Politische Aeberficht.
«US Anlaß der ununterbrochenen fünfiLH, rigen Tätigkeit des Rekchsarbeitsmink, sters Dr. Brauns riärtste der Reichspräsident an den Minister ein anerkennendes Schreiben. Auch der Reichskanzler gedachte in warmen Worten der Verdienst« des Reichsarbeitsmknisters.
General P « tain, dessen Anwesenheit im Ruhrgebket mit der bevorstehenden Räumung des Ruhrgebietes in Verbindung gebracht wurde, ist wieder von Düsseldorf abgerekst. An der nördlichen Aesatzungsgrenze sind kleinere Truppen-Abteilungen aus ihren Quartieren abgerückt; doch handelt es sich vorerst nur um eine Truvvenverschlebuna.
Präsident Coolidge erklärte zu der von dem englischen Bankier Stomp auf der Brüsseler Handelskammer-Tagung vorgeschlagenen Zollherabsetzung, das amerikanische Volk sei entsckssos- s :n. sich nicht in das Reparations-Problem erwickelnz« lassen und könne den Plan Stomps eineswegs gutyeitzen. Deutschland müsse nach der Ansicht Kos amerikanischen Volkes seine Reparationsverpslich- " ungen erfüllen, aber auch die anderen europäischen Völker hätten ihre Kriegsschulden an die Vereinigten Staaten 5 « begleichen.
In Groeka in Serbien wurde gegen den 'ozirksche; ein Bombe nattentat verübt. Ein Mann ' urde getötet, vier verletzt. Der Bezirkschef blieb unuer- jshrt. Der Attentäter ist entflohen.
Tschangtsolin ist nach einer Meldung des ..Daily ^clegraph" von Tsienstin nach Mukden abgereist. ksrdurch wird die Stellung des Generals Feng gestärkt. Die von der chinesischen Regiernng in Peking stellte Forderung auf Revision der Ver- räge und Abschaffung der Fremdenvorrechte ist nicht an das Diplomatische Corps, sondern nn die Washingtoner Konferenz möchte -erichtet, zu denen Deutschland. Rußland, die i rek skandinavischen Staaten und Spanien nicht > s h 8 r e n.
Bei der Senatswahl im Departement Maine et slre ist der Besitzer der Action francaise, der bekannte Royalist Löon Daudet, durchgefallen. Er erhielt 39 Stimmen gegen 5ÜV Stimmen für die beiden repu- ! likanischen Kandidaten. Da bei der Stichwahl die republikanischen Stimmen auf einen dieser Kandidaten vereinigt werden, ist Daudets Niederlage als end« gültig anzusehen.
Die Lage in Marokko ist nach wie vor kritisch. Abd el Krim übt auf den ö s tl i ch e n T e kl derfranzösische» Front einen starken Druck aus. Immer- ! in gilt der Vormarsch der Rifleute gegen Fez zurzeit als r nwahrsckeinlich.
Nach italienischen Blättermeldungen soll Abd el 5irim über 8ÜV9V modern organisierte und bewaffnete Truppen und über einen für zwei Jahre ausreichenden Munition svorrat verfügen.
In Syrien wird lebhaft für Abd elKrimPro- paganda gemacht. Es wird ln den Moscheen für die Rifkabylen gebetet und außerdem Geld für Abd el Krim gesammelt Dem General Sarraill ist es bisher nicht gelungen, diese Propaganda zu unterdrücken.
Das neue griechische Kabinett setzt sich wie folgt zusammen: Ministerpräsident und Krieg: General Pangalos; Marine und Aeutzeres: Konteradmiral Hadjikyriakos; Inneres: Generalmajor Pana- sotopulos; Kultus und Unterricht: Hadjikyriakos; Wirtschaft und Justiz: K o n s i n a s; Verkehr: Rubulis' Landwirtschaft: Tavularta; Soziale Fürsorge: Sta mulis.
Die französische Presse wendet sich mit auffallender Schärfe gegen die Möglichkeit einer alliierten Konferenz zur Fortführung de» Garantiepakt-B erhandln ngen.
Die Wirren in China.
^.ie Antworincie der Peiniger Zrntralregierung an die Mächte.
TU. Paris, 30. Juni. Aus Peking wird gemeldet, daß di« .'7nesijche Zentralregierung auf die legte Protestnote des diplomatischen Korps eine sehr unfreundliche Antwort überreicht hat, kr der sie folgende Forderungen aufstellt:
1. Entschuldigung wegen des ungerechtfertigten Angriffs aus die Streikenden in Schanghai:
2. Zurückziehung der europärsche» Kriegsschiffe:
3. Auflösung der englischen und japanischen Niederlassungen in Kanton. Die Behörden der Stadt Kanton beanspruchen auherdem ein« Entschädigung.
Weitere Meldungen aus Peking besagen, dag sich die Lage außerordentlich verschärft hat. Die Hasenpoli.zei verhaftete ge- s ern einen Mann und eine Frau, die im Dienste der Sowjets shcn und in Kanton aufreizende Broschüren verbreiteten.
Japan für eine versöhnlich« Politik.
TU. Berlin, 28. Juni. Di« Montagspost meldet: Der japanische Kabincttsrat behandelte die chinesische Note und beflog, den Gesandten aufzutragcn, bei den anderen Gesandten eine verähnliche Politik gegen China vorzuschlagen.
Geringe Aussichten auf Beilegung der Streikbewegung.
TU. London, 30. Juni. Die japanischen Bemühungen, eine Sondervereinbarung in Schanghai herbeizusühren, sind, wie die „Chicago Tribüne" berichtet, fehlgeschlagen. Der chinesische Kommissar für Auswärtige Angelegenheiten hat den Eigentümern der japanischen Baumwollspinnereien die 10 000 Dollar zurück- gegeben, welche als Entschädigung für di« Verwundeten und Geschädigten der Unruhen angeboten wurden. Der Zusammenbruch der Verhandlungen ist nach japanischer Auffassung auf die Unmöglichkeit der Annahme der radikalen chinesischen Forderungen '.irückznführen. Diese Forderungen laufen auf Lohnerhöhung, Streikrecht und OrganisationSsreiheit der Arbeiter hinaus. Infolgedessen sind die Hoffnungen auf eine Beilegung des Streiks recht schwach. Der Streik hat sich heute weiter auf andere Fabriken, besonders englische, ausgedehnt. Die Gewerkschaftska»e hat gestern weitere Dollar-Streikgelder an die Streikenden aus- vozahlt. Zum größten Teil stammt dieses Geld aus Sowjet- Kassen.
Vor neue« Unruhen.
TU. Rewqork, 30. Juni. Bei neuen Unruhen in Schanghai gab es einige Tote. Nach einer Meldung aus Kanton find vi« Ausländer des Vorortes Shameen von den englischen und
französischen Behörden zum Verlassen von Shameen aufgcfar- j j dert worden, da neue Unruhen unmittelbar bevorstehen. Wie I aus Peking gemeldet wird, hat General Fena in allen Straßen seinen Entschluß zur Durchführung des Kampfes gegen England bis zum Ende öffentlich bckanntmachen lassen.
Vor einer anti-englischen Aufstandsbewegung.
TU. Berlin, 29. Juni. Nach einer Pekinger Meldung des Lokalanzeigers beschlossen die chinesischen Mohammedaner, Delegiert« nach Indien und anderen unter britischem Protektor at stehenden Ländern zu entsenden, um die Völker zu einem Aufstand gegen den gemeinsamen britischen Feind auszustacheln.
Protestkundgebung der Chinesen in Berlin.
Berlin, 30. Juni. Wie das Berliner Tageblatt meldet, fand Sonnabend in der Berliner chinesischen Gesandtschaft auf Veranlassung des „Ausschusses der chinesischen nationalen Freiheitsbewegung" eine Versammlung statt, in der die Teilnehmer beim Gesandten Suntschau Wci gegen die Anwesenheit des Generals Hsu protestierten. General Hsu wird vorgeworfen, daß er während seiner Tätigkeit in Japan und auch während seiner letzten Besuche in England und Frankreich gegen die nationalen chinesischen Interessen gehandelt habe. Rach langer Aussprache wurde dem Gesan dien in ulitmativer Form eine Erklärung zur wurde dem Gesandten in ultimativer Form eine Erklärung dafür eintritt, daß General Hsu in Deutschland weder Munition einkaufen, Anleihen abschließen, oder sonstige China schädigende Abmachungen treffen wird. Der Gesandte hat die Erklärung unterzeichnet.
. Es ist ein sonderbares Zusammentreffen, daß die fremdenfeindliche Bewegung im Reich der Mitte gleichsam als Jubiläumsfeier des Boxerausstandes von 1900 betrachtet werden muß. Das ist aber nur scheinbar eine Zufälligkeit. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Fortsetzung jener gegen die weiße Kultur gerichteten Bestrebungen, die schon wiederholt zu blutigen Auseinandersetzungen geführt haben. Zum erstenmal kam es zu einem Kriege zwischen den Söhnen des Himmels und den Engländern im sogenannten Opiumkriege, der von 1839 bis 1842 dauerte. An ihn schloß sich der Taipingaufstand an, der sich zunächst gegen die Mandschus, die den Chinesen immer als aufgezwungen erscheinende Dynastie, richtete und ein Eingreifen der Franzosen und Engländer heraufbeschwor. Die Entscheidungsschlacht fiel bei Palikao, noch der der französische Heerführer Cousin-Montauban, der 1870 Kriegsminister wurde, den Herzogstitel erhielt. Schon wenige Jahre später 1882 trat Frankreich zu neuem Waffengang an,. Es ist der Tonkin- feldzug von 1882 bis 1885, aus den dann 1894 der Krieg zwischen Japan und China folgte.
Diese einzelnen Ereignisse gehören zusammen. Sie sind eine Kette, aus der man kein Glied yerausnehmcn kann. Während das Reich des Mikado sich der europäischen Kultur mit überraschender Schmiegsamkeit erschloß und sie sogar bald» namentlich in waffentechnischer Hinsicht beherrschte, hat China sich gegen sie bis zum äußersten zur Wehr gesetzt. Die Lebensauffassung beider Völker, die man nur oberflächlich charakterisiert, wenn man sie als verwandt, weil mongolisch, bezeichnet, ist so grundverschieden, daß auch das äußere Geschehen davon seine Prägung bekommen mußte. Japan ist immer reformfreudig gewesen, China konservativ und im falsch verstandenen Sinn national. Es sah in seinen kulturellen Errungenschaften, die nach höchster Entfaltung, um die Zeit unseres Mittelalters, einfach mumifiziert wurden, ein nationales Gut, das verteidigt werden mußte. Dabei darf natürlich nicht übersehen werden, daß die weiße
Profitwut, wie der englische Opiumhandel oder territoriale Eroberungssucht, — jeder schnitt sich ein Stück aus dem Reich heraus — einen leidenschaftlichen Haß erweckte, muß ausgesprochen werden, weil man sonst dir Dinge falsch versteht. Auch die Chinesen haben das Recht auf Eigenart, das man ihnen nicht verkümmern darf, und wenn auch auf der Gegenseite das Bestreben begründet ist, vierhundert Millionen Menschen in den Weltverkehr und Welthandel einzu- beziehen, so muß die Art, wie man das vollzieht, auch dem Wesen der „Beglückten" entsprechen.
Die fremdenfeindliche Bewegung in China findet ihren Nährboden im Nationalismus. Dafür sollte man bei uns Verständnis haben. Sie wird gefördert durch die Blöße» die sich die weißen Nationen selbst geben, und es war nicht gerade besonders günstig für die Verbeitung der weihen Kultur, daß China gegen seinen Willen in den Weltkrieg mit einbezogen wurde und aus Druck weißer Mächte hin Deutschland den Krieg erklären mußte. Soetwasrächtsichimmer. Eshat auch dazu geführt, daß Deutschland heute im Reich der Mitte eine außerordentlich günstige Stellung einnimmt, weil es den Chinesen im Friedensvertrage die volle Gleichberechtigung zugestand. China hat den Versailler Frieden nicht mit unterzeichnet, weil die auf deutsche Kosten den Japanern gewährten terri- torialen Vorteile, namentlich Kiautschou in Peking als Ent- täuschung gewirkt haben. Deshalb mußte der Sonderfrieden geschlossen werden, der dann den nationalen Empfindlichkeiten der Chinesen Rechnung getragen hat.
Wenn man die heutigen Vorkommnisse verstehen will, muß man den Blick auf die Ereignisse vor 2 5 Iah - ren zurückrichten. Unter dem Einfluß des jungen Kaisers Kuangsü vollzog sich damals eine übereilte Reform, die so- fort eine Reaktion auslöste. Zahlreiche Eisenbahnkonzessionen wurden gegeben, Deutschland die Changtung Halbinsel, Rußßland Port Arthur, England Weiheiwei als Pachtgebiet überlassen. Zum ersten Male wurde ein europäischer Fürst, es war Prinz Heinrich, am Pekinger Hos freundlich bewillkommnet. China schien sich der Zeit anzupassen. Aber der Sieg der Kaiserin-Witwe stellte bald alles wieder m Frage. Alle Reformen wurden widerrufen, die Posten mit fremdenfeindlichen Persönlichkeiten besetzt. Nicht ohne Mitwirken des Hofes bildeten sich überall im Lande fremden- feindlich« Geheimbünde» von denen der bekannteste Tachuan
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2lls am 9. Juni der japanische Gesandtschaftattache auf dem Wege zum Bahnhof ermordet wurde, war die Lage geklart. Schon am 12. fand das erste Gefecht der verbünde- ten Truppen unter Admiral Seymour mit den Boxern statt. Deutsche Truppen eroberten die kleine Station Langfang, die in Fort Gefion umgetauft wurde. Es würde zu weit fuhren, auf die Einzelheiten einzugehen, zumal sie sich an verschiedenen Stellen abrollten. Biel wichtiger wurden dis Vorkommnisse in der Hauptstadt selbst. Hier herrschte bereits der Kriegszustand zwischen der chinesischen Regierung und den Mächten, also Deutschland, Rußland, Frankreich, England, Italien, Oesterreich, den Vereinigten Staaten und Japan. Das Zusammenspiel zwischen ihnen ging zunächst reibungslos von statten. Die der Wut des Pöbels am meisten ausgesetzten Gesandtschaften wurden geräumt und die besser belegenen von den anderen mitbenutzt. Da erhielt die Lage am 20. Juni eine folgenschwere Wendung. Der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler wurde auf dem Wege zum Auswärtigen Amt von einem regulären Soldaten erschossen, sein Dolmetscher verwundet. Wie nachher einwandfrei fest- gestellt worden ist, war diese Bluttat im Einvernehmen mit Mitgliedern der Regierung ausgeführt worden. Der Täter konnte später verhaftet und hingerichtet werden.
Damit war auch offiziell der Kriegszustand gegeben. Schon in wenigen Wochen landeten 33 000 Mann, die sich allmählich auf 90 000 verstärkten. Der Oberbefehl über die internationalen Truppen fiel Deutschland zu, weil es durch den Gesandtenmord am stärksten in Mitleidenschaft gezogen war. Graf Waldersee übernahm ihn. Wir wissen heute aus den Aktenveröffentlichungen her, daß die deutsche Diplomatie, namentlich aber der Kaiser, sehr ungeschickt gearbeitet hat, und daß man gerade diesen Oberbefehl, der bei uns als Triumph gefeiert wurde, der aber den anderen mühsam aufgezwungen worden war, als ein deutsches Vordrängen empfand. Dazu kam noch die unglückliche Rede, die bei der Abfahrt der deutschen Truppen im Bremer Hafen der Kaiser am 27. Juli hielt. Es ist die viel erörterte „Hunnenrede" mit ihrem: „Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Selbstverständlich waren die Chinesen den vereinten Anstrengungen der Mächte nicht gewachsen. Nach der Eroberung der wichtigsten Plätze mußten sie sich zu Frieden und Anerkennung der Forderungen bequemen. Nach Berlin wurde der sogenannte Sühneprinz gesandt, um die Entschuldigung der Pekinger Regierung für den Mord auszusprechen. Sie erfolgte am 4. September 1901.
Heute kämpfen wieder England und Japan mit Neuen sremdenfeindlichen Bewegungen, während die Amerikaner und Franzosen eine gewisse Reserve sich auferlegen. Deutschland und Oesterreich sind aus diesen Wirren ausgeschlossen. Rußland aber, das damals unter den Generalen Stößel und Rennenkampf eine besondere Rolle spielte, steht heute auf der Gegenseite und unterstützt zum mindesten theoretisch, wahrscheinlich aber auch praktisch die Bewegung, um den Bolschewismus dort zur Macht werden zu lassen.
Reichstag.
.. . Berlin, 27. Juni. Der Reichstag stimmte gestern -er Verlängerung der dritten Steuernotverordnung bis zum 15. Juli zu. nachdem der Sozialdemokrat Keil und der Demokrat Korsch Oppositionsreden gehalten hatten, und zwar in zweiter und dritter Lesung. Dafür stimmten geschlossen sämtliche nichtsozialdemokratischen Parteien. Dann wurde über eine Novelle zur Unfallversicherung beraten, durch die die Dersiche- rungspflicht aus zurzeit noch nicht versicherungspflichtige Betriebe und Tätigkeiten ausgedehnt werden soll, die mit einer besonderen Unfallgefahr verbunden sind. Weiter soll eine Neuregelung der Verteilung der Versicherten bei oen Svzialversicherungsträgern herbeigeführt werden. Abg. Becker- Herborn lSoz.s bekämpfte den Entwurf, der die kleinen Renten beseitigen wolle. Abg. Schwarzer (B. Vp.) erklärte für die Regierungsparteien, daß die Novelle im Interesse der Berufsgenvssenschaften nicht verzögert werden dürfe. — Abg. Rädel wandte sich gegen das Gesetz, während Abg. Ziegler (Dem.) im wesentlichen für die Ausschußbeschlusse eintrat. — Abg< Stöhr (Volk.) bedauerte, daß man die Versicherungsgrenzen nicht erweitern konnte. — Bei den nun folgenden Einzelberatungen wurde ein Antrag Ziegler (Dem.) angenommen, wonach die Bersicherungsträger dem Reichsversicherungsamt diejenigen Mitteilungen zu gebest haben, deren es zu seinen Arbeiten bedarf. Ein Antrag, des Sozialdemokraten Kersten, infolge eine Unfalles völlig Erwerbsunfähigen vollen Iahresarbeitsverdienst zu geben, wurde mit 247 gegen 138 Stimmen in namentlicher Abstimmung abgelehnt. Desgleichen sozialdemokratische und kommunistische Anträge auf Erhöhung der Kinderzuschläge. Die Bestimmung, wonach die Unfallsrente vom Tage des Unfalls an gewährt wird, wurde auf Antrag der Regierungsparteien gestrichen. Nunmehr beantragte Abg. Andre (Ztr.) im Namen der Regierungsparteien eine neue Fassung dieser Bestimmungen. Danach soll festgesetzt werden, daß, wenn ein Unfall zwei Jahre zurückliegt, und die Rente nicht mehr als ein Zehntel der Vollrente beträgt, sie durch den dreifachen Betrag der Iahresrente avgesunden werden kann. Beträgt die Mente nicht mehr als ein Viertel der Vollrente, so kann sie mit Zustimmung des Verletzten durch ein dem Wert! oer Iahresrente entsprechendes Kapital abgeglichen wer«, den. Der Antrag wurde genehmigt, bei weiteren Abstimmungen wurden im wesentlichen die Ausschußfassungen, beibeyalten, wobei die Demokraten zumeist mit d-rn Re«, giexungspartrien stimmten.