Hände weg von der Währung!

Mit bemerkenswerter Schärfe nimmt jetzt der Hansa- Bund gegen die Pläne des Präsidenten des Statistischen Reichsamts, Wagemann, zur Geld- und Kreditreform Stel­lung Der Hansa-Bund erklärt entschieden, Wagemanns Pläne könnten und dürften nicht Wirklichkeit werden. Sie hätten schon genug Unheil und Berwirrung angerichtet. Wenn S- B. drei Milliarden öffentlicher Schuld, in eine ewige Schuld" überführt, die Grundlage für die Ausgabe des Umlaufgeldes des Julaudverkehrs abgeben sollen, so erfolge hier doch eine nachträgliche Finanzierung öffentlicher, im wesentlichsten unproduktiv gebliebener Ausgaben durch Sie Notenprefse. Und wenn heute zusätzliche Zahlungsmittel geschaffen und in den Verkehr geleitet würden: wo sei dann eine Sicherung dafür, daß die zusätzlichen Werte nicht in völlig unfruchtbaren Kanälen^slteßen und versacken, so­lange der StaatskapitalismuDPken gesunden Ausgleich der Wiederaufbaukräfte verhindere! Es sei höchste Zeit, sich der einen Notwendigkeit wieder bewußt zu werden: Die Atmo­sphäre, in der die Währung leben und wirken soll, müsse bereinigt werden, dann werde sie auch wieder funktionieren.

Würltembergischer Landtag

Landtagszusammcutritt am 11. Februar Das Plenum des wttrtt. Landtags wird am nächsten Don­nerstag, 1. Februar, nachmittags 4 Uhr zu seiner letzten Tagung vor den Neuwahlen zusammentreten. Auf der Ta­gesordnung stehen neben zehn Kleinen Anfragen und ver­schiedenen selbständigen Anträgen zwei Große sozialdemo­kratische Anfragen betr. Beschlagnahme derSchwäbischen Tagwacht" und betr. Wohnungsbaufördcrnng durch die Woh- nungskrcditanstalt.

In der Zeit vom 18. Dezember v. I. bis zum 28. Januar sind an den Landtag 3g Eingaben gerichtet worden. Ihre Ge­samtzahl hat jetzt 1274 erreicht.

Aus Württemberg

Wiirttembergische Maßnahmen gegen den Waffenbesitz.

Nach einer Verordnung des Innen- und Wirtschaftsmini- sterininS müssen alle in Württemberg vorhandenen Schuß­waffen und alle Mnnitivnsbcständc, soweit sic den Vorschrif­ten des SchußwaffcngcsctzeS unterliegen, biS zum 20. Fe­bruar 1932 den örtlichen Polizeibehörden angcincldet wer­den. Aus Hieb- und Stoßwaffen ist die Anmeldepflicht zu­nächst nicht ausgedehnt worden. Die Polizeibehörden kön­nen alle dem Schußwaffengesetz unterliegenden Schußwaffen und Munition dem Besitzer wegnehmen und in Pvlizcigc- wahrsam bringen oder ihre Ablieferung zu einem Termin verlangen, wenn die Anfrechterhaltnng von Sicherheit und Ordnung dies erfordert. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft.

Kein weiterer Abba» der Forstvcrn>altug.

Bekanntlich fallen bei der Forstverwaltung 24 hauptamt­liche Stellen dem Abban zum Opfer. Eine weitere Verrin­gerung der Zahl der Forstämtcr über die bereits veröffent­lichte Zahl hinaus ist, wie es in einer Negierungsantwort auf eine sozialdemokratische Anfrage heißt, nicht in Aussicht genommen. In Uebercinstimmung mit dem Gutachten dcS Reichssparkommissars erscheint die heutige durchschnittliche Größe der württembergischen Forstämter unter den gegen­wärtigen Verhältnissen als zweckmäßig und ist dem Ziel größtmöglichen Reinertrags aus der Forstwirtschaft gut an- gepaßt. Aus einem Vergleich mit Baden hinsichtlich der Größe der Forstvezirke lassen sich bei der Verschieöenartigkeit der Verhältnisse keine gegenteiligen Schlüsse ziehen.

Ausbildung und Prüfung von Haushaltpflegerinnen

Eine Verordnung des Knltministcriums vom 15.Dezember 1931 regelt die Ausbildung, Prüfung und staatliche Anerken­nung städtischer Haushaltpflcgerinnen. Daß bei der heutigen Wirtschaftslage jede Hausfrau tüchtiges hauswirtschaftliches Können, besonders auch Sachkunde und Verständnis für Ein­kauf, Einteilung und Verbrauch der für Ernährung, Klei­dung. Wohnungs- und Gesundheitspflege erforderlichen Dinge besitzen sollte, leuchtet ohne weiteres ein. Von bcson-

I Sers weittragender Bedeutung ist die berufliche Schulung für ? Bewerberinnen um selbständige, besonders auch leitende Posten in größeren hauswirtschaftlichen Betrieben und An­stalten, die sog. Haushaltpflcgerinnen. lDie jetzt allgemein übliche BezeichnungHaushaltpflegerin" für solche Kräfte ist in Anlehnung an Benennungen wieWohlfahrtspflege­rin",Jugendpflegerin" geschaffen worden.) Sie müssen tüch­tiges und vielseitiges praktisches Können, Sachkunde und verständnisvolle Einsicht in bas Wesentliche ihrer Ausgaben besitzen, dazu an persönlichen Eigenschaften Gesundheit, Um­sicht, Tatkraft und Verantwortungsgefühl. In Württemberg bestehen seit 1924 staatlich genehmigte Bestnnmungen über die Ausbildung von ländlichen Haushaltspflcgerinnen. Diese Berufsausbildung, für die ein Lehrgang in der Wirtschaft­lichen Frauenschule Großsachsenheim eingerichtet ist, hat sich sehr gut bewährt. Durch die neue Verordnung ist nun die Möglichkeit geboten, eine staatliche Prüfung auch als städ­tische Haushaltpflcgerin abzulegen, wie dies in Preußen, Bayern, Sachsen, Thüringen, Hamburg schon seit längerer Zeit geschehen kann. Als Voraussetzung für den Eintritt in diesen Lehrgang wird eine tüchtige hauswirtschaftliche Schu­lung und mehrjährige berufliche praktische Tätigkeit in haus­wirtschaftlichen Betrieben verlangt. An den einjährigen Lehr­gang schließt sich ein weiteres praktisches Berufsprobejahr in einem geeigneten größeren Betrieb an, das die Voraus­setzung für den Ausweis über die staatliche Anerkennung als Haushaltpflcgerin bildet._

Aus Stadt und Land

Calw, den 9. Februar 1932.

Dienstnachricht.

Die Stildiendircktvrstcllc an dem Ncalprogymnasinm und der Realschule in Calw ist dem Studtenrat Dr. Gröter an dem Realgymnasium und der Oberrealschule in Heil- brvnn übertragen worden.

Konfirmanden 18SS.

Wie nus vom En. Stadtpfarramt Calw mitgctcilt wird, kommen dieses Jahr nachfolgend genannte Knaben und Mädchen zur Konfirmation:

Gottlob Moros, S. d. Wirts E. Moros; Fritz Kleindicnst, S. ö. Fabr.-Arbciters Kleindienst; Heinz Wolf, S. d. Fabrik­direktors Wolf in Saarbrücken; Erwin Naisch, S. d. Tag­löhners Raisch; Karl Schmid, 2. d. Monteurs Schmid; Nein­hold Hanbcr, S. ö. Kaufmanns Hauber; Eugen Grvtzmann,

S. d. Zigarreumachers Großmann; Hans Haußmann, S. d. Nes.-Lokomotivführers Haußmann; Hermann Hild, S. d. Kanzleisekretürs Hild; Otto Feldweg, S. d. Betriebsleiters Feldweg; Erwin Roller, S. d. Jacquardwcbers Roller; Her­mann Schmerle, S. d. Fabrikarbeiters Schnierle; Martin Reißer, Pfl.-S. d. Packers I. Holder; Alexander Scheck, S. ö. Bahnhofvorstands Scheck, Station Tciuach; Otto Fischer, S. d. Schuhmachermeistcrs Fischer; Karl Moros, S. d. Kutschers W. Moros; Fritz Sedelmaier, S. d. Schneiders Sedelmaicr; Fritz Bauer, S. d. MaschinenstrickcrS Bauer; Theodor Stähle, S. d. Zollsckrctärs Stähle; Walter Waidelich, S. b. Metzgermcisters Waidelich; Karl Danncumann, S. d. Rcichs- bahnvberinspcktors Dannenmann. Gertrud Kurz, T. d. Nes.-Lokomotivführers Kurz; Maria Grobmann, T. d. Fa­brikarbeiters Großmann; Annemarie Noos, T. d. Dekans Noos; Lore Hald, T. d. Hilfsarbeiters Halb; Elfricde Schmalz, T. d. Res.-Lokomotivfnhrcrs Schmalz; Julie Eisen­hardt, T. ö. Kaminfegermeistcrs Eisenhardt; Liselotte Rau,

T. d. Postinspektors Ran; Lisbcth Fröhlich, T. d. Obersteuer- inspcktors Fröhlich; Lore Hermann, T. d. StadtpfarrerS Hermann; Else Niemann, T. d. Walkmeistcrs Riemann; Ju- geborg Proß, T. d. Verwaltungsdirektors Proß; Liselotte Lang, T. d. Mcdizinalrats Dr. Lang; Berta Fenchel, T. d. verst. Wagnermcisters Fenchel; Hildegard Lämmler, Pfl.-T. d. Heizers Langenbacher; Hedwig Beißer, T. d. Kaufmanns Beißer; Hildegard Schilcr, T. ö. StudicnratL Schiler.

Lehrkurs für Schanfensterdekoration.

In den Kreisen der Laöenbesiher wird mehr und mehr erkannt, daß neben einer wirksamen Werbung durch Anzei­gen in der Heimatzcitung auch durch neuzeitliche Schaufen­sterausgestaltung das Publikum zum Kauf angeregt und an­gereizt werden kann. Denn das Schaufenster ist ein wichtiger

Faktor des Betriebs, der bis heute noch nicht immer richtig ausgenützt wird. Deshalb ist cs zu begrüßen, wenn jetzt vie­lerorts auf Anregung der Betriebe Kurse über moderne Schaufensterausschmückung abgchalten werden. Ein solcher Kurs hat kurz vor Weihnachten ans Veranlassung des H a n - dels- und Gewerbevereins auch in Calw statt- gesunde». Der Kursleiter, Handelsschulassessor Zwie­sele, führte in Theorie und Praxis der Schaufensterwer­bung ein und das Ergebnis des Kurses waren 26 muster­gültige Auslagen. Ob in den Schaufenstern Keramik, Par­füms, Küchen- ober Photogeräte, Tnchstofse, Wäsche, Leder­waren oder andere Erzeugnisse zur Schau gestellt waren, alles zeigte Harmonie, Einheit, Ruhe. Die neuzeitliche Aus­gestaltung der Geschäftsauslagen bedeutet eine vollständige Abkehr vom Althergebrachten, von der Symmetrie zur Asymmetrie, von der Ueberfüllung zum einfachen, zu wenig aber auserlesenen übersichtlichen Schaustücken.

Vom Rathaus Altenfteig

Teils wegen Veränderungen infolge der letzten Ge- meinberatswahlen, teils wegen Ablaufs der Mahlzeiten sind verschiedene Neuwahlen durch den Gcmeinderat notwen­dig geworden: Ncugewählt werden die Mitglieder des Ver­waltungsrats der stäbt. Sparkasse, der Stcuerabteilung des Gemeindcrats, des Gcmeindegerichts, der Steuersatzbehörde und der Amtsversammlung. Das Bolksschulrektorat fragt an, ob vom Gemeinderat aus ein Antrag auf Verände­rung der Stellenzahl in der Volksschule zu er­warten sei. Nach den Richtlinien des Städtetags werden auf eine Schulstclle etwa 43 Schüler gerechnet, was bei acht Stel­len 360 Schüler betragen würde. Eine Statistik weist jedoch im Vorjahr 307 und Heuer 319 Schüler ans. Nach längerer Aussprache wird beschlossen, eine Lchrerstelle nicht abzu­bauen, also auch die Duppelsche Stelle wieder ständig be­setzen zu lassen, jedoch geht der Gcmeinderat davon aus» daß die Lehrer der Volksschule bei der höheren Schule in ge­eigneten Fächern Dienst tun und daß dadurch bei der höhe­ren Schule eine Stelle gespart werden kann. Tie Stadt­gemeinde hat bisher der Kirchengemeinde als Beitrag zum Mesnergehalt tfür Dienste des Mesners, die auch der bür­gerlichen Gemeinde zugute kommen wie Glockenläuten, Uhr- aufziehcn usw.j stets wiedcrrnflich ein Viertel vom Mesner- gehalt bezahlt; verpflichtet ist die Stadtgcmeinde jedoch nur zur Zahlung von 100 jährlich, das übrige war also bis­her freiwillig. Es wird beschlossen, mit Wirkung vom 1. April 1932 ab den Beitrag wieder auf den Pflichtsatz zurück­zusetzen, da die Stadtgemeinde genötigt ist, möglichst alle freiwilligen Leistungen zu streichen. Ein Verkauf von Stangen, Flächcnlosen und Vesenreisig mit einem AnSüot von 348 und einem Erlös ^von 472 <6 wird genehmigt. Durch höhere Stauung am Wehr zum Triebwerk der Firma Braun, Sägewerk, sind städt. Wiesen oberhalb dcrStauung der Versumpfung ausgcsetzt. Zu einem Gesuch der Firma um Belastung dieses von der Ministcrialabteilung aus nicht ge­nehmigten Wehrzustandcs äußert der Gemeinderat keine Be­denken, wenn oberhalb der Grundstücke ein Wassergraben gezogen wird, wie dies früher der Fall war, damit das vom benachbarten höher gelegenen Hasnerwald abfließende Wasser abgcfangen und weggelcitet wirb. Für die neue Schuld­aufnahme zur Fcldbcreinigung 3 wird eine 30jährige Ttl« gungszeit mit Wirkung von dem der Aufnahme des Geldes folgenden 1. April an festgesetzt. Für die freiwillige Feuer­wehr wird auf Antrag des Feuerwehrkommandanten Luz die Anschaffung von zwei neuen Rauchmasken genehmigt. DaS Oberamt hat den im Juni vorigen Jahres aufgestellten Vor­anschlag des Haushaltsplans für das Rechnungsjahr 1931 durch Erlaß vom 19. Januar 1932 für vollziehbar erklärt. Die Nagoldkorrektion zwischen Kaufhausbrücke und Hirsch­steg ist am 27. Januar 1932 von dem Straßen- und Wasser­bauamt Calw besichtigt und dabei festgestellt worben, daß daS Bauwesen vorschriftsmäßig ausgeführt ist, so daß Anstände nicht zu erheben sind.

Wetter für Mittwoch und Donnerstag.

Hochdruck liegt jetzt über Großbritannien, Tiefdruck über Skandinavien. Für Mittwoch »nd Donnerstag ist mehrfach bedecktes, auch zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wet­ter zu erwarten.

eme

Originalroman von Gert Nothberg.

34. Fortsetzung Nachdruck verboten

Ja," nickte Hanne energisch. Dann machte sie ein komi­sches Gesicht.Na, das heißt, ein wenig anders ist er schon wie die andern. Er hat dir keine Blumen mitgebracht."

Jutta lachte.Siehst du, Tante Hanne? Aber nun na­türlich nbwcisen, ich empfange keine Herrenbesuche und da­bei bleibt cs."

Hanne Oldenberg nickte lächelnd.Hab ich schon besorgt, der ist lange wieder fort."

Nein, noch nicht, verzeihen Sie," erklang eine tiefe Männerstimme.

Die beiden Damen wichen erschrocken zurück.

Mein Name ist Charly Wendox. Ich bitte um Dcr- zeihung wegen meines formlosen Eindringens." Er machte eme tiefe Verbeugung.

Jutta blickte ratlos.Ich habe heute wenig Zeit, Mister Wendox. Wir reisen am Abend weg."

Das weiß ich, deshalb komme ich."

SeM^" üu nehmen und setzte sich selbst in einen

. H°""e Oldenberg blickte fragend auf Jutta. Wendox hatte diesen Blick bemerkt.Die Dame kann ruhig bleiben," sagte er. -» ,

Ha,me setzte sich an das Fenster, um nötigenfalls auf die Straße hinaus nach Hilfe schreien zu können. Er kam ihr ganz unheimlich vor, dieser Hüne mit dem kalten, strengen Gesicht. Als er aber dann sprach, nach den ersten paar «atzen horchte auch sie interessiert.

Sie schüttelte abwehrend den Kvjis.

« bisher nicht viel vom Singen. Seit ich Sie

gehört, denke ich anders. Meine Bitte ist die: Singen Sie in nie,nein Palast in Newyork, Madame."

Sie schüttelte abwehrend den Kvjis.

Ne>n, ich habe bereits den Antrag eines Gastspiels nach Newyork abgelehnt. Ich werde auch diesen zweiten Antrag nicht annchmen können."

Er nannte ihr nun ein derartig hohes Honorar für ihr Auftreten in seinem Hause, daß Jutta-Inge nun doch stutzte. Und vor wem würde ich singen?"

Vor mir," klang es kurz aus seinem Munde.

Jutta sah ihn an.Das wäre dann viel zu viel Geld," sagte sie.Zudem, vor einem einzelnen Herrn, noch dazu in dessen Wohnung, singe ich nicht."

Er stand auf.Man nennt mich einen Dollarfürsten. Ich bin reich, Madame, das heißt, wenn Sie vier Milliar­den reich nennen. Fordern Sie also mehr, so viel Sie wol­len. Ich zahle es Ihnen, aber Sie sollen singen. Bei mir in meinen, einsamen Hause will ich Ihre Stimme hören. Diese soll mir dann immer im Geist in jenen Räumen er­klingen."

Jutta streckte ihm voll warmen Impuls die Hand hin.

Mister Wendox, sollte ich je nach Amerika kommen, dann werde ich bei Ihnen singen. Nur an einen Vertrag kann ich mich nicht binden."

Er küßte ihr ritterlich die Hand.Leben Sie wohl, ich hoffe, daß sich mein größter Wunsch erfüllt."

Ein verstehender Blick traf plötzlich das Bild des jungen Offiziers in goldenem Nahmen. Ein Zug stolzer Resig­nation glitt über das ernste Gesicht des kraftvollen Mannes.

Vielleicht führt das Schicksal, ein gütiges Schicksal, Ihren Weg Uber den meinen. Weiter kann und darf ich wohl nun nichts hoffen."

Er machte den Damen eine kurze, steife Verbeugung und ging schnell hinaus.

Juttas Gesicht zuckte.

Ein seltsamer Mann, Tante Hannchen. Aber ich kann ihm nicht böse sein. Was mag ihn so zum Sonderling ge­macht haben? Er ist mir trotz alledem sehr sympathisch, sehr."

Hanne Oldenberg wußte nichts zu entgegnen.- .

Schließlich wurde der seltsame Amerikaner vergessen und die nötigen Reisevorbereitungen getroffen.

Nach dem Mahle im großen Spcisesaale des Hotels gab Jutta ihren Bekannten in ihrem Zimmer noch einen Ab­schiedstee. Sie wollte ans vieles Bitten noch mit ein paar Liedern erfreuen.

In diesen kurzen Abschiedsstunden sah Jutta von Eschin« gen oder Inge Stern so recht, wie lehr ihr die bisher frem­den Leute zugetan waren.

Nieine Kunst, hilf mir zum schwersten Siege. Ich will singe», wie ich noch nie gesungen, wenn ich weiß, er hört mich."

Lthel Mailand war abgereist. Fritz von Caldern hatte sic unter seinen Schutz genommen.

Karl Heinz von Eschingen hatte die beiden bis zum Ha­fen begleitet. Auf dem Heimweg suchte er einen der be­rühmten amerikanischen Detektive auf. Mit diesem Mann, der ihm mit klugen Augen gegenübersaß, sprach Eschingen rückbaltlos.

Das erste, was der Detektiv unternahm, war, erst ein­mal festzustellen, wann Maria Sorta Amerika betreten hatte. Dann ließ alles andere sich leicht erkunden.

Mit einem Händedruck verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander.

Eschingen atmete erleichtert auf. Er wußte diese An­gelegenheit nun in den besten Händen. Gelang es ihm selbst nicht, Maria Sorta zur Abreise zu bewegen, dann würde das unterdessen von dem Detektiv gesammelte Be- weismaterkal genügen, um Morland endgültig die Augen zu öffnen und ihn vor großem Unglück zu bewahren.

. . . Ethel und Saldern hatten versprochen, gleich ihre glückliche Ankunft durch eine Depesche zu melden.

Am nächsten Tage war Eschingen wieder im Landhause Morlands eingetroffen. Er legte die Reisekleidung ab, nahm ein Bad und nachdem er sich wieder fertig gemacht, ließ er sich im Arbeitszimmer Morlands melden.

. (Fortsetzung folgt.)