gekürzte» Beiträge zum Zwecke der Förderung der Landwirtschaft im Bezirk. Bei der Beratung über den Etatposten: Vermessungswesen beantragte Bgm. Braun- Deckenpfronn die Streichung einer Landmefserstelle. Stadt­rat Veigel regte die Zusammenlegung der Vermessungs­ämter und der Oberamtsbaumeisterstellen an und trat für Abschaffung der Felduutergänger ein. Letzterem widerspra­chen die Bgm. Dtrr und Lehrer- Dachtel. Die Amtsver­sammlung beschloß zum Antrag Braun, den Bqzirksrat zu beauftragen, die Möglichkeit einer Stelleneinsparung in den Bermessungsämtern zu untersuchen.

Eine Senkung der Umlage der Unterhaltungs­kosten für Bezirksstraßen auf die Gemeinden kann nur erreicht werden, wenn man die Ausgaben für die Stra- ßenunterhaltung herabdrückt. Der Bezirksrat hat in diesem Sinne von der in der 4. Notverordnung des ivürtt. Staats- minifterinms vom 31. Dez. 1931 enthaltenen Ermächtigung Gebrauch gemacht, die in der Hauptsache eine Kürzung der Kinderznlagen der Stratzenwärter ermöglicht. (Ersparnis 2999 Die Amtsversammlung billigte diese Neuregelung der Dienstbezüge der Straßenwärter und ge­nehmigte ferner eine anläßlich der Zurruhesetzung von vier Stratzenwärtern vom Bezirksrat beantragte Aenderuug der Besoldungssatznng der Amtskörperschaft (Streichung der Be- amtenstellen). Auf Antrag von Bgm. S ch m 1 d t - Gechingen wurden die Kinderzulagen der Straßenwärter durchweg auf 8 (seitdem bis zu 12 festgesetzt. Die hierdurch er­zielte Einsparung im Etat beträgt 1599 ^>.4!.

Im Verlauf des letzten Jahres haben mehrere Gemein­den des Bezirks aus Ersparnisrücksichten um Rückgabe von Nachbarschasts st ratzen in eigenen Unterhalt nachgesucht. Der Bezirksrat hat sich bereit erklärt, alle die­jenigen Straßen bzw. Straßenstrecken, die als nicht verkehrs­wichtig bezeichnet werden können, auf Antrag in die Unter­haltung der Gemeinden zurückzugeben. Die Amtsversamm­lung billigte nach längerer Aussprache die Haltung des Be- -irksrat sowie die Rückgabe mehrerer Nachbarschaftsstraßen in den Unterhalt der Gemeinden. In der Aussprache vertrat Bgm. Braun- Althengstett die Ansicht, daß das System der Straßenunterhaltung auf die Dauer für die Gemeinden nicht mehr tragbar sei und geändert werden müsse. Man solle die Straßen an die Gemeinden zurückgeben, die diese mit dem hälftigen Aufwand zu unterhalten vermöchten. Die Gemeinden unterhielten ja bereits jetzt schon die Straßen selbst, nur die Stratzenwärter würden von der Amtskürper­schaft bezahlt. Auch die Vgm. S ch m i ü t-Gechingen, Vraun- Deckenpfronn und C h a r r i e r - Neuhengstett forderten eine Neuordnung des Straßenunterhaltungsstatuts in diesem Sinne unter völliger oder teilweiser Uebernahme der Stra- ßenwärterkosten auf die Gemeinden. Bgm. Müller-Neu- bulach hielt es für richtig, die Durchgangsstraßen in vollen Unterhalt her Amtssörperschaft zu stellen und hie anliegen­den Gemeinden zu Beiträgen herüüzuztehen; Ortszugangs­wege sollten die Gemeinden selbst übernehmen. Bürgermei­ster Gähner sowie die Stadträte Schlatterer und Halle hielten die Zeit für eine Neuregelung nicht gegeben. Ebenso wie der Vorsitzende und die Oberamtsbaumeister Riderer und Glatzle waren sie der Ansicht, daß die Hauptstrabenzüge im Bezirk in gutem Zustand erhalten blei­ben müßten, was bei einer Uebergabe in den Unterhalt der Gemeinden zweifelhaft sei. Bürgermeister Gähner sprach

den Wunsch aus, der Staat nröge in Straßeuunterhaltungs- fragen mehr Entgegenkommen zeigen- Bgm. Lehrer- Dachtel hielt eine Neuregelung der Bezüge der Straßen- wärter für angezeigt. Schließlich einigte man sich, den Be­zirksrat mit -er Erwägung einer Neuordnung des Straßen­unterhaltstatuts zu beauftragen. Damit wurde die Beratung des Hauptvoranschlags abgeschloffen. Auf den Vortrag der Voranschläge der Bezirksfürsorgebehörde und des Jugend­amts wurde in Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit verzich­tet, jedoch konnte die Amtsversammlung nicht umhin, in eine ausgedehnte Anssprache über die Verwaltungsgeschäfte des Jugendamts und der ihm angeschloffene» Derwaltungs- ziveige einzutreten. Stadtrat Haile sowie die Bgm. Maul- betsch, Dirr und Karch, der Vorsitzende und Jugendrat Stiefel beteiligten sich hieran. Jugendrat Stiefel gab in längeren Ausführungen eingehenden Ausschluß über die Arbeitsgebiete und die Arbeitsweise seines Amtes und ver­wahrte sich gegen die lautgewordene Ansicht, die Verwaltung des Jugendamtes sei zu groß aufgezogen. Die Leistungen des Amtes und der Geschäftsführung wurden durchaus an­erkannt, doch glaubten einige Herren, ähnlich wie dies heute in vielen Gemeindeverwaltungen geschieht, Einsparungen bei der Besoldung des Geschäftsführers sowie bei den Stellen der weiblichen Hilfskräfte vornehmen zu können. Jugcndrai Stiefel lehnte einen Stcllenabbau als nicht angängig ab, das Personal sei ebenso wie er selbst voll beschäftigt. Wenn man sparen wolle, sei die Zusammenfassung aller Fürsorgeanf- gabcn in einem Bezirkswohlfahrtsamt der zweckmäßigste Weg. Ein Antrag von Bgm. Dirr, die Besoldung des Ge­schäftsführers um zwei Gehaltsstufen zu senken und diesem für Hilfskräfte den Betrag von 1299 jährlich zur freien Verfügung zu stellen, wurde nach ablehnenden Ausführun­gen des Vorsitzenden sowie der Bgm. Göhner, Braun- Althcngstett und Stadtrat P roß-Calw gegen 6 Stimmen abgelehnt. Jedoch beauftragte die Amtsversammlung den Bezirksrat, evtl, durch eine Prüfungskommission etwaige Einsparungsmöglichkeiten innerhalb der Verwaltung des Jugendamts festzustellen.

Zu den durch Unwetter entstandenen Kosten hat der Bezirksrat im letzten Jahre folgenden Gemeinden Beiträge verwilligt: Calw 2599 Althengstett 699 Alzenberg 799 Hirsau 1790 Bad Liebenzell 2999 -K-4! und Stammheim 1099 Die Amtsversammlung bil­ligte durch Beschluß die Berwilligung dieser Beiträge sowie die Entnahme der Mittel hiefür aus dem Zweckvermögcn für Straßenunterhaltung. Ferner entsprach sie einem An­trag von Bürgermeister Dirr, den in diesem Jahr durch Unwetter geschädigten Gemeinden in Frage kommen Dach­tel, Deckenpfronn, Gechingen, Stammheim und Althengstett gleichfalls Mittel aus diesem Fonds zukommen zu lassen. Die Verteilung der Mittel soll nach Schadenfchätzung durch den Bezirksrat erfolgen.

Zur Unterhaltung von Nachbarschafts st ra- ßen verwilligte die Amtsversammlung den Gemeinden Bad Liebenzell, Calw, Deckenpfronn, Möttlingen, Unterreichen­bach, Ostelsheim, Althengstett, Simmozheim» Stamurheim und Altburg auf Antrag -es Bezirksrats Koftenbciträge im Gesamtbetrag von 14148 hievon erhielt Bad Liebenzell mit 11968 die Hauptsumme. Sodann wurden die Hundertsätze der Amtskörperschaftsumlage für das Rech­nungsjahr 1931 festgesetzt. Die Feststellung erfolgte durch den

Bezirksrat kn der Weise, daß, jede Gemeinde des Bezirks all Amtskörperschastsumlage auf 199 ih,«r Kataster 3,2 auf 199 Reichsanteile 19,75 auf 199 Einwohner ihrer Wohnbevölkerung 161Z0 zu bezahlen hat. Die Amts­versammlung gab hierzu ihre Genehmigung. Die abge­schlossenen Rechnungen der Amtskörperfchaftsbehörden für das Rechnungsjahr 1929 fanden Genehmigung,' den Rechnern wurde Entlastung erteilt. Abschließend nahm die Amts Versammlung die Neuwahl des Bezirksrats vor. Die seitherigen Mitglieder wurden mit Ausnahme -et krankheitshalber ausscheidenden Gemeinderats Roller- Stammheim für ihn tritt Gemcinderat Nufer- Stamm heim in den Bezirksrat ein sämtlich wiedrrgewählt. Die «mtsversammlung wurde hierauf nach Annahme einer von Bgm. Dirr- Stammheim eingebrachten, mit einigeu redak­tionellen Aenderungcn versehenen Entschließung vom Vor­sitzenden geschloffen. Der Wortlaut der Entschließung ist folgender:

Die Amtskörperschaft Calw und viele Ge »winden -es Bezirks sind am Ende ihrer Kraft. Sie können ihre gefetz lichen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen, insbesondere find sie nicht mehr imstande, die Fttrsorgelasten im seitherigen Ilmfang weiter zu tragen. Amtskörperschaft und Gemeinden lehnen die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Verhältnisse im Bezirk Calw ab, wenn der Staat nicht durch Entlastung der Gemeinden rasch Hilfe bringt.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

LC. Stuttgarter Obst- und Gemüsegroßmarkt vom 28. Mai.

Obst: Edeläpfel 2535- Taseläpfel 1425- Gemüse: Kar­toffeln 45 Kopfsalat 1 Stück 612, Wirsing (Köhlkrautl 1618, Blumenkohl 2059, Karotten, runde 1 Bund 19 bis 15- ägypt. Zwiebel 19-11- dto. mit Rohr 15- Gurken, große 1 Stück 2540, Rettiche 612- Monatsrettiche 67, Spar­gel» 40-70- Schwctzinger Spargeln Pfund 2555.

Biehpreise

Rosenseld: Kühe 199209, Kalbinnen 259416, Jungvieh 60-229, Schlachtfarren 49129

Jruchtpreise.

Balingen: -Hafer 9,20 Giengen a. Br.: Weizen 13M bis 13,60, Gerste 9,25, Hafer 8,30 Tübingen: Hase»

89,59, Weizen 15F0, Gerste 9,40-10

Bücherlisch

Luise Hainlen, Schwäbisches Kochbuch. 13. vollständig neubearbcitcte und stark vermehrte Auflage. Mit Anhang über Rohkost.

Die schwäbische Küche genießt zu Recht den Ruf, vorzüg­lich zu sein. Und als ebenso vorzüglich gilt seit einer gan­zen Reihe von Jahren vorliegendes Kochbuch, dessen drei­zehnte, sehr hübsch herausgebrachte Auslage eigentlich gar keiner weiteren Empfehlung mehr bedürfte, hat es sich doch in unfern süddeutschen Gauen bereits sehr gut eingebürgert und bewährt. Beim Durchlesen all dieser klar und schlicht gebotenen Kochrezepte fühlt man di« durchaus neuzeitlich« Durcharbeitung, trotzdem ihnen gerade das typisch Schwä­bische, das süddeutsche Frauen so ganz besonders anheirnett, sehr glücklich belassen wurde. Und was moderner «inge­stellten Hausfrauen sehr erwünscht sein wirb, diese Neu­auflage widmet auch der Rohkost noch einige Seiten voll ge­diegener Rezepte.

Mmtl. Lekanntmachungen

Bürgermeisteramt Sulz

O.A. Nagold

Warnung!

Ein bis jetzt noch unbekannter Fremder hat sich für einen Sulzer Unwetter-Geschädigten ausgegeben und Privatpersonen unter Borbringung von Un. »ahrheilen u« Gaben angegangen. Ich bitte Perfo» «en. welche ohne Answei» von uns um Gaben bitte«, «nbebinat abzuweisen und gegebenenfalls die Po», zei oder die Landjäger zu verständigen.

Den 27. Mai 1932.

Bürgermeister: Henig.

Stadtgemeinde Nagold

Nächsten Donnerstag» den 2. 3«ni 1881,

findet hier

Mell-, Schweine- «N Srnchl-Mrdt

statt, wozu eingeladen wird.

Der Frachtmarkt am 4. Juni 1932 fällt au«. Ragow, den 28. Mai 1932.

Bürgermeisteramt.

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Hauptversammlung

am Sonntag, de« s. Snni 1SSS. 3 Ahe nachmittags

im Gasthof zumHirsch", Bad Tein ach.

Tagesordnung:

1. Geschäftsbericht, 2. Kassenbericht. 3. Verschiedenes.

4 Dortrag von Dr. SmoUan, Stuttgart, Landes- Fischerei-Verein Württemberg, über:

Elektrisches Befischen der Gemäßer-.

Anschließend findet ein Flsch-EflkN <Forelle«) statt, wozu sämtliche Mitglieder mit Frauen herzlichst eingeladrn werden. _ Der Ausschuß.

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Der Notwendigkeit der Anzeigen-Reklame ist dem Geschäftsmann klar

Mbulach, den 30. Mai 1932

Todes-Anzeige

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onket

Jakob Heinz

Zimmermeister

durch Unglücksfall im 62. Lebensjahr z« sich zu nehmen.

In tiefer Trauer: die Gattin: Anna Heinz, die Schwiegertochter: Barbara Heichs, David Bauer, Metzgermeister, mit Frau Marie, geb. Heinz, Calw Beerdigung Dienstag *f,2 Uhr.

Bad Teinach, den 29. Mai 1982.

Danksagung

Für die überaus herzlicheAnteilnahme so-

Walter -l»

sprechen wir unseren innigsten Dank 8 aus. Besonders danken wir dem Herrn Geistlichen für die tröstenden Wort« und der Sängerabteilung für den erhebenden Trauer-

gesang. Fritz Ort und Frau.

Wellen Sie heute Wh Aden Mimt 3««i dir. Ealwer Tagblatt-