Die Rentner beim Reichspräsidenten
TU. Berlin, 8. April. Reichspräsident von Hindenburg empfing eine von dem Bunöcsvorsitzendcn, Generalmajor a. D. Bogel - Cassel, geführte Abordnung des Deutschen RentnerbundeL, die über die Notlage der deutschen Rentner berichtete und dem Reichspräsidenten die Wünsche des Rent- nerbundeS nach einer besonderen von der allgemeinen Fürsorge unabhängigen Versorgung der notleidenden Rentner den Erlaß eines Rentnerversorgungsgcsetzes und bis dahin Milderung der den Ncntnerstand besonders belastenden Notverordnungen vortrug. Der Reichspräsident gab seiner Teilnahme an der schwierigen Lage der deutschen Rentner und seinem Verständnis für die vorgctragcncn Wünsche Ausdruck und erklärte, er werde im Benehmen mit der Reichsregicrung die ihm vorgetragenen grundsätzlichen Forderungen des Deutschen Rcntncrbundes zum Gegenstand einer erneuten Prüfung machen.
Verschärfung der Lage in Nordböhmen
Die Streiksührnug in Händen der Kommunisten und Nationalsozialisten
TU. Prag, 8. Slpril. Die deutschen und tschechischen sozialdemokratischen Bergarbeitcrverbände, die entsprechend den Weisungen der Prager Negierung für das Ende des Streiks im Brüxer Revier eintraten und ihren Mitgliedern die Mitarbeit an den Streikausschüssen untersagten, haben jede Macht über die Massen der Streikenden verloren. Unter der Führung der Kommunisten und deutschen Nationalsozialisten hat eine Versammlung der Bergarbeitervertreter beschlossen, den Streik fortzusetzen. Der kommunistische und der deutsche nationalsozialistische Bergarbeiterverband wurden mit der weiteren Vertretung des Standpunktes der Arbeiter betraut. Es wird gedroht, alle Stcherungsarbeiten in den Schächten einzustellen, wenn die Behörde die neu gebildete Streikleitung nicht anerkenne.
Das Ende der Militärdiktatur in Südslawien
TU. Belgrad, 8. April. Ministerpräsident General Ziw- kowitschhat am Montag mittag dem König Alexander auf Schloß Dedinjew bet Belgrad den Gesamtrücktrttt der Regierung unterbreitet. Der König hat den Rücktritt angenommen. In einer Sitzung des Ministerrats, die am Vormittag stattgefunden hatte, erklärte General Zimko- witsch, baß er sich aus dem politischen Leben znrückziehe. Er habe am 26. Januar 1928 in einem Augenblick höchster Gefahr für den Staat als neutrale Persönlichkeit die Regierung und damit die Pflicht übernommen, die Verhältnisse in Südslawien wieder zu normalisieren. Er glaube, daß er seine Pflicht erfüllt habe und trete daher von der Regierung zurück.
Die Nachricht von der Aufgabe der Militärdiktatur rief ungeheures Aufsehen hervor. Der Minister des Aeußeren, Marinkowitsch, wird das neue Kabinett bilden.
Warum reist Stimson nach Europa?
Die Voraussetzungen einer Schuldenrevision.
TU. Washington, 8. April. In politischen Kreisen wird die Mitteilung des Staatsdepartements, baß die Genfer Reise des Staatssekretärs Stimson lediglich der Abrüstungsfrage diene, als einigermaßen fraglich bezeichnet. Man betont, daß Stimson angesichts des bevorstehenden Ablaufs -es Hooverjahres nicht umhin können werde, die Kriegsschulden- und Reparattonssrage wenigstens inoffiziell mit den anderen Staatsmännern zu besprechen um wieder über deren Auffassung Bericht erstatten zu können. Präsident Hoover — und hierin stimme er mit dem Kongreß überein — verlange, daß die europäischenSlaaten dieSchuldenfrageinLausannez »nächst unter sich regelten. Erst dann könne Amerika die Revisions- anträge erwägen, da der amerikanische Haushalt aus den Schuldenzahlungen aufgebaut sei. Aber die Finanzlage Deutschlands würde früher oder später das Gesamtproblem ohnehin aufwerfen. Politische Beobachter deuten erstmalig an. daß Hoover die Schuldenregelung auf der Grundlage der Zahlungsfähigkeit beim Kongreß befürworten würbe.
Es wird weiter auf die Notwendigkeit bedingter Nachgiebigkeit hingewiesen, um dieGefahr bannen zu können, die die Schaffung eines amerikafet üblichen Europablocks bedeuten würbe. Diese Gefahr werde jedoch durch die Haltung Englands abgeschwächt, das als größter Schuldner der Vereinigten Staaten eine Vorzugsbehandlung erwarte. Die Tatsache, baß in London auch über die Nepara- tions- und Kriegsschnldenfrage verhandelt werden soll, wird in Washington als eine günstige Vorarbeit für Lausanne angesehen.
Politische Kurzmeldungen
Die Finanzämter sind gegenwärtig mit der Neucinschät- -ung des Einkommenstcuerertrages beschäftigt. Nach den ersten vorsichtigen Schätzungsergebnissen, die dem Reichsfinanzministerium vorlicgcn, hat bas deutsche Volk im letzten Jahre nicht viel weniger als ein Viertel seines Einkommens verloren. — Voraussichtlich werden die Kreuzer, Linienschiffe und Torpedoboote der Neichsmarine in diesem Jahre keine Sommerretsc ins Ausland unternehmen. Die Schiffe sollen sich darauf beschränken, bei ihren Uebungs- fahrten die Nord- und Ostsecbäder zu besuchen. — Die Dcutschnationale Bolkspartei hat das Angebot der Deutschen Volkspartei, für die Preußenwahlen Listenverbindungen mit den bürgerlichen Mittelparteien einzugehen, abgelehnt, weil cs für ernsthafte Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Parteigruppen zu spät sei. — In einer Wahlkundgebung in Breslau äußerte Reichsarbeitsmtnister Stcgerwald, die NSDAP, wolle die Diktatur. Wie in Italien, solle neben der Staatsarmee eine Parteiarmee geschaffen werden, um mit dieser dem übrigen deutschen Volk den politisch dilettantcnhasten nationalsozialistischen Willen aufzuzwingeu. — In Berlin wurde» in der Nacht zum
Dienstag 18 Anschlagsäulen mit Benzin übergosseu und in Brand gesetzt. Als Täter vermutet mau Kommunisten. — Der Hindenburg-Ausschuß teilt mit, daß in Koburg ihm auch für den zweiten Wahlgang die städtischen Anschlagstafeln nicht zur Verfügung gestellt würden, weil nach einer Mitteilung des städtischen Verkehrsbüros die Tafeln bereits „bis zum 10. April besetzt" seien. — Der badische Minister des Innern hat einen Beamten des Bezirksamts Rastatt, der vor der Neichsprästdentenwahl amtlich nicht genehmigte Flugschriften der Nationalsozialistischen Partei verteilt hat, mit sofortiger Wirkung vorläufig seines Amtes enthoben. — Die Zeitung „Echo de Paris" bezeichnet die Aussichten der Londoner Viermächtckonferenz als ziemlich beunruhigend. Auf keinen Fall dürfe Frankreich erwarten, daß die geringste Entente eordiale in irgendeiner Form wieder zum Leben erweckt wird. — Das amerikanische Repräsentantenhaus nahm die Gesetzesvorlage an, daß den Philippinen nach acht Jahren die politische Unabhängigkeit gewährt werden soll.
Politische Zusammenstöße in Sachsen
Wie die Geschäftsstelle Chemnitz der NSDAP, mitteilt, wurden bei Mittweiba auf mehrere SA.-Leute, die von der Chemnitzer Hitlerkundgebung zurückkehrten, von Kommunisten planmäßig Einzelüberfälle verübt. Dabei erhielt ein 22jähriger SA.-Mann einen Rückenstich, an dem er alsbald verschied. Außerdem wurden 17 Mann durch Schuß- und Stichwunden verletzt. Näheres ist noch nicht bekannt. In Chemnitz-Hilbersdorf wurden die SA.-Leute Frisch und Dießncr von etwa 23 Kommunisten überfallen und durch Schliffe schwer verletzt.
Kleine politische Nachrichten
Landwirtschastskammerwahlen in Ostpreußen. Die Laud- wirtschaftskammerivahlen, die am Sonntag in der ganzen Provinz Ostpreußen stattfanden, wiesen eine außerordentlich geringe Beteiligung auf. Bisher liegen die Ergebnisse aus 17 Kreisen von insgesamt 37 .Kreisen vor. In diesen 17 Kreisen erhielten die Nationalsozialisten 22 und der Landwirtschaftsverband Ostpreußen 14 Sitze.
Ersetzung Nöhms durch General von Epp? Wie Sie „Landvolk-Nachrichten" erfahren haben wollen, soll der Stabschef der nationalsozialistischen SA., Hauptmann a. D. Nöhm, unmittelbar nach den Preußenwahlen seines Postens enthoben und möglicherweise durch General a. D. von Epp ersetzt werden.
Der frühere österreichische Außenminister Graf Czernin s. In Wien ist Graf Ottokar Czernin, der frühere Außenminister des alten Oesterreich und Vertrauensmann des damaligen Thronfolgers Franz Ferdinand und des Kaisers Karl, einem Herzschlag erlegen.
Bor neuen englischen Schritten in Berlin wegen -er Kohleneinfuhr. Der englische Handelsminister teilte im Unterhause zu den deutschen Kohlenetnsuhretnschränkungen mit, daß die deutsche Antwort unbefriedigend sei und die englische Regierung weitere Vorstellungen in Berlin erheben werde.
Polnischer Protestfchritt i« Moskau. Außcnkommtssar Lttwinow empfing den polnischen Gesandten Patek zu einer Unterredung über die Vorgänge, die sich beim Attentats- prozeß Stern abgespielt haben. Es heißt, daß der polnische Gesandte in energischer Weise gegen die Gerüchte Protest erhoben haben soll, denen zufolge man die polnische Gesandtschaft verdächtige, ihre Hand bet dem Anschlag auf von Twarbowski im Spiele gehabt zu haben.
Neue Kämpfe bei Schanghai. Nach einer russischen Meldung aus Schanghai unternahmen die japanischen Truppen plötzlich einen allgemeinen Angriff auf die chinesischen Stellungen bet Schanghai. Der Angriff, der etwa 2 Stunden andauerte, verlief nach drei verschiedenen Richtungen. Er soll von den chinesischen Truppen zurückgeschlagen worden sein. _
Aus aller Welt
Arbeiter tötet seine beiden Kinder und verübt Selbstmord
In Seebenisch bei Markranstädt (Provinz Sachsens durch- schnttt der Arbeiter Kurt Schmidt seinen beiden ein- und zweijährigen Kindern die Kehle« und erhängte sich dann. In der vergangenen Nacht hatte er seine Frau, mit der er in Scheidung lag, mit dem Revolver bedroht. Die Frau war darauf im Nachthemd geflüchtet und hatte sich an einer Wäscheleine aus dem Fenster im ersten Stock auf die Straße hcrabgelaffen.
Tödlicher Unglückssall ans dem Bahngleis
Auf der Strecke Treuburg—Lyck (Ostpreußens wurde der Oberlandjäger Pörschke, der auf der Eisenbahnstrecke von einer politischen Versammlung nach Hause ging, in dichtem Nebel von einem Zuge überfahren. Ihm wurden beide Beine abgefahren. Bei der Amputation ist Pörschke gestorben.
Raubüberfall im Postgebände.
Auf den Postmeister Brakert des Ostseebades Grömitz wurde ein Raubmorüversuch ausgeführt. Abends erschien ein Mann, der den Beamten wegen einer Autogesellschaftsfahrt nach Eutin zu sprechen wünschte. Der Postmeister begab sich mit dem späten Besucher in die zu ebener Erde gelegenen Diensträume, um dort die erbetene Auskunft zu erteilen. Plötzlich zog der Unbekannte eine Eisenstange unter der Jacke hervor und versetzte dem Beamten mehrere wuchtige Schläge auf den Kopf, so daß diesem die Schädeldecke zertrümmert wurde. Der Fremde raubte 180 Mark in bar, schloß sein Opfer ein und ist unerkannt entkommen.
- Der erste nasse Tag in Finnland — ohne Alkohol.
Die mit größter Spannung erwartete Aufhebung des finnischen Alkoholverbots erbrachte gleich am ersten Tag eine Sensation. Zum ersten Male seit Einführung des Alkoholverbots vor 13 Jahren war es nicht möglich, in den Restaurationen Helstngfors Spirituosen zu bekommen. Diese eigenartige Tatsache beruht darauf, baß die Restaurateure und bas Alkoholmonopol sich nicht über die Höhe der Ausschankpreis« und Verdienste einigen konnten.
Kurzmeldungen aus aller Welt Eine große Reihe von Schlössern und Schloßgärten tn Preußen wird bekanntlich vom Staate verwaltet. Die Unterhaltung der Bauten und Anlagen ist recht kostspielig und erfordert nach dem Haushaltsplan für 1932 einen Zuschuß von 1F Millionen e-S.«. — Mangel an flüssigem Geld und Steuerrttckgang haben die Stadtverwaltung Essen genötigt, die fälligen Gehälter vorerst nur. zu einem Viertel auSzu- zahlcn. — Beamte der Zollfahndungsstellc Berlin beschlagnahmten ein Bankguthaben des Schriftstellers Remarque, der im Verdacht der Steuerflucht steht. R. hält sich im Ausland auf. — Im Laufe der nächsten Wochen wird die Gondel der Stratosphärenflieger Pieeard und Dr. Kipfer, die seit dem 27. Mai v. I. mitten in der Eisivelt der Oetztaler Gletscher ans dem Gnrgler Ferner am Abschluß des Octz- tales liegt, abtransportiert werden. Die Universität Brüssel, die Eigentümerin der Gondel ist, beabsichtigt, sie in ihrem Museum aufzustellen. — In Paris setzte am Dienstag eiu Theaterstreik gegen die hohe Besteuerung der Unternehmen ein. Das Bühnenpersonal hielt eine erregte Protestver- sammlung ab. — Die deutsche Bertram-Atlantis-Flugexpe- üition ist auf Ceylon gelandet. Sic kam vom Irak, folgte der Küste des Persischen Golis und erreichte entlang der Küste des Arabischen Meeres unter Berührung von Karatschi und Bombay in drei Tagen Colombo. — Wie aus Montclai (New Jerseys gemeldet wird, hat die Frau des amerikanischen Rechtsanwalts Fosdick ihren neunjährigen Sohn und ihre 13jührige Tochter erschossen und dann Selbstmord verübt. Die Frau war ncrvenleidend.
Aus Württemberg
Gemeindetag «nd Finanzminister.
In einer kürzlich zwischen dem wttrtt. Ftnanzminister und dem Gesamtvorstand des Württ. Gemeindetags in Stuttgart stattgefundenen Aussprache über diefina »zielten Beziehungen zwischen Staat und Ge me» »den führten die Gemein devertreter aus, die Finanzlage der Gemeinden habe allgemein eine bedrohliche Verschärfung erfahren, die sich täglich znspitze. Der Grund dafür sei auf der Einnahmcsette vornehmlich in dem starken Rückgang der Neichsstcuerüberweisnngen, der Gewerbesteuer, der Bicr- steuer und der Waldcrträgnissc, und aus der AnSgabeseite in dem steilen Anstieg des Fürsorgcanfwands zu suchen. Realsteuern könnten bei der trostlosen Lage der Landwirtschaft und des Gewerbes vielfach nicht beigebracht werden. Um die dringlichsten laufenden Ausgaben für ausgesteuerte Arbeitslose bestreiten zu können, hätten Gemeinden ihr Grundstocks- vermögen angreifen müssen. Zahlreiche begründete Nnter- stützungsgesuche müßten von Landgemeinden abgelchnt werden. weil sie keinerlei Mittel haben. Staatshilfe sei deshalb dringend geboten. Weiter haben die Gemeindevertreler daran erinnert, daß der Staat mit der Auszahlung von 2)4 Mill. Mark Beiträgen an Gemeinden und Amtskörperschaften zu Straßenbauten im Rückstand ist, die seit Jahren zugesichert sind. Die Verzögerung der Auszahlung belaste die betroffenen Gemeinden schivcr, weil sie die fehlenden Gelder inzwischen mit teuren Zwischenkrediten ausgleichen mußten. Der Landtag habe wiederholt beschlossen, daß zur Erleichterung der Wohlfahrtslastcn der Gemeinden Staatsmittel zur Verfügung gestellt und außerdem die rückständigen Baubeträge ausbezahlt werden sollen. Die schlechte Finanzlage der Gemeinden erfordere gebieterisch die beschleunigte Durchführung dieser Landtagsbeschlüffe.
Der F i n anz m i n t st e r machte geltend, für die Durchführung der Landtagsbeschlüffe stünden keine laufenden Haushaltmtttel zur Verfügung. Die Finanzlage des Staates sei so angespannt, daß die Staatsftnanzverwaltung ohne Beschaffung neuer Mittel durch den Landtag beste» Beschlüsse nicht auszuführen vermöge. Um den veränderten Gelöver- hältnissen und dem erhöhten Schutzbedürfnis auf dem Lande Rechnung zu tragen, soll bei der Regierung ein Antrag auf Herabsetzung der Hunbesteuersätze eingereicht werden. Eine Schmälerung der öffentlichen Einnahmen wir- dadurch nicht befürchtet, weil bei Aufrechterhaltung der gegenwärtige« Sätze mit einer fortschreitenden Verminderung der Hundezahl gerechnet werden müßte. Der Ermäßigung des Aus- wärtigenzuschlags zum Schulgeld höherer Schulen von 1)41 auf das 1)4sache des ordentlichen Betrags wurde zugestimmt. Zur Stärkung der Gemeindefinanzen und zum Schutze des einheimischen mittelständigen Gewerbes soll bei der Regierung beantragt werben, daß sie von dem ihr durch die letzte Notverordnung des Reichs eingeräumten Recht der Einführung -er sogenannten Ftlialsteuer sofort Gebrauch macht.
Zu diesem Bericht wird von zuständiger Seite mttge- teilt: Bei der Beurteilung der Fragen, inwieweit dit Wünsche des Gemeinbetags erfüllbar sind, müssen folgende zum Teil vom Ftnanzminister in der Versammlung selbst erwähnte Tatsachen berücksichtigt werben: 1. Durch dev Steuerrttckgang, der weit überwiegende Retchsüberwetsungs- steuern betrifft, wird in Württemberg der Staat ungefähr doppelt so stark in Mitleidenschaft gezogen wie die Gemeinden, dagegen sind die Gemeinden an der einzigen Reichs- überwetsungssteuer, die Mehrerträge bringt, nämlich der Umsatzsteuer, stärker beteiligt als der Staat. 2. Die Reinerträge des Staatswalds waren in den vergangenen Jahren mindestens dreimal so hoch wie die Walderträge sämt- ltcher württ. Gemeinden. Das völlige Versagen dieser Einnahmequelle schädigt also die Staatsfinanzen in Württemberg weit mehr als die Finanzen der Gemeinde« im Ganzen. 3. Infolge der Gemeindebeiträge zu den Lchrergehäl- tern sind die Ersparnisse des Staats durch die Gehaltskürzungen in Württemberg nur unwesentlich größer als die der Gemeinden. 4. Die Beiträge zu den Straßenbauten sind nur in Aussicht gestellt, nicht verbindlich zugesagt wordem Die rückgängige Finanzlage, insbesondere auch die durch die letzte Notverordnung gesteigerten Rückgänge bei der Kraftfahrzeugsteuer, die ausschließlich die Staatsftnanze« betreffen, machen eine beschleunigte Auszahlung der Stra- ßenbaubeiträge unmö glich-
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