Generalversammlung der Molkereigenossenschaft Dachtel

InDachtel fand die Generalversammlung der Molkerei­genossenschaft, zu der sämtliche Mitglieder erschienen waren, im Gasthaus zum Rüßle statt. Vorsteher Süßer erstattete den Verwaltungs? und Geschäftsbericht. Er bemerkte, daß in 10 Vorstands- und 5 gemeinschaftlichen Vorstands- und Auf- sichtsratssitzungcu die laufenden Geschäfte geregelt ivurden. Durch die immerwährende Senkung der Butterpreise konnte vom 1. März ab der an die Mitglieder bezahlte Milchpreis nicht mehr gehalten werden und mußte pro Liter 1 Pfg. weniger bezahlt werden, was bei den Mitgliedern bei einer Jahresanlieferung von 282 338 Liter einen Einnahmeaussall von annähernd 3000 M. ergab. Sodann wurde die Jahres- rcchnung bekannt gegeben. Die Bilanz weist einen Gewinn von 96,33 M. auf. Den Mitgliedern wurde das für unvorher­gesehene Ausgaben einbehaltene Milchgeld nachbczahlt, per Liter »/»o Pfg. Da sich der seitherige Rechner Eiscnhardt gezwungen fühlte, seinen Dienst als Rechner zu kündigen, wurde zur Ncchnerwahl geschritten. Von sechs Bewerbern erhielt in geheimer Abstimmung Eugen Schmid die mei­sten Stimmen, er ist damit zum Rechner der Genossenschaft bestimmt worden »nd hat seinen Dienst am 1. Februar an- getretcn. Bei Punkt Verschiedenes berichtete der Vorsteher noch von dem am l. Januar in Krast getretenen Rcichsmilch- geseh. Er meinte, daß dieses Gesetz noch manches Unange­nehme für die Milcherzeugeer bringen werde.

Ans den Parteien

Werbefeier der Sozialistischen Arbeiter­jugend

Man schreibt uns: Am Samstagabend fand imBad. Hof" eine Werbcfeicr der Sozialistischen Arbeiterjugend statt, womit die Calwer Gruppe der S.A.J. znm erstenmal an die Oeffentlichkeit trat. Die Veranstaltung wurde eröff­net mit einem Musikstück, gespielt vom Musiktrupp der Gruppe Gerlingen. Daraufhin wurden die Anwesenden vom Vorsitzenden der Gruppe Calw, B l ä s e, begrüßt und von H e i m sch-Gerlingen in eindringlicher und klarer Weise über die Arbeit, die Ziele und die Forderungen Ser S.A.J. auf­geklärt. Nach einem packende» Prolog, vorgetragen vom Vorsitzenden der Gruppe Zuffenhausen, sangen die Gruppen gemeinsam den Chor:Bei Sonne, in Nächten ..." Den Volkstänzen, gezeigt von Sen Gruppen Gerlingen und El- tingen, folgten unter Leitung von Wttrfcle-Zuffenhausen Darbietungen der politischen RevueRote Raketen" Zuffen­hausen, die in drastischer und satyrischer Weise Vorgänge aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Politik und Wirt­schaft beleuchteten. Mit den einzelnen Bildern, in denen das Tun und Treiben der Unternehmer, der Richter und -er radikalen Parteien von rechts und links gezeigt wurde, konnten dieRoten Raketen" die Lachmnskeln der Anwesen­den in Bewegung setzen. Die Gruppe Gerlingen gab noch einen Volkstanz zum Besten und sprach Sann als Einlage eine» wuchtigen Sprechchor, in dem das Streben und Kämp­fen der freien Arbeiterjugend, sowie der freiheitlich gesinn­ten Arbeiterschaft, zum Ausdruck gebracht wurde. Sodann gaben die Anwesenden gemeinsam mit dem Sprechchor dem Willen Ausdruck, zu kämpfen sttr Frieden, für Freiheit und für Recht, und als Abschluß wurde gemeinsam das alte KampfliedBrüder, zur Sonne, zur Freiheit ..." stehend gesungen. Heimsch-Gerlingen richtete noch einmal werbende Worte au die anwesende Jugend und forderte sie auf, der kämpfenden Arbeiterjugend beizutreten, um sich rvahre poli­tische Bildung anzneignen und für Jugenörecht und Jugend­schutz einzutrcten und beschloß damit den Abend. Der anhal­tende Beifall nach jeder Darbietung bewies, daß die An­wesenden an der Ausgestaltung der Werbcfeicr Gefallen fanden.ck.

Wetter für Dienstag und Mittwoch

Der Hochdruck über England beherrscht noch die Wetter­lage. Für Dienstag und Mittwoch ist mehrfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

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SCB. Stuttgart, 20. Febr. Die in den Monaten Dezember und Januar abgehaltene Sekrctärprüsung haben 59 Anwärter bestanden.

SCB. Heilbronn, 21 .Febr. In der Hcrbststraße entstanden zwischen dem 56 Jahre alten Schlosser Eugen Ruchtel aus Heilbronn und dem 23 Jahre alten Schlosser Willibald Deiß- ler von Wcinsberg Eiscrsnchtsstreitigkeiten. Deißler holte aus einer nahen Wirtschaft den 21 Jahre alten Schlosser Wil­helm Häcker aus Weinsberg zu seiner Unterstützung herbei. Im Verlauf der Streitigkeiten zog Buchtel ein feststehendes

Läuterung

'-Nur wer geirrt, erkennt das Reine ^ Und spricht es stark und sieghaft aus;

^Jn jedem Brunnen liegen Steine, " lind doch quillt klare Labung draus.

, Ein jeder Mensch hat Sonnenseiten, Dahinter grau sem Schatten liegt;

^Bekenne es, so hat zu Zeiten ^ Dein Ich das eigne Ich besiegt.

"Das ist das Herrlichste: Die Weichen,

Die immer nur verträglich sind,

Sind feige, halb und dumm und schleichen Wie Tagediebe durch den Wind.

Entweder lieben oder hassen,

-Und alles drum und neben lügt,

' Nurja" undnein" heißtsich verlassen", Und einwahrscheinlich", Freund, betrügt!

So laß mich diese Weisheit runden:

Uns sei das Lieben und das Ja! - Wenn jeder sich in sich gefunden, Ä Sind aller Wahrheit Geister nah! ^ . 'Heins St cgnw eit.

Messer aus der Tasche und brachte dem Häcker einen lebens­gefährlichen Stich in die Brust bei.

SCB. Heidenheim, 21. Febr. Gärtner Heß fand in seiner Gärtnerei, als er mit Aufräumungsarbeiteu beschäftigt war, im Gras eine Granate (Kaliber 7F Ztm.) ans. Da Sic Gra­nate Rost angesetzt hatte, ist zu vermuten, daß sie schon einige Zeit an ihrem Fundort gelegen hat. Auf dem Poli- zciamt wurde festgcstellt, daß der Zünder der Granate ans­geblasen war, dagegen war der Explosivstoff noch in der Granate. Sie wird nun unschädlich gemacht.

SCB. Ulm, 21. Febr. In der Blaubcurerstraße verursachte ein betrunkener Kraftivagcnführer einen schweren Vcrkehrs- nnfall. Der in Mm wohnende Braucreiverrreter Stohr fuhr mit seinem Lieferwagen durch das Blaubcnrertor in Rich­tung Ehrcnstcin. Bei dem Anwesen der Firma Wolf Strauß fuhren zwei Radfahrer stadteinwärts. In ganz regelwidriger Art lenkte der Kraftwagensnhrer seinen Wagen und fuhr einen der beiden Radfahrer nieder und verletzte ihn tödlich. Nach dem Unglück raste er davon, obwohl seine Windschutz­scheibe in Trümmer gegangen war. Hinter Söflingen konnte er sisticrt werden.

Turnen und Spott

Der Turnverein Calw

hat in letzter Zeit seine vorgeschrittenen Turner zu einer Vo rtu rn c r s ch a f t znsammengeschlossen. Diese werden zurzeit auf allen Gebieten Ser Leibesübungen so voll­kommen ausgebildet, daß sie de» verschiedenen Riegen und Abteilungen erfolgreich vorstehen können. Eine strenge und pünktliche Pslichtanssassung hat sich jeder Vorturner anzu­eignen und ans seine Abteilung zu übertragen. Hierdurch soll der lebenskräftige Bestand des Vereins aus lange Sicht ge­sichert werden. Der Vortnruerschast fällt die Aufgabe zu, sich fortlaufend über den neuesten Stand der Leibesübungen in geistiger und kürperbilöcnöer Hinsicht weiterzubilden und alle praktischen Erfahrungen restlos dem Verein zur Ver­fügung zu stellen. Das ist notwendig, damit dem Verein die außerordentlich hohen Vermögenswerte, die er sich geschaffen hat, über Jahrzehnte hinaus erhalten bleiben.

Unterer Schwarzivald-Nagoldtrirnga«

Die Gerätetnrner, welche zur Gauvorturner,'«hast vor­gesehen sind, trafen sich znm zweitenmal unter ihrem Leiter Ernst Kaupp aus Haiterbach in Nagold. Es wurden die Ge­räteübungen für das diesjährige Landes- und Gantnrncn durchgearbeitct und die Tagung mit einer Aussprache über die weitere Entwicklung des Gesamtttbungsbetriebes abge­schlossen. Die nächste Zusammenkunft wird im April oder Mai stattsinden, wo dann die Gauvorturnerschaft in eine feste Form gebracht werden soll, damit der gesamte Körper des Gaues lebenskräftig zu den Vorarbeiten und der Durch­führung des Deutschen Turnfestes 1983 in Stuttgart ver­wendet werden kan».

Fußball sport

Den Länderkampf Süddeutschland gegen Zentral- Ungarn in Budapest gewann die süddeutsche Elf mit 8 :3 Toren.

1l m die Süddeutsche Meisterschaft:

VsB. Stuttgart FC. Pforzheim 4:0.

Karlsruher FV. FB. Rastatt 2:0.

1860 München 1. FC. Nürnberg 1:1. Sp.Bgg. Fürth Bayern München 3:0.

Kreis Enz-Neckar: Enzberg Ballspielklub 3 : 2.

Eutingen Niefern 0:2.

Sportklub Calw 2 :0.

VfR. Pforzheim Ersingen 3 :1.

Dillweißen stein Huchenfeld 1:1.

Mühlacker Dietlingen 3 : 2.

^ Um die Gruppe nm eiste rscha st: «pV. Nagold FC. ttnterreichcnbach 2 : 3.

FV. Nenbnlach FV. Stammhcim 5:2.

FC. Althcngstett 1. FC. Altburg 2. 9 :2.

Handball

Tbd. Cannstatt I TV. Calw I 9:1.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Der Lohn der Besonnenheit

Im Januar haben die deutschen Sparinstitute ihren Spa­rern die Zinsen für daZ vergangene Jahr gutgeschrieben, über eine halbe Milliarde Reichsmark insgesamt. Diese Einkom- mcnserhöhung der Sparer ist umso erfreulicher, als sie Mil­lionen kleiner »nd kleinster Sparer zugute kommt, auf die sie sich verteilt. Achtzehn Millionen Menschen sparen Sei den deutschen Sparkassen, tragen die oft sehr kleine» Beträge zu­sammen, die sic mit Mühe, aber williger Enthaltsamkeit für später zurücklegen. Umso mehr haben sie denn auch die Zinsen verdient. Aber die Zinsgutschriften an der letzten Jahres­wende haben noch eine andere Bedeutung. Sie siitt> gewisser­maßen eine Belohnung für alle, die sich dnrch die stürmi­schen Ereignisse des letzten Jahres nicht haben beirren lassen, die vielmehr besonnen waren und Vertrauen zu den Sparinstituten gehabt Haben. Sic haben sich diese Belohnung in Form der jetzt erfolgten Zinsgutschriften vcrdieift. Die anderen aber, die glaubten, klüger zn handeln, wenn sie ihr Geld abhoben, um cs zu Hamstern oder in unnötigen Sachen anzulegen diese anderen mögen dieZinserlöse, die ihnen entgangen sind, als Mahnung auffassen, daß man sich nicht von Gerüchten und Unruhestiftern verleiten, sondern vo» Ver­nunft und ruhiger, sachlicher Ueberlcgung lenken lassen soll. Wer heute rückschauend überlegt, was das vergangene Jahr an Gerüchten und Alarmmeldnngen gebracht hat, die sich nachher nicht bewahrheitet haben, der ist wohl von Unver­nunft und Unbesonnenheit einstweilen kuriert. Der Zahlungs­verkehr funktioniert seit langem wieder völlig reibungslos, und die deutsche Reichsmark ist nach wie vor stabil. Wer sein Geld gehamstert hat, hat es allen möglichen Gefahren lFcuer, Diebstahl usw.) ausgesetzt und Zinsen verloren, wer sich Sach­werte im Vorrat «»geschafft hat, hat überhohc Preise bezahlt und von den inzwischen cingetrctcncn Preissenkungen : ichts gehabt. Nach diesen Erfahrungen sollte man annehmen, daß künftighin in Deutschland für Hetzer und Gerüchtfabrikantcn kein günstiger Boden mehr vorhanden ist.

Stuttgarter Obst- «nd Gemiisegroßmarkt am. Februar

Edeläpfel 1620; Tafeläpfel 815; Kartoffeln 45; En­diviensalat 510; Wirsing tKöhlkraut) 1012; Weißkraut, rund 6; Rotkraut 68; Rosenkohl 1 Pfund 20-25; Grünkohl 1013; Note Rüben 78, Gelbe Rüben 68; Karotten, runde 2025; Zwiebel 1113; Rettiche 58; Monatsrettiche 15-20; Sellerie 620; Schwarzwurzeln 2025; Spinat 2535.

Viehpreise

Kleinengstingc»; Kühe 180400, Kalbeln 230386, Ochsen 300420, Stiere 190-300, Jungvieh 75180 Nürtingen:

Ochsen und Stiere 168-880, Kühe 115-^iOO, Kalbinnen und Rinder 130-450, Kälber 83125

Holzverkiiuse

Bei den Holzverkänfen aus wttrtt. Staatswaldnngen in der Zeit vom 10.-17. Februar wurden folgende Erlöse er­zielt: Für Nadclstammholz im Schwarzwald für Fichten und Tannen 4550, Forchen und Lärchen 5256, im Unterland Fi und Ta 4555, Fo und 4558, im Nordostland Fi «nd Ta 4558, .auf der schwäb. Alb Fi und Ta 45, Fo und 4560, in Oberschwaben Fi und Ta 4551, Fo und 50 bis 655S. Für Laubstammholz wurden 66103^ der Landes- grundpreise erzielt, für Nadelholzstangen 60114 An Brennholz wurden verkauft: Laubholz 16 657 Rm., Nadelholz 13 343 Nm. Durchschnittserlös 85A gegen 86A im 1. Drittel des Monats Februar und 88SOA im letzten Drittel des Januar.

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen» und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die soa. wirtschaftlichen Berkcbrstosten in Zuschlag kommen. Die Schrifilig.

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Bei der

Handelskammerwahl

am 28. Januar 1932 wurden für die nächsten 6 Jahre folgende Herren gewählt:

Wilhelm Baetzler. Hotelbesitzer. Freudenstadt Eugen Dreitz jr.. Kaufmann. Calw Wilhelm Niethammer. Kaufmann. Herrenberg Paul Tchmid. Kaufmann, Nagold

Einsprache gegen die Wahl ist innerhalb 2 Wochen möglich.

Handelskammer Calw

I. A.: Rh ein wald.

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Die jährliche

Hauptversammlung

findet heute Montag, 22. Februar, abends 8 Uhr, im Hotel Waldhorn statt.

Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht 2. Kassenbericht 3. Neuwahl des Vorstandes und der Hälfte des Ausschusses 4. Verschiedenes.

Anschließend findet die

Generalversammlung des Fremdenverkehrsvereins

statt. Zahlreiches Erscheinen der Mitglieder erwarten

die Vorsitzenden.

Turnverein Cali» o->i>i 8 i«e.B.

Heute Montag. 22. Februar 1VS2, findet abends 8 Uhr im Gafthof Bad. Hof die ordentliche

GenelMttsMMllW

statt, wozu die Mitglieder sreundjichst «iageladen werden Tagesordnung wie üblich. ^ .

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