Maschine und Menschentum
In dem Verhältnis des Menschen zu keinem Werkzeug ist ein Widerstreit eingetreten, dessen Ursache darin zu suchen ist daß das Werkzeug, die Maschine, nicht mehr nur Hilfs- Werkzeug im Dienst der Menschheit ist, sondern direkt zum Menschenersatz" wurde. „Ersetzen" konnte die Maschine nur üie handwerkliche Tätigkeit des Menschen, die etwa ein Zehntel seiner Totalleistung als Glied im Verbände seines Volkes ist. Neun Zehntel seiner Leistung als Kulturträger lie- <>en auf ethisch-kulturellem Gebiet und sind einer „Ersetzung" durch die Maschine unzugänglich. Wirb der Mensch durch die Maschine aus seiner handwerklichen Leistung verdrängt, so wird ihm damit auch seine ethische Kulturleistung unmöglich gemacht. Der Mensch samt seinem Familienanhang stirbt ab, er verelendet. Darüber kann kein noch so mächtiger „Fortschritt" hinwegtäuschen. Das Wort „Fortschritt" wird mißbräuchlich für einen Zustand angewendet, der in Wirklichkeit keinen Fortschritt für die Menschheit bedeutet, sondern nur einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Technischen. Das Technische überwuchert das Kulturleben der Völker.
Eine Maschine, die die handwerkliche Tätigkeit von 50 Menschen übernimmt, darf diese 56 Menschen aus dem Wirtschaftskreislauf ausschalten! Die kulturelle Leistung dieser Menschen wird gar nicht in Ansatz gebracht! Die Ueber- schätzung der technischen Leistung und die Unterschätzung des Ethisch-Kulturellen hat ein u n s i t t l i che s W i r t s cha f t s - prinzip entstehen lassen, an dem wir zerbrechen. Das merkantilistisch-materielle, technische Denken konnte die ethischen Werte nicht auf seinen Logarithmentafeln und seinen Rechenschiebern finden und hat sie einfach nicht in die Rentabilitätsberechnungen seiner Maschinen eingesetzt. Rücksichtslos ist die Technik über die Kultur hinweggeschritten, die den gottgebundenen Menschen in seiner Totalität sieht und bewertet.
Würbe man von diesen Maschinen, die angeblich die Menschen „ersetzen" können, auch eine der Kulturleistung der Menschen entsprechende Gegenleistung verlangen, eine „Kulturabgabe", so würde sich sofort erweisen, ob die Behauptung, Saß der Mensch weniger leiste als die Maschine, richtig ist. Muß der Techniker diese „Kulturabgabe" mit in seine Kalkulation einbeziehen, so wird sich wohl bei vielen dieser Maschinen zeigen, daß die „Leistung" dieser Maschinen nur überragend ist, wenn sie ohne diese Kulturabgabe laufen können. Eine Maschine z. B., die 50 Menschen verdrängt, müßte dem Staat und der Volksgemeinschaft gegenüber die Leistung aufbringen, daß sie den 5l) entwurzelten Menschen solange eine Lebensbedingung schafft, bis es gelingt, diese Menschen anderweitig wieder so anzusetzen, daß sie als voll lebenswichtige Glieder ihres Volkes dastehen. Jedes andere Prinzip macht die Maschinen zum wirtschaftlichen Unsinn, denn Maschinen haben nur dort Sinn, wo Menschenmassen mit einem intensiven Konsum da sind. Verelendete Menschen brauchen keine Maschinen, sondern gleiten schnell wieder auf den Punkt der Bedürfnislosigkeit zurück, aus dem sie durch die Maschinen Herausgelockt worden sind. Durch die Maschineneinfvhrung ist das Wirtschaftsprinzip der Bedürfnisd e cku n g in das System der Bedürfnis w e ck u n g übergeführt worden und nur unter diesem Prinzip kann die Maschine, kann das Massenprodukt sich di« Welt erobern. Maschinen, deren Einstellung darauf abzielt, den einzigen Konsumenten, den sie haben, den Menschen zu verelenden, widersprechen ihrem eigenen Wirtschaftsprinzip.
Mensch und Maschine haben völlig getrennte Entwickelungsrichtungen. Sie können sich nicht gegenseitig „ersetzen". Sie müssen Hand in Hand arbeiten. Das Gegencinander- Ausspielen ist falsch. Nur die Unterstellung der Maschine unter dieselben Bedingungen, denen auch der Mensch unterworfen ist, kann eine Gesundung der vergifteten Atmosphäre herbeiführen, in der wir heute leben. Ans den sittlichen Gedanken heraus muß ein neues Wirtschaftsprinzip entwickelt werden, das den Materialismus überwindet.
Kurznachrichten aus aller Welt
Von den auf dem Richthofen-Schacht bei Janow (Ost- oberschlesiens durch Gesteinseinbruch verunglückten Bergleuten sind bis jetzt zwei als Leichen geborgen worden. — Da Sie Zahl der Erkrankungen an spinaler Kinderlähmung auf Rügen in letzter Zeit bis auf 12 gestiegen ist, hat sich die Behörde entschlossen, vorbeugend den Unterricht in sämtlichen Volks- und Mittelschulen der Insel Rügen zu schließen. Auch die höheren Schulen in Bergen und Puttbus haben den Unterricht eingestellt. — In Stockholm trat die intern. Protestantentagung zusammen. Auf ihr sind 62 Kirchengemeinschaften aus 23 verschiedenen Ländern Europas vertreten. Ziele der Tagungsteilnehmer sind 1 . Uneinigkeit und Splitterungen unter den Protestanten zu überwinden, 2. den Kampf gegen die Gottlosigkeit, aber auch gegen die Aggressivität der katholischen Kirche — auch auf kulturellem und Politischem Gebiet — aufzunehmen. — Der zur Erholung in er Tschechoslowakei weilende ungarische Finanzminister arvn Boranyi hatte einen schweren Kraftwagenunfall, bei Person getötet wurde. Der Kraftwagen des Minier , er mit seiner Tochter unterwegs war, stieß an einem Punkt unweit von Königgrätz in voller Fahrt mit ^ Reisenden zusammen. Der Reisende wurde
Bruder schwer verletzt. — Zum ' seit dem Weltkrieg wird demnächst ein deutsches
^rwnn gastieren,- es ist das Berliner Phil
harmonische Orchester, das eingeladen wurde, unter Furt- wangler drei Konzerte in Moskau und anschließend Gastkonzerte in der Provinz zu geben.
Ein fremder Gast in unseren Gewässern
Von vr. Wund sch, Berlin-Friedrichshagen,
Professor der Preußischen Landesanstalt für Fischerei.
In unseren natürlichen Binnengewässern, den Seen und Teichen, den Flüssen und Bächen, sind fremdländische Tiere und Pflanzen gar nicht selten. Wir wollen dabei nicht einmal von jenen Arten reden, die örtlich aus Liebhaberei von Tier- und Pflanzenfreunden ausgesetzt und gehegt oder in halbzahmem Zustande gehalten werden, wie etwa die chinesischen Goldfische in manchen Parkteichen, die roten Wasserrosen in kleineren Ziergewässern, Einführungen, die ohne die beständige Fürsorge der Menschen sehr bald wieder verschwinden würden. Wir sehen auch davon ab, solche Formen als Fremdlinge zu bezeichnen, die ihr Hauptvcrbreitungsgebiet zwar außerhalb Deutschlands haben, die aber mit ihren natürlichen Bestandesausläufern noch an irgendeiner Stelle in unsere Landesgrenzen hineinragen. Das ist zum Beispiel bei einer ganzen Anzahl von osteuropäischen Tierformen in unseren Gewässern der Fall, so beim Sterlet, der in der Donau gelegentlich das deutsche Gebiet berührt, bei der osteuropäischen Art der Barbe in den Karpathenzuflüssen der Oder, beim galizischen Sumpf- krcbs, vor allem aber bei einer Anzahl von Vertretern der niederen Wassertierwelt.
Aber auch außer den liebhabermäßig gehegten Tieren und außer denjenigen, die da, wo sie von Natur bei uns Vorkommen, als Äuslänfer regelrechter Verbreitungsgebiete gelten müssen, bleiben doch noch genug Lebewesen übrig, die sich bei uns fern von ihrer Heimat eine selbständig dauernde Änsied- lung geschaffen haben.
Bei dem heutigen, sich über die ganze Welt erstreckenden Warenverkehr kommen ja die Erzeugnisse aller außereuropäischen Länder, meist mit ihrem ursprünglichen Packmaterial, bis in die kleinsten Städte und Dörfer unserer Heimat. Mit ihnen aber ergießt sich sozusagen ein beständiger Regen fremdländischer Lebewesen, die ihnen zufällig anhaften oder in ihnen leben, über unser Land. Jeder Zoologe und Botaniker kennt zahllose solcher Jrrlinge. Erlebte es doch der Verfasser dieser Zeilen einst selbst, daß ihm aus einer Packung Mandarinen, die er mitten in Berlin gekauft hatte, beim Oeffncn eine lebendige ägyptische Wanderheuschrecke von sechs Zentimeter Länge vergnügt und munter entgegenspazierte! Unter den Landbewohnern sind es ja bekanntlich gerade die tierischen Pflanzen- und Vorratsschädlinge, die als Einwanderer die Wissenschaft der angewandten Insektenkunde oft vor schwierige Aufgaben stellen — man denke nur an den berüchtigten Koloradokäfer und ähnliche Feinde der Land- und Gartenwirtschaft.
In den meisten Fällen geht diese Art von unfreiwilligen Einwanderern naturgemäß bald zugrunde, da sie unter den fremdartigen Lebensbedingungen, vor allem in ungewohntem Klima, ihr Dasein nicht erhalten können. Höchstens findet sich hier und da ein kleiner dauernder Stamm an den „Einfallstoren", also an solchen Stellen, wo, wie in manchen Hafenstädten, durch beständige Neuzufuhr eine fortwährende Ergänzung des an sich aussterbenden Bestandes stattfindet.
Einige Male aber hat sich doch gerade bei Lebewesen der süßen Gewässer die Erscheinung gezeigt, daß solche von weither, meist durch den Schiffsverkehr verschleppte Einwanderer in Verhältnisse gelangten, deren Naturbcdingungen denen ihres Heimatlandes ähnlich waren, und daß sie dann zu überraschender Entwicklung und Verbreitung gelangten.
Diese Beispiele sind cs auch, die in der weiteren Oeffent- lichkeit bekannt zu werden pflegen.
Unter den Wasserpflanzen hat sich in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bekanntlich vor allem die sogenannte „Wasserpest" als unerwünschter Eindringling einen schlechten Ruf geschaffen. Diese aus Nordamerika eingeschleppte Unterwasserpflanze wucherte nämlich in solchen Gewässern, in die sie zum erstenmal eindrang, vielfach so überaus stark, daß sie zu einem Hindernis des Schiffsverkehrs wurde und, besonders in Kanälen und kleineren Wasserstraßen, kostspielige Entkrautungsmaßnahmen nötig machte.
Eine ähnliche Erscheinung plötzlicher Ausbreitung eines aus fernem Lande unabsichtlich eingeschleppten „Gastes" erleben wir in unseren Gewässern in Gestalt der „Chinesischen Wollhandkrabbe", die seit einer Reihe von Jahren, von Hamburg herkommend, in steigendem Maße unsere Flüsse zu bevölkern beginnt. Das Tier gehört zur Gruppe der Kurzschwanzkrebse und in die nächste Verwandschaft der jedem Nordseebesucher bestens bekannten „Taschenkrebse" oder „Strandkrabben", auch „Dwarslöper" genannt.
Unsere „Wollhandkrabbe" führt ihren Namen von einem Pelzigen Haarbesatz auf den Scherengliedern des Männchens. Sie ist ein Süßwassertier, das in seiner Heimat China die Mündungsgebiete der großen Flüsse bewohnt und weit ins Innere vordringt. Das Tier wurde bei uns in der Unterelbe etwa um das Jahr 1920 zuerst beobachtet, wahrscheinlich in ganz jungen Stücken eingeschlcppt mit Wasserballast von Schiffen, die aus Ostasien nach Hamburg kamen. Die Verbreitung ging dann elbaufwärts überaus schnell. Heute hat der Fremdling durch die verbindenden Wasserstraßen bereits das Odergebiet erreicht, wo wir Funde aus der Gegend von Breslau haben. Große Bestände sind vor allem in der Havel vorhanden, auch Ems und Weser sind im Begriff, besiedelt zu werden. Ob die Vermehrung, wie man zuerst annahm, nur im Küstengebiet oder auch im Innern des Landes erfolgt, ist noch zweifelhaft.
Trotz einer Anzahl von Alarmnachrichten muß betont werden, daß von einer größeren Schädlichkeit des Tieres zunächst noch nicht die Rede sein kann. Die Krabbe ist eine ausgesprochene Schnecken- und Muschelfresserin, die an sich für den Fischbestand keine Gefahr bedeutet.
Sie bildet lediglich für den Fischereibetrieb eine gewisse Störung, da sie bei ihrem Umherkriechen am Boden der Gewässer häufig mit in die Fischreusen gerät, bei ihren Be- frciungsversuchen die darin befindlichen Fische verletzt und die Maschen durchnagt, wodurch das Gerät schadhaft wird. Auch frißt sie den Köder von den Legangeln und Nachtschnüren, so daß sie sich bei den Fischern mit Recht unbeliebt gemacht hat. Andererseits ist sie ebenso wie ihre einheimischen Verwandten an der Nordseeküste sehr Wohl eßbar und sogar recht wohlschmeckend. Versuche haben ergeben, daß der Gewichtsanteil genießbaren Fleisches bei ihr nicht geringer ist als bei unserem Flußkrebs. Wenn daher der merkwürdige Asiat auch nicht ge- rade einen erwünschten Zuwachs der einheimischen Wassertier. Welt darstellt, so ist doch glücklicherweise zu einer allgemeinen Beunruhigung gar kein Grund vorhanden.
Aus Stadt und Land
Calw, den 12. September 1932.
Die Stahlhelm-Schwarzwaldstreise in Calw Etwa 180 Stahlhelmer, Teilnehmer der Streife Pforzheim—Calw, marschierten gestern nachmittag mit klingendem Spiel in Calw ein. Sie waren feldmarschmäßig ausgerüstet und von einer Fahnenabteilung und berittenen Truppe im Stahlhelm sowie von einer Radfahrer- und Motortruppe begleitet. Ein schneidiger Aufmarsch vor dem Oberführer, Hauptmann a. D. Dr. We n z l - Freiburg, und der gute Gesamteindruck der trotz ganztägiger Wehrsportübungen im Raume Weißenstein—Bad Liebenzell in strammer Ordnung auf dem Brühl Einmarschierenden zeigte auch alten Soldaten, daß beim Stahlhelm nicht Kriegsspielerei getrieben, sondern ernste, disziplinierte Arbeit geleistet wird. Der Empfang der Stahlhelmer durch die zahlreich auf dem Brühl ver. sammelte Einwohnerschaft war ein sehr herzlicher; man freute sich des militärischen Schauspiels des Einmarsches und verfolgte mit gleichem Interesse bas Essenfassen an der bereit- stehenden Feldküche. Zur Freude der Stahlhelmer war für jeden Mann Privatquartier besorgt, nach dem Massenlager tn Pforzheim eine angenehme Ueberraschung, die dankbar gewürdigt wurde. Der Abend sah die Bürgerschaft gemeinsam mit den Stahlhelmern bei einem Kamerad schafts- abenb im Bad. Hof. Die Spitzen der staatl. und städt. Behörden hatten sich eingefunden, ferner Vertreter des Württ. Offiziersbundes, die Frauen des Königin-Luise-Bunbes u. a. m.,- der große Saal war überfüllt. Wehrsportführer Re ich mann begrüßte die Erschienenen und gab hierbei seiner Freude über das der Stahlhelmsache in Calw entgegen- gebrachte Verständnis Ausdruck. Soldatische Beschäftigung und Erziehung lasse die jungen Menschen wieder befreit auf- atmen. Später sprach der stellv. Lanüesführer des Stahlhelms für Württemberg-Baden, Dr. Wenzl, in längerer Werberebe über die Ziele des Stahlhelms und den Stahlhelmgeist. Der Redner bankte zunächst für die herzliche Aufnahme in Calw, anerkannte lobend die Haltung der Calwer Stahlhelmgruppe bei den Wehrsportttbungcn, wo sie eine aus. gezeichnete Flankensicherung und den Bau einer Notbrücke über die Nagold durchführte und bat schließlich im Auftrag des Landesverbandes den als Führer bewährten Wehrsportleiter Neichmann, Führung und Aufbau eines Wehrsportkorps Nagoldtal zu übernehmen. Dr. Wenzl bezeichnet«: dann als Hochziel der Stahlhelmbewegung die äußere und innere Befreiung Deutschlands. Der Staat brauche den Stahlhelm, ja noch nie sei diese Bewegung so notwendig gewesen wie gerade in dieser Stunde der Uneinigkeit. Die Farben, unter denen der Stahlhelm marschiere, sei en Schwarz-weiß-rot, das Symbol der mit Blut und Eisen der Besten geschmiedeten deutschen Einheit; unter ihnen seien 2 Millionen Frontkämpfer auf dem Felde der Ehre gefallen, dies bedeute ein Vermächtnis und eine Verpflichtung. Der Stahlhelm wolle aus dem jungen deutschen Volk wieder Soldaten machen, Männer mit jenem wahren Frontgeist, der weder Partei noch Stand kennt, einem Geist tiefer Religiosität und entschlossener Opferbereitschaft. Heute sei der Stahlhelm nach Calw gekommen, um es zu erobern und dort zu bleiben. Die Rede wurde von den Anwesenden mit begeistertem Beifall ausgenommen. Anschließend sang man das Deutschlandlied. Ein dreifaches Frontheil auf vie Teilnehmer der Schwarz-, waldstreife brachte zum Schluß Dr. Seeger-Bad Liebenzell aus, nachdem er sich zum Befreinngswillen des Stahlhelm bekannt und in ehrender Weise der „Niobe"-Toten gedacht hatte. Der Abend war im übrigen durch Darbietungen der Pforzheimer Stahlhelmkapelle ausgefüllt. Sie bot, fleißig spielend, eine Auslese beliebter Marschstücke, zum Schluß den großen Zapfenstreich, und Surfte verdienten Beifall ernten.
Zu Sen am ersten Tage der Streife stattgehabten Wehrsportübungen — an ihnen nahmen u. a. auch Major a. D. Colshorn von der Landesverbandsleitung und der Kraftfahrstaffelführer des Landesverbandes Prinz zu Wied teil — erfahren wir, daß infolge Marschverbotes in Baden die Uebungen erst auf württ. Gebiet begannen. Ihr Haupt- ziel galt der Ertüchtigung wie Ser Erprobung des bisherigen wehrsportlichen Könnens. In Weißenstein gab Streifenführer Alt-Freiburg einen Ueberblick über das, was der Marsch in wehrsportlicher Beziehung sein soll; Nicht ein einfaches Durch-die Gegend-bummeln, sondern es sollen damit ganz bestimmte wehrsportliche Geländeaufgaben gelöst werden. Er soll kein Soldatenspielen sein, denn dazu fehlen die Waffen, er bezweckt vielmehr körperliche Ertüchtigung und das Erfassen einer größeren Geländeaufgabe. Aufgabe des Marsches war zunächst ein möglichst rascher Vorstoß nach dem Süden, um unter Ausnützung der Vorteile, die das nahe Gebirge einer technisch wenig ausgerüsteten Abteilung gibt, einer anderen, in der Gegend von Stuttgart, Böblingen, Geislingen, Ulm sich bewegenden Abteilung eine Anlehnung an den Schwarzwald unmöglich zu machen und gleichzeitig diese Abteilung in der Flanke so stark zu bedrohen, daß deren Uebermacht sich nicht auswirken kann. Die Aufgabe war interessant und wurde auch gut gelöst. Der herrliche Marsch durch das Nagoldtal hat allen Teilnehmern eine sichtliche Freude gemacht. An wehrsportlichen Uebungen gab es eine ganze Menge. Zuerst wurde von der Oberleitung die Brücke kurz vor Unterreichenbach als unbenutzbar erklärt. Doch für Stahlhelmer ist dies kein Hindernis. Und die Zuschauer, die den Marsch immer begleiteten, waren erstaunt, als auf einmal die ganze Truppe sich in einzelne Abteilungen auflöste und als diese sich Schuhe und Strümpfe auszogen. Aber die Aufgabe wurde geschafft, die ganze Truppe war bald auf dem andern Ufer der Nagold, sogar einschließlich der Radfahrer truppe, ohne die Brücke zu benützen. Im Monbachtal hatte
Markt-Anzeigen
für äie vienslag-Nummer wolle man heule noch