Aus Stadt und Land
Calw, den 11. August 1932.
Dienstprüsung.
Die erst« evangelisch-theologische Dienstprüsung haben im Juli d. I. mit Erfolg bestanden: Albrecht Schwarzmaier aus Calw und Käte Steiner aus Altensteig.
Lausbube reien.
Heute nacht wurden in einem äußeren Stadtteil an Gärten und Umzäunungen die Tore ausgehoben und auf die Seite geschafft, ohne daß dieselben wieder beigebracht werden konnten. Derartige Lausbubereien, die den Hauseigentümern Schaden und Verdruß bringen, sollten empfindlich gestraft werden. Für Humor hat jedernrann Verständnis, aber nicht für Taten, die keinen Zweck haben, sondern nur auf Mutwillen hinauslaufen. Wie uns mitgeteilt wird, treiben sich abends verschiedene junge Leute draußen herum, denen ein solcher Unfug zuzutrauen ist.
Was kan« zur Hebung der Familie geschehen?
In Deutschland greift der Geburtenstreik um sich, der in seinen Auswirkungen zum Selbstmord des deutschen Volkes führen muh. Mit Recht weist Dr. Bretschneider in der „Württembergischen Hochschulzeitung" darauf hin, daß die tiefsten Wurzel der Geburtenbeschränkung nicht auf wirtschaftlich-sozialem Gebiet, sondern im Wandel der allgemeinen Lebensauffassung und Weltanschauung liegen. DaS Auto soll nicht bloß dem Amerikaner wichtiger sein als baS Kind. Und wie bei den höheren Ständen, so ist es allmählich auch bet den einfacheren Schichten: Vom Lu^usauto deS Reichen, das mehr gilt als bas Kind, bis zur Zigarette des Arbeitslosen bestehen fließende Uebergänge.
Angesichts dieser Lage muß eS vornehmste Pflicht des Staates sein, die kinderreichen Familien, sofern sie gesunde Anlagen vererben, zu fördern. Denn sie sind es, die bas Volk erhalten. Verschiedene Wege werden hier vorgeschlagen. Ein gesunder Gedanke hat sich in der Ktnderzulage der Beamten niedergeschlagen. Aber dieser Ansatz sollte noch viel mehr entwickelt werden. Ob freilich der Zwang aller Arbeitgeber zur Zahlung eines mit der Kinderzahl des Arbeiters veränderlichen Familienzuschlags, wie er im März dieses Jahres in Frankreich gesetzlich eingeführt wurde, bei der gegenwärtigen Wirtschaftsnot auch bei uns durchgesetzt werden kann, ist eine große Frage. Aber man sollte diese Regelung wenigstens im Auge behalten. Unser Steuerrecht ist trotz anerkennenswerter Fortschritte noch weit davon entfernt, biologisch eingestellt zu sein. Von der „familienfeinb- lichen Erbschaftssteuer" müßten nach den neuesten Leitsätzen der Deutschen Gesellschaft für Raffenhygiene Familien mit 8 und mehr Kindern ganz befreit sein. Die gemeinsame Veranlagung von Mann und Frau bei der Einkommensteuer kann sich als Sonbersteuer auf die Ehe auswirken. Manche Steuern wirken geradezu als Bestrafung des Kinderreichtums. Am einfachsten wäre es, die Einkommensteuer nach der Zahl der Personen, die davon leben müssen, getrennt zu verlangen,' entsprechend auch die Erbschaftssteuer. Daneben müßte eine zielbewußte Bevölkerungspolitik über der Erhaltung des gesunden Erbguts wachen und gegen die überstarke Verwertung der sogen. Minderwertigen einen Damm aufwerfen.
Vom Rathaus Altensteig
Auf eine Anfrage des Stadtbauamts, wie der durch Ab bruch des früheren Gebäudes der We. Bolz entstandene Plaf hergerichtet werden soll, wirb beschlossen, in dem Teil bei Gebäudegrundfläche, der in die Straße fällt, eine Vorlagl zu stellen und auf der Straße einen Einguß mit Kaltasphal vorzunehmen, auch die dortige Straßenstrecke walzen zr lassen, da nach der Ansicht des Stabtbauamts dies zur Be festigung des neu angelegten Straßenteils unerläßlich not wendig ist. Der Randsteinsatz und die Gehwegherstellung vou Farrenstallgebäube herunter bis zum „Oekonomie-Gebäud des Löwenwirtes Schex soll erst im Herbst nach Aberntun, des Gartens vorgenommen werben. — Entsprechend einen früheren Beschluß, nach welchem Pläne und Kostenvoran schlag über den Bau eines Staffelaufgangs zwischen Halden und Hohenbergstraße gefertigt werden sollen, hat das Stadt bauamt diese nun vorgelegt. Die Kosten betragen etw< 240 RM., worunter die Kosten für die Stufenprügel, Ab schrankstangen und die zu setzenden Sträucher und Bäuuv nicht enthalten sind. Der Staffelgang soll nun durchgeführ werden bei der Einfahrt oberhalb dem Gebäude des Glasert Riesch beginnen und der Böschung entlang bis zur Hohen bergstraße führen. — Johannes Seeger, Rotgerber, plan die Erstellung eines Anbaues an seinem Gerbereigebäudl an der Wilhelmsstraße. Entsprechend der Grundfläche Sei bestehenden Gebäudes und des Anbaues soll nach der Bau orbnung eine bestimmte unüberbaute Fläche vorhanden sein Da dies nicht zutrtfft, bedarf der Bauende Befreiung vor dieser Vorschrift. Seeger hat auch darum nachgesucht, vor einem öffentlichen Ausschreiben des Bauvorhabens Abstant zu nehmen. Da es sich nicht um eine Neuanlage, sonberr lediglich um die Erweiterung einer bestehenden Gerberei handelt, wird die Abstandnahme von einem öffentlichen Aus- befürwortet, ebenso eine Befreiung bezüglich de, feh enden unüberbauten Fläche, da vor dem Gebäude dt« -wttheimstraße und hinter dem Gebäude die Nagold sich be- Nndet, ,o baß freier Licht- und Luftzutritt gewährleistet ist. Fm übrigen wirb gegen die Erweiterung der Gerberei nichts eingewendet. — Das Oberamt Nagold hat Sie vom Bezirks- fürsorgeausschuß vorgeschlagenen Richtsätze für die Be- Messung des notwendigen Lebensunterhalts Hilfsbedürftiger ^geteilt. Damit einigermaßen eine Gleichheit A Richtsätzen der einzelnen Ortsfürsorgebehörden besteht, schlagt bas Oberamt vor, sich dem Vorschlag anzu- arm?' ^ ?? beschlossen, diese Richtsätze für hiesige Orts- arme aufzustellen, dagegen für ausgesteuerte Alu- oder Kru- h2°"A l Sähe der Bezirksfürsorgebehörde für die ge- Sckon ENe etwas höher sind, anzuwenden. -
und I» ^ren ist die Verbesserung der Garten-
Mittel» «^"ltraße vorgesehen, konnte jedoch mangels Sillands "^geführt werden. Diese Notwendigkeit der andsetzung der beiden Straßen läßt sich nun aber nicht
mehr länger verschieben. Die Straßen werben auch bei gröberem Regen immer mehr beschädigt. Es wird daher beschlossen, die Haldenstraße vom Bahnhofsplatz an über die Wendeplatte bis zur Paulusstrahe mit Raudsteinsatz zu versehen,' die Ausführung des H-albkandels muß nochmals ver- schoben werden. — Auf ein« Beschwerde des Möbelfabrikanten Schaible wegen Eindringens von Wasser in sein Wohnhaus an der SchillerfKaß« und in sein Holzlager durch den am 12. Jutt niedergegangenen schweren Gewitterregen, wird genehmigt, daß das Stadtbauamt ein Projekt zum weiteren Ausbau der Kanalisierung daselbst ausarbeitet. Außerdem sollen am Weg beim Hause des SchuhmaMrS Burkhart Randsteine angebracht werden, die den Abfluß des Wassers in die Abwäfferschächte bezwecken sollen. — Für das Gewerbeschulgebäude wirb die Anschaffung eines Waschkessels genehmigt.
Auf Besuch nach U S A.
Di« sehr verschärften amerikanischen Einwanderungsvsr- schristen bewegen viele Auswanderungswillige zu dem Versuch, „auf Besuch" nach drüben zu gelangen. Das ist aber ebenfalls nur sehr selten möglich. Die amerikanischen Konsulate erteilen Besuchs-Visa nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Die Gesuchsteller müssen sich von ihren Ver- ivandten oder Bekannten in den Staaten «ine schriftliche Einladung zuschicken lassen, aus der einwandfrei hervorgeht, daß drüben in jeder Weise für sie gesorgt wirb. Ferner wird der Besitz einer Rückfahrkarte verlangt. Auch mutz damit gerechnet werden, daß von den Verwandten oder Bekannten eine Sicherheitsbürgschaft, meistens 500 Dollar, verlangt wird. Die Annahme einer bezahlten Stellung wird einem Besuchsreisenden grundsätzlich nicht gestattet. Wer Näheres über die Einreisemöglichkeiten nach den Vereinigten Staaten oder auch nach anderen Ländern erfahren will, wendet sich am besten an das Deutsche Auslands-Institut in Stuttgart, wo er jederzeit bereitwilligst und unentgeltlich sachgemäße Auskunft erhält.
Der Pfifferling, der Feld->CH»mpigno« u»d der Steinpilz.
Das feuchte Wetter des Juli hat eine Fülle von Pilzen aus dem Boden hervorgezaubert und die Pilzsammler sind eifrig bei der Arbeit, die Ernte von Pfifferlingen, Feld- Champignons und Steinpilzen zu bergen. Der Pfifferling, auch Gelbling und Eierpilz genannt, ist ein wichtiger Eß- pilz, der oft gruppenweise aus dem Waldboden hervorge- brochen ist; er läßt sich leicht an der dottergelben Färbung und an dem Hut mit abwärts gebogenem Rand erkennen. Der Feld-Champignon wird als schmackhafte Speise hoH geschätzt; er hat einen weißen Stiel und einen flachgewölbten Hut. Auf der Unterseite des Hutes befinden sich senkrecht gestellte Blättchen oder Lamellen, die anfangs rosa, später schokolade- bis schwarzbraun aussehen. Die Oberfläche des Hutes ist weiß bis grau. Die Färbung der Lamellen und der Anisduft des weißen, nußartig schmeckenden Fleisches sind sichere Erkennungsmerkmale des Champignons. Als wertvoller Speisepilz kommt ferner der Steinpilz in Betracht, der in Laub- und Nadelwäldern namentlich gern unter Eichen wächst. Er hat einen großen, gelbbraunen bis dunkelrotbraunen Hut und unter demselben weiße, später gelbliche und schließlich gelbgrüne Röhrchen. Das weiße Fleisch ist fest, woraus der Name des schönen Pilzes entstanden ist. Besonders gewarnt muß vor dem Genuß des sehr giftigen Satanspilzes werden, der einen gelben, mit netzartigen, blutroten Flecken bedeckten Stiel und eine gleichfalls blutrote Röhrenschicht besitzt. Das weiße Fleisch wird beim Durchschneiden rötlich und schließlich bläulich. Schließlich-wirb jeder Pilz giftig, wenn er in Zersetzung übergeht. Gesammelte Pilze sind sofort aus dem Rucksack ober Korb zu nehmen, in einem kühlen Raum auszubreiten und noch am gleichen Abend zu säubern und zu zerschneiden.
Mehr Raum und Licht im Obstgarten
In früheren Jahrzehnten wurden die Bäume in geringer Entfernung voneinander gesetzt, so daß einzelne Baumgüter nach 10—20 Jahren einem kleinen Wäldchen glichen. Ein Zutritt von Licht und Sonne konnte nicht stattfinden. Ein derartiges Beispiel einer viel zu dichten Anpflanzung findet sich heute noch allerdings aus besonderen Gründen auf dem kleinen Brühl in Calw. Die Bäume sind so sehr eng aneinander gedrängt, baß sie sich im Wachstum hindern und von einer größeren Ausdehnung keine Rede sein kann. Aber nicht bloß ist der Abstand der Obstbäume auf manchen Obstgütern zu klein, vielmehr glichen auch einzelne Bäume einem engen Dickicht. Es ist eine viel verbreitete Ansicht, daß die Bäume je mehr Obst tragen, je dichter sie im Gezweig seien. Der mit offenen Augen arbeitende Obstzüchter hat aber schon lange erkannt, baß im richtigen Maß ausgelichtete Bäume reichere Ernten bringen, mehr Oualitäts- früchte erzeugen und weniger mit Krankheiten befalle» sind. Eine Grundforberung der neuzeitliche» Baumpflege besteht darin, daß den sich entwickelnden Trieben und Testen genügend Raum und Licht zu ihrer Entwicklung verschafft werden muß. Wenn also die Krone zu viel Neste hat, so muß unbedingt die Zahl reduziert werben und wenn dies auch zunächst dem Obstzüchter weh tut. Das Hinausfchiebe« der Entfernung eines Astes von einem Jahr zum andern bringt verschiedene Nachteile mit sich. Selbstverständlich muß die Auslichtung der Krone so vor sich gehen, daß keine merklichen Lücken und Blößen sich breit machen. Aber alt« Aeste, die sich kreuzen ober berühren oder in die Krone wachse«, müssen entfernt werden, denn nur eine licht« Kroue bringt Früchte und erhält den Baum gesund.
Wer einen Hausgarten mit Obstbäumen bepflanzen will, muß sich dringend vor einer zu engen Pflanzung HÄte«, da meistens unter den Bäumen noch Beeren, Gemüse und Blumen angebaut werden. Es muß hiebei immer zuerst bedacht werden, welchen Raum der betreffende Baum oder Strauch in seiner vollen Entwicklung einnimmt. Dann wirb mancher Aerger und Verdruß erspart bleiben. Wie der Mensch den Ruf nach Licht und Luft laut werden läßt, so sind auch die Bäume und sonstigen Pflanzen licht- und luftbedürftig.
Wetter für Donnerstag und Freitag
Unter Hochdruckeinfluß ist für Donnerstag und Freitag vielfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
SCB. Ragpld, 10. Mg' Zu d?r VerkitS genieldeteü Messe?«' stecherei wird noch berichtet, daß der -'ijährige M:.s7/;:ld Georg Weißer von Altenstcig-Tors an das hicsicge A-uiZ- gerichtsgefängnis eingeliefert wurde. Der Tat ging eiu Wortwechsel voraus, der zwischen Weißer und Buob zu Tätlichkeiten ausartete und bei dem auch Steine geworfen wurden. Weißer soll ein Messer von einem Kameraden entlehnt haben, was sich bei Beurteilung des Falles erschwerend für ihn auswirken dürfte. Tie Ursache ist offenbar in politischer Gegnerschaft zu suchen und das von Weißer getragene Kommunistenabzeichen der eigentliche Anlaß zu dev Auseinandersetzungen gewesen. Nach der Tat bezog der Messerstecher eine gehörige Tracht Prügel. Der in die linke Brustseite gestochene Buob ist außer Lebensgefahr.
SCB. Nordstetten, OA. Horb, 10. Aug. Einen jähen Tod fand dev Familienvater P. Steimle im Alter von 80 Jahren Bei dem Bahnbau in Tuttlingen hatte er den Finger verquetscht und ging nun zur Heilung in seine Heimat. Am Montag dieser Woche ging er zum Arzt, eS mußte ihm der Fingernagel weggenommen werden. Plötzlich zeigte sich die Verletzung als eine Blutvergiftung, der er im Krankenhaus in Horb erlegen ist.
SCB. Pforzheim, 10. August. Am Montag abend unter, nahm ein Mjähriger verheirateter Krankenwärter von hier, der sich dienstliche Schwierigkeiten sehr zu Herzen genommen hatte, im Keller seiner Wohnung einen Selbstmordversuch. Er ösfnete sich die Pulsadern und zündete sich außerdem die Kleiber an, die er offenbar mit Aether begossen hatte. Durch die Rauchentwickelung wurden Nachbarn aufmerksam und glaubten, eS brenn«. Bei näherem Suchen fand man den Mann bewußtlos im Keller liegen. Lin Arzt, der rasch gerufen wurde, ließ Len Unglücklichen sofort ins Krankenhaus schaffen. Man hofft, ihn am Leben erhalten zu könne«.
SEB. Baihingeu-Gnz, 10. August. Stadtrat Weiuwaun, der erst vor kurzem in den BerwaktnngSrat der Baihinger §?evamtSsparkasse gewählt worben war, wurde am vergangenen Montag plötzlich verhaftet, später aber, weil er geständig war, wieder entlassen. Weinmann wird vorgeworfen, Blankowechsel, die er von der Gipserinnung erhalten hatte, selbst ausgefüllt^und in Verkehr gegeben zu haben. Vor einigen Tagen erhielt ein Gipsermeister in Mühlacker von -er Oberamtssparkaffe die Nachricht, daß in näMer HÄt Ar Wechsel fällig sei. Der gute Mann, der selbstverständlich keine Ahnung voll der GeWchte Halle, erstattete sofort Anzeige und daraufhin wurde Wetnmann in Hast genommen. Die Gipserinnung wollte seinerzeit die Blankowechsel von Weinnrann einziehen und vernichten. Dieser erklärte aber, er hätte die Wechsel bereits verbrannt; in Wirklichkeit «Ar hatte er sie aufgehoben und für s«ne Zwecke verwandt.
SCB. Korntal, OA. Leonberg, 10. Aug. Seit über einem halben Jahr treibt ein junger Mensch im Münchtnger Wald und in dem Gebiet, das an die Straße nach dem Neuwirtshaus angrenzt, sein Unwesen. Er nahte sich in schamloser Weise jungen Mädchen und Frauen, doch hatte bis j^t noch niemand Schaden genommen, da er immer Passanten vertrieben wurde. Heute konnte er rmn aufgegriffen werben. Es handelt sich um einen SHstthrigen arbeitslosen Schreiner aus Zuffenhausen.
SCB. Eßlingen, 10. Aug. Seit einiger Zeit sind im Freibabe immer wieder kleinere und größere Diebstähle vo/- gekommen. Unter anderem wurden einem Beamten 10 RM. aus einer Seitentasche gestohlen. Gestern ist es nun gelungen, den Dieb in Gestalt eines zehnjährigen Knaben auf frischer Tat zu ertappen und der Polizei zu übergeben. Er gestand, drei Geldbeutel und eine Herren- und eine Damenuhr gestohlen zu haben. Es scheint, baß er an einem älteren Manne, den er kannte, einen Helfershelfer oder Hehler gehabt hat. Der junge Dieb trug einen Dietrich in der Tasche, mit dem er sogar verschlossene Kabinen geöffnet hatte.
SCB. Göppingen, 10. August. Ein hier wohnhafter Familienvater hatte seine besondere Art, Kinder zu „erziehen". Mit einem eigens dazu hergerichteten Schlauch bearbeitete er sein sechsjähriges Kind regelmäßig derart, daß schließlich die Nachbarschaft an den Erziehungsmethoden Anstoß nahm und Anzeige erstattete. Die ärztliche Untersuchung des mißhandelten Kindes ergab, daß der ganze Körper blutunterlaufene Striemen aufwies. Wegen fortgesetzter gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Amtsgericht Göppingen den entmenschten Vater, der seine Mißhandlungen nicht im geringsten zu bereuen schien, zu 1 Monat Gefängnis, wobei in der Begründung besonders zum Ausdruck gebracht wurde, daß es besser wäre, wenn derartige Eltern überhaupt kein« Kinder zu erziehen hätten.
SCB. Göppiuge«, 10. Aug. Am Montag abend gegen 11 Uhr war über der St<M ein Meteor sichtbar. Die Naturerscheinung, die das Gelände sekundenlang hell beleuchtete, zog von Rordwesten nach SüboAen und bestand aus einer größeren f^el mit einem etwa 10—12 Meter langen Schweif, dertn grün klarer Farbe leuchtete.
DC-B. G«ffdo»f, U. MgAst. Lehrer Sanivald stieß mit seinem Motorrad auf eine' StrqßenMckze und mußte schwer verletzt ins nach eingettefart werden.
Dem Vernehmen nach muß ihm ein MH amputiert werden.
SEB. Hüttliuge«, O.-A. AaHen, 10. August. Ms letzten Sonntag die Turner >6jto Schaffner idnd Mois Thaler am Gviesweiher von Neuler ankämen, ertönten aus dem Wasser gellende Hilferufe. <M«r iHMstven Buchen vom Jugendverein Wasseralfingen veziWe« in der Mitte des Sees die Kräfte und «c wäre EeffeWs e^M»k«t, wSre nicht Schliff - ner ihm sofort zu HM g«M, Daker entledigte sich noch schnell seiner Kleider und sDwinnm auch sofort an die Un- fallftelle. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, de« gänzlich Erschöpften ans Trockene zu bringen.
SCB. Willsbach, OA. Heilbronn, 10. Aug. Der 28 Jahre alte, an epileptischen Anfällen leidende Fritz Erhardt nahm sich auf ganz eigentümliche Weise das Leben. Er brachte sich jedenfalls infolge geistiger Störung solch wuchtige Hammerschläge auf den Kopf bei, daß ihn sein Bater morgens 3 Uhr entseelt am Stiegenaufgang vorfand.