Krankenhaus, wo sie Las Bewußtsein noch nicht wieder er­langten. Die Verletzungen sind anscheinend sehr schwerer Natur.

SCB. Haslach OA. Herrenberg, 1. Aug. Der bei Land­wirt Fritz Lohrer hier beschäftigte 2g Jahre alte Knecht Gott- hilf Wtdmayer von Kuppingen wollte am Samstag auss Feld zum Futterholen. Auf dem Pferd, das er an de» Wagen spannen wollte, ritt er durch den Hof. Plötzlich machte das Pferd anscheinend eine rasche Kehrtwendung und warf den Reiter ab, der Mit dem Kops hart aus den Boden ausschlug. Anfangs schien der Sturz keine besonders schweren Folgen zu haben. Nach einigen Stunden aber trat der Tod infolge der sehr schweren Gehirnerschütterung ein.

SEB. Stuttgart, 1. Aug. Ministerialdirektor Professor Dr. von Ostertag im Innenministerium reist auf Einladung -es Argentinischen Vorbereitenden Ausschusses des Vl. In­ternationalen Kältekongresses als dessen Ehrengast nach Buenos Aires.

SCB. Eßlingen» 1. Aug. Der Polizeibericht meldet: Am Sonntag abend kam es in der Strohstrabe zwischen einem , Nationalsozialisten und drei Retchsbannerleuten zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Nationalsozialist geschlagen wurde. Durch rasches Eingreifen der Polizei wurden wettere Tätlichkeiten verhindert. — Nachts wurde am Gewerkschaftshaus in der Augustinerstrabe die Füllung der Hofraumtüre und die Glastüre am Hauseingang be­schädigt. Hieraus entwickelte sich wieder eine Auseinander­setzung zwischen Nationalsozialisten und Retchsbannerleuten, die jedoch ebenfalls durch rechtzeitiges Eingreifen der Poli­zei beendet wurde.

SCB. Gmünd, 1. Aug. Der Polizeibericht meldet: Am Sonntag nachmittag kam es auf dem Marktplatz wiederholt zu Reibereien zwischen Kommunisten und National­sozialisten, die von der Polizei jeweils ohne Schwierigkeiten beigelegt werden konnten. Gegen 4 Uhr ritz der kommunisti­sche Lanötagsabgeordnete Haag und ein weiterer Ange­höriger seiner Partei ein von SA.-Leuten gehaltenes Wahl- plakat der Nationalsozialisten herunter. Darauf kam es zu einer allgemeinen Keilerei zwischen Angehörigen der beiden genannten Parteien, in deren Verlauf zwei Personen leicht verletzt wurden. Die Haupttäter wurden sofort festgenommen.

Turnen und Sport

Turner-Handball

Die großen Ferien im „Handball" sind nun bald vorüber: Ende August beginnen die Pflichtspiele, zu denen die Hand­ballabteilung des TB. Calw zwei Mannschaften meldete. Der bunten Reihe vvlksturnerischer Wettkämpfe und nach dem Schau- und Werbcturnen folgen jetzt die Spiele, welche sehr interessant zu werden versprechen. Mit dem Training, von Tfd. Regenberg und F. Huber geleitet, wurde be­reits begonnen.

Am letzten Sonntag weilte die 1. Elf in Hohenwart, um das Rück- und zugleich ein Trainingsspiel auszutragen. Wenn auch kein so hohes Resultat wie beim Vorspiel zu- standekam, so konnte Calw doch mit 3:1 Len Sieg verdient für sich sicherstellen. Ein Achtungserfolg gegen den A-Klasse- Meister des Pforzhetmer Bezirks. — Lasten wir einen „Reise­begleiter" seine Eindrücke über das Spiel kurz wiedergeben: Auf dem wirklich schönen und großen Platze, mitten im Wald gelegen, wickelte sich trotz der brütenden Hitze ein flottes Spiel ab. Calw, mit Ersatz, ging gleich forsch ins Zeug, schöne Angriffe auf das gegnerische Tor einleitend. Der Sturm verstand jedoch nicht, die sich ihm bietenden Chancen auSzunützen und unterbot sich in Ueberkombination. Kam ein Ball aufs Tor, so wurde er eine Beute des guten H.

Torhüters. Aber auch auf der anderen Seit« war Calws Schlußmann in bester Form. So verlief die erste Halbzeit torlos. — Die zweite Hälfte brachte ein anderes Bild. War Calw schon vorher leicht überlegen, so konnte der Gegner in der Folgezeit gegen die sich in Schnelligkeit, StellnngSsptel und Ballbehandlung selbst ttberbietenden Calwer nichts mehr ausrichten. Kurz hintereinander fielen die drei Tore, von dem Mittelstürmer, dem RechtSaußen und dem Halbrechten etngesandt. Eine Minute vor dem Schlußpfiff des gut leiten­den Dillweißensteiner Schiedsrichters erzielte Hohenwart das Ehrentor.

Im Untere« Schrvarzwald-Nagold-Turngau wird auch das Schwimmen eifrig gepflegt. So wird am kommenden Sonntag ein Schwimmlehrgang in dem neu­erstellten Schwimmbecken (Freibad) in Deckenpsronn für den oberen Bezirk unter Leitung von Gauschwimmwart Blaich-Neuenbürg abgehalten. Für den Nachmittag ist ein Werbeschwimmen mit Einzel- und Staffelwettkämpfen nebst humoristischen Einlagen vorgesehen. Für die Teilneh­mer, die sich auch am Werbeschwimmen beteiligen, stellt der TB. Deckenpsronn in dankenswerter Weise freie Unter­kunft, evtl, auch Nachtquartiere zur Versiigung. Bei genügen­der Beteiligung wird mit dem Schwimmlehrgang schon Samstag nachmittag begonnen werden.

Fntzballsport

Das am Sonntag zwischen der Fußballabteilung Neu- Isenburg und der l. Calwer Elf ansgetragene Freundschafts­spiel endete überraschend mit 4:0. Den Neu-Jsenbnrgern sagte der Nasenboden nicht zu, da sie Sandboden gewöhnt iv-ren. Die Verstärkung von Calw durch Carl Buhl gab dem Spiel den Ausschlag. Hoffentlich ist der Zeitpunkt nicht allzu fern, an welchem er wieder für seinen alten Verein end­gültig tätig sein wird. Die Calwer Mannschaft hat manches gelernt unter dem Training von Buhl; wenn die Mann­schaft so weiterspielt und sich zusammenfindet, so wirb sie mit bestimmter Aussicht in der nächsten Spielperiode in der Kreisliga mitkämpfen. Der Spielverlauf war kurz: Calw stößt an und kommt sofort gefährlich vor daS gegnerische Tor — die Gelegenheit, ein Tor zu machen, wird zwar verpaßt, doch bleibt der Druck auf das Tor Neu-Isenburgs bestehen. Der Erfolg kann nicht ausbleiben, und vor Halbzeit fallen zwei Tore für Calw. Während des Spiels forderte der Schiedsrichter die Spieler und Zuschauer zum stillen Ge­denken des an einer Fischvergiftung verstorbenen 1. Vors, des Sliöö. Fußball- u. Lcichtath.-VerbanLcs, Oberpostinspek­tor K a r t i n i-Nürnberg, auf, indem er das Spiel zwei Minuten unterbrach. In der 3. Halbzeit verstärkten die Cal- w«r den Zug noch mehr auf das gegnerische Tor und erreich­ten zwei weitere Tore, wovon wiederum eines unhaltbar und in klassischer Form von Buhl eingrsanöt wurde. Trotz aller erdenklichen Mühe glückte den Gästen das Ehrentor nicht.

Die Mannschaft hinterließ einen guten Gesamteinöruck. Die große Reise dürfte beim Spiel sich etwas ausgewirkt haben, dafür hat es der Mannschaft hier sehr gut gefallen, selbst die späte Heimfahrt war noch zu früh für die schön ver­lebten Stunden aufrichtiger Kameradschaft.

Dem Spiel der 1. Mannschaften ging ein Freundschafts­spiel von Calw 3 und der Spöhrerschen Höheren Handels­schule voraus, das mit 3:0 endete. Hätte Catw mehr Energie und Taktik gezeigt, so wäre'das Spiel anders verlaufen. Hier gibt es nur eines zu raten: mehr Trainingl

Die 2. Mannschaft beteiligte sich an den Wettkämpfen in Althengstctt anläßlich der Einweihung -es Sportplatzes dort; sie hat ehrenvoll abgeschnitten, indem sie den Meisterpokal in der B-Klasse gegen starke Gegner gewann. Die Vereins- leitung gratuliert der Mannschaft und dankt ihr für die ehrenvolle Vertretung in Althengstctt.

Die Olympischen Spiele eröffnet

In Los Angeles wurden in Anwesenheit von über 100 00v Zuschauern die 10. Olympischen Spiele feierlich eröffnet. Besonders bejubelt wurde beim Einzug der 50 Nationen Deutschland, besten Sl Mann starke Expedition in ihrer schmucken Kleidung einen tadellosen Eindruck machte. Wenige Stunden nach der Feier begannen die Wettkämpfe, und zwar machten die Gewichtshever den Anfang. — Der Olym- pia-AuSschuß beschloß, das Olympiade 103« in Deutsch, land abzuhalten.

Beim 100-Meter-Lauf wurde -er Neger Tolan in 10,3 Sekunden Sieger vor seinem amerikanischen Land«- mann Metcalse. Dritter wurde F o n a t h - Deutschland.

400-Meter-Hürdenlauf: 1. Tts-au-Jrland 51,8 Sekunden, 2. Harding-Amerika, 3. Taylor-Amerika.

Gewichtheben: 1. Frankreich 0 Punkte, 2. Deutsch, land 5 P., 3. Tschechoslowakei 5 P., 4. Italien 3 P., 5. Oester, reich 3 P.

Die erste Goldene Medaille für Deutschland

Im Gcwichtsheben der Mittelgewichtsklasse gelang dem deutschen Favoriten, dem Münchener Weltrekordler Js- mayr ein großartiger Sieg. Er erreichte im olympischen Dreikamps 345 Kilogramm und gewann damit die Goldene Medaille.

Ei» Deutscher zweiter in -er „Tour de France"

Die diesjährige Radwettfahrt durch Frankreich „Tour de France" fand am Sonntag ihr Ende, lieber 40 000 Zu­schauer hatten sich am Ziel auf der Pariser Prince Park- Bahn eingefunden, um die Fahrer zu empfangen. Erster wurde der Franzose Leducq, der Deutsche Stocppel zweiter.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 1. August. Das Wahlergebnis hat auf die Haltung der Börse keinen Einfluß ausgcübt, da es den Er­wartungen entsprach. Das Geschäft hielt sich in engsten Gren­zen. Sowohl am Aktienmarkt wie am Rcntenmarkt gab es nur geringe Kursveränöcrungen.

LC. Stuttgarter LandeSprodnktcnbörse vom 1. Angust

Weizen 25—2« (25,60-27); Hafer 18-17,50 alt (16—17,60),' Weizenmehl 39,0-40,4 <40,3--10,8); Vrotmchl 31,0-32,4 (32,3 bis 32,8),' Kleie 0,5—9.76 (9,25-9,50).

LC. Berliner Produktenbörse vom 1. Nngnst

Weizen märk. 218—220; Roggen märk. 158—160; Fntter- und Jnbustriegerste 159—171; Hafer märk. 164—169; Weizen­mehl 28,75—33,16; Noggenmchl 23,50—25,75; Weizenkleie 11,60 bis 11,80; Noggenkleie 10,25—10,50; Viktoriaerbsen 17—23; kleine Speiseerbsen 21—24; Futtcrerbsen 14—17,50; Pelusch­ken 11—18; Ackerbohncn 15—17; Wicken 17—19; Lupinen, blaue 11—12; dto. gelbe 16—17; Leinkuchen 10,20-10.40; Erd- nußkuchen 11,20—11,80; Erbnußkuchenmehl 11,40—11,50; Trok- kenschnltzel »—«,60; Extrahiertes Sojabohnenschrot 10,30 bis 10,40 ab Hamburg; dto. ab Stettin 11,20. Allg. Tendenz: schwächer.

Viehpreise

Ravensburg: Anstellrinder 70—240, trächtige Kühe 250 bis 380, Milchkühe 180-340, Kalbeln 200—380 -6. — Welz- heim: Farren 150-250, Ochsen 800—420, Stiere 100—220, Rinder 80—250, Kühe 100-360, Aalbeln 280—320

*

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da kür jene noch di« log. wirtschaftlichen Vcrkekrskosten in Zuschlag kommen Die Tchristitg.

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Vorführung kostsnlos unci unverbindlich cturok unssrün Ssrirks-Vsrtrstsr

hliltwooh, 3. August 1932, abends 8'/, —12'/, Ihr

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Althengstett, den 1. August 1032.

Todes-Anzeige

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vater, Bruder, Großvater, Schwager und Onkel

Christian Kienzle

Schneidermeister

uns durch einen Unglückssall jäh entrissen wurde.

Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen. Beerdigung Mittwoch mittag 2 Uhr.

Deufringen, den 1. August 1932. OA. Böblingen

Todesanzeige

Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Bater

Christian Siegel

uns heute Bormittag durch «inen Unglücks- sali plötzlich entrissen wurde.

In tiefer Trauer:

Frau Marie Siegel mit Kindern Sägewerk Deufringen

Beerdigung Mittwoch, den 3. August, nach­mittags '/.3 Uhr in Sürtringe«.

K/I s i n

8 ai 8 oir- 8 L?r!uK -Verlcauk

dauert nur noelrlrisä.

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