SCB. Manolzweiler, OA. Schorndorf. 29. August. Am Samstag ist hier bas Anwesen des Landwirts und Holz- Händlers Jakob Bäßler bis auf den Grund niedergebrannt. Pferde und Bich konnten gerettet werden. Vom toten In­ventar ist alles vollständig verbrannt. 3999 Garben und 299 Zentner Hafer wurden vernichtet. Eine Dreschmaschine, die vor dem Anwesen in Tätigkeit war, ist vollständig zerstört worden.

SCB. Marktlustna«, OA. Crailsheim, 29. August. Am Sonntag vormittag brach im Anwesen des A. Uhl auf Sem Kreßberg Feuer aus, das in den vorhandenen Futter- und Erutevorrüten reiche Nahrung faud. Nach kurzer Zeit war das Anwesen, bestehend aus Wohnhaus uuü Scheuer, bis auf dir Grundmauern uiedergebrannt.

»p. Ul«, 29. August. Bei einem Fußballspiel auf dem Sportplatz beim Lrrchenfeld sprang ein Ball auf die nahe­gelegene Staatsstraße UlmGeislingen. Ein junger Mann ans Aungiuge» rannt« dem Ball «ach. Im selbe» Augenblick kam ein Ulmer Motorrad daher. Wohl infolge zu starken Bremsens stürzte der Motorradfahrer, der etwa 25 Jahre alte ledige Schreiner Otto Bückl«, sowie seine Beifahrerin, die 22jährig« Luise Rupp, aus Ulm. Bückl« erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er nach kurzer Zeit starb; seine Beifahrerin trug eine» schweren Schädelbruch davon und der junge Mann aus Jungiugen eine» Beinbruch. In die Gestürzten hinein fuhr ferner noch ein weiterer Motorrad­fahrer aus Hall, der jedoch mit leichteren Kußverletzuugen davonkam.

SCB. Ravensburg, 29. August. Nun hat das schwere Autounglück bei Mals auch noch ein viertes Todesopfer ge- ! fordert. Frau Hedwig Bucher-Ravensburg, Gattin des eben- falls tödlich verunglückten Prokuristen Hermann Bücher, ist ihren schwere» Verletzungen im Stadt. Krankenhaus in Meran erlegen.

Turnen und Sport

FnßbaRrBerbandsspiele

Gechingeu 1 Öberschwandorf 1 4:1.

Gechingen2 Öberschwandorf 2 4:0.

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SreiSjngendtresfe« des 11. Kreises Schwabe«

Zu dem am Damstag und Sonntag in Stuttgart ab­gehaltenen Kreisjugendtreffen strömte die Turnerjugeud aus allen Gauen Schwabens herbei, um ein Bekenntnis der Treue und der Zugehörigkeit zur Deutschen Turnerschast abzulegen. Weit über 1999 Jungkurner und -turnerinnen stellten sich zum friedlichen Wettkampfe, eine Zahl, die in Anbetracht brr wirtschaftlichen Verhältnisse als eine sehr hohe zu bezeichnen ist. Am Damstagnachmittag begannen die Wettkämpfe, denen sich am Abend die Feier mit dem WeihespielHeilige Flamme" anschloß. Diese mächtige, ein­drucksvolle Kundgebung der Turnerjugend bildete den Höhe­punkt des Tages. Der Sonntagmorgen brachte die Fort­setzung der Wettkämpfe. Mit Lust und Liebe war die T'urtterjugeuh bei der Arbeit und manche gute Leistung zeugte von der unermüdlichen Arbeit der Turmvarte und Vorturner daheim in den Vereinen. Mittags folgten un­vorbereitete Massenübungen, die unter Leitung von Gau- jugendwart M e r z - Cannstatt mit bewundernswerter Voll­kommenheit vorgeführt wurden. Die Leitung des Treffens lag in den bewährten Händen des Kreisjugeudwarts Köhler.

Erfreulicherweise wurden auch aus dem Unteren Schwarz- wald-Nagold-Turngau ein« Anzahl Meldungen abgegeben.

Vom Turnverein Calw errangen im volkstümlichen Fünf­kampf die Jugenöturncr Walter Fink mit 193 Punkten den 6. Sieg, Willy Schatz mit 64 Punkten den 22. Sieg, Hein­rich Klingler mit 78 Punkten den SS. und Eugen Kolb mit 72 Punkten den 38. Sieg.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 29. August. Die Börse war zum Wochen- begtun wesentlich fester als in der Vorwoche und die Notie­rungen waren für Aktien wie für Reuten durchweg höher.

LC. Stuttgarter Landes»roduktei,bärse von» SS. Aug.

Weizen 21,2521,78 §2121,78); Hafer, neu 1859-14 <14 bis 14,50); Weizenmehl 86,936,4 <36,8937); Brotmehl 27,9 bis 28,4 (28,59-29); Klei« 99,28.

LC. Berliner Produktenbörse vom 28. Aug.

Weizen, märk. 298219; Roggen, märk. 159161; Brau­gerste 172182; Futter- und Jndustriegerst« 156163; Hafer, märk. 133138; Weizenmehl 36 3055 ; Roggenmehl 21,60 bis 2355; Weizenkleie 9,79-10,20; Roggeukleie 8,25-8,75; Biktoriaerbsen 2124; Futtererbsen 1417; Wicken 1720; Leinkuchen 19M1950; Erdnußkuchen 11,49; Erünußkuchen- mehl 11,60; Trockenschnitzel 99,49; Extrahiertes Sojaboh­nenschrot 46 Prozent ab Hamburg 19,79; bto. ab Stettin 11,40; Speisekartoffeln, weihe 1,291,40; Oöemvälder, blaue 1,491,69. Allgemeine Tendenz: fester.

Vom Calwer Wochcnmarkt

Nun haben wir wieder, wie man sagen hört, einenschö­nen" Markt. An Gemüsen ist nun alles zu haben, was die Hausfrau für die Küche braucht. In Menge sind aufgestellt Gurken, Rettiche, Krautarten, Zwiebel, Bohnen, Galat ver­schiedener Art, Spinat und sonstig« Grünsachen. Die Auswahl ist groß und jede Käuferin kann sich das ihr Zusagende kau­fen. Man muß anerkennen, daß die hiesigen Gärtner gute und frische Ware auf den Markt bringen und den Bedarf vollständig decken können. Die Hausfrau wird also nicht ver­gebens nach Gemüsen suchen. Wie immer um dies« Zeit er­hält der Markt eine größere Ausdehnung durch das Obst und durch Sie Beeren. Man ist verwundert, daß di« Zufuhr an Heidelbeeren außerordentlich stark ist. Bekanntlich hat die Heidelbeerernte sehr früh eingesetzt und man war deshalb z» der Annahme berechtigt, baß auch die Ernte bald beendet sein werde. Dem ist aber nicht so. Aus dem Markt waren die Heidelbeeren noch vorherrschend. Sehr viel« Körbe und Körbchen waren aufgestellt. Der Absatz war aber stockend, da der Bedarf nun im allgemeinen gedeckt ist. Der Preis war nicht zu hoch, wenn man bedenkt, daß bi« Sträucher nicht mehr viel Beeren bieten. Obst war ebenfalls viel vorhanden; zur Zeit herrscht bas Steinobst vor. Die gewöhnlichen blauen Pflaumen waren sehr reichlich vorhanden. Auch einzelne Apfelsorten wie Weißer Astrachan, Lord Suffteld und Trans­parent waren zum Verkauf ««geboten, doch waren die Früchte nicht besonders schön und leider noch nicht reis. Birnen waren aus dem Bezirk noch nicht aufgestellt, dagegen waren schon Bühler Krühzwetschgen, Zimmers frühe Zwetschge und gelbe Pflaumen vertreten. Das meiste Steinobst kommt noch aus Baden wie auch Aepfel und Birnen, da hier die Reifezeit etwa 34 Wochen früher einsetzt als bei uns. Aus Baden waren Kirkes Pflaume und Ersinger Frühzivetschge aufge­stellt. Beim Einkauf von Obst jeder Art sollten die Käufer auf vollständige Reife und geschmackvolle und reinliche Aus­machung scheu. Kartoffeln waren sehr viele zugeführt, be­sonders von Deckenpfronn und einigen sonstige» Gäuorten wie auch aus dem Neckartal durch einen Händler. Der Preis-

Kundgebungen im Wohlfahrtsamt

gegen gekürzte Wohtfahrtsunterstütznuge»

TU. Flensburg, 3«. August. Bei der Auszahlung dev neuen gekürzten Unterstützungssätze an die hiesigen Wohls fahrtserwcrbsloseu machte sich unter den Eurpfäiigern eine große Unruhe bemerkbar. Es kam zu Ansammlung«» vor dem Wohlfahrtsamt, die ein polizeiliches Eingreifen er­forderten. Später begaben sich einige Frauen von ErwerbS- lose« in das Gebäude -es Wohlfahrtsamts u«d setzten dort ihre Kinder ab mit der Erklärung, daß sie dies« bei de» neuen Unterstützungssätzen nicht mehr ernähren könnte«. Im ganze» bliebe« 12 Sinder aus -«« Wohlfahrtsamt, deren Mütter fiel, schnell wieder entfernt halt«». 8 Sinder konn­ten ihren Eltern wieder »«geführt werüen. Die übrigen vier wurden vorläufig in das Sinderheim gebracht.

Anschlag auf eine Friedenskundgebung

Biele Kinder durch Brandbombe» verletzt

TU. Paris, 39. Aug. Wie aus Etampes gemeldet wird, haben unerkannt gebliebeue Pcrsoueu im Park des Schlos­ses Bierville einen Anschlag auf eine Friedenskundgebung ausgeflihrt, an der mehr als 409 Kinder und etwa 2999 Erwachsene teilnahmen. Die Kuudgeber waren auf Ein­ladung einer Friedensgesellschaft im Park versammelt, als plötzlich ein Kraftwagen herannahte und auf einem Hügel hielt. Aus dem Kraftwagen wurden mehr als 19 Feuer­werkskörper oder Brandbomben unter Sie Massen geschleu­dert, wobei viele Kinder Brandwunden erlitten. Sofort nach der Tat setzte sich der Kraftwagen wieder in Bewegung und verließ in rascher Fahrt den Park. Man nimmt au, baß es sich nm einen politischen Anschlag handelt.

unterschied war bedeutend. Für Deckenpfrouner Kartoffeln wurde» zuerst 5, dann 4 NM. und für Neckartäler Kartoffeln 8.59 NM. für den Zentner verlangt. Odenwälder blaue Kar­toffeln erzielten 4 NM. für den Zentner.

Schweinepreise

Balingen: Milchschweine 1220 RM. Besigheim: Milchschweine 1217, Läufer 2640 SM. Ellivangen: Milchschweine 95917 RM. Güglingen: Milchschweine 9 bis 14, Läufer 2942 RM. Ravensburg: Ferkel 929, Läufer 29-28 RM. Saulgau: Ferkel 16-21 NM. Ulm: Saugschwein« 1421 RM. Sirchheim u. T.: Milchschweine 1525, Läufer 3045 NM.

Fruchtpresse

Balingen: Haber neu 7, alt S RM. Heidenheim: Ker­ne« 1411Z0, Weizen SM)10,49, Haber 7 RM. Ell- wangen: Weizen 1959, Roggen 8M), Gerste 8, Hafer 659 bis 6,70 SM. Ravensburg: Besen neu 7597,76, all 8,49, Weizen alt 1159, Weizen neu 115912, Roggen 8,76, Sommergerste 8,75, Haber alt 8,49859, neu 7,507,70, Wintergerste 856 NM. Reutlingen: Weizen neu 10 13 , Dinkel 10, Gerste neu 8,899, Haber alt 8,599, neu 7 bis 7,89 RM. Ulm: Weizen 1011,20, Roggen 8,59-9, Gerste 88,60, Haber 6,806,59 RM. Urach: Weizen neu 9,50 bis 19,50, Dinkel neu 759, Gerste ne« 8,69959, alt 9,59, Haber alt 8-8,4«, neu 8,20 RM.

»

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch di« sog. wirtschaftlichen BerkehrSlosten in Zuschlag kommen. Die Schriftltg.

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