Krisenverschärfende Wirtschaftspolitik

Von Dr. Morttz I. B o n Professor der Handelshochschule zu Berlin.

Kn der ganzen Welt besteht die Neigung, einen Zwist An Innern entweder durch Bürgerkrieg, eine Diktatur oder rücksichtslose Einmischung einer Mehrheitsregierung auf wirtschaftlichem Gebiete zu entscheiden.

Das Zeitalter desLaissez faire, laissez paffer!" ist in den meisten Ländern vorüber. Und zwar aus zwei Grün­den. Es empfahl den freien Wettbewerb als den besten Weg für die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschheit. Der eine sollte vom anderen in freiem Austausch von Leistungen und Waren abhängen, doch nicht der Schwächere sich dem Stärkeren unterwerfen. Trotzdem war cs niemals möglich, Bedingungen zu schaffen, »nter denen der Wettbewerb auch von den letzten ungerechten Hemmnissen befreit gewesen wäre.

Nun aber hat die Entwicklung der modernen Großindu­strie in manchen Fällen ein Monopol zur fast unausbleib­lichen Folge gehabt, so zum Beispiel auf dem Gebiete des Transportwesens. Konnte nun schon einmal die Monopol- bildung nicht verhindert werden, so durfte mau wenigstens nicht die Kontrolle darüber verlieren, falls das Monopol sich in der Hand von Einzelpersonen befand, oder eS »rußte dem Staat zufallen.

Die Angst vor dem Staat, vor der Obrigkeit, ein Erbe aus den Tagen, da die Regierungen die Seele Ser Unter­tanen ebenso zu kontrollieren wünschten wie deren Geld­beutel, ist überall verschwunden. Die Demokratie hat mit dem Dualismus aufgeräumt, der so lange zwischen Regie­renden und Regierten bestand. Seitdem die Regierung von der Mehrheit abhängt und diese auf das Volk Rücksicht nimmt, sind Regierende und Negierte mit einander iden­tisch. Minderheiten, die dies auch immer bleiben muffen, sind weiterhin gegen die Einmischung der Regierung. Mehr­heiten aller Arten aber betrachten es als durchaus gerecht­fertigt, wenn sie ihren Einfluß auf die Regierung ausnutzen, um das Nationaleinkommen ihren besonderen Interessen anzupassen.

Diese Lage ist überall vorherrschend. Ueberall wurde das freie Spiel der Wirtschaftskräfte durch private oder staatliche Monopole eingeschnürt, durch Zölle und alle möglichen Arten von Preisbindungen, angefangen mit den Tariflöhnen bis zu den Preisfestsetzungen durch die Landwirtschaftsmini- sterien. Wir haben heute nicht mehr dasanarchistische Sy­stem" mit seinen immer wiederkchrenden Krisen, bas den Anhängern des alten Systems als Warnung entgegen ge­halten wurde. Wir haben nun die Planwirtschaft im Großen und eine Krisis von bisher nicht bekannten Ausmaßen, dte alle Länder überflutet.

Die Krise ist wohl nicht auf die so oft erwähnte Goldknappheit zurück zu führen. Ihre erste hauptsächliche Ursache liegt in der großen Störung des Gleichgewichts zwischen den Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Rohmaterial aus der einen und Fertigfabrikaten auf der anderen Seite. Diese Störung ist nicht restlos Machenschaf­ten oder Interventionen zuzuschreiben, doch ihre Dauer wurde wesentlich verlängert und ihre Größe außerordent­lich gesteigert durch Eingriffe aller Art, von naivem Protek­tionismus bis zu einer höchst ausgeklügelte» Form der Valorisation. Diese Maßnahmen haben weder das alte Gleichgewicht noch dte stark geschwächte Kaufkraft landwirt­schaftlicher Erzeuger wieder Herstellen können.

Die industrielle Krise geht zum Teil auf diese vermin­derte Kaufkraft der Nahrungsmittel und Rohmaterial er­zeugenden Wirtschaft zurück. Ihre Hauptursache müssen wir aber in zu großem Wachstum der Produktion und schlech­ter Kapitalanlage suchen. Die große Verschwendung an Mitteln und Kräfte» war zum Teil eine Folge der In­flation, sie ist aber gleichzeitig Wirkung der Ansicht, bas wirtschaftliche Kräfte heute durch Organisation und durch Einmischung des Staates kontrolliert werden können. An der Krisis ist zum Teil die Einmischung der Regierung schuld, die bas Kapital durch Zölle und Subventionen und

Das Feierjahr

Der Letter des Instituts für Konjunkturforschung, Pro­fessor Dr. Wagemann schreibt in derFrankfurter Zei­tung" über die möglichen wirtschaftlichen Folgen des Hoo- ver-Plans:

Hoovers große Aktion bedeutet eine Tat von wahrhaft weltgeschichtlicher Tragweite. Niemals ist die Schicksalsgemeinschaft aller Völker und Wirtschaften mit solcher Deutlichkeit zu Tage getreten wie in Ser gegenwärti­gen Krise, die alle Wirtschaftsgebiete der Erde ohne Aus­nahme erfaßt hat, und niemals zuvor ist es wie bicSnml deutlich geworden, baß die wirksamsten Maßregeln der Wirt­schaftspolitik zum Fluche werden können, wenn sie nicht in­ternational ansgcrichtet sind. Zum ersten Male in der Ge­schichte ist diese Erkenntnis, die seit ISO Jahren Gemeingut der Wirtschaftswissenschaft ist, Inhalt politischen Wollcns geworden.

Für Deutschland selbst bedeutet der Hoover-Plan Rettung aus einer Wirtschaftsnot, deren verhängnisvolle sozialen und politischen Folgen keine Phantasie sich auszu­malen vermag. Die Gefahr schien auch dem ganz nüchternen Beobachter um so furchtbarer, als die öffentliche Wirtschaft mehr als früher zu einem zentralen Organ der Gesamtwirt­schaft geworden ist. Betrachtet man die Konjunkturprognose, wie sie sich auch bei stärkster Berücksichtigung aller günstigen Momente jedem Kenner der deutschen Wirtschaft aufdrängte, so erkennt man, daß sich das fiskalische Defizit der Gemeinden, der Länder und des Reiches wie ein tiefer Ab­grund auftut vor allen Anstrengungen, die den stockenden Wa­gen der Wirtschaft vorwärts zu treiben suchten.

Die Vertrauenskrisis hatte den Mechanismus zerstört, durch den sich sonst ein Konjunkturrückgang selbst dte Voraussetzungen für eine Beendigung schafft. Sonst füh­re« sinkende Produktion und sinkende Umsätze »« einer Ent»

durch dte Förderung von Kartellen und Monopolen auf falsche Bahnen leitete. Doch die Fehler der Regierungen werben nicht durch die Politiker allein begangen, eine Klasse, von Lenen man annimmt, sie sei ränkevoll, unpraktisch und ohne wirtschaftspolitisches Verständnis. Die staatliche Ein­mischung in das Wirtschaftsleben wird heute durch den Druck aller möglichen Jnteressenverbände der Wirtschaft, der Landwirtschaft der Arbeiter und des Handels hervorge- rufen, die ihren politischen Einfluß zur Steigerung ihres Einkommens auszunntzen bestrebt sind.

'Nenn Geschäftsleute Fehler begehe», so muß eine Kri­sis folgen, einerlei, ob freier Wettbewerb besteht oder Bin­dung. Ersterer schließt Fehler nicht aus. Aber er erschwert denjenigen, die einen Fehler begehen, die Möglichkeit, seine Folgen auf andere Industrien abzuschiebeu. Auch das jetzt gehandhabte Verfahren schützt nicht vor Fehlgriffen. Es ver­ringert wohl die Zahl der von Einzelpersonen begangenen Fehler, aber es steigert gleichzeitig ihre Bedeutung. Der Wirtschaftsdiktatvr, der das gesamte Wirtschaftsfelü der Welt übersieht, begeht wahrscheinlich weniger Fehler als eine Vielzahl von verhältnismäßig kleinen Geschäftsleuten. Aber auch er wird einmal daneben greifen. Denn er kann weder das Wetter Voraussage» noch unsinnige politische Ereignisse, noch unverzeihliche Fehler, die irgend ein anderer ! beging. Wenn er nun einen Fehler macht, so ist ein wirt­schaftliches Erdbeben von bisher unbekannten Ausmaßen dte Folge.

Außerdem erschwert die Gebundenheit der Wirtschaft die Behebung einer Krisis wesentlich. Woran wir heute wirk­lich kranken, ist die Tatsache, daß die Hälfte aller Preise in der ganzen Welt gesunken ist. Es scheint unmöglich zu sein, sie wieder hochzutreiben und das alte Gleichgewicht herzu- stcllen. Die andere Hälfte der Preise ist unveränderlich. Diese werden durch wirtschaftlichen und politischen Zwang, durch Unternehmer- und Arbeiterverbünde, durch Tarife und gesetzliche Bestimmungen künstlich hoch gehalten. Die Stel­lung dieser verschiedenen Faktoren ist in manchen Ländern so stark, daß die Hoffnung, sie jemals zu erschüttern, aufge­geben wurde. Da die Unkosten nicht verringert werden kön­nen, sollen die Preise durch eine mehr oder weniger zentrali­sierte Krediterwciterung erhöht werden. Ich halte es im Augenblick für durchaus möglich, das gesamte Preisniveau zu erhöhen. Krediterwciterung aber ist nicht in der Lage, das gestörte Gleichgewicht zwischen Rohmaterial und Fertig­fabrikaten wieder Herzustelleu. Sic kann es vielleicht ein we­nig verschieben, aber da das gestörte Gleichgewicht auf alle Preise mehr oder weniger einwirkt, sv wird es nicht stark beeinflußt werden. Eine Ausnahme bilden hier die Be­ziehungen zwischen Schuldner und Gläubiger, und selbst hier märe der Einfluß nur vorübergehend, denn ,vas durch Preissteigerung verloren gehen mag, wird später durch er­höhte Zinsen gewonnen, Ausbreitung der Kreditgewährung aber schließt nicht falsche Kapitalanwrndnng aus. Sie er­leichtert vielmehr das weitere Vorkommen von Mißgriffen. Sie gleicht der Einführung eines Tarifes. Sie ist eben nicht wie eine gefährliche Operation, Sic man als beendet bezeich­nen kann, wenn sie glücklich durchgeführt wurde. Sie ist eher wie ein Betäubungsmittel, an bas sich der Patient langsam gewöhnt. ,

Die Gefahr liegt vor, daß staatliche Eingriffe zu einem System starrer Preise, starrer Löhne, starrer Koste» und starren Lebensstandards führen. Wenn wir dies alles an­streben sollten, so erzielen wir vielleicht einen Erfolg, vor­ausgesetzt, daß wir eine stationäre wirtschaftliche Welt dul­den wollen, die von einer wirtschaftlichen Bürokratie ver­waltet wird. Eine solche Welt würde freilich ganz anders sein als diejenige, die auf der herkömmlichen Wirtschaftslehre vomLaissez faire" aufgebant wurde, doch diese Welt wird, wie die augenblickliche Krisis zeigt, alles andere als vollendet sein.

lastung der Kreditmärkte, wodurch im weiteren Verlauf die Investitionstätigkeit angeregt und damit die gesamte Volks­wirtschaft wieder belebt wird. Während der letzten Monate waren keine Kräfte dieser Art am Werke. Denn als mit steigender Arbeitslosigkeit die sozialen und politi­schen Spannungen wuchsen, verstärkte sich der Kapital­abfluß aus Deutschland, griffen die zur Deckung der öffent­lichen Ausgaben gewühlten Maßnahmen störend in die Kapi­talmärkte und in die Quellen -er Kapitalbildung ein. Je schlechter die Wirtschaftslage, desto stärker die Beeinträchti­gung also der noch rentablen Teile der Wirtschaft durch Steuern und Deflationsüruck.

Die Aussetzung der Reparationszahlungen würde diesen verhängnisvollen Zirkel durchbrechen und die sonst aus je­dem Konjunktnrabschwung erwachsenden Heilkräfte auch dies­mal frcisetzen. Jedenfalls würde dasFeierjahr" der schwer ringenden deutschen Wirtschaft eine höchst wirksame Atempause verschaffen. Die Zeit wirtschaftlicher Not wirb keineswegs urplötzlich überwunden sein. Trotzdem ist unendlich viel gewonnen, wenn es gelingt zu verhindern, daß sich unmittelbar aus einer schon außerordentlich schwe­ren Depression eine neue Krise entwickelt, die, eben weil sie eine schon äußerst geschwächte Wirtschaft mit sich wiederho­lenden Schlägen erschüttern würde, den Wtrtschaftskörper tödlich treffen könnte.

Amerikas Kreditanlagen in Deutschland

Die in einem Teil der europäischen Presse aufgetauchten Meldungen, wonach sich die amerikanischen Investierungen in Deutschland auf 4 Milliarden Dollar belaufe« sollen, werden vom Washingtoner Handelsministerium dementiert. Sämt­liche «»mittelbare« und mittelbare« amerikanische« Kapital­anlage« in Dentschlan- betrage» de« amtliche« Ziffer« zu­folge «mb Milliarde« Doll«, jlOH Milliarde» Mark».

Freiherr vom Stein-Feier im Reichstag

TU. Berlin, 26. Juni. Der Westfalenbunb veran­staltete im Plenarsaal des Reichstages eine Freiherr vom Stein-Feier. Der preußische Innenminister Severing würdigte in Stein den großen Führer, der mit klaren Blicke« in dte Zukunft sah. Stein mar ein Vorläufer des Westpreu- ßens, bas erst ein Jahrhundert nach seinem Tobe entstand. Ueber Preußen sah er das geeinte Deutschland, aus dem deutschen Volke wollte er eine geeinte Nation mache». Füh­rer sein heißt: nicht nach der Gunst mächtiger Personen ober Stände zu schielen, sondern unbeirrt nach eigener Ueber- zeugung und eigenem Gewissen zu gehen,- Führer sein heißt, nicht vor jedem Widerstand die Segel zu streichen, sondern in beharrlichem Kampf gegen jede Unterdrückung der Frei­heit sich zu wehren!

Reichskanzler Dr. Brüning betonte, daß die Freiheit, die Freiherr vom Stein meinte, in erster Linie Gebunden­heit, Verpflichtung, Opsersinn, Verantwortlichkeit und Ge- meinsiun bedeute. Es könne einem Volke auch in der schwer- sten Lage niemals schlecht ergehen, wenn es dieser Stetn- schen Ausfassung von der Freiheit eiugedenkt sei und wenn es sich daran erinnere, daß die Freiheit nur durch Opfer, Verpflichtung und Verantwortlich­keit erkämpft werben könne.

Skandal im Pariser Außenaml

Telegrammdiebstähle im Quai d'Orsay aufgeklärt

TU. Berlin, 26. Juni. Wie zu Diebstählen hochpolitische« chiffrierter Telegramme am Quai d'Orsay verlautet, hat der verhaftete Leiter des Chiffrierbüros, ein ehemaliger fran­zösischer Konsul, gestanden, schon seit geraumer Zeit die ihm zur Verfügung stehenden Telegramme einem Freunde über­mittelt zu haben. Der Freund, ein bereits vorbestrafter Bör­senmakler, der ebenfalls verhaftet wurde, erklärte, baß ihm die Telegramme lediglich dazu dienten, an der Börse zu spekulieren.

Kleine politische Nachrichten

Bestochene Parlamentarier. Reichsgerichtsprüsident Bnmke verkündete in dem Bestechnngsprozeß gegen die frühere» anhaltischen Landtagsabgcordncten Günther und Marzahn folgendes Urteil: Die Angeklagten sind der Bestechung im Sinne des anhaltischen Gesetzes schuldig. Beide tragen die Auslagen des Verfahrens je zur Hälfte. Präsident Bnmke sprach die Hoffnung aus, daß das Verfahren znr Reinhaltung des politische» und parlamentarischen Lebens beigetrage« haben möge.

Brotpreiserhöhnng in Kassel. Der Brotpreis in Kassel ist von 76 auf 76 Pfennig erhöht worden. Das Kasseler Bäcker­handwerk hoffte, mit Hilfe von durch dte Reichsgetreide- zcntrale geliefertem verbilligtem Brotgetreide ein billigeres Roggenbrot zum Preise von 68 Pfennigen Herstellen zu kön­nen. Wie sich jetzt aber herausstcllte, war «die von der NeichSgctreidezentrale gelieferte Ladung Roggen nicht für Menschennahrung brauchbar.

Kein Anschluß von Mecklenburg-Strelttz an Preußen. Der Landtag von Mecklenbnrg-Strelitz trat zu einer Vollver­sammlung zusammen, um zu der Regierungsvorlage, die im Ausschuß mit 3 gegen 3 Stimmen angenommen war, über den Anschluß von Mecklenburg-Strelitz an Preußen Stel­lung zu nehmen. Aus den Neben der Parteiführer der Re­gierungsparteien erfuhr die Oeffentlichkeit, daß die nach der Verfassung erforderliche Zweidrittelmehrheit für die An­nahme der Regierungsvorlage im Landtag nicht zu erzielen ist. Angesichts dieser Lage wird die Regierung ihre Vorlage zurückziehen.

Unruhen in Griechenland. Aus Saloniki werden anti­semitische Unruhen gemeldet. Nationalisten drangen in das Büro der jüdischen Organisation Makkabi ein, zerstörten die Büromöbel, mißhandelten den gerade tagenden Vorstand und versuchten Brandlegung. Die Polizei konnte dies jedoch ver­hindern. Alle jüdischen Einrichtungen sind unter Polizet- schutz gestellt. Zahlreiche Patrouillen zu Fuß und zu Pferd durchstreifen die Stadt.

Brand in einer Filmwäscherei

TU Berlin, 26. Juni. Am Donnerstag nachmittag um 13 Uhr kam ein gefährlicher Brand in Spandau in den Deutschen Jndustricwerken vonColeman" zum Ausbruch. Als die Feuerwehr auf mehrfachen Alarm an der Brand­stelle ankam, stand ein Fabrikgebäude in etwa 16V Meter Ausdehnung fast vollständig in Flammen. Es brannten hauptsächlich Filmreste in einer Filmverwertungsanlage. Da­bei sind mehrere Personen verletzt worden, darunter eine Frau sehr schwer und zwei Frauen leicht. Die übrigen kamen mit unbedeutenden Brandwunden davon. Die Feuerwehr mußte mit zwei Schlauchleitungen schwersten Kalibers und vier Schlauchleitungen mittleren Kalibers das Feuer ein­kreisen. Es gelang schließlich, die Flamme» auf das Fabrik- gebäude zu beschränken.

Der Brand entstand in der Filmwäschcrei, wo alte Filme und Abfälle in einer Ftlinwaschmaschine mit Kalilauge bear­beitet werden. Bei der Explosion entstand eine hundert Me­ter hohe Stichflamme, die so stark war, daß sie durch zwei Brandnmuern in einem nebenliegcnden Betriebe zwei-Ar- beiter verletzte. Das Dach wurde von der Stichflamme in dte Höhe gehoben. Die Kleider eines im Hofe arbeitenden Mädchens fingen durch die starke Httzeentwicklung Feuer. Es liegt tödlich verletzt tm Krankenhaus. Es entstand eine furcht­bare Oualmentwicklung, so daß man in der ganzen Gegend keine drei Meter weit sehen konnte. 30 Meter entfernte Dach­rinne« schmolzen durch die Hitze. Es sind 26 006 Kilogramm Film verbrannt. Insgesamt wurden 12 Personen verletz, und »war drei Männer und eine Frau schwer. Acht Person trüge« leichtere Verletzungen davon.