Der Rechtskurs der Volkspartei
Auch Dr. Cremer geht
— Berlin, 6. Juli. Dr. Creme r, der Et-atsachverständige der Deutschen Bolkspartei im Reichstag, ist, nach manchen anderen nunmehr auch aus der Partei ausgeschieden. Ueüer die Gründe seines Schrittes äußert er sich in einem Brief an den Generalsekretär der Deutschen Volkspartei wie folgt:
„Das am 2. Juli 1932 mit Herrn Hugenberg geschlossene Wahlbündnis bedeutet nach seinem Inhalt, seinen Begleitumständen und seinen notwendigen Folgewirkungen den endgültigen Abmarsch der volksparteilichen Organisation in das Lager der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Reaktion und damit eine Verleugnung der geistigen Haltung, welcher der nationale Liberalismus bis zum Tode Dr. Stresemanns seine Bedeutung für Volk und Vaterland verdankte. Durch den Rechtsabumrsch der volksparteilichen Organisation ist der Raum der politischen Mitte freigeworden... Neben dem Zentrum in seiner historischen und weltanschaulich bedingten Beschränkung auf Len katholischen Teil des deutschen Volkes muß eine ebenso geschlossene Partei des politischen und sozialen Ausgleichs und Fortschrittes in der deutschen Mitte stehen, welche dem übrigen Teil des deutschen Volkes eine gemeinsame politische Heimat gibt. Sie wird kommen, weil sie kommen muß."
Weihe des deutschen Kolonialehrenmals
Das dem Gedächtnis der in den Kolonialkämpfen ge- firllenen deutschen Helden gewidmete Kolonial-Ehrenmal, das in Bremen seinen Platz gefunden hat und das die Gestalt eines über einer Prypta errichteten 10 Meter hohen Elefanten darstellt, wurde gestern im Beisein der Reichs-, Staats- und konfessionellen Behörden, sowie der Vertreter der vaterländischen Verbände, des Stahlhelms, der Kolontal- unb Martnevereine usw. feierlich eingeweiht. Bet der Feier wurde folgende Kundgebung des Reichspräsidenten verlesen:
„Am heutigen Tage, an dem in Bremen das deutsche Kolonialehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Kolonialkrieger eingeweiht wird, neige ich mich in Ehrfurcht vor dem Andenken unserer deutschen Krieger, die im Weltkriege in den deutschen Schutzgebieten auf verzweifelten Posten kämpften und ihre Treue zum Vaterland mit dem Tode besiegelt haben. Möge auch ihr Beispiel uns stets eine Mahnung sein, den Geist, der Deutschland in seinem großen Ver- teidigungskampfe für Ehre und Leben beseelt hat, auch in Zukunft wachzuhalten. Allen Teilnehmern an der Feier, der ich einen guten Verlauf wünsche, sende ich herzliche Grüße und den Ausdruck treuen Gedenkens.
Hoover an Deutschland
Festigung der bestehenden Frenndschaftsbande — Renyork, 6. Juli. Zu -er Botschaft Hindenburgs an den Präsidenten der Vereinigten Staaten anläßlich des amerikanischen Unabhängigkeitstages hat Präsident Hoover eine Erklärung abgegeben, in der er der Hoffnung Ausdruck verleiht, daß der von ihm der Welt unterbreitete Abrüstungs- Vorschlag allgemein Annahme finden und den Weg für eine wahre Befriedung ebnen möge. „Ich hege die Hoffnung", betont Präsident Hoover in dieser Erklärung weiter, „daß die zwischen dem deutschen und amerikanischen Volk bestehenden Freundschaftsbande in Zukunft sich noch enger gestalten werden." _
Politische Kurzmeldungen
Entsprechend der steuerlichen Belastung des deutschen Volkes ist auch der Beamtenapparat der Reichsfinanzbehörden trotz aller Einsparungs- und Abbaumaßnahmen noch außerordentlich umfangreich. Aus dem Haushalt des Finanzministeriums für 1932 geht hervor, daß die Personalrufwendungen für Beamte, Angestellte, Arbeiter, Sachverständige usw. die Höhe von insgesamt 325 Millionen Reichs
mark erreiche», obwohl -aS schon gegenüber dem Vorjahr eine Ausgabenvcrringerung um 40 Millionen bedeutet. — Dieser Tage hat im Reichsfinanzministerium eine Besprechung Ser Arbeitgeber und Arbeitnehmer stattgefunöen, um die Möglichkeit einer Abänderung Ser jetzt üblichen Steuerkarte und der Einführung eines Steuerbuches zu erörtern. Die Hamburgtsche« Finanzämter haben bereits versuchsweise dieses Steuerbuch eingeführt. — Die Sozialdemokratische Partei hat halboffiziell erklären lassen, daß eine Listenvcr- bindung mit der KPD. keinen Zweck habe, da die KPD. gegenüber der Sozialdemokratie keine ehrliche Politik treibe und eine Listenverbinöung zweier großer Parteien nutzlos sei. Auch die Kommunisten lassen erklären, daß eine Listenverbindung mit den Sozialdemokraten für sie ohne praktische Bedeutung sei. — In einer großen Kundgebung in der Elberfelber Stadthalle sagte Reichskanzler a. D. Dr. Brüning, mit Klarheit müsse festgestellt werden, daß diesmal die Rechte für alles was von Lausanne komme, die Verantwortung zu tragen habe. Im Hinblick auf die kommende große Mehrheit der Sozialisten aller Schattierungen im Reichstag, die als Nationalsozialisten, Sozialisten und Kommunisten mindestens in der Theorie in vielen Dingen verbunden seien, müsse man sich darüber klar werden, baß selbst eine nur öprozentige Verwirklichung der Forderungen einer solchen sozialistischen Mehrheit sowohl der Wirtschaft wie j dem Mittelstand den schwersten Stoß versetzen würde. — Auch die Schweiz rüstet auf. Der Ständerat in Bern hat einen Betrag von 18,5 Millionen Franken für die Beschaffung von Kriegsmaterial bewilligt. Von dieser Summe sollen auch Gasmasken für 1,3 Millionen Franken angeschafft werden. — In Warschau fand die Haupttagung des polnischen Schutzverbanöes statt. Die Versammlung nahm eine scharfe Entschließung gegen Deutschland und das angeblich feindselige Verhalten Danzigs an. Man forderte darin die rücksichtslose Aufrechterhaltung der Bestimmungen der Friebens- verträge über die Grenzziehung. Eine Verletzung der Verträge würde Polen aller Verpflichtungen entledigen und es zwingen, die noch verbliebenen Reste polnischer Erde von der „Fremdherrschaft" zu befreien. — Die anrerikanischen Kriegsveteranen, deren Forderung auf Vollauszahlung ihrer Versicherungspolicen vom Kongreß nicht bewilligt wurden, sind entschlossen, mit allen erdenklichen Mitteln die Erfüllung ihrer Forderung von der Regierung zu erzwingen. Sie weigern sich, Washington zu verlassen.
Kleine politische Nachrichten
Um die Einberufung des Ueberwachnngsausschusses des Reichstags. Namens der bisherigen sozialdemokratischen Reichstagsmitglieber hat jetzt der bisherige Abgeordnete Dr. Hertz den Reichstagspräsidenten in einem Schreiben gebeten, die nötigen Schritte zum Zusammentritt des Ueber- wachungsausschusses des Reichstags einzuleiten, nachdem dessen Vorsitzender, Abg. Straffer (Nat.-Soz.), die Einberufung bisher nicht veranlaßt hat.
Besuch des Reichsaußenministers beim Schmelzer BundeS-
rat. Neichsaußenminister von Neurath hat am Mittwoch tu Begleitung des deutschen Gesandten in Bern, Dr. Müller, dem Schweizerischen Bundesrat einen inoffiziellen Besuch abgestattet. Die Herren wurden im Bundeshaus vom Bun- desprästdenten empfangen, der sich mit ihnen über die gegenseitigen wirtschaftlichen und politischen Beziehungen besprach.
Der Völkerbund lädt die Türkei zum Beitritt ein. Die außerordentliche Völkerbundsversammlung beriet gestern die Frage der Einladung der Türkei. 16 Redner, darunter die Vertreter der Großmächte sowie Oesterreichs, Ungarns, Bulgariens, Australiens, Irlands, Polens, Portugals und anderer begrüßten den Vorschlag, die Türkei einzuladen unerklärten, ihn ohne Einschränkung zu unterstützen.
Der Weltreich-Jndustrieverband sitr Kündigung von Handelsverträge«. Der Weltreich-Jndustrieverband hat den englischen Vertretern für die Weltreich-Konferenz in Otvwa eine Denkschrift übersandt, in der es u. a. heißt: Es ist drin
gend wichtig, daß unsere Vertreter auf der Otawaer Konferenz sich energisch für eine allgemeine Vereinbarung dahingehend einsetzen, daß alle Handelsverträge uni EslSndi- schen ^Staaten zu kündigen sind, Seren gegenwärttgvs Arbeiten der Ausdehnung des Weltreich-Handels abträglich ist."
Uschida japanischer Außenminister. In Tokio wurde Gras Uschiüa, Ser zuletzt Präsident der süümaudschurischen Eisenbahn war, zum japanischen Außennrinister ernannt.
Arbeitslosenansschreitnnge« in Chicago. Im Stadtteil Kensington stürmten 500 Arbeitslose mit ihren Familien eine städtische Lebensmittelniederlage, warfen die Fenster mit Ziegelsteinen ein und plünderten die Niederlage vollständig aus. Sie riefen: „Wir wollen Fleisch und Brot". 5 Polizeiabteilungen trieben die Menge gewaltsam auseinander.
Aus den Parteien
Landesversammlnng der Bolksrechtpaxtet
Die Volksrechtpartei hielt dieser Tage in Stuttgart eine außerordentliche Landesversammlung ab, die sich vor allem mit der bevorstehenden ReichstagSivaU beschäftigte. Der Landesvorsitzende, Oberschuirat Bauser, berichtete über die Beschlüsse der Würzburger Reichstagung und über die Verhandlungen zum Zweck einer geeigneten Listcnver- bindung zur Sicherung -er Neststimmen. Die Versammlung erklärte sich einmütig für Aufstellung eigener Kreiswahlvor- schlä'ge und ermächtigte den Vorsitzenden, das günstigste Wahlabkommen abzuschließen. Das wird in den nächsten Tagen geschehen. Als Spitzenkandidat für Württemberg wurde einmütig Oberschulrat Bauser ausgestellt, der auch im Reich an erster Stelle vorgeschlagen ist.
Gründung eines Weltsparerbundes. In der Zeit vom 16. bis 21. Juni fand in Genf die erste Tagung der „Internationalen Liga zum Schutz des Sparkapitals und Privateigentums" statt. Bereits seit dem Jahre 1927 bestand ein«, lose Organisation in Form eines Internationalen Komitees. Nunmehr ist in Genf durch die Beschlüsse der dort versammelten Vertreter der Sparerorganisationen Deutschlands, Frankreichs, Hollands, der Schweiz und Oesterreich in Ueber- einstimmung mit gleichgerichteten Verbänden in England, Belgien, Tschechoslowakei die endgültige Gründung eines Weltsparerbundes erfolgt, der sich den Schutz der Sparer und des Privateigentums überhaupt zur Aufgabe gestellt hat. Deutschland ist darin u. a. durch Oberschulrat Bauser vertreten. _
Räuberunwesen in der Umgegend von Insterburg
TU. Insterburg, 6. Juli. Die Gegend von Groß- Schunkern bei Insterburg ist in der letzten Zeit wiederholt von Räuberbanden heimgesucht worden. So wurde in der Nacht zum Mittwoch der Besitzer Barscheis auf dem Hof seines Gehöfts überfallen. Aus dem Hinterhalt wurden auf Barscheis mehrere Schüsse abgegeben, von denen drei ihn in den Oberschenkel trafen. Trotz seiner schweren Verlet- Kungen feuerte der Ueberfullene ebenfalls und eK entwickelte sich ein regelrechtes Feuergefcchi. Schließlich'Aigen sich die Banditen zurück. Die sofort herbeigerufenen Landjäger konnten bisher der Verbrecher nicht habhaft werden.
Vor längerer Zeit erhielt ein anderer Besitzer namens Perkuhl einen Brief, in dem er aufgefordert wurde, in einer der nächsten Nächte 1000 bis 1500 ^ bereit zu halten, andernfalls er erschossen würbe. Die davon benachrichtigte Landjägerei ließ das Gehöft daraufhin wochenlang überwachen. Als sich Sic Banditen einen Monat hindurch nicht meldeten, hob man die Ueberwachung auf. Kaum aber fehlte der Polizeischutz, als die Räuber das Gehöft, das sich nur einige 100 Meter von dem des Barscheis entfernt befindet, überfielen und bei Perkuhl in die Wohnung eindrangen. Mit vorgehaltenem Revolver zwangen sie den Besitzer, ihnen de» verlangten Betrag auszuhändigen. Die Suche nach ihnen war auch biesesmal ergebnislos.
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Original-Roman von brtts Ritriei-dlainr
Oopxrigdt Verlag „kieuss l^deu" 40 La^r. Omain. Odd. klaebclrualr verboten
„Es steht nicht schlimm mit mir, wenn ich die Aktien der Soeiete internationale glücklich los geworden bin. Sie bilden gegenwärtig meine ganzen Aktiva und repräsentieren ein bedeutendes Vermögen!"
„Aber warum hast du so viel auf eine Karte gesetzt?" fragte Helene mit verhaltenem Atem.
„Weil das Papier seiner Zeit durch mich auf den hiesigen Effettenmarkt gebracht wurde, mußte ich mich selbst darin stark engagieren! Doch das sind Dinge, die Du nicht verstehst!"
„Allerdings verstehe ich nicht, warum du nach stattgefundenem Deäauf spurlos verschwinden mußt!"
^Warum wir verschwinden müssen, willst du wohl sagen!" erwiderte der Mann vorwurfsvoll.
„Also gut — warum wir verschwinden müssen —"
„Weil erstens jeder Käufer den Kauf der Aktien rückgängig zu machen sucht und mir einen Prozeß an den Hals hängt, sobald.es ruchbar wird, daß die Aktien schon zur Zeit des Verkaufes wertlos gewesen sind. Und wertlos sind sie heute schon — das weiß ich aus guter Quelle! Die Direktion der Gesellschaft versteht es nur, den Zusammenbruch hinauszuschieben, um so lange wie möglich die Schafe zu scheren und für den eigenen Säckel noch etwas herauszuschlagenl Darin sind die Franzosen Meister! Zweitens aber bin ich, der die Papiere hier an der Börse emgesührt hat, für alle Zeiten unmöglich! Begreifst du nun, daß uns nichts Anderes übrig bleibt, als den Staub von den Füßen zu schütteln? Und stehst du zu mir, Helene — verlassest du mich nicht? In Paris, wohin wir uns wenden, soll ein neues Leben für uns beginnen! Alles, was dein Herz begehrt, soll dir zu Ge- bote stehen! Auf Händen will ich dich tragen, will dir den leisesten Wunsch an'den Augen ablesen — nur verlaß mich nickt!"
Wie ein entfesselter Strom war die Rede von seinen Lippen geflossen. Die Rechte der schweigend auf ihn Herab- sehenden ergreifend, war Hugo Welty vor ihr auf die Knie gesunken.
„Für dich nur, Helene, habe ich mich abgemüht — habe meine ganze Kraft für dich eingesetzt, um immer größeren Reichtum zu erwerben und dir das Paradies auf Erden zu verschaffen!" fuhr er in flehenden Tönen fort. „Zur Liebe hoffte ich dich zu zwingen, wenn ich dir die unermeßlichen Schätze zu Füßen legte! Für den Preis deiner Liebe schreckte ich vor keinem Wagnis zurück! Verlaß mich nicht! Wenn ich weiß, daß du mir mit ganzer Seele angehörst, dann werde ich mich in unserem neuen Leben zu den ungeahntesten Höhen emporschwingenl Die Kraft dazu fühle ich in mir, so lange du an meiner Seite bist!"
Vielleicht hätte Helene Welch bei dem stürmischen Flehen des Mannes etwas wie Rührung empfunden, wenn ihr keine Kenntnis von dessen an Felix Tauber begangenen schänd- lichem Verrate geworden wäre. Der Eindruck, den die Entdeckung der Wahrheit gemacht hatte, war noch zu neu
und wühlte alles in chrem Innern auf, so daß sie nur den Stimmen des Hasses und der Verachtung für den vor ihr Knienden Gehör gab. Und es empörte sie, daß Hugo Welch sie gewissermaßen zur Mitschuldigen an dem von ihm Aab- sichtigten Betrüge machen wollte, wie ihr auch das sklavische Betteln um ihre Gegenliebe in diesem Augenblick mehr denn je zuwider war. Wie ein wildes Triumphgesühl kam es über sie. War es Zufall, daß das Gespräch eine Wendung glommen hatte, die ihr die bedenkliche Lage des Gatten Enthüllte, oder gab ihr das Schicksal einen Fingerzeig, auf welche Mise sie ihren glühenden Rachedurst löschen konnte? In ihre Hand war es gegeben, Hugo Welch von der was kümmerte es sie da, daß sie selbst in M-tlerdens zogen wurde und wieder in niedere Sphären herabsteigen mußte!
„Laß mir Zeit, mich zu fassen! Das Unerwartet kommt zu plötzlich! Wenn morgen . . ."
„Du weinst, Selene?" fiel er ihr stürmisch ins Wart. „Du schenkst mir Mitgefühl? O, dann darf ich auch hoftn, daß du treu zu miv stehst! Dann kommt alles zum fröhlichen Endel"
Einer weiteren Antwort wurde die junge Frau durch
den schrillen Ton der elektrischen Glocke im Vorplatz enthoben. Geräuschlos trat ein Diener ein und überreichte dem Herrn desHauses eineKarte mit demBemerken, daß der Herr» der soeben vorgefahren sei, Herrn Welch in einer dringenden Angelegenheit sofort zu sprechen wünsche. Unwillig Uber die Störung nahm Hugo Welch die Karte hastig in Empfang, hatte aber kaum einen Blick darauf geworfen und den Namen Jules Lharlot gelesen, als er zusammenschreckte und dem Diener den Auftrag gab, den Herrn nach seinem Zimmer zu führen. Es mußten allerdings Sachen von Wichtigkeit sem, die er mit Herrn Charlot zu besprechen hatte denn ohne nochmals das Wort an seine Frau zu richten, die sich auf einen Sessel niedergelassen hatte und den Kopf, als schmerze er sie, mit der Hand stützte, verließ Herr Hugo Welch mir raschen Schritten das Zimmer.
Eine lange Weile verharrte die junge Frau regungslos ihrer Stellung. Die wilde Melodie des draußen Aulen- i. Novembersturmes, der zuweilen ein Gemisch E ^egen- pfen und Schneeflocken prasselnd wider d,e hohen Fenster > Gemaches warf, paßte so recht zu An Empfind 3 ' Inneres durchtobten. Grenzenloser Jammer uver iyr ver beikes Mitleid mit dem Geliebten, Asucki^nach 'rnld die leidenschaftliche Begierde das qAuerlich? an dem Ruchlosen zu rächen der mit kalter ^rleaung^n ihm unbequemen Nebenbuhler in das Elend, veicht in den Tod gestoßen hatte. Herabstürzen wollte sie i von seiner Höhe, wollte dem ihr vom Schicksal gegebenen nke folgen und das Amt der rächenden Nemesis über- hmen.
Ein erbarmungsloser, harter Zag lag auf Am seinen ficht der jungen Frau, als stestch erhob u^ mstfeA" Dritten nach den, vor einem hohen Bogenfenster stehenden ireibtisch ging.
Ihr Entschluß war gefaßt. Mit fester Hand sthr^ sie >e Reihe von Zeilen auf das vm 'A/rWnA Mr^bktt, cschloß dasselbe und adressierte den. Umschlag an. Herren Istein u. Söhne, hier.
(Fortsetzung folgt.)