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Gemeinden »e» Snnen ihre gesetz insbesondere find :n im seitherigen t und Gemeinden : Entwicklung der Staat nicht durch agt.

Wirtschaft

rkt vom 28. Mai.

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ch. 13. vollständig rge. Mit Anhang

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ll. Mai 1932

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einz, Calw

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!9. Mai 1982.

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nteilnahme so- Kranzspendeu lieben Kindes

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l Dank r dem »errn Vort« und der »enden Trauer

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Erscheinungsweise: rüglich mit Ausnahme 6er Sonn- unä Festtage

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,) im Anzeigenteil: äieSeil«20Soläpsennige d) im Keklameteil: 6IeSeile65Sol6pfennige

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3n §üllen höherer Sewalt

Amis- unä Anzeigeblalt für äen Oberamtsbezirk Oalw

Dienstag, den 31. Mai 1932

«Irr Leitung «1er aus I

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Fernsprecher Nr. 9

verantwort I. Schrisileitung: Frieärich tzans Scheel« Druck un6 Verlag 6er A. Oelschläger'schen Luchäruckerei

Jahrgang 105

Rücktritt des Kabinetts Brüning

Reichspräsident v. Hindenburg versucht die Bildung einer überparteilichen Regierung einzuleiten Vor Reichstagsneuwahlen im Herbst

TU. Berlin» 81. Mai. Amtlich: Der Reichspräsident empfing gestern mittag Reichskanzler Dr. Brüning, der ihm den Gesamtrücktritt des Kabinetts über­reichte. Der Präsident beauftragte die bisherige Regierung mit -er vorläufigen Weitersührnng der Geschäfte.

Der Reichspräsident empfängt die Führer der Parteien

Der Reichspräsident hat unmittelbar nach dem Rücktritt des Reichskanzlers Dr. Brüning die Verhandlun­gen zur Neubildung der Reichsregierung aus­genommen. Er hatte zunächst zu diesem Zweck Besprechungen mit einer Reihe von Parteiführern. Er empfing am Montag nachmittag zuerst den Reichsiagsprästdenten Löbe, hierauf die Führer der Sozialdemokratischen Partei, Wels und Breitscheid, um 18.30 Uhr wurden sodann der Füh­rer der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, und der Abg. Hauptmann a. D. Göring empfangen. Die Anssprache mit den Nationalsozialisten war sehr eingehend und bauerte etwa 1^ Stunden. Der Verlauf der Besprechung mit den Natio­nalsozialisten wird von diesen als befriedigend be­zeichnet.

Die Besprechungen des Reichspräsidenten zielen anschei­nend auf die Bildung einer überparteilichen Regierung ab, die durch Fachleute ergänzt wirb. Die Regierung soll parlamentarisch durch die Parteien vom Zen­trum bis zur Rechten unter Einschluß der Nationalsozialisten gestützt werden. Die Empfänge werden heute vormittag fort­gesetzt. Es werben dann die Führer des Zentrums, der Deutschnationalen und der anderen Parteien empfangen werben. Reichskanzler Dr. Brüning ist entgegen seinen ursprünglichen Absichten in Berlin verblieben.

Entscheidung des Reichspräsidenten vermntlich «m Mittwoch.

In unterrichteten Berliner Kreisen nimmt man an, daß alle Mutmaßungen über die Persönlichkeiten, die für das Ami des künftigen Reichskanzlers in Frage kommen, ver­früht sind. Der Reichspräsident wird zweifellos seine Ent­scheidung erst fällen, nachdem er einwandfrei sestseftellt hat, welche Persönlichkeit in der Lage ist, die von ihm erstrebt« überparteiliche Regierung mit der entsprechenden parlamen­tarischen Grundlage zu bilden. Vorher ist ii^olgedessen auch keine Entscheidung möglich. Die Entscheidung wird voraus­sichtlich erst am Mittwoch vormittag fallen, weil der ganze Dienstag durch Besprechungen mit den Parteiführern un­gefüllt sein dürfte.

Reichstagswahlen im Herbst?

Ueber die Entwicklung der Lage ans Grund der bisheri­gen Parteiführerbesprechungen werden verschiedene Gerüchte verbreitet. Die Deutsche Allgemeine Zeitung be­richtet u. a., daß die Frage -er Neuwahlen in den Vorder­grund getreten sei. Der Reichspräsident sei offenbar von sich aus grundsätzlich zu dem Entschluß gelangt, den Reichstag aufznlösen und Neuwahlen auszuschreiben, um auf diesem Wege volle Klarheit in der innenpolitischen Entwicklung her- beiznführen. Die Neuwahlen würden selbstverständlich mit Rücksicht auf die schwierige außenpolitische Lage nicht sofort vorgcnommen werden. Es sei vielmehr anzunehmen, daß sie erst im Herbst statifindcn sollen. Das neue Kabinett würde dann die Funktion eines Treuhänders

In Erwartung des Kurswechsels

Die Sozialdemokratie sagt einer neuen Rechtsregiernng den Kamps an

In den Betrachtungen -er Berliner Presse kommt all­gemein zum Ausdruck, daß das Gesetz des Handelns auf den Reichspräsidenten übcrgegangen sei, durch dessen alleinigen Willen ein völliger Kurswechsel zu erwarten sein dürfte. Man glaubt, daß sich die Verhandlungen um die Neubildung der Negierung noch einige Tage hinziehen wer­den und daß das neue Kabinett notfalls das Mandat zur Auflösung des Reichstages erhalten wird.

Der nationalsozialistischeAngriff" fordert in diesem Zusammenhang, daß Brüning verschwinden müsse, um nie­mals mehr eine politische Rolle zu spielen. Das Blatt be­zeichnet den Zusammenbruch der von Grüner und Severing erhobenen Landesvcrratsklagc gegen dl« SA., sowie den überwältigenden nationalsozialistischen Wahlsieg in Olden­burg als den letzten Anstoß zum Sturz Brünings und fährt fort: Jetzt oder nie ist der Augenblick gekommen, da der Reichspräsident eine geschichtliche Stunde vorfindet, der er ^ltsprechend begegnen muß. Das Recht der NSDAP, auf me Staatsführnng ist von neuem und doppelt bestätigt. Die ^unde der NSDAP, ist gekommen! Der Leutschnationale ^erliner Lokalanzeiger" erklärt: Es stehen sehr erhebliche Schwierigkeiten für die Neubildung eines Kabi-

übernehmen, der bis zur neuen Befragung des Volkes die Macht zu verwalten hätte, und zwar gestützt auf eine mög­lichst breite Konstellation. Es erscheine durchaus denkbar, daß die Nationalsozialisten einem solchen Uebergangskabi- nett ihre Unterstützung geben, darüber hinaus würde es allerdings auch auf die Tolerierung des Zentrums ange­wiesen sein, die man zu gewinnen hoffe.

Ueber die Besprechung des Reichspräsidenten mit den sozialdemokratischen Parteiführern erfährt der Vor­wärts aus parlamentarischen Kreisen, der Reichspräsident habe betont, für ihn sei nach seiner ganzen Vergangenheit der Schutz der Verfassung eine Selbstver­ständlichkeit Daraus werde man entnehmen können, daß der Reichspräsident den Wunsch habe, ein Kabinett zu bilden, das mit einer parlamentarischen Mehrheit zu regie­ren versuche.

Der grundlegende Systemwcchsel eingeleitet.

Reichstagsabgeordneter Dr. Göbbels nahm in einer von ungefähr 7000 Amtswaltern besuchten geschloffenen Versammlung der Nationalsozialisten in Berlin zu den neu­esten politischen Vorgängen Stellung. Nachdem Dr. Göb- bels einen Ueberblick über die politische Entwicklung der letzten zwei Jahre seit Bestehen des Kabinetts Brüning ge­geben hatte, kam er zu dem Schluß, daß durch den Sturz des Kabinetts -er grundlegende System- und Kurswechsel in Deutschland eingeleitet wor­den sei. Vorbedingung sei, daß den Nationalsozialisten nun­mehr auch entsprechend dem in allen Wahlen zum Ausdruck gekommenen Volkswillen die Macht in Deutschland gegeben würde. Demzufolge sei es notwendig, daß erst ein­mal der Reichstag aufgelöst würde, um so klare und eindeutige Machtverhätlniffe z« schaffen. Voraussetzung für diese Wahlen sei aber, daß sämtliche einschränkenden Not­verordnungen hinsichtlich Preffeknebelung, SA.-Verbot usw. aufgehoben würden, um so ein unbeeinflußtes Bild der wah­ren Bolksmeinung in Deutschland zu bekommen. Koali­tionen könnten von den Nationalsozialisten nur dann eingegangen werden, wenn sie die Gewähr hätten, daß die grundlegenden programmatischen Forderungen der Natio­nalsozialisten zur Ausführung gelangten.

Für ein Kabinett der nationalen Sammlung

Unter der Ueberschrift:Jetzt keine Halbheiten" beschäf­tigt sich dieKönigsberger Allgemeine Zei­tung" eingehend mit dem Rücktritt des Kabinetts Brüning und betont, es werde damit vielleicht wahrhaft der von Mil­lionen glühend herbeigesehnte Wechsel des Systems eingelei­tet. Dem Kabinett Brüning sei es nicht gelungen, Brot und Arbeit zu schaffen, und daran sei es letzten Endes gescheitert. Seit langem sei es der Wunsch des Reichspräsidenten ge­wesen, ein Kabinett der nationalen Sammlung ans Ruder zu bringen. Die Stunde für diese Aufgabe sei gekommen. Es müsse dem Wunsch der Nationalsozialisten, die Verantwor­tung zu übernehmen, entsprochen werden. EineZwischen­lösung" sei abzulehnen. Das Gebot der Stunde sei, ein Ka­binett der nationalen Konzentration. Nur so sei die heillos verfahrene Lage zu lösen. Diejenigen, die es verstanden hätten, die Massen des Volkes an sich zu ziehen, müßten jetzt die Verantwortung übernehmen und ihre Be­rufung zum Fnhrertum durch die Tat beweisen.

Tages-Spiegel

nctts dann bevor, wenn nicht ein völliger Systcmwechsel vom Reichspräsidenten für richtig befunden wird. Es ist zu erwarten, daß besonders der Führer der Deutschnationalen und der Führer der Nationalsozialisten Len Reichspräsiden­ten über die wirkliche Lage völlig aufklären werden und damit die Aussichten über die Möglichkeit einerZwischen­lösung" erschüttert werden. Der sozialdemokratische Abend" erklärt: Der Weg, der jetzt betreten ist, führt in Zustände hinein, die mit der Verfassung kaum noch zu decken sind. AnSgelöst worden ist die Krise durch Einflüsse der Reichswehr und aus ostprenßischen Großgrundbesitzerkrei- scn. Die sozialdemokratische Partei mutz sich bereit halten, binnen kurzem den größten und entscheidungsschwersten Neichstagskampf zu führen, der jemals bisher in der Ge­schichte der deutschen Republik dagewesen ist. DieG e r- mania" stellt fest, daß der Rücktritt des Kabinetts Brü­ning politische Entscheidungen von größter Tragweite bringe. Die allgemein erwartete und dringend geforderte Klärung der politischen Lage in Deutschland sei nunmehr eingetreten, wenn auch in einem anderen Sinne als es noch vor wenigen Tagen trotz aller kritischen Verhältnisse erwar­tet werden konnte. Die neue Lage stelle den Reichspräsiden­ten vor eine außerordentlich schwere und verantwortungs­volle Aufgabe. Die Lage Deutschlands sei jedenfalls so, daß ohne jeden Zeitverlust eine verhandlnngsfähige Regierung gebildet werden müsse. DieDeutsche Allgemeine

Das Gcsamtkabinett Brüning ist gestern mittag znrück- getreten.

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Der Reichspräsident empfing gestern die Führer der großen Parteien, um ihre Auffassung zur Negierungsnenbildung zu erfahre«. Die Empfänge werden heute fortgesetzt.

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Wie verlautet, arbeitet der Reichspräsident ans die Bildung einer überparteilichen Regierung hin.

In führenden Kreisen der Sozialdemokratie wird kein Zwei« fel darüber gelaffe», daß eine nach rechts orientierte Neu­bildung des Reichskabinetts nicht weiter toleriert würde.

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Am gestrige« Gedenktag -er Skagerrak-Schlacht wurde die Ehrenwache vor dem Berliner Reichspräfidentenpalais von der Reichsmarine übernommen. Beim Aufzug der Wache kam es z« großen vaterländischen Kundgebungen.

Zeitung" urteilt: Worauf es ankommt, ist eine solche Auswahl des neuen Reichskanzlers und seiner Ministerkol­legen, daß die ehrliche Berücksichtigung der an die Macht drängenden Volksbewegung der Rechten offenbar wird. Die Nationalsozialisten müssen endlich aus der reinen Opposi­tionsstellung heraus und vor die großen Aufgaben des Staates gesteh werden. Zugleich wird sich zu zeigen haben, daß die Hitlerpartei unbedingt auf die Mitwirkung erprob­ter und angesehener Praktiker der Politik und des Wirt­schaftslebens angewiesen ist.

DieNationalliberale Korrespondenz" schreibt zum Rücktritt Brünings: Das große politische Er­eignis, das sich nach der Rückkehr des Reichspräsidenten aus Neudeck vollzog, komme ungefähr ein Jahr zu spät. Das zweite Kabinett Brüning hinierlaffe das Reich und die Wirtschaft in einem Zustande, der grau in grau beschaffen sei. Es wurde nicht vom Reichstag gestürzt, sondern ging, weil es in sachlicher Beziehung vom Reichspräsidenten nicht mehr gedeckt wurde. Niemand werde dem Reichskanzler be­streiten wollen, daß er ein Mann von außergewöhnlichen Fähigkeiten und Qualitäten ist. Ob er sie immer an der richtigen Stelle anwenden konnte, sei dabei eine andere Frage, die mit seiner Arbeitsüberlastung zusammenhing. Man könne ein Volk nicht jahrelang nur mit Notverord­nungen und mit der Nüchternheit rauher Tatsachen ab- speisen. DieKölnische Zeitung" schreibt: Die Rechtsopposition muß jetzt ihre Fähigkeit beweisen. Die Zeit der reinen Agitation ist vorbei. Im Parlament läßt sich zahlenmäßig ohne weiteres eine Lösung finden, wenn das Verantwortungsgefühl aller derer groß genug, die es aus sich genommen haben, das Kabinett Brüning zu stürzen. DieHamburger Nachrichten" meinen, das heutige Deutschland könne nur durch eine nationale Diktatur ge­rettet werden.

Der Eindruck im Ausland

Der Rücktritt des Reichskanzlers Brüning und des ge­samten Kabinetts wird in internationalen Kreisen der Gen­fer Abrüstungskonferenz auf das lebhafteste erörtert. Das allgemeine Interesse wendet sich jetzt der Frage zu, welche Rückwirkungen sich hieraus auf die Stellung Deutschlands auf der Abrüstungskonferenz und der Lausanne! Tributkon- fercnz ergeben und durch wen Deutschland auf der Lausan- ner Konferenz vertreten sein wird. In französischen und englischen Kreisen wird ausdrücklich die Auffassung vertre­ten, baß mit einer Umbildung der Reichsregierung bereits seit den letzten Wahlen gerechnet wurde. Für die kommenden großen internationalen Verhandlungen wäre es gerade sür die französische Regierung von besonderer Bedeutung, daß die deutsche Negierung die Unterstützung weitester Kreise des deutschen Volkes habe.

In Paris hat der Rücktritt des Kabinetts Brüning ungeheures Aufsehen erregt. Die Unzufriedenheit ist allge­mein. Die nationalistische Presse, wie z. B. dasJournal des Debats", betont, daß der Sturz der Neichsregicrung an den deutschen außenpolitischen Bestrebungen praktisch nichts ändern werde. Es komme nur ein Wechsel der Me­thode in Frage. Brüning habe nie aufgehört, die Gedankcn- gängc des Reichspräsidenten zu vertreten, die ihrerseits in den wesentlichsten Punkten den Ideen Hitlers entsprächen. Der Reichskanzler sei der Friedensapostel in der Art des Bismarckianers" Strescmann gewesen. Trotz seiner sch ros-' fen Reden habe er jedoch dem aufsteigenden nationalistischen Deutschland nicht mehr genügt. DerTemps" befleißiqt sich einer außergewöhnlichen Zurückhaltung und läßt zwi­schen den Zeilen erkennen, daß die maßgebenden französi­schen Kreise den Begebenheiten Rechnung tragen und sich darüber weniger erhitzen als man erwartet hätte. Die Zei­tung führt u. a. aus, daß die Taktik Brünings, sein« innere Politik mit der Rechten und die Außenpolitik mit der So­zialdemokratie zu machen, nicht aufrecht s« erhalten war. ^