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Kirchenbrand in Bade«
Die katholische Pfarrkirche der badischen Gemeinde Leipferdingen ist vollständig uiedergebrannt. Das Feuer war kurz nach Mitternacht in der Sakristei ausgebrochen und hatte sich mit großer Schnelligkeit verbreitet, so baß auch das Langhaus davon betroffen wurde. Aus der Sakristei konnte gar nichts mehr gerettet werden. Aus dem Langhaus wurden die Statuen und Bilder in Sicherheit gebracht, ebenso auch das wertvolle Gnadenbild. Der Hochaltar ist zum größten Teil erhalten geblieben. Die Motorspritze Engen war zur Bekämpfung des Feuers herangezogeu worden. Mau vermutet, daß der Brand seinen AuSgang von der Heizanlage genommen hat. Der Kirchturm wurde vollständig zerstört. Die Kirche stammt ans dem Jahre 1111 , das Langhaus aus dem Jahre 1182.
Drei badische Dörfer vor dem Ruin In Baden stehen die Dörfer des Hotzenwaldes Niedcr- wthl, Oberwihl und Rüßwihl vor dein völligen wirtschaftlichen Ruin. Verursacht wurde die Katastrophe durch den Kreditvereiu Nieöerwihl, der seit einem halben Jahr in Schwierigkeiten ist. Der Kreditverein Niederwihl, eine eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, hatte die ursprüngliche Bestimmung, Spargelder an Kreditsuchende in den beteiligten Gemeinden gegen beste Sicherheiten auszulcihen. In den letzten Jahren aber war der Mitgliederkreis vom Rhein bis zum Feldberg ausgedehnt worden, waren von der Geschäftsleitnug bedeutende Kredite gewährt worden, ohne daß dafür Deckung vorhanden war oder die Generalversammlung gehört wurde. So entstand eine ungedeckte Schuldenlast von 420 000 NM. Aufzukommcn haben hiefiir die etwa 300 Mitglieder des Vereins, von denen jedes mit dem ganze» Vermögen haftet. Allerdings sind gegenwärtig etwa 200 nicht mehr zahlungsfähig und haben -teilweise schon den Offenbarungseiö geleistet. Tie restlichen Einhundert sollen die ganze Schuld tragen? Hundert Familien ruiniert, und da es die einzigen noch Zahlungsfähigen sind in de» drei Gemeinden Niederwihl, Obcr- wihl und Rüßwihl, stehen diese vor dem völligen Ruin. Die Betroffenen sind meist kleinere und mittlere Landwirte.
Selbstmordversuch im Weßlarer Vürgermeisterprozeß Unter großem Andrang des Publikums nahm vor dem Erweiterten Schöffengericht Wetzlar der sogenannte Wetz- larer Vürgermeisterprozeß seinen Anfang. Der Angeklagte, Baninspektor Hepp, unternahm plötzlich im Gcrichtssaal einen Selbstmordversuch und mußte ins Krankenhaus überführt werden, ivo er für verhandlungSunfühtg erklärt wurde. In dem Prozeß soll die Mißwirtschaft des inzwischen durch Selbstmord geendeten Oberbürgermeisters Dr. Kühn, die die Stadt Wetzlar mehr als 2 Millionen Mark kostete, geklärt werden.
Sven Hedin auf neuer Expeditionsreise Der bekannte Asicnforscher Sven Hedin hat sich in Bremen auf der „Europa" eingeschifft, um eine neue Expeditionsreise nach Jnnerasien über Amerika anzutreten. An Bord der „Europa" fand kurz vor Abgang des Schnelldampfers eine eindrucksvolle Abschiedsfeier im engsten Rahmen statt. Die Stunde war schon deshalb besonders herzlich gehalten, als der Beginn der Forschungsreise mit Sven HcbinS 67. Geburtstag zusammcnfällt. Von allen Seiten wurden ihm die herzlichsten Glückwünsche übermittelt.
Bombenexplosion in Barcelona Vor dem NathauS in Barcelona explodierte eine Bombe. Zwei Soldaten der Bürgergarde hatten die Höllenmaschine wenige Augcnbltckcc vor der Explosion entdeckt und sofort den Straßenverkehr unterbunden. Nur zivci Personen in einem gegenüberliegenden Gebäude wurden durch Glassplitter unerheblich verletzt. Man schreibt den Anschlag den Kommunisten zu. In Tarrassa hat man bei Haussuchungen nicht weniger als 98 Bomben gefunden, die von Kommunisten dort versteckt worden waren.
Neuer Ansbruch des Krakatau Aus Bandung (Java) wird ein neuer großer Ausbruch -es Vulkan Krakatau gemeldet. Die Lavamasscn werden bis in eine Höhe von 496 Metern emporgeschleuderr.
IS Menschen auf der Landstraße erfroren
In der Nähe von Vaslui wurden vier Bauernwagen mit 18 Insassen, darunter drei Frauen, von einem Schneesturm überrascht und verloren die Orientierung. Als man die Wagen am Tage darauf entdeckte, waren sie völlig eingeschneit, nur die Köpfe der Pferde ragten aus dem Schnee. Alle 16 Personen waren erfroren. Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Auch aus anderen Teilen des Landes liegen ähnliche Meldungen vor, sogar in den Hütten sollen die Menschen erfroren sein, das Schwarze Meer ist in eurer Breite von 200 Metern eingefroren.
Opsertod im Vulkankrater
Nach Meldungen, die jetzt aus Batavia eingetroffen sind, haben fünf Javaner im Krater des Merapi den Opfertod gesucht und gefunden. Die fünf Opferwilligen begaben sich unter Führung eines fanatischen Priesters in die Berge und bereiteten sich dort nach «stnheimischem Ritus oarauf vor, ihr Leben dem Kratergott zu weihen um ihn dadurch zu versöhnen und Ausbrüche des Vulkans zu verhindern. Dann stürzten sie sich unter Gebeten in den Kraterschlund und waren nach Sekunden in den brodelnden.Lavamassen des Merapi verschwunden.
Württembergischer Landtag
In der Samstag-Sitzung des Landtags kamen verschiedene Anträge zur Beratung. Zunächst wurde ein Antrag Kuhn (Z.) betr. stärkere Verwendung von Grünkern als Suppenartikel in den staatl. und körperschaftlichen Anstalten des Landes sowie des Reiches einstimmig angenommen. Dann gab cs über die Holzhauerlöhnc eine längere Debatte, an der sich die Abgg. Vollmer (Komm.), Nuggabcr jSoz.j, Keil sSoz.), Ellinger jBB.), Gengler jZ.), Hartmann jDVP.s, Bausch jCBD.j und Dr. v. Hieber (Dem.) beteiligten. Forstpräsident Dr. König erklärte, daß vom 1. Februar die Haushaltzulaac für die Holzhauer wieder cingcführt wurde und daß der Abzug bet den Akkordarbeiten von 10 auf 8 Prozent ermäßigt ist. Man müsse auf die Lage der Forstwirtschaft Rücksicht nehmen, die sich immer mehr verschlechtere. Es seien Fälle vorgekommcn, in denen für größere Posten Holz weniger erlöst wurde, als vorher an Holzhauerlöhnen bezahlt werden mußte. Oberforstrat Maurer wies darauf hin, daß die Holzhauer jetzt auch der Arbeitslosen- und Krisenunter- stütznng teilhaftig werden und daß sie bester daran seien als die landwirtschaftlichen Arbeiter. Bei einzelnen Holzhauer- gesellschaftcn sei schlechte Arbeitsleistung festzustellen gewesen. Die Debatte endete damit, daß die von sozialdemokratischer und kommunistischer Seite gestellten Anträge an den Finanzausschuß überwiesen wurden. Eine lange Erörterung knüpfte sich dann zum Schluß noch an cinc-i Antrag des Bauernbunds, die Negierung möge mit allem Nachdruck darauf hinwirken, daß nach der im vorigen Jahr erfolgten Stillegung der Zuckerfabrik Züttlingcn nicht auch noch die Württemberg. Zuckerfabrik in Hcilbronn außer Betrieb gesetzt wird. Alle Redner, nämlich die Abgg. Hermann BB.), Feuerstein jS.j, Dr. Bruckyzann (Dcm.s, Alb. Fischer (Komm.), Gengler (Z.j und Dr. Burger (DVP.s sprachen sich für den Antrag aus. Dabei wurde betont, daß man der Sttllegungspolitik des ZuckerkonzcrnS entschieden eutgegcntreten müsse. Ministerialdirektor Staigcr ging auf die Entwicklung der Zuckerproduktion näher ein und hob hervor, daß infolge der großen Vorräte und des geringen Absatzes eine weitere Produktions- cinschränkung notwendig werde. Die Aktien der Südd. Zucker AG., zu der auch noch die Zuckerfabrik in Stuttgart gehöre, seien großenteils in ausländischen Händen. In Verbindung mit der Stadtverwaltung und der Handelskammer von Heilbronn würden Verhandlungen mit dem Vorstand der Zucker AG. geführt werden, damit die Hcilbronner Fabrik bestehen bleibe. Ob Aussichten dafür bestehen sei schwer zu sagen. Eventuell müßten Vergünstigungen wie Steuernachlaß cin- geräumt werden. Der Antrag des Bauernbunds wurde einstimmig angenommen. Damit war die Tagesordnung erledigt. Die nächste und letzte Tagung des Landtags vor den Wahlen findet Mitte März nach der Ncichsprüsidentenwahl statt. In der Zwischenzeit haben die Ausschüsse noch einige Aufgaben zu bewältigen, so die Gesetze betr. die Sparkassen, betr. die Stabt Bückingen und betr. die Wohnungsfrage.
Vorverlegung der wiirtt. L»nbtagsiv»blen a„f ig AvrkV?
Als Termin für die würü. m.- g'...,ein
sam mit den Landtagswahlen i» Preußen, Bayern und Anhalt stattfinden sollen, war bisher der 8. Mai in Aussicht genommen. Wie die „Süddeutsche Zeitung" mitteilt, besteht jetzt der Plan, diese Wahlen vorznverlcgen, und zwar auf den 10. April, an dem, falls nicht schon im 1. Wahlgang eine Entscheidung fällt, der zweite Mahlgang zur Reichspräsiden- tcnwahl stattfindcn soll. Mit dieser Nachricht deckt sich die Meldung des „Deutschen Nvlksblatts", daß die Landtags- ivahlen in Preußen und Württemberg sehr wahrscheinlich früher, als bisher beabsichtigt, stattfinden werden und daher bereits in der kommenden Woche Besprechungen zwischen der Führung des preußischen und württembergischcu Zentrums zur Festsetzung des Wahltermins stattfindcn.
Aus Württemberg
Das achte Schuljahr
, Ein Erlaß des Wiirtt. Kultministeriums über den Vvlks- schullehrplan im Schuljahr 1932/33 bestimmt: Bei der Unsicherheit der Lage muß zunächst bei allen Maßnahmen, die mit der Dauer der Schulpflicht in den einzelnen Gemeinden Zusammenhängen, praktisch so verfahren werden, daß der bis 1. April 1933 geltende Nechtszustand, also die Befreiung, vorläufig auch weiterhin zugrunde gelegt wird. Insbesondere bleiben demnach im Schuljahr 1932/33 die Bestimmungen in Kraft, die in den Erlassen vom 9. Mai 1927 und vom 6. Oktober 1927 für die örtlichen Lehrpläne solcher Volksschulen getroffen worden sind, in denen die Einführung des achten Schuljahres aufgeschoben ist.
Kerne Bezjrksschulversammlnngen im Jahre 1932 Nach einem Erlaß des Württ. Kultministerinms muß von der Abhaltung der Bczirksschnlversammlungen im Jahre 1932 aus Gründen der Sparsamkeit abgesehen werden.
Aus Stadl und Land
Calw, den 22. Februar 1932.
Dienstnachrichten
Hauptlehrcr H ofma n n an der cv. Volksschule in E m- berg ist auf Ansuchen in den Ruhestand versetzt morden. — Obersteuersekrctär Kamin ski bei dem Finanzamt Hirsau wurde an das Finanzamt Heidcnheim versetzt.
Bürgermeistern-ahl in Hirsau
"^Vei der gestern in Hirsau stattgchabten Bürgermeisterwahl haben von 772 Wahlberechtigte» 705 abgcstimmt. Davon entfielen auf den bisherigen Bürgermeister Maul- betsch 397 Stimmen, auf den Verwaltungspraktikantcn Bader aus Stuttgart 303 Stimmen. Bürgermeister Manl- bctsch ist somit wiedergcwählt.
Vom Gesangverein „Eintracht" Nenhengstett Vorvergangenen Sonntag brachte der Gesangverein „Eintracht" unter der Leitung von Chormcistcr Hagcnbuchcr seinem scheidenden Vorstand, dem Retchsbahnbeamten Johann Küste rer, anläßlich dessen Wegzuges ein wvhlgelun- genes Abschicdsständchcn. Herr Kusterer war langjähriges Mitglied des Vereins und erfreute sich infolge seiner immer treuen Mitarbeit allgemeiner Beliebtheit und großen Vertrauens, was in seiner Wahl zum Vorstand in der letztjäh- rigcn Jahresversammlung Ausdruck fand. Leider ist durch seine Versetzung seinem weiteren Wirken unverhofft schnell ein Ende gemacht worden. Anschließend an das Ständchen fanden sich die Mitglieder und deren Angehörige im Saalbau Rößlc ein, um gemeinsam die letzte Stunde des Beisammenseins zu verleben. Dem scheidenden Vorstand war es noch vergönnt, namens des Vereins, drei Mitgliedern die 27 Jahre dem Verein die Treue gehalten habe», Ehren- diplomc ausznhändigcu. Die Namen der Jubilare sind: Paul Talmon sen., Daniel Charrier und Christoph Sch ucker. In warmen Worten dankte der Vorstand den Jubilarcn für ihre Treue und richtete an alle, besonders an die junge» Mitglieder, deren es gegenwärtig ziemlich viel sind, die Bitte, dein Verein immer treu zu bleiben. Getragen vom Geiste der Einigkeit gestaltete sich der Abend, umrahmt von Sologesangs- vorträgeu des Chorleiters und gemeinsam gesungenen ^Chören, zu einer harmonischen Abschicdsfeicr.
Originalroman von Gert Nothberg.
,.81- Fortsetzung Nachdruck verboten
Im Klub war man allgemein der Ansicht, daß die Deut- sche den ersten Preis erhalten müsse. Die gesamte Kritik habe sich schon dahin ausgesprochen.
Elchingen beteiligte sich nicht viel an der Unterhaltung. Weit saß er im Klubsessel zurückgelehnt und dachte an den heutigen Abend. Vor seinem Geist stand ein goldblondes Köpfchen, sahen ihn zwei veilchenblaue Augen an, hörte er eine süße Stimme, während die Unterhaltung der Herren ruhig an seinen Ohren vorbeiplätscherte.
Jutta ober lag auf ihrem Ruhebett kn ihrem freundlichen, hohen Zimmer und dachte an Karl Heinz.
. „Wie ich dich liebe," flüsterten ihre Lippen.
25. Kapitel.
Wie man bereits vorher gewußt, erhielt Inge Stern laut einmütigen Urteils den ersten Preis.
Während auf Liiian Linkolns Gesicht ein ruhiges, resigniertes Lächeln lag, wurde das schöne Gesicht Maria Sortas gelb vor Haß und Wut. Sie war nicht imstande, ihre Enttäuschung zu verbergen.
Wohl hatten auch diese beiden Sängerinnen ihre Anhänger und Getreuen, aber die Kritik erkannte Inge Stern als größte Künstlerin und sie erhielt den goldenen Pokal mit Brillanten.
Man feierte selbstverständlich auch die beiden anderen Sängerinnen.
Lilian Linkoln erkannte Inges Macht. Wohl besaß sie selbst eine machtvolle, schöne, vorzüglich geschulte Stimme. 4wer in Inge Sterns Gesang lag etwas, was ihrem Ge- Neidlos erkannte sie es an. Sie nahm mit an
Festtafel an Inges Seite Platz.
hatte das nicht vermocht. Aus ihrer Gar- kam die Nachricht, daß Madame Sorta plötzlich un-
paßlich geworden sei und das Fest deshalb verlassen mußte. Sie sei bereits nach Hause gefahren.
Direktor Pullet aber knurrte grimmig: „Eine ganz verfluchte Idee, das mit den Preisen. Warum eigentlich: Zwei mußten sich beleidigt fühlen, so oder so. Wir haben es doch hier mit Damen zu tun. Das hätte wegbleiben «ollen, dieses Herausziehen der Sängerin. Na. nun ist es einmal geschehen "
Das Fest verlief programmäßig.
Natürlich saßen an Inge Sterns Tisch Morland, Wen- dox und Eschingen.
Morland verfehlte nicht, allen Bekannten zuzuflüstern: „Die beste Freundin meiner Tochter Ethcl." Natürlich wurde er gebührend beneidet.
Ein Ball sollte das Fest beschließen. Eschingen bat Jutta um einige Tänze. Sie nickte. Seltsam beklommen war ihr zumute.
Als sie in seinem Arm dahinschritt auf dem spiegelblan- ken Parkett, da sah Eschingen plötzlich mit leidenschaftlichem Ausdruck in ihr Gesicht.
Sie erschauerte unter diesem Blick und unwillkürlich lehnte sie sich fester gegen seinen Arm. dessen Muskeln sich unter dieser Berührung strafften.
Jutta hätte gewünscht, daß dieser Tanz nie zu Ende gehen möge.
Er aber sah sehnsüchtig und zärtlich in ihre blauen Augen.
Dann aber verstummten die Geigen mit süß verklingendem Ton und Eschingen führte seine Tänzerin an ihren Platz zurück. Als er, sich verbeugend, zurücktrat, zuckte es wie ein elektrischer Strom über sein markantes Gesicht. Hatte Inge Stern ihn nicht eben mit einem innigen Blick gestreift? Fand auch sie Gefallen an ihm? Wollte sie eine kurze Laune befriedigen? — Nein, niemals. Wie hatte er soeben von dieser reinen Frau gedacht? Nie würde eine solche Frau sich einem Manne geben, es sei denn, sie fände den rechten, der ihr ganzes Herz besaß und den sie mit voller Hingabe und Innigkeit liebte, Selbst, wenn er frei wäre, so würde er
dieser Mann nie sein können. Ihm graute vor sich selbst, wenn er an die letzten Monate dachte. Er wäre diese Frau nicht wert und zudem? Er war ja gebunden. Aber mit Inge Stern mußte ein Mann glücklich werden, unsinnig glücklich, das wußte er schon heute.
Inge Stern wurde als Festkönigin gehuldigt. Eschingen stand weit abseits. Doch Inge-Juttas Augen hingen oft an seiner hohen Gestalt. Da erschrak sie plötzlich tief im Herzen.
Sein Blick traf den ihren mit solch qualvoller Leiden, schaft und Liebe, daß sie erzitterte. War das möglich? Um Gott, war das wirklich möglich? Sollte sie ihr höchstes Ziel erreichen und so bald schon?
Er aber nahm sich vor, gleich nach Ethels Hochzeit nach Hause zu reisen, sich auf der heimatlichen Scholle in die Arbeit zu stürzen und dem Schicksal seinen Lauf zu lasten. Aber in seiner Qual mußte er dann auch noch io lange mit Inge Stern Zusammentreffen. Denn wenn Etlel Morland erst daheim war, dann würden doch die beiden Freundinnen so viel als möglich zusammen sein.
Er dachte an Fritz von Saldern. Wie gut hatte sich für ihn alles gewendet, wo er doch schon verzweifelt war, jemals Ethels Liebe sich zu erringen. Wie glücklich schrieb er nun. Karl Heinz gönnte dem Freund sein Glück von Herzen. Ob sich wohl für ihn selbst auch das Leben einmal glücklich und zufrieden gestalten würde?
Wieder suchte sein heißer Blick Inges zartes schönes Gesicht. Da traf sein Blick auch die große, breitschultrige Gestalt Mister Wendox'. Wie ein Blitz durchzuckte ihn der Gedanke, Wendox liebe Inge Stern auch nach seinem eigenen Geständnis. Er hatte so resigniert und bestimmt von der Hoffnungslosigkeit seiner Liebe gesprochen, folglich mußte er näher über Inge Stern informiert sein.
Eschingens Augen hafteten grübelnd an dem verschlossenen Gesicht des Dollarfürsten. Würde der mehr aus sich herausholen lassen, als er freiwillig erzählt hatte? Eschingen zweifelte daran, aber versuchen wollte er es wenigstens.
(Fortsetzung folgt,) ^