Um die Nahrungsfreiheit Deutschlands
'' Wären die furchtbaren Kriegserfahrungen nicht, bann könnten wir die Bemühungen, deutsche Nahrungsfreiheit sicherzustellen, als ein theoretisch vielleicht fesselndes, sonst aber gleichgültiges Wirtschaftsproblem betrachten. Wir hätten vom reinen Verbraucherstandpunkt aus vielleicht sogar Grund, uns feindselig ablehnend zu verhalten. Wer -er Meinung ist, baß es einzig und allein darauf ankommt, die städtische Bevölkerung billig zu ernähren, der mag getrost in das Brotivuchergeschrei einstimmen. Für den ist der Existenzkanrpf unserer Scholle eine reaktionäre Spielerei. Denn nun und nimmer vermag der deutsche Landwirt ohne ausreichenden Schutz, also ohne ein wenig erhöhte Vinnenmarktpreise für Agrarprodukte, den Wettkampf mit Kanada, Argentinien usw. selbst mit RußlanS zu bestehen. Die herbe Natur mißt unserm Bauern knapp zu, was sie anderswo überreich spendet,' gegen die Ausfuhrmethoden der Sowjets kommt er schon gar nicht auf. Dünkt uns also die vollkommene Industrialisierung Deutschlands, etwa nach englischem Muster, erstrebenswert, arbeitet der Weltwirtschaftsapparat ohne Störung und, dies besonders, verbürgt der Völkerbund uns tatsächlich ewigen Frieden, dann haben wir keine Ursache, ausreichende Lebensmittel im Jnlan-öe zu erzeugen.
Wir bedürfen aber der genannten Sicherung. Auf sie verzichten, hieße unverantwortlich leichtfertig sein. Auch -er Preis des Getreides, Fleisches usw. hängt von Angebot und Nachfrage ab. Ein sehr wohl denkbarer Welttrust mit Kornfabriken amerikanischer und russischer Art könnte uns die Brotpreise spekulativ ins Unbegrenzte erhöhen, falls wir unbedingt auf seine Waren angewiesen wären, mithin, kein Korn mehr im eigenen Lande hervorbrächten. Nicht minder aber liefern uns internationale Verwicklungen gnadenlos einer Hungersnot aus. Jeder scemächtige Staat kann uns in jedem Augenblick die Zufuhr sperren. Hierüber gibt es, seit dem Weltkrieg, keine Erörterung mehr. Unsere Nachfahren werden die Hände über dem Kopf zusammcnschlagen, wenn sie sich vergegenwärtigen, mit welchem Gleichmut die Deutschen von 1932, so gut ivie unbewaffnet, ohne Wehr gegen Luft- und Gasangriffe, mitten im wasfenstarrenden Europa gesessen haben. Daß wir jedoch sogar vertrauensvoll darauf verzichteten, uns das bißchen tägliche Brot zu sichern, diese Vorstellung wird ihnen völlig unvcrstäirölich sein.
Durch die Wirtschaftsnot, die unsere deutsche Kaufkraft empfindlich herabgesetzt hat, ist erklärlicherweise in letzter Zeit die Einfuhr zurückgegangen. Auch die Einfuhr von im Inland crzeugbarcn Lebensmitteln. Aber sie ist immer noch übermäßig hoch, höher jedenfalls als wir es gegenwärtig ertrage» können. Nahezu eine Milliarde an Devisen ist uns dadurch allein im ersten Halbjahr 1931 verloren gegangen. Rechnet man zu dem völlig überflüssigen Import noch jene mehr oder minder entbehrlichen Waren, die das Ansland auf unseren Markt wirst, so kommen wir zu einem Jahresbetrag von rund vier Milliarden Mark. Diese Summe würde nicht nur hinreichen, nm einen erheblichen Teil der unsere Wirtschaft erwürgenden kurzfristigen AuSlandSkrcüite zurückzuzahlen oder alle langfristigen Schulden, zu Lenen wir uns in den Jahren der sogenannten guten Konjunktur haben verleiten lassen, mehr als doppelt hoch zu verzinsen,- weit entscheidender fällt die schlichte Tatsache ins Gewicht, daß jede überflüssigerweise eingeführte Ware deutschen Arbeitern den Erwerb nimmt, die zerstörende Arbeitslosigkeit im Lande erhöht. Am furchtbarsten leidet naturgemäß der deutsche Acker unter diesem offenbaren Mißbrauch. Die Einfuhr an Obst, das bequem im Lande erzeugt werden kann, ist im ersten Halbjahr 1931 auf 161 v. H. der Vorjahrsmenge gestiegen, und mährend wir 1913, in glückseliger reicher Frie- dcnszeit, insgesamt für 75 Millionen Mark an Südfrüchten einführten, verbrauchten wir 1936 volle 486 Millionen. 1931 Wilds nicht viel weniger geworden sein, und dabei lesen wir, daß Deutschlands Bauern und Gärtner bei der überreichen Obsternte nicht wißen, wie sie die Frucht auch nur als Geschenk los werden sollen. Nimmt man dazu, daß in Schleswig-Holstein weite Kohlfelder umgepfügt worben sind, weil es billiger ist, damit das Feld zu düngen,' daß der Bauer für ein Liter Milch durchschnittlich zehn Pfennig erhält, während seine Gestehungskosten gut und gern vierzehn Pfennige betragen, so erhärtet dies die Unmöglichkeit, unter gleichblei-
Hände weg von der Reichsbahn
Die westdeutsche Wirtschaft gegen jede Kompromißlösung
— Düsseldorf, 22. Jan. 33 maßgebende rheinisch-westfälische Wirtschastskörperschaftcn haben unter Führung des Langnamvereis an Reichskanzler und Neichsverkehrsmtntster eine Eingabe, gerichtet, die sich gegen Andeutungen des Baseler Sonderausschusses wendet, die die Befürchtung auf- kommcn ließen, baß innerhalb des Sonderausschusses die Ansicht vertreten worden ist, die Reichsbahn könne künftig unter günstigeren Bedingungen wieder an der Ausbringung der Tributlasten Mitwirken und bedürfe nur vorübergehender Erleichterungen. Demgegenüber muß, heißt es in der Eingabe, mit aller Eindringlichkeit festgestellt werden, daß l. der im Baseler Bericht gewählte Vergleichszeitraum für eine Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Reichsbahn nicht maßgebend sein kann, weil die Jahre 1926 bis 1929 anerkanntermaßen im Zeichen einer Kreditinslation und wirtschaftlichen Scheinblüte standen, die auch auf den Verkehrsumfang günstige Rückwirkungen haben mußte,' 2. der durchschnittliche Betriebsüberschuß nur auf Grund stark übersetzter, unerträglicher Tarife erzielt wurde, denen sich die Wirtschaft nicht entziehen konnte, weil die Eisenbahnen das bet weitem wichtigste Beförderungsmittel sind. Hätte die Reichsbahn unbeschwert von politischen Auflagen bei ihrer Tarifgestaltung den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung tragen können, so hätten sich ohne weiteres bedeutend ungünstigere Betriebszahlen ergeben.
Die Eingabe schließt: „Sie, sehr geehrter Herr Reichskanzler, haben sich noch vor kurzem erneut zu dem Gedanke«
ben-e-n Bedingungen Deutschland als Agrarstaat zu erhalten.
Natürlich muß bei -er Erwägung von Abivehrmitteln gegen sinnlose und gefährliche Ueberfchwemmung des deutschen Marktes die Kirche im Dorf gelassen werden. Wir können und wollen auf unsere gewaltige Industrie nicht verzichten. Selbst eine schroffe Agrargesetzgebung wäre außerstande, allen deutschen Hän-en Beschäftigung auf dem Acker zu sichern. Wir sind nun einmal ein Volk ohne Raum, das sich damit zu begnügen hat, die ihm noch gegönnte« Existenzmittel so kunstvoll und ergiebig wie möglich auszunutzen. Eine völlige Sperrung der Grenzen würde nicht nur zu gefährlichen Gegenmaßregeln der anderen Staaten führen — „Hand wir- nur von Hand gewaschen, wenn -u nehmen willst, so gib!" —, sondern auch den Stillstand unserer industriellen Arbeit erzwingen. Wir sin- an Rohstoffen arm und hierin unbedingt auf Einfuhr angewiesen. Die deutsche Industrie stellt sich in der Hauptsache als Vereöelungsin-du- strie dar,- hieraus und aus ihrer Qualitätsarbeit überhaupt fließen ihr die namhaften Gewinne zu. Aber dennoch wäre es falsch, auf jeden Versuch zur Herstellung tcilweifer Autarkie, zur Sicherung -er Nahrungsfreiheit Deutschlands deshalb zu verzichten, weil wir es nicht so bequem wie Nordamerika oder auch Frankreich und Rußland haben. Die industrielle Stockung kann vorüber gehen, gewiß, aber sie hat neuerdings in einem Ilnrfange zugenommen, der für die Zukunft Schweres befürchten läßt und uns veranlaßt, auf alle Fälle der Agrarerzeugung doppelte Aufmerksamkeit zu schenken. Lassen wir uns dadurch nicht täuschen, -aß der Ausfuhrüberschuß im September vorigen Jahres 387 Millionen Mark, in Len ersten neun Monaten insgesamt 1932 Millionen Mark betragen hat! Die Hochschutzzollbestrebungeu in allen Ländern. zumal in Len während des Krieges industriell gewordenen, die überall an Schärfe zunehmende Wirtschaftskrise und der Währungswirrwarr bereiten dem deutschen Ausfuhrhandel steigende, vielleicht sehr bald verhängnisvolle Schwierigkeiten. Seinem mengenmäßigen Anstieg entspricht nicht entfernt der ans ihm erzielte Gewinn. Und die Feststellung, daß die deutsche Nohstvsfeinfuhr im Jahre 1L39 gegen das vorangegangene Jahr um volle zwei Drittel zurückgegangen ist, spricht am deutlichsten dafür, -aß sich unsere Industrie in derselben Drosselklemme wie der Jnfla- tionskaufmann befindet
Industrie und Landwirtschaft sind die beiden Haupttrag- pfeiler des modernen deutschen Wirtschastsstaates, und beide verlangen mit Recht, daß sie nicht unterwühlt werde«. Eins dem anderen zu opfern, wäre bodenlos töricht, wäre aber auch unmöglich. Nur beide vereint sind imstande, unsere Bevölkerung durch die Not der Zeit zu bringen. Den Vorrang sollten wir indessen doch -er älteren von beiden Schwestern, der Landwirtschaft, gönnen. Sie wurzelt tiefer im Boden der Nation, sie ist urewig und, wenn alle anderen schon versagen, die letzte Hilfsquelle. Deutschlands Ernährung aus eigener Scholle ist durchaus möglich, ohne daß deshalb ein Boykott ausländischer Waren eintreten müßte. Gelingt es uns, den Einfuhrüberschuß an Lebensmitteln im Werte von jährlich zweieinhalb Milliarden Mark zu ersparen, so bedeutet das unmittelbare Beschäftigung für mindestens zwei bis zweieinhalb Millionen deutscher Arbeitskräfte. Wir erhöhten dadurch nicht nur das kläglich zusamme nges chrumpfte Bolksvermögen Jahr für Jahr um Milliarden, son-ern ersparten auch Riesensummen an Arbeitslosenunterstützungen,' von dem Steuer-Mehrertrag ganz abgesehen.
Jedermann weiß, was die Erhaltung -er deutschen Scholl«, der deutschen Bauernkraft für das Gesamtvolk in nationalsittlicher Beziehung bedeutet. Unsere großen Reserven liegen immer noch auf dem flachen Lande. Bei dankbarer Anerkennung der Kultur und Fortschritt fördernden Mächte, die in den Städten wirken — ohne den Acker unfeine jenen dauern- zusließenden Lebensmächte wären sie zum Tode verurteilt. Alle Berufsstände ruhen und wachsen auf -er Scholle, und so ist es unser aller Pflicht, Liese Scholle produktionsfähig zu erhalten. In je größerem Maß- stab wir dafür sorgen, je sicherer wir die deutsche Nahrungsfreiheit stellen, desto unabhängiger gestalten wir unsere Freiheit überhaupt.
bekannt, daß Deutschland nicht in der Lage sei, in Zukunft Kredite zu zahlen. Das muß selbstverständlich auch für die Tributlasten der Reichsbahn gelten. Auch hierfür darf in den Neparationsvcrhandlungen keine Kompromißlösung zugelas- sen werben, wenn nicht die. vor allem notwendige Wiedergesundung der deutschen Wirtschaft überhaupt in Frage gestellt werden soll." _
Sechs Millionen Arbeitslose im Reich
TU. Berlin, 22. Jan. Am 15. Januar 1932 waren bei den Arbeitsämtern rund 5 966 066 Arbeitslose gemeldet. Die Zunahme seit dem Jahresende belief sich auf annähernd 306 666 gegenüber einer Zunahme um annähernd 320 606 in der vorigen Berichtszeit und gegenüber einer Zunahme von 381 600 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Seit dem tiefsten Stand des vergangenen Sommers ist die Arbeitslosenzahl um rund 2 612 006 gestiegen.
Devisenschiebungen London—Berlin
TU. Berlin, 22. Jan. Die Zollfahndungsstelle Berlin ist, nach einer Meldung der „Nachtausgabe" einer groß angelegten Devisenschiebung auf die Spur gekommen. Im Verlauf der Ermittlungen wurde der Vertreter des Londoner Bankhauses Singer und Friedländer, Dr. Gutherz, aus dem D-Zug Berlin—Prag heraus verhaftet. Er ist dem Untersuchungsrichter in Moabit vorgeführt worden. Wetter wurde der Inhaber eines Berliner Bankkommissionsgeschäfts, Palari, festgenommen. Weitere Festnahmen stehen bevor. Von dem Guthaben des Londoner Bankhauses Singer und Friedländer wurde« bisher über 506 066 beschlag
nahmt und stchergestellt. An den Schiebungen soll noch ei» drittes Bankhaus beteiligt sein. Das Bankhaus Singer und Friedländer hatte die Genehmigung, für eine Million Nominalwert deutsche Schuldverschreibungen auf gesetzlichem Wege gegen Vorzugsaktien der Deutschen Reichsbahn auszutauschen. Die Devisenstelle hatte die Genehmigung zur Ausfuhr dieser Vorzugsaktien erteilt. Die englische Bank- firma hat aber davon keinen Gebrauch gemacht, sondern die Netchsbahnvorzugsaktien im Gegensatz zu den gesetzliche» Bestimmungen in Deutschland verkauft. Gutherz bezahlte mit den auf dieser Weise hereinbekommenen Reichsmark die Schulden von Engländern an deutsche Gläubiger und ver- hinderte so, daß englische Devisen nach Deutschland flösse». Umgekehrt sollen auch Schulden deutscher Firmen in England auf diese Art beglichen worden sei».
Amerikanische Denkschrift zur Schuldenfrage
TU. Nenyork, 22. Jan. Wie „Newyork Times" ans Washington meldet, hat Staatssekretär Stimson dem französischen Botschafter Claudel bereits im Dezember eine ausführliche Denkschrift über die Kriegsschuldenfrage überreicht, worin der amerikanische Standpunkt eingehend dargelegt wird. Es wird darauf hingewieseu, daß Europa die Führung in der Neparationsfrage übernehmen müsse und daß Amerika keine Verbindung der Kriegsschulden mit den Tributzahlungen anerkennen könne. Die Kriegs- schulbenabkommcn der einzelnen Staaten mit Amerika könnten nur durch Einzelab kommen tu besonders dringenden Fällen revidiert werden und selbst dies nicht vor Ablauf des Schulüenfeierjahres. In der Denkschrift wird indirekt zum Ausdruck gebracht, daß eine europäische Einheitsfront in der Kriegsschuldenfrage in Amerika größtes Mißfallen erregen und als eine gegen die Bereinigten Staaten gerichtete Handlung betrachtet werden würde.
Der bekannte amerikanische Journalist Lippman» schreibt in der „Newyork Herald Tribüne", eine Verlängerung des Zahlungsaufschubs bedeute ein weiteres Aufsauge» des deutschen Lebensrechts und enthalte ein furchtbares Risiko. Europa müsse jetzt die Fragen, getragen von dem Gedanken einer europäischen Zusammenarbeit, anpacken. Das heiße, daß die Mächte sofort nach Lausanne gingen und die Grundsätze der beiden Baseler Berichte hinsichtlich der Schuldcnrevision verwirklichten. Ferner müßten die Zollmauern herabgesetzt, die Maschinerie zur Erhaltung des Friedens verbessert, die Rüstungen vermindert und gemeinsame Maßnahmen zur Stabilisierung der Währungen getroffen werden. Erst dann könnten die europäischen Staaten nach Washington kommen und ihre Angelegenheit dem Gewissen des amerikanischen Volkes unterbreiten.
Kleine politische Nachrichten
Verhinderte Flucht dreier Deutscher aus der Fremdenlegion. In Fez wurden drei Fremdenlegionäre deutscher Staatsangehörigkeit verhaftet, die sich die Regimentskasse mit etwa 156 006 Franken zur Durchführung ihrer Flucht angeeignet hatten. Die drei Flüchtlinge gehörten dem vierte« Regiment der Fremdenlegion an. Bei ihrer Verhaftung wurden die 156 666 Franken vorgefunben.
Der Völkerbnndsnntersnchnngsansschnß für die Mandschurei berät sein Arbeitsprogramm. In Genf ist der vom Völkerbundsrat auf der Pariser Ratstagung eingesetzte diplomatische Ausschuß zur Untersuchung der Lage in der Mandschurei zu einer Besprechung zusammengetreten, um bas Arbeitsprogramm und die Aufgaben des Ausschusses festzulegen. Die Kosten des Ausschusses, die nach der Entscheidung des Völkerbunbsrates Japan und China gemeinsam zu tragen haben, werden auf eine Million Golüfranken geschätzt. Der Ausschuß wird voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar abreisen und sich zunächst nach Washington begeben, um dort mit der amerikanischen Regierung Fühlung zu nehmen. Die Dauer des Aufenthaltes des Ausschusses in der Mandschurei wird auf 9—16 Monate geschätzt.
Weitere japanische Kriegsschiffe «ach Schanghai. Da» japanische Marineministerium teilt mit, daß die Admiralität wegen der letzten Unruhen in Schanghai einen Kreuzer, drei Zerstörer und mehrere Wasserflugzeuge nach Schanghai zum Schutze der japanischen Interessen entsandt hat.
Ueberfall chinesischer Kommunisten aus amerikanisch« Dampfer. Der Verkehr auf dem Aangtse-Fluß ist durch die kommunistischen Banden, die sich auf beiden Setten des Flusses angesammelt haben, sehr stark gefährdet und teil- weise stillgelegt. Ein amerikanischer Dampfer wurde von den Kommunisten beschossen. Zwei Mann der Besatzung wurden dabei getötet. Eine amerikanische Dampfbarkasse wurde beschlagnahmt und die Besatzung, 7 Mann, gefangen ge- nommen.
Sanierungsgelder
für die innere Mission mißbraucht?
Die Evangelische Zentralbank in Berlin, eine Genossen- »aftsbank mit 7666 bis 8600 Konten, ist in Zahlnngsschwie- gkeiten geraten. Die Gebrüder Runck, die Geschäftsführer ^r Zentralbank G.m.b.H., sind in Polizeigewahrsam ge- immen worden.
Aus dem Ermittlungsverfahren wird bekannt, daß ,n erbst vorigen Jahres ein Sa ni eru n g S p la n für irchliche Wohlfahrtseinrichtungen zustande im, wonach das Reich durch Beleihung von Reichsbahnvor- lgsaktien bei -er Deutschen Bau- und Bobenbank eine» redit von8Millionen R M. zur Verfügung stellte, nt dem der Fehlbetrag der Inneren Mission bis zur Ab- -ckung durch die beteiligten kirchlichen Verbände überbruckt .erde» sollte. Von dieser 8-Millionen-Anleihe soll die Evan- elische Zentralbank eine Bürgschaftsschuld -er Innere» tiMon in Höhe von 2 366 066 RM. übernommen habe». Die itaatsanwaltschast prüft zur Zeit, inwieweit hierbei von en Gebrüdern Nunck mit den Geldern der össenkttchen Han- Schäfte getätigt worden sind, -ie nicht mit ihrem eigent* chen Zweck tu Einklarm L» bringen wären»