Die Präsidenlschaflsfrage

Sei« Harzburger Sammelkandidät.

Berlin, 8. Febr. Ucber die Frage, ob di« National­sozialisten eine eigene Kandidatur für die Rcichspräsidenten- wahl aufstellen, liegen noch keine sicheren Nachrichten vor. Die Vermutungen, daß die Kandidatur Hitlers bereits als sicher angenommen werden könne, entbehren durchaus der Bestätigung. Sie sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen» daß zwischen Hitler und Hugenberg in einer Unterredung, die dieser Tage in Bad Kreuth stattfand, keine Einigung über eine gemeinsame Kandidatur erzielt werden konnte. Die Deutschnationalen werden nun voraussichtlich allerdings unter bestimmten politischen Bedingungen, die schwer zu er­füllen sind in die Hindenbnrgfront einschwenken, während die Nationalsozialisten den Gedanken einer eigenen Kandi­datur verfolgen.

Zu den Auseinandersetzungen zwischen Hugenberg und Hitler weiß dieBossische Zeitung" im einzelnen noch zu be­richten, baß Hitler bei den Verhandlungen in der Präfident- schaftsfragc verlangt hat, es muffe ein Nationalsozialist als gemeinsamer Kandidat der Harzburger Front aufgestellt wer­den. Hugenberg habe eingemenüet, daß die deutschnationalen Wähler für einen solchen nationalsozialistischen Anwärter nicht zu gewinnen wären. Er machte den Gegenvorschlag, eine national zuverlässige Persönlichkeit zu nominieren, die weder der einen noch der anderen Partei angehöre. Hitler hat dieses Kompromiß jedoch abgelehnt.

In politischen Kreisen wirb erzählt, daß nach dem Schei­tern der Einbürgerung Hitlers und nachdem auch eine Hohenzollernkandibatur für die Neichspräsidentschaft nicht in Frage kommt, von einem kleinen, aber außerordentlich ein­flußreichen Kreise der Harzburger Front eine Kandidatur Dr. Schachts als Reichspräsident vorbereitet wird.

Dinqeldey zur Lage

TU. Bremen, 8. Febr. Auf einer öffentlichen Kundgebung der Deutschen Volkspartei sprach am Sonntag der Partei­führer Dr. Dtngeldey. Er betonte, daß nach wie vor die Gefahr bestehe, daß die Abrüstungskonferenz unter die Füh­rung französischer machtpolitischer Ziele, die mit faden­scheiniger Moral begründet würden, gerate. Mit allem Nach­druck müsse der Reichskanzler den deutschen Standpunkt in Genf durchsetzen. Zu den französischen Plänen der Schaffung einer BölkerbundSarmee sagte Dingcldcy, man müsse augen­blicklich bezweifeln, daß man wisse, ob man eine solche Armee gegen Japan oder China einsetzen werde. Deutschland könne die ihm auferlegten Verträge nicht länger tragen. Das deutsche Volk fordere in seiner Gesamtheit die Aufhebung der Lasten. Keine Neichsregierung wäre denkbar, die nicht bei dem von Brüning ausgesproche­nen und erzwungenen Nein bleibe. Es sei die Frage be­rechtigt, ob die politischen Faktoren, auf die die Neichsregie­rung sich stütze, geeignet seien, den Erfolg bei der Tribut­regelung zu sichern. Leider müsse man feststellen, daß auch jetzt noch eine Zersplitterung nach innen und außen vor­handen sei. Dingeldey bedauerte, daß die Sicherung der Präsidentenwahl nicht auf den ersten Anstoß hin gelungen sei.

Maßnahmen zum Schutze der Forstwirtschaft

Berlin, 8. Febr. Die Neichsregierung hat im Einver­nehmen mit dem Neichsforstwirtschaftsrat am 5. Februar 1932 auf Grund der Zollermächtigung vom 1. Dezember 1931 eine Erhöhung des Zolles für Hartholz und Erzeugnisse aus Hartholz beschlossen. Die bisher geltenden Zollsätze werden im allgemeinen verdoppelt.

Die Zollerhöhung erfolgt, weil die Lage der Forstwirt­schaft sich in Sen letzten zwei Jahren, namentlich aber in den letzten zwei Monaten, in verhängnisvoller Weise verschlech­tert hat. Die Nutzholzpreise liegen heute bet wichtigen Sor­timenten um 89 Prozent und mehr unter denen des Jahres 1928 und 2080 Prozent unter denen des Jahres 1912. Die Bruttoeinnahmen des Waldbesitzes bleiben fast durchweg er­heblich hinter den Gestehungskosten zurück. Diese Verhält­nisse treffen nicht nur den privaten Waldbcsitz. Sic verwan­delten vielmehr auch den Forstbezirk der Länder und Kom­munen, der für diese bisher eine wesentliche, zum Teil sogar entscheidende Einnahmequelle war, in einen Zuschußbetrieb und beeinträchtigten somit die Lage der öffentlichen Finanzen in erheblichem Maße.

Im einzelnen handelt es sich bei den Zollerhöhungen u. a. um die Positionen für hartes Rundholz, hartes beschlagenes Holz, hartes Schnittholz, Eisenbahnschwellen, Hölzer für Wagen- und Faßfabrikation und Fabrikate aus diesem Roh­material. Die Regierung ist sich bewußt, daß diese Maß­nahme nur einen ersten Schritt bei der Bekämpfung der Un­rentabilität der Forstwirtschaft darstellen können.

Der Zahlungsverkehr der Arbeitslosenversicherungsanstalt

3,7 Milliarden Reichsmark a» Arbeitslose.

Monatlich 12,8 Millionen Einzelzählungen.

Berlin, 8. Febr. Die Reichsanstalt für Arbeitsver­mittlung und Arbeitslosenversicherung hat den ungeheuren jährlichen Umsatz von 2,33 Milliarden Rm. Ihr Zahlungsverkehr ist deshalb von erheblicher Bedeutung für die gesamte Geldbewegung im Reich. Bankier der Neichs- anstalt ist in erster Linie die Rcichsbank. Im Mittelpunkt des Zahlungsverkehrs der Reichsanstalt stehen die 13 Lan - desarbeitsä mter» während die Hauptstelle der Reichs­anstalt den Ausgleich zwischen den Bezirken regelt. Den Landesarbeitsämtern fließen zu die Beiträge der Arbeit­geber und Arbeitnehmer, die Beiträge des Reichs für die Krisenfürsorgc und die Beiträge der Gemeinden für die Kri­senfürsorge. Die Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitneh­mer werden von rund 2 Millionen Arbeitgeber» zugleich mit den Beiträgen zur Krankenversicherung an etwa 11000 Krankenkassen gezahlt, die die Beiträge an die Lan­desarbeitsämter weiterleiten. Im Durchschnitt werden täg­lich 2000 Zahlungen von Sen Krankenkassen an die Reichs-

bankkvuten -er Landesarbeitsämter geleistet.

Die Zahlungen an die Arbeitslosen in der Arbeitslosen­versicherung und Krisenfürsorge mit über 2,7 Mil­liarden Rm. jährlich erfolgen durch etwa 3000 Zahlstellen der Reichsanstalt. Im Monatsdurchschnitt werden von die­sen Dienststellen rund 12,3 Millionen Einzelzählungen ge­leistet. Durch Sie geplante Einbeziehung der Pvstan- stalten der Neichspost in den Zahlungsverkehr der Rcichs- anstalt wirb künftig das Auszahlungsgeschäft, das wegen der Gcldzuführung an 3000 Zahlstellen oft recht schwierig ist, wesentlich erleichtert und eine ausschließliche Auszahlung der Unterstützungen in Hartgeld ermöglicht werden.

Der Reichsbankpräsident in Basel

TU. Basel, 8. Febr. Sonntag nachmittag fand eine Vor­besprechung der Präsidenten der Notenbanken zur Vcrwal- tungsratssitzung der BIZ. am heutigen Montag statt. Reichs­bankpräsident Luther, der am Vormittag zusammen mit dem Reichskanzler in Basel eingetroffen war, hatte nach der Vor­besprechung noch Einzelbcsprechungen mit Herren der BIZ. In der Vorbesprechung gab der japanische Vertreter Auf­schluß über die Gründe, die die Bank von Japan so plötzlich zur Aufgabe des Goldstandards veranlaßten. Der der BIZ. hierdurch entstandene Gcsamtverlust wird auf etwa 8 Mill. Schweizer Franken geschätzt.

Politische Kurzmeldungen

Zum 1. April 1932 werben vom Reich 18 Versorgungs­ämter aufgelöst, zum ersten Juli 1932 weitere sechs Ver- svrgungSämter. Die Entscheidung der Vereinigung der Hauptversorgungsämter Stuttgart und Karlsruhe steht noch aus, ebenso die Entscheidung über die Auflösung der Ver- sorguugsämtcr in Württemberg und Baden. Die Berliner Grüne Woche" hat trotz der schlechten Zeiten auch diesmal wieder einen beachtlichen Erfolg zu verzeichnen. Die beiden letzten Ausstellungstage brachten ebenso ivte die vorigen Tage eine Nekordzahl an Besuchern, nämlich rund 100 000. Der Parteiausschuß der sozialdemokratischen Partei sprach sich über die NcichSpräsidentenwahl aus. Dem Parteivorstand wurde die Vollmacht erteilt,im gegebenen Augenblick die notwendigen Entscheidungen zu treffen". RcichSinncn- minister Groener empfing die Vorsitzende» des Zentral­vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, der Neichsarbcitsgemeinschaft der jüdischen Landesverbände und des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten zu einer Unter­redung. Die Herren trugen dem Minister Probe» der maß­losen nationalsozialistischen Agitation gegen den jüdischen Teil der deutschen Bevölkerung vor. In Kowno erklärt man, dieInternierung" des Präsidenten des Memelbirek- toriums, Böttcher, sei erfolgt, weil dieser sich geweigert habe, die Amtsgeschäfte dem vom Gouverneur neu ernannten Präsidenten des Landesdirektoriums, Lanbesrat Tolischus, zu übergeben. Von einem Staatsstreich sei keine Rebe. England lehnt den französische» Sichcrheitsplan durch Schaffung einer Völkerbundsmacht völlig ab. Auch zeigt es sich geneigt, den Einspruch des Reichskanzlers gegen den litauischen Staatsstreich in Memel zu unterstützen. Frank­reich fährt fort, Gold zu horten. Mit einem amerikanischen Dampfer langten aus Neuyork t» Cherbourg für die Bank von Frankreich wiederum Goldbarren im Werte von 11 Mil­lionen Dollar an. Auch'aus Amsterdam sind in Paris für 19 Millionen Franken Goldbarren eingctrosfen. Die in der Lybischcn Wüste verschollenen französischen Flieger sind von französischen Flugzeugen aufgefunden und nach Jn- schallah gebracht worden. Der Bericht des konsularischen Ausschusses aus Schanghai ist im Völkerbundsekretariat ein- getrofsen. Die Russe» haben eine Armee von 70 000 Mann in und um Wladiwostok zusammengezogen. In Wladiivostok sollen nach japanischen Nachrichten Hunderte von russischen Weißgardisten von den Sowjets verhaftet worden sein.

Kleine politische Nachrichten

Scharfer dentscher Protest in Kowno. Der deutsche Ge­sandte in Kowno, Morath, ist beauftragt worden, bet der litauischen Negierung schärsstens wegen der Vor­gänge im Memelgebiet zu protestieren. Reichskanzler Brü­ning wird, soweit das möglich ist, an der Sitzung des Völ­kerbundsrates, in der die Memeler Frage behandelt wird, persönlich teilnehmen.

Hitler heute in Berlin. Der Führer der NSDAP., Adolf Hitler, trifft heute in Berlin ein, um hier einen Appell der SA.- und SS.-Führer der Gruppe Ost abznhaltcn.

Politische Zusammenstöße in Berlin. I» Berlin kam cs über Sonntag in verschiedenen Gegenden der Stadt zn schweren politischen Zusammenstößen, wobei mehrere Per­sonen, darunter auch durch Revolverschüsse, Verletzungen da­vontrugen. Insgesamt sind über 150 Zwangsgestcllungen vorgenommen worden, darunter befanden sich 110 National­sozialisten, 20 Kommunisten, 20 angeblich Parteilose und 2 Stahlhelmleute.

Wieder ein Hitler-Junge von Kommunisten erschlagen.

In Berlin wurde ein Mitglied der Hitler-Jugend, der 18jährige Lehrling Georg Preiser aus Weißensee, an der Ecke Weißcnburger- und Danztger Straße von mehreren Kommunisten überfallen, zu Boden geschlagen und schwer mißhandelt. Er erlitt Gesichts- und Kopfverletzungen, an denen er in der elterlichen Wohnung verstarb.

Verstärkung der amerikanische« Asienflotte. Im Hinblick auf den Chinakonflikt ist in Washington beschlossen worden, die in Manila liegende Asienflotte durch Entsendung von zwei Kanonenbooten und einem Kreuzer aus den mittel- amerikanischen Gewässern zu verstärken. Die Beorderung von 13 Kriegsschiffen der Asienflotte nach dem Heimathafen wird verschoben.

Das japanische Konsulat in Hankan von Chinesen geplün­dert. Der japanische Konsul in Hankau meldet, daß das dor­tige japanische Konsulat von chinesischen Soldaten angegrif­fen und geplündert worden sei. Der japanische Konsul habe volle Wiedergutmachung und Bestrafung der Soldaten von den chinesischen Behörden verlangt.

Die Urteilsbegründung im Calmette-Prozeß

TU. Lübeck, 8. Febr. Wie es in der Begründung des Lübecker Urteils heißt, sind auf Grund der Sachverständigenbcrichte von den 70 Kindern 68 an Fütterungstubcrkulose gestorben. Bei drei Kindern sei keine

r E.kun.g i"^oe Fütterung festgestellt worden, bei fünf sei Füttcrungstnberkulose nicht als Todesursache anzu­sehen. Das Gericht habe prüfen müssen, wie der Impfstoff habe virulent werden können. Dabei habe das Gericht als erwiesen angesöhen, daß nach Lage der Dinge ein Rück­schlag nur durch Verunreinigung tn Frage kommen könne. Wo diese vorgckommen sei, lasse sich mit Sicherheit nicht feststellen. Es um ein unerkann­tes Versehen. Dr. Klotz und Pro­

fessor Deyckc Hütten svwohl^Wler Einführung wie bei der Durchführung der Fütterung fahrlässig gehandelt. Fahrlässig, keit liege auch darin, daß man den Eltern usw. den Impfstoff zur Fütterung an die Kinder verabreicht habe. Die Mitver­antwortung Altstaedts für die Herstellung des Impfstoffes ergebe sich daraus, daß Altstaedt als Träger der Einführung des Calmette-Bcrfahrcns anzuseheu sei. Das Lübecker Labo­ratorium möge ein ausgezeichnetes Krankcnhauslaborato- rium sein, für die Herstellung des Impfstoffes sei es jedoch ungeeignet gewesen.

Die Verteidiger der im Calmette-Prozeß zu Gefängnis­strafen verurteilten beiden Aerzte, Prof. Deycke und Ober- mcdizinalrat Altstaedt werden Revision gegen das Urteil an­melden.

Berliner Falschmünzer in Breslau verhaftet

TU. Breslau, 8. Febr. In einem hiesige» Hotel wurde der 46jährige Gicßereibesitzcr Josef Wahn, sowie der 38jäh- rige Kaufmann Matthias Brcmcl, beide ans Berlin, wegen Verdachtes der Falschmünzerei festgenommen. Die Falsch- gcldzentrale in Berlin hatte das Fahndungscrsnchen nach Breslau gegeben. Der eine der Fcstgenommcnen gab an, nur Breslau als Verbreitungsgebiet für die von ihm hergestell­ten falschen Markstücke gewählt zu haben. 87 falsche Fünf­markstücke wurden im Hotelzimmer, das die beiden in Bres­lau bewohnten, vorgesnnden, und zwar im Sosa, im Schrank» unter dem Waschtisch und in den Sprnngsedermatratzen der Betten versteckt. Zu einem Vertrieb von falschen Stücken sind die Täter in Breslau aber noch nicht gekommen.

Bergwerkskalcislrophe in Belgien

TU. Brüssel, 8. Febr. Am Svnntagmorgcn hat sich durch schlagende Wetter in einem Bergwerk in Marchiennes au Pont in 1250 Meter Tiefe ein Bergwerksnnglück ereignet. Bon 25 betroffenen Bergleuten wurden 3 lebend und 0 tot ge­borgen. Die anderen sind noch verschüttet. Die Eingeschlosse­nen befinden sich zwischen zwei Bruchzcchen, wo sie wahrschein­lich in der erstickenden Temperatur von 60 Grad bereits »m- gckommen sein dürsten.

Aus aller Welt

Sprengkapsel als Pfeisenreiniger.

Durch eigenes Verschulde» wurde in Gotha der 31 Jahre alte Gießer Leihbcchcr in seiner Wohnung erheblich verletzt. Leihbecher wollte seine Tabakspfeife reinigen. Zu diesem Zweck nahm er aus einem Nagelkastcn einen ihm unbekann­ten Gegenstand, den er auf dem Tisch mit Hammerschlägen bearbeitete. Es war eine Sprengkapsel, die plötzlich explo­dierte. Dem Verunglückten mußten vier Finger an der lin­ken Hand amputiert werden.

Familientragödie

In Dresden ereignete sich eine Familientragödie. Ein Polizeibeamtcr gab auf seine Frau und seine beiden Kinder mehrere Schüsse ab, wodurch die Ehefrau und ein Kind ge­tötet und das andere Kind schwer verletzt wurde. Er selbst verletzte sich nach vollbrachter Tat durch einen Schuß sehr schwer. Vater und Kind sind, einer weiteren Meldung zu­folge, im Krankenhaus gestorben.

Hochzeitsgesellschaft verunglückt.

Am Sonntag ereignete sich bei Jglau (Tschechoslowakei) ein schweres Verkehrsunglück. Ein Autobus fuhr ans bis­her noch unbekannter Ursache in den Straßengraben, über­schlug sich und begrub die Insasse», eine Hochzeitsgesellschaft, unter sich. 28 Personen wurden verletzt, darunter 6 schwer. Braut und Bräutigam blieben unverletzt. Der Führer des Wagens, -er angetrunken gewesen sein sott, wurde verhaftet. Feueröbrunst in Helsingfors.

Die Maschinenhallen der Staatlichen Elsenbahnmerkstät- teil in einer Vorstadt von Helsingfors sind niedergebrannt Das Feuer breitete sich, vom Sturm begünstigt, mit großer Schnelligkeit aus. so daß die in den Maschinenhallen beschäf­tigten vielen hundert Arbeiter sich nur durch Flucht in Sicher­heit bringen konnten. Kostbare Maschinen, fertige und re­parierte Wagen, hauptsächlich moderne Güterwagen, wurden in wenigen Stunden ei» Raub der Flammen. Der Schaden beläuft sich auf 8 Millionen Finnmark.

Explosion im Schrvefelbcrgwcrk.

In einem Schwefclbergwcrk in Trabia (Mittelsizilien) er­eignete sich nach dem Abschuß einer Sprengmine eine Schlag­wetterexplosion, durch die 5 Bergleute getötet und 11 zum Teil schwer verletzt wurde». Infolge Arbeitöeinschränkung befanden sich glücklicherweise nur 20 Bergleute im Schacht.

Jerusalem im Schnee.

Uebcr Jerusalem tobte ein außerordentlich heftiger Schneesturm. Der Verkehr wurde eingestellt. In dieser Jahreszeit ist seit langen Jahren in Jerusalem kein Schnee mehr gefallen. Man spricht hier allgemein von einem sel­tenen Naturereignis.

48 Todesopfer des Wirbelstnrmes auf Reunion.

Nach den letzten Nachrichten über den schweren Wirbel­sturm auf der französischen Insel Röunion hat die Unwetter­katastrophe nicht weniger als 45 Menschenleben gefordert. Die Hauptstadt St. Denis wurde zum größten Teil zerstört. Die Bewohner haben sich in die Kirchen nnd Schulen sowie an Bord der im Hafen liegenden Schiffe tn Sicherheit gebracht.