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Vergangenen Samstag sprach der württ. Wirtschafts minister Dr. Maier auf Einladung der Deutsch- Demokratischen Partei Calw in einer öffentlichen Versammlung, abgehalten in den kleinen Sälen des „Bad. Hof", über „Volksnot und Wirtschaftsnot". Der Minister sprach einleitend über den Ansturm des Radikalismus gegen die kapitalistische Wirtschaftsordnung und stellte an Hand statistischer Untersuchungen Wer die Verbesserung der Lebenshaltung des Volkes in den letzten Jahren fest, daß elftere in der Krise nicht versagt habe. Die Forderung auf Abänderung der Wirtschaftsordnung sei solange ohne Belang, als man nichts besseres an ihre Stelle zu setzen wisse. Letzteres sei bis heute nicht der Fall. Die sozialistischen und komnmnistischen Programme stützten sich allein auf eine geschickte Kritik. Die darin enthaltenen Vorschläge zeigten, wie man es haben möchte, nicht aber wie man es haben könnte. Der klaffende Widerspruch zwischen Produktion und Güterverteilung in der ganzen Welt sei gegenwärtig die beste Handhabe des Radikalismus. Um zu zeigen, was eigentlich Kapitalismus ist, und -aß die Wirtschaft von der Natur und dem Menschen, nicht allein vom Kapital getragen wir-, gab der Minister einen gründlichen Uebervlick über die Entstehung und Entwicklung der württ. Industrie. Aus kleinsten Verhältnissen ist sie vor SO Jahren entstanden, durch Zusammenwirken von Arbeit und Kapital stark geworden und dank ihrer Vielseitigkeit und ihrem gesunden Aufbau auf kleinen und mittleren Betrieben auch in Krisenzeiten widerstandsfähig geblieben.
Minister Dr. Maier streifte sodann die engen in Wechselwirkung stehenden Zusammenhänge zwischen Wirtschaft und Politik. Ohne Kapital und Vertrauen könne die Wirtschaft nicht leben. Die politische Verhetzung und Beunruhigung des Volkes müsse deshalb ein Ende finden, denn sie entziehe der Wirtschaft durch Störung des Vertrauens Kapital. Die politischen Ausschreitungen, wie die Ermordung Erzbergers und Rathenaus, habe die deutsche Wirtschaft büßen müssen,' seit den letzten Reichstagswahlen mit den radikalen Wahlsiegen sei sie rapide abwärts geglitten. Es sei kein Wunder, daß ein Land, in dem in einem Jahre 300 politische Morde sich ereignet hätten, nicht mehr als kreditwürdig gelte. Der Minister wies darauf in Zusammenhang mit einer scharfen Kritik der „radikalen Verhetzungspolitik" eine beleidigende Aeußerung des nat.-soz. Reichs- tagsabgeorüneten Göbbels gegen die' Führer der süddeutschen Staaten anläßlich ihres Berliner Protestes zurück. Er sagte, das württ. Volk werde kein Verständnis dafür haben, wenn die nachdrücklichen Bemühungen der württ. Negierung um Milderung ganz außerordentlicher Benachteiligungen mit groben Beleidigungen beantwortet würden. 42 Millionen NM. habe Sie württ. Wirtschaft seit 1927 an die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung an Ueberschüs- sen abgeführt, im Rechnungsjahr 1931 allein 14 Millionen. Auch bet der verstärkten württ. Arbeitslosigkeit der Gegenwart fließen noch Monat für Monat Beträge, die monatlich in die Million hereingehen, an die Reichsanstalt auf Nimmerwiedersehen. Die Landesversicherungsanstalt Württemberg hat ebenfalls 42 Millionen an andere deutsche Anstalten abgeführt. Von den insgesamt 982 Millionen NM. ausgegebenen und geplanten Reichshilfe für die Gemeinden soll Württemberg nur insgesamt den Betrag von 3,117 Millionen RM. erhalten, anstatt einem ihm nach dem Steuerverteilungsschlüssel Ankommenden Betrag von 36 Millionen RM. Wenn Württemberg diese Beträge hätte, so könnte es die bestehende Arbeitslosigkeit aus eigener Kraft mit Stumpf und Stiel ausrotten. Der Kampf gegen diese Benachteiligungen und gegen die Benachteiligung auf einer Reihe anderer wichtiger Gebiete müsse mit aller Energie weitergeführt werden; daran werde die württ. Negierung auch noch so törichte Angriffe, welche parteipolitischem Geist entspringen, sich nicht hindern lassen. Die Sorge für das Land stehe an erster Stelle.
Auf die Negierung von Papen setzte der Minister keine großen Erwartungen. Es sei, so sagte er, die ganz nüchterne Feststellung einer bedauerlicherweise unbestreitbaren Tatsache, daß Württemberg von der neuen Reichsregiernng erneute Uebersteigerungen der bisher schon bestehenden schweren Benachteiligungen auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet zu erwarten habe. Beim Kabinett Brüning habe Württemberg besonders auf dem Gebiet der Arbeitsbeschaffung immer Verständnis, eine offene Hand und einen Willen zum Helfen gefunden. Auch bei den württ. Anträgen zum Schutz des Mittelstandes sei es rasch gelungen, etwas zu erreichen. Die Situation sei jetzt grundlegend verändere Die günstigen persönlichen Beziehungen hätten aufgehürt. Wir standen neuen Männern gegenüber, die auf wirt- schaftspolltrschc Ansichten eingeschworen seien, die dem eigenartigen Aufbau der württ. Land- und Forstwirtschaft und der Industrie abträglich sind. Die ersten Taten der Rcichs- regierung auf rein wirtschaftlichem Gebiet gäben einen deutlichen Anhaltspunkt. Die neuen Holzzölle dienten nicht dem süddeutschen Holz, das in allererster Linie notleidend sei, sondern seien ganz auf norddeutsche Verhältnisse zugeschnit- en. Wenn die ganze Herkunft, die ganze Zusammensetzung n^^^b^aierung überhaupt einen Sinn haben solle, so Agrarpolitik treiben müssen im Sinn und suin» „ft k Ee" des Reichslandbundes, der wahrhaftig
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sinken. Schweren Schaden hätte auch die Landwirtschaft, die für den Verkauf von Vieh, Fleisch, Butter, Eier, -Käse doppelt und dreifach auf eine kaufkräftige städtische Bevölkerung angewiesen sei.
Der Minister kam dann auf den Streit um das Siedlungsproblem zu sprechen, dem die neue Regierung ihr Entstehen verdanke. Das Stedlungsproblcm sei eine der ersten Fragen der preußischen Politik und habe schon mehrfach die Neichspolitik bestimmt. Die alten Kräfte, welche vor dem Weltkriege die Schaffung von Vauernsiedlungen in Preußen aus Gründen der Staatsraison abgelehnt hätten, seien heute noch am Werke. Der gegenwärtige Reichsinnenminister Frhr. v. Gayl habe als Anwalt der preußischen Großgrundbesitzer die Ost-Siedlungspläne Brünings u. Schlange- Schöningens, die bekanntlich die Aufteilung nicht mehr sanierungsfähigen Großgrundbesitzes vorsahen, durchkreuzt und das Kabinett Brüning zu Fall gebracht. Die Großagrarier forderten Milliardensubventionen, Schutzzölle und tausenderlei Vorteile für sich selbst und hätten den Gedanken des Wohlfahrtsstaates stark für sich in Anspruch genommen. Den- Volk könnte das Opfer für die Landwirtschaft
— die Verteuerung der Agrarprodukte durch Zölle um 28 bis 30?L Wer Weltmarktpreis — aber nur dann weiter bringen, wenn der alte Streit Großgrundbesitz — Bauern- siedlung klar zugunsten der letzteren entschieden werde. Der Zerfall des Volkes im Osten in Besitzende und besitzlose Massen müsse durch Schaffung eines lebensfähigen Mittelstandes, auf dem die Wirtschaft ruhen könne, aufgehoben werden, andernfalls siege der Bolschewismus. Die Preußenregierung habe seit 1919 49 099 Siedlerstellcn im Osten geschaffen, also schon eine achtunggebietende Vorarbeit geleistet, um so mehr als Siedlung keine Frage der Arbeitsbeschaffung, sondern die Arbeit einer Generation sei. Nachdem der Minister sich zu einer praktischen Mittelstanöspoli- tik bekannt hatte, die im Interesse aller Schichten des deutschen Volkes liegt, da sie der Wirtschaft eine sichere Grundlage gibt und soziale Gegensätze ausgleicht, versprach er, die Interessen Württembergs wachsam zu wahren und in stiller, zäher Arbeit für die Ueberwindung der Krise zu arbeiten.
Der letzte Abschnitt der Rede galt rein politischen Fragen. Der Minister führte z. T. unter lebhafter Unruhe und Zwischenrufen aus der Versammlung etwa folgendes aus: So klar die wirtschaftliche Linie liegt, von der aus die württ. Bevölkerung den Reichstagswahlkampf betrachten muß, um so verwirrter ist die Beurteilung des staatspolitischen Sinns der bevorstehenden Auseinandersetzung. Die Frage des Uniformverbots und des Demonstrationsverbots sind keine nebensächlichen Aeußerlichkeiten. Es geht vielmehr in ihnen um den Bestand des Staates und ohne einen starken Staat gibt es keine gesunde Wirtschaft! Von Anfang an hätten alle militärähnlichen Organisationen verboten werden sollen, neben der SA. auch sämtliche sonst bestehenden Verbände. Das Recht zum Tragen von Uniformen kann nur dem Heer, der Polizei und den Vertretern der öffentlichen Gewalt zu- kommen. Die Gestattung von Uniformen an beliebige Verbände muß notgedrungen zu Gewalttätigkeiten und in erhöhtem Maße zu Blutvergießen führen. Ein Staat, der es duldet, daß sich in seinen Grenzen ein neuer Staat mit einer nach Hunöerttausenben zählenden Privatarmee bildet, gibt sich selber auf. Es ist eine durchaus irrige Auffassung vom Wesen der Demokratie, wenn man meint, sie müsse jede Bewegung dulden, jede Bewegung sich ausleben lassen. Auch die Demokratie geht von der Idee eines starken Staates aus, eines Staats, der allen denen entgegentritt, welche die offenkundigen Vorbereitungen dazu treffen, gleich stark gerüstet zu sein, um gegebenenfalls es mit dem Staat aufzu- nchmen. Die Väter der Demokratie, die alten Griechen, machten schon den bezeichnenden Unterschied zwischen Ochlokratie, der Herrschaft der Haufen, und der Demokratie, der Herrschaft des Volkes. Auch heute soll der Staat über die Haufen herrschen und nicht die Haufen über den Staat. Herr Hitler hat für die Aufhebung des SA.-Verbots alles hingenommen,' er hat gezeigt, daß ihm wichtige Dinge, wie Siedlungsgedanke, Sorge für die Kriegsopfer, die Fürsorge für die Arbeitslosen und Hilfsbedürftigen, alles miteinander Sorgen zweiter Ordnung sind. Er hat die neue Notverordnung im Bausch und Bogen geschluckt um das Linsengericht der SA.I Das Kampfziel der Nationalsozialisten ist nicht wirtschaftliche Besserung, ist nicht die wirtschaftliche Besserstellung des einzelnen Menschen oder einzelner Klassen, sie wollen einzig und allein die Macht im Staate. Sie wollen allein den Staat in die Hand bekommen, um dann — unkontrolliert durch die Wühler und das Parlament — mit dem Staat zu machen, was ihnen beliebt. Daß sie die alleinige Macht im Staat wollen, ist sehr verständlich; denn sic wissen genau, daß wenn ihre Bewegung in die Tretmühle der Bürokratie, in die Zwickmühle der Koalition kommen wird, die Bewegung hieran zerschellen, sie zerstreut sein wird wie Spreu im Wind. Die Nationalsozialisten wissen genau, daß wenn sic auch nur ganz kurz regieren werden und nach dieser Ncgierungszeit sich wieder vor den Wählern vcrairt- wortcn müssen, sie nach den grandiosen Versprechungen, die von ihren Agitatoren gemacht wurden, zusammenschmelzen werden wie Butter an der Sonne. Der Minister schloß mit der Mahnung, den Partcicgoismus zurückzustellcn und gegen den überhandnehmenöen Mißmut anzugehcn. Der deutsche Süden müsse zum Wohle des Reiches ein Hort des Widerstandes gegen den Radikalismus bleiben. Bei Wahrung von Vernunft und Mäßigung in politischen Dingen werde die Krise erträglicher überwunden und die alte Losung ihre Berechtigung behalten: Hie gut Württemberg allewege!
Verwaltungsdirektor Proß dankte als Versammlungsleiter dem Minister für seine Ausführungen und anerkannte dessen verdienstvolles Wirken für das Land in warmen Worten. Anschließend fand noch eine längere Aussprache statt, an der die Herren Steuerberater Entenmann, Städtrat Wurster, Stadträt Haile, Handelsschuldtrektor Zügel und Dr. W. Hausmann-S/uttgart teilnahmen und auf kritische Anfragen von Minister Dr. Maier Aufschluß erhielte«.
Württembergischer Landtag
Die Uniformfrage im Sonderausschuß des Landtags.
Der Sonderausschuß für Geschäftsordnungsfragen.be-', Handelte die ihm überwiesenen Anträge -er letzten Vollsitzung des Landtags, in Lenen das Tragen von Partei« uniformen während öer LanÄta-gKsitzung geprüft werden Berichterstatter war Abg. Dr. Maier (DD.) Auf Wunsch des Ausschusses war auch Staatsrat Hegelmaier anwesend. Es handelt sich zunächst um die Frage, ob das Tragen von Parteiuniformen im Landtag während der Sitzungen gestattet sein soll und sodann ob in die Geschäftsordnung eine entsprechende Bestimmung ausgenommen werden soll. Nach längeren Verhandlungen, die teils der rechtlichen Seite der Frage galten, teils die sachlichen Gründe, die gegen ein Tragen von Parteiuniformen im Landtag in den Vordergrund rückten, kam schließlich im Ausschuß eine Einigung zustande. Die Vertreter der Nationalsozialisten gaben folgende Erklärung ab:
„Die nationalsozialistische Fraktion hatte nach Aufhebung des Uniformverbotes von vornherein nicht die Absicht, über die erste Landtaqssitzung hinaus ohne besondere Veranlas- sung im Braunhemd bei den Sitzungen zu erscheinen. Die Tatsache, daß gegen das Erscheinen der nationalsozialisti- schen Fraktion im Braunhemd in der Sitzung am letzten Donnerstag von der Mehrheit des Hauses Einwendungen erhoben wurden, zwang uns, auch weiterhin bei den Voll- sitzungen das Braunhemd anzulcgen. Wir müssen auch fernerhin das Recht für uns in Anspruch nehmen, das Braun- Hemd auch innerhalb des Landtags zu tragen, erklären aber, daß k-cine Veranlassung vorliegt, unseren zu Eingang die- sei Erklärung und die auch schon gestern dem Vorsitzenden des Ausschusses, dem Abg. Andre, gegenüber dargelegten Standpunkt zu ändern". Daraufhin beschloß der Ausschuß, von dieser Erklärung Kenntnis zu nehmen und von weiterer Beschlußfassung abzusehen.
Aus Stadl und Land
Calw, den 27. Juni 1932.
Der Tag des Liedes
Am gestrigen Sonntag begingen die deutschen Gesangvereine in der Heimat und in aller Welt den dritten Deutschen Lieöertag. Soweit die deutsche Sprache klingt, in Stadt und Land haben die Sänger für das Lied und für den Gesang, die volkstümlichste Kunst dtzr Deutschen, geworben. Der Liedertag war darüber hinaus eine Werbung für unverlierbares Volksgut und Volkstum und ist dadurch zu einer Angelegenheit der Allgemeinheit geworden. Wir haben guten Grund, uns die Pflege volkstümlicher Sangesknltur angelegen sein zu lassen, hat doch das deutsche Singen einen milden Zug, jenen Feiertagsausdruck deutschen Gemüts in das trotzige, leiddurchfurchte Antlitz der neuen Zeit gebracht, indem es dem Volke wieder Weihcstunden bot und ihm sein Sonntagskleid neu schenkte. Das Volkslied ist ein treuer Begleiter durchs ganze Leben. Es summt an der Wiege des Kindes, es trällert durch die frühe Jugend, es freut, trauert und liebt im Frühling und Sommer und wird Schicksal, Rückblick und Erinnerung im Herbst und Winter des Lebens. Immer ist es da, wenn wir es für die Stunde brauchen. Alles, was wir Deutsche fühlen und ersehnen, klingt aus Sem Liede des Volkes heraus und macht es so zu einem Hort der Seele. Der Deutsche Liedertag hat erneut die starken geistigen Kräfte des Volksgesangs gewahr werden lasse« und die Hoffnung entzündet, es möge den deutschen Sängern gelingen, alle bösen Geister unserer zwieträchtigen Zeit nieder- und alle edlen, unserm Volke anvertrauten Kräfte wachzusingen. — Der Calwer Liederkranz wurde dem Deutschen Liedertag unter Mitwirkung der Stadtkapclle durch ein wohlgelungenes Fretkonzert auf dem Markt in schönster Weise gerecht. Eine große Hörerschar hatte sich hierzu im Umkreis des Rathauses eingefunden, um den schönen Darbietungen des Männerchors und der Stadtkapclle zu lauschen. Den Auftakt gaben die beiden echt deutschen, männlich-festen „Bundcslieder" von Mozart und C. Fr. Zelter. Der stattliche Männerchor sang sie, durch Bläserbegleitung unterstützt, sehr wirkungsvoll,wobei Musikdirektor Schrakst als Stabführcr um eine lebhafte und in allen Stimmgruppen ausgeglichene Wiedergabe besorgt war. Eine Anzahl schöner volkstümlicher Liedvorträgc vervollständigte das Gesangsprogramm. Man hörte Hcgars „Morgen im Walde" in einer frischen, dynamisch sehr gut ausgewogenen Wiedergabe, Simon Breus im Tiefsten deutsches Volkslied „Ewig liebe Heimat", das „Abschiedslied" in der gemütvollen Bearbeitung von Fr. Silcher und schließlich den „König von Thule" nach Jmanuel v. Faiß, besonders wirksam vertont im dramatischen Beginn der dritten Strophe. Der Liederkranz-Chor sang all diese Lieder mit feinem Abschliff und inneren Verhältnis. Die Stadtkapclle unter Leitung ihres bewährten Führers, Musikdirektor Frank, ergänzte die Veranstaltung durch den Bortrag mehrerer Musikstücke. Gespielt wurden eine reizvolle Lustspiel-Ouvertüre von Keler Bela, der beliebte Schatzwalzer aus dem „Zigcunerbaron" von I. Strauß, ein hübsches schwäbisches Licdcrpotpourrri und als Abschluß der „Porta Hungarica-Marsch" von Mo- rena. Die farbigen und melodiösen Kompositionen erfuhren eine sichere, klangreine und temperamentvolle Wiedergabe. Erwähnt sei noch, daß vor der Konzertveranstaltung der „Lie- dcrkranz", einer guten Sitte folgend, »n^dem Bezirkskrankenhaus zur Freude der Insassen mehrere Quartette, Lieder von Mark. Koch, Arnold, Breu, Ernesti und Jsenmanu, vortrug und dankbaren Beifall ernten durfte. Besonders das polyphon gesetzte, schwierig zu singende Quartett von Markus Koch: „Der Mensch lobt und besteht" hinterließ hier einen nachhaltigen Eindruck.
Wetter für Dienstag und Mittwoch.
Infolge der fortgesetzten Zufuhr maritimer Luftmassen koinmt der Hochdruck im Westen nur wenig zur Geltung. Für Dienstag und Mittwoch ist zwar zeitweilig aufheiterndes, aber immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.
Welle« Sie das Eallvsr TOM!