iwirtschaft
zeigte heute eine Auch am Nenten-
18. Juli
177-179/ Futter. 184—169/ Wei- Prozent 35—37/ r—10,80/ Viktoria, tttererbsen 15—19/ Sicken 18—18/ Lu- -16,69/ Leinkuchen Trönußkuchenmehl rhierteS Sojaboh- ab Stettin 11,20
rkte des Jahres. Anzahl von Lanb- berreichlichen und hörte man jedoch mg. Immer wie- Landmann heute nachteilig für die irinnert man sich !>en regen Güter- digenber wie auf dem Vieh- und ltarktverlaus gibt
hiveinemarkt efiihrt. Darunter >e, 42 Kalbinnen, Hsen 620—809 00 Kalbinnen idel war ziemlich
40 Stück Läufer urden für Läufer ' Der Handel
ene Fabrikation Weingiinmg
isd.
IS
Pss-
Neue (gelbe)
Kartoffeln
M 38 Pfg.
Zlvievela
's».
10
Pfg-
Eliick
^und 2
Pfg.
TlNlUe«
und« Früchte ;fd.28Pfg. Neue
«ijeihmW
tii» 10 Psü, Alles zum
inmachen:
tzristallzurker Grietzzuiker Linmachhilse ergament und Cellophan ote «nd weiße Gelatine „Opekta" s Geliermittel
Allsek-
Irainimei«
Feinstes
Tafelöl
unseren Einheits- flaschen
I,! 8 . 80 «,
WerMer-
Kirschen
psü 23 Pig.
Erscheinungsweise: rüglich mit tiurnqhme der Sonn- uncl Festtage
Knzeigenprrir:
a) im Anzeigenteil: äie 3eiIe20SoI<lpfennige
b) im keklameteil: äie 3eile65Soläpfennigs
stuf Sammelanzeigen kommen SO»/« Zuschlag
Für Platzvorschriften kann keine Gewähr übernommen weräen
Srrichkstanä ftir bUä« r«U» ist calw
Amts- unä Anzeigeblatt für äen Oberamtsbezirk Oalw
Bezugspreis:
In äerStaätSSSoläpfennig« wöchentlich mit Drägerlohn Post-Bezugspreis 35 Solck- psennige ohne Bestellgelä
Schluß äer Anzeigenannahme S Uhr vormittags
In §Lllen höherer Sewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung äer Seitung oiier aus Nachzahlung ck« Sezugspreise»
Fernsprecher Nr. 9
verantwort!. Schristleitung: Frieärich Hans Scheele Druck unä Verlag äer 51. Oelschläger'schen Suchckruckeret
Nr. 163
Freitag, den 15. 3uli 1932
Jahrgang 105
Der Wortlaut der Lausanner Sonderabkommen
England und Frankreich behalten sich die Rückkehr zur Rechtsgrundlage
des Joung-Plans vor
TU. Paris, 16. Juli. Das französische Außenministerium veröffentlichte am Donnerstag mittag den Wortlaut des Vertrauens-Abkommens, das in Lausanne zwischen Frankreich, England und Italien getroffen wurde. Das Abkommen lautet folgendermaßen:
Die Lausanner Abkommen treten erst nach der in diesen Abkommen vorgesehenen Ratifizierung endgültig in Kraft. Was die Gläubigermächte anlangt, in deren Namen dieses Schriftstück paraphiert ist, so wird die Ratifizierung nicht eher stattfinden, bis zwischen ihnen und ihren eigenen Gläubigern eine befriedigende Lösung erzielt worben ist. Sie haben alle Freiheit, ihre Haltung vor ihren Parlamenten darzulegen. Im Wortlaut des Abkommens mit Deutschland wird dagegen nicht auf dieses Uebereinkommen hingewiesen werden. Wenn in der Folge eine befriedigende Lösung der eigenen Schulden erreicht worden ist, werden die Unterzeichneten Gläubigermächte die Ratifizierung vornehmen, womit das Abkommen mit Deutschland Rechtskraft erhält. In dem Falle, in dem eine Regelung der Schulden nicht erzielt werden kann, wird das Abkommen mit Deutschland nicht ratifiziert werden. Dadurch würde eine neue Lage entstehen, und die interessierten Negierungen würden sich darüber einigen, was zu geschehen hat. In diesem Falle wird die Rechtslage aller interessierten Mächte wieder die werden, die vor dem Hoover-Morato- rium bestanden hat.
Dem Lausanner „Gentleman Agreement" ist ein Begleitbrief des englischen Schatzkanzlers Chamberlain an den französischen Finanzminister Gcrmain Martin beigesügt, in dem es heißt: „Im Falle der Nichtratifizierung des Laulan, «dkommens würde die Rechtslage aller beteiligten Regierungen zueinander wieder die sein, die nach den Bestimmungen des Haager Abkommens vom 20. Januar 1930 und des Wax-debth-Funding-Abkommens bestand. In diesem Fall würden die britische und die französische Regierung gemeinsam den dann geschaffenen Tatsachenbestand zu prüfen haben."
Der Wortlaut dieses Abkommens und des Chamberlain- Briefes lassen keinen Zweifel darüber, daß bei einem Scheitern der Ratifizierung des Lausanner Vertrages die Alliierten zu den Rechtsgrundlagen des Haager Abkommens, also des Aoung-Planes, zurückkehrcn werden.
In Kreisen der R e i ch s r eü i e r u n g hat das heute veröffentlichte „Gentleman Agreement" der Lausanner Gläubigermächte nicht überrascht/ obwohl die deutsche Abordnung in Lausanne über einen Abschluß dieses Abkommens nicht in Kenntnis gesetzt worden war, hatte sie sich doch darauf beschränkt, zu verhindern, daß ein in diesem Abkommen gemachter Ratifizicrungsvorbehalt in das Lausanner Bertragswerk ausgenommen wurde. Demzufolge stellt das Gentleman Agreement eine einseitige Handlung der an der Trtbutsraae interessierten Mächte dar, die für Deutschland auch nicht bindend sein kann, sondern alleinige Angelegenheit der Gläubigermächte ist. Wenn das Lausanner Vertragswert nicht ratifiziert werden sollte, hat der Präsident der Lausanner Konferenz, Macdonald, tatsächlich mehrmals sowohl in Lausanne, wie auch im englischen Unterhaus betont, dann wird es eine neue Konferenz geben! Aufgabe dieser neuen Konferenz würde eS bann zunächst sein, sich zu überlegen, wie das bann eingetretene Vakuum des Lausanner Vertragswerkes mit etwaigen neuen Abmachungen auSznfttllen wäre. Bezüglich des englisch-französischen
Vertragsabkommens, dem betzutreten auch Deutschland aufgefordert wurde, hält man sich in Kreisen der Regierung angesichts der durchaus verschiedenen Auslegungen in Paris einerseits und in London andererseits noch sehr zurück. Man betont, daß auf jede« Fall keinerlei Behinderungen der deutschen Handlungsfreiheit in Frage kommen könnten.
Der englisch-französische Freundschaslspakt
Deutschland amtlich zum Beitritt anfgesordert Der Text des am Mittwoch im Unterhaus vekanntge- gebene« englisch-französische« Abkommens ist nunmehr dem deutschen Geschäftsträger in London übermittelt worden mit der Bitte der englischem Regierung, dem Abkommen beizutrcten.
Entgegen einer Meldung des Pariser Korrespondenten der „Times", daß der Wortlaut des englisch-französischen Konsultativpaktes den Vereinigten Staaten von Amerika mitgeteilt worden sei, wird von zuständiger englischer Seite erklärt, daß das Abkommen ein rein europäisches sei und daß infolgedessen.für eine amtliche Unterrichtung Amerikas kein Grund vorliege. Weiter wird von amtlicher englischer Stelle unter Berufung auf die Aeußerungen Macdonalds erklärt. Saß durch den Pakt die Handlungsfreiheit Englands in den Kriegsschuldenverhandlungen mit Amerika in keiner Weise eingeschränkt sei. Von einer europäischen Einheitsfront gegenüber Amerika könne der ganzen Natur der Abmachungen nach keine Rede sein. Mit diesen amtlichen Erklärungen würde, so wird betont, Amtlich die in Deutschland bestehende mißverständliche mnaßung über das Ltonsnttativabkommen Le,eUigl j„.u, ,v daß dem Beitritt Deutschlands nichts mehr im Wege stände. Eine Einschränkung der deutschen Handlungsfreiheit in der Abrüstung sei mit diesem Pakt nicht beabsichtigt, sondern im Gegenteil dürfte Deutschland neue Gelegenheit haben, seine verschiedenen Revisionswünsche vor einem neuen Gremium zwangslos vortragen zu können.
Italien «nd Belgien stimmen grundsätzlich dem Konsultativpakt
Londoner amtlichen Meldungen zufolge haben der italienische und der belgische Geschäftsträger am Donnerstag dem Foreign Office die grundsätzliche Zustimmung ihrer Regierungen zum Konsultattvpakt mitgeteilt. Der italienische Geschäftsträger unterrichtete die englische Regierung davon, daß di« italienische Regierung ihre volle uebereinstim- mung mit den Gedanken, wie sie in der Erklärung vom 13. Juli hinsichtlich der europäischen Zusammenarbeit Large- legt sind, ausgeörückt hat und daß sie sich freue, ihre Zustimmung zu der Art der vorgeschlagenen Behandlung der europäischen Fragen zu geben. Belgien ist debs Sonderabkommen mit England und Frankreich bereits beigetreten.
Die Haltung Amerikas
Präsident Hoover: Die amerikanische Schuldenpolitik bleibt von den europäischen Sonderabmachnngen ««berührt Präsident Hoover hat an den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Senator Borah, einen Brief gerichtet, in dem er erklärt, daß die Politik der Vereinigten Staaten in der Frage der europäischen Schulden weder durch das Gentleman-Abkommen noch durch die Entente cordiale berührt werde.
Die Besprechungen in Neudeck
TU. Berlin, 15. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: „Reichspräsident von Hinbenburg empfing gestern den Reichskanzler von Papen zum Bericht über die Lausanner Verhandlungen. Nach Entgegennahme des Vortrag? sprach der Reichspräsident dem Reichskanzler seinen Dank für die in Lausanne geleistete Arbeit aus und bat, diesen Dank auch den anderen Mitgliedern der Abordnung zu übermitteln. Hieran schloß sich ein gemeinsamer Vortrag des Reichskanzlers und des Neichsministers des Innern über innerpolitische Fragen."
Reichsinnenminister von Gayl trifft am Freitag früh von Neudeck kommend wieder in Berlin ein. Der Kanzler wird erst am Samstag in Berlin zurttckerwartet. Uever den Ausgang der Besprechung mit dem Reichspräsidenten hinsichtlich der inncrpolitischen Fragen verlautet vorläufig noch nichts.
Die Sozialdemokraten protestieren
Otto Wels und Rudolf Breitscheid sandten nachstehendes Telegramm an den Reichspräsidenten von Hin- «enburg nach Neuöeck: „Die Unterzeichneten, Vorsitzender
der Sozialdem. Partei Deutschlands und Vorsitzender der bisherigen sozialdem. Reichstagsfraktion, erheben schärfsten Protest gegen die Politik der Reichsregierung, die innerhalb von 6 Wochen, nicht zuletzt durch die Aufhebung des SA.-Verbotes und die Freigabe ihrer Uniformen, bürgerkrtegsähnliche Zustände in ganz Deutschland ausgelöst hat. Die täglich wachsende Zahl von Toten und Schwerverletzten stellt die furchtbarste Anklage gegen eine Politik dar, die bestimmt wird durch offenkundige Bilanz des neuen Kurses der verfassungsfeindlichen NSDAP. Die öwöchige Bilanz des neuen Kurses ist gekennzeichnet durch eine Herabsetzung -er Existenzberechtigung für Millionen unter die Hungergrenze, durch eine Verwilderung der politischen Sitten, die vor dem Leben der eigenen Volksgenossen «nd vor der Ehre wehrloser Frauen nicht Halt macht, durch eine Erschütterung der Reichseinheit und jeder Staatsautorität, wie sie selbst in den schlimmsten Nachkriegsjahren nicht in Erscheinung getreten ist. Das sind die Folgen einer fortgesetzten Begünstigung verfassungsfeindlicher Kräfte, während die Bemühungen verfassungstreuer Länderregierungen, Ordnung und Ruhe aus»
Tages-Spiegel
Vom französischen Anbemministerium ist das Sonderabkomme» zwischen Frankreich, England «nd Italien veröffentlicht worden, nach welchem die Lausanner Abkomme« erst nach einer befriedigende« Regelung der Kriegsschulden dieser Staaten ratifiziert werden.
*
Ans dem Wortlaut des Sonderabkommens geht klar hervor, daß England «nd Frankreich sich im Fall eines Scheiterns die Rückkehr zur Rechtsgrundlage -es Nonngplans Vorbehalten haben.
Deutschland ist nunmehr offiziell anfgefordert worden, dem englisch-französischen Freundschaslspakt beizntreten. Italien «nd Belgien haben ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt.
*
Reichspräsident von Hindenvnrg hat dem Reichskanzler von Pape« seinen Dank für die in Lansanne geleistete Arbeit ausgesprochen.
*
In Königsberg wurde der 15. Deutsche Stnbententag mit einem riesigen Fackelzng «nd einer Kundgebung für die Verbundenheit Ostpreußens mit dem Reich erössnct.
rechtzuerhalten, durch Maßnahmen der Reichsregierung durchkreuzt werden. Die Fortsetzung des bisherigen Kurses beschwört unabsehbare Gefahren für Reich und Volk herauf. Wir ermahnen vor aller Welt in letzter Stunde zu grundsätzlicher Umkehr."
Zusammenstoß in Düsseldorf.
Die Polizeipressestelle Düsseldorf teilt mit: In der Nacht zum Donnerstag kam es auf der Hansa-Allee zu einer Ansammlung von Nationalsozialisten und Kommunisten. Nach » - - io^-v«r^Ber!-7's Tt-luen ge
worfen wurde, fielen mehrere Schüsse, von Lenen einer den 23jährigen Peter Sonnen tödlich verletzte. Der Erschossene stk Mitglied der KPD.
Die Arbeitsdienstverordnung vor dem Reichsrat
Berlin, 16. Juli. Die am Mittwoch vom Reichskabinett verabschiedete Verordnung über Len freiwilligen Arbeitsdienst ist den Ländern zur Stellungnahme zngegangen. Am Samstag wird der Reichsrat die Verordnung zur Kenntnis nehmen. Der Reichsarveitsminister will am Samstag abend im Rundfunk in der Stunde des Reiches Wer Sie Verordnung sprechen. Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt, daß der Arbeitsdienst nicht nur die Unterstützungsempfänger umfassen, sondern allen arbeitswilligen jungen Leuten Gelegenheit geben solle, Arbeit zu leisten und sich geistig und körperlich zu ertüchtigen. Es könne nunmehr ein« wesentlich größere Menge von Menschen beschäftigt werden als bisher im freiwilligen Arbeitsdienst. Im Februar dieses Jahres seien im freiwilligen Arbeits- denst 69 900 Personen, Ende April nur noch 38 909 beschäftigt gewesen. Die Beschäftigung eines Mannes im freiwilligen Arbeitsdienst koste etwa 2 Mark am Tage. Bis Ende des Haushaltsjahres würde dies für 199999 Mann rund 59 Millionen ausmachen. Bisher stünden ftir den freiwilligen Arbeitsdienst 56 Millionen zur Verfügung. Es bestehe jedoch die Aussicht, daß auch noch für dieses Haushaltsjahr größere Summen für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden können. Träger der Arbeit könnten all« Vereinigungen sein, die Gruppen von Arbeitsdienstwilligen umfassen, also auch politische Vereinigungen. Die Arbeiten müßten stets gemeinnützig sein. Es handle sich bei der Mittwoch verabschiedeten Verordnung nicht um eine abschließende Regelung, sondern es ist noch eine ausführliche Durchführungsverordnung zu erwarten.
Artillerieschulschiff „Bremse" in Dienst gestellt
TU. Wilhelmshaven, 16. Juli. Am Donnerstag vormittag wurde das neue Artillerieschulschisf „Bremse" in der üblichen militärischen Form in Dienst gestellt. Die neue bremse" ist ein Schiff von 103ch Meter Länge, einer Breite von 9,5 und einem Tiefgang von 2,85 Meter. Die Wasserverdrängung ist ohne Brennstoff 1250 Tonen. Bei fast der gleichen Tonnage wie das Vermessungsschiff „Meteor" hat die „Bremse" die Größe der kleinen Kreuzer der „Amazone"- Flotte. Angetrieben wird das Schiff Lurch Oelmotoren, die eine Kraft von 25 909 PS entwickeln und dem Schiff eine Geschwindigkeit von 27 Seemeilen geben. Die Armierung richtet sich nach Len Bedürfnissen der praktischen Versuche. Sie wird jeweils den Beständen der Flotte entnommen. Die „Bremse" hat 2 Vorgängerinnen gleichen Namens, ein Pan- -erkanonenboot und einen Minenkrenzer.