Der Konflikt zwischen China und Japan
Di« Genser Verhandlungen bisher ergebnislos »erlaufen.
TU. Genf, is. Okt. Dte geheime Besprechung des BSl» kerbundsrates am Samstag vormittag ist ergebnislos verlaufen. Auf ausdrücklichen Wunsch Briands wir- über den Gang der Verhandlungen strengste Geheimhaltung bewahrt.
Die Lage wird als sehr ernst beurteilt. Die Versuche, zu einer Regelung des Streitfalls auf der vorgesehenen Grundlage zu gelangen, sind auf große Widerstünde gestoßen. Man will nunmehr in vertraulichen Nachmittagsberatungen versuchen, zunächst die Stellungnahme der japanischen Regierung zu klären, um sodann die Verhandlungen wetterführeu zu können.
Der Völkerbundsrat trat noch am SamStag abend zu einer Geheimsttzung zusammen.
Die Antwortnote des Völkerbundes »n Jap««.
TU. Genf, 1V. Okt. Der französische Außenminister Bri- and hat in seiner Eigenschaft als Präsident des Bölkerbunds- rateS am Sonntag abend der japanischen Regierung auf ihre Anfrage über die Rechtsgrundlagen der Zuziehung der amerikanischen Regierung zu der Regelung des Streites telegraphisch eine Note übermittelt, in der er betont, daß die Untersuchung der Rechtsfrage zweifellos zu einem späteren Zeitpunkt möglich sei. BrtanL versichert der japanischen Regierung jedoch, daß der Völkerbundsrat nichts tun werde, was irgendwie im Gegensatz zum Völkerbunbspakt stehe.
Bürgerkriegsgefahr in der Nordmandschuret
TU. Moskau (über Kowno), 17. Okt. Nach einer russischen Meldung auS Chardin hat die Ktrin-Regierung an die Tsit- sikar-Regierung ein Ultimatum gerichtet, sich sofort zu unterwerfen, widrigenfalls man sich gezwungen sehe, Truppen zu entsenden. DaS Ultimatum ist abgelaufen, ohne daß die Tfit- sikar-Negierung kapituliert hat. Die Truppen der Kirin- Regierung befinden sich auf dem Marsche nach Tsttsikar. Man befürchtet, daß dieser Zusammenstoß zu einem Bürgerkrieg in der Nordmandschurei führen wird.
Japanischer Offizier von Chinese« niedergeschossen 8 Japaner in Schanghai getötet
TU. Moskau (über Kownoj, 18. Okt. Nach russischen Meldungen aus China wurde in dem kleinen Bahnhof von Hanku auf der Südmandschurtschen Eisenbahn der japanische Leutnant Sudsuki von unbekannt gebliebenen Chinesen angeschossen und schwer verwundet. Dte japanischen Behörden haben sofort Hanku militärisch besetzt.
Am Sonntag kam es in Schanghai zu Zusammenstößen zwischen Japanern und Chinesen, wobei drei Japaner getötet wurden. Mehrere Personen wurden verletzt.
Kleine politische Nachrichten
Der zweite Vorsitzende der Wirtschaftspartei legt sein Amt
nieder?
TU. Dresden, 20. Ost. Wie die Telegraphenunion zuverlässig erfährt, hat Staatsminister a. D. Dr. Weber sein Amt als zweiter Vorsitzender der Wirtschaftspartet niedergelegt.
Der Schritt Dr. Webers hängt, wie verlautet, mit der Abstimmung im Reichstag zusammen, auf der die Wirtschaftspartet eine Haltung eingenommen hat, die Dr. Weber nicht mit seinem Namen decken will.
Kündigung der Lohnordnung im Rnhrbergba»
TU. Essen, 19. Okt. Der Zechenverband hat mit einer im Lohnschiedsspruch vom 29. September des Jahres vorgesehenen bwöchigen Frist die bestehende Lohnordnung zum
50. November gekündigt. Der Schtedspruch vom 29. September enthielt ursprünglich eine Regelung der Löhne bis zum
51. Januar 1SS2. Bekanntlich ist aber diese Laufdauer auf Grund einer durch besondere Notverordnung dem Retchs- arbeitsmintster gegebenen Ermächtigung aus den 30. November des JahreS verkürzt worden.
Internationale VerkehrSkonferenz für di« Festlegung deS OftertageS
TU. Senf» 19. Okt. Die Beratungen der internationalen Berkehrskonferenz über die Reform deS gregorianischen Ka- lenbers sind insofern zum Abschluß gekommen, als ein engerer RedaktionsauSschuß beschlossen hat, als einzigen Punkt der Reform dte Festsetzung deS Ostertages vorzuschlagen. Nach diesem Vorschlag soll in Zukunft Ostern auf den Sonntag nach dem 2. SamStag im April fallen. Damit wird zwangsläufig auch Pfingsten festgelegt. Die übrigen zahlreichen Vorschläge für dte Reform des Kalenders sind als gegenwärtig undurchführbar fallen gelassen worden. Die Vorschläge des RebakttonSausschusseS bedürfen jetzt noch der Zustimmung der Vollkonferenz und werden sodann den obersten kirchlichen Behörden zur Stellungnahme und Durchführung übermittelt werden.
Grandi und Schubert beraten das Programm des Berliner BesncheS.
TU. Gens, 19. Okt. Der italienische Außenminister Grandi begab sich am Samstag abend nach Rom zurück, um gemeinsam mit dem deutschen Botschafter in Rom bas Programm für den bevorstehenden Besuch in Berlin festzulegen, der am Sonntag und Montag, Len 2S. und 26. Oktober, stattfin- den wird. In den wetteren Verhandlungen im Bölkerbunbs- rat wird die italienische Regierung durch den bekannten Senator Gcialoja vertreten.
lüg ooo Franke« Kredit für die Amerikareise Lavals
Paris, 29. Okt. Der Oberste französische Rat hatte sich am Donnerstag mit einem Gesetzesvorschlag zu beschäftigen, der dte Eröffnung eines Kredites in Höhe von 490 099 Franken an das Außenministerium vorsteht, um die Washingtoner Reise des Ministerpräsidenten Laval zu decken. Die Begründung des Kredites wurde angenommen.
862 Millionen Frauke« Ueberschntz im französischen Staatshaushalt
TU. Paris, 19. Okt. Im ersten Haushaltsjahr sind nach statistischen Angaben an direkten und indirekten Steuern 21 496 Millionen Franken aufgekommen. Der Haushalt weist damit tm Vergleich zu dem Voranschlag für das erste Halbjahr einen Ueberschuß von 262 Millionen Franken auf.
85 mexikanische Soldaten von Aufständischen niedergemacht
TU. London» 29. Okt. 25 mexikanische Soldaten, die am Samstag von dem Bürgermeister der Stadt Jxhuatlan im Staate Verakruz zur Aufrechterhaltung der Ordnung angefordert waren, sind in der Nähe dieser Stadt von Aufständischen aus dem Hinterhalt überfallen worden. Alle 25 Mann wurden entweder getötet ober verwundet.
Die deutschen Schiffe anf der Heimreise ans Sowjetrntzland
TU. Leningrad» 19. Okt. Wie der TU. aus Reederkreise« gemeldet wird, haben, nachdem die Arbeit auf den in russischen Häfen liegenden deutschen Schissen am Samstag mittag 12 Uhr wieder ausgenommen wurde» bis SamStag abend 6 Uhr bereits 19 Dampfer den Hafen von Leningrad verlassen. Der Nest der Schiffe folgte in der Nacht vom SamStag auf Sonntag bzw. tm Laufe deS Sonntags.
Hohe Hüte im Hohen Haus
Bom Zylinder im Reichstag und im Unterhaus. — Red««« in Hemdsärmeln nicht geduldet. — Wie «S »« Weimar war.
Von Karl Buise-Hellwig.
Am 13. Oktober werden nach langer Pause die Abgeordneten aus allen Teilen des Landes im Wallotbau sich einfinden, um in schicksalsschwerer Stunde zu beraten und wichtige Entscheidungen zu treffen. Wer einmal Zeuge großer Parlamentstagungen war, kennt daS dortige Leben und Treiben, das, ganz abgesehen vom ausschlaggebenden politischen Zweck, viel Interessantes bietet: somit auch die Bekleidungsfrage.
Zu den überlieferten Kleidungsstücken des ganz feinen Parlamentariers gehörte auch in Deutschland einmal der Zylinder. Allerdings wurde er bei uns in der Garderobe abgegeben, während eS im Unterhaus Sitte war, ihn in den Vollsitzungssaal mitzunehmen. Ein eifriger Chronist stellte
kürzlich einmal fest, daß es im ganzen Unterhaus nur kÄ »gut angezogene" Leute gibt, die stets im Seidenhut erscheinen sie sitzen aber durchaus nicht samt und sond-rs aus den kon,ervat,ven Bänken, sondern verteilen sich nach geheimnisvollen Schlüssel anteilsmäßig aus sämtliche ' drei Parteien des Hauses. Das heißt also, daß zwei der Seiden- Hute konservative Eigentümer decken, einer sich bei den , Obernien als unausrottbar erwiesen hat und zwei sich bei den Marxisten eingenistet haben. °
E'nervon deu konservativen Zylinderträgern ist natür- Uch der Ehrenschuhmacher der Londoner Schuhmacherzunft Chamberlain, der unverwüstliche Monokelträger von Locarno und Lugano. Trotz seiner großen Vorliebe für Aeukerlich- keiten blieb der frühere Minister des Auswärtigen und heute noch ständige Kandidat der Konservativen für den gleichen Posten in einer kommenden Regierung aber keineswegs oer »schönste Mann deS Unterhauses^. Ten Anspruch auf diesen Titel sichert sich durch feinste Salben, Hautcremes, teuerste Schneider, gewählteste Krawatten der Marxist Major Graham Pole, der in Süd-Derbyshire gewählt worden ist. Beim parlamentarischen Klatsch, der natürlich im englischen Unterhaus mindestens so üppig blüht wie in unserem Reichstag, nennt man diesen Mann den „Beau Brumme! der Gemeinen"' nach dem klassischen Dandy Brummei, dem unsterblichen König der modischen Albernheiten. Bissige Leute sprechen auch von dem „Sozialdemokraten in Putz, bei uns würde man vielleicht lagen „in Wichs". Er hält aber die Fligg« der Eitelkeiten nicht allein in seiner Partei hoch. Auch der >n Lichfield gewählt« Sozialdemokrat Lovat-Fraser führt außer dem Zylinder auch modische Neuheiten und Sonder- darkeiten vor und ist mit seinem gepflegten glänzend weißen Haar, bei einer massigen breiten Erscheinung, einer der inlsr- essantesten Männer der reiferen Jugend im ganzen Hause. Alles andere bevorzugt den steifen Hut, aber noch lieber den Schlapphut.
Bei unS in Deutschland war bei sämtlichen Parlamentariern, einschließlich der schon in den ersten Reichstagen austretenden Marxisten, ein dunkler Anzug, meist der schwarze „Bratenrock", die übliche Kleidung für die Teilnahme an den Vollsitzungen. Abweichungen davon gab es selbst nach dem Novemberumsturz eigentlich nur im Lager der äußersten Linken. Aber auch bei den Kommunisten setzte sich der Kleiduugsradikalismus durchaus nicht einheitlich durch. Ein kommunistischer Reichstagsabgeordneter, der längst zu einer noch radikaleren Gruppe übergeschwenkt ist, besorgte sich sogar einen richtigen Bratenrock, als er zum Vorsitzenden des Rechts« ausschuffes berufen worden war. Als etwas Unmögliches wurde auch bei den Kommunisten eine pechschwarze Russen- bluse empfunden, die der Abgeordnete Eppstein, der inzwischen wieder spurlos untergegangen ist, in den Reichstag mitbramte. Das einzige Wort, daß man jemals im Parlament von chm als Redner gehört hat, lautete „Ihr Rasselbande..." Alles andere einer „Rede" zur Tagesordnung ging im Gelächter de» hohen Hauses unter, das sich steigerte, als der Präsident hervorhob, daß er es nicht über sich bringe, dem sonderbaren Redner eine Anzahl fälliger Ordnungsrufe zu erteilen. Die Mode der schwarzen Russenbluse fand keine Nachahmer. Da kamen die Kommunisten lieber in Rotfrontunisormen, ebenso w,e manche Sozialdemokraten gelegentlich in Reichsbanneruniformen und die Nationalsozialisten anläßlich der Eröffnungsfeier deS gegenwärtigen Reichstags einmal auS demonstrativen Gründen in Braunhemden erschienen.
Im Uebrigen aber gilt auch im Deutschen Reichstag immer noch daS ungeschriebene Gesetz, daß der Parlamentarier in würdiger Form aufzutreten hat. Der Vizepräsident v. Kar- s dorff ließ eS nicht zu, daß ein Mann in Sporthemd ohne ' Jacke von der Marxistenseite her die Rednertribüne bestieg, obwohl damals der preußische Ministerpräsident — aller- ; dmgs nicht im Parlament — das Beispiel einer Rede ' in Hemdsärmeln gegeben hatte. ES kann natürlich kein Zweifel darüber sein, daß der Vizepräsident de- Reichstages ) richtig handelte. Niemand wird von einem Parlamentarier verlangen, daß er ausschaut wie ein lebendig gewordene« Modejungling auS einem Herrenschneider-Katalog. Wer jedoch ) Repräsentant deS Volkes ist, muß es auch entsprechend zu repräsentieren wissen.
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Roman von klirrt
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„Mich? — Wie>o?"
„Nun, man könnte ja versuchen, bei ablehnendem Verhalten It-rer>erts Ihnen mit Gewalt Ihr Wissen zu entreißen."
«laus Klüber sann. — Wann war Lautroit gekommen? — Wie lange hatte er sich schon im Hintergrund seiner Loge aufge.Mten, ohne daß sie es wußten? — Hatte er vorhin ihr Ge>präch gehört? — Er sah Lautroit gespannt an.
„Sie halten also Prosejsor Komitaro für einen Spion?"
„Das sag« ich nicht. Aber man soll eben auf der Hut sein "
Der Professor Hob ganz gelassen die Hand. „Keine Sorgel Niemand weiß etwas Genaues von meiner Ent- deckung. Und meine Aufzeichnungen sind in Geheimschrift niedergelegt."
Lautroit sprach ein wenig rascher. „Sehen Siel Sie besitzen also doch Aufzeichnungen!"
„Ja. natürlich muß ich die haben. Sie machen sich scheinbar keinen rechten Begriff von der mühevollen Arbeit, di« mich zu dem Ergebnis meiner Erfindung führte."
„Oh, ich kann mir das natürlich vorstellen. Wenn ich auch Kunstmaler bin, eine Künstlernatur, und also der Forscherarbeit eines Gelehrten fremd gegenüber steh«, aber . .
Der Saal verfinsterte sich wieder. Es folgten Lia Nis- sonders letzte Tänze. Erft ein Grotesktanz, der ganz auf Aeußerllchkeiten zugeschnitten war. Dem folgte eine indische Phantasie, «ine Art Tempeltanz, zögernd, w.egend, tastend in seinem Anfang, jäh auftodernd, zuletzt in wildes Aufglühen leidenschaftlicher Wünsche sich steigernd und dann plötzlich, überraschend abbrechend. Als letzte Gab« des Abends folgt« Lia Nissanders „Tanz der Liebe", ein« Schöpfung ihrer ureigensten Phantasie, zu der sie die Musik eines unbekannten Meisters mitgebracht hatte. Man kannte diesen Tanz und rühmt« ihn als Lia Nissanders best« Leiltuna. Kein Tan»
schien ihren Körper so ein» werden zu lassen mit den Tö- nen, wie dieser. Da» war ein verträumtes Singen und Klingen im Spiel der Geigen und in jeder Bewegung der Tänzerin, und aus dem zarten Werben wuchs lichtes Jubeln, wuchs das Begehren, stieg Leidenschaft, Fieber. Und in den Wirbel ungezügelter Lust hinein schnitt jäh ein weher Ton, klagte Leid, Verzweiflung und ließ Lia Nissander zu Boden sinken und leidvoll in Not ersterben.
Klaus Klüber sah zur Bühne, und er sah Lia Nissanders Augen; die blickten ins Weite. — Not? — Sprach nicht Angst daraus? — War das Spiel, dieser Ausdruck entsetzlicher Angst auf dem soeben noch lachenden Antlitz? — War das wirkliche Angst? Griffen Leben und Sp'el hier ineinander? — Und jetzt — di« Musik setzte mit rauschendem Forte wieder ein, das Lirbesmotiv klang wieder auf — ging es nicht erst wie «in Besinnen durch des Mädchens Körper? Mußte sie sich erst wieder zurück ins Spiel finden? Aus dem Leben zurück in di« Roll«, die sie spielte? Konnte es auch in einer Lia Nissander Leben Sorgen geben? — Warum nicht? — Lia Nissander war jetzt wieder ganz Lieb« — träumen s Weib. Ihr Tanz war Schenken und Fordern in einem, und als sie geendet hatte, wollt« der Jubel kein Ende nehmen.
Man brach auf. — Di« Loge neben der Klüt:rschen war leer. Gaston Lautroit hatte seinen Platz bereits wieder verlassen. Auch die beiden Japaner drüben waren beim Aufflammen der Lichter verschwunden. Ruth atmet« auf, als sie es bemerkte. Hoffentlich begegnet sie ihnen draußen in den Gängen nicht noch einmal an diesem Abend! —
Der Professor erklärte erregt: „Du fährst mit Ruth jetzt heim, Klaus!"
„Kommst du nicht mit uns, Vater?" fragt« Klaus.
„Nein, ich — komme nach. Ich habe noch ein« Besprechung."
Klüber drängte. „Geht nur! — Schlaf gut, Ruth! — Gute Nacht, Klaus."
Der Sohn zögerte. „Willst du nicht lieber mit uns kommen? Oder soll ich dich wenigstens abholen?"
„Unsinn! Ich finde mich doch allein heim."
„Denke an den Drohbrief! Sei vorsichtig! Diese, deine unglückselig« Erfindung . . ."
„Na, erlaube schon! Ich bin froh darüber. Ich bin stolz daraus. Und du nennü sse unaiückielml"
„Du kennst meine Ansicht, Vater."
Leider, Klau»! E» ist bedauerlich, daß gerade in vezug auf diese» mein Forschungsergrbni, unser« Ansichten so weit auseinanderlaufen. — Ja — aber jetzt habe lch kein« Zeit mehr. Gute Nacht!" Er strich Ruth Mchtig über dm Wange und verließ nun al» erster rasch die Log«.
Draußen in den Gängen drängten sich dl« Besucher. Man umringte den Kleiderraum, lacht«, besprach Lia Nissan- ders Kunst, erging sich in begeisterten Lobreden, urteilk.
Der Professor eilte hastig vorwärts. Er oog in den ing links hinten «in, der zum Bühneneingang führt, er war es schon ganz still. Plötzlich aber trat aus dem chatten einer Nische ein Mann auf Heinrich Klüber zu, ver- ndlick, grüßend. Der Professor stutzte.
„Ach — Sie sind das, Herr Lokadziejl"
Daniel Lokadziej sprach eifrig. „Ja, Ihr treuester Hörer iter der Schar der Studenten, Herr Professor. Es freut ich, Ihnen guten Abend wünschen zu dürfen."
„Sehr schön! — Wie hat Ihnen Lia Nissander gefallen? „Ich war leider nicht da. als sie tanzte. Herr Professor, h bin eben erst gekommen. Ich sollte «inen D^annten ab- ien. Hier sollte ich ihn erwarten. Ich schein« ihn aver ver-
^ „So.^ol — Na, dann gute Nacht, Herr Lokadziej."
Der DolL verl>euat< sich. »Es war wir sine Eyrö, Herr rofessor.d— Darf ich Ihnen vielleicht irgendwie dienstbar in? Suchen Sie vielleicht di« Fräulein Tochter?
„Nein, nein. Ich - will noch rasch mit dem Direktor
n Wort sprechen." ..... ... ,
„Ach so!" Um Daniel Lokadziejs Mund spielte jetzt ein icheln, das nichts mehr von seiner anfänglichen Ergebenheit
k"„Ich will Sie nicht aufhalten, Herr Professor. - Grüßen i« Fräulein Nissander!" ^ ^
Klüber zog die Brauen hoch. „Wen?"
„Fräulein Nissander! Eie sagten doch, Sie wollten si«
ilfsuchen." ^
Aergerlich wandte sich der Professor. „Sie haben schiecyr uf meine Worte geachtet, Herr Lalodziej!"