SCB. Schwenningen, 10. August. Am Montag abend zer­trümmerte der getrennt lebende Uhrmacher Erhard Jauch die beiden Fensterscheiben des Ladengeschäfts der Firma Ge­brüder Schumacher mit seinem Spazierstock ohne er­sichtlichen Grund. Der Schaden beträgt etwa 400 Rm. Fauch ist eine polizeibekannte Person. Er neigt zu Ausschreitun­gen und war auch schon in einer Anstalt untergebracht.

SCB. Sigmaringen, 10. August. Der langjährigen städti­schen Hebamme Frau Antonie Straffer wurde als Anerken­nung für ihre ausgezeichneten Dienste anläßlich der Geburt des jüngsten Prinzen Johann Georg von Hohenzollern von Fürst Friedrich non Hohenzollern das Hohenzollerische Ver- dtenst-Medajllpn am schwarz-weißen Band verliehen.

SCB. Ulm, 10. August. Bei der Wanne in Söflingen er- lttt ein Mann im Garten einen Stich in die Gegend des Fußgelenkes, weil er barfuß dastand. Um den Juckreiz zu mildern, legte er ein Stückchen Rasen auf. Vorher hatte der Unvorsichtige mit den Händen an der Stichstelle gedrückt. Bald schwoll der ganze Fuß derart an, daß schleunigst ärzt­liche Hilfe geholt werden mußte. Eine Warnung, mit erd­beschmutzten Fingern auch ganz unscheinbare Wunden nicht zu berühren.

SCB. Laupheim, 10. August. Zurzeit werden die Aborte beim alten Schulhaus abgebrochen und der 60jährige Morast ausgehoben. Als am vergangenen Freitag abend die Arbei­ter Feierabend machten, vergnügten sich 10jährige Knaben im Schulhof und an dem Aushub. Einer davon sah etwas Äinken und zog das glänzende Ding aus dem Morast. Bei näherer Untersuchung kam ein Iv-Markstück vom Jahre 1888 zum Vorschein. Der Kleine war hochbeglückt und eilte nach Hause.

SCB. Bucha» a. F., io. August. Am Montag nachmittag kamen 2 in den 40er Jahren stehende Bettler zum Landwirt Karl Moll in Bahnstock und bettelten Most. Da sie wegen ihres frechen Auftretens abgewiesen wurden, hat einer der Bettler dem 25 Jahre alten Sohn Hans mit Erstechen ge­droht. Als daun im Verlauf der Auseinandersetzung der 28 Jahre alte Alfons Moll mit einem Farrenschwanz seinem Bruder zu Hilfe kommen wollte, brachte einer der rabiaten Bettle? dem Hans Moll mit dem Messer 3 nicht unerhebliche Verletzungen am linken Oberarm bei. Die Bettler wurden von einem Landjägerbeamten verfolgt, konnten aber nicht mehr eingeholt bzw. ausfindig gemacht werden.

wp. Von der badische» Grenze, 10. August. Im Verlauf einer Auseinandersetzung erschoß der 40jährig« Landwirt Lienhard Böhler in Mösbach bei Achern seinen Nachbarn, den 54 Jahre alten Landwirt August Lemminger, mit drei Revolverschüffen, von denen einer den Arm, einer den Rük- ken und der dritte die Halsschlagader traf. Der Erschossene hinterläßt Frap und drei Kinder. Die Ursache zu den Strei­tigkeiten liegt schon Jahre zurück. Lemminger hatte von Böhlert ein Grundstück gekauft und mußte durch den Tor­weg des Böhlert mit seinen Fuhrwerken fahren, um zu sei­nem Grundstück zu kommen. Daraus sind Streitigkeiten entstanden, dix immer schärfere Formen annahmen. Lem­minger ist schon einmal von Böhler mit der Axt niederge­schlagen worden. Böhler soll sich von Lemminger bedroht gefühlt und daraufhin zur Waffe gegriffen haben.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 10. August. Die Börse lag heute ziem­lich schwach und es gab Kursrückgänge auf dem Aktien- wie auf dem Rentenmarkt.

Vieh« u«d Schweiuemarkt

Calw, 10. Aug. Bei dem am Mittwoch, den 10. Aug. 1932, stattgefundenen Biehmarkt wurden 106 Stück aufgetrieben. Darunter befanden sich 8 Ochsen, 6 Stiere, 45 Kühe, 22 Kal- binnen und 26 Stück Jungvieh. Bezahlt wurden für Ochsen 600660, Stiere 520600 je das Paar, Kühe 450376, Kalbinnen 240320, Jungvieh 68180 RM. das Stück. Der Markt war nicht stark besucht, da in den Gäuorten schon die Ernte eingesetzt hat. Auf dem Schweinemarkt waren 28 Stück Läufer und 604 Milchschweine zugeführt. Bezahlt wurden für Läufer 4076, Milchschweine 1837 NM. je das Paar.

Schweinepreise

Backnang: Milchschweine 1418 Buchau a. F.:

Milchschweine 1520 Murrhardt: Milchschweiue 14 bis

19 «B. Niederstetten: Milchschweine 1521 Obersont­heim: Milchschweine 1220 .tt. Tettnang: Ferkel 13 bis 19 Walöse.e: Milchschweine IS20

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen» und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die sog. wirtschaftliche» Vcrkehrskostcn in Zuschlag kommen. Die Schriftltg.

Ist Kohle ein Düngemittel?

Neue Forschungsergebnisse. Welcher Bestandteil wirkt als Düngemittel? Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.

Bon vr. Kurt Fenn er.

Der Gedanke, durch Zusatz von Kohle den Bodenertrag zu steigern, ist nicht neu. Schon vor etwa einem Hahr­hundert machte Lampadius, Professor an der Kursächftscheu Bergakademie, Chemiker bei dem Freiberger Hüttenwesen, auf diesem Gebiete gründliche und umfangreiche Versuche mit einer Art Pechkohle von im Bruch schwarzer, glänzender Farbe mit 11,56 v. H. Asche. Die Untersuchung der Asche brachte ihn zu der Ueberzeugung, daß ihre Bestandteile zur Förderung des Wachstums der Pflanzen geeignet seien. Dann stellte er durch Vermischung Won Garten- und Lehmerde mit gepulverter und gebrannter Steinkohle bezw. ihrer Asche ver­schiedene künstliche Böden her, in denen er Gartenkresse auf­zog. Die Ergebnisse waren recht zufriedenstellend. Nach 18 Tagen Heller und warmer Witterung wog er die gewachsenen Produkte samt Wurzeln. Beispielsweise hatte die in drei Unzen gewöhnlicher Gartenerde aufgezogene Kresse wie Ludwig Eck, Dortmund, berichtet nur die Hälfte des Ge­wichts der mit 15 Grqmin Asche gedüngten Pflanze. Lampa­dius hat jedoch seine Versuche nicht als abgeschlossen betrachtet.

Daß der Staub von Braun- und Steinkohlen, Ruß und Flugasche zur Düngung von Kulturpflanzen geeignet sind, ist eine in ländlichen Gegenden vielfach verbreitete Ansicht. Bei dem Studium der Düngemittel, das in den letzten Jahr­zehnten außerordentliche Fortschritte gemacht hat, wurde die Koble iedow bislana Werna berücksichtigt.

Verantwortlich für die Schriftleitung:

I. V. Oberpräzeptor I. Baeuchle.

Erst m den TMcn Jahren M über diese Frage ge- nauere Untersuchungen angestellt worden, besonders durch das Kaiser Wilhelm-Institut für Kohlenforschung in Mülhcim- btuhr, über die Professor Rudolf Lieske in derZeitschrift wr angewandte Chemie" interessante Aufschlüsse gibt. Da- ^ ^ Forschungen ergeben, daß in allen Fällen

von Kohle, besonders von Braunkohle, betracht-

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der Frage, welche Bestandteile der Kohle bei,dwser Wachstumsförderung wirksam werden, hat Ansichten geführt. Die eine geht dahin, Boden mehr Sommerwärme auf- nunint unv olkfe Velin her 2!nstenteinl)ertl1ur lcmn*

samer wieder abgibt als die kohlenfrei? Erde. Nach ein» wird der m der Kohle gebundene Stick, ftchf Lei ihrer Zersetzung im Boden m Nitrat verwandelt, das bekanntlich das Wachstum fördert. Nach den Far« schungen des Kaiser Wilhelm-Instituts gehen diese Ansichten fehl. Die düngende Wirkung der Kohle beruht nicht aus dem Vorhandensein des einen oder des anderen Elementes, etwa des Kalziums, des Eisens vder des Mangans. Die Kohle selbst stellt einen eigentlichen Pflanzennährstoff nicht dar Das ergibt stch aus einem Vergleich der verschiedene» Kohlenarten. Nicht alles, was unter dem Begriff Brarur- kohle zusammengefaßt wird, besitzt auch die gleiche Dünge« wirkung. Das aus dein Kölner und dein mitteldeutsche» Bezirk stammende Material lieferte beispielsweise vorzügliche Ergebnisse, weit weniger die südeuropäische Kohle Und zwar beruht der Unterschied nach den neuesten Feststellungen m der düngenden Wirkung der freien Huminsäure oder der Huminsäuren Verbindungen, wie sie auch der Allgemein­heit als Bestandteile des Humus bekannt find. Sie reizen gewissermaßen die Pslauzenzellen. Professor Lieske zeigte zum Beispiel, daß man durch Zusatz geringer Mengen von Huminverbmdungen, die aus rheinischer Braunkohle her­gestellt waren, zu gärender Hefe eine große Beschleunigung der Gärung herbeifuhren kann. Ebenso wie Bakterien und Pilze lassen sich die höheren Pflanzen beeinflussen. Auf die Membran wirken bereits kleine Huminmenge» ein, und zwar in der Weise, daß Nährstoffe, insbesondere Stickstofs- verbindusgen, besser ausgenommen werden als die nicht Humin enthaltenden Substrate.

Nach den bisherigen Versuchen darf als zweifellos an­genommen werden, daß die Verwendung von Rohbraunkohle bei Kulturpflanzen zu Ertragssteigerungen führt. Und zwar hat man schon mit sechs bis zehn Zentnern auf den Morgen gute Erfolge erzielt. Die Feldversuche sind noch nicht völlig abgeschlossen, die Verschiedenheit der landwirtschaftlichen Verhältnisse, besonders die Zusammensetzung des Bodens, be- darf noch genauerer Berücksichtigung. Größerer Bedeutung als der Kohle im rohen Zustande wird der präparierten bei­gemessen, da elftere auch Bestandteile enthält, die das Wachs­tum hemmen. Hierher gehört die Säurewirkung, die aus bestimmten Bodenarten in die Erscheinung tritt. Außerdem kann die Rohkohle, in größerem Maße verabreicht, dem Boden Sauerstoff m nicht unerheblicher Menge entziehen. Ist die Erde doch auf dem Gebiete des Braunkohlen­tagebaues .---

dürfte die -

von Braunkohle__

tum hemmenden Eigenschaften, die Säurewirkung und der Sauerstoffentzug, durch Ammoniak wieder beseitigen.

Nach der Ansicht von Professor Lieske ist jedenfalls damit zu rechnen, daß die Dungung mit Kohle für die Landwirtschaft demnächst von Bedeutung sein Witt».

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Im Ltsät-srtLa bei Mm Wter IS-Neli -sSkknsl.

MaisenbachJgelsloch

Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am Samstag, den 13. August 1932, stattsindenden

Hochzeitsfeier

in das Gasthaus zum .Löwen" in Maisen­bach sreundlichst einzuladen mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

Jakob Lotterte

Sohn des Michael Lötterle. Amtsdiener in Maisenbach

Maria Hölzle

Tochter des Michael Hölzle, Amtsdiener in Igelsloch Kirchgang um 1 Uhr in Maisenbach.

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Neuweiler, den IO. August IW.

Danksagun^

Fllr die vielen Beweis« herzlicher Liebe und Teilnahme, die uns bei dem schweren Verlust unseres lieben Entschlafenen

Philipp Burkhardt

zuteil wurden, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Schmälzle für die trostreichen Worte am Grabe, Herrn Haupllehrer Secker mit seinem Leichenchor fllr den erhebenden Gesang, den Herren Ehrenträgern, der hie- sigen Feuerwehr und den zahlreich erschie­nenen Kriegeroereinen sowie all denen, die unseren lieben Heimgegangenen zu seiner letzten Ruhestätte begleiteten.

Die trauernden Hinterbliebenen.

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