ifrliche Krisis > viele Opfer imermonvten der Arbeits- Die Land- iriilgunl; der l) zu anderen kreise ziehen. Gemeinden, rken müssen, erwunden Standes, usammen« einschränken, !eit hinüber» )ie Verbände hilfsbereiten s Hilfswerk sollen Geld,
^ Hilfswerks keitsvereinen ot betroffene inzuleitenden leime. Kurse Verteilungen, lerden. he Volk die ahmen durch wirksam zu kr materiellen anzunehmen. Ernstes der »nd Klagen, iserm schwer« n alle hilss- ksafft werden,
iciiiberg.
Mitemberg.
alw
iden des Bell der Woche großen Not r, Geldmittel ere Dörrobst, t und Pfarr-
jpfarrer
ktzkus
ne
ckmann» ^utterkalk» rg-Marke" sei Nur so schlüsfe gibt
eber"
laufsstellen
, Kolonialw.
Neuweile. Gemischt- ingen bei: mmheim Hengsten Handlung.
Abendkurse.
berin.
einer
relekon 88
ecjer^rt
ALuser
Ile Ver- e stred- a Umelle
llerlicb.
kever-
luckole
Erscheinungsweise: rüalich mit Kusnahme äer Sonn- unä Festtage
Anzeigenpreis: s) im Anzeigenteil: ät« Zeile 20 Solclpfenmge dl im keklameteil: che Zeile 6o Soläpfenmg«
Sammelanzeigen kommen 50°/» Zuschlag
«ür Platzvorschriften kann keine Gewähr übemommen weräen
S«richt»stan<l ftlr detä» r»il« ist cal«
^ e,
Amis- unä Anzeigeblatl für äen vberamtsbezirk calw
Bezugspreis:
In <!er Ltaät 40Solcipsennige wöchentlich mit Trägerlohn Post-Bezugspreis 40 Solä- pfennige ohne Bestellgeld
Schluß äer Anzeigenannahme 8 Uhr vormittag.
In 5L0-N höherer Sewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung äer Zeitung oöer auf Rückzahlung Le- vezug-preises
Fernsprecher Nr. 9
verantwort!. Schriftleitung: Friedrich Han» Scheele Druck unä Verlag äer A. Oelschläger'schen vuchäruckeret
Nr. 244
Montag, den 19. Oktober 1931
Jahrgang 104
Nach der Reichslagsenlscheidung
Der Reichslag vertagt — Der Reichskanzler im Urlaub
Nach den großen Verhandlungstagen hat sich der Reichstag vertagt. Brüning hat sein Kabinett gerettet und kann sich nun der Lösung der wirtschaftlichen Fragen htngeben. Es war vorauszusehen, daß die Mehrheit für Brttntng nur gering sein werde. Sie beträgt 25 Stimmen.
Fünfundzwanzig Stimmen Mehrheit — das ist erheblich besser als erwartet worden war. Die parlamentarische Position des Kanzlers ist einwandfrei. In diesem Reichstag eroberte er sich eine klare Mehrheit. Ob der heutige Reichstag noch den politischen Verschiebungen in der Volksmeinung entspricht, ist eine andere Frage, aber die Festsetzung bestimmter Legislaturperioden hat ihren guten Sinn, denn man kann unmöglich das Parlament entsprechend dem ewigen Auf und Ab der Volksstimmung andauernd neu wählen. Die heutige Entscheidung enthebt uns der fatalen Frage, was im Falle einer Niederlage hätte geschehen müssen. Deutschland hat Zeit gewonnen zu weiterer Selbstbesinnung. Der Kanzler hat Zeit gewonnen für die Entwicklung seiner praktischen Politik, deren Tendenz er in seiner neuen, rhetorisch vorzüglich geglückten Rede anöcutete. Er will Unternehmertum und' Arbeiterschaft zum Zusammenklang bringen. Er will über den Parteistreit und Klaflenkampf hinaus. Ein nobles Ziel. Wir werden sehen, ob es mit tauglichen Mitteln in Angriff genommen wird. Die eigentliche politische Entscheidung — und damit das Endurteil über Dr. Brüning
— ist abermals vertagt worden. Am Ringen um dieses Ziel wird er gewertet werden.
Ueber den Verlauf der Besprechungen, die der Reichskanzler während der letzten Tage mit Vertretern des Christlich-Sozialen Bolksdienstes geführt hat, heißt es» daß dabei «. a. versprochen worden sei, daß die anderen hinter der Negierung stehenden Parteien, insbesondere die Zcntrumspar- tei, die Politik ihrer Landtagsfraktionen mehr als bisher dem Geist und den Notwendigkeiten der heutigen Neichs- politik anpassen würden und daß die vielfach hervorgetretene offenbare Benachteiligung des evangelischen Bolksteils bei der Besetzung politischer Beamtenstcllen und im Schulwesen
— besonders in Preußen, Hessen und Baden — nunmehr unterbleiben und einer ehrlichen Anwendung des Gerechtig- keitsgedankens Platz machen werde. Einige der in letzter Zeit vorgckommen besonders krassen Fälle auf diesem Gebiete würden alsdann einer Revision unterzogen.
In einer Sitzung der Zentrumsfraktion des Reichstags während der Beratungspause sprach im Namen der Partei und Fraktion Prälat Dr. Kaas dem Kanzler die herzlichsten Glückwünsche aus. Der Kanzler dankte und forderte alle Fraktionsmitglieder auf, nach wie vor die Nerven zu behalten, um den endlichen Erfolg miterringen zu können.
Die Pariser Presse zum Abstimmungsergebnis sm Reichstag
TU. Paris» 19. Okt. Während die Mehrzahl der Blätter sich noch auf die Wiedergabe der Tatsachenberichte ihrer Berliner Korrespondenten über die Freitagssitzung des Reichstags beschränken, unterziehen einige Frühblätter das Abstimmungsergebnis bereits einer kritischen Wertung, wobei die Befriedigung über die Sicherung dxs Kabinetts Brüning deutlich hervortritt.
Der „Figaro" schreibt, die Mehrheit von 24 Stimmen sei mehr, als man erwartet habe und doch gering im Kampfe gegen die kommunistische Pest und die vom Teufel besessenen Hitler-Leute. Immerhin sei bas Schlimmste vorläufig ab- gewandt und die kleine Mehrheit gestatte die Fortführung der Verhandlungen. Es sei zu hoffen, daß die deutschen Vertreter für den deutsch-französischen Wirtschaftsausschuß nunmehr ernannt würden. Der „Ami du Peuple" erklärt, jetzt würden die führenden Leute Deutschlands sich vermutlich an Frankreich wenden und mit ausgestreckter Hand fordern, baß Frankreich den Preis für ihre Weisheit lAblchnung der Mißtraucnsanträge. Die Red.) bezahle. Die Komödie werde jedoch niemand täuschen. Frankreich habe sich im Jahre 1926 selbst geholfen und könne erwarten, daß die anderen seinem Beispiele folgten. Die „Ere Nouvelle" führt aus, Brüning werde viel Kraft brauchen, um seine Front gegen die Nationalisten aufrechtzncrhaltcn. Das „Oeuvre" bezeichnet die Mehrheit von 25 Stimmen als eine erfreuliche Ucbcr- raschung. Die Atempause, die sich Reichskanzler Brüning für einige Monate verschafft habe, könne entscheidend für die Politik des Friedens sein, vorausgesetzt, daß tatsächlich eine Friedenspolitik gemacht werde. Das „Ordre" führt u. a. ans, daß Brüning und seine Kollegen Gefangene der Sozialdemokratie seien, solange der Reichstage tage. Sobald das Parlament entlassen sei, verwandelten sich die Sozialdemokraten und mit ihnen die anderen Parteien in Gefangene des Reichskanzlers, der mit Notverordnungen regiere. HervL fragt in der „Victvire", ob es möglich sei, ein Land zu retten, in Sem man sich auf eine Partei, wie die Sozialdemokratie, stütze, die sich znm Klassenkampfe, zur sozialen Revolution und zum Bürgerkrieg bekenne« während sie jede ernste
Wirtschaftspolitik ablehne, wenn ihre Arbeiterwähler zu den nationalen Opfern mit herangezogen werden sollten. Er persönlich verharre auf dem Standpunkt, daß nur die große nationale Bewegung das durch den Sturm des Weltkrieges und die vieljährige Sozialistcnherrschaft leck geworbene deutsche Staatsschiff in den Hafen steuern könne.
Reuyorker Stimme« zur Klärung der parlamentarische» Lage in Deutschland.
TU. Neuyork, 18. Okt. Der Abstimmungssieg Brünings ist hier allgemein mit großer Befriedigung ausgenommen worden, obwohl man sich nicht verhehlt, daß dem Neichskabi- nett nur eine Schonfrist gegeben worden ist. „Herald Tribüne" meint, Brüning habe Deutschland vor den unabsehbaren Folgen eines politischen Zusammenbruches bewahrt die Unsicherheit halte zwar an, doch könne die Welt gewiß sein, daß Brünings Politik der Mäßigung und Erfüllung fortgeführt werde und daß wenigstens bis »um Frühjahr keine politischen Erschütterungen für Deutschland zu erwarten seien. Die „Neuyork Times" spricht von einer eindrucksvollen Mehrheit für den Kanzler.
Zu den bevorstehende« deutsch-schweizerische« Handelsvertragsverhandlungen.
TU. Bern, 19. Okt. Die heute in Bern beginnenden deutsch - schweizerischen Wirtschaftsverhandlungen werden äußerst delikat sein «nd erfordern beiderseits eine sachlich: und verständnisvolle Haltung, wenn die Kündigung vermieden werben soll. Die „Neue Züricher Zeitung" schreibt n. a.: Im Bundeshause hofft man, etwa bis Ende Oktober Klarheit darüber zu erlangen, ob die schweizerischen Bemühungen Aussicht aus Erfolg haben, ob es einen Wert hat, weiterhin zu verhandeln oder ob eine Kündigung des Handelsvertrags zur Notwendigkeit wird. Das doppelte schweizerische Ziel der Revision des Handelsvertrags ist bekannt: Steigerung der schweizerischen Ausfuhr und Minderung der ganz anormal angewachsenen Einfuhr aus Deutschland. Nicht im entferntesten denkt die Schweiz dabei an einen Ausgleich der Handelsbilanz. Sie kennt und würdigt die schwierige Lage des Partners, hofft aber immerhin bestimmt, daß das Pas- fivum, das sich seit wenigen Jahren vervierfacht hat, auf ein erträgliches Maß vermindert werben kann. Das Blatt ist der Auffassung, daß der Vertrag von 1926 völlig auf normale Verhältnisse zugeschnitten gewesen ist. Heute sei die Lage so
Tages-Spiegel
Der Reichstag ist bis 23. Februar 1932 vertagt, und der Reichskanzler wird eine« kurzen Urlanb nehmen.
«-
Bel den Abstimmnngeu im Reichstag wnrde ei« kommunisti, scher Antrag ans Einstellung des Baues des Panzerkren, zers B angenommen.
«-
Japan macht Schwierigkeiten bei den Verhandlungen des VSlkerbnndsrats in dem Konflikt im Osten.
»
Der große Erfinder Thomas Edison ist im Alter von 84 Iah, re« gestorben.
»
Der Eisenbahnattentäter Matuschka hat ei« restloses Geständnis abgelegt.
außergewöhnlich, daß es nicht angehe, in der Anwendung einer für diesen Fall berechneten Vertragsbcstimmung eine Verfehlung gegen Europa oder gegen die Weltwirtschaft zu erblicken. Die Verhandlungen würden ruhig und bestimmt und völlig auf Freundschaft eingestellt werden. Einen Wirtschaftskrieg beabsichtige die Schweiz nicht. Sie werde auch im Falle der Kündigung nicht Maßnahnnn ergreifen, die auf einen solchen hinausliefcn.
Fristverlängerung
für Steneramnestie «nd Vermögenserklär«ng
---- Berlin, 17. Okt. Wie vom Neichsfinanzministerinm mitgeteilt wird, haben sich in den letzten Tagen die Zeichnungen auf steuerfreie Reichsbahnanleihe bei den Zeichnungsstellen in so außerordentlichem Maße gehäuft, daß sie nicht bewältigt werden konnten. Weiter haben zahlreiche Steuerpflichtige geltend gemacht, daß sie sich die erforderlichen Unterlagen für die Berechnung des von ihnen zu erwerbenden Betrages an Ncichsbahnanlcihe nicht fristgemäß haben beschaffen können. Aus diesem Grunde ist durch Notverordnung des Reichspräsidenten vom heutigen Tage die Amnestiefrist sowie die Frist für die Abgabe der Vermögenserklärung für 1931 (und ebenso die Frist für die Anzeige von ausländischen Familienstiftungen sowie die Frist für die Anzeige vott ausländischen Beteiligungen) bis zum Ablauf des 26. Oktober verlängert worden.
Schon heute kann gesagt werden, daß sowohl die Amnestie als auch die Zeichnung der Anleihe den erwarteten Erfolg gehabt hat.
DerVölkerbundsratsuchteineVermitllungsformel
Eine Denkschrift der japanischen Regierung — Die Genfer Verhandlungen
bis jetzt ergebnislos verlaufen
TU. Genf, 19. Okt. Di« japanische Negierung übermittelte am Sonntag den Ratsmächten sowie dem Vertreter der amerikanischen Regierung im Völkerbunösrat eine umfangreiche Denkschrift, in Ser Hie japanische Regierung mit bemerkenswerter Offenheit ihren grundsätzlichen Standpunkt über die Ursachen des Konfliktes mit China öarlegt und gleichzeitig die Bedingungen für die Zurückziehung der Truppen bekannt gibt. Die Ursachen faßt die japanische Regierung wie folgt zusammen: Die feindselige, herausfordernde Haltung der chinesischen Behörden, der fortgesetzte Druck der internationalen Verpflichtungen, die die gerechten und die lebenswichtigen Interessen Japans in der Mandschurei festlegten, die wachsende planmäßige Werbung, die jetzt jeden Tag die feindseligen Handlungen gegen japanische Staatsangehörige führen.
Die japanische Regierung erklärt dann weiter, daß das wachsende Bandenunwesen in der Mandschurei zu einer großen Gefahr und fortgesetzten Bedrohung der japanischen Interessen geführt habe. Die Bedingungen, unter denen Japan bereit ist, die Truppen zurückznziehen, sind folgende: 1. Enthaltung der chinesischen Behörden von allen Maßnahmen und feindseligen Handlungen gegenüber den japanischen Truppen. 2. Anerkennung der japanischen Rechte in der Mandschurei, wie sic sich aus den internationalen Verträgen ergeben. S. Bürgschaften der chinesischen Behörden, Leben uird Eigentum der japanischen Staatsangehörigen zu schützen. — Die chinesische Negierung habe bereits dahingehende Zusicherungen gemacht. Bedauerlicherweise zweifle die japanische Negierung daran, ob die chinesische Negierung nach den bisherigen Erfahrungen in der Lage sei, ihre Anordnungen diirchzusetzcn. — Die japanische Negierung ersuche daher den Völkerbund dringend, den in der Denkschrift dargelcgtrn Standpunkt nnnmchr ernsthaft zu prüfen.
Beginn der sachlichen Beratungen in Genf
TN. Genf, 17. Okt. In einer geheimen Sitzung des Völ- kcrbllndsrates. zu der die Vertreter von Japan und China nicht hinzugezogeu waren, an der jedoch der Vertreter der
amerikanischen Negierung teilnahm, sind am Samstag die sachlichen Beratungen über den japanisch-chinesischen Streitfall ausgenommen worden.
In den fortlaufenden vertraulichen Einzelbesprechungcn wurde bisher folgende Regelung des Streitfalles in Aussicht genommen:
1. Anerkennung der vertraglichen Rechte Japans in der Mandschurei durch die chinesische Regierung;
2. Feststellung der Räumung der von den japanischen Truppen besetzten Gebiete;
3. Garantien für den Schutz des Lebens und des Eigentums der japanischen Staatsangehörigen in den zu räumenden Gebieten.
Es wird nunmehr erwogen, internationale Beobachter oder die Militärattaches der Großmächte in die Streitzone zu entsenden, die die Durchführung dieser Regelung überwachen sollen. Diese Pläne sind jedoch noch völlig in der Schwebe, da die Stellungnahme der japanischen Regierung bisher noch nicht bekannt geworden ist. Die Verhandlungen dürften sich noch bis in die Mitte der nächsten Woche aus- dehncn.
Die Teilnahme der amerikanischen Negierung an den Natsverhandlungen wird rechtlich damit begründet, daß cs sich lediglich um eine Weiterführung der bereits seit längerer Zeit etngeleiteten praktischen Zusammenarbeit zwischen dem Völkerbund und den Vereinigten Staaten handelt, da der Kelloggpakt bisher von China nicht angerufen worden ist und somit eine offizielle Rechtsgrundlage für die Teilnahme der Vereinigten Staaten fehlt.
In maßgebenden Delcgiertcnkreisen wird jetzt vielfach die Auffassung vertreten, daß nach dem Abschluß der Neichs- tagsaussprache die Vertretung der deutschen Negierung in den gegenwärtigen Verhandlungen durch den Staatssekretär von Bülow durchaus erwünscht wäre, um damit der deutschen Stellungnahme in diesen Beratungen das Schwergewicht der eurypäischen Großmacht und einer ständigen Rats, wacht zu verleihen.