Genesendes

Von Professor Hanns

Der Taumel einer hemmungslosen Ausländeret scheint sich zu legen. Die Truggespinste sogenannter internationaler Abmachungen unö papierener Weltpläne zerreißen. Es gibt groteske Widersinnigkeiten wie Weltfriedenspredigt und Mi- Itiärrüstung, wie pazifistisches Evangelium und Kriegsangst, die einen unglaublichen Verdrehungswust von Phrasen und heuchlerischen Reben Hervorbringen mußten. Die Frucht des gegenseitigen Vertrauens verfault an den neugepflanzten Friedensbäumen, ehe sie zur Reife kommt. Man merkt manchen Staatsmännern die zwangsweise abgerungene Ge­dankenqual an, die ihre besten inneren Grundsätze Lügen straft, ihre Worte klingen wie Glas und sind gebrechlich wie Glas. Wirtschaftliche und staatliche Theorien schießen wie Pilze aus moderigem Grund auf. Man balgte sich bisher um Worte und vergaß die rettende Tat, die gesunden Emp­findungen entspringt. Der Konferenzgeist lähmte und schwächte. Man lief Gespenstern nach statt den Grundsätzen der eigenen Geschichte.

Der Ausgang der Wahlen hat nun einen Volksentschluß gezeigt, der hoffen läßt. Das Volk rafft sich zur Tat auf. Es besinnt sich. Es entdeckt alte ungehobene Kräfte jauch­zend wieder, eS hält Einkehr bet deutscher gesunder Men­schenvernunft. ES sehnt sich aus dem Blendwerk internatio­naler Mache und Verschleppung zurück zu den festen, hand­greiflichen Bildern eigener Arbeit auf der Scholle, im Ar­beitssaal, in der Amtsstube, im Schulzimmer. Plötzlich gibt es wieder eine Ueberlieferung großer Geister. Die Toten des Weltkrieges gehen ein in die Walhalla der Altvordern. Söhne und Väter einigen sich in der wundervollen, demütig dienenden Werkarbeit am vaterländischen Ganzen. Es gibt wieder alte Symbole voll wunbergebenden Zaubers. Stände überbrücken sich endlich wieder, Geschlechter rücken enger aneinander, der große Sinn des Daseins befruchtet alt wie jung. Ein neuer Glauben schafft sich steile Pfade zuneuen", ewig daseienben Idealen.

Arbeit und Brot sind neugeabelt worden. Der Raffer­geist und Börsianerkult sind gestorben. Das ewig urpoli- tische deutsche Volk hat diePolitik" seiner gesunden Sinne und seines Herzens wiedergefunben, hat seinen Charakter stählen lassen in der bitteren Hörigkeit jahrelanger geistiger Versklavung. Noch sind die Glieder wund v«n Ketten­tragen. Aber von innen her kommt eine Gesundung. Das Deutschtum will genesen. Es will zu sich selber kommen. Der deutsche Gedanke kehrt wie ein verlorener Sohn ver­schämt zurück.

Nur die kraftvolle Tat, die edle Leistung schasst Achtung. Die deutsche Hand will wieder ehrfürchtig den Pflug führen, der Werkhammer deutsches Eisen schmieden, die deutsche Feber deutsche Gedanken festhalten, das deutsche Herz wieder deutschen Worten, Tönen und Formen sich hingeben. Das ist mehr wieder alL nnr .politisches Feldgeschreides Augen­blicks, als stän?isch-enge^Jnteressenhvffnuüg. Niemand hat Deutschland geholfen, es muß sich selber helfen. Niemand will es ernstlich groß und stark wissen, es muß den Ansporn zur Daseinsbehauptung als altes volksgeheiligtes, sittliches Recht wieder tief innen glühend empfinden und ihm nach handeln. All dies ist so einfach, so schlicht, so selbstverständ­lich. Aber es mußte in schöner Reinheit als eine Schick­salskrone wieder aufs deutsche Haupt gesetzt werden, bevor es seinen Glanz entsalten konnte. Immer waren Lehrzeiten

Der Tod lauert hinter der Kamera

Lichtbilder, dir unter Lebensgefahr ausgenommen werden. Warum sich der Rebellengeneral nicht filmen lassen wollte. Das Wettrennen mit dem Tode.

Von Walter Hartwig.

Wenn das Bild in der Zeitschrift oder auf der Flimmer­wand von Gemetzeln im Fernen Osten erzählt oder uns eine halsbrecherische Szene aus dem Sportleben vor Augen führt, werden die wenigsten Beschauer an den waghalsigen Kamera­mann denken, der im Augenblicke der Ausnahme Hals und Kragen aufs Spiel setzt.

Ist es doch noch nicht lange her, daß bei einem Auto­mobilrennen in Florida der bekannte Fahrer Lockhart bei einer GeschwindiAeit von mehr als 350 Kilometern in der Stunde aus der Bahn abirrte und geradeswegs auf die Stelle lossauste, wo der Reporter Geiskop stand. Im letzten Augenblick aber geriet das Fahrzeug unmittelbar vor dem entsetzten Zeitungsmann gegen ein Steinchen, schlug hoch in der Luft einen Purzelbaum, warf den betäubten Lenker hinaus und landete dicht hinter dem Journalisten auf dem Erdboden, wo es in tausend Stücke zerschellte. Dem Reporter war kein Haar gekrümmt worden. Weniger Glück hatte kurz darauf sein Kollege Karl Traube. Der wurde von dem stür­zenden Wagen erfaßt und mehr als hundert Meter weit ge­schleudert. Aber die Kamera des Toten war völlig unversehrt geblieben, und als man die Aufnahme entwickelte, kam ein Bild von unerhört dramatischer Wucht zum Vorschein.

Dem Tode näher als dem Leben befand sich einst auch ein Kameramann, der es sich in den Kops gesetzt hatte, den mexikanischen General Villa zu photographieren. Das war nämlich bei Todesstrafe verboten, denn der geschäftstüchtige Feldherr stand selbst mit einem Filmfabrikanten in Chicago in Verbindung, der die Rechte an allen Bildern von General Villas Krieg für eine halbe Million Mark erworben hatte. Als nun die Zeitungsverleger und Filmfabrikanten immer dringendere Telegramme an ihre Berichterstatter schickten und B.'d-r !-§!N mexikanischen Kriegsschauplatz verlangten, ver­sieg» c unglücklichen Reporter auf den Ausweg, einige hundert mexikanische Arbeiter mit Gewehren und Pistolen zu bewaffnen; dann wurden diese recht wild aussehenden Scharen in Bundestruppen und Insurgenten gruppiert und mußten sich möglichst wirklichkeitsgetreue Schlachten liefern. Man wählte die verschiedenen Oertlichkeiten, man ließ einmal die eine, das andere Mal die andere Partei siegen. Es gab wir­kungsvolle, dramatisch bewegte Kampsbilder. Die Hauptsache war: Die Filme gelangen prächtig; dre Brotherren jubelten. Als jedoch die Kameraleute einmal das Glück hatten, ein wirkliches Gefecht zu filmen, da schickten die Vorgesetzten die Bilder zurück: Das sei doch alles Schwindel.

Niemandem wollte es gelingen, den gefürchteten Rebellen­führer selbst zu photographieren. Da ersah eines Taaes eiu

Deutschtum

Schmiedel- Heidelberg

deutscher Not zugleich Genesungszeiten. Wir vollenden uns nur im Auf unö Ab der geschichtlichen Schicksale, sprung­weise, kräfteverbrauchend.

Und es wird der große deutsche Politiker der sein, der zunächst einmal ganz unpolitisch die Chüraktergröße des eigenen Volkes zum Grundstein seines Ausbaues macht, der seine geheimsten Kräfte wachrufen kann, der es an seine Ehre erinnert und ihm das Vertrauen zu sich selber derart einslößt, daß es wieder frei und gewaltig fühlt, was in ihm schlummert. Das Warten auf ein Wunder von draußen weicht als bequeme, tatenlose Müdigkeit endlich wieder einem gesammelten, hoffnungsgetragenen Tatwillen.

Der deutsche Mensch reckt sich auf, er will sein Schicksal wieder in die Hand nehmen, das empfinden wir als das unaussprechbare Große der Stunde. Das Deutschtum wird genesen aus eigener Kraft. Deutschland hat Millionen von arbeitfiebernben Armen, die lichtwärts verlangen nach Werk und Schöpfung. Wenn endlich jeder lernte, daß es keinem Einzigen gut gehen kann, wenn ein Einziger leibet, und ein Jeder schaffen muß, gleichviel was und wo an der Leiter deutscher Kultur, dann ist der Schicksalsring geschlossen, dessen Weihe uns alle umschließt zu einem Volk von Brüdern.

Zur vollen Genesung wird es strenger Regeln der Zucht bedürfen, viele sind morsch und faul geworden, verblendet, verseucht von fremdem Geist. Je härter die regierende Hand, um so schneller die Wiedergeburt von Ordnung und Arbeit. Wer eben genesen und Brot als freier Mann genießen will, der denkt vorerst nur an Arbeit, nicht an Gewinn. Die deutschen Kammern der Kultur werben sich wieder füllen, das ist ein ehernes Gesetz jeder volksechten Gesamtarbeit. Es muß uns aber auch wirklich um ganz neues, zutiefst begrifsenes und gewolltes, leidenschaftlich umworbenes Deutschtum ohne Kompromiß und Nebenabsichten zu tun sein.

Dürfen wir schon in diesem Sinn von einem genesenden Deutschtum reden? Unsere Hoffnung ist die deutsche Ge­schichte, die für die große Tat herrlich zu lohnen wußte. Wenn alle sich entflammen und das verbrennen, was des Verbrennens seit langem wert war, bann kommt die Stunde, wo der große Strom der deutschen Pilger ins Tor deutscher Einheit und Einigkeit einwandert. Aus dem Schoß des Volksgeistes wird die neue Form des Staates geboren, wenn die Weltenstunbe es will. Diesem sieghaften Zug der Entwicklung kann niemand in den Weg treten. Nur eines sehen wir und glauben wir bis jetzt: Es gibt ein genesendes Deutschtum! Gesundung aber ist Gewißheit des Aufstiegs!

Vorstoß in der Kolonialfrage

Deutschland kan» "uf die Dauer nicht ohne Kolonien leben.

Die Tatsache, daß Reichskanzler von Papen und Reichs­außenminister von Neurath in den letzten Tagen eine Unter­redung mit dem letzten deutschen Kolonialstaatssekretär Dr. von Lindequist hatten, hat in Paris ein hysterisches Echo aus­gelöst. Man betrachtet dort diese Unterredung als den Auf­takt zu einem Vorstoß der deutschen Reichsregierung in der Kolonialsrage und erbost sich schon im voraus über diese Möglichkeit. Dieses aufgeregte Gebaren ist der Ausfluß eines schlechten Gewissens, ist die Angst davon. Laß Deutsch­land unter Zerreißung des Lügengespinstes, das um die Weg­

findiger amerikanischer Reporter eine Gelegenheit, als Ge­neral Villa einige amerikanische Traktoren für seine aus­gedehnte Farm ankaufte und zwei Mechaniker aus der Fabrik zu sich kommen ließ, von denen seine Leute im Gebrauch der Maschinen unterwiesen werden sollten. Der eine der beiden Bankers war natürlich ein verkappter Reporter, der denn auch gar bald verstohlen an seiner Kamera zu drehen begann. Doch bei einer unvermuteten Bewegung entdeckt- der General dieses Beginnen. Er zog den Revolver und stürzte sich wutentbrannt auf den Vorwitzigen. Der gab für sein Leben keinen Pfister- ling, konnte jedoch durch ferne Zungengewandtheit erwirken, daß der Rebellenführer ihn lausen ließ, nachdem zuvor alle Filme und Platten durch Feuer vernichtet worden waren. Bewaffnete geleiteten den Dankee hinaus. Sie ahnten nicht, daß er den belichteten Film unversehrt bei sich trug. Bald darauf durften die Zuschauer in den amerikanischen Kinos den blutgierigen Villa als friedlichen Ackerbauer bewundern.

Ein Schulbeispiel für den todverachtenden Schneid des Reporters, der seine neuesten Aufnahmen unter allen Um­ständen mit größtmöglicher Geschwindigkeit nach Hause zu bringen bestrebt ist lieferte der Zeitungsmann, der vor einiger Zeit die ersten Bilder von dem furchtbaren Sturm an der Küste von Florida aufnahm. Der Tollkühne wagte es, in die von allen Lebewesen verlassene Stadt einzudringen, als die zer­störende Gewalt der Elemente noch längst nicht zur Ruhe ge­kommen war. Inmitten der zusammenbrechenoen Häuser, von hcrumwirbelnden Holzbalken und Eisenteilen bedroht, drehte der Kameramann die Kurbel. Dann galt es, die kostbare Beute aus dem schnellsten Wege nach Newhork zu bringen. Der Eisen­bahnverkehr war natürlich unterbrochen. Dem Kraftwagen, in den sich der rasende Reporter geschwungen hatte, ging gar bald das Benzin aus. In demselben Augenblicke, als er vor einer Tankstelle hielt, flog das Dach der Garage in die Lust und begrub den unglückseligen Journalisten samt seinem Auto unter sich. Aber dem Manne war kein Leid geschehen. Er vermochte sich selbst aus den Trümmern herauszugraben selbstverständlich die wertvollen Filme unter dem Arm und in einem anderen Kraftwagen davon zu fahren. Aber dann erwischte doch noch die Schwanzspitze des Sturmes das Ge­fährt, hob es in die Höhe und war dann allerdings entgegen­kommend genug, es ordnungsgemäß wieder mitten auf die Straße zu setzen. Dem Insassen hatte dieser Zwischenfall natürlich! nichts geschadet. Er konnte einen Zrm und mit dessen Hilfe ein Flugzeug erreichen, das aber zu Boden gehen mußte, worauf er sich wiederum dem Schienenstrang an­vertraute, doch nur, um sich aufs neue in die Lüfte zu schwin­gen und denn auch glücklich nach achtundvierzigstündiger un­unterbrochener Reise in Newhork zu landen, wo zwei Stunden später seine Bilder von den Flimmerwänden der Broadway- Kinos herableuchteten. Daß oer rasende Reporter für zwei Wochen ins Krankenhaus wandern mußte, um sich von den Anstrengungen zu erholen, ist nur zu begreiflich, ^^

nähme unserer Kolonien von den ehemaligen Feindbund» staaten gewoben wurde, die endliche Rückgabe seines ihm ge­raubten kolonialen Besitzes energisch betreiben könnte. Haben doch willkürlich konstruierte Begründungen, wie das angebliche Versagen der deutschen Kolonialpolitik, herhalten müssen, um den Raub unserer Kolonien zu decken. Unter dem Vorwand, demFrieden der Welt" und demWohle der Eingeborenen dienen zu wollen, hat man den Naubfelö- zug önrchgeführt, hat man die eingeborene Bevölkerung un­serer ehemaligen Kolonien unter dieVormundschaft der fortgeschrittenen Nationen" gestellt. Um die imperialistische Politik der sog. Siegerstaaten nach außen hin zu tarnen, hat man die deutschen Kolonien als Mandatsgebiete den Eng­ländern, Franzosen, Belgiern und Japanern übertraqen die sie angeblich namens des Völkerbundes zu verwalte» haben. Tatsächlich aber spielt der Völkerbund in den Man- batSgebieten nicht mehr die geringste Nolle unö die Manda- tare haben sich die deutschen Kolonien längst untereinander geteilt. Das Ergebnis ihrer nunmehr dreizehnjährigen Herrschaft ist im größten Teil unseres ehemaligen Kolonial­besitzes geradezu vernichtend für die sog.fortgeschrittenen Nationen". Die wirtschaftliche und kulturelle Entwickelung ist stark rückläufig, der Gesundheitszustand der Eingeborenen ist bedeutend schlechter als unter deutscher Berrvaltung. Die eingeborene Bevölkerung wünscht daher in ihrer großen Mehrheit die Rückkehr der Deutschen, unter denen sie bessere Zeiten erlebt hat. Ein Grund mehr für uns, die Rückgabe unseres Kolonialbesitzes, auf den wir auf die Dauer nicht verzichten können, mit allem Nachdruck zu verlangen. Die koloniale Frage ist für Deutschland eine Lebensfrage. Wir müssen, um wirtschaftlich gegenüber dem Auslande konkur- renzfähig zu werben, wieder eine eigene Rohstoffbasis haben, und wir brauchen vor allem koloniales Sieblungslanb, da die noch vorhandenen Sieblungsmöglichkeiten in Deutschland selbst äußerst beschränkt sind. Ein Zusammenwirken bäuer­licher und städtisch-industrieller Siedlung würbe die Kolo- nien zu Absatzgebieten des Mutterlandes von geivaltigem Ausmaß machen, wodurch der Erwerbslosigkeit in Deutsch­land wirksam zu Leibe gegangen werden könnte. Aus alle­dem ergibt sich, baß ein Vorstoß der Reichsregierung in der Kolonialfrage im Sinne einer Rückgabe der deutschen Kolo- nien im allgemeinen deutschen Interesse außerordentlich zu begrüßen wäre.

Mehrfach gewählte Reichstagsabgeordnete

Die endgültige namentliche Zusammensetzung des neuen Reichstags steht amtlich immer noch nicht fest. In der Hauptsache liegt das daran, daß eine Anzahl von Kandi­daten aus fast allen größeren Parteien nicht nur einmal, sondern zweimal und mehrfach gewählt worden ist, und die Frist für die Erklärung, wo das Mandat angenommen wirb, noch nicht abgelaufen ist. Jeder gewählte Kandidat kan» sein Mandat selbstverständlich nur an einer Stelle an­nehmen. In den übrigen Fällen hat er dem betreffenden Listennachfolger Platz zu machen, der bann in die Reihe der Gewählten aufrückt. Bei den mehrfach Gewählten handelt es sich entweder um die Parteiführer oder um andere Per­sönlichkeiten, die an mehreren sicheren Stellen kandidierten, weil ihre Partei sie unter allen Umständen wieder im Parla­ment vertreten sehen wollte. Vielfach benutzte man auch ihre Namen als besonderes Zugmittel. An der Spitze der mehrfach Gewählten steht der frühere Reichskanzler Dr. Brü­ning, der in 16 Wahlkreisen bzw. Wahlkreisverbänden und außerdem noch auf der Reichsliste des Zentrums gewählt worden ist. Er wirb die Wahl in seinem Heimatwahlkreis Breslau annehmen, den er bereits früher vertreten hat. Auf Brüning folgt in der Reihe der mehrfach Gewählten der kommunistische Parteivorsrtzende Thälmann, der an IS sicheren Stellen kandidierte. Der deutschnationale Partei­führer Hugenberg ist neunmal gewählt worden. Abgesehen von den zahlreichen Kandidaten, die zweimal gewählt wurden, sind als mehrfach Gewählte zu nennen bei den Nationalsozialisten die Abg. Dr. Goebbels, Gregor Straffer, Graf zu Reventlow, General von Epp und Gottfried Feder, bei den Sozialdemokraten der bisherige Reichstagspräsident Löbe und bei den Kommunisten die Abg. Pieck und Rem- mele. Die Erklärungsfrist der gewählten Kandidaten läuft nicht einheitlich, sondern richtet sich nach der endgültigen Feststellung des Wahlergebnisses in den betreffenden Wahl­kreisen. Eine vollständige namentliche Liste der neuen Reichstagsabgeordneten ist erst wenige Tage vor dem Zu­sammentritt des Reichstags zu erwarten.

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Erste Sitzung der sozialdemokratischen Reichstagssraktton

TU. Berlin, 21. Ang. Die soziuldemokratische Fr-i. ? > des neuen Reichstags trat am Freitag vormittag z» >: . ersten Sitzung zusammen. Der Parteivorsitzenüe WKo be­richtete über die politische Lage und dann wurden die An­träge besprochen, die dem neuen Reichstag vorgelegt werden sollen. Darunter befinden sich auch die Anträge, in denen die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien gefordert, sowie der Abbau der hohen Gehälter in denjenigen Betrieben ver- langt wirb, die vom Staate direkt oder indirekt subventio­niert werden.

Das künftige deutsche Oberhaus

Die Zusammensetzung des vom Reichsinnenministcr an­gekündigten deutschen Oberhauses steht noch nicht fest' -uch nicht die Zahl seiner Mitglieder. Man vermutet, da« es etwa ISO Mitglieder zählen wird. Man nimmt in parm- mentarischen Kreisen an, daß ein Drittel ^ dieses Oberhauses vom Reichspräsidenten best wird, ein Drittel von der Reichsregierung und em weiteres Drittel von den Ländern.

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