Unterreichenbach, 18 . Juni. Fabrikant Beck, ein verdienter und noch immer eifriger Förderer des Turnens, feiert« hier seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar ist Mitbegründer der Turngemeindc 88 in Pforzheim und hat den Turnverein Unterreichenbach-Dennjächt ins Leben gerufen.
Conweiler, 15. Juni. Auf Antrag der Gemeinde ist ein freiwilliger Arbeitsdienst eingerichtet worden. Als Projekt dient die Herstellung eines zur Holzabfuhr notwendigen Waldwegs. Von 38 gemeldeten Arbcitsdienstwilligen konnten nur 3V zugelassen werden. Die Teilnehmer wurden vom Arbeitsamt Pforzheim bestimmt. Die Dauer des freiwilligen Arbeitsdienstes umfaßt 20 Wochen.
Altensteig, 15. Juni. Gestern um die Mittagszeit ereignete sich am „Anker" ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer von Wenden und einem Nagolder Auto. Der Radfahrer kam in ziemlichem Tempo die steile Hohen- bergstraße herunter und fuhr an der Kurve in das Auto, das von Richtung Nagold kam. Der Radfahrer wurde über die Windschutzscheibe geworfen und ziemlich schwer verletzt. Das Fahrrad war total demoliert und auch das Auto wurde stark beschädigt.
SCB. Oberndorf OA. Herrenberg, 15. Juni. Der 38jäh- rige Kellner Friedrich Hartmann von hier hat vor 8 Tagen in einem Uracher Gasthof einen Rahmschlegel verspeist. Hiebei soll er sich laut „Gäubote" eine Fleischvergiftung zuge- I zogen haben. Es zeigten sich bei ihm im Laufe der Woche sichere Anzeichen hicfür, und zwar Erlahmung der Augenlider, der Stimmbänder und des Kehlkopfs. In bedenklichem Zustand wurde Hartmann letzten Samstag in die Medizinische Klinik nach Tübingen verbracht, wo er nun am Sonntag nacht gestorben ist.
SCB. Böblingen, 15. Juni. Auch in mehreren Gemeinden des Oberamts Böblingen sind bei Schulkindern gehäufte Erkrankungen mit hohem Fieber aufgetreten, die sich bei der Untersuchung als Paratyphus 6 herausgestellt haben. Nach den Ermittlungen ist es so gut wie sicher, daß die Erkrankungen auf den Genuß von bazillenhaltigem Speiseeis am Pfingstmontag-Markt in Ehningen zurückzuführen sind.
SCB. Reutlingen, 16. Juni. In der vorvergangenen Woche hat das Bankhaus Ruoff, Ouenzer u. Ei«, seine Schalter geschloffen. Nach einer Untersuchung des Status durch Notar Kurr und einen Stuttgarter Sachverständigen hat sich Herausgestellt, daß bei einer die heutige Wirtschaftslage berücksichtigenden Bewertung der Vermögensgegenstände diese die vorhandenen Verpflichtungen nicht mehr voll zu decken vermögen und daher die Gläubiger, abgesehen von den kleinen, mit einigem Ausfall an ihren Forderungen rechnen müssen.
SCB. Tübingen, 15. Juni. Das Todesurteil an dem Hilfsarbeiter Beyle aus Engelsbrand OA. Neuenbürg, der vom Tübinger Schwurgericht wegen vierfache» Mordes, begangen in der Nacht vom 28. März 1031 an seinen Schwiegereltern, seiner Frau und feinem 8jährigen Söhnchen, drei
mal -um Tode verurteilt wurde, wird, nachdem der württ. Staatspräsident von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht hat, Freitag früh 6 Uhr in Tübingen vollstreckt. Dem Verurteilten wurde heute früh Mitteilung von der Ablehnung seines Begnadigungsgesuches gemacht. Innerhalb 48 Stunden muß das Urteil vollstreckt werden.
SCB. Stuttgart, 16. Juni. Heute vormittag kam es vor dem Arbeitsamt zu Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Als die Nationalsozialisten Flugblätter verteilen wollten, in denen zum Besuch einer Versammlung aufgefordert wurde, wurden sie von anwesenden Kommunisten daran gehindert und es kam im Verlaufe zu einer kleinen Schlägerei. Die Polizei, die rasch zur Stelle war, zerstreute die Ansammlungen ohne große Mühe. Es wurden dabei keine Personen festgenommen, sondern die Polizei wandte mit Erfolg die Taktik an, möglichst die Lurch di« letzte Notverordnung sehr aufgeregten Massen nicht zu beunruhigen.
SCB. Urach. 15 . Juni. Der 16jährige Sohn Wilhelm der Frau Hüfner, Witwe des früher in Reutlingen ansässigen und im Kriege gefallenen Möbeltransporteurs Hüfner, war mit der Schule auf einem Ausflug in Beuron. Dort wurde in der Donau ein Bad genommen, wobei der junge Hüfner plötzlich im Wasser versank und ertrank.
SCB. Ueberkinge« OA. Geislingen, 16. Juni. Durch die Wachsamkeit des Personals auf der Maschine des Täles- zuges ab Ueberkingen vormittags 10.37 Uhr in Richtung Geislingen wurde am Montag ein großes Unglück verhütet. Als der Zug etwa 300 Meter vom Bahnhof in die Nähe der Filsbrücke kam, hielt er mit einem sanften Ruck durch die Luftbremse an. Als man nachsah, saßen zwei spielende Kinder im Alter von ungefähr 1)4—3 Jahren mitten auf dem Feldwegübergang in den Schienen und ließen sich durch das Gebimmel der Glocke ans der Maschine nicht stören.
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Wetter für Freitag «nd Samstag
Im Norden liegt Hochdruck. Depresflonsgebiete zeigen sich im Süden, Osten und Westen. Unter diesen Umständen ist für Freitag und Samstag zwar zeitweilig bedecktes, aber immer noch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.
Aus Württemberg
Maßnahmen gegen -ie mißbräuchliche Verwendung von Unterstütznngsgelder«
Dem Innen- und dem Wirtschaftsrniuisterium ist in letzter Zeit bekannt geworden, daß in einzelnen Fällen Arbeitslose nach Empfang der Arbeitslosenunterstützung einen erheblichen Teil der Unterstützung alsbald vertrunken haben. Im Anschluß hieran find auch schon mehrfach Ausschreitungen begangen worden. Gegen derartige Vorkommnisse muß, so heißt es in einem Erlaß der genannten Ministerien, mit allem Nachdruck eingeschritten werden, da sonst die.
Der zehnte Jahrestag der Zerreißung Oberschlesiens
TU. Gleiwitz, 16. Juni. Ganz Oberschlesie« stand am Mittwoch im Zeichen der stillen Trauer um die widerrechtliche Abtrennung wertvoller Landesteile, die vor 10 Jahre» mit der Uebergabe der Staatshoheit in Ostoberschlesien an Polen zur Tatsache wurde. Alle öffentlichen und zahlreiche private Gebäude hatten Halbmast geflaggt. Auch von allen Gruben und Hütten wehten Trauerfahnen. Um 12 Uhr ertönten auf allen Jndustriewerken die Sirenen, während gleichzeitig in Stadt und Land ein viertelstündiges Trauergeläut aller Kirchenglocken begann. Arbeit und Verkehr ruhten vielfach für kurze Zeit.
Gefahr besteht, daß sie von der Bevölkerung zum Nachteil der bedürftigen Arbeitslosen verallgemeinert werben. Die Oberämter und Ortspolizcibehördcn haben Anweisung zur Unterbindung solcher Fälle erhalten.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Börse.
SCB. Stuttgart, 15. Juni. An der Börse hält die Ge- schüftSunlust immer noch an. Die Kursveränderungen am Aktienmarkt waren nicht von Bedeutung. Auch am Renten- markt gab es nur unbedeutende Schwankungen.
LC. Berliner Produktenbörse vom 15. Juni.
Weizen mark. 24S—251, Roggen märk. 186 — 188 ,- Ans- landsroggen 196; Futter- und Jndustriegerste 164—170; Hafer mark. 164—158; Weizenmehl 31—34,75; Roggenmehl 25,25-27,20; Wetzenkleie 10,30—10,80; Roggenkleie 0,80 bis 10,30; Biktoriaerbfen 17—23; kl. Speifeerbsen 21—24; Futter- erbsen 16—17; Peluschken 16—18; Ackervohnen 15—17; Wik- ken 16—18; Lupinen blaue 10—11; dto. gelbe 14,50—16; Leinkuchen 1030—10,40; Erdnußkuchen 10,60; Erdnußkuchenmehl lOMi; Trockenschnitzel 8,70; Extrahiertes Soyabohnenfchrot 46 Prozent ab Hamburg 10; dto. ab Stettin 10,90; allgem. Tendenz: abgeschwächt.
Biehpreise.
Aalen: Ochsen 280—330, Stiere 200—290, Fairen 160 bis 810, Kühe 160—340, Kalbelu und Jungvieh 60—360, Kälber 86—50 — Oberndorf: Jungvieh 90—125, trächtige Kal-
binnen 340—370; geringe Kühe 130—150, Milchkühe 260 bis 360 — Schussenried: Ochsen 330, Kalbeln 280—340, Jungvieh 100—180, Kälber 270 — Tübingen: Kühe 300—420,
Kalbinnen 350 — 450, Jungvieh 120—180, Kälber 50—120
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Di« örtlichen Kleinhandelspreis« dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gcmeffen werden, da für jene noch die sog. wirtschaftlichen Berkehrskostcn in Zuschlag kommen. Die Schriftltg.
Mutt. Sekanrrtmachrmge«
Oberpostdirektiorr Stuttgart
für d. Posthausneubau in Calw
und zwar:
SW». Schrei««-, Schlosse» ».Maler- Ackeiicn.
Die Vergebung ersolgt aus Grund der Verdingungsordnung sür Bauleistungen (V. O. B.) ausgestellt vom Reichsverdingungsausschuß Aug. 1925 (Neueste Auflage). Die Unterlagen können bet dem Unterzeichneten Amt ln der Zeit vom 17. Juni bis 23. Juni 1932 abgeholt werden. Angebote sind verschlossen mit entsprechender Aufschrift versehen, ebenda bi« 26. 3uni, vormittags 11'/- Ahr einzureichen. Zu dieser Zeit findet die Eröffnung der Angebote statt, welcher die Bieter beiwohnen können. Calw, den 15. Juni 1932.
Ealw, Badftraße 41.
Zwangsversteigerung.
Es werden öffentlich meistbietend gegen bar versteigert
am 17. ds. Mts., 10 Ahr, in Unter reichend ach:
1 fournierter Kleiderschrank, ferner: I Kommode». ISosa. Zusammenkunft b. Rathaus
Gcr.-Bollz.-Stelle.
KrSwer-, Vieh-, Pferde- und Schweinewardt
in Weilderstadt.am Montag» den 2V. 3«ni 1SS2.
Beginn des Schweinemarkts um 7 Uhr; des Biehmarkts um 8 Uhr.
Bürgermeisteramt:
. Schütz.
Zwangsversteigerung.
Es werden öffentlich meistbietend gegen bar versteigert Freitag» 17. k>, v Ahr in Allbulach: zka. 2 cdm. tannene Bretter, 7 tannene Balken je zka. 3 m lang. Ferner «m 1k Ahe in Würzbach: 1 Faß mit Most, 1 leeres Faß, 1 Motorrad OKVV. 299 ccm. Zusammenkunft je beim Rathaus.
8er.»Dollz.-Stelle.
Freitag von 8 Ahe ab gibt es aus der Freibank
das Psd. 80 Psg.
Kommen Sie,
wenn Sie Bedarf an Druck- Arbeiten habe«, z« «ns. Wir beraten «nd bediene« Sie gnt
Tagblattdruckerei
iisgt in cksr >Vsrbung, ckis sickoigrsieiists Wsi-dssrt ist ciis mittsist ^nrsigsn in cisr Tagssrsitung
Der Bezirks-Handels- u. Gewerbeverein Calw
wird wieder einen
Klirr
i» Schauseuster- delimlioil
abhalten lassen.
Anmeldungen wollen gemacht werden bis 23.3«ni bei Borst. Hch. Eßig.
Büuplätze:
Neue Kap.-Berg-Etr. I Ed.-Conz-Etr. 2
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nicht unter 20 Jahren, welche» schon in Stellung war und in Küche bewandert ist, wird auf 1. Juli in einfach bürgerlichen Haushalt in Nähe Stuttgarts gesucht.
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Kleinerer, außerhalb der Stadt gelegener
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wird zu Lausen gesucht.
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M« Generalversammlung
findet am Sonntag, den 1». 3uni 1SS2, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Badischen Hofe» in Lalw statt.
Herr Oberpostdirektor a. D. Eappeller, Vorsitzender de« Landesvereins Württ. staatl. Ruhestandsbeamten, Sitz in Stuttgart,
hat sein Erscheinen zugesagt und wird über die gegenwärtige
tiefernste Lage der Ruheftandsbeamten sprechen.
Hiezu werden die Vereinsmitglieder, namentlich die noch außerhalb des Verein« stehende« staatliche« Ruhe- und Wartestandsbeamten, auch Beamte im Dienst, freundlichst eingeladen. Die Borstandschaft.
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bltzclisloi» 8 0 n n t s x, IS. von 11—12 Hier io»
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knnsarierunßen. Oesucbe, Lteuer-unck LucktükrunßS- sscken, ^uskünite über Vermäßen u. Ltisrskter usv. kersönlicker öesuck mit Unterlaßen u. LckStruoß»- urkunäen erbeten an
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