die Gruppe Calw die Verbindung mit der feindlichen Ab­teilung in der Gegend von Weilberstadt gesucht und gefun­den, und hatte nach der Ablösung und Rückkehr ins Nagold­tal mit einer sehr interessanten Nagoldüberquerung mittels einer aus Eisenschiencn und Bohlen gefertigten Hilfsbrttcke begonnen. Der Marsch durch Bad Liebenzell war ein kleiner Triumphzug. Er wie die liebenswürdige Aufnahme in Calw waren Höhepunkt dieses interessanten wehrsportlichen Ge­ländemarsches des Stahlhelms, -er heute die gestellten Auf­gaben weiter verfolgen und hierbei bis in die Gegend von Altensteig führen wird.

Deutscher Tag in Hirsau

Am gestrigen Sonntag stand Hirsau im Zeichen des Braunhemdes. Der infolge des Burgfriedens wiederholt verschobene »Deutsche Tag", veranstaltet von der Ortsgruppe der NSDAP. Hirsau, konnte endlich stattfinden. Schon in den frühen Morgenstunden gaben die Braunhemden dem Straßenbild ein besonderes Gepräge. Bon morgens 9 Uhr ab tagten die Führer. Die Hauptveranstaltung, die, von freundlichem Wetter begünstigt, zahlreiche Zuschauer in den Kurpark gelockt hatte, begann nachmittags um 3.30 Uhr. Die Leitgedanken waren: Deutschlands Not und Deutsch­lands Erhebung. Die SA.-Kapelle Nagold leitete die Feier ein mit dem Eröffnungsmarsch: Preußens Gloria. Der Orts­gruppenleiter, Pfarrer a. D. Oelschläger, begrüßte die Versammlung und fügte einige aufklärende Worte an über Echlageters Person und Schicksal. Die folgende kurze Auf­führung:Schlageters Heldentod" zeigte einige packende Momente aus den letzten Stunden Albert Schlageters. Dann sprach Rechtsanwalt Dr. Schmidt, M. d. L., Leonberg, von Deutschlands Not. Die Wirtschaftsnot, die Unfreiheit Deutschlands, die Bedrückung unsres Vaterlandes durch die ehemaligen Kriegsgegner kennen wir alle. Aber die schlimmste Not sei die, - es in Deutschland immer noch Kreise gebe, die von dieser Not nichts zu wissen scheinen, baß das deutsche Volk infolge der unseligen Zersplitterung in Parteien, Kon­fessionen, Klaffen und Kasten diese Notlage nicht als Not des Gesamtvolkes empfinde. Diesen Gedanken, daß es um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes gehe, zum Gemein­gut aller Volksgenossen zu machen, dazu solle auch der heutigeDeutsche Tag" beitragen.

Im zweiten Teil: Deutschlands Erhebung führte Pro­fessor Mergenthaler, Präsident des Württ. Landtags, etwa folgende Gedanken aus: Wenn man die heutige Lage unsres Volkes verstehen will, wenn man recht verstehen will, was sich in den kommenden Wochen, ja schon in den nächsten Tagen in Deutschland abspielt, muß man zurückblicken in Sie deutsche Vergangenheit, in der sich glänzender Aufstieg und furchtbarer Nieberbruch schon mehrmals wiederholt haben. Auf die Glanzzeit des Hohenstaufengeschlechts folgte ein furchtbarer Niederbruch, der Deutschland auszulöschcn schien. Aber die dem deutschen Volke, dem Bürgertum inne­wohnende Volkskraft, schuf jenen Aufstieg, der seinen Aus­druck fand in den gotischen Domen unsrer Städte und in der Kunst eines Albrecht Dürer. Aus den grauenhaften Nieberbruch des 30jährigen Krieges folgte das Zeitalter Friedrichs des Großen, auf den Zusammenbruch von Jena die Erhebung in den Freiheitskriegen, auf bas Zeitalter des Eisernen Kanzlers folgte der ungeheure Zusammen- bruch am Ende des Weltkriostes. Daß aber bas deutsche Volk aus den furchtbarsten Niederbrüchen sich immer wieder erhoben hat zu neuem Aufstieg, bas gibt uns auch in der heutigen Lage Mut und Hoffnung. Unsre heutige Lage hat besonders Ähnlichkeit mit der Lage nach 1806. Damals kam die Rettung nicht von der reaktionären Regierung, sondern vom Volke. Der Reichsgraf vom Stein, Scharnhorst, Gnei- senau, Grolmann, die Männer, die Preußen wieder auf- richteten, waren nicht Reaktionäre, sondern Revolutionäre. Sie schufen ihr Werk, die Erneuerung Preußens und die Befreiung Deutschlands, mit dem Bürgertum und dem Bauernstand. Wie damals, so will auch heute eine kleine reaktionäre Gruppe, von der man im Weltkrieg und in den Notjahren nach dem Krieg nichts sah und nichts hörte, die Früchte des Kampfes andrer für sich ernten. Eine Herren­kaste maßt sich die Herrschaft an, die keine Verbindung hat mit dem Volke, die nichts weiß von der Not des Volkes und die schon an der Unfähigkeit ihres Wirtschaftsprogramms scheitern muß. Wie der Marxismus vernichtet werden muß, so muß auch die Reaktion bekämpft und erschlagen werben, damit der Wiederaufstieg Deutschlands möglich ist.

Die folgende Darbietung, vier lebende Bilder aus dem Märchen vom Dornröschen sollte den Gedanken versinnbil- ben: Deutschland erwachel Viel Beifall fand das heiter- witzige Gespräch: Besuch vom oberen Wald. Die Pausen zwischen den einzelnen Darbietungen wurden durch flott gespielte Musikstücke der SA.-Kapelle Nagold ausgefüllt. In seiner Schlußansprache wandte sich Bürgermeister Dirr, M.d.L., Stammheim, gegen den Stahlhelm und wetterte kräftig gegen das »feige Bürgerpack", das durch seine Lau­heit und schwankende Haltung gegenüber dem National­sozialismus die Schuld daran trage, daß eine kleine reak­tionäre Herrenkaste dem schassenden Volke die Früchte seiner Arbeit rauben könne. Der große Zapfenstreich und das Deutschlandlied beschlossen den Deutschen Tag.

Mondfinsternis

Am kommenden Mittwoch findet abends von 8 bis nachts 1 Uhr eine partielle Mondfinsternis statt. Sie auch bei uns beobachtet werden kann. Etwa 98 Prozent des Mondes wer­den verfinstert.

Wetter für Dienstag nnd Mittwoch

Im Osten und Westen befinden sich Hochdruckgebiete, über England eine Depression. Infolge maritimer Luftströmungen ist für Dienstag und Mittwoch zeitweilig bedecktes, aber in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten.

Wassertcmperatur im Freibad Stammheim: 21 Grad Cels.

*

SCB. Lambach, OA. Freudenstadt, 11. Sept. Am Freitag brach im Hause des Landwirts Johs. Franz jun. auf bis jetzt nicht aufgeklärte Weise Feuer aus. Das Gebäude ist teil­weise, -er Dachstuhl ganz abgebrannt. Der GebüudeschaSen beträgt ungefähr 9000, der Gesamtschadeu 1213000 RM.

wp. Stuttgart, 11. Sept. Die Stuttgarter Kriminalpolizei konnte am Sonntagmittag im Ledigenheim in Stuttgart den im Verdacht des Mordes stehenden 23jährigen Bürogehilfen Friedrich Stark festnehmen. Es handelt sich vermutlich um den Mörder einer Sprachlehrerin in Berlin.

wp. Stuttgart, 11. Sept. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 treten im Standort Kassel wichtige Personalveräude- rungen ein. Die militärische Stelle des Jnfanterieführers V, bisher in Stuttgart, wird in den Standort Kassel verlegt. Mit dem gleichen Zeitpunkt wird für den bisherigen Jnfanteric- führer V, Generalmajor Muff, der am 1. Oktober aus dem Heeresdienst scheidet. Oberst Geyer, bisher Kommandeur -es 17. Jnf.-Reg., den Dienst des Jnfanterieführers V in Kassel aufnehmen.

SCB. Gerstetten, OA. Heidenheim, 11. Sept. Letzte Woche wurde an der Kuppel des Kirchturms der oberen Kirche eine dunkle Wolke beobachtet. Es handelte sich um einen Schwarm fliegender Ameisen. Tags vorher mußte sogar ein Auto an- halten, da der Lenker vor -er dichten Masse die Sicht verlor. Erst als bi« Ameisen sich am Boden niederließen, konnte das Auto weiterfahren.

Turnen und Sport

Turner-Handball TB. Calw l TB. Ebhausen l 4:8.

TV. Calw 2 TV. Liebenzell 1 2:7.

TB. Calw Jug. TV. Liebenzell Jug. 4:0.

Fußball-Ergebnisse vom Sonntag

Gruppe Württemberg:

SpV. Feuerbach Stuttgarter Kickers 8:0.

VfB. Stuttgart FC. Pforzheim 3:3.

Sportfr. Eßlingen Stuttgarter Sportklub 0:2. Germania Brötzingen Union Bückingen 3:1. FC. Birkenfeld Normannia Gmünd 4:2. Gruppe Baden:

Phönix Karlsruhe FB. Offenburg 6:0.

VsB. Karlsruhe Frankonia Karlsruhe 1:0.

FC. Mühlburg FC. Freiburg 6:0.

FB. Rastatt Karlsruher FV. 1:3.

SC. Freiburg SpVg. Schramberg 6:1.

A-Klasse Kreis Enz-Neckar:

FC. Altburg FC. Effringen 6:2.

FC. Stammheim SpV. Haiterbach 2:9.

FC. Altburg 2 FB. Calw 9 4:2.

Gechingenl Althengstett 1 0:2.

Gechingen Schüler Althengstett Schüler 1:4.

Werbesportfest -es ASV. Cat»

Der ASB. Calw, eine Gründung kommunistischen Ur-' sprungs, veranstaltete am letzten SamStag und Sonntag ein Werbefe st. Der junge Verein hatte hierzu Notsport. Vereine aus Stuttgart, Cannstatt, Büchenbronn und Mag- staöt eingeladen. die durch leichtathletische Wettkämpfe, Staf­felläufe, Fuß- und Handballspiele das Werbeprogramm be­stritten. Am Samstag begann das Fest mit einem Sport­abend im Bad. Hof, wo ein sehr reichhaltiges Programm' abgewickelt wurde. Ring- und Boxkämpfe, artistische Dar­bietungen. Rabreigen. Jonglier- und Jiu-Jitsu-Vorführun- ' gen unterhielten die Zuschauer aufs Beste. Eine Stntt- i garter Schalmeienkapelle, die auch Sonntag früh als Tag- wacht mehrere Musikstücke auf dem Hohen Felsen spielte, bestritt den musikalischen Teil der Veranstaltungen. Sonntag nachmittag gelangten auf dem Sportplatz beim Windhof unter zahlreicher Beteiligung mehrere Wettspiele u. a. ein Damen-Handballspiel zum Austrag. Die Veranstaltung schloß mit dem Rückmarsch der Festteilnehmer zur Stadt.

Geld-. Volks- und Landwirtschaft

LC. Stuttgarter Obst- und Gemüsemarkt vom 1V. September

Obst: Tafeläpfel 1020: Fall- und Mostäpfel 48: Tafel»' Hirnen 1030: Brombeeren 4046; Preiselbeeren 30-35; Mirabellen 18-26,- Pfirsiche 2035,- Pflaumen 8-10.- Rein- klauben 1214: Zwetschgen 914: Gemüse: Kartoffeln 23 bis 30,- Stangenbohnen 1825,- Kopfsalat 98: Endivien» salat 58,- Wirsing sKöhlkraut) 6,- Weißkraut, rund 3,- Rot­kraut 45,- Blumenkohl 1040: Rote Rüben 56: gelbe Rüben 45,- Karotten, runde 712,- Zwiebel 67,- große Gurken 620,- kleine Gurken 100 Stück 5560: Rettiche 4 bis 6,- Monatsrettiche 1 Bund 67,- Sellerie 620,- Tomaten 78,- Spinat 810: Kopfkohlrabcn 34.

Stuttgarter Großmärkte

Kartoffelmarkt auf dem Leonhardsplatz-. Zufuhr 200 Ztr., Preis 2,302,60 Mostobstmarkt auf dem Wilhelms-

platz: Zufuhr 400 Ztr., Preis 4,504,80 für 1 Ztr.

Herrenberger Hopfenmarkt

Die Hopfenernte im Bezirk Herrenberg ist qualitativ recht gut ausgefallen. Die Hopfenernte ist nahezu beendet.

Da viele Hopfenzüchter nach den schlechten Erfahrungen des vorigen Jahres diesmal auf den Anbau von Hopfen ganz oder teilweise verzichtet haben, ist der Ertrag verhältnis­mäßig gering. Dieser Tage wurden in Mönchberg 10 Ztr. gesunde und schön farbige Hopfen zu 100 verkauft. Auch in Oberndorf sind für einige Partien 100 sowie Trink­geld gelöst worden. Im übrigen geht der Absatz nur sehr langsam vor sich, denn von den Händlern, die früher zahl­reich in den Hopfengemeinden zu sehen waren, ist bis jetzt vielfach nichts zu bemerken.

Obstmärkte

Herrenberg: Mostobst 39,50, Tafelobst 10, Pflaumen 6 bis 7, Zwetschgen 810 Neuenstein: Falläpsel 8,504,

Wirtschaftsäpfel 5-6,50, Tafeläpfel 7S, Tafelbtrnen 510, i Frühzwetschgen 57,50 Oehringen: Falläpfel 3,504,

Wirtschastsäpfel 5-0, Tafeläpfel 7-8,50, Tafelbirnen 69, Zwetschgen 57 Winnenden: Mostobst 4,505, Tafel­

obst 814

Schweinepreise

Balingen: Milchschweine 1020 Bopfingen: Milch­

schweine 1417, Läufer 32 ^!. Crailsheim: Läufer 3845, Milchschweine 1015 Giengen a. Br.: Saugschweine

1422, Läufer 30-^4 Hall: Milchschweine 1220

Heilbronn: Milchschweine 1417, Läufer 2590 Kün-

zelsau: Milchschweine 1220 Marbach: Milchschweine

1421, Läufer 22 ^c. Nürtingen: Milchschweine 1522 .L.

Oehringen: Milchschweine 1721 ^!. Plieningen a. F.: Läufer 2540, Milchschweine 1418^!. Rosenfelü: Milch­schweine 1415 Rottweil: Milchschweine 1022 .F.

Ulm: Ferkel 1521 Vaihingen a. E.: Milchschweine

1320, Läufer 5054

* i

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürsen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die log wirtschaftliche» Verkkdrs'osten in Zuschlag kommen Die Tchriftlta

Wellen Sie dn; Ealwer TnOIalt!

Mmtl. Sekanntmachungeu

Die Firma Vereinigte Deckenfabriken Calw sucht darum nach, zur Speisung ihrer Dampfkessel im Werk Guileuthaus täglich 45 cbm Wasser aus der Nagold entnehmen zu dürfen. Etwaige Einwendungen gegen das Gesuch sind innerhalb 14 Tagen beim Obrramt anzu­dringen.

Eal». den 10. September 1932.

vberamt.

G rrte b illige H oserr

Zeughosen 3.so, 4.. 4.«o. 5.-. s.90. 7.40 Englischlederhosen «.50. sso. 7.40.7.70,10.50 Samlkordhosen 7.so, s so Bäcker- und Kochhosen 5.-. 9 - Halbluchhosen 3.20.10.. 11.-. 11.70.12. gestreifteKammgarn"-tzosen 4.-. 7.-. s.50.

10.. 11.50, 12.. 12.50. 13 20.-

Sommerflanellhosen 8.-. 10.-. 12.-. 14.-. 16

18. 20 . -

Knickerbockerhosen 5,5.50.8.50.9.50.9.80.10..

12.. 14.. 14.50. 15.50, 16.

Di» Preis» verstehen sich siik vollgeschnitten» Normal» und Bauchgrößr»: di» Hosen für iung« Herren von 1418 Jahren sind um 10°/. dilliaer.

Pa«! RSuchle. <s.m.b.H., am Markt. Ealw

Ein« gute

Nutz- u. Fahr-

- kt« .v ^

samt Kalb Hot zu verkaufen

Karl Weiß. Calw. Lederstrabe 17,

Brenneffel-und

Birkenhaarwafser

für Haare und Haarboden Flasche Mk. 1.35 bei

IL. Otto Vlo?»»,

Heut« Abeud 8Uhr

Türmer-

saworlrillg

Im Dad. Hos

Drulkfachen aller Art liefert die Druckerei -s. Dl.

MililMrelseil Weil Mais

veil 6er I-eser äen änrelAenleil ebenso auf­merksam liest wie cken reciaktionellen IUI. kr kaust unä abonniert die Teilung vieiksck auck wegen äer Anreißen.

Weil MililMreW verkeil ^ MM verkeil!

Pfarrhaus Neuwriler.

Km Samstag, äen 10. September, wuräe uns als drittes Kind eine rochier

Magdalena

geboren.

5n grober Zreud«

Martha unä Reinholck Schmälzte

mit Serhard und Ursula.

werden von Strumpsklinik sachgemäß haltbar u. billig angrsktckt, angesohlt sowie Fallmaschen ausgenommen. Vorfüße nicht abschneidenl Life Eberhard -engstetter Slltzle 14

Zwangsversteigerung.

Es wird öffentlich meist­bietend gegen bar versteigert

Dienstag, 13- 9.. 8 Uhr in Unlerreicheubachr

1 ca.'/. Jahre alter Forcen.. Zusammenkunft b. Rathaus.

8er.-Bollz.-Stelle.

Schöne Frich-

35 Hasen

hat zu verkaufen

Jakob Vertsch, Hirsau Bahnhosstraße

ZNlslhM

das Psd. zu 10 Pfg.

empfiehlt

Philipp Must.