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Neuregelung des polizeiliche« Meldewesens Das Württ. Innenministerium hat unterm 31. Marz 1932 eine Verordnung über das polizeiliche Meldewesen lMeldepolizeiordnung) erlassen. Die neue Verordnung, die am 1. Juli 1932 in Kraft tritt, ersetzt die Meldepolizeiordnung vom 2V. Dezember 1913 in der Fassung der Mini- sterialverfügungcn vom 24. Februar und 7. Mat 1919. Die Verordnung bedeutet in mehrfacher Hmsicht eine Vereinfachung gegenüber den bisherigen Vorschriften. Meldebehörde bleibt die Ortspolizeibehörde, an Orten mit staatlicher Polizeivermaltung das staatliche Polizeiamt. Die Meldepflicht am Wohnort oder am Ort des dauernden Aufenthalts besteht wie bisher beim Zuzug, beim Umzug lWohnungswechscl am Ort) und beim Wegzug. Als „dauernder" Aufenthalt gilt jetzt allgemein ein Aufenthalt von mehr als 3 Monaten. Die Meldefrist beträgt beim Zuzug und beim Umzug 1 Woche (bisher 3 Tage), die Abmeldung hat wie bisher vor dem Wegzug zu erfolgen. Meldcpflichtig ist neben dem Wohnungsnehmer auch der Wohnungsgeber, die Meldepflicht des Hausbesitzers oder seines Vertreters ist weggefallen. Die Vorschriften über die Fremdcnmeldung gelten grundsätzlich für jeden, der Personen zu vorübergehendem Aufenthalt Wohnung gegen Entgelt gewährt. An der Pflicht der Gastwirte zur Führung von Fremdenbüchern hat sich nichts geändert. Besuchsfremde, die im Inland einen festen Wohnsitz haben ober dauernden Aufenthalt, sind nur meldepflichtig, wenn der Besuchsaufenthalt länger als drei Monate bauert. Mißbräuche haben den Anlaß zur Aufnahme einer besonderen Vorschrift über die Meldepflicht in Jugendherbergen gegeben. Hier sind alle Personen über 18 Jahre, sowie alle, die ohne Führer wandern, alsbald nach der Aufnahme in das Herbergsbuch einzutragcn. Von der Meldepflicht befreit sind Ausländer, die das Recht der Exterritorialität genießen, ferner unverheiratete Angehörige der Wehrmacht und der Polizei, solange sie in Kasernen oder gemeinschaftlichen Unterkünften wohnen. Neu ist die völlige Befreiung von Personen, die in öffentlichen oder solchen privaten Kranken-. Entbindungs-, Herl- oder ähnlichen Anstalten zur Behandlung ausgenommen sind, Seren Unternehmer eine Genehmigung nach 8 30 der Gewerbeordnung besitzen oder einer solchen wegen des wohltätigen oder wissenschaftlichen Zwecks der Anstalt nicht bedürfen. In Kur- und Badeorten kann wegen der hier vorliegenden besonderen Verhältnisse im Wege der ortspoltzcilichcn Vorschrift eine von einzelnen genau ausgezählten Bestimmungen der Verordnung abweichende Regelung getroffen werden. _
Aus Stadl und Land
Calw, den 6. April 1932.
Das erste Frühjahrsgewitter
ist gestern mittag, aus südwestlicher Richtung aufziehenb. über unserer Stadt niedcrgegangen CS brachte neben kräftigen elektrischen Entladungen Graupelschauer und starke Regengüsse. Wie wir erfahren, wurde die Gemeinde Liebels- berg von Hagelwetter heimgesucht, in unmittelbarer Nahe des Elektrizitätswerks des G.E.T. in Station Teinach schlug der Blitz in ein Umformerhaus
Aus dem Bczirksobstbauverei« Calw.
In der letzten Woche hielt der Verein Versammlungen in Stammheim und in S o m m e nh a r d t ab. Der Hauptzweck dieser Veranstaltungen bestand in praktischen Demonstrationen in verschiedenen Obstgütern. Unter der sachkundigen Anleitung von Stadtbaumwart Kopp wurde der Baumschnitt. die Kroncnerztehung an ne» gepflanzten und mehrjährigen Bäumen, sowie bas Auslichten der Obstbäumc gezeigt. Ebenso wurden einige jüngere und ältere Bäume abgeworsen und für bas Nmpfropfen hergerichtet. Mit grober Aufmerksamkeit verfolgten die Obstzüchter die Arbeiten und beteiligten sich in reger Weise durch verschiedene Anfragen an den Vorgängen. Schon in den Baningrundstücken konnten falsche Handlungen an den Obstbäumen festgelegt werden. Es zeigte sich» daß praktische Ausführungen an Ort und Stelle von unschätzbarem Werte für de» Obstbau sind. Leider werden die Bestrebungen zur Hebung des Obstbaus von manchen Baumbesitzern nicht gebührend gewürdigt
Eine seltene Frau
Roman von Fr. Lehne.
4V Fortsetzung Nachdruck verboten
Doch bald stockte das Gespräch wieder. Agnes kannte ja all die Leute nicht, mit denen Ada verkehrte, und auf das Nächstliegende zu kommen, davor schreckte doch jede zurück, trotzdem es beider Gedanken waren.
„Wie nett du wohnst!" bemerkte Adrienne und warf einen Blick durch das Fenster. „Die Aussicht auf die Berge ist wirklich hübsch. Schade, daß es regnet! Hier muß es sich gut Hausen lassen, es ist so weltvergessen, so friedlich und still."
Frau Agnes lächelte ein schmerzliches Lächeln.
„Friedlich, ja friedlich könnte es wohl sein, wenn eben das andere nicht wäre."
Adrienne nickte vor sich hin. „Ich habe Thea gesehen," sagte sie da plötzlich, „in Wien —"
Ihre Stimme klang vollkommen ruhig.
Ueber Agnes Gesicht huschte der Ausdruck eines tiefen Erschreckens.
„In Wien ist sie? Davon weiß ich nichts!" stammelte sie. „Sie war doch in München. Ich habe aber seit vielen Wochen keine Nachricht gehabt. Sie schrieb nur flüchtige Karten. Kaum, daß sie sich nach dem Jungen erkundigt. Ich habe ihn doch hier, das weißt du ja — und Gerhard auch," wollte sie hinzufügen, brachte es aber doch nicht über die Lippen.
Adrienne sah an ihr vorbei.
„Es scheint Theodora recht gut zu gehen. Ich habe viel von ihr gehört, habe sie auch einige Male gesehen. Sie fuhr mit dem Fürsten Waldstein in dessen Equipage an mir vorüber. Ihre Toiletten sind tonangebend für die Mode."
In stummer Qual rang Agnes die verarbeiteten Hände.
»Ich kann ja nichts dafür, Adrienne!" murmelte sie mit zuckenden Lippen, „ich kann nichts dafür."
„Das weiß ich, Agnes. Quäle dich darum auch nicht mit diesem Gedanken."
und unterstützt. Es finden sich so viel« verwahrloste Obstbäume und Baumruinen, daß von einem erfolgreichen Obstbau keine Rede sein kann. Dieser Umstand ist sehr zu bedauern, namentlich in einer Zeit, wo es für den Landwirt gilt, alle Einnahmequellen aufzuschließen und aus jedem Betrieb, also auch aus dem Obstbau, Nutzen zu ziehen. Der Landwirt könnte viel bessere Einnahmen aus dem Obstbau erzielen, wenn er sich rationell einstcllen und eine zweckmäßige Ernte, sowie auch einen richtigen Verkauf vornehmen würde. Das lernt man bei Vorträgen, bei praktischen Kursen und in guten Büchern. Die Demonstrationen fanden Bor- und Nachmittags statt. Um 4 Uhr wurde sodann in Stammheim im Hirsch eine Besprechung über die gemachten Beobachtungen abgehalten, die von Baumwart Kopp durchgeführt wurde. Der Redner verbreitete sich über die wichtigsten Punkte des Obstbaus, besonders aber über die Fehler im Obstbau, über Pflanzung, Düngung, Pflege und Ernte. Den Obstzüchtern wurden außerordentlich wichtige Fingerzeige für neuzeitlichen Obstbau gegeben. Die rege Anssprache wurde durch den Vereinsvorstand eingcleitet, der auf die große Bedeutung des Obstbaus hinwies und die Landwirte aufforderte, dem Obstbau viel größere Wichtigkeit uud Förderung zu schenken als seither. In Ser Aussprache wurde eingehend die Sortenwahl behandelt und auf den hohen Wert einzelner Obstsorten für uissern Bezirk hiuge- wtesen. Ebenso wurden die Marktverhältmsse in Calw zur Sprache gebracht und zum Hausierhandel Stellung genommen. Zum Schluß forderte Oberpräzepior Baeuchle zum Eintritt in den Bezirksvbstbauverein auf mit dem Wunsche, daß die gegebenen Anregungen befolgt und der Obstbau zu einem guten Erfolg geführt werde.
Wetter für Donnerstag und Freitag.
Ueber dem Festland befinden sich mehrere Tiefdruckgebiete. Für Donnerstag uud Freitag ist noch unbeständiges Wetter zu erwarten.
SCB. Pforzheim, 3. April. Der Pforzheimer, der in Ulm wegen der Falschgcldangelegenheit verhaftet wurde, wird heute hierher gebracht. Ueber die Namen der Verhafteten uud über die Zahl der gefälschten Geldstücke kann noch nichts mitgeteilt werden, da die .Kriminalpolizei noch mit den Erhebungen beschäftigt ist. Die Falschgeldwcrkstatt ist in einem Hanse in der Seebergstraße ansgchobcn worden. Die Guß- formcn wurden zerschlagen vorgefunden. Es sei nochmals besonders daraus aufmerksam gemacht, daß es sich bei diesem Falschgeld um die gegossenen Stück« handelt. Es befinden sich nämlich außerdem noch andere Arten von Falschgeld im Verkehr.
SCB. Oberjesingen OA. Herrenberg, 3. April. Gestern nachmittag wurde der 38jährige Schreiner Gottlob Wolf von einem Auto angefahrcn, wobei er am linken Oberschenkel so starke Verletzungen erlitt, baß er nach Einliefernng in die Chirurgische Klinik in Tübingen verstarb.
wp. Baiersbronn, O.-A. Freudenstadt, ö. April. Der freiwillige Arbeitsdienst der Württ. Krtcgerbundes in Baiersbronn hat seine Aufgabe nach 2 Monate währender Tätigkeit beendet und fand in einer schlichten Abschiedsfeier seinen Abschluß. Lagerführer Veil wird ein neues Arbeitslager in Herrcnberg übernehmen.
SCB. Stuttgart, 3. April. Im Zusammenwirken von Reich und Ländern soll nunmehr der Luftschutz für dre deutsche Zivilbevölkerung vorbereitet werden. Entsprechend dem vom Reichsministerinm des Innern vorgeschlagenen Versah, ren wird dieser Luftschutz auch in Württemberg in den größeren Orten eingerichtet werden.
SCB. Stuttgart, 3. April. Nach der letzten Hauptltste sind für die Schloßbraudhilfe bei der württcmbergischen Staats- hauptkasse bisher insgesamt 38 873.93 Rm. eingegangcn.
SCB. Tübingen, 3. April. Bei der Rekrutenveretdigung am Montag fiel der neue gelbe Jnfantericstiefcl auf, der leine Kombination zwischen Schnürstiefel und Ledergamasche) jetzt probeweise in der Armee eingeftthrt ist, nachdem er bei den Engländern längst gang und gebe ist. Der Stiefel ist im unteren Teil geschnürt nnb im oberen wie eine Gamasche nmgeschlagen und geschnallt. Außerdem soll eine Stahlhelmattrappe eingesührt werden, da sich der
Stahlhelm iu seiner massiven Form für die tägliche Verwendung als zu schwer erwiesen hat.
SCB. Heilbronu, 3. April. Die „Württembcrgische Volksbühne", die vor drei Jahren ihr lOjährigcs Bestehen feiern konnte, hat sich an die Stadttheater Ulm und Heilbronn gewandt und ihnen vorgeschlagen, sich das Schauspiel von der „Volksbühne" bespielen zu lassen, womit für die betreffenden Theater wesentliche Einsparungen von Mitteln und Personal erreicht würden. So wurden Heilbronn für die Wintcrspielzeit 60 Gastspiele zu einer Pauschale von 3Ü0ÜV Rm. angeboren.
SCB. Heilbronn, 3. April. Heilbronn soll eine Theologin, Pfarrgchilfin, erhalten. Sie findet Verwendung im Religionsunterricht, in der Seelsorge an Weiblichen, in der Leitung von weiblichen Jugendvcreinen.
wp. Weiler ob Helfcnstein, 3. April. Heute vormittag gegen 9 Uhr brach in dem landwirtschaftlichen Anwesen von Bürgermeister Hezler in Weiler ob Helfenstein ein Brand aus, der rasch um sich griff und eine größere Scheuer und Stallgebäuüe vernichtete. Die angebauten Wohngebäude und der Nindviehstall konnten dank einer Brandmauer und dem tatkräftigen Eingreifen der Ortsfeuerwehr und der Geis- linger Weckerlinie gerettet werden. Alles andere wurde ein Raub der Flammen.
SCB. Von der bayerischen Grenze, 3. April. Dieser Tage wurde in der Nähe des Bahnhofs Donauwörth auf den kurz vor 13 Uhr durchfahrenden D-Zug München—Berlin ein Attentat versucht. Von noch unermtttelten Tätern wurde aus dem Gleis ein Hemmschuh angebracht, um den Zug zur Entgleisung zu bringen. Zum Glück bemerkte der Lokomotivführer das Hindernis sofort und konnte den Zug zum -Halten bringen.
Turnen und Sport
Fußballsport
FC. Altburg 1 . — FV. Neuenbürg 1. 3:3 f1:1)
Vor einer stattlichen Zuschauerzahl trafen sich obige Gegner im Freundschaftsspiel. Vorweg sei gesagt, daß das Treffen für ein Privatspiel reichlich hart durchgeführt wurde. Neuenbürg findet sich rasch zusammen und bevorzugt ein raumgreifendcs Flügelspiel, welches ihm in der 13. Min. den ersten Treffer cinbringt. Altburg versucht immer wieder in der Mitte üurchzukommcn, was jedoch bet Sen schlechten Bodenverhältnissen e.folglos sein mußte. Erst ein Strafstoß brachte vor Halbzeit den Ausgleich. Hatte» die Gäste vor der Pause mehr vom Spiel, so war es nach Halbzeit Altburg, welches das Kommando übernahm. Zwet Tore des Mittelstürmers waren die Ausbeute dieser Drang- pcriode. Erst 10 Min. vor Schluß gelingt den Gästen durch sorgloses Spiel der Altburger Hintermannschaft innerhalb 2 Minuten der Ausgleich. Beide Mannschaften kämpfen nun auf Sieg, doch ändert sich am Resultat nichts mehr. — Neuenbürg zeigte vor Halbzeit ein schönes, flinkes Spiel, fiel jedoch in der 2. Halbzeit seinem eigenen Tempo zum Opfer. Von den Platzherren war man angenehm überrascht, jeder gab sein Bestes, doch dürste ein schnellerer Start, besonders der Außenläufer, von Vorteil sein. — Die 2. Mannschaften obiger Vereine maßen sich im Vorspiel. Hier konnten die Gäste »ach wechselvollem Kampf mit reichlich Glück mit 3:4 Toren den Sieg nach Hause nehmen. Schiedsrichter Sch lott erb eck-Calw wie auch der Schiedsrichter im Vorspiel leiteten sicher und einwandfrei. — ha —
Geld-,Volks- und Landwirtschaft
L. C. Berliner Produktenbörse vom S. April.
Weizen, märkischer 238— 269,- Roggen, märkischer 199 bis 201,- Russenroggen 193,- Braugerste 183—191,- Futter- und Jnbustriegerste 179-182- Hafer, märkischer 169—196,- Weizenmehl 31.39-35.- Roggenmehl 26.39-27.90: Wctzenkleie 11.29 bis 11,49,- Roggenkleie 10,40—10,79: Vtktorcaerbsen 18—25,' kleine Spcisecrbsen 2l—24,- Futtererbsen 15—17: Peluschke« 16,59—18,50,- Ackerbvhne» 13—17,- Wicken 16—19,69: Lupinen, blaue 11—12: dto. gelbe 14,39—16,39: Seradella, neue 31 bis
Doch Adas Stimme fehlte bei dielen Worten die Güte und Weichheit, die ihr sonst eigen war. Sie klang kühl, fast abwehrend, als wollte sie nicht erinnert werden.
Aber da nun einmal das Gespräch darauf gekommen war, fand Agnes jetzt auch den Mut, dabei zu beharren. Sie mußte sich die Last von der Seele reden.
In herzbewegender Weise schilderte sie das Unglück, das durch Thea über sie gekommen war.
„Ach, Ada, wenn du wüßtest, was ich gelitten habe."
Da traf sie ein langer, sprechender Blick aus den traurigen Augen der anderen, und darin las Agnes die geheime Qual der vergangenen Jahre, wenn auch die feinen Lippen fest geschlossen blieben. Die verrieten nichts davon, was Adas stolze Seele durchgekämpft hatte.
„Thea ist doch mein Kind, das ich unter Schmerzen geboren habe. Sie war mein einziger Trost in einer freudlosen, entbehrungsreichen Ehe. Du hast nie ein Kind gehabt, Ada, weißt nicht, kannst es nicht wissen, wie einem das ans Herz gewachsen ist, daß man alles tut, ihm ein bißchen Glück zu gönnen. Und was für ein Schmerz, wenn man sieht, daß das Kind seine eigenen Wege geht und sich vom Herkömmlichen lossagt I Breitenfeld hat sich nie mit Thea ausgesöhnt — er ist in seinem Groll gestorben."
„Er mag viele Fehler gehabt haben, doch er war ein Mann von strenger Ehrenhaftigkeit," sagte Adrienne schwer.
„Soll das ein Vorwurf für mich sein, Ada?" fragte die Schwester. „Nie habe ich Thea in Schutz genommen. Du siehst eben in mir immer nur ihre Mutter. Aber du hast recht! Mehr als ich kann sich wohl niemand Vorwürfe gemacht haben — hätte ich sie dir damals nicht geschickt —"
„Laß das." entgegnete Ada schroff und erhob sich.
Und da sie Tränen in der Schwester Augen sah, wurde sie milder gestimmt.
„Verzeih, ich meinte es nicht so. Aber warum darauf zuriickkommen? Es hat ja buch keinen Zweck. Und am Geschehenen ist nichts mehr zu ändern. Wer kann denn vorher wissen, was eintreten wird! Es sind eben unglückliche Zufälle"
„Wenn du alles wüßtest, Ada — wenn du wüßtest, wie wenig Thea und Gerhard -—"
Da fiel der Name. Adrienne zuckte unwillkürlich zusammen.
„Sie haben sich beide so schlecht verstanden, daß sie schließlich auseinandergehen mußten."
„Ich sah das kommen. Ein Bund, auf solche Weise geschlossen, konnte niemals Glück bringen. Auch wenn die Menschen besser zueinander gepaßt hätten als Thea und Gerhard Kirchner. Deren Charaktere waren zu verschieden, und Thea konnte ihrem Manne nie das werden, was er zu seiner Entwicklung brauchte."
„Gerhard Kirchner hat schwer seine Schuld gesühnt, Adrienne!" sagte Agnes leise.
Die andere machte eine abwehrcnde Handbewequnq, doch sie achtete nicht darauf.
„Lasse dir alles sagen, Ada! Glaube, es ist besser für uns, du kannst dann vielleicht unbefangener an alles denken."
Und sie schilderte Gerhards Kämpfe, wie schwer er unter seinen Fehlschlägen gelitten hatte. Der Erfolg seines Dramas „Lukrezia" sei auch nur ein oberflächlicher Alltagserfolg gewesen und nicht das, was er gehofft. Dann kam Theas Flucht, danach die Nichtannahme seines letzten Schauspiels, auf das er so große Hoffnungen gesetzt hatte.
Adrienne saß da, das Gesicht mit der Hand beschattet. Agnes wußte nicht, ob sie zuhörte. Sie sprach aber doch weiter.
„Seine Nerven waren vollständig überreizt, und da griff er zum letzten Mittel."
Erschreckt, ungläubig blickte Adrienne auf die Schwester.
Die nickte bestätigend und fuhr fort: „Ja! Aber die Verwundung war nicht lebensgefährlich. Viele Wochen lag er zwar im Hospital, und danach nahm ich ihn zu mir, weil er an einer fast krankhaften Menschenscheu leidet. Und er ist noch hier," schloß sie mit leiser Stimme.
ilVortsebuna kolat.)