Aus Stadt und Land

La Iw. den 1. Februar 1932.

Februar

Nach einem Januar, der so unwinterlich und vorsrühlingS- «ästtg ivar. datz selbst die ältesten Leute sich nicht leicht an einen ähnlichen »Eis- und Frostmonatt erinnern, treten wir nun in den Februar, den letzten Wintermonat, ein. TS gibt viele, die den Februar als vollwertigen Wintermonat gar nicht mehr gelten lassen wollen. Ob diese Leute Heuer ihre Meinung nicht ändern werden, bleibt abzuwarten. Den«, bringt der Januar nicht zur rechten Zeit einen rechtschaffe» nen Winter, dann bekommen wir die kalte Jahreszeit eben in einem schweren Nachwinter doppelt hart zu spüren. Tin GlückSgefühl freilich kann uns auch ein schneereicher Februar nicht rauben: die Wohltat des wachsende« Tages, den Segen einer von Tag zu Tag an Kraft und Wärme zunehmende« Sonne.

Calwer Märkte Ein Rückblick

Wie die Fruchtmärktc, so hatten auch früher die Vieh­märkte eine grobe Ausdehnung. Die Fruchtmärkte find be­kanntlich ganz ausgegebcn worden, dagegen haben die Dieh- märkte noch einen starken Verkehr auszuweisen. Sehr stark find die Schweinemärkte besucht, sie haben nicht nur nicht nachgelassen, sondern noch eine Steigerung erfahren. Auch die Biehmärkte auf dem Brühl haben ihre Berechtigung nicht verloren, find vielmehr ein wichtiger Faktor für die Verhältnisse der Landwirtschaft geblieben. Die starke Aus­stellung von verschiedenen Btehgattungen zeigt die Wichtig­keit des Viehhandels für Verkauf und Kauf, da die Preise sich hier nach Angebot und Nachfrage regeln. Der Pscröc- markt, der mit dem Biehmarkt verbunden war, wurde im vorigen Jahr ausgegebcn. Aus verschiedenen Gründen hat sich die Wetterführung dieses Marktes nicht mehr gelohnt. Datz aber auch der Pserbcmarkt von gröberer Bedeutung war, beweisen die Marktcrlöse in früherer Zeit. Verkauft wurden z. V. am 16. Februar 1796: 183 Pferde <um 24161 Gulden -- 41056 ^e), 209 Paar Ochsen lum 65 373 Gulden 111182 30 einzelne Ochsen und Stiere lum 1861 Gul­

den -- 3662 ^r), 94 Kühe lum 6290 Gulden 8993 ^e). 26 Käl­ber lum 866 Gulden 1368 Uk) mit einem Gesamtumsatz von »7 419 Gulden --- 161612 im Jahr 1806 am 25. Februar 140 Pferde lum 9429 Gulden), 291 Paar O?>:n lum 49 501 Gulden), 63 Kühe lum 2151 Gulden), 23 Rinder lum 493 Gul­den): am 13. Mai 101 Pferde lum 6652 Gulden), 230 Paar Ochse» tum 35410 Gulden), 155 Kühe lum 5911 Gulden), 62 Rinder lum 1716 Gulden): am 9. Dezember 55 Pserde lum 8420 Guld.), 97 Paar Ochse» lum 13236 Guld.s. 99 Kühe lum 8275 Guld.), 63 Rinder lum 1510 Guld.): am 17. Mai 1814:

51 Pferde lum 7758 Guld.), 291 Ochsen lum 38 570 Guld.), 131 Kühe tum 5293 Guld.), 63 Rinder lum 1686 Guld.), zwei Kälber lum 9 Gulden ----15 ^r); im Verlauf des Jahres 1884: 571 Pferde, 5461 Stück Rindvieh: des Jahres 1885: 465 Pferde und 5251 Stück Rindvieh. Im Jahr 1929 waren auf 11 Märk­ten insgesamt aufgetrieben: 1868 Stück Rindvieh, 447 Läufer­und 4199 Stück Mtlchschweine. Der Vorkriegsstand ist noch lange nicht erreicht.

Der vor alters auf dem Brühl bei der Marienkavelle ab- gehaltene allgemeine Markt, welcher wohl schon stark besucht wurde, wurde nach der Mitte des 15. Jahrhunderts in die Stadt verlegt, als die letztere »zu Nutz und Fromme» dem gemeinen Mann, der die Märkte zu besuchen pflegt, und datz die Jahr- und Wochenmärkte nicht ab-, sondern zunähmen", aus eigene Kosten ein neues Rat- und Kaufhaus baute. Der Viehmarkt wird wohl auf dem Brühl, sofern er damals schon eingerichtet war geblieben sein. Wann der Schwcinemarkt in der Salzgasse seine Aufstellung fand, ist nicht bekannt. Die Verlegung des Schwetnemarkts auf den Brühl wurde schon öfters gefordert, scheiterte aber hauptsächlich an dem Wider­stand der Geschäftsleute im Stadtinnern.

UmS Jahr 1602 fanden hier 4 Märkte statt: am DienkrAag nach Jnvoravit, Samstag vor der Kreuzwoche, an Kreuz­erhöhung, an Nikolaus. lLetzterer Ist heute noch ein sehr guter Markttag.) In späteren Zeiten hatte die Stadt das Recht, 5 Flachs-, Vieh- und Krämermärkte zu halten, wozu jeden Samstag ein Biktualien- und Fruchtmarkt, sowie seit 187284 noch 4 weitere ljetzt 2) Biehmärkte und seit 1867 jeden Mittwoch ein weiterer Viktualienmarkt kamen. Der Flachsmarkt, der am Kirchbergle stattsand ist eingegangen

20. Januar ds. Js. 535 Netz- und Bezirkskarten verkauf SCB. Stuttgart, 81. Jan. Die württ. Anträge zum Schutz des gewerblichen Mittelstandes, die besonders auf eine Er­schwerung des Vordringens der Einheitspreisgeschäfte und Warenhäuser abzielen, sin- vom Neichswirtschaftsmintsterium zum Gegenstand der Sachverständtgenverhandlung vor dem ReichswirtschaftSrat gemacht worden..i - -

Tumen und Sport

Nagold, 81. Jan. Der Vorstand der Allgem. Ortskranken- kassc hat nach vorsichtiger Abwägung aller in Betracht kom­menden Verhältnisse und vorbchältltch der nachträglichen Zu­stimmung des Ausschusses beschlossen, mit Wirkung vom 1. Februar an den Bcttragssutz in der Krankenversicherung von 6.5 aus 6,25 Prozent des Grundlohns herabzusctzen. Dieser Beschlub hat zur Folge, üab die Vcttragseinnahmen um etwa 15000 NM. im Jahr zurückgehen.

Herreuberg, 31. Jan. Der Preis für den Liter Milch frei ins Haus wird mit sofortiger Wirkung von 23 aus 22 Pfennig gesenkt. Der Preis ab Stall wird ebenfalls um 1 Pfennig gesenkt.

SCB. Stuttgart, 31. Jan. Mit Beginn des neuen Jahres sind von der Reichsbahn bekanntlich die neuen Netz- und Bezirkskarten eingeführt worden. Man kam, nach drei Wochen Benützung schon sagen, daß die Reichsbahn mit der Einführung keinen schlechten Griff getan hat. Der Referent -er Reichsbahnöirektion Stuttgart für Las Fahrkartcnwesen ist von dem Verkauf der Karten in Württemberg befriedigt. Es wurden im Bezirk der Direktion Stuttgart bis zum

Turner-Hau-hall TB. Wetler-Nems 1. TB. Calw 1. 8:8.

Fustbas

Um die Süddeutsche Meisterschaft FT. Pforzheim SpBgg. Fürth 8:8 VfB. Stuttgart Karlsruher FB. 1:1 1860 München Rastatt 4 :0 FC. Nürnberg Bayern München 1:0 Spiele im Bezirk Calw Huchenfeld 1:1 VfR. Pforzheim Sportklub 1:0 Dlllweißenstein Mühlacker 8:1 Enzberg Eutingen 0 :2 Erstnge« Niefern 1: S *

SpBgg. Gechlugen 1. FC. Altburg 1. 2:4 SpBgg. Gechingen 2. FC. Altburg 3. 1:3

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

LC. Stuttgarter Obst- und Gemiis.großmarkt vom 80. J«««a,

Tafeläpsel 515: Walnüsse 3580: Kartoffeln 45: Endi­viensalat 510: Wirsing lKSHlkraut) 78: Filderkraut 56; Weißkraut rund 56: Nolkraut 68.- Rosenkohl 1020,- Lto. 1 Pfd. 1822: Grünkohl 10: rote Rüben 78.- gelbe Rüben 67,- Karotten runde 20-25; Zwiebel 1113; Rettiche 1 Stck. 58; Monatsrettiche 1 Bund 1216: Sellerie 620; Schwarz­wurzeln 2530; Spinat 14-20; Kohlraben lKopf-j 1 Stück 3-6 Npf.

Calwer Wochenmarkt

Bei dem am letzten Samstag stattgefundenen Wochen­markt wurden folgende Preise bezahlt. Blaukraut 13. Weiß­kraut 10, Wirsing 15, Zwiebel 15, Spinat 30, Schwarzwurzel 85, gelbe Rüben 10, rote Rüben 15. Winterkohl 35 Rpf. das Pfund; Blumenkohl 6070. Rosenkohl 85, Sellerie 1015, Lauch 5, Endivien L10 Npf. -aS Stück. Frische Lanöeier 9 bis 11, Kisteneter 19 Stück 85 Rpf. Süßbntter lMolkcrei- butter) 1,40, Landbntter lfaner) 1,20IM RM. je das Pfund. Aepfel 7-10 Npf. das Pfund.

/x Mntl. Sekaautmachungen

Stadtgemeinde Calw.

Sit schSdige» die SiMasse

und verursachen die Erhöhung der städt. Steuern, wenn Sie nicht bis spätestens 15. Februar 1SS2 die Lohnsteuerlrarten und Steuermarkenblätter vom Fahre 1931 an das Finanzamt Hirsau abliesern.

Die Arbeitnehmer und Arbeitgebcr werde» wieder­holt ausgefordrrt, dir Ablieserung an da» Finanzamt zu bewerkstelligen. Di« Folge der Nichlablieserung ist, daß die Sladtgemelnde der lleberweisung von Reichssteuern,' welche ausschließlich nach Maßgabe der gesammelten Un­terlagen (zu denen auch die Steuerkarlen und Einlage­bogen gehören) erfolgt, verlustig geht und schließlich den Fehlbetrag durch Erhöhung der städtischen Steuern decken muß.

Lalw» de» 3l. Januar 1932.

Bürgermeisteramt: Göhner.

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Mittwoch, den 10. Februar 1SS2, nachmittags 3'/, Ahr. zur öffentlichen Versteigerung.

Das Anwesen besindet sich In sehr gutem Zustand, enthält 5 Zimmer mit Linoleum belegt und ein Mäd­chenzimmer, große Bühne, Keller und Waschküche.

Die Scheuer kann auch als Magazin oder für einen Gewerbebetrieb verwendet werden.

Da» Anwesen kann soiort bezogen werden und ist im Fahre 1931 mit RM. 18000.- amtlich ge- schätzt worden. , . ^ ^ .

Ferner kommt ein kleineres, bei der Scheuer be­findliche« Gebäude, enthaltend 3 Zimmer und Küche, amtlich geschätzt tm Fahre 1931 mit RM. 3000. zur Versteigerung, evtl, kann die große Scheuer zu­sammen mit Vielem Gebäude gekauft werden.

DI- Zahlungsbedingungen können günstig ver­einbart werden. . ,

Auskunft erteilt Senffabeik Shnmgen bei Böblingen, von wo au» evtl. Interessenten jeder­zeit im Auto nach Gechingen kostenlos zur Besich«. gung besöroert werden, und Paul Weist, Landwirt in Sechingen.

Ein Transport schöner junger

Pferde

Heute Moptag. den 1. Februar 1982.

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au» der Arbeit de« Ver­eins dee Freundinnen junge« Mildchen und der »mifsio»

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Lichtbilder- Vortrag

von Fräulein Sailer im eo. Bereinshaus. Jeder- mann ist sreundl. eingeladen.

Zur

AMlörosa!

Die Molkereigenossen­schaft Gechingen Hai mit dem im Calwer Tagblatt bekanntgegebenen Milch­preis frei Haus Calw nichts zu tun. Der Preis stir die in der Molkerei abgegebeneSrischmilch beträgt wie seither IS Pfennig p. Ltler.

MilllmWosseii- Wj> SeslWii.

Wildbad, den 29. Fanuar 1932.

Mein« liebe Schwester und Schwieger­mutter, unsere gute Tante und Großtante

Frau Luise Lutz

geb. Kemps

ist am 28. Januar im 76. Jahre nach kur­zer Krankheit sanft entschlafen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Chr. Kempf, Hotel Concordia

Die Beerdigung findet am Montag, den I. Februar, in der Stille statt.

leichten und schweren Schlags ist eingetroffen.

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