Zeichen der Not

Die nun schon seit Jahren ständig zunehmende Arbeits­losigkeit hat auf Produktion und Verbrauch gleich lähmend gewirkt. Wie aus Mitteilungen an den Sozialpolitischen Ausschuß des Reichstags hervorgeht, ist im ersten Halbjahr 1W1 im Vergleich zu 1928 die Produktion Deutschlands ins­gesamt um 31F v. H. zurückgegangen und der Umsatz hat sich um etwa 20 v. H. verringert. Die Not erfaßt immer weitere Kreise. Fast der ganze Mittelstand nruß sich heute Beschrän­kungen anferlegen,- man rechnet mit dem Pfennig und kauft nur das Notwendigste. Es ist z. B. sehr bezeichnend, bah seit 1928 ein Rückgang im Einkauf von Bekleidungsgegen- ständen aller Art zu verzeichnen ist, der 30 v. H. ausmacht. Selbst bei den Lebensmitteln hat man sich in den letzten anderthalb Jahren so einschränkeu müssen, daß -er Verbrauch um mehr als ein Fünftel zurückgegangen ist. Für die Som­mermonate liegen derartige Gesamtstatistiken noch nicht vor, doch deuten alle Anzeichen auf eine weiterhin absinkende Ten­denz sowohl hinsichtlich der Erzeugungsmenge wie auch in bezug auf den Verbrauch.

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Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Zunehmende Verschlechterung des Buttermarktes der Bntterpreis bricht znsammeul

Unter dem Einfluß der ungünstigen Entwicklung ver­schiedener ausländischer Währungen wird in den letzten Ta­gen der deutsche Markt in geradezu unsinniger Weise mit ausländischen Molkerciproöukten überschwemmt und dabei insbesondere die Butterpreise unter RM. 1. herabgedrückt. Die Folge wird ein Herabrutschen unserer Werkmilchpreise auf 78 Pfg. sein. Statt der längst erwartete» Preissteige­rung für Veredlungsprodukte ist also das Gegenteil etn- getreten. Die durch die schlechte Ernte und die schlechte Wirt­schaftslage hervorgerufene gedrückte Stimmung in der Land­wirtschaft wird allmählich zu einer verzweifelten Stimmung in den ländlichen Kreisen. Mit größter Sorge ist der Ent­wicklung in den nächsten Monaten entgegenzusehen. Aus die­ser Sorge heraus hat die Württ. Landwtrtschaftskammer ein Telegramm an das Reichsernährungsminifterium gerichtet, worin sie die Lage schildert und sofortige wirksame Ent­schlüsse der Reichsregierung fordert.

L. E. Berliner Produktenbörse vom 9. Oktober.

Weizen, märkischer 311214; Futterwetzen ISO193; Sommerweizen 314217; Roggen, märkischer 184186; Gerste 15S173; Futter- und Jndustriegerste 151158; Hafer, mär­kischer 13S-147; Weizenmehl 2732; Roggenmehl 26 bis 28,75; Weizenkleie 10,20-10,40; Noggenkleie 9,15-9,40; Bi5- toriaerbsen 2027; Leinkuchen 13,2013,40; Erdnußkuchen

ll,30; Erdnußkuchenmehl 11,40; Trockenschnitzel 610. All- gemeine Tendenz: Ruhig.

Schweinepreise

AulenLorf: Ferkel 1415 .L. Hemigkofen: Ferkel 10 bis 16 ^!t. Blauselden: Milchschweine 913 ^t. Gaildorf: Mtlchschweine 714 ^t. Creglingen: Milchschweine 10 bis 16 ^t. Großbottwar: Milchschweine 615 Heilbronn: Milchschmeine 1015, Läufer 2545 ^t. Munderkingen: Mutterschweine 70100, Ferkel 815 ^t. Obersontheim: Milchschweine 914 Schömberg: Milchschweine 816

^t. Spaichingen: Milchschmeine 1019 .L.

Obstpreise

Böblingen: Mostäpsel 2M, gemischt 2,202,30, Mostbirnen 2,20, Tafeläpfel 69, Tafelbirnen 1012 ^t. Oehringen: Mostäpfel 1,80, Mostbirnen 0,80, Tafeläpfel 3ü Tü­bingen: Mostobst 22,50, Kartoffeln 3,805 je Ztr.

Die örtlichen Aleinhandel-pretfe bürten selbstverständlich nicht an den Börsen« and Großhandel-Preisen gemessen »erden, da für jene noch die so-, »trtschaftliche» Lee« kehr-kostln in Zuschlag kommen. Die Schristlta.

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Calw, den 10. Oktober 1931.

Lange Steige 30

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Unsere liebe, herzensgute Mutter und Großmutter

Frau Berta Luibrand

geb. Konrad

ist gestern früh für immer von uns gegangen.

In tiefem Leid:

Die Hinterbliebenen. Beerdigung Sonntag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhaus aus.

Oberhaugstett, den 10. Oktober 1931.

Danksagung

l'

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir während der langen Krankheit und dem Hinscheiden meiner treu­besorgten Gattin, unserer lieben Mutter und Großmutter

geb Mayer

"fahren dursten, sagen wir herzlichen Dank. Besonder» danken wir Herrn Stadtpfarrer Maier für seine trostreichen Worte am Grabe, Herrn tzaupt'ehrer Hummel und seinem Mädchenchor für den erhebenden Gesang .so­wie allen denen, die ihr das letzte Geleite gegeben haben.

2m Namen der trauernden Hinterbliebenen:

der Gatte David Roller Gemeindepfleger

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