wp. Stuttgart, 80. August. Die Württ. Lanbestheater haben mit Beginn der neuen Spielzeit die Eintritts­preise in Oper und Schauspiel bis zu 80 Prozent ge­senkt, in einem Umfang also, der bis jetzt von keiner gröberen deutschen Bühne erreicht wurde.

SCB. Essingen, OA. Aalen, 30. Aug. Gestern abend brach in dem Ökonomiegebände des Spediteurs und Landwirts Martin Schänzel auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise Feuer aus. Das verheerende Element, dem viel Heu und Erntevorräte zum Opfer fielen, sprang auch sofort auf das stattliche Wohnhaus über, bas größtenteils abbrannte. Das Vieh konnte gerettet werden, doch ist die Fahrnis größten­teils mitverbrannt.

SCB. Dürrwangen OA. Balingen, 30. Aug. Die üble Angewohnheit vieler Kinder, sich an fahrende Fuhrwerke anzuhängen, war am Freitag in unserm Ort Ursache eines schweren Unfalls. Ein 13j8hriger Bub hatte sich an ein Bauernfuhrwerk angchängt und sprang in dem Augenblick von dem Wagen weg auf die linke Fahrbahn, als ein von einer Dame gesteuerter Ebtnger Personenwagen das Fuhr­werk überholte. Der Junge kam unter das Auto zu liegen und die Räder gingen über ihn weg. Der rechte Oberschenkel wurde ihm abgedrückt, außerdem erlitt er durch den Auf­prall auf den Boden einen Schädelbruch und Verletzungen am linken Bein.

SCB. Balingen, 39. Auguch. Mittags unternahm die zur Zeit in Leidringen auf Ferien weilende Jungschar des Christlichen Vereins Junger Männer Stuttgart einen Aus­flug auf den Plettenberg, dem ein bedauerlicher Unfall ein jähes, unglückliches Ende bereitete. Bei dem Aufstieg zum Steinbruch, der von d§n jungen Leuten unvorsichtigerweise auf Ser steilen mit Geröll besäten Rutsche unternommen wurde, löste sich, als eine Gruppe schon oben angekommen war, ein Stein mit einem Durchmesser von zirka 40 Zenti­meter, der sofort mit unheimlicher Wucht in die Tiefe sauste. Ein löjähriger Teilnehmer des Ausflugs wurde nach den Berichten seiner Kameraden durch den heranbrausenden Stein derart erschreckt, daß er das Gleichgewicht verlor und abwärts rutschend sich mehrmals überschlug. Er erlitt einen Schädelbruch.

Ans Baden, 30. Aug. Eine Ueberraschung erlebte der Schreiner Fritz Hofmann in Niederauerbach, der im letzten Kriegsjahre im Nahkampf von einem Amerikaner aus näch­ster Nähe durch einen Bvustschuß schwer verletzt worden war. Der Amerikaner hatte damals das Gepäck des Schwerver­letzten an sich genommen. Nunmehr hat dieser Amerikaner sämtliche Sachen dem Eigentümer zurttckgeschickt und ein herzlich gehaltenes Begleitschreiben beigelegt. Es ist dies wohl ein einzig dastehender Fall.

Turnen und Sport

Die neuen Europameister im Boxen.

Drei Europameisterschaften im Boxen wurden am Sonn­tag im Berliner Poststadion vor 33 000 Zuschauern ausge­tragen. Der deutsche Schwergewichtsmeister Hein Müller

schlug den belgischen Titelhalter Pierre Charles über 18 Runden nach Punkten und wurde damit Europameister. Der Deutsche Gustav Eder aber unterlag gegen den Europa­meister im Weltergewicht Gustave Roth-Belgien. Die Europameisterschaft im Mittelgewicht holte sich der Kölner Hein Domgörgen, der den Österreicher Poldi Stctenbach sicher nach Punkten schlug.

Fntzball-Berbandsspiele

BSC. Pforzheim 1. — FV. Calw 1. 6 : 1.

KV. Liebenzell 1. — FV. Calw 3. 8 : 1.

FC. Althengstett 1. — FC. Altburg 1. 0 : 4.

FC. Althengstett 2. — FC. Altburg 3. 0:3.

SpB. Teinach-Zavelstein 1. — FV. Stammheim 1. 2 : 1.

SpVgg. Gcchingen 1. — FC. Unterreichenbach 1. 0 : 6. Handball-Ergebnisse

TV. Calw 1. — TB. Calmbach 1. 4 : 3 sl : 0).

TV. Calw Jugend — TV. Oberhaugstett 1. 0:8.

TV. Altensteig 1. — TV. Hirsau 1. 3:3.

Geld-,Volks- und Landwirtschaft

Wiedereröffnung -er Stuttgarter Effektenbörse am 3. Sept.

Der Vorstand der Effektenbörse in Stuttgart hat wegen der Wiedereröffnung der Stuttgarter Effektenbörse folgende Beschlüsse gefaßt: Die Effektenbörse in Stuttgart wird am 3. September für den Verkehr in Wertpapieren wieder er­öffnet. Ein Terminhandel und ein Handel mit fortlaufen­der Notierung finden nicht statt. Der Handel zu anderen als den amtlich festgestellten Kursen und das Ausrufen ab­weichender Kurse in den Börsenräumen sind bis auf wei­teres verboten. An den Samstagen des Monats September 1931 bleibt die Börse geschlossen.

In Fällen, in denen der festzustellende Kurs von dem letztgenannten Kurs derart abwcicht, daß der Kursunter­schied unter Berücksichtigung des gesamten Kursniveans in der allgemeinenMarktlagc keine Begründung findet, wird veranlaßt werden, daß die Notiz gestrichen wird. In Fällen, in denen sich Angebot und Nachfrage nicht decken und ein Ausgleich kmrch Heranziehung weiterer Interessenten nicht erreichbar ist, soll repartiert werden. Wird die Nepartie- rnngsquote zu klein, so wird auch hier die Notiz gestrichen werden. Weiter wird darauf hingewiesen, bah auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 13. Juli 1931 über die Veröffentlichung von Kursen die Verbreitung von Mitteilungen über nicht amtlich festgestellt'e Kurse verboten ist. Ein Freiverkchrshandel findet an der Stuttgarter Effek­tenbörse bis auf weiteres nicht statt.

L. C. Stuttgarter Obst- und Gemiisegroßmarkt vom LS. Aug.

Obst: Tafcläpfel 4—12; Tafelbirnen 6—18; Himbeeren 38—40; Brombeeren 30—36; Preiselbeeren 23—28; Pfirsiche 20—36; Reineklauden 10—14; Zwetschgen 12—20; Gemüse: Kartoffeln Pfund 3—4; Stangenbohnen 18—23; Kopfsalat 1 St. 8—8; Endiviensalat 6—8; Wirsing (Köhlkraut) Pfund

5— 6; Filderkraut 4—5; Weißkraut, rund, 4—5; Rotkraut

6— 7; Blumenkohl 1 St. 10—60; rote Rüben 5—6; gelbe

Rüben 8—6; Karotten 1 Bund 6—1»; Zwiebeln Pfund 8—6; Gurken große 1 St. 3—10; dto. kleine 100 St. 86—40; Ret­tiche 8—8; Monatsrettiche 1 Bund 8—7; Sellerie 1 St. 10 bis 16; Tomaten 8—8; Spinat 18—20; Kopf-Kohlraben 1 St. 4—6.

Stuttgarter Grobmärkte

Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 280 Zentner, Preis 3—3,50 NM. — Mostobstmarkt auf dem Wil­helmsplatz: Zufuhr 600 Zentner, Preis 0,90-1,20 NM. je für einen Zentner.

Viehpreise

Dettingen a. E.: Kühe 350—450, Kalbinnen 400—580, Rin­der 180—250, Jungvieh 130-200 NM. — Marbach: Farrcn 200—250, Kühe 300-^80, Kalbinnen 380—600, Jungrinder 190—330 RM. — Roseufeld: Kühe 230—300, Kalbinnen 380 bis 500, Jungvieh 80—280, Schlachtfarren 250—400, Fohlen 200 bis 400 RM.

Schweinepreise

Crailsheim: Läufer 27—38, Milchschweine 12—20 NM. — Dettingen a. E.: Milchschweine 18—22 NM. — Giengen a. Br.: Milchschweine 15—23, Läufer 32-40 RM. — Hall: Milchschweine 13—22 RM. — Herrenberg: Milchschmeine 17 bis 24 NM. — Jlshofeu: Milchschweine 15—22 NM. — Kün- zelsau: Milchschweine 11—22, Läufer 28 NM. — Marbach: Milchschweine 13—19 NM. — Oehrtngen: Milchschweine 14 bis 22 NM. — Rosenfeld: Milchschweine 10—20 RM. Rott­weil: Milchschweine 10—19 NM. — Schömberg: Milch- /schweine 10—18 NM. — Trossingen: Milchschweine 12 bis 18 RM. — Ulm: Milchschweine 10—13 NM., Läufer 40 NM.

— Vaihingen a. F.: Milchschweine 15—22 NM.

Backnang: Milchschweine 17—20 — Buchau a. F.:

Milchschweine 15—20 — Heilbronn: Milchschweine 17—25

— Ludwigsburg: Läufer 25—35, Milchschweine 10—20

— Murrhardt: Läufer 28, Milchschweine 14—22 ^k. — Nieder­stetten: Milchschweine 17—24 — Tettnang: Ferkel 8—18

.Ä. — Waldsee: Milchschweine 17—24

Blaufelden: Milchschmeine 13—20 —Creglingen: Milch- schweinc 14—20 — Gaildorf: Milchschweine 14—20 —

Großbottwar: Milchschweine 15—21 — Mühlacker: Milch­schweine 15—22 — Nürtingen: Milchschweine 13—24 .//. —

Schömberg: Milchschmeine 10—18 — Winnenden: Milch-

schweine 18—20, Läufer 30—45

Fruchtpreise

Biberach: Weizen 13, Gerste 11, Haber 11—12 — Win­

nenden: Weizen, alt 16—16,30, neu 14—14,60, Haber, alt 1t,80 bis 12,80, neu 8—10,50, Dinkel 11,50, Roggen 11,80, Gerste 12—12,25

Obstmärkte

Herrenberg: Mostobst 0,80—1,20 RM.; Tafelobst: Aepfel 6—8, Birnen 6—12, Pflaumen 8, Zwetschgen 10 NM. — Neuenstein: Falläpfel 0,40, Tafeläpfel 2,50—4, Tafelbirnen 3—6, Zxoetschgen 6—8, Wirtschaftsäpfel 2 RM.

*

Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da für lene noch die sog. wirtschaftlichen ver» kehrSkosten in Anschlag kommen. Die Schriftltg.

/inrti. Sekanatmachungen

Stadtgemeinde Calw.

EchweinkzWlW m l. SeMber Mi

Nach einer Verordnung des Wirtschastsministerium» findet am 1. September ds. Fs. eine Echweinezählung statt.

Jedermann, der Schweine hält, wird aufgesordert, die in seinem Besitz befindlichen Schweine, und die von ihm in der Zeit vom 1. Juni bis 31. August 1931 vor­genommenen (nichtbeschaupflichtigen) Hausschlachtungen von Schweinen und Ferkel dem Zähler, der zu ihm ins Haus kommt, genau anzugeben und, falls bis zum Ab­lauf des Zählungstages ein Zähler nicht erscheinen sollte, diese Angaben dem Bürgermeisteramt zu machen.

Unterlassung der Meldung sowie unrichtige Angaben sind strafbar.

Calw, den 31. August 1931.

Bürgermeisteramt: Göhner.

Stadtgemeinde Calw.

BerBW «M Mslembeile».

Zur Instandsetzung der Stammheimersteige sind die Pflasterarbeiten zu vergeben. Unterlagen liegen zur Einsichtnahme beim Stadtbauamt auf, woselbst Angebote bis Mittwoch, den 2. September 1931, vormittags 11 Uhr »inzureichen sind.

Calw. den 28. August 1931

Stadtbauamt: Schüttle.

VezirksiMtMrein CM.

Der Verein besucht dir

GaftMtMsse m Slsttgart

am 7. September gemeinsam. Anmeldungen bis spätestens Donnerstag, den 3. September abends bei Vorstand Gottlob Weiß. Nachzügler können nicht berücksichtigt werden. Abfahrt beim Hotel Adler morgens 8 Uhr. Fahrt für alle Teilnehmer frei. Der Ausschuß.

Weintransporte

mit eigenen Fässern sührt aus

Martin Dühler Altburg, Tel.iv?

Es können auch Teil­ladungen vermittelt werden

E»MiI.Mche«> gesliWttei» Caiiv.

Heute Abend 8 Uhr

wollen wir unsere Arbeit wieder beginnen:

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IM I.S. AM"

Ich bitte um vollzähliges Erscheinen. Freunde unsrer Sache sind zur Mitarbeit herzlich eingeladcn, H. Mall

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Der Verein errichtet vom 1. September an ein«

MvekmliliWSstelle

welche Stadtbaumwart Ko pp übernommen hat. Die neue Einrichtung soll nur eine Vermittlung zwischen Er­zeugern und Verbrauchern sein. Angebote von Obst werden nur von Mitgliedern, Aufträg« zur Kaufsoermitt- lung von jedermann entgegengenommen.

Di« Vermittlungsstelle wird allen Verbrauchern, be­sonders auch der Einwohnerschaft von Lalw, bestens empfohlen. De« Ausschutz.

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klur — es vvircl rvxerncl gekauft. Om so nackkaiti^er muk clie >VerbunZ suk^eroZen weräen, je sckwerer sick äie Käufer entscklieöen. Oie V/erdunZ soll Oelä in Omlauk bringen; wer clurck aktive V/erdunß rur Be­lebung cler >Virtsckaft beiträgt, nutrtricb selbst uncl allen. Die ^nreißse im „Lalwer1'L8blLtt"ist6le beste Uelterln.

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