,s aus keinen Fall glauben, daß es dadurch besser werden

^DieSchwab. Tagwacht" bezeichnet als Gewinner die groben Parteien, die Sozialdemokraten, Kommunisten, das Zentrum und die Nationalsozialisten. Für die Nieder­lage der Mittelparteien dürfte auch maßgebend gewesen sein, daß sie zum Teil nicht zu kämpfen verstanden und daß die aufgeblasene Großmannsucht einzelner Splitter einmal liqui­diert werden mußte. ^

DieSüddeutsche Zeitung" schreibt, daß ßch die Deutschnationale Volkspartei in Württemberg behauptet, baß dagegen wiederum der württ. Bauernbund schmerzliche Ver­luste erlitten habe. Der Fluch der scinerzeitigen Trennung von Hugenberg laste schwer auf dieser Partei und habe sich auch dieses Mal noch weiter ausgewirkt. Die Demokratische Partei habe mit Württemberg vollends ihre letzte Hochburg

verloren. . . ^

Nach demSchwab. Merkur" ist der Grundzug des Wahlergebnisses, in Württemberg wieder eine Verstärkung des Zuges zu den großen Parteien und entsprechend eine weitere Auflösung des in ein halbes Dutzend Gruppen ver­teilten Bürgertums.

DerNS.-Kurier" schreibt, daß aus einem Kampf der Lüge und Verleumdung siegreich der Nationalsozialis­mus hervorgehe. Die wesentliche Aenberung der politischen Struktur seit der Landtagswahl werbe nun auch die Regie­rungsbildung in Württemberg entscheidend beetnslussen und wäre es, daß der Reichskanzler ein gewichtiges Wort mit­reden würde!

Die Nationalsozialisten fordern die Führung im Reich

Aus Stuttgart wird berichtet:

Auf dem Cannstatter Wasen, veranstalteten die National­sozialisten zum Abschluß des Wahlkampfes eine große Kund­gebung. Der weite Platz war von etwa 20 OM Menschen dicht gefüllt. Nach dem Einmarsch der SA. und SS. sprach zunächst der württembergische Spitzenkandidat der National­sozialisten, Neichstagsabgeordneter Dreher-Ulm. Dann er­klärte Neichstagsabgeordneter Gregor St r a ss e r - Mün­chen, daß die Nationalsozialisten nach der Wahl das Recht und die Pflicht haben, den deutschen Staat zu führen, weil sie das Vertrauen des Volkes gewonnen haben. Die bisher geschlossenen Verträge sind für die Nationalsozialisten alle null und nichtig. Unbelastet werden sie daher im September nach Genf gehen können.

Der Kolorado-Käfer droht

Ein gefährlicher Feind unseres Kartosselbaus. 80 Millionen Nachkommen in einem Jahr! Schwierig« Bekämpfung.

Von Ernst H. Stavenhagen.

Die mit Recht beunruhigenden Nachrichten, die kürzlich daS Auftauchen des Kolorado-Käfers zunächst bei Frankfurt am Main, wenige Tage später auch in der Dresdener Gebend meldeten, konnten erfreulicherweise umgehend von amtlicher Seite als falsch hingestellt werden. Danach ist es also weiter­hin gelungen, de» Schädling vom Reichsgebiet fernzuhalten, und es ist nur zu hoffen, daß dem auch weiterhin so bleibt. Die von den zuständigen Stellen getroffenen umfassenden Maßnahmen lassen diese Hoffnung als berechtigt erscheinen. Diefeindliche Front", die vor kurzem bis in die Gegend von Paris vorgedrungen war, ist ja auch noch rund 250 Kilometer von der deutschen Westgrenze entfernt. Und auch wenn aus ihr vereinzelteFernpatrouillen" das Reichsgebiet erreichen sollten, dürften sie schnell vernichtet werden. Haben wir doch bereits einmal, vor etwa einsm halben Jahrhundert, als der Kolorado-Käfer zum ersten Male in Deutschland bei Hamburg auftauchte, seinen Angriff erfolgreich abgeschlagen.

Der Wissenschaft, die diesen Käfer als Leptiontarsa decimileneata bezeichnet, ist er bereits seit mehr als einem Jahrhundert bekannt. Schon 1824 lernte man ihn kennen, doch erst 1865 trat seine Gefährlichkeit zu Tage. Seine eigent­liche Heimat bilden die Abhänge der Felsengebirgc im nord­amerikanischen Staate Kolorado, der ihm auch den Namen gegeben hat. Dort lebte er auf wilden Kartoffelpflanzen, ging aber mit Ausdehnung des Anbaus der Eßkartoffel auf diese über, wobei er als wahrer Feinschmecker ausschließlich die besten Sorten bevorzugte. Der veredelten Kartoffel ist er seither treu geblieben, und mit ihr hat der Käfer sich über die ganze Breite des uordamerikanischen Festlandes aus­gedehnt. Selbst die Fluten des Atlantischen Ozeans vermochten dem Vordringen des Schädlings keinen Widerstand entgegen zu setzen. Schon 1877 wurden einzelne Tiere, Wohl durch amerikanische Kartoffeln eingeschleppt, in der Gegend von Mülhausen festgestellt, dann auch, wie bereits erwähnt, in der Hamburger Gegend. In größeren Mengen breitete er sich aber erst 1922 an der unteren Garonne aus, wo er damals rn einer Breite von 250 Kilometern ins Land vordrang. Seit­dem hat er sich in Frankreich stark vermehrt, wo heute 18 De­partements vollkommen verseucht sind.

Man sieht es dem Kolorado-Käfer äußerlich keineIwegs an, was für ein gefährlicher Geselle in ihm steckt. Die Flügel­decken des einem großen Marienkäfer nichts unähnlichen Tieres sind mit zehn schwarzen Längsstreifen verziert, der Kopf tragt einen dreieckigen schwarzen Fleck. Zehn oder mehr unregelmäßig geformte schwarze Flecken finden sich auch auf dem Halsschrld wie auf der Unterseite des Körpers und an den Beinen. Die dicke Raupe ist hellgelb gefärbt, doch sind das Ende des Halsringes und die Beine schwarz, rer Zeiten ihres, Körpers laufen zwei Reihen schivar-

Ninns s^,^Ee, die in der Gegend des zweiten oder drillen -"'"^schwacher werden oder ganz verschwinden.

der IM Boden überwintert, kriecht, sobald

näbrt lick ^"«?-"^den, an den Pflanzen empor und

äelblö*.-? ^ de en Blattern, au deren Unterseite er seine Icko^n^ -v ^ostrcckteil Eier zu 30 bis 40 Stück ablcgt.

8e scknell^?eöb-?m-^' 22°^" schlüpfen die Raupen aus, 'Z^?Lroßer werden und nach dreimaliger Häutung in den Erdboden krrechen, wo sie sich verpuppen Aus de Puppen kommt bereits nach 10 bis 14 Taam eine zweite

m^LauN« »Ästigen Umstände/ noch

mi Laufe desselben Jahres eine dritte folgen kann Die uw

gemeine Schädlichkeit des Tieres, dessen Weibchen 'etwa 700 übe5 ^siegen, w"s m der zweiten Generation bereits

bedeut 8er dritten gar 70 Millionen Nachkommen

^^r Hand. Dadurch, daß die Käfer die keit "ffonu- Kartofselpflanze abfressen, verlieren diese die Fähig, zubilden " N^usetzen oder die bereits angesetzten weiter aus- Koloradö-Küsev kann mithin in einer vom

aoo-Kafer verseuchten Gegend keine Rede mebr sein.

Blutige Zusammenstöße in Preußen

Aus verschiedenen Gegenden Preußens werden politische Zusammenstöße gemeldet. In N o w a w e s bei Berlin stürzte eine große Zahl von Kommunisten aus einem Lokal auf einen Zug Nationalsozialisten. Zwei Nationalsozialisten wurden schwer verletzt. In Langensalza wurde der Kreisleiter der NSDAP, von Kommunisten überfallen und schwer ver­letzt. In Blankenburg lHarz) wurde bei Zusammen­stößen zwischen Kommunisten, Reichsbanner und National­sozialisten ein Neichsbannerführer tödlich verletzt. Ein wei­terer Rcichsbannermann erhielt einen Steckschuß in den Fuß. In Ha lberstabt gab es bei einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten 4 Schwerverletzte. In Magdeburg-Neustadt wurden bet einem Zusammenstoß drei Reichsbannerleute und drei Nationalsozialisten schwer verletzt. Nationalsozialistische Meldungen aus Ostpreußen berichten von Neberfällen von Kommunisten auf SA.-Män- ner, die schwer verletzt wurden. In Schimsheim bei Wörr­stadt, unweit Worms, wurde ein Sozialdemokrat und ein Führer der Eisernen Front von dem Sohn eines National­sozialisten, mit dem der Sozialdemokrat zusammengeraten war, erschossen.

Me schnelle Verbreitung des Schädlings über große Flächen erscheint bei dieser Fortpflanzungsfähigkeit nicht weiter erstaunlich, selbst wenn die Käfer an und für sich nur recht langsam sich sortbewegen. Man rechnet mit nur zwei bis drei Zentimetern se Tag. Auch die von ihnen im Fluge zurückgelegte Strecke, die je Tag zwischen 50 und 500 Metern liegen dürfte, erscheint noch nicht beträchtlich, während in­dessen starker Wind sie 40 Kilometer und mehr an einem Tage weiter befördert. Man sieht daher auch in den Luft- strömungen einen bedeutungsvollen Faktor für die Ver- breitung der Käfer, eine Annahme, die eine Stütze in der Tatsache findet, daß das von Bordeaux nach Orleans sich erstreckende Hauptverbreitungsgcbiet mit den vorherrschenden Südwestwinden gleich gerichtet ist.

Die Bekämpfung des Kolorado-Käfers erfolgt auf ver- schiedene Weise. In Frankreich, wo man ja über die besten Erfahrungen verfügt, hat man einmal auf einem verseuchten Gebiet von 60 Hektar Größe drei Jahre hindurch im April die aus der Erde kommenden Käser sorgfältig gesammelt. Dabei wurden im ersten Jahre 1400 000, im zweiten 270 000 und im dritten wieder 460 000 Tiere gefangen, womit die Plage zu Ende war. Ein derart umständliches und ent­sprechend teures Verfahren eignet sich natürlich nur für be­grenzte Flächen. Im übrigen arbeitet mau mit Desinfektions­und chemischen Mitteln. Auf kleineren Grundstücken haben sich Petroleum, Benzol und Benzin als vorteilhaft erwiesen, auf größeren verwendet man ein zweiprozentiges Blciarscnat, wovon 800 Liter je Hektar im Mai und 1000 Liter Ende Juli gegeben werden. Die Kosten dieses Verfahrens stellen sich auf rund 50 Mark je Hektar und Jahr.

Aus Stadl und Land

Calw, den 2. August 1932.

Verkehrsunsälle mit tödlichem Ausgang

In der Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag wurde in Althengstett der 59 Jahre alte Schneider Christian Kienzle, von einer Hochzeit in Neuhengstett kommend, auf der Ortsstraßc von einem Auto überfahren. Kienzle wurde iu das Bczirkskrankcnhans Calw gebracht und ist dort am Sonntagabend gestorben. Den Angehörigen des so unver­mutet rasch aus dem Leben Geschiedenen wendet sich allge­meine Teilnahme zu.

In schweres Leid versetzt wurde in Deufringen die Fa­milie Sigel und deren Angehörige. Der 59 Jahre alte pensionierte Förster Sigel, welcher früher in Gechingen wohnte und späterhin eine Dampfsägerei in Deufringen be­trieben hat, wurde in Bebenhausen, wo er mit seinem Mo? torrad auf Geschäftsreisen war, von dem Wagen eines Ber­liner Arztes überfahren. Herr Sigel war sofort tot. Den Hinterbliebenen wendet sich große Anteilnahme zu.

Fricdhosneuba« und -einweihung in Neuhengstett

Willkommene Arbeitgelegenheit und Verdienstmöglichkeit erhielt ein Teil der Bürger Neuhengstetts durch den Bau eines neuen, soeben fertiggestellten Friedhofes. Raummangel auf dem seitherigen Friedhof und dessen ungttnst'ie Lage innerhalb des Dorfes haben diese Neuanlage notwendig gemacht. Als Bauplatz für den neuen Friedhof waren ur­sprünglich drei verschiedene Stellen der Markung vorgeschla­gen, von denen sich der Gcmeinderat für das Gelände beim Ortsausgang nach Calw an der Straße durch den Altheng- stctter Wald entschied, weil hier die bautechnischen Vor­bedingungen zu einer solchen Anlage am günstigsten waren. Der Friedhof ist in neuzeitlichem Stil angelegt. Das Ge- samtflüchenmaß ist mit 92 auf 48 Meter verhältnismäßig groß bemessen für eine Gemeinde mit nur rund 400 Ein­wohnern. Zur Ableitung von etiva auftretendem Grund­wasser ist um den Friedhof nach drei Seiten hin eine Stein­sickerung in das Erdreich eingebaut worden. Die Einfassungs­mauer ist in Beton erstellt und mit einem im Farbton ge­schmackvoll gewählten Rieselverputz versehen. Durch die architektonisch schön gestaltete Eingangspforte betritt man den geräumigen, zweckmäßig eingeteiltcn Jnnenraum des Friedhofes. Zur Verschönerung der Anlage ist Bepflanzung mit Zierbänmen und -sträuchern vorgesehen. Entwurf und Bauplan sind von Architekt Biedcnbach in Calw gefertigt. Zu einer Feier, wie sie in einer Gemeinde wohl selten vor­kommt, versammelte sich die Einwohnerschaft am Vormittag des vergangenen Sonntags, um vom alten Friedhof Ab­schied zu nehmen und den neuen mit einer gemeinsamen Feier seiner Bestimmung zu übergeben. Ein stattlicher Zug beivegtc sich vom Kirchplatz aus unter dem Geläute der Glocken und unter Vorantritt der Kapelle des Musikvereins und des Gesangvereins zunächst dem alten Friedhof zu. Ein Choral der Kapelle eröffnet«: die Feier, und als der Geist­liche das Gebet beendet hatte, hörte man Chorgesang. Hier­auf wurde die Stätte verlassen, die der Gemeinde seit über 200 Jahren als Gottesacker gebient hat. Die nun folgende Eimveihungsfeier auf dem neuen, reich mit Blumen ge­schmückten Friedhof wurde mit einem Chorgcsang des Ge­

sangvereins cingelcitell Nachdem Bürgermeister Charrier eine Ansprache gehalten hatte, folgten Gebet und Predigt des Geistlichen. Zum Schluß spielte die Kapelle Sen wuch­tigen ChoralDie Himmel rühmen", begleitet von feier­lichem Echo aus dem nahen Walde. Ein gemeinsamer Got­tesdienst in der Kirche bildete den Abschluß der ernsten er­hebenden Feier. Fern vom Lärm des Alltags ist nun einsam inmitten von blühenden Wiesen eine neue Ruhestätte für müde Erdenpilger entstanden.

Feldbegehung in Neuhengstett

Zu einem interessanten und lehrreichen Runbgang durch die Feldmarkung hatte am letzten Samstagvormittag Land- wirLschaftslehrcr Pf et sch aus Calw die Neuhcngstetter Landwirte eingeladen. An Hand mannigfacher Beispiele legte Herr Pfetsch in anschaulicher Weise klar, wie nötig es im Interesse einer hohen bzw. höchsten Ertragsausbeute ist, daß der Landwirt die Wachstumsbcdingungen und deren Vor­aussetzungen bei den verschiedenen Feldgewächsen kennen lernt. Besonders eingehend wurde die Frage der richtigen Auswahl der Saatfruchtsorte und der Düngemittel behandelt. Hierzu wurden praktische Vergleiche zwischen Aeckern, wo nach Lage und Bodenbeschaffenheit Saatfrucht und Düngung richtig gewählt und solchen, wo diese Voraussetzungen ganz ober teilweise außer Acht gelassen waren, gezogen. Der Stand der Winterfrucht wurde vom Vortragenden als sehr gut be­zeichnet, dagegen jener der Sommerfrucht als weniger gut. Beanstandet wurde das reichliche Vorkommen von Unkraut, besonders unter dem Getreide: vereinzelt trifft man den so­genannten Brand und die Fußkrankheit beim Weizen, ivas in der Hauptsache darauf zurückzuführen ist, daß di« Saat­frucht vielfach ungeheizt ausgesät wird. Um jedermann Ge­legenheit zum Beizen der Saatfrucht zu geben, ist die An­schaffung eines Beizapparates in Aussicht genommen wor­den, ebenso die Anlegung einer Saatgntversnchsfläche für das nächste Jahr.

Der Einzug der Zehnmarkscheine

Die Silbermünzen, insbesondere die schweren Füufmark- stücke, werden häufig nur ungern genommen, da sie den Zahlungsverkehr erheblicherschweren". Um sie weiter im Verkehr z» halten, zieht man die Zehnmarkscheine zurück. Das Reich kann nämlich das Silbergelb ohne weitere Deckung prägen und ist darauf angewiesen, daß viel Silber- gclü in den Verkehr kommt. Nun hat der Neichsfinanzmini- ster im Anschluß an ein früheres Schreiben über die Ein­behaltung der Zehnmarknoten an Reichsbahn und Reichs­post ein neues Schreiben gerichtet, in dem es heißt:Von verschiedenen Seiten ist mir zu Ohren gekommen, daß an den Schaltern der Post und der Eisenbahn beim Herausgeben von Wechselgeld Zehnmarkscheine ausgczahlt werden. Auf den Vorhalt, es sollten doch keine Zehnmarkscheine, sondern Silbergeld ausgegeben werben, haben die betreffenden Be­amten erklärt, sie hätten kein Silbergeld. Ein derartiges Verhalten ist geeignet, die Bestrebungen der Reichsregierung und der Neichsbank zu vereiteln, das Silbergeld dem Ver­kehr zuzusühren und die Reichsbank von ihren Beständen zu entlasten. Die Zehnmarkscheine müssen unter allen Umstän­den in möglichst großem Umfang aus dem Verkehr gezogen werden. Ich wiederhole daher dringend meine Bitte, die Kassen erneut anzuwcisen, alle eingehenden Zehnmarkscheine einzubehaltcn und unverzüglich an die Neichsbank abzu- licfern."

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Stammheim, 1. Aug. Um einen sicheren Absatz für ihre Milch zu haben, haben sich 160 hiesige Landwirte zur Ein­richtung einer Molkerei vom 1. August an entschlossen. Die seitherigen Milchhändlcr beziehen die Milch nun von der Molkerei.

Nagold, 1. Aug. Die Jubiläumsausstellung des Gewerbe­vereins ist am Samstag mit einem Festakt eröffnet worden. Das geschätzte Ehrenmitglied des Vereins, Fabrikdirektor S a n n w a - Calw, überbrachte hierbei namens der Han­delskammer Calw die herzlichsten Glückwünsche und rühmte den Mut, den der Gewcrbeverein in einer Zeit gezeigt habe, wo alles niedergeschlagen sei. Er erinnerte an die früheren schlechten Zeiten und daran, wie Meister Bismarck die Stände hochgebracht habe. Ein einmütiges Zusammenstehcn ließe auch bei uns wieder bessere Zeiten schaffen.

SCB. Pforzheim, 1. August. Am Samstagabend ereignet« sich in Dietlingen bei Pforzheim bei der Uebung der Freiw. Feuerwehr ein schwerer Unfall. Als der 60jährige Steiger Wilhelm Gundlach die große Steigleiter erstiegen und sich bereits eingehakt hatte, brachen an der eisernen Verstrebung die beiden untersten Nieten. Das Haltegestell gab infolge­dessen sofort nach und die Leiter senkte sich langsam gegen den freien Jnncuraum des Hofes. Als der Steigungswiukel stark über die Hälfte heruntergegangen war, brachen infolge der starken Hebelbelastung die beiden hölzernen Holme eben­falls ab, so baß Gruudlach mit der abgebrochenen Leiter un­gefähr noch 7 Meter frei abstürzte. Seine Verletzungen sind schwer. Er hat mindestens 7 Nippen gebrochen und außerdem zweimal das rechte Schlüsselbein.

Dobel, 1. Aug. Am Samstag mittag gegen 5 Uhr fand der Fahrer eines Lieferwagens den Arbeiter Wilhelm Har­der von Spiclberg bewußtlos an der Biegung zwischen Dobel und Neusatz auf. Harder war mit dem Fahrrad ge­stürzt und hatte große Schürfungen am Kopf und im Gesicht. Der Fahrer nahm Harder mit zum Arzt, der den Verletzten verband.

wp. Herrenberg, 1. Aug. Bei der Wanberarbeitsstättc er­eignete sich ein folgenschwerer Unfall. Einige Herrenberger gingen auf der Straße HerrenbergTübingen spazieren und wurden auf dem Heimweg von dem 28 Jahre alten Hermann Schüfer von Herrenberg, der zu Nab von Reutlingen kam, eingeholt. Plötzlich wurde Schüfer, der sein Rad schob, von einem Motorradfahrer, der ebenfalls Herrenberg zusuhr, an­gefahren und mitgerissen. Beide kamen schwer zu Fall und blieben bewußtlos liegen. Der rasch hinzuge^ufene Arzt stellte bei beiden einen Schädelbruch fest und brachte sic ins