Zeuiagerwese» zu hoher Blüte gebracht. Die sozialistischen Kinderfreunde errichten ganze Zeltstädte. Auch die christ­lichen Verbände, die Sportsjugend und die Gewerkschafts­jugend haben das Zeltwesen ausgenommen. Im Jahr 1930 wurden von 26 Verbänden insgesamt 55 Zeltlager durch­geführt mit einer Tetlnehmerzahl von 14 867 Jugendlichen. Es sind hauptsächlich Jungenlager, die Mädchenlager und die Lager, an denen Jungen und Mädchen gemeinsam teilneh­men, treten dagegen fast vollkommen zurück. Nur in den Ktnderrepubliken der sozialistischen Kinderfreundebewegung leben Jungen und Mädchen zusammen. Sie sind in obiger Zahl nicht inbegriffen und beherbergten in den letzten 3 Jah­ren 25 000 Kinder. Während die sozialistischen Kinderlaser durchweg 84 Wochen dauern, ist die Zeltdauer bei den La­gern der JugendverbänSe erheblich kürzer. Die Lager fan­den 1980 vornehmlich in Nord-, West- und Mitteldeutschland statt; der Osten und der Süden fielen fast vollkommen aus. Für das Jahr 1981 ist mit einem weiteren Anwachsen der Lagerbewegung zu rechnen: 23 Verbände des Reichsausschus­ses der deutschen Jugendverbände planen 38 Lager mit 30 000 Teilnehmern, also dopeplt so viel als i. I. 1930. Unter Ein­beziehung der sozialistischen, katholischen und evangelischen Kinüerlager kommt man bei vorsichtiger Schätzung auf gut 500 OVO Uebernachtungen.

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Zwerenberg, 16. Aug. Auf unseren Höhen haben sich auch dieses Jahr trotz des schlechten Ferienwetters wieder zahl­reiche Fremde eingefunden. Vielfach find es alte Bekannte, die wiederkehren. Unserem alten Lehrer und Dirigenten, Oberlehrer M ü l ler, -er auch seinen Urlaub hier verbringt, brachte der Männerchor dieser Tage ein Ständchen. An­schließend daran fand ein gemütliches Beisammensein im Gasthaus zumOchsen* statt.

Nagold, 16. Aug. Ein 35jähriger kriegsbeschädigter Schrei­ner mußte vom Arbeitsamt in Strafe genommen werden, weil er in der Werkstatt eines Bekannten für sich selbst ge­arbeitet hatte. Der verheiratete Mann, Vater von vier Kin­dern, steckte hierauf eine leere Eierhandgranate zu sich und renomierte vor dem Arbeitsamtsgebäude damit, daß er, falls der Strafentzug der Unterstützung nicht rückgängig gemacht werde, die Granate werfen werde. Diese Unüberlegtheit hatte zur Folge, daß der Arbeitslose von der Polizei ver­haftet wurde, noch ehe er etwas unternehmen konnte.

SCB. Egenhausen OA. Nagold, 16. Aug. Ein junger Mann wettete in angeheitertemZustand, daß er für 100 Mk. zwischen Egenhausen und Spielberg durch eine Dole schlupfe. Diesen Entschluß führte er sofort aus, kam jedoch nicht ganz durch und mußte an den Beinen wieder heraus­gezogen werden. Rückwärts ging es ihm auch nicht besser, denn sein Bäuchlein war halt zu dick und so mußte er mit aller Anstrengung aus dem Dreck herausgeschaufelt werden. Am andern Morgen gab es ein Erwachen mit Schrecken. Der Abenteurer war mit seinem vonSchmutz überzogenen Anzug ins Bett gelegen und wurde dafür von seiner Frau mit einem Eimer kalten Wassers bedacht. Die 100 Mark müssen natürlich auch noch bezahlt werden.

SCB. Deißlingen, OA. Rottweil, 16. Aug. Auf der hiesi- zen Markung grub ein Arbeitsloser von Trossingen aus dem Grundstück seines Schwiegervaters einen 12 Meter tiefen Schacht und trieb von der Schachtsohle aus ein Bohrloch

weitere 12 Meter in die Tiefe. Er hoffte aus Grund der Fest­stellungen eines Rutengängers von Trossingen eine Erdöl­quelle zu erbvhren. Auch auf -er Trosfinger Markung wurde ein Bohrloch abgeteust. Im Hygienischen Institut an -er Universität zu Tübingen wurden petroleumartige Bestand­teile festgestellt. Allein das Oel ist seiner Menge »ach so gering, daß die mit großen Hoffnungen begonnenen Grabun­gen von selber, bzw. durch eine oberamtliche Anordnung auf Grund des Berggesetzes wieder eingestellt wurden. In allen Fällen, woOelquellen" tatsächlich da sind, handelt es sich um das Gebiet der Knollen- bzw. der unteren Gipsmergel des Keupers.

SCB Blaufelden OA. Gerabronn, 1k. Aug. Freitag mit­tag entstand vor Blaufelden eine starke Windsbraut, die großen Schaden anrichtete. Eine mächtige Säule wurde etwa 100 Meter senkrecht in die Höhe getrieben und alles, was sich in den Weg stellte, mttgerissen. Aus einem Klee­acker wurden einige Kleeböcke vollständig mitgenommen, Garben Hunderte von Metern fortgetrieben. Das letzte Haus von Blaufelden nach Riedenbach auf -er linken Seite wurde zur Hälfte abgedeckt und sonst stark beschädigt. Auf Baumstücke wurden zum Teil noch Aefte und viel Obst heruntergerissen.

SCB. Ulm» 16. Aug. Im städtischen Krankenhaus starb als letztes Opfer des Dinkelscherbener Eisenbahnunglücks Frl. Schneider aus Unterelchingen. Sie wurde seinerzeit am Fuße schwer verletzt.

wp. Friedrichshase«, 16. Aug. Gestern nachmittag schoß sich der 23 Jahr« alte Detektiv Paul Purrmann aus Stutt­gart in seinem im Argen-Kaffee in Langenargen gemieteten Zimmer eine Kugel in die rechte Schläfe. Purrmann wurde sofort durch die Freiwillige Sanitätskolonne nach Friedrichs­hafen in das Karl-Olga-Krankenhaus verbracht, wo er seinen Verletzungen erlegen ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

Tumen und Sport

Turnspiele am Sonntag

Mannschaftskampf Pol.-Sportverein Pforzheim TB. Calw

Handball: Pol.-Spv. Pforzheim Calw 5 :7.

Faustball - 1. Mannsch. Pol.-Spv. Pforzheim TV. Calw 46 : 53. 2. Mannsch. Pol.-Spv. Pforzheim TV. Calw 33 : 36.

4mal 100-Meter-Staffel: 1. Sieger TV. Calw.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Stuttgarter Großmärkte

Kartoffelmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufurh Aw Ztr., Preis 3-3,60 Mk. Mostobstmarkt auf dem Wil­helmsplatz: Zufuhr 200 Ztr., Preis 0,9O-1M> Mk. je für 1 Ztr.

Calwer Wochenmarkt

Bei dem am letzten Samstag stattgefundenen Wochen­markt wurden folgende Preise bezahlt:

Kartoffeln 5 Pfg. das Pfund, Zentner 4,60 und 5, RM-, Blaukraut 16, Weißkraut 12, Wirsing 16, Bohnen 20 und 26, Spinat 25, Brockelerbsen 25, Tomaten 20, gelbe Rüben 15, rote Rüben 15, Zwiebel 12 und 16, Aepfel 18 und 20,

Kein Anschlag auf den FD-Basel-Berlin?

TU. Erfurt, 17. August. Von der Pressestelle der Reichs­bahndirektion Erfurt wird zu dem angeblichen Anschlag auf den Fd-Zug BaselBerlin mitgeteilt: Der beschädigte Per­sonenwagen ist von den beteiligten Stellen eingehend unter­sucht worden. Nach -er Feststellung der Untersuchungskommis- sion hat sich bisher kein Anhalt dafür ergeben, daß es sich um ein Attentat handelt. Es steht noch nicht einmal fest, daß die Beschädigung der Scheibe auf einen Schuh zurückzusühren ist. Es wurde auch keinerlei Projektil in dem Wagen gefunden.

Birnen 20 und 26, Pflaumen 10, 15 «nd 25, Zwetschgen 25, Heidelbeeren 20, Himbeeren 22, Johannisbeeren rot 22, Waldkirschen 25, Preiselbeeren 46 Pfennig je das Pfund, Kohlraben 8, Blumenkohl 3060, Gurken 1025, Rettiche 5 und 10, Kopfsalat 8 und 10, Endivien 12 und 16 Pfennig je das Stück, Landbutter 1,60, Molkereibutter 1,80 NM. das Pfund, Eier Stück 9 und 10 Pfennig.

Frachtpreise

Balingen: Hafer 10 Mk. Giengen a. Br.: Weizen 11 bis 11,50, Gerste 1010L0 Mk. Tübingen: Weizen 14 bis 15, Gerste 1118, Hafer 10-11,50 Mk.

Schweinepreise

Balingen: Milchschweine 1214 Mk. Bopfingen: Milchfchweine 1420, Läufer 3740 Mk. Giengen a. Br.: Milchschweine 1924, Läufer 3154 Mk. Güglingen: Milchschweine 1420, Läufer 2560 Mk. Herrenberg: Milchschweine 1925, Läufer 3946 Mk. Heilbronn: Milchschweine 1825, Läufer 8640 Mk. Jlshofen: Milch­schweine 1424 Mk. Künzelsau: Milchschweine 1628 Mk. Marbach: Milchschweine 1323, Läufer 3637 Mk. Oehringen: Milchschweine 1724 Mk. Rottweil: Milchschweine 1419 Mk. Vaihingen a. E.: Milch­schweine 1122, Läufer 27 Mark.

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Ls« irtltchin iN«Inhand«I»pii>se dürfen lelbstverstündlich nicht an den Börsen- und Brozhandelipretsen gemessen werden, da für lene noch di« sog, wirischastlichen Brl» keirNasten in Zuschlag kommen. Die Schrift»».

Eingesandt

Kür die unter dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen übernimmt die Schrtftiettung nur oie preßgesetzliche Verantwortung.

Allgemeine Ehrenständchen im Bezirkskrankenhaus.

Eine kleinere Sängerschar des Calwer Lieberkranzes er­freute am Sonntagmorsen einen treuen Sangesbruder, der zur Zeit im Bezirkskrankenhaus Genesung sucht, durch de» Bortrag einiger frisch gesungener Chöre. Hierbei wikrde von interessierter Seite wiederum ein schon früher ausaxs^oche- ner Wunsch laut, der dahin geht, ob es denn nicht, wie es in anderen Städten seit Jahren der Fall ist, ermöglicht werden könnte, daß die ansässigen Gesang- und Musikvereine abwech»* selnd die Insassen der beiden Krankenhäuser von Zeit zu Zeit mit einigen Liedern bzw. Musikvorträgen ersreuep.Hunter». Wer schon einmal als Patient in Krankenhaus ge­

wesen ist, dem ist gewiß bekannt, daß der stille Dank für die allgemeinen Ehrenständchen seitens der Heilungsuchenden auS innerstem Herzen kommt. Ich würde es daher begrüßen, wenn die i» Bet^Ht kommenden Vereine zu dieser An­regung Stellung nehmen nHrden.

Ein früherer Panent des Bez.-Krankenhauses.

2ur Erinnerung!

unsere liebe iAarie Xusterer, -j-17. ^ug. 1930

Lin treues llerr bst auigekört ru schlagen,

Das stets in seinen I.edens1agen Mt uns geteilt bst streuci uns 8ckmerr.

Du warst geliebt in treuer lüede,

Oeacktet auch im Lreunseskreis 8o scblummre saust in Qottes Lriesen,

Lr raklt sen Dank iür seine -labe,

Ob su sucb bist von uns geschieden,

In unssrn Herren stirbst öu nie!

Qevisnret von

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