Würtiembergischer Landtag
Die kommunistische Landtagsgruppe hat — ein Vorgang, -er sich gegenwärtig oster wiederholt — in einem Schreiben an den Landtagsprasidenten die sofortige Einberufung des Plenums beantragt mit der Tagesordnung: Stellungnahme des Landtags zur sofortigen Zurückziehung der neuen Notverordnung der Licichsregierung nach dem folgenden Antrag: „Der Landtag wolle beschlichen, das -Staatsministerium zu beantragen, bei der Neichsregierung die sofortige Aufhebung der neuesten Notverordnung zu fordern. Der Landtag lehnt es ab. diese neueste Hunger- und Diktaturverordnung für Württemberg zur Durchführung zu bringen."
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SCB. Stuttgart, 13. Dez. Am Dienstag, 16. Dezember
I., feiert Staatspräsident Dr. Bolz seinen SO. Geburtstag. Geboren am 15. 12. 1881 in Nottenburg, studierte Dr. Bolz auf den Universitäten Tübingen, Bonn und Berlin Rechtswissenschaft und trat dann in den württembcrgischen Justizdienst ein. Sehr frühzeitig wandte er sich auch der Politik zu und wurde schon 1912 — erst 31 Jahre alt vom Zentrum in den Reichstag gewählt, dem er bis heute ununterbrochen angehört. Mitglied des württembcrgischen Landtags ist er seit 1913. Nach dem Tode des Justizministers Dr. von Kiene wurde Abgeordneter Bolz — damals Amtsrichter in Nottenburg — am 29. Okrober 1919 dessen Nachfolger. Eine Berufung zum Reichsschatzminister lehnte er im März 1929 ab. Am 2. 6. 1923 übernahm er an Stelle des verstorbenen Ministers Graf das Ministerium des Innern. Am 8. Juni 1928 wurde er vom Landtag zum württembcrgischen Staatspräsidenten gewählt.
Aus Württemberg
Verboten ist...
Nach der Vierten Notverordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens vom 8. Dezember 1931 ist außerhalb der eigenen Wohnung das Tragen von Abzeichen oder von einheitlicher Kleidung, die die Zugehörigkeit zu einer politischen Bereinigung kennzeichnen, verboten. Das Verbot gilt für jedermann. Weiterhin sind mit sofortiger Wirkung bis zum 3. Januar 1932 einschließlich alle öffentlichen politischen Versammlungen in geschlossenen Räumen sowie alle politischen Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel verboten. Als politisch im Sinne dieser Vorschrift gelten alle Versammlungen und Aufzüge, die zu politischen Zwecken oder von politischen Verbindungen oder Vereinigungen veranstaltet werden. Für die gleiche Zeit ist es verboten, Plakate, Flugblätter und Flugschriften politischen Inhalts an oder auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen anzuschlagen, auszustellen, zu verbreiten oder sonst der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Notlage der Amtskörperschafte«.
Der Ausschuß des Landesverbands württ. Amtskörperschaften kam in seiner letzten Sitzung nach eingehender Priisl,»a der Finanzlage der AmtSkürperschaften zu dem Ergebnis, daß eine Reihe von Amtskörperschaften nicht tn der Lage sind, aus eigener Kraft Deckung für sie bestehenden und noch zu erwartenden Mehraufwendungen in der Wohlfahrtserwcrbsloscnfürsorge zu beschaffen. Er beschloß, dem Württ. Staatsministerium, dem Württ. Innen- und dem Württ. Wirtschastsministcrinm von der Sachlage Kenntnis zu geben und dringend zu bitten: sj beim Reich auf eine sofortige Schaffung einer Netchsarbettslosenfürsorge durch Vereinigung der Krisenfttrsorge mit der WohlfahrtS- erwerbslosenfürsorge unter namhafter Beteiligung des Reichs und der Länder an den Kosten dieser Ncichsarbeitslosensür- sorge nach den Vorschlägen des Deutschen Landkreistags, sowie auf eine Entlastung der Gemeinden und Amtskörperschaften hinzuwirken,- d) Erhöhungen der Amtskörpcrschafts- umlagen, die durch die gesteigerten Aufwendungen auf die Krisen- und WohlfahrtSerwerbslosenaufwcndungcn verur-
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„-..e rönnen lecopoersründlich! — Und wollen? — Ich sage Ihnen das e'ne: Erfüllen Eie bis morgen m'ttag nwine Forderungen nicht, dann wird noch moracn Fräulein Nis- sandw- verhaftet. Ist Ihnen das angenehm?"
„Ich werde a"es der Polizei bekannt geben."
„Vewühen Sie sich nicht! Sie könnten wir nichts Nachweisen. was m'ch beiastet. Aber in diesem Falle — wenn e'n taUches Spiel trieben und m'ch verraten würden ^ Sie das Lc^-n Ihrer Tochter in Gefahr."
Kln-.er wankte. Er starrte entsetzt auf Komitako. „Das wagen Sie rn «aeen? — Das wollen S'e tun?"
^ »5 A"ln-ort auf einen Verrat Ihrerseits. Ich w->ru.e S c -H>>en Sie sich, einem Dr'ttcn geacn-"ftr über nn ere Verhandl"ng:n zu sprechen! Schweiaen Sie aea-rn — Vwimen Sir mir 1l-"eftacnlft:ten —'I*-re nnweb-n" w ° 2 buk-n: Sft können sie dann mit Detektiven „nftrn-i-m^ kennen sie bumst ch ftril-rinaen, S'e können
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sacht werden, auch über den auf 81. Dezember 1939 festgesetzten Betrag hinaus zu genehmigen und alsdann den Gemeinden entsprechende Drittel zur Verfügung zu stellen; c) den besonders stark belasteten Amtskörperschaften Unterstützungen aus den durch die Gehaltskürzungen im württ. Staatshaushalt erzielten Einsparungen zu gewähren. Einführung von Netz- und Vezirkskarte» in Württemberg.
Zum 1. Januar 1932 führt bekanntlich die Reichsbahn Netz- und Bezirkskarten ein. Netzkarten sind Karten, die aus eine gewisse Dauer sür ein bestimmtes abgcgrenztes Netz gelten. Deutschland ist in 16 große Netze eingeteilt worden. Die großen Netzkarten gelten sür ein großes geschlossenes Wirtschaftsgebiet bis zu 6096 Kilometer, die kleinen Netzkarten bis zu 1996 Kilometer. Württemberg liegt im Netz Sübwestdeutschlanb, bas ganz Württemberg und Baden umfaßt und außerdem bis Basel, Schasshauscn, Lindau, Nörülingen, Würzburg, Frankfurt, Wiesbaden und Zwci- brückcn geht. Außerdem ist Württemberg in vier weiteren Netzen verankert. Die Netzkarten gelten für einen Monat, und zwar für Personen-, Eil- und Schnellzüge ohne Zuschlag. Die großen Netzkarten kosten 199 Nm. für die dritte Klasse und 130 Rm. für die zweite Klasse. Zwei Netze aneinandergeschlossen kosten 160 bz. 263 31 in., drei Netze 2V6 bzw. 299 Nm.
Die kleinen Netzkarten sind die B e z t r k s k a r t e n, die für unseren engeren Verkehr in Frage kommen. Sie eignen sich auch als Taucrausflugskarten. Die großen Vezirkskar- ten gelten für ein Netz von 1999 Kilometer, die kleinen Bezirkskarten für ein Netz von 699 Kilometer. Die Bezirkskarten sind weiter gruppiert in solche für Eil- und Personenzüge. Die einzelne Strecke, die befahren werden kann, geht in der Länge nicht über 199 bzw. 75 Kilometer. Die Preise für die große Bezirkskarte sind bei Personenzügen 59 Nm. für die 3. Klasse und 65 Nm. für die 2. Klasse; bei Eilzügen 65 bzw. 89 Nm. Die kleinen Bezirkskarten kosten 49 Rm. für die 3. und 52 Nm. für die 2. Klasse; bei Eilzügen 52 bzw. 65 Rm. Bei Benützung von Schnellzügen ist der normale Zuschlag zu bezahlen. Auch die Bezirkskarten sind nicht übertragbar. Der Umfang der großen Vezirkskarte von Stuttgart aus geht zum Beispiel nach Wildbad, Breiten, Wimpfen, Heilbronn, Oehringen, Hall, Gaildorf, Backnang, Gmünd, Geislingen, Urach, Tübingen, Hechingen, Horb, Pforzheim. Die kleine Stuttgarter Bezirkskarte geht tn den Schwarzwald nach Calw, außerdem nach Maulbronn, Heilbronn, Gmünd, Urach, Göppingen, Herrenberg. Die südliche Karte erstreckt sich von Stuttgart nach Ulm. Laupheim, Antendorf, Altshausen, Blaubeuren, Sigmaringcn. Tuttlingen, Schwenningen. Tie östliche Karte erfaßt Hcilbronn. Crailsheim, Ellwangen, Aalen, Ulm, Schelklingcn, Münsin- gen, Reutlingen, Tübingen. Mergentheim ist auf einer badischen Karte berücksichtigt. Oberschwaben und das Bodensee- gcbiet wird von einer Karte von Kempten aus umfaßt. Die Karte von Karlsruhe aus reicht bis Stuttgart über und geht bis Horb, Tübingen und Reutlingen.
Außer Monats-Bezirkskarten gibt es auch Tetl-Be- ztrkskarten, dic nur für 7 Tage gelten. Sie kosten bei Perfonenzügen U Nm. für die 3. Klasse und 22 Nm. für die 2. Klasse, bei Eilzügen 22 bzw. 27 Nm. Eine kleine Teil- Bezirkskarte fAusflugskarte) kostet bei Personenzügen 14 bzw. 18 Rm., bei Eilzügen 18 bzw. 22 Rm. Die Einführung der Netz- und Bczirkskarlen wird für die Reichsbahn voraussichtlich ein Defizitgeschüft sein. Die Reichsbahn hofft aber immerhin, durch Steigerung des Verkehrs das Defizit einigermaßen auszugleichen. Die einzelnen Karten müssen nach Ablauf zurückgegcben werden. Bet Zurückgabe wird dann die bei Beginn erhobene Vormerkgebühr von 16 Rm. für Netzkarten und 5 Nm. sür Bezirkskarten wieder zurück- gegeben.
Die Reichsbahn macht zurzeit in Baden einen Versuch mit Nundreisekarten. In diesen Versuch ist an Baden angrenzendes württembergisches Gebiet mit einbezogen. Die Preisermäßigung beträgt 25 Prozent.
„Gut. dann wird morsen Fräulein Nissander verhaftet."
„S'e wollen sie schuldlos ins Gefängnis bringen?"
„Nicht schuldlos! Sie hat di« geraubten Papiere besessen "
„Das ist fa nicht wahr!"
„Es ist bestimmt wahr! L'a Nissander stiftete Max Ohlemark an. die Papiere zu stehlen."
Klüber taumelft enmor. Er hielt sich kramvsbaft m't beiden Händen am Tisch fest. „Was sagen Sie da? Was ist mit d-m Oblemark?"
„L'a Nissander hat Max Ohlemark bestimmt, die Papiere zu steten." ^
„Das ist la verrück*!"
„Max OWewark führte ci"ch den D'<ch"abl aus. Er eiftwenb-ste damals abends gc-^-en ?e"-n Vbr die Nanstre aus Ibrem Treloc und war nach Schluß i-er Tanzvorftihrvng bei L'a NissarI-r im Anklc"' 8 ?''mmer. Dort über-mb er ihr die saniere. Sie kubren mit L'a N'^ander zu der-n Vcch"U>ia. Lia ^'ttander batte auf dftftr Fahrt d-'e Powere bei sich."
KT'ck-er ickrft faDiims^ag: „^cin v"d a^-rma*s iw'n! DuZ ist sa verrückt, das ist Wahnsinn! Vas sollte denn Lia mit d--n Vameren anftngen?"
Kom'ftcko läch'-^e kalt. „S'e sollte sie für mich hcrbei- sch-cM-v. Ich aast Gr b-n A-'ftra"."
Klüftr ar'ff sich mit be'den sstin^-m an den Kv"ft „^-ch werde verrückt! — Das ist ia alles Wahnsinn! — La ftllft e n d-rart v-rräterIch-'s Sv'el m't m'r aetr^^n haben?" s^r sck"-ft, und leine Stimme üftisschlug sich. „S'e haben sich das an-m zusammengedacht! Nur um mich in die Eng« zu treiben'"
„Ich zäbft nur Tutftck-'n auk. — L'a N'^anb-r li-bt Sie ab-x eben mirkl-'ch. Sie dürftn zu<r-'eden mit ihr sein! — Aul der L--'m'abrt an lenem Abmid gab sie Ihnen die Lamers zurück. Sie bat'e S'e über alles nnterrickstet war schein» b^r mir dienstbar und be*ag m'ch auf dnrch'riebene Weift! — S:e batftn d-'e Vapiere schon wieder bei sich, als Sie daheim den D-shstal'l entdecken!"
„Was ist das? L-ia ftll —? Ich hätte die Papiere von ihr crimlftn —? S-« hgt'e . . .?'
„Es lag noch einer aul der Lauen, ohne daß ich es wußte: Dan'sl Lo'shrfts! Ex mpMx M dix Papiere holen; er wift-ft nou Max Oblemarks Absichst batte wohl all-s beobachtet. Er keß den Ohlemark ruhig die Papiere bei Ihnen stehlen und
Aus Stadl und Land
Calw, 14. Dezember 1931.
Weihnachtsfeier des Turnvereins Calw.
Der Turnverein Calw von 1646 hielt nach zweijähriger, infolge der Not der Zeit hervvrgerufencn Unterbrechung der alten Tradition Heuer wieder eine Weihnachtsfeier für feine Mitglieder und Freunde ab. Im weihnachtlich geschmückten großen Saal des Badischen Hofes hieß der Bereinsvvrstand, Verwaltungsdirektor Protz, die Erschienenen herzlich willkommen und wünschte ihnen in einer freundlichen Ansprache einen angenehmen Abend. Dann sang man, während der Christbaum im Glanze der Kerzen erstrahlte, ein Weihnachtslied, von der unter Leitung von Lehrer Henßler spielenden stattlichen Hauskapelle des Vereins begleitet. Diesem weihnachtlichen Auftakt folgte ein überaus abwechse» iungsreichcs, straff durchgesiihrtes turnerisches Programm, welches den augenfälligen Beweis erbrachte, daß der Verein einen außerordentlichen Hochstanö erreicht hat und durch die pflichteifrige und hingebungsvolle Arbeit seiner Turnwarte, Turner und Turnerinnen zu den schönsten Leistungen befähigt ist. Die Jugendturner warteten mit neuartigen Ge- wandihcitsübungen, die Turner mit einem sehr wirkungsvollen Fahnenschwingen und prächtigen Varrenturnen auf. Schließlich vereinigten sich Turner und Jnngturner, um imposante Pyramiden zu stellen, welche, die große Bühne in ihrem gesamten Ausmaß einnehmend, stürmischen Beifall fanden. Die Turnerinnen führten mit Exaktheit rhythmische Gymnastik und Keulenschwingen vor und erzielten mit den reizenden rhythmischen Hebungen „Die lustigen Sechs", die wiederholt aufgeführt werden mußten, den stärksten Beifalls- erfolg des Abends. Bei der Begleitung der Turnübungen und im Vortrag von Unterhaltungsmusik wurde die aus Mitgliedern der Handballabteilung zusammengestellte Haus- kapclle des Vereins ihrer Ausgabe vollauf gerecht. Eine reich mit Gewinnen bedachte Gabcnverlosnng leitete zum zweiten Teil der wohlgelungenen Feier über, welcher die Aufführung eines dreiaktigen tollen Schwankes brachte. Tie eigentlich für sich schon einen Abend füllende Aufführung ging, von den Damen H. H e h l, H. F i n k, H. B a ch e r und L. Heimgärtner, sowie von den Herren O. Kienzle, K. Winz, A. Greiner, I. Keckeisen und W. Wid - mann flott und schmissig gespielt, so launig in Szene, daß die Zuschauer gar nicht ans dem Lachen herauskamcn und den vortrefflichen Spielleistungcn verdienten Beifall zollten. Zn stark vorgerückter Stunde fand die Feier ihren Abschluß, -sie hat erneut bestätigt, daß der Calwer Turnverein Feste zu feiern versteht und gewiß bei allen Teilnehmern volle Anerkennung gefunden.
Konzertabend des Turnvereins Hirsau
Der Turnverein Hirsau hatte im Einvernehmen mit der Kurkapelle unter Leitung von Karl Schöninger aus Pforzheim am Samstag abend in das Hotel zum „Löwen" zu einem Konzertabend eingeladen. Der Konzertleiter hatte zu diesem Zweck ein sorgfältig ausgewähltes Programm zusammengestellt, dessen exakte Durchführung seiner Kapelle alle Ehre machte und mit Recht wohlverdienten Beifall fand. Neben verschiedenen großen Ouvertüren und Fantasien gefiel vor allem ein grobes Weihnachtspotpourrt, bei dem alle möglichen Instrumente Verwendung fanden und das die Zuhörer in eine weihnächtliche Stimmung versetzte. Man hätte dem wirklich genußreichen Abend einen besseren Besuch gewünscht, aber die ungeheure Not der Zeit beginnt allmählich sich auf allen Gebieten auch des öffentlcchen und geselligen Lebens katastrophal auszuwirken.
Wetter für Dienstag und Mittwoch
Von Westen her dehnt sich ein Hochdruckgebiet bis nach Süddeutschland aus. Die nördliche Depression wandert ostwärts. Für Dienstag und Mittwoch ist zeitweilig heiteres, ziemlich kaltes Wetter zu erwarten.
sie zu Lia Nissander bringen. Dann aber verrechnet« er sich! Er dachte, das Mädchen habe die Papiere mit heimaenommen, und er brach nachts bei ihr in die Wohnung ein, überfiel sie, betäubte sie, suchte die ganze Wohnung nach den Papieren ab, fand sie nicht und floh. Er fürchtete, Spuren hinterlassen zu haben, und verließ in ^ast d e Stadt. "
Klübcr schloß die Augen. Seine Gedanken schoben wild durcheinander. Mas war Wabrheit von dem. was Kom'N'o sagte — was war Lüge? — Was wußte dieftr Mann? Was phantasierte er nur zusammen? — Was war mit Lia? War m war Max Ohlemark damals am Abend nach der Vorstellung bei ihr? Warum halbe sie gesagt, er habe ihr Blumen gebracht, und batte dabei gelogen? Warum war sie so scu-V-r- bar an dem Abend? Warum sollte er nicht m't in ibre Wohnung gehen? — Was war das alles? — Zufälligkeiten? — Wollte dieftr Javaner ibn verrückt machen? —
Komitako kragte schroff: „Sie wollen ho'ftritlich nicht leuanen, die Papiere von L>a N-'^a^f-cx zurückerhalten zu haben?"
Klüber ächzte: „Das ist ja alles nickst .oahr!"
„Vedenftn S'e! Ich werde d'eft Tat'"ack>cn, someft ich es ftir aut finde, moraen der Vol'zei b-akanntgeben. wcnn Sie meine Forderungen nickst erfüllen! — S'e werden sich vor ^er Staatsanwaltschaft zu verantworten haben, daß Sie die No- l''«i irrekübrten! S'e alarmierten die V-börden wegen eines Diebstahls, der m't Ibrem Wissen m-eaei'übrt rw'rde, und der im Grunde gar keiner war, weil dft Msttelsverftn b-i dieftm Verbrechen — Lia Nissander — sicb aus Auhänglichft't auf Ihre Seite stellte und Ihnen dft Papiere wieder zurück"ab. Es erschien ibr vorteilhafter, die Gattin Proft^or Klü'ers zu werden, als die bezahlte sselftrslftlftrin im D'enste c'n-er i'remden Mackst zu sein. — L'a Nissand"r rveik, wie ich ü'-^r sie denke. S-'en Sie versickert, daß sie m'ch ken"t! Sie w-'ß, daß ich sie vernichten kann, lind ich schone sie nickt! Ich rickte ift zugrunde, wenn Sie mir Ihre Erftndung nicht verkauftn!"
Klüber stöhnte. „Was ist das für ein Spiel? — Ich komme von Sinnen! — Wo ist die Wahrheit? — Was Sie da sagen, das sind ia alles sinnlo'e Phantastereien!"
„Es sind Tatsachen!"
„So, dann soll auck das Tatftche sein, daß ich die Pa» Piere zurückerhielt? — Es ist ja alles n'ckt wahr!"
(Fortsetzung folgt.) .