Hiller und das amerikanische Kapital

Der bekannte amerikanische Journalist Knickerbocker, bislang Rußlandfahrer und -forscher, hat eine Reise durch das kommunistische und nationalsozialistische Deutschland un­ternommen und die Reportage über diese Reise in einem neuen jbei Rowohlt verlegten) BucheDeutschland So oberSo?" niedergclegt. Knickerbocker kennt keine ethischen, soziologischen oder historischen Fragestellungen,' er stellt fest: Amerika hat gegen vier Milliarden Dollar in Deutschland investiert": fragt: Ist dieses Kapital durch Hakenkreuz und Sowjetstern in Deutschland bedroht?, und kann zum Schluß mit Befriedigung feststellen, daß wenigstens das Hakenkreuz die amerikanischen Kapitalien achtet. Diese Gewißheit erhält er in folgendem Interview mit Hitler selbst, das wir in verkürzter Form aus dem Buche Knickerbockers wie- dergeben.

Die amerikanischen Kapitalanlagen in Deutschland werden unter einer nationalsozialistischen Re­gierung sicherer sein als unter jeder anderen" erklärte Hit­ler.Bier Gründe: erstens, weil Deutschland unter einer nationalsozialistischen Regierung von den politischen Schul­den befreit sein wird, die es uns heute unmöglich machen, unsere Privatverpflichtungen zu erfüllen. Zweitens, weil es unter einer nationalsozialistischen Regierung möglich sein wirb, zu einem stabilen Verhältnis mtt Frankreich zu kom­men. Drittens, weil Deutschland unter einer nationalsozia­listischen Regierung sich weigern wird, irgendwelche Verein­barungen zu treffen, die wir nicht einhalten können. Vier­tens, weil nur unter einer nationalsozialistischen Regierung der Kommunismus in Deutschland vermieden werden kann."

Wir sind entschlossen, das Kapital, das wir uns von Ihnen geborgt haben, bis auf den letzten Pfennig zurückzu­zahlen. Der Wille zur Zahlung unserer Privatschulden ist unter allen Deutschen, mit der einzigen Ausnahme unserer Bolschewisten, gleich stark und unerschütterlich Aber was die Frage der Rückzahlung unserer Schulden an Amerika be­trifft, so müssen wir scharfe Grenzlinien ziehen zwischen dem Kapital dieser Schuld, seinen Zinsen und seiner Amortisa­tion. Ich versichere Ihnen, das Kapital wird niemand an­tasten. ES wird bis auf den letzten Pfennig zu- rückbezahlt werden. Wie es aber zurttckgezahlt werden wird, das hängt von unserer Zahlungsfähigkeit ab.

Wir erkennen die Privatschulden an, weil wir die Absicht haben, künftig die internationalen Beziehungen fortzusetzen. Wenn wir nicht bereit sind, jeden Kontakt mit der Umwelt abzubrechen, wenn wir nicht bereit sind, das bolschewistische Prinzip der Nichtanerkennung des Privateigentums anzu­wenden. sind wir gezwungen und sind wir auch entschlossen, unsere Privatschulden anzuerkennen und zu zahlen. Aber die Zinsen für die Kredite wurden in einer Höhe festgesetzt, die von den umständen bestimmt war. unter denen die An­leihen ausgenommen wurden. Das heißt, daß Deutschland diese Anleihen ausgenommen habe in dem Bemühen, die un­möglichen Reparationsbedingungen zu erfüllen. Unter die­sem Druck haben wir Kredite zu einem Zinsfuß abgeschlos­sen, der geradezu exorbitant war. Heute ist es für jeden klar, daß dieser Zinsfuß wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist. Deshalb liegt es ebensosehr im Interesse der Gläubiger­nationen wie in dem des Schuldners, daß irgend ein neues Abkommen getroffen wird, durch welches der Zinsfuß auf ein erträgliches Maß zurückgeführt wird und die Ttlgungs- zahlungen auf ein Maß, bas wir einhalten können.

Fassen Sie das nicht so auf, als hätten wir vor, den Zins­fuß der Ausländsanleihen durch ein Regterungsdekret zu ermäßigen. Wir haben die Absicht, hinsichtlich unserer pri­vaten Auslandsverpflichtungen nichts ohne die Zu­stimmung unserer Gläubiger zu tun. Ich will da­mit sagen, baß wir gezwungen sein werden, unsere Gläu­biger zusammenzurufen, ihnen die Lage der deutschen In­dustrie ausetnanberzusetzen. darauf hinzuweisen, daß das Gefüge der deutschen Industrie und der deutschen Wirtschaft zusammenbrcchen muß, wenn der augenblickliche Zinsfuß aufrechterhalten wird, und daß Sie kein Geld bekommen wer- den, wenn dieser Zusammenbruch erfolgt: auf diese Weise müssen wir zu einer vernünftigen Einigung über den Zins­fuß kommen."

Zum Schluß erklärte Hitler:Ich versichere Ihnen, daß die ausländischen Jnvestionen und die ausländischen Unter­nehmen in Deutschland auf Grund der existierenden und der noch abzuschließenden Verträge zwischen Deutschland und den einzelnen Ländern den vollen Schutz der deutschen Gesetze genießen werden. Mit Bestimmtheit werden kerne Maß­regeln gegen amerikanische Konzerne ergriffen

werden, die sich nicht gleichzeitig auch gegen ähnliche deutsche Konzerne richten würden."

Zur Reichspräsidenlenwahl

Aufruf des Zentrums

--- Berlin, 7. April. Die Deutsche Zentrumspartci ver­breitet einen Aufruf zur Hinöenburgwahl, in dem es u. a. heißt:

Am 10. April wird der Sieg Hindenburgs vollendet! Die Gefahr des Augenblicks ist die Saumseligkeit bei denjeni­gen, die im ersten Wahlgang ihre Pflicht getan. Die Errei­chung des Wahlzicles erfordert, daß niemand aussctzt, nie­mand zurückblcibt. Hindcnburg ist der Treuhänder des deutschen Volkes und die Bürgschaft für eine ruhige Ent­wicklung zum Aufstieg. Darum darf keine einzige Stimme am 10. April fehlen. Es gilt, neue Stimmen zu werben in de« Städten und Dörfern. Hindcnburg muß siegen, weil Deutschland leben will!

Wer erhält die Duesterbergstimmen?

Die zahlreichen Aufrufe, die aus den Kreisen der Deutsch­nationalen und des Stah.,.im heraus für Hitler gekommen sind, haben jetzt zu einer Kundgebung aus denselben Krei­sen für den Reichspräsidenten v. Hindcnburg geführt. Am interessantesten und politisch bedeutungsvollsten ist dabei, daß auch Herr v. Oldenburg-Januschau sich jetzt für den Reichspräsidenten cinsetzt, nachdem er im ersten Wahl­gang zugunsten des deutschnationalen Kandidaten Duester- berg geredet hatte. Bei dem starken Einfluß, den Herr von Oldenburg nicht nur in Ostpreußen, sondern auch in ande­ren Teilen in Deutschland über die deutschnationalen Kreise hinaus genießt, ist zu erwarten, daß auf diese» Ruf hin noch sehr erhebliche Teile der Duesterberg-Wähler im zweiten Wahlgang ihre Stimme für die Wiederwahl Hindenburgs abgeben.

Eine peinliche Angelegenheit

TU. Erfurt, 7. April. Der Vorsitzende des National. Ver­bandes Deutsch. Of,izicre in Thüringen, Oberstleutnant a. D. Fleischhauer, hatte im März an den Sohn und Aöjudanten des Reichspräsidenten von Hindcnburg einen offenen Brief gerichtet, in dem er diesen beschuldigte, seinen Vater über den Mißbrauch des Namens Hindcnburg und über die wahre Stimmung der nationalen Kreise nicht aufgeklärt zu haben. Von zuständiger Stelle wird dazu bemerkt. Saß es sich in dem Schreiben um eine Reihe längst widerlegter Unwahr­heiten handele. Nunmehr richtete der Chef der Heereslei­tung an die in Erfurt stationierte 3. Kav.-Dtv ein Schrei­ben, in dem es heißt, daß wegen dieses Verhaltens des Oberstleutnants a. D. Fleischhauer jeder Verkehr mit ihm abzubrechen sei und Veranstaltungen, die mit ihm zusam- menführen, zu vermeiden oder zu verlassen seien.

Politische Kurzmeldungen

Der Aeltestenrat des Reichstags tritt am nächsten Mon­tag. dem 11. April, zusammen, um über den Wtederzusam- mentritt des Reichsparlaments Beschluß zu fassen und das Arbeitsprogramm für die kommende Tagung aufzustellen. Die Aufhebung der erhöhten Umsatzsteuer für Konsumver­eine und Warenhäuser, die der Reichstag in einer Ent­schließung verlangt hatte, lehnte die Reichsregierung in ihrer Antwort mit Rücksicht auf die Finanzlage ab. Nach dem Haushaltsentwurf des Reiches fallen dieses Jahr alle Flot­ten- und Heeresubungen aus. Der Münchner Stadthaus- Halt weist für das Rechnungsjahr im ersten Entwurf einen Fehlbetrag von rund 17 Millionen Reichsmark auf. Der anhaltische Landtag lehnte mit IS gegen 17 Stimmen den Staatshaushalt ab. In seiner Wahlrede in Erfurt äußerte Reichskanzler Brüning, die nächsten Monate würden wohl hier und da schwere Nervenproben tn der Außenpolitik brin­gen, aber wenn Deutschland die Kraft zur Einigkeit auf- brtngen könne, dann würde man auch diese überwinden. Reichskommissar Schlange führte in einer Rede in Königs­berg aus, noch keine deutsche Regierung sei so entschlossen zugunsten der Rettung des Ostens cingetrcten wie die Ne­gierung Brüning. Durch das Sicherungsvcrfahren sei zu­nächst einmal der absolute Verfall von rund 60 000 deutschen LanbwirtSbetrieben aufgehalten worden, Betriebe, von denen die wenigsten überhaupt noch einen Pfennig Kredit auf dem freien Markt bekommen hätten. Der Stahlhelm hat auf das Schreiben des Reichspräsidenten wegen der Maßregelung von Stahlhelmmitgltedern in entgegenkom­mender Weise geantwortet. Die Meldungen von einer bevorstehenden Umbesetzung wichtiger Posten in der NSD­

AP. iverden von der nationalsozialistischen Parteitvrresp»»- denz als unrichtig bezeichnet. Auch Stabschef Rühm bleibt im Amt. Deutschland und Italien haben auf der Vier- mächtckonferenz die Donauföderation als Zolleinheit abge­lehnt. Pariser Zeitungen wollen erfahren haben, bei der Londoner Vorbesprechung hätten Macdonald und Tardieu eine Senkung der Zölle zwischen den Donaustaatcn um etwa 10 v. H. und eine Anleihe von etwa 10 Millionen Pfund Sterling in Aussicht genommen. Im ehemaligen Kriegs- gebiet an der französisch-belgischen Küste sind die sterbliche» Neste von 361 Frontkamplern gefunden worden Davon konnten 43 französische und 40 deutsche Soldaten namentlich festgestellt iverden. Bet den übrigen ivar eine Feststellung nicht mehr möglich. Ueber die Sprachenverhältnisse tm Elsaß und in Lothringen gibt jetzt eine französische Statistik Auskunft. Darnach sprechen rein französisch 202 554 Perso­nen, französischen und elsässischen Dialekt 78 542, französisch und deutsch 158 808, französischen und elsässischen Dialekt und deutsch 556 664, nur elsässisch 108-248, elsässischen Dialekt und deutsch 603 32, nur deutsch IIS 440. Der schwedisclw Ober­reichsanwalt beschlagnahmte das Prtvatvermögen des ver­storbenen Zündholzkönigs Kreuzer. Gleichzeitig wurden im Hauptkontor des Kreuger-Konzerns alle Bücher und Briefe beschlagnahmt. Nachdem erst kürzlich zwischen Deutschland und Brasilien ein Austausch von Kohlen gegen Kaffee statt- gesunden hat, wird jetzt die brasilianische Negierung auch für 200 Millionen rumänische Lei Petroleum gegen Kaffee eintauschen. Der chilenische Senat und die Kammer haben nunmehr beide das Gesetz über die Aufhebung des Goldstan­dards angenommen, das nur noch vom Präsidenten unter­zeichnet werden muß. Im Moskauer Prozeß stellte das Gericht wiederholt fest, daß der Angeklagte Wassiljew als Gegenrevolntionär Mitglied einer von einem Beamten einer polnischen Behörde konspirativ gegründeten terroristische« Gruppe war und im Aufträge dieser Gruppe SaS Attentat auf den deutschen Botschafter von Twardowski zusammen mtt Stern vorbereitete. Zweimal wurde während des Prozesses unmittelbar die polnische Regierung mtt der Verantwortung für diese Handlungen eines ihrer Beamten belastet.

Minislerrat in Paris

TU. Paris, 7. April. Unter dem Vorsitz des französischen Staatspräsidenten fand am Mittwoch mittag im Elisee ei« Ministerrat statt, auf dem Ministerpräsident Tardieu über seine Londoner Besprechungen berichtete. Innenmini­ster Mahieu legte dem Staatspräsidenten einen Erlaß zur Unterzeichnung vor, der dieWahlen auf den 1. und 8. Mat fcstlegt. Der Zeitpunkt für die Wahlen in den fernen Kolo­nien wurde hinausgcschoben und vorläufig noch nicht fest­gesetzt. Auf Vorschlag des Ministerpräsidenten wurde der neue Vertreter Frankreichs beim Völkerbund Paul-Bon­cour zum ständigen Vertreter an Stelle des verstorbenen Außenministers Vriand ernannt.

Tardieu eröffnet den Wahlfeldzug.

Ministerpräsident Tardieu hielt am Mittwoch abend bet einem zu seinen Ehren veranstalteten parlamentarischen Fest­essen der Regierungsparteien eine große Rede, die ihrer Be­stimmung und ihrem Inhalt nach den Wahlfeldzug in Frank­reich gewissermaßen amtlich einlcitetc. Die Erklärungen Tardicus zur Außenpolitik boten wenig Neues. Er vertei­digte seine eigene Politik und die seiner Parteifreunde. Frankreich habe eine Politik der Friedlichkeit und Versöhn­lichkeit gewählt. Nur die sozialistische Partei habe sich für den Internationalismus und die Preisgabe der Rechte Frankreichs eingesetzt. Allein die Hitlerbewegung habe be­wiesen, wie falsch die sozialistische These sei. Durch den Aoungplan sei eine tatsächliche Verbindung zwischen Repa­rationen und interalliierten Schulden hergestellt worden, so sehr, daß das Hoovermoratorium sie nicht habe verdrängen können. Auf der Abrüstungskonferenz sei Frankreich durch seine Vorschläge und die Bereitwilligkeit zur sofortigen Ver­minderung der Rüstungsausgaben weiter gegangen als ir­gend ein anderes Land. Es beherrsche jetzt den Gang der Aussprache durch den Einfluß einer starken Mehrheit. Eine Gleichheit der Rüstungen sei unmöglich. Tardieu verteidigte sodann die Finanzpolitik der letzten Regierungöpertobe, die bekanntlich heftige Kritik bei den Sozialisten und den Rabt- kalsoztalisten auslöst. Tardieu schloß seine Ausführungen mit der Versicherung, baß die französische Währung, der Haushalt, die allgemeine Wirtschaftslage und die internatio­nale Politik besser seien, als diejenigen anderer Länder. Die Mehrhettsparteien könnten daher vertrauensvoll tn den Wahlkampf schreiten.

Einigkeit! und Recht! und Freiheit! Mahnung und Verheißung zu- gleich sind diese Worte aus dem Liede der Deutschen. Aber es gibt heute irgendwo einen Mann in Deutschland, der hoch über dem Gezänk der Parteien stehend diese Worte mehr werden lassen könnte als nur Worte, nur Verheißung! Ja! Einen gibt eS:

Hmdenbnr.1!

Wer ist in Deutschland der Einzige, der immer und immer wieder seine Stimme mahnend erhebt für inneren Frieden und Einigkeit? Huidevdurgr

Wer ist seit den Tagen des Waffenstillstandes der Vorkämpfer für Deutschlands Recht zu leben, sich zu entwickeln? Hindenlmrgk

Wer hat als einer der ersten die historischen Worte gesprochen von der Reinheit des deutschen Schwertes und damit vor aller Welv Deutschlands moralischen und juristischen Anspruch auf Freiheit und Gleichheit festgestellt? Hindenburg.

Als ein Vorbild deutscher Pflichttreue bis zum Letzten hat Hrn- denburg den Kampf um das Leben des deutschen Volkes, um die Frei­heit der deutschen Heimat ausgenommen in jenen historischen Tagen des August 1914. Er hat diesen Kampf weitergeführt bis zum heutigen Tage Und als überparteilicher Treuhänder der deutschen Einigkeit muß und wird er ihn weiterführen auch in der Zukunft. In seineir

>rson, diesem Symbol wahren Deutschtums, vereinigen sich die besten jaraktereigenschaften der Deutschen: Pflichttreue, Demut, Gott ^ aube und Vaterlandsliebe. In der abgeklarten Ruhe fernes ehrrv gen Alters liegt die Gewähr dafür, daß alle sinnlosen Exper lterbleiben und daß mit eiserner Energie hmgearbertet wrro a , ae große Ziel, das uns alle eint:

_ Deutschlands Zukunft!

Vv > -

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