Politische Ueberficht.
l, deutsche Regierung hat ihr ursprüngliche« Ange- an Palen hinsichtlich des Einsuhrkontlngents für Vberschleftsche Kohle dahin erweitert, datz sie sich bereit erklärte, das Kontingent auf Ittü 000 Tonnen Kohle im Monat zu erhöhen, allerdings unter der Voraussetzung, daß sie in' der Liquidationsfrage eine den deutschen In« teressen Rechnung tragende Regelung finden läßt. Der polnisch« Ministerrat seinerseits erklärte sich gegen einen Zollkrieg und für die Wetterführung der deutsch-polni« ichen Verhandlungen bis zur Erreichung eines Provi« »orkums auf rein wirtschaftlicher Grundlage.
In Essen wurde auf den dortigen polnischen Bizekonsul Lechowski ein Reoolverattentat verübt. Der Täter wurde verhaftet und als der Pole Chaskel Bergier rekognosziert, «r hat während einer Unterredung über den Verlust! «iner Staatsangehörigkeit drei Schüsse aus den Mze- ßwnsul abgegeben.
Gegen das Urteil der Saarbrückener Strafkammer, die ln zweiter Instanz das Verbot der Regkerungskommission Hetr. dos Flaggen mit schwarz-weitz-roten Fahnen für ungültig erklärte, hat die Regkerungskommission des iSaargebletes beim Obersten Gerichtshof des Saargebieies ln Saarlouks Revision eingelegt. .. ^ .
Englische und französische Blatter berichten über Frie« ldensvorschläge, di« Abd el Krim Frankreich und Spanien habe unterbreiten lasten. Doch scheint bei diesen Meldungen der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein, da nach einer Havasmeldung die Lage an der französischen Front sehr gespannt ist und auch an der spanischen Front bei Tetuan schwere Kämpfe im Gange sind, bei denen es den Riskabylen gelang, die spanischen Linien zu durchbrechen.
In Paris wurden bei dem kommunistischen Abg. Doriot -Haussuchungen abgehalten, die stark belastende Dokumente zu Tage förderten. Doriot besaß Diensttelegramme und militärische Pläne der Operationen an der Marokkofront. Man fand sogar einen Aktionsplan Abd el Krims gegen das französische Gebiet in Marokko. Auf Grund der Ergebniste der Haussuchung soll gegen Doriot ein Spionage- und Hockverratsprozeß angestrengt werden. Außerdem wird in der Kammer der Antrag gestellt, die parlamentarische Immunität Doriots und des kommu- «istischen Deputierten Marly auszuheben. Diesem wird «in Artikel in der „Humankte", der die Soldaten zu Ungehorsam ausreizt, zur Last gelegt. -»
Auf dem dritten Kongreß der internationalen Handelskammer, der unter dem Vorsitz von William Booth in Brüste! eröffnet wurde, erklärte der belgische Delegiert« äu dem Hauptpunkt der Tagesordnung „die Ausführung Des Dawesplans", daß es unmöglich sei, Milliarden von Mark zu bezahlen oder zu empfangen, ohne daß dies unheilvolle Folgen sowohl für den Zahlenden wie auch für ven Empfangenden nach sich zieht, j Dis Lage in China ist nach wie vor gespannt. Der Kchifsahrtsstreik in Hongkong greift weiter um sich. In Kanton wurde der Streik des Europäerviertels dadurch ^begonnen, daß alle Chinesen das Konzessionsgebiet verhetzen. Ein Javaner wurde gestern in Kanton von einem unbekannten Chinesen erschossen. Die Antwort der chinesischen Regierung auf die letzte Note -er Könzessiorrs- mächte gibt zwar einerseits die beanstandeten Zwischenfälle zu, erklärt aber, datz diese Fälle nicht erledigt werben könnten, ohne eine grundsätzliche Lösung der Ausländersrage.
Der chinesische Gesandte ln Parks wurde von chinesischen Studenten und Arbeitern in seinem Gesandtschafts« siebüude zur Absendung eines Protestschreibens an R-'n- levs mit vorgehaltene m Revol ver gezwungen
Die Wirren in China.
TU. Berlin, 23. Juni. Die Morgcnblätter melden aus London: Nach einer Reutermeldung greift der von Agitatoren aus Schanghai geschürte Schiffahrtsstreik in Hongkong weiter um sich. Auf einer Reihe englischer Dampfer ist die Mannschaft, soweit
sie aus Chinesen bestand, desertiert. In Kanton vegann gestern morgen um S Uhr der Streik im Europäerviertel damit, daß die Chinesen in voller Ruhe und Ordnung au» dem Kon- zessionsgebiet« adzogen.
Unruhen in der Mandschurei.
TU. Berlin, 23. Juni. Der .Fokalanzeiger" meldet aus London: Aus verschiedenen Stellen der Mandschurei werden schwere Unruhen gemeldet. Diese Tatsache ist insosern von Wichtigkeit, als man annimmt, daß die Unruhen mit der ausgesprochenen Absicht hervorgerufen sind, Tschang Tso Lin zur Rückkehr nach der Mandschurei zu zwingen. Dann würde der General Feng das Feld für sich allein haben, was gleichbedeu- dent mit einem taktischen Sieg der Bolschewisten wäre.
Eine Proklamation der britischen Regierung iu Hongkong.
TU. Paris, 23. Juni. Nach Meldungen aus Hongkong hat die britische Regierung in den Straßen der Stadt eine Proklamation angeschlagen, derzufolge nachstehende Maßnahmen beschlossen wurden: 1 . Brief- und Telegrammzensur. 2. Durchsuchung der Geschäfte und Wohnungen. 3. Ausfuhrverbot für Lebensmittel, Gold- und Geldwerte ohne besondere Erlaubnis. > Die britische Regierung hat ferner bekannt gegeben, daß sie I den Schutz der Einwohner übernimmt und wenn ein Beamter > im Dienst aetötet wird, den Hinterbliebenen eine Entschädigung ! von 225 Pfund Sterling gezahlt wird. Telegrammen aus Schanghai zufolge ist die Schiffahrt völlig eingestellt. Sämtliche Kulis haben die Arbeit niedergelegt.
Ein Japaner von Chinesen ermordet.
TU. Paris, 23. Juni. Nach Meldungen aus Kanton wurde gestern an der Grenze des Ausländerviertels von Shameon der Kassierer des offiziellen japanischen Hospitals von einem unbekannten Chinesen durch Revolversckmsse getötet. Der japanische Koiisul hat bei den Lokalbehörden scharfen Protest erhoben. Uebrrsall chinesischer Arbeiter und Studenten aus die chinesische Gesandtschaft in Paris.
TU. Paris, 23. Juni. Am Sonntag nachmittag drangen chinesische Studenten und Arbeiter in das chinesische Gesandtschafts- gebäude ein, knebelten zwei Diener und zwangen den Gesandten Tscken Loh mit vorgehaltenen Revolvern, ein Protestschreiben an Painleoe wegen der verbotenen Versammlung am vergangenen Sonntag und ein Telegramm an das chinesische Volk zu unterschreiben, in dem alle Chinesen zum offenen Kampf gegen den Imperialismus aufaefordsrt werden. Durch herbeigerufene Polizei wurden zwei Eindringlinge verhaftet.
Die Untersuchung »es Ucbersalls.
TU. Paris, 23. Juni. Die französische Negierung hat wegen des gestrigen Uebersalls auf die chinesische Gesandtschaft beschlossen, die in Frankreich weilenden 2000 Chinesen einer scharfen Kontrolle zu unterziehen. Die bisherige Untersuchung hat ergeben, daß die Urheber nicht Kommunisten, sondern Mitglieder der revolutionären Eruvpe Kuo Ming Tang sind, welche kürzlich beim Innenminister die Herausgabe einer Zeitung beantragten. Dieser Antrag wird jetzt abgelehnt werden. Die Untersuchung des Uebersalls ist außerordentlich schwierig, da die gestrigen Vorfälle sich im Legationsgebäude, also auf territorialem Gebiet abgespielt haben und der chinesische Gesandte aus Furcht vor eventuellen Racl-eakte» Strafanzeige nicht erstatten will. Das französische Außenministerium hat. wie heute abend am Quai d'Orsay mitgeteilt wird, die chinesische Gesandtschaft nm eine schriftliche Darstellung des Voraeiallenen ersucht. Wahrscheinlich wird die Untersuchung gemeinsam von dem Außenministerium, dem Ministerium des Innern und dem Justizministerium geführt werde».
Die Lage in Marokko.
Der amtliche französische Kau-psüencht.
TU. Paris, 23. Juni. Der amtliche französisch Kampfbericht aus Fez lautet: Feindliche Truppen haben nördlich von Luckes uns am 20. Juni heftig angegrisfen. Eine unserer fliegenden Kolonnen mußte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die Nei Mesguilda haben bisher vergeblich die Beni Mehara zum Abfall zu überreden versucht. Die Anhänger haben mit Maschinengewehrabteilungen Dörfer der Djebel Mesfaouds angegriffen und dem Feinde schwere Verluste beigebracht. Der Gegner ließ auf dem Kampfplatz 13 Tote und 23 Verwundete zurück. Bei Paunst ist die Lage unverändert. Die Kampfflugzeuge haben die Siedlungen der Stämme El Hai Beni Beranat und der Chaftias wirksam unter Feuer genommen. In Alge- ciras ist der französisch« Kreuzer Straßburg eingelaufen. Eine Torpedobottsflotille von 14 Zerstörern hat auf dem Wege nach Marokko den Hafen von Lissabon passiert.
Spanisch« Verhandlungen mit Abd el Krün.
Patts, 23. Juni. Aus Madrid wird dem „TempS" gemeldet, daß der Schiffahrtsreeder Echevarieta auf seiner Dacht nach den Gewässern von Alhucemaß aufgebrochen ist, um Abd el Krim ein Angebot der spanischen Regierung zu überbringen.
Die Blockade der Riftüste.
Berlin, 23. Juni. Der „Montag" meldet aus ParlS: Wle der „Matin" berichtet, hat Außenminister Briand gestern mit dem spanischen Botschafter den Plan der Blockierung der Rifküste geprüft, den die französisch-spanischen Sachverständigen ausgearbeitet haben. Diese Verständigung hat es ermöglicht, sofort alle Maßnahmen zu ergreifen. Der Oberbefehlshaber der französischen Seestreitkräfte im Mittelmeer, Admiral Dumesnil führt bereits den Ueberwackmngsplan durch den er auf Anfor» derung der Negierung provisorisch ausgearbeitet hat-
Aus Stadt und Land.
Lalw, den 23. Juni 1925. Der Johannistag.
Der 24. Juni ist dem Gedächtnis des Propheten Johannis gewidmet, der ein Heiliger in des Wortes wahrster Bedeutung war, und zwar gilt dieser Tag als der Geburtstag des Propheten. Von unseren germanischen Vorvätern wurde das Fest als Sommersonnenwende gefeiert. Sie zogen hinauf auf die Berge und schichteten Holz und Tannenzweige zu einem großen Stoße, der zu nächtlicher Zeit zu Ehren des Gottes Baldur, des Lichtgottes, emporloderte. Giftige Kräuter und Blumen wurden unter Verwünschungen in das Feuer geschleudert und zuletzt, als Opfer für die Götter, auch Pferdeköpfe und Knochen. Mit dem Eindringen des Christentums in Deutschland weihte man den Tag Johannis dem Täufer. Im 16. Jahrhundert zog man am Johannistag hinaus vor die Stadt auf die Wiese, auf der sich Alt und Jung zu einem Fest versammelte, wie Richard Wagner einem solchen in seinen Meistersingern ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Die Sonnenwendfeuer sind besonders in der heutigen Zeit wieder als beliebter Volksgebrauch aufgelebt. Die Freimaurer, die Johannis den Täufer zu ihrem Schutzpatron gewählt haben, feiern am Johannisfest ihr Jahresfest. Auch die Buchdrucker feiern alljährlich ihr Johannisfest zum Gedenken an den Erfinder der Vuchdruckerkunst, Johannes Gensfleisch zum Eutenberg. Die Sonnenwend- oder Johannistage sind aber nicht nur Fest- sondern auch Lostage, d- h Tage, mit denen volkstümliche Wetterregeln in Verbindung gebracht werden. Vom Johannistag heißt es so u. a.: „Vor Johannis bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen". „Regen am Johannistag, nasse Ernte man erwarten mag". „Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er noch um Johannis schreit." „Vor Johannistag keine Gerste man loben mag."
Vorsicht bei Lust- und Sonnenbädern!
Mit der heißen Jahreszeit beginnen wieder die Lust- und Sonnenbäder. Fraglos sind sie mit die besten Mittel zur Kräftigung des Körpers, besonders im Kindesalter, wo Rachitis, Skrofulöse und die Gefahr der Tuberkulose durch eine vernünftige Lust- und Sonnenbadekur wirksam bekämpft werden können. Aber immer wieder muß gesM werden, daß bei den Bädern im Freien größte Vorsicht am Platze ist. Bei den Luftbädern ist auf di« Witterung zu achten und bei den Sonnenbädern ist Üebsrtreibung zu vermeiden!
Bei den Luftbädern fange man mit 5—1V Minute» an. Man kann dann an warmen Tagen steigern, hat aber stets Rücksicht auf den Wechsel der Witterung zu nehmen. Erkältungen wird am besten vorgebeugt durch ständige Bewegung. Es können auch bei Regenwetter Luftbäder genommen werden. Bor dem Anziehen ist der Körper tüchtig trocken zu reiben.
Das Sonnenbad kann bei Uebertreiüung schwere Schädigungen im Gefolge haben. Auch hier fängt man mit 5—10 Minuten an und läßt am ersten Tage nur unterhalb des Knies besonnen, am nächsten Tage auch Knie und Oberschenkel und nach und nach den ganzen Körper und zwar in wechselnder Lage, sodaß sowohl Brust und Rücken und Seiten belichtet werden. Der Kopf ist sorgfältig vor Sonne zu schützen, der Körper in Bewegung zu halten: langes Liegen in der Sonne ist zu unterlassen. Am besten ist der Wechsel von Sonne und Schatten. Personen mit Herzstörungen, Augenleiden, großer Erregbarkeit, müssen die Sonne meiden. Personen, die leicht zu Erkältungen neigen, dürfen nur an warmen und trockenen Tagen in Luft und Sonne baden.
Man befrage den Arzt, bevor man ständig und regelmäßig Luft- und Sonnenbäder nnnmt.
Vergib.
Original-Roman von H. Courtys-Mahler 6. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Lori war mit seltsam blassem Gesicht an das Fenster getreten und machte sich an der Gardine zu schassen. Nun wandte sie sich mit erzwungenem Lächeln um.
„Mich wird kein Freier foriholen, Väterchen."
Der alte Herr lachte arglos.
»Abwarten, LorchenI"
Sie schüttelte den Kr Pf: »So Gott will, wird es auch ohne Freier immer eine Aufgabe für mich geben."
Herr von Hohenstein sah kopfschüttelnd in ihr Gesicht.
»Hör' mal, Mädel, du bist mir heute so unhttm- ltch ernst gestimmt. Was ist dir bloß über den Weg gelaufen? Mal raus mit der Sprache!"
»Nichts — wirklich nichts. Aber man hat loch auch mal eine nachdenkliche Stunde."
Er sah sie prüfend an. Sie blickte mit großen, ernsten Augen ins Wette, ihm ihr reines Profil zukehrend. Es sprarft ihm förmlich in die Augen, wie herrlich sich dies junge Geschöpf in den letzten Jahren entwickelt hatte. So im täglichen Zusammensein hatte er gar nicht recht darauf geachtet. Aber heule siel es ihm auf, wie reizt»ll sie aussah in ihrer köstlichen Jugendfrische.
Sie trug ein schlichtes, dunkelblaues Kleid, das sich faltenlos ihrem Körper anschmiegte und die edlen Linien der schlanken, jugendschönen Gestalt zur vollen Geltung brachte. Gerade in seiner Einfachheit wirkte das hübsche Kleid wie ein vorteilhafter Rahmen für das liebreizende Mädchen. Und wie vornehm Lori aussah! Der alle Herr Halle seine Freude daran. Auch an den schmalen, feinen Füßen, die unter dem fußsreien Nock hervorsahen, und an den schöngesorm- ten Händen, die tadellos gepflegt waren und doch ver-
rieten, oaß ihre Besitzerin fest zufassen konnte. Das ganze Persönchen bot einen herzerfreuenden Anblick.
Blinzelnd guckte er sie von oben bis unten an.
Alle Wetter, daS Mädchen wird alle Tage hübscher. Ungestraft darf ihr wohl kein Mann zu tief in die schönen, klaren Lichter schauen, wenn er noch jung und herzwarm ist. Aber die Freier werden kaum zu Haufen kommen, weil die Lori ein armes Ding ist. Eine anständige Aussteuer geb' ich ihr natürlich, es macht den Hansjörg nicht arm, wenn ich für die Lori ein übriges tue. Aber heiraten — hm! Ich wüßte keinen, der sich ein armes Mädchen leisten könnte. Na. ich behalte das liebe Ding gerne noch für mich. Wenn ich auch mal nicht mehr bin — hier, im Hause, hat die Lori immer eine Heimat, dafür sorge ich schon. Und Hansjörg? Der läßt sie nicht sott, da bin ich sicher. Aber freilich — wenn er heiratet na, Hans- jörgs Zukünftige kann froh sein, wenn die Lori bleiben will. Da wird sie immer eine tüchtige Hilfe im Haushalt haben. Und dem Hansjörg ist sie doch wie eine richtige Schwester lieb und teuer; sie hängt auch an ihm. Die beiden stehen schon füreinander ein. Also machen wir uns keine unnötigen Sorgen um das Kind
So dachte Herr von Hohenstein, während er Sott wohlgefällig betrachtete.
Seltsamerweise gingen Loris Gedanken ähnliche Bahnen. Aber sie waren anders beleuchtet, als die deS alten Herrn.
Wenn Hans-Georg eine junge Frau nach Hohen- stein bringt, dann — dann wird für mich aller Sonnenschein verlöschen — dann möchte ich lieber fort — weit fort — damit ich's nicht sehen müßte.
So dachte Lori» und ein heißer, leidenschaftlicher Schmerz preßte ihr die Brust zusammen. Ihre weißen Zähne gruben sich in die roten Lippen, und um den Mund zuckte es wie in verhaltenem Schmerz. Sie rang das aber nieder und reckte sich, als würfe sie eine Last von sich. Dann zwang sie sich zu fröhlichem Plaudern über LanS-Georas Ankunft.
»Mutter Klinischen! Mutter Klimschenl" rief Lori mit ihrer klaren Stimme in die große Küche hinein, in der alles vor Sauberkeit blitzte.
Ein Küchenmädel scheuerte den Steinfußboden und hob den Kops.
»Sie iS in der Vorratskammer, gnädiges Fräulein," sagte sie.
Lori huschte durch die Küche nach der grrßen Vorratskammer. Ehe sie die Tür erreichte, wurde dieselbe geöffnet, und eine weiße Haube kam zum Vorschein, unter welcher Mutter Klimschens Gesicht hervorlachte.
»Du bift's. Solchen? War mir doch, als würde ich gerufen. Was gibt's denn?"
Lori faßte sie bei den Schultern und schob sie wieder in den mit allerlei Vorräten gefüllten Raum.
»Hans-Georg kommt, Mutter Klimschenl Der Wagen fährt schon zum Bahnhof! Also sorge für eine gute Mahlzeit heute abend und reiche zum Tee etwas Herzhaftes. Du weißt, Hans-Georg schlägt eine gute Klinge und läßt sich gern von dir verwöhnen." sagte sie eifrig.
Die alte Frau lackte.
»Na, von dir nicht minder, Solchen. Also der Jungherr kommt! Na, da wollen wir gleich Nachsehen, was wir für ihn haben."
»Das tue nur allein, ich muß wieder zum Väterchen. Ich wollte dir nur schnell melden, daß Hans- Georg kommt. Du freust dich auch, gelt?"
Mutter Klimschen strahlte.
»Ja doch, Lorcheq, mächtig freue ich mich. Wje geht's dem gnädigen Herrn?"
»Besser, viel besser. Er bat auch deinen Tee ge- > trunken." -
Die Alte nickte.
»Na, ja — sorg' nur dafür, daß er vor dem Schla-* fengeyen noch eine Taffe trinkt, dann ist er morgen die Schmerzen los."
tSortlevuna lojat^ —