Aus Württemberg

Versammlung ober,chwäbi,«her Stadtvorstände.

Die Bürgermeister beS Oberschwäbischen Städtegaues ver- 1-mm-lten stch kürzlich in «ul-ndo-f, um die verschärfte Lage für ihre Gemeinden und die möglichen Abhilfemaß- «abmen zu besprechen. Die diesen Gemeinden verbliebenen Spar- und Besteuerungsmöglichkeiten stehen in keinem Ver­hältnis mehr zu der ganz außerordentlichen Steigerung der Wohlfahrtserwerbslosenausgaben, vor allem in den klei­neren Industriestädten und Orten, die infolge Stillegung zahlreicher Unternehmungen einen raschen Rückgang ihrer Steuereinnahmen und zugleich eine katastrophale Steige­rung ihrer Wohlfahrtserwerbslosenausgaben erfahren ha­ben. Die kleineren Städte müssen Befreiung der württ. Amtskörperschaften von dem Anteil der Krisenunterstüt­zung, organisatorische Zusammenfassung von Krisen- und Wohlfahrtserwerbslosenfürsorge und finanzielle Beteiligung des Reiches an den Wohlfahrtserwerbslosenfürsorgelasten verlangen. Daß die Steuerpflichtigen so viel in die Ge­meindekassen zahlen müssen, ist neben dem gewaltigen Aus­fall an Holzerlösen vor allem dem zuzuschreiben, daß ein so großer Teil der durch die Gemeinden von der Bevölke­rung erhobenen Abgaben in fremde Kassen fließt. Nach dem die Versammlung noch Selbstschutzvorbeugungsmaßnahmen der Gemeinden gegenüber der Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit, und anderes mehr besprochen hatte, wobei auch Auslandsreisen von Schülern als mit der durch die Jetztzeit gebotenen Sparsamkeit unvereinbar bezeichnet wurden, endigte die Tagung.

Ei» Untersuchungsausschuß sür politische Betätigung von Beamten

Der württembergische Landtag hat im Juli folgenden Beschluß gefaßt:Einen Untersuchungsausschuß einzusetzen zur Feststellung der zwischen Beamten der Jnnenverwal- lung, insbesondere der staatlichen Polizei und den Organi­sationen der Nationalsozialistischen Partei bestehenden Be­ziehungen, sowie der zwischen ihnen getrofsenen Verabredun­gen über die Abwicklung bestimmter Aktionen der National­sozialistischen Partei, wie sie bei den Vorgängen in Heslach, Nagold usw. zutage getreten sind."

Dieser Untersuchungsausschuß trat nun zu seiner kon­stituierenden Sitzung zusammen. Zum Vorsitzenden wurde Abg. Andre (Ztr.), zum Stellvertreter Abg. Johannes Tischer (DDP) gewählt.

Aus Stadt und Land

Calw, den 16. September 1931.

Landung eines Freiballons am Muckberg Sonntag mittag gegen 1 Uhr ist der FreiballonStra- gnla" des Württ. Luftfahrtverbandes aus südwestlicher Rich­tung kommend am Muckberg gelandet. Der mit vier Luft- sahrern bemannte Ballon war im Rahmen eines vom ba­disch-pfälzischen Luftfahrverein veranstalteten Wettbewerbs in Mannheim unter Führung von Herrn Rees zu feiner 43. Fahrt aufgestiegen und rheinaufwärts bis in die Gegend von Straßburg gefahren. Nach Höhenwechsel durch Ballastabgabe flog dann der Ballon mit südwestlicher Fahrt­richtung über den Schwarzwald und landete östlich unserer Stadt beim Muckberg. Die Landung erfolgte durch Ziehen der Rcißleine, eine Maßnahme, die eine rasche Gasent- leerung und damit ein schnelles Sinken des Ballons zur Folge hat. Die Insassen kamen sämtlich ohne Schaden zur Erde und machten stch unverzüglich an das Verpacken des Ballons: dieser wurde durch ein Fuhrwerk zum Calwer Bahnhof verbracht und dort nach Karlsruhe verladen. Das nicht alltägliche Schauspiel der Ballonlanbung hatte zahl­reiche Spaziergänger aus der Stadt nach dem Muckberg gelockt.

Die Netzkarten bei der Eisenbahn Auf Einladung der Reichsbahn fand kürzlich eine Be­sprechung mit den berufenen Vertretungen der Wirtschaft und der reisenden Kaufleute lm Bereich Ser Reichsbahndirek­

tionen Frankfurt und Mainz über die in nächster Zeit zur Einführung kommenden Netzkarten statt. Neben den eigent­lichen Netzkarten für di« größeren zusammenhängenden Wirtschaftsgebiete von etwa 6000 Kilometer Benutzungs­möglichkett sollen nochBezirkskartenfür kleinere Wirtschaftsgebiete letwa 1000 Km.) eingeführt wer­den. Ueber die großen Netzkarten wurden sowohl hinsichtlich des Preises (es sind 160 RM. vorgesehen), wie der Be­nutzungsmöglichkeit lkein Zuschlag für die D-Züge) allge­meines Einverständnis ermöglicht. Bedenken wurden ledig­lich wegen der Bezirkskarten laut. Der vorgesehene Preis von 50 RM. wurde als zu hoch angesehen, Vergleiche der Reichsbahn mit den Preisen der Monatskarten dürften hier nicht angebracht sein: außerdem wurden Bedenken dagegen erhoben, daß ein Unterschied zwischen Personen- und Eil- zügen gemacht werden soll.

Betriebsstörung aus der Bahnstrecke Ditzingen-Leonberg

Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Bei den Bauarbeiter, für das neue zweite Gleis der Strecke Ditzin­genLeonberg neigte sich gestern vormittag kurz vor 12 Uhr ein großer Bagger, der in der Nähe des Haltepunkts Höfin- gen auf Schwellen vorwärts bewegt wurde, zur Seite, so Saß das Betriebsgleis zwischen den Bahnhöfen Ditzingen und Leonberg zwei Stunden gesperrt werden mußte. Der Verkehr zwischen den beiden Stationen wurde durch Kraft­wagen aufrecht erhalten. Die Mittagszüge zwischen Stuttgart und Leonberg erlitten kleinere Verspätungen. Um 13.55 Uhr war die Störung behoben.

Schützt die Gesundheit!

Der Septemberregen hat naßkalte Tage gebracht. Kühl sind die Morgen und die Abende fast frostig kalt. Jetzt ist die Uebergangszeit, da Erkältungen aller Art Erwachsene und Kinder bedrohen. Achte daher jedermann in dieser Zeit auf die Erhaltung seiner Gesundheit! Zu leichte Sommerkleidung ohne genügend warme Unterkleidung schützt gegen die Un­bilden der herbstlichen Witterung nur dürftig. Besonders ist auf gutes, wasserdichtes Schuhwerk zu achten. Nasse Strümpfe sind ein sehr gefährlicher Feind und können zu langwierigen Halsleiden, ja unheilbaren Lungenerkrankun­gen führen. Wer durchnäßt ist, sollte baldigst Schuh und Strümpfe wechseln. Weite Gänge über Feld sollten beson­ders an Regentagen, kühlen Morgen und naßkalten Abenden ohne schützenden Mantel nicht ausgeführt werden.

Wetter für Donnerstag und Freitag.

Ueber Mitteleuropa liegt ein starkes Hochdruckgebiet. Für Donnerstag und Freitag ist meist heiteres und trockenes Wetter, stellenweise mit Frühnebel, zu erwarten.

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Nagold, 15. Sept. Kalt und frisch war es schon in den ver­gangenen Nächten, doch blieb bas Thermometer stets noch über dem Gefrierpunkt. Heute in der sternhellen Nacht da­gegen sank die Quecksilbersäule auf 2,5 Grad Celsius unter den Nullpunkt.

Neuenbürg, is. Sept. Die vor etwa vier Wochen in An­griff genommene Erbreiterung der Wildbader Straße vom Schiff" bis zur Einmündung der alten Waldrennbacher Steige ist nunmehr soweit beendet. Saß sie bereits in den letzten Tagen schon dem Verkehr übergebe» werden konnte. Die neue Fahrbahn beträgt 6,5 Meter und dürfte nun auf lange Zeit hinaus den Bedürfnissen des Verkehrs ent­sprechen.

SCB. Pforzheim, 15. Sept. Vor wenigen Tagen bekam das Städt. Fürsorgeamt Pforzheim davon Kenntnis, daß ein seit langem Unterstützung beziehender Erwerbsloser im Be­sitze bedeutender Geldmittel sei. Sofort wurde auf Antrag des Fürsorgeamtes von der Stadtverwaltung eine Ent­scheidung dahin gefällt, die den Unterstützten zum Nückersatz der bisher gewährten Geldbczuge verpflichtete. Da die Ent­scheidung sofort vollstreckbar war, konnten noch an dem­selben Vormittag in der Wohnung des Verurteilten die Geldbeträge sichergcstellt und an die Stadtkaffe abgeführt werden. Dabei wurden mehrere tausend Mark in-Mark- scheinen gebündelt lin einem Bett!) vorgefunben. So konnte die Stadtverwaltung ihren Anspruch auf Nückersatz in aller­kürzester Zeit verwirklichen.

SCB. Stuttgart, 16. Sept. Am Dienstagvormittag wurde im Hause Hasenbergsteige 4 auf die Bewohnerin, eine 77 I. alte Witwe, ein Raubmordversuch verübt. Der Täter ver- schaffte sich unter dem unwahren Vorbringen, Abgesandter des Städt. Elektrizitätswerks Stuttgart zu sein, in die Woh­nung Einlaß. Er brachte vor, eine Zustimmnngserklärung darüber einholen zu müssen, daß der Gehweg vor dem Hause für Zwecke des Städt. Elektrizitätswerks aufgegraben wer­den dürfte. Während die Frau bas ihr vorgelegte Schrift­stück in ihrem Wohnzimmer unterschrieb, erhielt sie von dem Täter vermutlich mit einem Eisenstttck mehrere heftige Schläge gegen den Kopf. Eine in der Wohnung beschäftigte 48 Jahre alte Näherin, die auf die Hilferufe der überfalle­nen Frau herbeieilte, wurde von dem Täter durch Schläge gegen den Kopf mit dem Eisenstück ebenfalls erheblich ver­letzt. Auf die Hilferufe der beiden Frauen flüchtete der Täter aus der Wohnung, ohne daß er etwas geraubt hätte.

SCB. Stuttgart, 15. Sept. Der Abg. Joh. Fischer sDem.) hat im Landtag eine Kleine Anfrage eingebracht, in der das Staatsministcrium gefragt wird, ob es bereit sei, die Würt­tembergische Wohnungskreditanstalt in den Stand zu setzen, die Beleihung württembergischer Liegenschaften für Zwecke der Umsiedlung nach Norddentschland wieder aufzunehmen.

SCB. Schorndorf, 15. Sept. In Ser Overamtsstadt ist man dazu übergegangen, in der Hauswirtschaftsschule das oft dem Verderben ausgesetztc Fallobst zu dörren und für den Winter aufzuheben. Das Stadtschulthcißenamt hat die Grundstücksbesitzer gebeten, die Erlaubnis zu erteilen, daß das überflüssige Fallobst durch Beauftragte der Stadt auf­gelesen werden darf, um es hernach für Ernährungszwccke für den bevorstehenden schweren Winter durch Mitglieder des Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereins dörren oder ein- weckcn zu lassen. So hofft man, recht viel von dem reichen Obstsegen den Armen und Bedürftigen zuführen zu kön­nen,- auch gibt man dem Wunsche Ausdruck, daß mancher Obstzüchter außer dem Fallobst noch einen Teil vom Tafel­obst der Stadtgemeinde für den wohltätigen Zweck zukom­men läßt.

SCB. Göppingen, 15. Sept. In der Nacht auf Dienstag wurde aus den Büroräumen des Güterbahnhofs an der so­genannten Waagstelle der Kaffenschrank des Güterbeförde­rers Schwarz gestohlen. Am Morgen wurde der erbrochene Tresor bei der städtischen Latrinengrube gefunden. Die Diebe hatten den gestohlenen Schrank mittels eines Handkarrens dorthin geschleppt und dann aufgehauen. Zu diesem Zweck wurden an einer Baustelle in der Heiniger- und Schwab- straße zwei Pickel und Meißel sowie ein Vorschlaghammer entwendet. Zweifellos waren die Täter mit den Oertlich- keiten gut vertraut: sie mußten auch Schlüssel für das Ein­gangstor besessen haben, denn die Schlösser waren am Mor­gen verschlossen und unversehrt. Die Diebe sind bis jetzt noch nicht ermittelt.

SCB. Tuttlingen, 15. Sept. Gestern abend wurde in der Weimarstraße ein hier politisch tätiger Mann auf eine ganz gemeine Weise angefallen. Als dieser nichtsahnend auf dem Gehweg schritt, stürzte urplötzlich ein junger Mensch auf ihn zu, schlug ihn auf den Magen und brachte ihm mit dem Mes­ser einen tiefen Schnitt in die Backe bei, so daß er die Wunde sofort nähen lassen mußte.

Turnen und Sport

Sp.Bgg. Teinach-Zavelstei« 1. K.B. Calw 2. S: 2 (4 :1).

Der Sieg Teinach-Zavelstein auf eigenem Platze über die spielstarke zweite Calwer Mannschaft war durchaus ver­dient. Nach dem Vorspiel der beiden Jugendmannschaftcn, das die Platzbcsitzer mit 6:1 Toren verloren, wurde das Spiel vor einer großen Zuschauermenge ausgetragen. Trotz anfänglichem Drängen der Calwer kam Teinach-Zavelstein in der ersten Spielhälfte in schönen Angriffen immer wieder vor. Nach etwa 15 Minuten Spielzeit konnte Calw durch Elfmeter in Führung gehen. Bald darauf vermochte aber der T.Z. Mittelstürmer den Ausgleich zu erzielen. Teinach- Zavelstein geriet bann im weiteren Spielverlauf sehr in Vorteil und konnte bis Halbzeit durch Linksaußen, Mittel­stürmer und Halbrechts drei weitere Tore etnsenden. Nach

Roman von Erich Eben st ein.

27. Fortsetzung Nachdruck verboten

Es war etwas kraftvoll Unbekümmertes und Sicheres in ihrem Wesen, das auf Sibylle imnier belebend wirkte. Vie­les an ihr erinnerte sie an ihre Mutter. Die hatte auch nach keines Menschen Meinung gefragt und mit sicherer Hand ihr Schiff durchs Leben gesteuert. Der war Arbeiten und Re­gieren auch eine Lust gewesen. Kein Fünkchen Kraft in ihrem Wesen verkam ungenutzt, alles wurde in Energie um- gewandelt.

Aber sie war kalt und hart dabei, das Herz spielte, sie selbst oft gesagt hatte, keine Rolle in ihrem Leben. I was immer sie tat, sie nannte und empfand es als ihre Pflicht.

Ilse aber war warm und weich, wie nur je ein Weib gewesen war. Dabei so hilfsbereit und gutmütig! bylle kam in allen Nöten zu ihr. Ob es nun sie selbst r , ihrer Wirtschaft Rat brauchte, oder ob sie für Leo, sich immer mit tausend Fragen an sie wandte, einen bc ligte Ilse war immer bereit dazu.

- Sibylle heute mit dem Kleinen gekommen war, f in der Milchkammer vor der großen Zentrifugen, Ottern beschäftigt. Sie trug ein bequemes K Aerm -1 ^bosnischer Handstickerei verziert, de

s Uber den Ellbogen aufgekrempelt waren.

sehe ich nicht aus!" rief sie ihr <

?ür einen^Yf»?°m-^^^^n Sie wohl? Setzen Sie sich ftrr einen Augenblick dort auf die Bank liebste Frau Degenwart, ich bin in fünf Minuten ftrtiq ' MöMe -"och in die Kühlanlage bringen. Ich habe n ""d Mägde hinaus auf NA Teichwiese geschickt, wo wir vorgestern das Grum Da- muß unbedingt noch heute cingebracht wer!

denn in der Nacht gibt es bestimmt Regen. Das kommt Ih­nen wohl komisch vor nicht wahr, daß ich so besorgt um das Heu bin?"

Gar nicht. Meine Mutter hielt es genau so auf Neu- thuren. Immer die Pflicht zuerst! Ich wollte nur, sic hätte mich dabei mehr mit herangezogen, dann Hütte ich jetzt nicht noch so schrecklich viel zu lernen!"

Sie packen es doch kräftig genug an auf Hagcnbach! Als ich neulich drüben war, hatte ich meine Helle Freude an k>em 3ug, der in gllem ist. Die Leute haben ja unver­schämt gestohlen und gcfaulenzt! Ich habe es Herrn von Degenwart oft gesagt. Aber für derlei ist er viel zu sehr Kavalier. Deshalb gehört ins Haus die Frau, die nach dem Rechten sicht. Man glaubt gar nicht, was sonst alles ver- säumt wird. Würde ich zum Beispiel heute nicht selbst but- lern, so könnten wir entweder das Grummet nicht mehr trocken einbringen oder ich könnte morgen früh dem Butter- Händler die Lieferzeit nicht einhallen. Um solche Kleinigkeiten kümmert sich ein Degenwart natürlich nicht!"

Und seine erste Frau?"

Die war eine schöne Puppe, die dreimal im Tag Toi- lette machte und sich in die Wirtschaftsräume überhaupt nie verirrte."

Das war ihm recht?"

Ilse zuckte die Achseln.Manchmal wohl nicht. Zuweilen hat er sich recht unmutig zu Bernd geäußert, besonders da- ruber, daß so gar keine rechte Behaglichkeit im Hause herrschte. Immer fehlte etwas oder es war verlegt. Immer waren Gäste da, immer wurden Feste arrangiert oft mit- ten in der Erntezeit, wo man die Leute anderweitig so nö­tig gebraucht hätte.

Aber sie verstand es doch immer, ihm die Wolken von der Stirn zu scherzen durch ihr verliebtes Getändel und wenn sie dann so stolz und wunderschön gekleidet im Salon erschien und selbst ihre Freundin, die schöne Tessin, überstrahlte, dann war er immer wieder mächtig stolz auf sie." Ilse lachte leise. ^2«, ja, mit der konnte sich nicht leicht eine messen!

In der Eleganz war sie tonangebend, wie es jetzt Meta Tes4 sen als ihre Erbin ist. So" sie wies auf ihr Kleid wäre die nie vor jemand sichtbar geworden, und wenn sie zum Beispiel wüßte, daß ich vorhin in diesem Aschenbrödel- gewand die Exzellenz Rohrbach mit ihrer Enkelin kaltblütig gebeten habe, weiterzufahren und mich lieber ein andermal zu besuchen ich glaube, die gute Ada drehte sich noch im

Sibylle blickte staunend in die lachenden dunkelblauen Augen, die unter dem ährcnblonden Haar wie ein

Mut Ilse?«"""" hatten Sie wirklich den

Warum denn nicht? Sie sind ja ein vernünftiges Frauenzimmer, das ich ruhig zu mir in die Milchkammer bitten konnte, aber die Exzellenz Nohrbach"

Wird sie Ihnen nicht böse sein?"

Mag sie. Ich hänge ja gottlob nicht von ihr ab! Wer mich nimmt, wie ich bin, ist mit offenen Armen willkommen. Die anderen mögen fortbleiben!"

Sie zog den Stöpsel aus der Maschine und ließ die But­termilch in einen Eimer ablaufen.

Ich wollte, ich wäre so mutig und innerlich frei wie Sie!" sagte Sibylle, einen Seufzer unterdrückend.

Das wird schon noch kommen. Sie sind ja auch noch viel jünger als ich."

Ilse brachte das Buttergemengsel in eine Entwässerunqs- Vorrichtung.

Wie steht es denn auf Neuthuren?" fragte sie nebenher Hat Ihr Vetter mit der Wintersaat bereits begonnen wie ich Ihnen riet?"

Ja. Aber er ist wieder in tausend anderen Nöten. Frau Brrnken ist erkrankt und der Oberknecht hat gekündigt. Nun soll Leo überall allein Rat schaffen und versteht doch kaum etwas von den Dingen! Dabei wachsen die Auslagen immer mehr. Er schreibt, er werde nun doch wohl daran denken müssen, einen Teil des Waldes schlagen zu lassen."

Fortsetzung folgte.