Das Ergebnis in Anhalt

Sozi »ldemvkratische Partei

75 12N

,2

Staatspartei

3 227

1

Kommunisten

- '0 417

3

Zentrum

2 630

HauS- und Grnndbesitz

6 868

Dentschnationale

12 807

Deutsche Vvlkspartei ""

8 191

2

Nationalsozialisten

89 M2

15

SAP.

803

Die neue Hamburger

Bürgerschaft

Sozialdemokratische Partei

226 233

49

'Nationalsozialisten

233 528

51

Kommunisten

119 477

26

Staatspartci

84139

18

Dentschnationale

32 344

7

Deutsche Volkspartei

23 805

Wirtschaftspartci

4 880

1

Christlich-sozialer Volksdienst

7729

1

Zcntriiiu

10 919

-)

Wahlergebnisse

aus würltembergischen Oberamlsbezirken

Stuttgart-Stadt: StB. 277 457, Abg. Sl. 218936, G. St. 218 363: Sog. 56 825,- Z. 21156: BB. 1947' Dem. 15 266,- K. 33 391,- DN. 17 806,- DVP. li266; CVD. 8746: BR. 1506,- NS. 51 747,- FW. 419.

Stuttgart-Amt: StB. 48 095, Abg. St. 34 015; G. St. 33 824: Soz. 8533; Z. 881; BB. 2532; Dem. 2243; K. 6956; DN. 1245; DBP. 428; EVD. 2349; BN. 320; NS. 8227; FW. 166.

OA. Nagold: StB. 16469, Abg. St. 10613, G. St. 10 595: Sog. 811; Z. 445; BB. 2109; Dem. 170, K. 698; DN. 616; DVP. 206; CVD. 512; BR 184; NS. 4844; FW..

OA. Hcrrcnberg: StB. 16203; Abg. St. 11130: G. St. 11092: Soz. 404; Z. 608; BB. 3827; Denn 189; K 845; TN. 179; DVP. 164; CVD. 514; VR. 89; NS. 4273; FW..

OA. Böblingen: StB. 22 291. Abg. St. 14 278, G. St. 14 235: Soz. 2090; Z. 349; BB. 2089; Dem. 776; K. 2152; DN. 759; DVP. 211; CVD. 801; VN. 92; NS. 4916; FW..

OA. Leonberg: StB. 23 813, Abg. St. 15 782, G. St. 15 726: Soz. 2447; Z. 399; BB. 8444; Dem. 276; K. 2251; DN. 637; DVP. 154; CVD. 1165; VR 117; NS. 4936; FW..

OA. Neuenbürg: StB. 23168, Abg. St. 13471, G. St. 13406: Soz. 3304; Z. 217; BB. 247; Dem. 402, K. 1263; DN. 928: DBP. 232; CBD. 796; VR. 387; NS. 5630; FW..

OA. Freu den stadt- StB. 24607, Abg. St. 15817, G. St, 15 713: Soz. 2748; Z. 387; BB. 1669; Dem. 729, K. 1330; DN. 487; DBP. 650; CVD. 1518; VR. 169; NS. 6146; FW..

OA. Eßlingen: StB. 48 420, Abg. St. 35 712, G. St. 35 543: Soz. 8322; Z. 2605; BB. 1985; Dem. 1376; K. 6494; DN. 1309; DVP. 968; CBD. 1067; RV. 240; NS. 10377; FW.-.

OA. Kirchheim n. T.: StB. 22 136, Abg. St. 14485, G. St. 14484: Soz. 2408; Z. 248; BB. 2073; Dem. 367; K. 1464; DN. 4,8; DVP. 293; CVD. 1276; BR. 207; NS. 5741; FW. -.

OA. Reutlingen: StB. 43 821, Abg. St. 29 444, G. St. 29 334: Soz. 7292; Z. 1487; BB. 2364; Denn 2612; K. 2444; DN. 864; DVP. 792; CBD. 2992; VR. 281; NS. 6740; FW. 1566.

OA. Göppingen: StB. 45 614, Abg. St. 31661, G. St. 31495: Soz. 6776; Z. 3603; BB. 3067; Dem. 2437; K. 5257; DN. 748; DVP. 835; CVD. 2W6; VN. 273; NS. 6173; FW. -.

OA. Tübingen: StB. 33 200, Abg. St. 21616, G. St. 21454: Soz. 3924; Z. 1319; BB. 1800; Dem.. 1122; K. 1839; DN. 1449; DVP. 1688; CBD. 1722; VR. 301; NS. 5874; FW. 416.

OA. Ulm: StB. 54 218; Abg. St. 42171, G. St. 42041: Soz. 5828; Z. 8037; BB. 3478; Dem. 1264; K. 1924; DN. 3710; DVP. 308; CVD. 1362; VR. 332; NS. 15 798; FW..

OA. Gmünd: StB. 28 333, Abg. St. 20 540, G. St. 30 427: Soz. 1666; Z. 10539; BB. 1364; Dem. 390; K. 2086; DN. 405; DBP. 188; CBD. 739, VN. 424; NS. 3126; FW..

OA. Heilbronn: StB. 68 032, Abg. St. 51188, G. St. 50 912: Soz. 18 841; Z, 3817; BB. 5392; Dem. 4726; K. 4075; DN, 1160; DVP. 550; CVD. 2672; VR. 420; NS. 9239; FW. -.

OA. Rottenbnrg: StB. 18 561, Abg. St. 12 900, G. St. 12 756: Soz. 726; Z. 5712; BB. 1101; Dem. 126; K. 1303; DN. 179; DBP. 71; CBD. 552; BR. 63; NS. 2535; FW..

OA. Tuttlingen: StB 26637, Abg. St. 18 682, G. St. 18606: Soz. 4173; Z. 3231; BB. 589; Dem. 1587; K. 1255; DN. 472; DVP. 100; CVD. 737; VR 733; NS. 5729; FW,.

OA. Schorndorf: StB 19 489, Abg. St. 12 766. G. St. 12723: Soz. 2382; Z. 136; BB. 2490; Dem. 594; K. 1046; DN. 863; DVP. 76; CVD. 824; VR. 138; 'NS. 4194; FW..

OA. Rottwcil: StB. 34t-06, Abg. St. 25 838, G. St. 28 683: Soz. 2860; Z. 8349; BB. 1046; Dem. 4107; K. 2979; DN. 373; DBP. 114; CBD. 345; VR. 238; NT. 6272; FW..

OA. Heidenycim: StB. 33512, Abg. St. 23154. G. St. 23 070: Soz. 5801; Z. 1336; BB 3080; Dem. 1247; K. 2073; TN. 1092; DVP. 276; CVD. 1277; VN. 201; NT. 0687; FW. -.

OA. Mergentheim: StB. 17 983, Abg. St. 13 936, G. St. 13 865: Soz. 355; Z. 4572; BB. 3152; Dem. 434. K. 99; DN. 575; DVP. 57; CVD. 351; BN. 55; NS. 4215; FW..

OA. Tcttnang: StB. 24 730, Abg. St. 17 363, G. St. 17 278: Soz. 1207; Z. 993; BB. 631; Dem. 366; K. 762; DN. 420; DVP. 85; CVD. 144; VN. 406; NS. 3194; FW..

Das Ergebnis der Landlagswahlen im Bezirk Calw

Das mit Spannung erwartete Ergebnis der LaudtagS- wahlcn liegt nun vor. Das Zählgcschäst in den Bezirks-

gcmern.-en ncn, .eg ,,-a -rnei-rnin^-iw in,neu, ,a va ^r.erre gestern astend gegen 9 lllir die durch Sonder-Ansgabe in, sc ree- Vlattea verbreiteten Ergebnisse überall in der Stadt bekannt waren. Os'enbar haben sich die Wahlkvniinissivncn, die wirk lich über einen Mangel an praktischer llebnng in letzter Veit nicht klagen konnten, gut eingeschasft. Ihr rasches Arbeiten verdient alle Anerkennung; trotzdem mochten wir aber hof­fen, daß sie ihre Fähigkeiten nun nicht so bald wieder unter Beweis zu stellen haben werden. - Die Bevölkerung des Bezirks hat nach 5 Fahren wieder ihren Willen über die Zusammensetzung des Landesparlamento knndgetan, einen Willen, der sich seitdem wesentlich geändert hat. Die Wahl­beteiligung betrug gestern im Bezirk, wo von 18 551 Wahl­berechtigten 12 73!» abstiminten, 68,6 v. H., in Calw 73,5 v. H.; bei den letzten Landtagswahlen vom 20. Mai 1928 begaben sich im Bezirk 64,2 v. H. der Stimmberechtigten zur Wahl­urne. Der Unterschied zwischen damals und gestern ist also unbedeutend. Einen Stimmenzuwachs gegenüber 1928 haben in erster Linie die Nationalsozialisten zu verzeichnen. Bei den Landtagswahlcn von 1928 konnten sie 247 Stimmen ans ihre Liste vereinigen, gestern brachte die NSDAP, es im Bezirk auf die Zahl von 5080 Stimmen. Das bedeutet einen ganz außerordentlichen Erfolg, immer­hin wird aber mancher Nationalsozialist, der mit der Ziffer der Hitlerstimmen vom zweiten Wahlgang der ReichS- präsidcntcuwahl rechnete, enttäuscht sein, denn ein Ver­gleich zeigt, daß bei den Landtagswahlcn im Bezirk nicht weniger als 1367 lin Calw 155) von diesen Hitlerstimmen nicht mehr für die NSDAP, abgegeben worden sind. Stim­men gewonnen haben gegenüber 1928 außer den National­sozialisten nur noch die Kommunisten (536), der Christliche Volksdienst (290) und die Zentrumspartei (39 St. mehr). Die übrigen Parteien Haben alle mehr oder weniger große Verluste erlitten. Der Hauptleidtragende im Bezirk ist Ser Württ. Banernbnnd mit einem Verlust von 1555 Stimmen; früher die stärkste Partei des Bezirks (1928: 4009) ist die Stimmzahl seiner Anhänger jetzt ans 2454 gefallen. Dann folgt Sie Sozialdemokratische Partei mit einem Verlust von 778 Stimmen; 1928 zählte sic noch 2133, heute 1355 Stimmen. Die Deutsch-Demokratische Partei erlitt einen Stimmenrückgang von 677 und sank von 1069 auf 392 Stimmen. Nicht viel besser erging es der Volkspartei, die von 905 Stimmen 566 verlor und heute nur noch über 339 Stimmen verfügt. Bon der einst so statt­lichen Höhe von 1166 Stimmen sank die Bürge rp artet (DNVP.) auf 663 Stimmen zurück, verlor mithin 603 Stim­men. Die Bolksrechtpartci erhielt nur 102 Stimmen, das sind 191 weniger wie 1928. Man sieht also, daß die Hitler- bewegnng die sog. Rechts- und Mittclparteien von der Bürgerpartei bis zu den Demokraten immer mehr aufreibt, während die Kommunisten Zuwachs aus dem Lager der Sozialdemokratie erhielten. UebrigenS wächst heute die KPD. nicht mehr so, wie sic es gerne möchte. Gegenüber den Reichspräsidentenwahlen ist ihr Stimmvesitz sogar um 47 Punkte gefallen. Der Erfolg des Christlichen Volksdienstes ist ans die verstärkte politische Willensäußerung weiterer Gemeinschastskreise zurückznfüchren, die insbesondere ans dem Lande einen festen Rückhält besitzen. Der Höhe Ser Stimmzahl nach geordnet folgen im Bezirk die Parteien nach dem Wahlergebnis vom Sonntag einander wie folgt: NSDAP. 5080, Bauernbund 2454, Sozialdemokratische Par­tei 1355, Christl. Volksdienst 1124, Komm. Partei 1017, Bür­gerpartei 663, Deutsch-Demokratische Partei 392, DVP. und Volkskonservative Vgg. 339, Zentrum 184 und Volksrccht- partei 102 Stimme». In der Oberamtsstadt Calw erhielten die NSDAP. 767, die Sozialdem. Partei 602, die Biirger- partet 297, der Christl. Volksdienst 290, die KPD. 240, die Dem. Partei 223, die Volkspartei 186, das Zentrum 127, der Bauernbund 37 und die Bolksrechtpartci 33 Stimmen. Näheres über die Verhältnisse in den Bezirksgemeiuüen läßt sich aus der Wahltabclle leicht ersehen. Von den auf den Bezirkswahlvorschlägen aufgeführtcn Kandidaten ist lediglich der Spitzenkandidat der NSDAP. L., Bürger­meister Dirr-Stammheim znm Zuge gekommen. Er ist in den Landtag gewählt.

Politische Kurzmeldungen

Der Reichsetat soll in diesem Jahre gleichzeitig im Reichs­rat und im Reichstag beraten werden. Bei einer Polizei­unternehmung gegen nicht aufgelöste nationalsozialistische Verbände in der Umgegend von Lörrach wurden Waffen und Munition beschlagnahmt. Vierzehn Nationalsozialisten, dar­unter der evangelische Pfarrer von Wollbach, sind verhaftet worden. In Köln a. Rh. wurden der sozialdemokratische Abgeordnete Wels und der Polizeipräsident von Köln, Ban­knecht, im Restaurant eines Hotels durch etwa 10 National­sozialisten unter Führung des Reichstagsabgeordneten Ley tätlich angegriffen. Polizeipräsident Banknecht ist verletzt worden. Nach Feststellung des Erfolges des Volksent­scheides hat das Oldenburgische Staatsministerium die sofor­tige Auflösung des Landtags ausgesprochen und die Neu­wahl auf Sen 29. Mai festgesetzt. Die österreichische Negie­rung hat sich bereit erklärt, in Oesterreich festliegcnde Gut­haben deutscher Exporteure, die aus Warenlieferungen von Deutschland nach Oesterreich stammen, in einem gewissen Umfang künftig für die Bezahlung nach Deutschland frei- zngeben. Die Sachverständigen der vier Londoner Donan- mächtc sind zu einer ersten Besprechung zusammengetrcten. Die deutsche Regierung ist durch den Grafen Schwerin- Krosigk vertreten. In Langemarck wurden vier auf dem Felde arbeitende Arbeiter durch die Explosion einer Granate getötet, die sich noch vom Kriege her im Boden befand. Maskierte Räuber unternahmen in der näheren Umgebung von Marseille einen Ucberfatl ans ein Postamt, bei dem drei Schutzleute getötet wurden. Zwischen Finnland und der Sowjetunion wurde in Ergänzung des Nichtangriffspaktes ein FrcnndschaftSabkommen geschlossen. Die Telegraphen- Agcntnr Schimbnn Rengo teilt mit, daß mit der Wiederauf­nahme der chinesisch japanische» Wafsenstiltstandsverhand-

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Nischen Al-vrdnnng erhielt den Befehl, nach Tokio zurück znl.chren.

Arbeitsbeschaffung durch Instandsetzung des Hausbesitzes

Berti», 2t. April. Unter den Moglichteiien der Ar beiu-beschafsnng ist die Fnstandsetzuna des HanSbesilzes vor besonderer Bedeutung. Ter Reichsarbeitsminister hat vor kur,ein die Länder auf verschiedene Maßnahmen hingewie scn, die der Arbeitsbeschaffung auf diesem Gebiete dienev tönneu. ie Länder sind gebeten worden, soweit möglich, Mittel der Hausziusstener für Fnstandsetzungen bereit?.» stellen nud dem einzelnen Hausbesitzer die Aufnahme von Kapital durch Zinöznschiisse aus der HauszinSstcncr -n er­leichtern. ES ist ferner daraus hingewiescn worden, daß null die Möglichkeit besteht, die erforderlichen Mittel durch Wcchselkredit zu beschaffen. Ans Grund von Verl,a»dlimc,en mit der Rcichsbank tonnte festgestellt werden, daß die Reichs bank grundsätzlich bereit ist, derartige Wechsel zu diskon­tieren. Ans diesem Wege wird sich die Ausführung von Jn- standsetznngSarbeiten in erheblichem Umfange ermöglichen lassen.

Forderungen der deutschen Industrie

Stärkung des Binnenmarktes und Förderung der Ausfuhr

TU. Berlin, 23. April. Ter Rcichsvcrband der Dentscher Jndustrie hat in seiner letzten Prnsidialsitzniig zu den wich­tigsten gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Fragen Stellung genommen. Staatssekretär v. Simson berichtete über die gcgcnwärtige Lage auf handelspolitischem Gebiet und Ge­heimrat Kastl über Handels- und Devisenpolitik. Präsi­dium und Vorstand des ReichSverbandes vertraten de, Standpunkt, daß die immer stärker zunehmenden Absper­rung s t e n d c n z c n der einzelnen Staaten und die Be­strebungen der Länder mit passiver Zahlungsbilanz, sich auch eine aktive Handelsbilanz zu schaffen, der Welt zum Verhängnis geworden sind und den internationalen Kreditmarkt und Warenhandcl zn vernichten drohen. Die Politik der einzelnen Länder, nach der jedes Land verlangt, daß ihm soviel Waren wie nur irgend möglich abgcnommen werden, aber andererseits das Recht für sich beansprucht, sich gegen die Aufnahme fremder Waren zn sperren, m l c tz ten Endes znm Ruin der Weltwirtschaft füh­ren. Deutschland insbesondere kann nur dann seine kredit- politischen Beziehungen mit dem Ausland anfrcchtcrlialten und seine Verpflichtungen ans den in früheren Jahren gc währten ausländischen Krediten erfüllen, wenn man rhu. in einem ausreichenden Maße seine Waren abnimmt. Jeder Versuch, die Zahlungen außerhalb des Warenverkehrs zu verlangen, muß zwangsweise zn einer Gefährdung der internationalen Währungsbasis führen.

Der ReichsverbanL der Deutschen Industrie hält es des halb für erforderlich, daß die ReichSrcgicrnng gegenüber dieser Entwicklung eine weitgehende h a ndekSpolittschir und innerwirtschaftliche Aktivität entfaltet. Insbesondere muß nach seiner Auffassung 1. mit allen Mit­teln eine Stärkung des deutschen Prodnktions- und HandelS- volnmcns, damit eine Verbesserung des deutschen Arbeits- Marktes und eine Erhöhung des verfügbaren Devisenbestan­des angestrebt werden.

2. Muß eine möglichst weitgehende Förderung der deut- schen Aussnhr unter gleichzeitiger Stärkung des Binnen­marktes Platz greifen und es müssen die Hemmnisse schleu­nigst beseitigt werden, die gegenwärtig der Aufwärtsentwick­lung von Ausfuhr und Binnenmarkt entgegenstehen. Hierzu gehört in erster Linie eine Senkung aller Faktoren der Pro­duktionskosten, sowie auch eine restlose Ausnutzung aller Kreditmöglichkeiten.

8. Mnß, solange die Devisenbewirtschaftung nicht entbehrt werden kann, diese unter sorgfältiger Beachtung unserer handelspolitischen Interessen gehandhabt werden.

Das Genfer Ergebnis

Eine Art Burgfrieden bis nach de« Kammerwahle«

TU. Genf, 24. April. Von vestuntcrrichteter Seite wird übereinstimmend festgestellt, daß die bisherigen Staats- männer-Bcsprechungen sich nur in ganz allgemeinem Rah­men gehalten haben. Jedoch ist von deutscher Seite der grundsätzliche Standpunkt in der Tribut frage Umrissen und die Notwendigkeit einer europäischen Lösung der Wirtschaftskrise unterstrichen worden. Die zahlreichen Besprechungen der Staatsmänner haben all­gemein den Eindruck hinterlasscn, daß in allen internatio­nalen Fragen heute noch völlige Unsicherheit und Unklar­heit besteht, die znm Teil durch die französischen Kammcr- wahlcu, zum Teil durch die noch ungeklärte Haltung der englischen Regierung bedingt sind. Man erwartet daher, daß vor den französischen Kammerivahlen die Verhandlungen nicht in eilt neues, entscheidendes Stadium cintrctcn werden. Ein offizieller Beschluß über den Zusammentritt der Lan- sanncr Tributkonfercnz am 16. Juni ist noch nicht gefaßt worden, jedoch kann mit den« Zusammentritt der Konferenz zn diesem Termin gerechnet werden.

Das Präsidium der AbrttstnugSkonfcrenz, das ursprüng­lich am Samstag znsammentretcn sollte, hat seine Sitzung auf Montag verschoben. Den französischen Wünschen au, Verschiebung der Verhandlungen des Hauptausschnsscs nach den französischen Kammerivahlen wird man in dcr^ Weise Rechnung tragen, daß in den nächsten 14 Tagen das Schwer­gewicht der Arbeiten ans die Verhandlungen der technischen Ausschüsse gelegt wird, die sich mit der Begrlffvbcstiinmnna der Angriffömaffen befassen sollen. ES besteht der Eindruck, daß zwischen den maßgebenden Mächten eine Art Bu rg- frieden abgeschlossen worden ist, über die großen «trert- fragen, der Gleichberechtigung und den franzönschcn Vor- schlag der internationalen Streitmacht, erst nach den sran- zvsischen Kanuncrwahlcn zn verhandeln.