Aus aller Welt

Schwerer Unfall beim Straßenrennen

Bei der Austragung der Süddeutschen Straßenmeister- schaft des Bundes deutscher Radfahrer ereignete sich am Sonntag in der Nähe der Stadt Offenburg (Baden) ein schwerer Unfall. Ein Lieferwagen, der den Fahrern ent­gegenkam, mäßigte seine Geschwindigkeit beim Borbeifahren nicht. Der Fahrer Kasper-Freiburg kam dem Wagen zu nahe, wurde mitgerissen und erlitt einen schweren Schädel­bruch. Er war sofort tot.

Berliner Ausfkngsomnibns verunglückt

Auf der Chaussee zwischen Boitzenburg und Lyche« un­weit des Forsthauses Griinewalde ist am Sonntag nachmit­tag ein Ausflugsauto der B.V.G., in dem sich 25 Personen befanden, schwer verunglückt. 5 Fahrgäste und der Lenker des Kraftwagens wurden erheblich verletzt. 17 wettere Fahr­gäste erlitten leichtere Verletzungen.

Explosionen in einer Versuchsanstalt für Geschosse

In einer staatlichen Versuchsanstalt für Geschosse in P a- ris explodierte ein 15,5-Zentimeter-Geschoß und tötete einen Arbeiter, während drei andere schwer verletzt wurden. Als der diensthabende Hauptmann und mehrere andere Ar­beiter herbeteilten, ereignete sich aus bisher unbekannten Gründen eine zweite Explosion, wodurch 7 Arbeiter zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden.

Ozeanslieger Hausner lebend geborgen.

Der DampferCirce" von der Shell-Gesellschaft hat den seit einer Woche vermißten polnischen Ozeanflieger Haus­ner, der von Newyork nach Warschau fliesen wollte, 500 Seemeilen westlich von Oporto lebend geborgen. Er trieb S Tage mit seiner Bellanco-Maschine auf der Meere. We­gen der großen Dunkelheit konnte der Kapitän das Flug­zeug nicht an Bord nehmen.

Wellen Sie M VN WM!

Elly Beinhorn in Chile.

Die deutsche Fernsliegerin Elly Beinhorn ist mit ihrem Klemm-Argus-Sportflugzeug von Lima kommend in Arica eingetroffen. Sie flog die Strecke Linra-Arica, die über 1200 Kilometer lang ist, ohne Zwischenlandung. Der Flug führte sie wiederum über die großen Gebirgsmassen der Anden hinweg. Vor ihrem Abflug in Lima wurde Elly Bein­horn außerordentlich gefeiert und ihr u. a. ein periranischer Orden verliehen. Der nächste Flugabschnitt wird Elly Bein­horn über die Salpeterwüste Chiles nach Santiago führen.

Kurznachrichten aus aller Well

Die märkische Stadt Bernau beging gestern ihr 7Wjähri- ges Stadtjubiläum. Im Mittelpunkt der Feier stand ei» hi­storischer Festzug. Bei einem Kraftwagenunfall in der Nähe von Scheitz wurden vier NeichswchrsolSatrn tödlich verletzt. Der Reichsmehrkraftwagen befand sich mit 8 Insas­sen auf der Rückfahrt von Saarburg nach Potsdam. Auf einer Flugvcvanstaltung in Insterburg stürzte ein Sport­flugzeug ab. Die beiden Piloten fanden den Tod. Auf einer Chaussee in der Umgebung Warschaus ist Nachts ein Teil des Straßenpflasters gestohlen worden. In einem Kohlenbergwerk bei Mons (Frankreich) ist ein Stollen in einer Tiefe von 023 Meter eingestürzt. Dabei wurden zwei Arbeiter getötet. Der 51jährige Holländer Henrik Schil- peroot ist mit Sem Wasserrad über den Kanal gefahren. Er war am Samstag vormittag in Calais gestartet und traf nach 13stündiger Fahrt um 20 Uhr völlig erschöpft in Dover ein.

Württembergischer Landtag

Vom Finanzausschuß des Landtags Der Vorsitzende Walömann erörterte zunächst die Ge­schäftslage und kam dann auf die Verteilung der Re­ferate bet Beratung des Staatshaushalts zu sprechen. Die weitere Aussprache ging darum, nach welchen Gesichtspunkten die Referate verteilt werden sollen, ob ganze Ministerien für eine Partei freigcmacht oder ob die verschiedenen Gebiete unter verschiedenen Parteien aufge- tetlt werden sollen. Ein sozialdemokratischer Redner legte einen Verteilungsplan vor, nach welchem eine Aufteilung der Etats der einzelnen Ministerien unter die 5 größten Fraktionen erfolgen soll. Ein komm. Redner erklärte, seine Partei sei nicht bereit, Referenten zu stellen. Nach weiterer Aussprache wurde beschlossen, über die Vorschläge der ein­zelnen Parteien zunächst noch die Fraktionen zu hören. Nächste Sitzung des Finanzausschusses am Mittwoch, den 16. Juni.

Aus Stadt und Land

Calw, den 13. Juni 1932.

Speisevergiftuugen

Die kürzlich im Gäu erfolgten Genußmittelvergiftungen lenken wiederum unsere Aufmerksamkeit auf die Behand­lung der Speisevorräte, namentlich in der Zeit der hoch­sommerlichen Wärme. Man ist es aus der kühleren und kalten Jahreszeit her noch gewohnt, von der Frischnahrung eine gewisse Haltbarkeit auch ohne ausreichende Konservie­rung zu erwarten, ohne zu berücksichtigen, wie schnell unter dem Einfluß erhöhter Temperaturen der Zersetzungsprozeß vor sich geht. In jedem Stück Fleisch, auch dem gekochten und gebratenen, in der frischen Wurst, in den Fischen kön­nen sich in ganz kurzer Zeit Gifte gebildet haben, die ihre schädliche Wirkung in mehr oder weniger langer Zeit nach der Nahrungsaufnahme im menschlichen Körper zeigen. Man trage lieber den kleineren Verlust, als daß man sich aus Sparsamkeitsgründen der Vergiftungsgefahr aussetzt. Aber leider werden nur zu eigenem Schaden oft genug Le­bensmittel verbraucht, die ganz offensichtlich einenStich" weg haben, nur weil man es nicht übers Herz bringt, sich davon zu trennen. Die Symptome der Speisenvergiftnng sind je nach Art und Stärke des aufgenommenen Giftes verschieden. Im allgemeinen äußern sic sich in anhaltendem Erbrechen, heftigem Durst, Unterleibsschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwächerwerden des Pulsschlages, auch Durchfall und Wadenkrämpfen. Helfen kann sich der Laie bis zum Eintreffen des Arztes durch möglichst schnelle Ent­leerung des Magens und des Darmes. (Brech- und Ab­führmittel.) Je schneller die Abwehr einsetzt, um so leichter werden die Folgen überwunden. Immer aber wird die Vorsicht die beste Medizin bleiben.

Kein Typhus in Gärtringen.

Aus Herrenberg wird berichtet: Der stellvertretende Oberamtsarzt, Dr. Hartmann, teilt amtlich zu den Krank- HeMfallen in" Gärtringen berichtigend mit, daß es sich nicht um Typhus, sondern um eine einfache Nahrungsmittelver­giftung, um den sog. Paratyphus B handelt. Im Blute der Erkrankten find nicht Sie Erreger des Typhus, sondern nur Paratyphusbazillen nachgewiesen worden. Die Krankheit verläuft unter dem Bild eines infektiösen Darurkatarrhs, der in diesen Fällen durch den Genuß von verdorbenem Speiseeis verursacht war. Die Krankheit ist schon im Ab­flauen. Die nötigen Anordnungen sind getroffen. Eine wei­tere Verbreitung ist nicht zu befürchten. Es besteht keinerlei Grund zur Beunruhigung.

Ordnung und Sauberkeit in de« Zügen und ans Len Bahnhöfe«.

Die Reichsbahndircktion Stuttgart teilt mit: Um Klagen über mangelnde Sauberkeit und Ordnung in Sen Zügen zu

begegne», ist das Personal erneut angcwicscu worden, auf Sie Einhaltung folgender Vorschriften zu achten: Die Wa­gen (namentlich die D-Zugswagen) sind während der Fahrt in Ordnung zu halten, Abfälle aller Art Zigarrenrcstc, Obstschalen, Zeitungen usw. sind wcgzuräumen. Auf Pol­ster und Sitzbänke dürfen die Füße nur aufgelegt werden, wenn durch geeignete Unterlagen Beschmutzung verhütet wird. In den Nichtraucher- und Frauenabteilen darf auch mit Zustimmung der Mitreisenden nicht geraucht werden. Das Betteln, das Feilbicten von Gegenständen, die Vertei­lung von Druckschriften in den Zügen ist wegen der damit verbundenen Belästigung der Fahrgäste unzulässig. Gepäck darf nicht auf unbesetzten Sitzplätzen, in anderen Abteilen oder in Gängen der Durchgangswagen untergcbracht, auch dürfen damit keine Türen versperrt werden. Die Reisenden iverden gebeten, die Eisenbahn bet ihrem Bestreben nach Herstellung von Sauberkeit und Ordnung in den Zügen und auf Sen Bahnhöfen zu unterstützen, gegen Ilngchörig- keiten von Mitreisenden Stellung zu nehmen und die Schaffner wegen Abhilfe zu verständigen.

Wetter für Dienstag und Mittwoch.

Unter dem vorherrschenden Einfluß mitteleuropäische» Hochdrucks ist für Dienstag und Mittwoch im allgemeinen heiteres und trockenes, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

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SCB. Pforzheim, 12. Juni. Der Streik der städt. Für- sorgcarbeiter dauerte auch am SamStag noch an. Wegen einer nicht gemeldeten Versammlung am Wasscrturm stan­den 13 Pflichtarbciter vor dem Schncllrichter. Sie wurden frcigesprochen, weil der politische Zweck der Versammlung nicht nachzuwcisen war.

Neuenbürg, 12. Juni. Gestern nachmittag gegen fL3 Uhr ereignete sich beim Schwarzlochwchr ein Autounfall, der leicht schlimme Folgen hätte haben können. Ein Pforzhei- mer Auto fuhr mit voller Geschwindigkeit auf einen an der Straße vorschriftswidrig parkenden Personenwagen auf, wodurch letzterer verschiedene Meter zurückgeschleudcrt wurde und schwere Beschädigungen aufwics. Der Pforzhei- mer Wagen Überschlag sich, ohne glücklicherweise seinem Fahrer zu schaden, der, wie durch ein Wunder, unverletzt von hinzueilcndcn Personen aus seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. Die Polizei hat sich des Falles an­genommen.

Altensteig, 12. Juni. Beim Anhängen eines Wagens auf dem hiesigen Bahnhof verunglückte Reserve-Lokomotivfüh­rer Bernhard Richter, er erlitt erhebliche Quetschungen.

SCB. Frendenstadt, 12. Juni. In den letzten Tagen hat sich hier ein Dachkammermarder bemerkbar gemacht. Sein Handwerk wird ihm dadurch erleichtert, daß auch hier Haus­und Hotelangestcllte cs allzu leicht versäumen, ihre Dach­kammern und Zimmer tagsüber zu verschließen und ihre Wertsachen sicher zu verwahren.

wp. Kornwestheim, 12. Juni. Bei der heutigen Bürger­meisterwahl in Kornwestheim wurde der frühere Bürger­meister Dr. Steimle mit 2826 von insgesamt 4871 abgegebe­nen Stimmen wicdergewählt. Regierungsassessor Kärcher- Leonberg erhielt 1811 Stimmen. Die übrigen Stimmen sind zersplittert.

SCB. Stuttgart, 12. Juni. Sonntag vormittag stießen in der Rothestraßc ein Auto und ein Milchwagen zusam­men. Dabei wurde eine Frau schwer verletzt. Sie trug eine schwere Gehirnerschütterung und einen Schädelbruch davon. Ein Mann, der nur leichtere Verletzungen erlitt, wurde in seine Wohnung verbracht.

wp. Stuttgart, 12. Juni. Heute früh kurz nach 2 Uhr wurden 5 große Schaufenster des Kaufhauses Schocken in Stuttgart in der Eberhardstrabe mit Steinen eingeworfen. Der Täter, ein jüngerer Arbeitsloser, konnte gleich darauf festgenommen weden. Er gibt an, die Tat aus Verärgerung über seine Arbeitslosigkeit begangen zu haben. Der Scha­den ist sehr beträchtlich.

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Damit küßte er die Mutter auf die Wange und verlie rasch das Zimmer. Mit einem sinnenden Blick sah ihm Fra Tauber nach und murmelte vor sich hin:

So gleichgültig ist ihm die Martha nicht, wie er sil anstellt, soviel Hab ich heraus! Und daß mit seinem vei götterten Rotkopf etwas nicht in Ordnung ist, darauf möch ich Gift nehmen, sonst liefe er doch zu der und nicht zu der sangen Platenl"-

Felix war oben in die von Menschen wimmelnde Haupi ftraße eingobogen, um sich nach derAltdeutschen Bierhalle zu begeben, als ein hochgewachsener Mann mit blonde: Vollbart auf ihn zutrat und chm die Hand auf die Schult« legend ausrief:

Was sehe ich, seid Ihr wieder da? O wie köstlich, wie köstlich ist das Reisen!"

, Areund Platen liebte es, in Zitaten zu sprechen, die < sowohl Operntexten als auch dramatischen Werken entlehnst Cr war ein schöner Mann, der mit seiner Hünengestalt de über mittelgroßen Felix um eine halb« Kopfeslänge übe' ragte. Etwas überaus Gewinnendes lag in dem treuherzige Ausdruck seines Gesichtes mit den tiefblauen Augen, wie an in dem sonoren Tonfall seiner Stimme, als er jetzt vor Feli stehen bleibend fortfuhr:

So ernst mein Freund, ich kenne dich nicht mehr; warm furcht finsterer Trübsinn deine Stirne?"

Ich wollte dich eben aufsuchen, Platen," erwidert Felix, sich zur Heiterkeit zwingend,aber ich sehe, daß d jedenfalls für heute abend vergeben bist, weil du in Purpu und köstlicher Leinwand einhergehst!"

. ^ "uch, Freundchen!" erwiderte Platen, der nute

.^'ch^u Sommerpaletot Gesellschaftsanzug trug. Dm ur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Trieb! So geht'! -Mn M M> Lind hei den Leuten macht! Krieg e

einen gleich beim Ohr und lassen sich den Hanswurst machen!"

Wieso?" fragte Felix verständnislos.

Kostümfest in der Harmonie weißt du nichts davon? Großartiger Klim-biml Mußte dazu als pyrotechnisches Genie Feuerwerk arrangieren! Komm mit, 's ist jeder Biedermann geladen!"

Ohne eingeladen zu sein, geht das doch nicht gut an!" meinte Felix.

Quatsch was brauchst du eingeladen zu sein? Bist doch Mitglied des Touristenklubs, der in corpore dabei ist! Dein Promenadenanzug genügt, sintemalen der ganze Rum­mel im Garten abgehalten wird. Soll fabelhaft interessant werden ein großes Geschrei wird sein und deine Ohren werden nichts vernehmen, denn Zinken, Pauken und allerlei Saitenspiel l Da schlägst du erstens den Abend auf die an­genehmste Manier tot und kannst zweitens deinen gold­lockigen Schatz überraschen!"

Dagegen ließ sich nichts einwenden und wenn sich auch kn Felix etwas dagegen sträubte, Helene unerwartet gegen­über zu treten, nachdem sie es nicht der Müh« wert gehalten hatte, ihn zu Hause zu erwarten, so überwog doch die Sehn­sucht nach ihr alle Bedenken und zögernd folgte er dem im­mer lebhafter plaudernden Freunde nach dem dicht ani Stadt­parke gelegenen schloßartigen Gebäude derHarmonie".

4.

Spielen mit dem Feuer.

Rauschende Musik scholl ihnen entgegen, als sie den von unzähligen farbigen elektrischen Lampen beleuchteten park­ähnlichen Garten betraten, in dem es von Menschen wim­melte. Die Vorführung lebender Bilder auf einer inmitten einer Gruppe uralter Ulmen aufgeschlagenen Bühne hatte bereits begonnen und fesselte die allgemeine Aufmerksamkeit, so daß niemand von den Neugekommenen Notiz nahm. Ein Platz, von welchem aus man das Gebotene übersehen konnte, war bald gefunden und mit Interesse gab sich Felix dem An­blick des farbenprächtigen Schauspiels hin. Die leitenden Künstler hatten es meisterhaft verstanden, Bilder von packen­der Wirkung vvrzuführen, was hauptsächlich dem Umstande zu verdanken war, daß die sämtlichen bei dem historischen Festzuge Mitwirkenden mit ihren reichen Kostümen zur Verfügung standen. Da war der Triumphzug Hermanns des Cheruskers, von rauschender Schlachtenmusik begleitet, zu Mem der UehergMig Bl üch ers Mer den Mein bei Laub.

der Rothenburger Metstertrunt, sowie mehrere anlprechende ländliche Genrebilder. Das Schlußtableau stellte die neun. Musen in zwangloser Gruppierung dar, übergossen von be­ständig farbemvechselndem Lichte, wodurch die Annrut der reizenden Gestalten zur vollen Geltung gebracht wurde. Rocht erhöht wurde der Effekt, als die Gruppe sich langsam löste und unter den zarten Klängen des GluckschenReigen seliger Geister" in vielfältigen Verschlingungen durcheinanderwogte ein Anblick, der sowohl herzerhebend wie stnnberauschend wirkte. Tosender Beifall erhob sich, als das Licht erlosch, und dreimal noch mußte die Gruppe ihr reizendes C-piel wieder­holen.

Die schöne Helena sticht doch alle anderen aus!" Hörle Felix einen in seiner Nähe stehenden jungen Elegant zu seinem Begleiter sagen.Dieser brillante Bau, das Gestcht- chen wie aus Kamee geschnitzt, die Verve, die in der Kleinen steckt da können sich die anderen alle schlafen legen! Schade, daß der reizende Käfer so gut wie vergeben ist!"

Vergeben ist?" schnarrte der andere.Macht der Hugo wirklich ernst? Wird mächtigen Krach mit seinem Alten geben! Soll doch die Frieda Lillstein mit ihren Millionen in das Haus seiner Väter führen, wie die Sage klingt!"

Quatsch! Der schert sich viel daran, was die Alten aus­geheckt haben! lind recht hat er! Wenn ich so im Mammon steckte wie der, dann-"

Das Weitere wurde von den: lärmenden Beifall ver­schlungen, der eben einsetzte, als der Reigentanz der neun Musen zum dritten Male beendet war. Die Zuschauer er­hoben sich und drängten nach der Bühne. In dem entstehen­den Gewirre ward Felix von den Leiden Herren abgedrängt, deren Unterhaltung er eben zufällig mit angehört hatte, sonst hätte er sich nicht enthalten können, sie wegen der ge­fallenen Aeußerungen über seine Braut zur Rede zu stellen.

Wie und mit welchen Worten, das wußte er selbst nicht. Jeder Nerv zitterte an ihm. Don einem Hugo, der sich ernst­lich um Helene bewarb, hatten die Beiden gesprochen! Da wurden also zwischen diesem Hugo und Helene intimere Beziehungen vorausgesetzt! Vorausgesetzt, weil dieser Hugo und Helene der Gesellfchaft dazu Veranlassung gegeben hat­ten! Aus der Luft konnten die beiden Klatschmäuler doch das nicht greifen, was sie gesagt hatten! Etwas Wahres mußte doch daran sein! Wo Rauch ist, da ist auch Feuer!

(Fortsetzung folgt.)