obst, Gemüse und alle anderen Zuteilungen vom Ernäh-" rungsamt Schramberg besorgt werden. ( Wenn die Männer gutes und reichliches Essen erhalten, so ist es das Verdienst dieser verantwortlichen Stelle* Aber auch Mühe und Können der beiden Schram-

Stadt und Land

Nagold. Verkehrsunfall. Auf der Reichs- Straße NagoldRohrdorf ist der in Nagold wohnhafte Automechaniker Otto Moeß das Op­fer eines Verkehrsunfalles geworden. Er geriet init seinem Motorrad aus unersichtiichen Grün­den in die Fahrbahn eines dicht folgenden Per­sonenkraftwagens, von dem er erfaßt und zu Boden geschleudert wurde Moeß erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er kurze Zeit später im hiesigen Krankenhaus starb.

Nitgold. Im Siadtgebiel mehren sich die Diebstähle aller Art Besonders sind Fahrräder ein sehr begehrter Artikel, es werden aber auch weniger wertvolle Dinge geslohlen wie Wäscheseile, Eimer u. a, m. Nach langwie­rigen Vorverhandlungen konnte nun die Auto­buslinie NagoldPfalzgrafenweiler in Beirieb genommen werden, worüber sich die Bewoh­ner der Orte .Haiterbach, Unter- und Oher- schwandorf besohders freuen werden.

Neuenbürg. Kinderfest Am Sonntag fand auf dem Turnplatz ein Kinderfest statt, das mit einer Festansprache von Bürgermeister Titelius eröffnet wurde. Die Kinder freuten sich über das Eis und die Brezeln, die ihnen als Festge­schenk überreicht wurden. Darüber hinaus winkten für gute Kletterkünsller allerlei schöne und brauchbare Ueberraschungen, wie Würste, Trauben, Sohlenleder u. a. in. Auch Karussell und Schiffschaukel waren am Plalze und wur­den überaus stark beansprucht Abendshalten die Alten noch Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen. Dr. ined Berthold Kern ist aus englischer Gefangenschaft heimgekehrt. Auch Fritz Stengeie von hier wurde aus der Gefangen­schaft entlassen.

NenenbUrg. Ab 15. September 1947 führt die hiesige Oberschule wieder eine 7. und 8. Klasse, der nächstes Frühjahr noch eine weitere folgen soll, so daß die Oberschüler der 8. Klasse sich zum ersten Male seit Bestehen der Ober­schule hier am Ort auf das Abitur vorberciten können. Da sich bei der Aufnahme der ab­gehenden Schüler in Pforzheim große Schwierig­keiten gezeigt hatten, gelang es der Schulleileriu Frau Dr. Eichhorst im Benehmen mit der Stadt­verwaltung, beim Kultministcrium in Tübingen die Weiterführung der 7. und den Aufbau einer 8. Klasse zu erreichen.

Conweiler. Zwei junge Leute wußten nichts Besseres zu tun, als verschiedenen Einwohnern nacheinander vier Wendringe zu stehlen, von denen sie drei in Zigaretten Umsetzen konnten, während der vierte dem Eigentümer zurückge­geben wur.de.

Deekenpfronn. In einem 35 i\i längen Ge­treideschuppen, jn dem neben großen Gelreide- und Futtervorräten noch drei abgebrannte Fa­milien untergebracht waren, brach Feuer aus. Trotz sofort in Angriff genommener Löscharbei­ten konnte fast nichts mehr gerettet werden. Die Brandursache ist noch nicht eindeutig ge­klärt. Den Familien, die nun schon zum zweiten Maie in kurzer Zeit ihre ganze Habe verloren haben, wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Rohrdorf. Wildschweinplage. In den letz­ten Tagen wurden auf der Gemarkung und in der näheren Umgebung Wildschweine gesich­tet. Diese haben auf verschiedenen Kartoffel­äckern nicht unerheblichen Schaden verur­sacht.

Möttlingen. Neben dem Posaunenchor, der seit vielen Jahren in der Gemeinde seine schönen Dienste leiht, ist nup auch ein Ge­sangvereinLiederkranz ins Lehen gerufen worden. Auch sind z. Zt. Bestrebungen zur Gründung eines Fußballvereins im Gange Nach langer Abwesenheit von seiner Familie ist Fritz Stanger aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt.

Ottenbronn. Wassernot. Seit vielen Wo­chen leidet die Gemeinde unter einer Wasser­not, wie sie auch den ältesten Einwohnern ' nicht mehr in Erinnerung ist. Tagelang lag das ganze Dorf völlig trocken, so daß das Wasser für Menschen und Vieh in großen Behältern aus dem Nachbardorf geholt werden mußte. Seit kurzer Zeit ist nun wieder ein spärlicher Wasserzugang zu beobgehten, so daß das Un­terdorf teilweise damit versorgt werden kann, während den Oberdorflern das Wasser immer noch sehr stark rationiert ist.

berger Frauen auf der Weherhütte und der Frau Rothfuß von der Pension Carola seien hier dankend erwähnt. Im Schaukasten des Fotogeschäftes Ka- senbacher in der Hauptstraße ist eine Bildfolge schö­ner und gelungener Aufnahmen der Schramberger Selbstwerbeaktion ausgestellt.

Die Hauptsorge der ganzen Aktion bereitet die Abfuhr des Holzes zum Bahnhof Forbach einer sehr schwierigen Strecke von 22 Kilometern. Im Einsatz auf freiwilliger Basis mit wöchentlichem Wechsel' stand bisher ein Schramberger LKW zur Verfügung, aber Treibstoffmangel hemmt augenblicklich den Transport, dazukommt die Reifen- und Batterien­frage. Die verantwortlichen Stellen auf dem Rathaus scheuen keine Mühe und Arbeit, um den Abtrans­port besser in Fluß bringen zu können, aber die augenblicklichen Schwierigkeiten sind größer als der gute Wille. Derweil häufen sich die Holzbeigen an den, Waldwegen in bedenklicher Länge und Höhe und werden unlauteren Interessenten zur Versuchung. Der Bahntransport erfolgt jetzt von Forbach aus, nachdem seit etwa sechs Wochen die zerstörte Biücke beim Holdereck zwischen Weißenbach und Forbach wieder hergestellt ist. Bisher pendelten drei Viehwagen zwischen Forbach und Schramberg über RastattOffenburg und waren immer zwei Tage un­terwegs. Bequem waren diese sogenannten Schaf­wagen in ihrer Bauart nicht zum Verladen 1hl Fas­sungsvermögen beträgt 95 Festmeter. Die Gemeinden Lauterbach und Aichhalden haben zwar ihren Holz­schlag beendet, haben aber auch noch die gleichen Sergen* mit dem Abtransport.

Die Selbstwerbeaftion im Schönmünzachet Gebiet wird fortgesetzt, solange es die Witterung erlaubt. Die Leitung der städt. Brennstoffstelle wird alle Mög­lichkeiten nützen, um die Brennstoffrage bis zum Einbruch des Winters für unsere Stadt befriedigend zu lösen Kl.