SEB. Stuttgart, 12 . Jami. Von zuständiger Seit« wird mitgeteilt: Der Landwirt Karl Schmitt von Si mp rechts- Hansen OA. Küuzelsau, der gemeinschaftlich mit seiner we­gen Totschlags verurteilten Ehefrau deren neugeborenes Kind ertränkt hat und Hiewegen zum Tod verurteilt worden ist. wurde mit Rücksicht auf seine verminderte Zurechnungs­fähigkeit zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt.

SCB. Göppingen, 12. Juni. Unterhalb der Bahnstation Uhingen wurde die 70 I. alte Rentneriu Wenzelburger von dem um diese Zeit die Strecke passierenden Schnellzug MünchenStuttgart überfahren. Sie war sofort tot. Ein in ihrer Begleitung befindliches dreicinhalbjähriges Enkel­kind konnte sich vor dem heransausenden Schnellzug noch in Sicherheit bringen.

Mein Kind hustet! Keuchhusten?

Bon Kinderarzt vr. meci. Walther Kahn-Torimund.

Jeder länger dauernde Husten beim Kinde erweckt den Verdacht auf Keuchhusten oder wie man ihn auch nennt Stickhusten. Die Mutter hört diese Diagnose nicht gern. Nicht so sehr darum, weil sie die Schwere der Erkrankung fürchtet, sondern weil sie weiß, datz der Keuchhusten allerlei Un­annehmlichkeiten mit sich bringt. Wenn sie sagt:Herr Doktor, mein Kind hustet", so hofft sie, daß der Arzt keinen KeuÄ)usten feststellt.

In der Tat, es ist anfangs nicht leicht festzustellen, ob es sich um einen Keuchhusten oder um eine gewöhnliche Er­kältung handelt. Es kommt darauf an, möglichst rasch den Charakter des Hustens zu erkennen. Ueber die Diagnose Keuchhusten kann natürlich kein Zweifel bestehen, wenn aus­gesprochene Hustenanfälle auftreten. Das ist im allgemeinen erst nach zwei bis vier Wochen der Fall. Vorher unterscheidet sich der Husten kaum von einem gewöhnlichen. Glücklicher­weise hat der Arzt doch Anhaltspunkte, um auch schon in diesem frühen Stadium die Merkmale zu erkennen. Schon jetzt hustet das erkrankte Kind häufiger m der Nacht als am Lage, später ist dies ja ein Hauptkennzeichen der voll- entwickelten Krankheit. Das Kind strengt sich beim Husten an, es wird rot; manchmal kann auch jetzt schon Erbrechen erfolgen. Bei jüngeren Kindern, vor allem bei Säuglingen, beobachtet man manchmal, daß an Stelle des Hustens Nies- anfälle auftreten. So rückt der Verdacht des Keuchhustens immer näher, bis man dann eines Tages Gelegenheit hat, einen typischen Anfall zu beobachten: Er erfolgt aus vollem Wohlbefinden heraus. Das Kind hustet mit Anstrengung, läuft rot oder sogar blau an. Der Atem wird immer kurzer, bis dann auf der Höhe des Anfalls, fast in einem Zustand der Erstickung, eine tiefe, ziehende Einatmung erfolgt und der Husten von neuem beginnt. Dieses Spiel kann sich mehrfach wiederholen, bis dann schließlich Ruhe eintritt, häufig nachdem das Kind Schleim oder Mageninhalt er­brochen hat.

Nun muß man vor allem wissen, datz der Keuchhusten übertragbar ist, aber nur vom Erkrankten zum Gesunden und nicht durch dritte Personen. Gesunde Geschwister oder Spielgefährten werden vom erkrankten Kinde angesteckt, jedoch nicht von der Mutter oder einer anderen nicht an einem Keuchhusten leidenden Person, welche mit dem Kinde in Berührung gekommen ist. Auch Erwachsene können davon ergriffen werden. Da sie oft selbst nicht willen, daß der Husten, an dem sie leiden, ein Keuchhusten ist, bilden sic eine sehr gefährliche Infektionsquelle.

Der Erreger des Keuchhustens ist ein Kleinlebewesen, der Bordet-Genaousche Bazillus. Dieser wird beim Husten in kleinsten Tröpfchen versprüht und gelangt mit der Atemluft in me Luftwege. Das am Keuchhusten leidende Kind kann daher andere Kinder auch nur dann anstecken, wenn es mit ihnen in nächste Berührung kommt. Die Zimmerluft über­trägt die Krankheit nicht. Die Ansteckungsfähigkeit des Keuchhustens erlischt nach etwa sechs Wochen; sie ist in den ersten Wochen am größten, besonders in der Zeit, in der man die Krankheit oft noch nicht erkennen kann. Die Dauer des unbehandelten Keuchhustens ist recht verschieden. Es gibt leichte Falle, die in ganz kurzer Zeit avklingen, und schwere,

die viele Wochen, oft ein Vierteljahr dauern! Einmaliges Ueberstehen des Keuqchusteus schützt vor erneuter Ansteckung.

Ein gesundes kräftiges Kind wird von seinem Keuch­husten Wohl mehr oder weniger stark mitgenommen, aber es übersieht ihn ohne besondere Schädigungen an seiner Ge­sundheit. Anders dagegen liegen die Dinge bei Säuglingen oder zarten, besonders durch englisch Krankheit geschwächten Kindern. Hier besteht immer die Möglichkeit einer Kom­plikation, vor allem einer Lungenentzündung; und daß hier­durch das Leben des Kindes m hohem Maße bedroht ist, braucht nicht weiter auseinandergesetzt zu werden. Daher muß der Keuchhusten so früh und so energisch wie möglich behandelt werden. Bekanntlich ist die Zahl der Keuchhusten- mittel Arznei-, Haus- und Geheimmittel Legion. Wer kennt nicht Keuchhustenmittel, die unfehlbar helfen! Aber wenn man sie wirklich kritisch Prüft, versagen sie fast alle. Auch die ungeheuere Zahl der Mittel ist keine Empfehlung kür ihre Wirksamkeit. Selbstverständlich gibt es Arzneien, die den Keuchhusten günstig beeinflussen. Aber es ist Sache des Arztes, das geeignete Mittel Zusammenset Hustens bester

sondern auch in der Allgemeinbehandlung "des erkrankten Kindes. Da die Psyche der Kinder immer im Sinne einer Verstimmung verändert ist die Kleinen sind verdrießlich, weinerlich, unzufrieden, kommt es darauf an, sie seelisch zu beeinflussen. Vor allem darf man sie nicht bemitleiden, sich zu eingehend nach ihrem Befinden erkundigen oder fragen, ob sie einen Hustenanfall gehabt hätten. Schleunigst stellt er sich dann ein, besonders bei Kindern mit nervöser Veranlagung. Die Freiluftbehandlung des Keuchhustens steht im Vordergrund der ganzen Behandlung. Die Er­krankten sind so oft und so lange wie möglich ins Freie zu bringen. In der frischen Luft husten sie selten oder gar nicht. Das wird ja letzten Endes auch durch die Luftveränderung, die den Kindern beim Keuchhusten verordnet wird, bezweckt. Die Kleinen befinden sich dort, wo sie zur Erholung weilen, fast den ganzen Tag im Freien. Dadurch heilt der Husten schneller ab. Die Behandlung des Keuchhustens durch eine Einspritzung von Keuchhustenvakzinc sei nur kurz erwähnt. Die Erfolge sind im allgemeinen gut. Auch nach der gewöhn­lichen Pockenimpfung beobachtet man manchmal, daß der Keuchhusten abheilt. Zum Schluß sei noch eine neuere Be­handlungsmethode des Keuchhustens erwähnt: die Röntgen­bestrahlung.

Turnen und Sport

Endspiel «m die DFB.-Meisterschast:

Schweres Eisenbahnunglück in Westfalen

Eine Tote, 44 Verletzte

TU. Düffeldorf, 13. Juni. Die Pressestelle der Reichs- bahndirektion Wuppettal teilt mit: Am Samstag nachmit­tag um 17.10 Uhr entgleiste am Kilometerstein 194,0 auf der Strecke UnnaBönen an der Blockstelle Mülhausen der Personenzug 357, der die Strecke HagenHamm befuhr, aus bisher unbekannter Ursache mit sämtlichen Wagen. 4 4 Personen sind verletzt worden, davon 16 schwer. 30 Verletzte wurden dem Krankenhaus in Hamm, 14 Verletzte den Krankenanstalten in Unna zugeführt. Frau Hellköt - ter aus Holzwickede wurde getötet. Bei den Verunglück­ten handelt es sich größtenteils um Reisende aus Westfalen.

Das Unglück ereignete sich in der sogenannten Boden­senkung Heeren-Werve. Nach dem Bericht eines Augenzeugen sprang zunächst der Hintere Zugteil aus den Schienen und rutschte die steile Böschung hinunter. Kurz darauf folgten die anderen Wagen unter großem Getöse. Merkwürdigerweise blieb nur die Lokomotive auf den Schie­nen. Die Wagen, darunter neun Personen-, zwei Post- und ein Packwagen, lagen teils mit den Nädern nach oben auf der Erde, teils standen sie bis zu zwei Drittel in dem Wasser eines Kolks. Zum Glück ist kein einziger Wagen kopfüber in den Tümpel geraten, sonst wären Dutzende rrn Menschen ertrunken. Eine Besichtigung der Unglücksstätre zeigt, daß die Schienen auf etwa 200 Meter Länge verbogen sind. Man vermutet, daß Erdsenkungcu, hervorgermcn durch den Bergbau, zu dem Unglück geführt haben.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Bayern-München Eintracht Frankfurt S:V.

Im Nürnberger Stadion standen sich von über SS 000 Zuschauern obige Gegner zum Endspiel gegenüber. Bayern- München wurde durch sein ruhiges und besseres Stürmer­spiel Deutscher Meister. Die beiden Tore erzielten Rohr durch Elfmeter und Krumm.

Kreis Euz-Reckar:

HuchenfeldEutingen (Berbanösspiel) 3:1.

FB. Calw Germania-Brötzingen Res. 1 : 6.

FB. StammheimFC. Gärtringen 2 :0.

Sp.Vgg. Teinach-Zavelstein 1. FV. Wildbad 1. 2 :4 (1:1). Sp.Vgg. Tcinach-Zavelstein 2. FB. WildbaS 2 3:4. Sp.Vgg. Teiuach-Zavelstein Jugend FV. WildbaS Jus. 1:4.

Turnspiele am Souutag.

Turner-Handball: TV. Calw 1 Turngesellschaft Pforzheim 1 4:9. Fan st ball: TB. Calw 1. Turu- gesellschast Pforzheim 1. 38 : 48. 4 X 100 -Meter-Pendel-Stafs«l: Sieger Cakw in 49,1 Sekunden.

8C. Stuttgarter Obst- «ud Gemüsegroßmarkt vom 11. Juni.

Obst: Erdbeeren SO80; Stachelbeeren (grüne) 22; Kir­schen (süße) AI28; Gemüse: Kartoffeln 46; Erbsen lBrok- kel-) 46; Wirsing sKöhlkraut) 810; Blumenkohl 20 bis 50; Rote Rüben 1520; Karotten, runde 1 Bund 1016; Zwiebel Pfund 1112; -to. mit Rohr 1 Bund 1012; Gur­ken, große 2035; Rettiche 510; Monatsrettiche 67; Spar­gel«, Untert. 1 Bund 3060; dto. Schwez. Pfund 2545; Spinat 810; Rhabarber 1 Bund 56; Kopfkohlraben 58.

Calwer Wocheumarkt.

Bei dem am letzten Samstag stattgefundenen Wochcn- markt wurden folgende Preise bezahlt: Spinat 15, Zwiebel 15, Tomaten SO, Rhabarber 12, Spargel 50, Kirschen 35, Kartoffel neuer Ernte 15 Pfg. das Pfund; Kartoffeln alter Ernte 4,80 der Zentner; Kopfsalat 610; Gurken 40 uu-d 50; Rettiche 510; Kohlraben 10; Lauch 2S Pfg. je das Stück; Karotten 15, Monatsrettiche 15 je der Bund; Molkereibutter 1,66; Lanöbutter ILO das Pfund; Auslandseier 6 und 7; frische Eier 7 Pfennig das Stück.

Schweinepreise.

Balingen: Milchschiveine 1319 Crailsheim: Läu-

fer 3535, Milchschweiue 1421 Giengen a Br.: Saug­schweine 1420, Läufer 2434 Küuzelsau: Milch-«

schweine 1230 Oehringen: Milchschweine 1520 -A.

Rottweil: Milchschweine 1318 Trossingen: Milch-

schweine IS18 Vaihingen a. E.: Milchschweinc 15 bis 21, Läufer 27 Lt.

Fruchtpreise.

Balingen: Haber 9,209,30, Gerste 10 Erolzheirn:

Weizen 13,30, Dinkel 10,20, Haber 8 Giengen a. Br.:

Weizen 12.8013.20, Gerste 9.30, Haber 8.60-8.80 Tü­

bingen: Haber 8.80-0.50, Weizen 13-16.50, Gerste KILO bis 11 '-4t Winnenden: Weizen 13,7014,20, Haber 8,309, Roggen 1318,50, Gerste 11

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