Bus dem Bezirksrat Nagold

Nach Mitteilung des Vorsitzenden des Bezirksrats Na­gold wurden von der Zentralleitung für Wohltätigkeit zur Linderung der größten Not den Gemeinden Sulz und Gült- lkngen vorläufig zusammen 1000 üderwLesen. Zu Auf» räuurungsarbeiten ist ein freiwilliger Arbeitsdienst eingesetzt worden. 50 Arbeitslose sollen in den nächsten Wochen in . Sulz und Gültlingen auf Kosten des Arbeitsamts und des Innenministeriums tätig sein. Bezüglich der Hilfe seitens des Bezirks war der Bezirksrat sich ohne werteres darüber Kar, daß die Amtskörperschaft wie in früheren Hüllen an den Schäden und Aufwendungen, die den Gemeinden durch dieses furchtbare Unwetter entstehen, nach Krästen in Form von Unterstützungsbeiträgen sich beteiligen muß,' im Haus­haltsplan für 1082 wird eine entsprechende Summe vorgese­hen. Außerdem wurde beschlossen, eine Bezirkssammlung durchzuführen. Nach eingehender Prüfung des vorgelegten Entwurfes -um Haushaltsplan der Amtskör» perfchaft für 1033 und nach AuSnützung aller noch mög- Üchen Einsparungsgelegenheiten wurde beschlossen, der Amts­versammlung vorzuschlagen, für 1062 auf die Bezirksgenrein­den 180 000 umzulegen und so die heurige Umlage ge­genüber dem Vorjahr um 10 Prozent zu senken.

Gibt es eine gute Beerenernte?

Die Frage, ob es in diesem Jahre eine gute Beerenernte geben wird, kann man wohl mit einiger Vorsicht bejahen. Auf Len Höhen und Hängen des Schwarzwaldes blühen allenthalben in reichem Ausmaß die Erd- und Heidelbeeren. Da die Eisheiligen vorüber sind und feuchtwarmes Wetter herrscht, so ist auch mit einem guten Auswachsen der Beeren zu rechnen.

Wetter für Mittwoch und Donnerstag

Im Westen Europas befinden sich weitere Störungen, so daß für Mittwoch und Donnerstag Fortdauer des unbestän­digen, kühleren, zu Niederschlägen geneigten Wetters zu i dxwarten ist.

Gültlingen, 23. Mai. Nachdem während der letzten Woche der Ort unter Anspannung aller Kräfte der gesamten Ein­wohnerschaft vom größten Unrat gereinigt worden ist, wer­den di« Landwirte nunmehr mit Hilfe des freiwilligen Ar­beitsdienstes an di« Säuberung und, soweit dies überhaupt möglich ist, an die Wiederherstellung ihrer teilweise furcht­bar zugerichteten Grundstücke gehen. Unglaublich viel ist ge­schafft worden, weit mehr noch gibt es zu tun, bis die äuße­ren Spuren der Katastrophe verwischt sein werden. Bewun­dernswert ist die Haltung der so hart mitgenommenen Leute. Mag das Unglück auch noch so groß sein und noch so herben Schaden dem Einzelnen zugefügt haben, man richtet sich an der Tatsache wieder auf, daß wenigstens das Wohnhaus noch steht oder daß der von den Elementen hart bedrängte Vater noch am Leben ist. Bet der Papiermühle Rhein wurde der Kanal notdürftig durch einen Holzkähner geflickt, so daß dieses Werk und das Sägwerk Wörner wie­der Wasser haben, bei der unteren Papiermühle ist es leider trotz allen Fleißes noch nicht gelungen, das Wasserrad wie­der in Gang zu bringen und den Kanal zu flicken. Lange Zeit wird noch vergehen, bis das Sägewerk Müller den

Betrieb wird wieder austiehmen können. Neben der vor 3 Jahren eingebauten Turbine ist noch dt« elektrische Kraft- anlage zerstört. Ganz übel -ran ist auch Sath. Hang Wwe. Ihr ist durch völlige Zerstörung von Scheuer und Keller die Möglichkeit zur Fortführung ihres landwirtschaftlichen Be­triebes genommen.

S«lz OA. Nagold, 26. Mai. Di« von der Gemeinde direkt durchgeführte Sammlung für die Unwettergeschäöig- ten hat bisher den ansehnlichen Betrag von weit über 3000 Mark ergeben.

Altensteig, 28. Mai. Unter dem Verdacht des Mordes an ihrem neugeborenen Kinde wurde in Freubenstabt ein Mäd­chen verhaftet, das bei ihrer Vernehmung, offenbar von Ge­wissensbissen geplagt, gestanden hat, vor drei Jahren in Altensteig schon einmal ein Kind geboren und dort in einem Garten vergraben zu haben. Die gestern angestellten Nach­forschungen seitens des Landjägerstationskommandos Freu­denstadt förderten an der bezeichneten Stelle auch wirklich das Skelett des Kindes zutage. Weitere Einzelheiten fehlen.

SCB. Pforzheim» 23. Mai. Am Samstag abend stießen an der Ecke Goethe- und Kienlestraße zwei Kraftradfahrer zusammen. Hierbei wurde die Beifahrerin des einen Kraft­radfahrers auf die Straße geschleudert und derart verletzt, daß sie auf dem Weg in das Krankenhaus starb. Die beiden Fahrer erlitten keine ernstlichen Verletzungen.

SCB Stuttgart, 23. Mai. Ecke Sophien- und Tübinger­strabe brach an einem Langholzfuhrwerk ein Rad. Dadurch entstand eine große Verkehrsstockung. Die Straßenbahnzüge stauten sich hüben und drüben zu Dutzenden. Schließlich mußte noch das Ueberfallkommando angerusen werden.

SCB Stuttgart, 23. Mai. In der Nacht auf Montag ist in das Uhrengeschäft Jauch, Ecke Lange- und Calwerstraße ein größerer Einbruch verübt worden. Gestohlen wurden mehrere hundert Damen- und Herrenarmband- und Taschen­uhren, sowie Fingerringe für Damen und Herren, teils mit Brillanten, teils mit Farbsteinen besetzt, einige Bril­liantkolliers und goldene Kolliers. Der Geschäftsinhaber beziffert seinen Schaden auf mindestens 15 000

SCB. Tettnang, 33. Mai. Ein Opfer des Spritzens der Obstbäume ist der Landwirt Karl Weishaupt in Obermecken­beuren geworden. Nachdem Weishaupt über Magenschmer­zen geklagt hatte, erkrankte er plötzlich und innerhalb zwei Tagen war der erst 47 Jahre alte, kräftige Mann schon tot. Eine Mahnung zur Vorsicht im Umgang mit den Giftstoff enthaltenden Baumspritzmitteln.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB Stuttgart, 26. Mai. Die Börse hatte heute unter politischem Druck sehr schwache Tendenz und nachgebende Kurse.

LC. Berliner Produktenbörse vom 23. Mai Weizen, märk. 371273,- Russenroggen 105,- Braugerste 186103s Futter- und Jndustriegerste 178185,' Hafer, märk. 163167; Weizenmehl 32F036,' Roggenmehl 26,8027,75s Weizenkleie 11,2511,75; Roggenkleie 0,5010; Viktoria­

erbsen 1723; kl. Speiseerbse« 3124; Kuttererbsen 1517; Peluschken 1618; Ackerbohnen 1517; Wicken 1618; Lu- , pinen, blaue 1011,50; bto. gelbe 1415,60; Seradella, neue 28-34; Leinkuchen 10,70; Erdnußkuchen 11,20-11,40; Trok- kenschnitzel 0; Kartoffeln: Nieren 2,102,20; Fabrikkartoffeln in Pfennig 7d. Allgemeine Tendenz: schwächer.

L.C. Stuttgarter Produktenbörse vom 28. Mai

Weizen 26,50 27,75 (2728,25); Gerste 1020,50 (18 viS 18,50); Gerste 17,7618; Roggen 21 21^0 ( 21 , 50 22 ); Ha­fer (1618); Weizenmehl 4242^0 (42,2543,7); Brotmehl 3434,50 (34,2034,7); Kleie 1010,50 (10,7511); Wiesen- hent 44,60; Kleeheu (5,506); Stroh 3,504,50.

Vom Calwer Wochenmarkt.

Ein Besuch des Marktes macht nun Freude. Alle Gärt- ner bringen jetzt blühende Blumen auf den Markt und von den Landorten kommen schöne Trollblumen -um Verkauf. Bald werden auch di« lieblichen Maiblümchen erscheinen; ' Waldmeisterbüschelchen waren bereits zu haben. Di« fein < duftenden Waldmeister wurden sehr gern« gekauft. Frisches Gemüse ist jetzt auf dem Markte vorherrschend. Das appe­titliche Frühgemüse ladet von selbst zum Kaufe ein. Aufge- - stellt waren in großer Menge Spinat, Kresse, Rhabarber, Kopfsalat und Rettich«. Nach letzteren war wegen der war­men Witterung, die die Fleischnahrung etwas zurückdrängt, sehr starke Nachfrage. Es waren schöne Halbrettiche in Bü­scheln und auch sehr gute weiße Sommerrettiche zu haben, und zwar zu annehmbaren Preisen. Auch einheimisch« frühe Karotten waren feilgeboten, die der Jahreszeit entsprechend noch etwas teuer sind. Von auswärts waren Spargel« in verschiedener Güte und Größe angeboten, das Pfund zu 20 bis 60 -s. Der Absatz ging aber langsam; in den Lebens­mittelgeschäften kostet gute Qualität das Pfund 5660 Der Obstmarkt hat nun sein Ende gefunden. Es waren nur ganz wenige rheinische Bohnäpfel vorhanden, die jetzt aber nicht mehr frisch sind. Einige Wochen wird -er Markt nun ohne einheimisches Obst sein. Es wird aber nicht lange an­stehen, bis die ersten Frtthkirschen aus dem Nachbarland Baden kommen, während in unserer Gegend die Kirsch­bäume kaum verblüht haben oder noch in der Blüte stehen. Eier und Butter waren in großer Menge zu den seitheri­gen Preisen zu haben. Der Markt nahm einen sehr raschen Verlauf. Bald nach 10 Uhr waren nur noch wenig« Käufer anwesend. Die Verkäuferinnen aus den Lanüorten verlas- sen nach einigen Stunden den Markt und verhausteren ihre Waren, wobei sie diese meist schnell verkaufen. Eine große Zahl von Landfrauen besucht den Markt überhaupt nicht mehr, sondern sucht sich eine ständige Abnehmerschaft in den Häusern.

Fruchtpreise

Balingen: Haber 0,60 Erolzheim: Weizen 13,40,

Haber 7,608,20 Tübingen: Weizen 1315,50, Gerste

10, Haber 8,700,50 Winnenden: 18,80-14, Haber

8,508,80, Roggen 18

»

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da sür jene noch die sog. wirtschaftlichen Berkehrskostcn in Zuschlag kommen. Die Schristltg.

Bekanntmachung

Am Donnerstag, den 26. Mai (Fronleichnam) bleiben di« Kanzleien des Finanzamt« Hirsau und d«s Zollamt» Lalw geschloffen.

E» wird erneut daraus hingewiesen, daß das Finanz­amt nachmittag» für den Publikumrverkehr stet» ge­schloffen ist.

den 23. Mat 1032.

Calw

Nnanzarnl/Zollaml

Stadtgemeinde Calw.

Fund!

Im August 1031 wurde eine Handtasche mit Geld­beutel und höherem Geldbetrag als Fundgegenstand ad- geliefert. Ein Empfangsberechtigter hat sich bisher nicht gemeldet.

Weiter« nicht abgeholte Fundgegenstände sind in der Anschlagtafel am Rathaus verzeichnet.

Lalw. den 23. Mai 1032

Bürgermeisteramt: Göhner.

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früher ganz unglücklich über den häßlichen Holz- doden in unserem Wohnzimmer. Seitdem ich ihn aber mit lddIL88^-Holzbaisam behandle, macht er mir wirklich Freude. Er hat dauerhafte, prachtvolle Farbe und Glanz und sieht wir Par­kett au». Dabei ist das alle» so bequem und billig. Er gibt nichts Schönere» und Bessere» sllr Holz­böden als

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z», Mitglieder-Berscimmlung

Mittwoch, de« 25. d»., nachmittags S Uh», ins Hotel Waldhorn werden hiermit unsere Mitglieder herzlichst eingeladen. Die Larrdesvorfitzeube, Freifrau Söh von Berlichingen, sowie die Schriftführerin des Hauptansschufses in Berlin, Frau General Vreit- hanpt werden anwesend sein.

Für Unterhalt««« ist ««sorgt. Gäste mitzubringen erlaubt. Um vollzählige» Erscheinen bittet de« Ausschuß

Calw, den 23. Mai 1032

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme und Liebe sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden, welche wir in unserm herben Schmerz um unfern lieben entschlafenen

Theo

von allen Seiten erfahren durften, sagen wir aus diesem Wege unfern herzlichsten Dank.

Familie Ernst Stähle Familie Fritz Schaible

Die

ZlvllNWerstchtttrrls

am 25. 5., S Ahr findet ln «ltbnlach nicht statt. Ger.»Dollz.«S1elle.

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Stuttgart. Mai 1032

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