Amerikas Europa-Aufmarsch
Der fähigste Mann Amerikas für die Schuld- und Tributfrage, der ehemalige langjährige Schatzsekretär Andrew Mellon, landete in England, um den Londoner Botschafterposten der Vereinigten Staaten anzutreten. Mellon steht im Alter von slebenundskebzig Jahren. Vermutlich stellt in ihm das amerikanische Volk den ältesten außenpolitischen Vertreter. Ebenso auffallend ist die Tatsache, daß dieser diplomatische Sachwalter der USA. auf dem wichtigsten Botschafterposten der Erde eine Persönlichkeit rst, die den Auswärtigen Dienst niemals kennen gelernt hat. Selbstverständlich kannte er als führender amerikanischer Wirtschafter, Schöpfer des Aluminiumtrustes, der einem Weltmonopol für dieses ungeheuer wichtige Leichtmetall sehr nahe gekommen ist, die Hintertreppen der Politik. Deshalb darf man annehmen, baß er die Wege, die zu den Ncqiezimmern der Herrschaft führen, wohl gekannt hat, aber ebenso wie die eigentlich Mächtigen sich lieber hinter den Kulissen aufhielt. Hoover wirb große Mühe gehabt haben, ihn 1921 als Schatzsekretär zu gewinnen. Vermutlich überzeugte er den Stockamerikaner Mellon, baß seine Organisations- und Berhandlungskunst für sein Vaterland unentbehrlich sei. Hoovers Taktik ging zweifelsohne auch dahin, für die groben Wirtschaftsaufgaben, die sich um diese Zeit auftaten, namentlich für die Ueberwindung der schweren Wirtschaftskrise, die 1921 auf den Vereinigten Staaten lastete, einen übermächtigen, unantastbaren amerikanischen Wtrtschaftsführer zu gewinnen, erstens zur Steigerung seines eigenen Ansehens und Einflusses und zweitens doch sicher auch mit dem Hintergedanken, baß ein gescheiterter Mellon der beste Blitzableiter für seine eigene Verantwortlichkeit sein würde. Das alles verstärkt den Sondercharakter der Berufung Mellons nach London.
Die erstaunliche Disziplin, die er Hoover entgegenbrachtc, als dieser ihn im Vorjahre Hals über Kopf nach Parts entsandte. um den Hooverplan in letzter Minute doch noch irgendwie burchzusetzen. bringt er auch jetzt wieder auf. Er steht in London bereit. Wofür? Die Antwort kann nur lauten, für den Hooverplan, für die Freilegung eines Weges, auf dem ein wirtschaftlicher, finanzieller und politischer Weltfrieden im vierzehnten Jahre nach Versailles gefunden werden kann, der durch Schuld des Präsidenten Wilson, durch Schuld der Vereinigten Staaten, durch den niederträchtigsten Betrug der Weltgeschichte, den gegen Deutschland mit den vierzehn Punkten, zum Scheitern gebracht wurde. Amerika sucht diesen Frieden heute, weil sein Hochmut von 1918, der bis 1929 ins krankhafte Ueberameri- kantsche wuchs, durch die furchtbare amerikanische Eigenkrise vor dem Fall gekommen ist. Es steht ein, daß es diesen Frieden für sich selbst braucht. Mellon glaubte, ihn durch den kühnen Schachzug des Hooverplanes im vorigen Sommer gewinnen zu können, und überzeugte sich dann persönlich an der Seine, daß die amerikanische Drachensaat auf dem Boden Frankreichs herrlich aufgegangen ist.
Mellon, der Vater des Hooverplanes, soll nun diese, seine eigene Politik, für die Hoover persönlich zu zaghaft, zu primitiv als Unterhändler gewesen wäre, auf europäischem Boden fortsetzen und zum Ziel führen. Sttmson kommt zu seiner Hilfe nach Genf. Er hat die ihm gebührende Assistentenstelle. Mellon wird der eigentliche Mann des Handelns sein. Er weiß, baß er nur einen Gegner auf europäischem Boden hat: Frankreich! Im vorigen Jahre stellte es ihm Laval entgegen, heute hat er es mit Tardieu zu tun. Deutschland weiß, daß es von diesem Mann das Schlimmste zu erwarten hat, was nicht heißt, daß eS 1931 noch schlechter gegangen wäre, wenn nicht Laval der Gegenspieler der Welt gewesen wäre. Wenn man auf französische Staatsmänner überhaupt Hoffnungen setzen kann, dann böte der Charakter TardieuS immer noch bessere Erfolgsaussichten als der Lavals. Dieser mar unerbittlich aus GroßmannS- pose, aus einer zähen Starrköpfigkeit, die sich nicht auf Kraft, sondern auf Gedankenarmut stützt. Tardieu ist noch
zäher, noch starrköpfiger als Laval, aber vielfach wende- fähiger, weil er tatsächlich Gedanken, wenn auch für Deutschland nur böse, aufbringen kann. Deswegen würde ihn ein Unterhändler von der Kunst Mellons, der doch schließlich der beste Kenner der Schulden- und Tributfrage auf der Erde ist, schon leichter zu einer Wendung, zu einer neuen Politik bringen als einen Laval. Wer Mellon im Vorjahre im Augenblick seiner Abreise nach London sah, glaubte einen Mann zu erblicken, der einen Kculeaschlag erhielt, von dem es keine Erholung mehr geben würde. Dennoch hat er sich offenbar erholt. Ist im Besitz irgend eines Planes, von dem er eine Entlastung Amerikas und eine persönliche Förderung Hoovers erwartet. Wir stehen also vor ernsten Weltfricdcnsbcmiihungen. Wenn sie nicht zum Ziele kommen, stünde die Welt vor der Aufgabe, über Frankreich hinweg, sich den Friede» zu erzwingen.
Italien cieqen Frankreichs Sicherheilstkese
TU. Genf, 14. April. Der italienische Außenminister Gran bi setzte sich im Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz mit dem Versuch Tardieus auseinander, die Abrüstungskonferenz zu einer Sicherheitskonferenz umzugestalten. Grandi stellte zunächst fest, daß er sich die amerikanischen Ideen und Vorschläge vollständig zu eigen mache.
Grandi wies energisch die französische Auffassung zurück, baß ein Staat nach Bruch des Kellogg-Paktes ohne weiteres auch ein internationales Abrüstungsabkommen brechen würde. Es werde leichter sein, ein Versprechen, seine Armee einem anderen zur Verfügung zu stellen, zu brechen, als bereits abgeschaffte Waffen im Geheimen neu anzuschaffen. Wenn die Abrüstungskonferenz von der Hypothese des bösen Willens ausgehe, so breche damit das gesamte Gebäude der Sicherheit, des Friedens und des Vertrauens zusammen, auf dem nicht nur die internationale Zusammenarbeit, sondern auch die Gemeinschaft der Völker beruhe.
Der Redner begründete den italienische» Vorschlag eingehend und betonte, daß Italien eine fortschreitende Abschaffung der Angriffs waffen verlange. Die Abschaffung der Artillerie müßte mit der Gruppe der schweren Kaliber beginnen und bis zur fortschreitenden vollständigen Vernichtung durchgeführt werden. In dieser Art müsse auch die Abschaffung der anderen schweren Waffen erfolgen. Am 31. Dezember eines jeden Jahres müsse jede Negierung einen bestimmten Hundertsatz ihrer Flotte abwracken und vernichten. Die bakteriologischen und chemischen Waffen müßten sofort vollständig abgeschafft werden.
Grandi schloß: Das Ziel der Abrüstungskonferenz müsse nicht nur eine Begrenzung, sondern eine wesentliche Herabsetzung der Rüstungen auf ein Mindestmaß sein. Die Abschaffung der Waffen würde die folgenden beachtenswerten Auswirkungen haben:
1. Die Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit der Staaten würde gestärkt werden.
2. Der Angriff würbe wett schwieriger und gefahrvoller werden.
3. Die Wirksamkeit des Kelloggpaktes und des Bölker- bundspaktes würden gestärkt werden.
4. Eine wahrhafte Herabsetzung der Rüstungen auf ein Mindestmaß würbe ermöglicht.
In der weiteren Aussprache trat der Vertreter Spaniens für eine Zukammenfassnng der italienischen und französischen Vorschläge ein, während die Vertreter Südslawiens und Polens an den Angriffswaffen festhielten und im übrigen die französische Sicherheitsthese vertraten. Japan ließ erklären, es müsse in der Abrttstnngsfrage den bestehenden Realitäten Rechnung tragen. Die Verhandlungen wurden dann bis Montag vertagt, weil man das Eintreffen von Reichskanzler Brüning und Botschafter Stimson abwarten will, ehe die grundsätzlichen Fragen der Abrüstung weiter behandelt werden.
Der Völkerbund ist auf Freitag zur Behandlung der einzelnen Vorschläge des Finanzausschusses für die Hilfs
maßnahmen für Oesterreich, Ungan, Bulgarien und Sri«, chenland einberufen worden. Am Samstag tritt der 19er- Ausschuß der außerordentlichen Bölkerbundsversammlnng für öen japanisch-chinesischen Konflikt zusammen.
Tardieu verschiebt seine Abreise ans Genf
Ministerpräsident Tardieu hat den Vertretern der französischen Presse in Genf erklärt, daß er seine Abreise nach Genf um 24 Stunden verschoben habe, weil er den Eindruck gewonnen habe, daß sich zwischen der Donaufrage und dem demnächst in Lausanne zur Beratung stehenden Trtbut- programm sehr rasch eine enge Verbindung hergcstellt habe.
Herriol über die französische Außenpolitik
TU. Paris, 14. April Herriot hielt in seiner Eigenschaft als Präsident der raöikalsozialistischcn Partei in Lyon eine große politische Rede, die auf mehrere französische Rundfunksender übernommen wurde. Herriot erklärte: Man sei heute vom wahren Frieden sehr viel weiter entfernt als dies im Jahre 1928 der Fall gewesen sei. Der brutale Mißerfolg der Londoner Konferenz sei dafür der beste Beweis. Das Werk der Linken während der letzten Legislaturperiode bestehe in erster Linie in der Schaffung des Dawesplanö, der vorteilhafter als der Boungpla» sei. Wenn sich all die schönen Versprechungen erfüllt Hütten, die man an den Aoungplan geknüpft habe und wenn er tatsächlich einen endgültigen Charakter träge, so würde man vielleicht von einer Besserung sprechen können. Die große Mehrheit des französischen Volkes sehe die Notwendigkeit der Opfer ein, wenn diese Opfer wirklich zur Festigung des Friedens beitrügen. Man verzweifle schließlich, wenn mau daran denke, daß alle Opfer, wie die Rhcinlandräumung, die Aufhebung jeder Kontrolle über Deutschland, die -Herabsetzung der Tribute und die vielen Anleihen Frankreichs nur eine so mittelmäßige Dankbarkeit eingcbrachi hätten. Man sei gezwungen, die Abreise des Reparatlonsagente» aus Berlin zu bedauern <!j. Für die Regierung von morgen blieben die Fragen der Reparationen, Schulden und der Abrüstung noch zu erledigen. Die letzte Londoner Konferenz zeige die französische Außenpolitik auf dem toten Puiill. Vergeblich suche Frankreich nach seinen Freunden. Es befinde sich in der schweren Lage, sich nur auf die Länder stützen zu können, die es selbst unterstützen müsse.
Politische Kurzmeldungen
Im Kampf um die Reichspräsidentcnwahl haben die Htndenburg-Ausschiiffe in allen Teilen des Reiches eine großzügige Propaganda entfaltet. In Kreisen der Opposition wird nun die Frage aufgeworfen, ob dabei etwa auch öffentliche Gelder verwendet worden sind. Das ist zwar von amtlicher Seite bereits bestritten worden. Trotzdem wird aber jetzt angeregt, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß tm Reichstag einzusehen, um völlige Klarheit zu schaffen. — Der frühere thüringische Minister Dr. Frick erklärte in einer Wahlrede in Bonn, die NSDAP, werde die Reichs- prästdentenivahl anfechten, da die nach cher-Neichsv^rfqssiznD garantierte Wcchlsrciheit nicht,MMHrst.rpvrdHn sei,, Wege« der Veröffentlichung des amtlichen preußischen Pressedienstes über das Eingreifen des Ministers Scvering in bas Verfahren gegen Oberprästdent Noske, insbesondere wegen der Ankündigung, daß gegen die Richter im Dienstaufsichtswege etngeschritten werden solle, hat Rechtsanwalt Klaybolte t« Hannover beim Generalstaatsanwalt in Berlin Strafanzeige gegen Minister Severing wegen Beamtennötigung erstattet. — Als in Hamburg die Polizei zur Durchsuchung des Gaubüros der NSDAP, schritt, fand sie das Haus vergast vor. Nationalsozialisten hatten die Räume unter Tränengas gesetzt. Die Polizei nahm fünf verdächtige Partetangehörige in Haft. — Das sächsische Staatsministerium hat eine neue Verordnung erlassen, wonach auf allen Gebieten der staatlichen Verwaltung strengste Sparsamkeit und schärfste Einschränkung verlangt wird.
Anne Kanne Löwin
Erzählung von Barbra Ring.
Einzige berechtigte lleberfetzung aus dem Nor- wrgischen von Tläre Gceverus Mjöen. Eopyright by Georg Müller u. Albert Langen, München 1930.
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»Du lachst? Lachst du über mich?"
»8a, zu Haus bars ich lachen, soviel ich will. Ich bin mordshungrg Tante Eorvinia," sagte Anne Kanne und stopfte eine halbe Semmel in den Mund. Sie saß da und sah ihre Tante an, die ihrerseits tat. als ob Anne Karin« Lust wäre.
»Tante Corvina. du bist hübsch. Du siehst aus wie Urgroßvater auf dem Bild zu Haus," sagte Anne Karine.
Hätte Anne Karine tagelang studiert, sie hätte kein besseres Mittel finden können, Frau Lorvinia zu besänftigen. D e Aehnlichkeit mit ihrem Großvater war Corvinias ganzer Stolz.
Sie lächelte freundlich.
»Es freut mich, das man das noch sehen kann, trotzdem ich älter geworden bin," sagte sie. »Uebrigens b st du selbst eine e^te Corvin. Aber du mußt versuchen, dir eine bessere Sprache anzugewöhnen. »Blödsinnig feine Kemenate" klingt nicht gerade hübsch."
»Nicht?" sagte Anne Karine.
»Na sa, du wirst'» mit der Zeit schon lernen," sagte Frau Corv nia liebenswürdig. »Ich habe dich übrigens in einer Fortbildungsschule für junge Mädchen angemeldet, die einer der Abjunkte an unserer Schule soeben errichtet hat."
»In die Schule brauch' ich nicht mehr. Onkel Mandt hat gesagt ich kann alles, was man braucht." prvtest erte Anne Karine. „Ich bin h»ch konfirmiert."
Frau Torvina nahm Anne Karine mit in
die Stadt zum Einkäufen für die Gesellschaft, die morgen, am Geburtstag des Oberstleutnants. stattr'nden sollte. Und Frau Corvin as Ansichten über Anne Karine besserten sich bedeutend. Sie verstand ja was vom Gemüse, das Kind. Sie war empört über die Fleischpreise. Und sie fand, daß die Frau Amtmann, der sie begegneten, aussähe wie „ein runzlger essigsaurer Apfel". Die Frau Amtmann war Frau Torvinias Antipode.
Die ganze Stadt wußte, daß Frau Corvi- nia ihre Nichte erwartete. Und aller Augen sahen Anne Karine nach, w e sie, die Hände in den Manteltaschen, das Näschen in der Luft und die Mütze schief auf dem Iungens- köpfchen dahertrabte
Auf dem Heimweg begegneten sie dem feierlichen Konsul Reyler. mit hängender Noll und hängendem Schurrbart, und seiner hübschen jungen Frau.
S e blieben stehen, und Anne Karine wurde vorgestellt. Sie starrte die schöne junge Frau in offenbarer Bewunderung an.
„Nun, wie gefällt Ihnen unsere gute Stadt, liebes Fräulein?" fragte Frau Reyler.
„Es ist die zweithübscheste, die ch ge'ehen habe, aber ich habe nur zwei gesehen," sagte Anne Karine. „Heiliger Bimbam, Fotzen d e einen hier an"
Frau Reyler schüttelte sich vor Lacken, am meisten über die Gesichter von Frau Eorvinia und hrem Mann.
„Aber Kind, wo hast du nur diesen entsetzlichen Ausdruck her," sagte Frau Eorvinia, da sie endlich ihre Sprache wieder gewann.
„Von der Schule vermutlich. Mein Lehrer pflegte hn zu brauchen."
„Den sollten wir uns eigentlich mal langen" sagte Frau Reyler „er würde hier sicher Glück machen."
„Er sagt auch »Tod und Schmazllerche", sagte Anne Karine.
„Ich gebe dich auf, Anne Karine", sagte Frau Eorvinia vernichtet
„Kommen S e zu mir, Fräulein Corvin. Wir werden sicher gut Freund werden." sagte Frau Reyler. „Sie müssen mich besuchen und sich meinen süßen kleinen Bengel --'rhen"
„Heben Sie kein Pferd? Wann soll ich denn kommen?" fragte Anne Karine.
„Je eher, je lieber," lachte Frau Reyler.
„Heut muß ich erst mein Geburtstagsgeschenk für Dietrich zurechtmachen und morgen kommen Sie sa zu uns. Aber übermorgen komme ich." sagte Anne Karine.
Den Rest des Tages halfen die Rothaarige und Anne Karine Frau Eorvinia be den Angelegenheiten des Haukes. Und Anne Karine bekam den Löwenanteil an Schelle. Die Rote fand, sie habe seit langem keinen so guten Tag gehabt.
Frau Corvina gab nur w Verstrebend Anne Carine die Erlaubnis, morgen mit auszureiten. Aber sie gab sie doch.
»
Der General hielt vor der Treppe, und der Bursche kam mit dem Pfc^i des Oberstleutnants. Anne Karine hatte sich ausgebeten die „Jungfrau" selber satteln zu dürfen, und ehe noch der Oberstleutnant m Sattel war. schritt aus der Stalltür die „Jungfrau" — mit dem allen Herrensattel des Oberstleutnants — und obendrauf Anne Karine in blauen Iungens- hosen.
Der Oberstleutnant machte ein recht dummes Gesicht. „Aber Kind, du hast mir doch gesagt, du hättest dein Reitkleid m t?" stotterte er.-
„Na ja. das hier ist doch mein Reitkleid. Sie haben mir fre lich zur Reise so'n ekelhaftes Ding geschneidert — mit ellenlangem Rack. Aber welcher vernünftige Mensch bängt sich denn in nem Schlepprock der Quere nach auf da» Pkerd." antwortet« Anne Karine welle.
„Da Hab ich sie halt angesUhN unv men oues liebes Reitkostüm mitgenommen. Das '->bre Dings liegt unter der Matratze aus dem Rüs- byhof. — Guten Morgen, General," sagte sie und griff an die Mütze, als der Oberstleutnant sich vorstellte, — während er unablässig zu den Fenstern hinaufschelte.
„Du brauchst keine Bange zu haben. Dietrich. Sie hat Kopfweh; die Rote reibt ihr die Schläfen und kratzt ihr den Kopf. Na. denn man los."
Anne Kar ne galoppierte davon. Und den zwei Herren blieb n chts übrig, als hinterher galoppieren. Anne Karine und der General wurden Bu'ensreunde. Besonders begeistert war Anne Karine, daß der General keine Frau hatte. „De Ehe ist nämlich die Wurzel alles Uebels", erklärte sie. „Ich wette daß Dietrich keinen höheren Wunsch hat als daß er kein« An^st vor Eorvinia zu haben brauchte"
Der Oberstleutnant machte ein ver'weif">e» Gesicht. Aber der General war einfach *veg und sagte. Anne K ine se' ein Unikum-
„Ist das was Hübsches." fragte Anne Ka- rine - —
„Was sehr Hübsches." lachte der General
„Dann ist Frau Reyler eins. Sie bekamt
auf der Tierschau totsicher tue goldene Medait le" sagte Anne Karine.
Der Oberstleutnant und Anne Kanne ge- langten glück ch ins Haus, ohne daß Frciu Cor- v nia das Kostüm ihrer Nichte entdeckte Aber der Oberstleutnant riet rhr «"fs mstandigste. doch nach Haus zu schreiben nach dem anderen
Reitkostüm
Krau Lorv nia war mit den Vorbereitungen für den Abend b^cha-ftigt. und sie und de, Oberstleutnant hatten ihre gewohnte Meinung»-